Josef Felix Müller im Atelier, Februar 2020, Foto: Stefan Rohner
Samstag 19. Oktober: Um 15 Uhr hat mich Ralph zu Hause abgeholt. Wir sind zusammen nach Arbon gefahren, um die Vernissage bei Adrian Bleisch zu besuchen. Die Ausstellung "Akte II" ist sehr vielseitig und wirklich spannend und bietet beeindruckende Einblicke in das klassische und immer noch aktuelle Thema "Akt" in der Schweizer Kunst. Ich erlebte einen sinnlicher Rundgang mit vielen künstlerischen Überraschungen und vielen Begegnungen mit Künstlerinnen und Künstlern, die vor Ort anwesend waren.
Am Abend hatten bei uns zu Hause Besuch von der "Pasta-Gruppe" . Wir treffen uns jeweils in unregelmässiger Folge zum fröhlichen Pasta-Essen...
Donnerstag 17. Oktober: Heute besuchten uns Fredi und Emma. Ich hatte dann zusammen mit Emma eine sehr konzentrierte Malaktion. Sie hat in meinem Atelier vier kleine sehr konzentrierte Bilder gemalt.
Donnerstag 10. Oktober: Heute Mittag wurde das sehr schöne, neue Buch von Angela Lyn, "wehre paintings live" A Portrait of the Leimgruber Schenk Collection" geliefert. Am Nachmittag besuchte ich Fredi und am Abend waren wir eingeladen bei Brigitte und Felix zu einem feinen Essen am Rosenberg.
Heute war ein richtiger Festtag...
Dienstag 8. Oktober: Gegen Mittag besuchte mich Jost Hochuli und seine Frau mit einer Gruppe von jungen Chinesen, die ein Buch über die Schriften von Jan Tschichold herausgegeben haben. Sie sind sehr interessiert an der Verlagsarbeit vom Vexer Verlag. Ich habe den Besucherinnen und Besuchern die Entstehung des Verlags Mitte der 80er Jahre beschrieben und viele Bücher präsentiert, die nun nicht mehr von mir, sondern von meiner Tochter Vera Ida an der Gneisenaustrasse in Berlin geplant und konzipiert werden. Anschliessend sind wir zu meinem Atelier und zum Bücherlager an die Lukasstrasse spaziert. Das Buch von Roman Signer "Skulptur", das ich 1988 selber gestaltet habe, ist die einzige Publikation von uns, die als Faksimiledruck vor einigen Jahren in chinesischer Sprache erschienen ist.
Montag 7. Oktober: Heute Morgen bin ich zusammen mit Monika entlang dem Tivoliweg in die Stadt spaziert. Das war wunderschön. Anschliessend hatte ich mit einer kleinen Gruppe bei Anita eine Kunstblattsitzung am Mülesteg. nach der Besprechung habe ich kurz mein Hexlein auf dem Podest in der Mülenenschlucht besucht. Es scheint im gut zu gehen...
Samstag 5. Oktober: In der Nacht kommt Monika zurück aus Italien. Das gibt sicher viel zu berichten.
Freitag 4. Oktober: Am frühen Morgen um 8 Uhr besuchte mich Adrian Bleisch, um mit mir zusammen einige Akte auszusuchen für seine geplante Ausstellung zu diesem Thema. Er hat dann zwei Druckbögen ausgewählt, die ich 1997 für das Buchprojekt "male - female" gemacht habe. Ich habe damals die Zeichnungen blind, mit einem Kugelschreiber in die Sperrholzplatten gezeichnet, die dann von Urban Stoob auf der Litho-presse, mit violetter Farbe auf gelb vorgedrucktes Papier gedruckt wurden. Die Buchbinderei Thöny in Vaduz hat dann die Bogen zugeschnitten und mit Fadenheftung zu Büchern gebunden. Dieses Buch entstand für meine Einzelausstellung "Holzdrucke", im Kunstverein Ingolstadt in einer signierten Auflage von 150 Exemplaren...
Heute Abend feiert Anna Meyer an der Ausstellungsstrasse 5 in Zürich die Einweihung eines Kunst am Bau Projektes. Eigentlich wollte ich mir ihre Arbeit ansehen. Ich war aber schlicht zu müde. Es wird sicher einmal eine Gelegenheit geben, das Werk zu besichtigen.
Donnerstag 3. Oktober: Beim Blick in meine Agenda habe ich gesehen, dass heute der Tag der Deutschen Einheit gefeiert wird. Das ist nun schon 34 Jahre her. Ich habe kurz nach der Wiedervereinigung ein Jahr lang alleine in Berlin gelebt. Vera wollte nicht in Berlin zur Schule gehen und Monika ist darum mit ihr in St. Gallen geblieben. Ich hatte damals das DAAD Stipendium und arbeitete in einer sehr grossen Wohnung neben dem Künstlerhaus Bethanien. Das war eine grossartige Zeit. In der gegenüberliegenden Wohnung arbeiteten Igor und Svetlana Kopisdianski und im Künstlerhaus waren unter vielen anderen Kunstschaffenden Aura Rosenberg und John Miller. In dieser Zeit war auch Nan Goldin Gast vom DAAD. Gemeinsam mit meinen neuen Berliner Freundinnen und Freunden entdeckte ich damals das unbekannte Ostberlin und vieles mehr.
Jetzt hatte ich gerade eine Werbeanruf, bei dem es um Fragen zu meinem Alkoholkonsum ging. Ich wollte sofort aufhängen aber die leidlich Deutsch sprechende Anruferin klärte mich auf, dass sie auf ihre Arbeit angewiesen sei und dass ich ihre Fragen bitte beantworten soll. Ich sagte ihr, dass ich schon seit sechs Tagen keinen Alkohol mehr trinke.... ohne weitere Fragen kappte sie abrupt die Leitung...
Mittwoch 2. Oktober: Am Nachmittag hatte ich Besuch von Fredi. Wir treffen uns regelmässig um uns über die aktuelle die Weltlage und das persönliche Befinden auszutauschen.
Anschliessend habe ich weiter an unserer Hecke gearbeitet und viel Kleinholz geerntet...
Dienstag 1. Oktober: Nach einem starken Morgenkaffe machte ich meinen obligatorischen Rundgang im Garten. Es gibt immer etwas zu tun. Ich bin schon seit einiger Zeit daran, die grosse, wilde Hecke zurück zu schneiden. Ich möchte wieder freie Sicht nach Rotmonten und zum Tierpark Peter und Paul. Ich staune immer wieder, wie viele unterschiedliche, wilde Sträucher sich hier von selbst angesiedelt haben. Als wir Ende der 80 er Jahre in unser Haus gezogen sind, gab es keinen Baum und keinen Strauch an dieser Stelle. Eindrücklich finde ich den Trompetenbaum, der wild gewachsen ist und schon ca. sechs Meter hoch ist. An der Lindenstrasse hat es grosse Trompetenbäume. Der Same muss von dort gekommen sein, transportiert von der Vogelpost oder vom Wind. Ich habe diesen Baum auf jeden Fall nicht selber gepflanzt aber er passt sehr gut an diesen Ort.
Das anfallende Schnittholz der Sträucher schneide ich auf ca. 25 cm zurecht. Daraus entsteht eine sehr schöne Beige von feinem Holz zum Anfeuern von unseren verschiedenen Holzöfen.
Montag 30. September: Heute Morgen war ich im Atelier an der Lukasstrasse, um einige Werke zu suchen für eine Gruppenausstellung bei Adrian Bleisch zum Thema Akt. Leider musste ich feststellen, dass sich nach langer Zeit wieder Marder in meinem Atelier gemütlich gemacht haben. Das ist ziemlich mühsam... Zum Glück fressen sie keine Kunst - sie scheissen einfach hemmungslos herum. Ich habe viele Werke gefunden, als Auswahl für die geplante Ausstellung in Arbon. Leider weiss ich nicht mehr, wo ich all die alten, klassischen Aktzeichnungen aus den 70er und 80er Jahren, vom legendären Aktmodell Ingeborg versorgt habe...
Samstag 28. September: Heute im Morgengrauen, besser gesagt schon um5 Uhr, ist Monika aufgestanden, um beim Bahnhof den Fernbus nach Italien zu erreichen. Sie fährt mit Freundinnen für eine Woche an den Wellnessort in Monte-Groto. Die Therme soll sehr schön sein. Na ja und ich mache Wellness im Garten, wie immer. Ich pflücke Feigen, streichle die Kürbisse und warte bis die Süsskartoffeln reif sind. Für meine Gartenarbeit belohne ich mich jeweils mit einem kleinen Dessert. Es gibt täglich einige frische Brombeeren.
Freitag 27. September: Heute war ich stundenlang mit dem Nachtragen meines Ausstellungsverzeichnisses beschäftigt. Am frühen Nachmittag, nach dem Genuss einer feinen, selbst gekochten Suppe habe ich dann mit Schrecken festgestellt, dass die ganze Arbeit auf dem Computer nicht gespeichert wurde. Keine Ahnung was ich da wieder falsch gemacht habe. Monika ist nicht zu Hause. Sie hat einen Frauennachmittag und kann mir darum nicht helfen. Vera hat mich dann per Telefon beruhigt. Sie hat in Berlin gleichzeitig das Selbe wie ich gemacht und zum Glück richtig gespeichert.
Aus einer speziellen Laune heraus habe ich heute beschlossen keinen Alkohol mehr zu trinken. Manchmal will ich mir beweisen, dass ich alles im Griff habe. Dazu gehört auch die Entscheidung zum Wasserglas.
Nach dieser mühsamen Büroarbeit bin ich in den Garten gegangen und habe alle reifen Feigen gepflückt. Es ist schon verrückt, dass sich durch die Klimaerwärmung bei uns plötzlich Feigenbäume sehr wohl fühlen und sehr viele Früchte tragen. Bei uns gedeiht schon lange eine Bündner Bergfeige mit sehr kleinen Früchten und seit zwei Jahren eine selbstgezogene, Portugiesische Feige mit vielen riesigen Früchten.
Mittwoch 25. September: Heute Morgen war ich wieder einmal bei Theresa in der Körpertherapie. Das war sehr erholsam. Leider wird sie Ende des Jahres mit dieser Arbeit am Menschen aufhören. Dann muss ich meinen Rücken wieder selber an einem Baumstamm abreiben wie ein alter Gorilla.
Montag 23. September: Ich freute mich schon am Morgen auf meinen Besuch beim Zahnarzt... hi - hi- hi.
Marco Steffani hat alles richtig gemacht. Trotzdem brauchte ich viel Energie auf dem Stuhl, um das Bohren, Schleifen und Blutausspucken zu überstehen.
Sonntag 22. September: Heute Morgen sind Monika und ich mit dem Auto nach Ernetschwil, zu Urs und Monika gefahren. Wir erlebten ein schönes kleines Familientreffen und hörten lustige und zum Nachdenken anregende Diskussionen. Als meine Grosseltern noch lebten war ich als Schulkind in den Ferien oft auf diesem Bauernhof. Ich liebte es, wenn mein Grossvater beim "Büschelen" stundenlang spannende Geschichten aus seinem Leben erzählte. Im Keller hatte er eine kleine Werkstatt eingerichtet. Auf seiner Hobelbank stellte er in der Winterzeit selber Schaufel- und Besenstiele her. Ich kann mich auch noch sehr gut an den "Biemscht" von Grossmutter erinnern. Bei diesem Gericht wurde die erste Milch einer Kuh, die frisch gekalbert hat, in einer Keks-form zu einem sehr speziellen "Kuchen" gebacken. Es hiess damals, dass das sehr gesund sei. Ich habe den Biemscht nur einmal probiert... ups...
Samstag 21. September: Heute fand die Kulturkonferenz vom Kanton St. Gallen in Rapperswil statt. Ich habe mich abgemeldet, weil ich nicht wusste, wann ich von Burgdorf zurückreisen werde und ich wollte mir am Nachmittag auch die Ausstellung "30 Jahre Galerie Bleisch" in Romanshorn anschauen. Adrian ist ja einer der wenigen Galeristen in der Region, der auch in schwierigen Jahren standhaft durchgehalten hat.
Freitag 20. September: Heute Nachmittag sind wir mit dem Zug nach Burgdorf gefahren, um an der Vernissage der aktuellen Ausstellungen im Museum Franz Gertsch teilzunehmen. In der Hauptausstellung wird eine eindrückliche Auswahl von Werken aus dem Louisiana Museum von Humblebaeck gezeigt, und im Kabinett wird die Ausstellung "Nature Morte, der KWS Stiftung präsentiert. Ich habe mich sehr gefreut, hier mein grosses Bild "Quelle" von 2004 wieder einmal zu sehen. Die thematische Ausstellung ist sehr schön gehängt und die präsentierten Werke stärken sich gegenseitig auf wundersame Weise. Wir haben an diesem Abend viele alte Freundinnen und Freunde aus der Kunstwelt getroffen. Nach acht Uhr sind wir dann zusammen mit Beat Wismer und seiner Frau Heide mit dem Zug nach Zürich gefahren. Monika und ich haben dann den Abend ausklingen lassen und sind im Speisewagen nach St. Gallen gefahren. Es gab heute viele alte Geschichten aufzufrischen und neue zu erzählen... Das war ein wirklich überraschender und gelungener Ausflug in die grosse Kunstwelt...
Donnerstag 19. September: Monika und ich haben uns spontan entschlossen unsere Äpfel zu ernten. Letztes Jahr hatten wir grosses Pech wegen einem extremen Gewitter, das alle Apfel von den Bäumen gefegt hat und in diesem Jahr war es ein heftiger Hagel, der unser Obst stark getroffen hat. Trotz Allem gab es heute eine schöne Ernte. Nun müssen wir uns überlegen, wie wir die Äpfel am sinnvollsten verwerten können. 50 Kilo Apfelmus scheint mir nicht die beste Lösung zu sein... Es wird uns schon etwas einfallen.
Heute haben wir um 18 Uhr eine eindrückliche Lesung von Ivo Lederberger erlebt, mitten in der Stadt in der Denkbar, beim Klosterhof und anschliessend sind wir nach S. Fieden gefahren, um die Projektionen rund um den Silberturm zu geniessen. Es hatte sehr viel Publikum und stimmige Werke. Das ist die dritte Ausgabe von Stadtprojektionen, die von Nina Keel und Anna Vetsch organisiert worden ist. Ich werde in den nächsten Tagen die Publikation bestellen...
Dienstag 17. September: heute Montag 16. September: Nach meiner üblichen Gartenarbeit half ich am Nachmittag beim Abbau der Bühnenelemente in der Kirche beim Grossacker mit. Das hat alles wunderbar geklappt.
Sonntag 15. September: Heute Nachmittag fand der grosse Anlass "Wath a Feeling" 24 Musikerinnen und Musiker sangen Lieder aus den 50er Jahren. Das war ein mitreissender und sehr gelungener Anlass, bei dem viele Freundinnen und Freunde von uns mitwirkten. Simone hat das sehr professionell vorbereitet und organisiert.
Freitag 13. September: Heute Morgen traf eine Lieferung mit den Büchern von Jan Anüll ein, die Vera im Vexer Verlag herausgegeben hat. Zum Glück war ich zu Hause. Einmal mehr wurden Bücher geliefert ohne Voranmeldung... Pünktlich um 9 Uhr war der Transport an der Lukasstrasse. Das Buch von Jan gibt es als deutsche und als englische Ausgabe. Ich freue mich schon, seine Ausstellung im Kunstmuseum Luzern zu besuchen.
Am Nachmittag habe ich zusammen mit Hansueli Stettler die Bühnenelemente aufgebaut in der evangelischen Kirche beim Grossacker. Eine Freundin von uns plant am Sonntag ein Konzert an diesem Ort. Ich habe diesen Raum noch nie gesehen und war sehr erstaunt über die grossartige Wandmalerei und die tollen Glasfenster von Ferdinand Gehr. Spontan finde ich, dass es sich hier um ein wunderbares Hauptwerk von Ferdinand Gehr handelt. Ein wirklich eindrücklicher, toller Kulturraum, der 1950 gebaut wurde!
Donnerstag 12. September: Heute erlebten wir einen sehr schönen Familientag mit Hübi, Rosa und Medea. Monika hat zusammen mit Medea viele Fotos von Hübi gesammelt und in einem Album zusammengestellt. Monika und ich haben schön gekocht. Bei unserem Zusammensein gab es sehr viel zu erzählen, zu lachen und zu staunen.
Mittwoch 11. September: Wir sind früh aufgestanden und dann mit dem Zug nach Hause gefahren. Es gab wieder einmal einen Fahrunterbruch vor München, wegen einer defekten Brücke. Wir verpassten einmal mehr unseren Anschlusszug in München und sind dann über das Allgäu zum Bodensee gefahren. In Lindau ging dann gar nichts mehr und wir haben uns entschlossen, mit dem Taxi nach St. Margrethen zu fahren. Trotz allen Widrigkeiten haben wir dann auch St. Gallen mit mit einer grossen Verspätung erreicht. Was solls, wir sind ja Rentner und haben sehr viel Zeit...
Dienstag 10. September: Wir haben sehr intensive Tage erlebt in Berlin, mit sehr langen Stadtspaziergängen, mit eindrücklichen Ausstellungsbesuchen und vielen intensiven Gesprächen. Heute habe ich mir einige Tage zu spät ein Paar neue Stadt - Wanderschuhe gekauft. Die werde ich dann in St. Gallen "auslaufen". Es gibt da ja auch immer wieder einiges zu entdecken.
Montag 9. September: Wir sind früh aufgestanden. Soan hat heute seinen ersten Schultag. Vera gestaltete in den letzten Tagen eine sehr schöne, gelbe Schultüte für Soan, mit einem eindrücklichen, von Vera gezeichneten Drachen als Hauptmotiv. Die Tüte hat sie nicht mit Süssigkeiten, sondern mit Spielsachen und Zeichnungsmaterial bestückt.
Donnerstag 5. September: Diese Woche gab es sehr viel zu tun im Garten, im Atelier und im Büro. Ich musste vieles erledigen, bevor wir heute mit dem Zug nach Berlin fahren. Die Fahrt war sehr angenehm und unterhaltsam. Wir hatte viel zu schauen, zu lesen und zu diskutieren... Wir sind dann in Berlin, nach langem Warten vom Hauptbahnhof aus mit dem Taxi an die Gneisenaustrasse gefahren. Der Taxiservice gestaltete sich heute sehr schwierig. Niemand wusste wo die Taxis halten. Es war nichts ausgeschildert und somit sehr chaotisch. Als wir dann mit viel Glück ein Taxi anhalten konnten, haben wir spontan eine ältere Frau mitgenommen, die auch nach Kreuzberg fahren musste. Wir sind direkt zur Gneisenaustrasse22 gefahren, wo Vera im Erdgeschoss ihren Atelier, Veranstaltungs- und Ausstellungsraum hat. Seit kurzer Zeit wohnt sie nun auch in diesem Haus. Wir waren natürlich sehr gespannt auf die neue Wohnung.
Der Umzug hat sich wirklich gelohnt. Die Wohnung ist sehr schön und viel ruhiger als an der Urbanstrasse. Vor allem in der Nacht fahren viel weniger Polizeiautos und Krankenwagen mit Sirenen durch die Strassen. Zudem ist die zukünftige Schule von Soan weniger als dreihundert Meter vom Wohnort entfernt.
Montag 2. September: Heute Morgen hatten wir eine sehr effiziente "Kunstblatt - Sitzung" bei Anita am Mühlesteg und am Abend trafen wir bei Ronny und Felicitas die "Monats - Montagsgruppe", die in unterschiedlichen Zusammensetzungen immer wieder zusammentrifft. Das sind jeweils sehr unterhaltsame Treffen.
Sonntag 1. September: Wir haben heute lange ausgeschlafen. Das Fest von Ralph war grossartig. Wir haben viele Freundinnen und Freunde wieder einmal getroffen, die wir teilweise seit den siebziger Jahren kennen... Ich habe mich auch sehr gefreut, den Musiker Dominik Zehner wieder einmal zu hören, zu sehen und zu sprechen.
Samstag 31. August: In den letzten Monaten verbringe ich wenn möglich täglich viel Zeit im Garten. Es gibt immer etwas zu schnippeln, zurechtzustutzen, umzupflanzen, zu schaufeln, zu hacken und zu ernten. Ich freue mich schon auf die wilden Brombeeren. In den letzten Wochen erfreue ich mich über die täglichen Ernten der Stangenbohnen... Heute wäre auch die Eröffnung der Ausstellung "Zehn Jahre Salon der Gegenwart" im Kunsthaus Zoffingen, wo ich vier Bilder beigesteuert habe.
Ich kann leider nicht an der Vernissage teilnehmen. Heute feiert ab 16 Uhr unser Freund Ralph seinen siebzigsten Geburtstag an der Helvetia-Strasse.
Mittwoch 28. August: Heute verbrachte ich einen schönen Tag am Bodensee bei Kesswil mit Schulfreundinnen und Schulfreunden. Josef hat uns eingeladen zu einem gemütlichen Zusammensein am See. Für mich war das ein sehr gemütliches und lockeres Treffen mit lustigen Gesprächen und Anekdoten. Es ist einfach spannend zu erleben, wie sich Menschen dauernd weiterentwickeln und verändern. Sechs Jahre gemeinsame Schulzeit bieten viel Gesprächsstoff. Es ist auch spannend, wie sich je nach Zusammensetzung der Teilnehmenden, die Themen, die Anekdoten und die Stimmungen in der Gruppe verändern. Alle haben ihre eigenen Geschichten und Entwicklungsschritte erlebt...
Sonntag 25. August: Heute Abend hatten wir ein sehr schönes Treffen mit Menga und Fredi. Monika hat sehr fein gekocht und ich durfte einmal mehr den eifrigen, viele Fragen stellenden Küchengehilfen spielen. Wir haben sehr gut gespiesen und viele Themen durchdiskutiert.
Samstag 24. August: Heute sind wir mit dem Zug nach Freidorf gefahren, um den Cousin von Monika zu treffen. Er hat ein Motorboot am Zürichsee und wir verbrachten einen spannenden Nachmittag zusammen mit Peter. Bootfahren, Essen, Diskutieren, Schwimmen und mit dem Zug wieder nach Hause. Wir sind dann bis nach St. Fiden gefahren und haben uns da auf dem Areal Bach einen Apero gegönnt.
Donnerstag 22. August: Heute Nachmittag besuchte mich Brigitte mit ihrem Cello. Sie hat mich vor einiger Zeit gefragt, ob ich Lust hätte einmal mit ihr zusammen zu improvisieren. Ich spielte vor sehr langer Zeit in der Dorfmusik in Oberriet Klarinette. Bei Marschmusik musste ich immer in der Mitte mitmarschieren. Sie wollten mich und meine Jimi Hendrix-Frisur möglichst gut verstecken... Na ja. Richtig gut gespielt habe ich nie. Vor einigen Jahren habe ich mir aber wieder eine Klarinette gekauft und siele ab und zu total frei vor mich hin. Mit macht das Spass aber ich bin nicht sicher ob das für Zuhörende auch so ist.
Ja unser Improvisieren war dann nicht so einfach... ich bin eher ein durchstartender Lärmer als ein feinsinniger Klarinettist. Aber es hat mir trotzdem Spass gemacht.
Dienstag 20. August: Um 18 Uhr sind wir nach Arbon, zum Badhüsli von Elsbeth und Hansueli gefahren, und verbrachten einen sehr schönen Grillabend am See.
Montag 19. August: Seid wir aus dem Tessin zurück sind verbringe ich wieder sehr viel Zeit im Garten. Ich male das Bild des Gartens mit der Baumschere, der Säge, der Hacke und der Schaufel.
Samstag 17. August: Um 16 Uhr spazierten wir zur Klause, wo ich auf dem Podest in der Mühlenenschlucht meine Arbeit "Hexlein zaubert grün" präsentiere. Es kamen überraschend viele Leute zur Eröffnung, obwohl heute Abend das St. Galler-Fest stattfindet. Ich hatte viele gute Gespräche und spannende Rückmeldungen...
An diesem Abend fand dann im Theater Truvaille am Mühlesteg eine tolle Disco statt. Richard Butz und Roland Eberle legten wunderbare Musik auf. Wir haben dann wieder einmal richtig abgetanzt...
Freitag 16. August: Heute Morgen um 9.30 Uhr besuchte mich Corinne Schatz. Sie schreibt einen längeren Text über die kulturelle Situation in den 80er Jahren und sie wollte einige Unklarheiten mit mir besprechen und bereinigen.
Donnerstag 15. August: Heute Nachmittag um 14 Uhr fuhr Guido mit seinem Transporter zu meinem Atelier an der Lukasstrasse. Fredi war auch pünktlich um 14 Uhr da um mitzuhelfen. Wir haben den ganzen Ablauf kurz durchgesprochen und alles Material geprüft und haben dann die Skulptur ins Auto gelegt. Es hat alles wunderbar gepasst. Das Hexlein passte genau in den Transporter...
Wir fuhren dann zum Mühlesteg und besprachen, wie wir die Skulptur am Besten auf das Podest stemmen könnten. Wir stellten dann die primitive Leiter, die aus Holzlatten zusammengeschraubt war, ans Podest. Diese Leiter hatte den Vorteil, dass wir die ca. 100 Kilo schwere Figur zu dritt, Tritt um Tritt aufs Podest stemmen konnten. Es hat alles wunderbar geklappt.
Zu meiner grossen Überraschung sind in der Zwischenzeit schon wieder einige kleine Büsche und verschiedene Pflanzen am "brutal" sanierten Steilhang gewachsen. Bei meinem Konzept hatte ich noch vorgesehen, grüne Stoffbänder in das Metallgeflecht am Steilhang einzuweben, um auf das fehlende Grün hinzuweisen. Mein Arbeitstitel heisst "Hexlein zaubert grün". Ich denke meine kleine Hexe hat schon voraus gezaubert...
Mittwoch 14. August: Am frühen Nachmittag hat mich Monika nach Freidorf gefahren. Ich genoss dort eine tolle Körpertherapiestunde bei Theresa. Ich fühle mich jeweils wie ein neuer Mensch. Am Nachmittag musste ich im Atelier den Transport meiner neusten Skulptur vorbereiten. Ich brauche Wolldecken, eine Leiter und Bänder, um das Hexlein zuerst in den Transporter und dann auf das Podest zu heben.
Dienstag 13. August: Heute fliegen Vera und Soan wieder zurück nach Berlin.
Freitag 9. August: Unsere zwei Wochen Ferien im Tessin, zusammen mit Vera und Soan waren sehr erholsam. Wir logierten in der ehemaligen Casa Solidarietà in Cavigliano. Wir machten viele Spaziergänge und spielten fast jeden Tag am Fluss. Nach unserer langen Fahrt hüpften wir noch in den Baggersee in Kriessern. Das war ein sehr schöner und kühlender Abschluss von unserer Rückreise.
Zu Hause musste ich zuerst alles neu gewachsene in unserem Garten bewundern. Trotz der Hitze ist alles OK. Es blüht und spriesst in allen Farben...
Samstag 27. Juli: Heute sind wir an den Sempachersee gefahren, um an der Geburtstagsfeier von Hugo teilzunehmen. Auf der grossen Wiese wurde in den letzten Tagen ein grosses Zelt aufgestellt, damit das Fest auch bei Regenwetter gefeiert werden kann. Nach und nach trafen immer mehr Freundinnen und Freunde von Hugo ein. Es war eine grossartige und muntere Gesellschaft und es entwickelte sich eine grossartige Feststimmung.
Freitag 26. Juli: Heute sind wir über den Ricken nach Luzern gefahren. Wir werden dort bei unserer Freundin Eri übernachten, um dann am Samstag an das grosse Geburtstagsfest von Hugo am Sempachersee zu reisen. Am Nachmittag sind wir zum Kunstmuseum spaziert und schauten uns die eindrückliche Einzelausstellung von Ugo Rondinone an. Die sehr klar bespielten Räume wirken ganz toll. Eine schöne Überraschung war auch die Werkschau von Simon Kindle. Der Museumsbesuch hat wirklich Spass gemacht.
Das Kulturprogramm ging vor dem KKL gleich mit Musik weiter. Dionys spielte mit seiner Band "Worries And Other Plants". Der Auftritt war noch besser wie vor einiger Zeit in Montreux am Jazz Destival. Das war wirklich ganz toll.
Am Abend haben wir dann zusammen mit Eri fein gekocht und viel geschwatzt und gelacht.
Mittwoch 24. Juli: Die letzten Tage habe ich sehr viel im Garten gearbeitet. Es gibt immer etwas zu tun. Ich liebe es die Sträucher differenziert zurück zu schneiden, und dadurch eine interessante und vielfältige Hecke zu kultivieren. Ich entdecke im Garten immer wieder junge Bäumchen, die ich gezielt verpflanze.
Sonntag 21. Juli: Heute besuchten uns Yvo Ledergerber und seine Partnerin von Winterthur. Yvo musste wegen einem Umbau seine Bibliothek verkleinern und ich konnte sehr viele spannende Bücher bei ihm aussuchen. Heute kochen wir nun am Grill ein Dankesessen. Der Abend war sehr unterhaltsam und lustig.
Samstag 20. Juli: Heute besuchte mich Anita in meinem Atelier an der Lukasstrasse. Ich zeigte ihr meine neuste Skulptur, die ich für die Ausstellung auf dem Podest aus Lindenholz vorbereitet habe. Das Hexlein hat bei Anita grossen Anklang gefunden. Jetzt müssen wir noch den Transport organisieren. Ich muss mir auch überlegen, wie ich die Skulptur transportieren und auf das Podest heben kann.
Freitag 19. Juli: Heute war ein grosser Einkaufstag. Zuerst liessen wir uns in einem Fachgeschäft lange beraten beim Kauf einer neuen Waschmaschine für unsere Mieter. Monika wollte alles wissen. Die Auswahl an Maschinen ist wirklich beträchtlich... Anschliessend mussten wir noch einiges an Lebensmittel besorgen um den Kühlschrank aufzufüllen.
Donnerstag 18. Juli: Heute fahren wir wieder zurück nach St. Gallen. Die Tage in Agrano waren sehr schön und angenehm. Ich habe ein grosses Waldstück entlang eines Zauns ausgeholzt, damit sich die schönen, grossen Kastanienbäume besser entwickeln können. Es war sehr heiss und dadurch ziemlich anstrengend aber die Arbeit hat mir grossen Spass gemacht.
Sonntag 14. Juli: Wir haben sehr gut geschlafen in einem originellen Bed and Breakfast und sind am Morgen zeitig aufgestanden. Wir fahren heute nach Italien und besuchen unsere Freunde in Agrano. Die Fahrt über den Splügen war sehr angenehm und unterhaltsam.
Samstag13. Juli: Ich erlebte eine intensive Gartenwoche. Heute fahren wir mit dem Auto nach Bex. Wir werden dann am Nachmittag mit dem Zug nach Montreux fahren, um am Festival das Konzert von Dyonis und seiner Band "Worris And Other Plants" zu geniessen.
Wir waren sehr überrascht über die riesige Menschenmenge, die sich am Seeufer bewegte. Das Konzert fand vor grossem Publikum auf einer Bühne am See statt. Wir haben uns auch über die zahlreichen Fans aus dem Rheintal gefreut. Dionys und seine Bandmitglieder haben das super gemacht.
Montag 8. Juli: Diese Woche muss ich meine Bilderlieferungen für Zofingen vorbereiten. Ich bin eingeladen, beim Jubiläum vom Salon der Gegenwart, drei Bilder auszustellen zu den Themen "Landschaft", "Stillleben", und ein Bild nach freier Wahl ... ich habe drei Ölbilder auf dicke Holzplatten gemalt. Nun muss ich noch eine sichere Verpackung vorbereiten, damit ich die Bilder per Post absenden kann. Die Ausstellung dauert vom 31. August bis zum 10. November.
Sonntag 7. Juli: Heute reisen Vera und Soan wieder zurück nach Berlin.
Samstag 6. Juli: Am Nachmittag gibt es ein Hutter - Familientreffen im Rietli in Kriessern. Anschliessend sind wir sind dann zusammen mit Soan zum Baggersee gefahren und haben das gemeinsame Baden genossen.
Freitag 5. Juli: Heute fahren wir nach Feldbach. Um 14 Uhr wird ein neues Museum eröffnet. Wir treffen dort Vera und Soan. Unsere gemeinsame Freundin Edith hat dort in den letzten Jahren, mit sehr grossem Aufwand, das Inventar der Familie Bühler aufgearbeitet. Abertausende Alltagsgegenstände, Briefe, Objekte etc. haben sich im Laufe der Zeit angesammelt und sind nun im Haus fein säuberlich aufbewahrt und archiviert. Das Ganze Archiv ermöglicht eine spannende Zeitreise in einem geschichtsträchtigen Haus der Oberschicht.
Anschliessend sind wir gemeinsam mit Vera und Soan mit dem Zug nach St. Gallen gefahren.
Dienstag 2. Juli: Am Nachmittag besuchten mich Corinne und Ralph. Sie arbeiten am Thema der kulturellen Entwicklung in den 80er Jahren in St. Gallen. Es gab damals viele Initiativen und Aktionen. Wir haben mehr als zwei Stunden lang Fotos, Dokumente, Artikel etc. gesichtet und diskutiert.
Am Nachmittag reiste Monika zusammen mit Vera und Soan in die Schweiz. Vera und Soan bleiben in Zürich bei einer guten Freundin und ich werde am Abend Monika bekochen...
Es gab viel zu erzählen und zu bequatschen.
Montag 1. Juli: Am Morgen um 10 Uhr hatte ich eine Sitzung im Himmel Helvetia. Wir arbeiten an der Idee, in den nächsten Jahren regelmässig jeden Monat ein Kunstblatt von Künstlerinnen und Künstlern herauszugeben, das jeweils dem Kulturmagazin Saiten beigelegt werden soll. Unsere Arbeitsgruppe ist sehr kompetent und effizient.
Am Nachmittag besuchte mich Elleni mit einer Gruppe von sehr interessierten Schülerinnen und Schülern der Steinerschule, die sich in verschiedenen kreativen Bereichen ausbilden lassen möchten. Der Nachmittag hat mir sehr viel Freude bereitet.
Anschliessend arbeitete ich in meinem Archiv, um möglichst viel Material herauszusuchen aus den 80er Jahren.
Freitag 28. Juni: heute konnte ich sehr viel erledigen. Mein Schreibtisch ist ziemlich aufgeräumt, der Garten sieht wieder ziemlich ordentlich aus und ich freue mich auf das Fussballspiel der Schweizer Mannschaft am frühen Abend.
Vor dem Fussball spazierte ich aber noch nach St. Fieden zum Kunstraum "Chambre Directe" , der von Felix Boekamp geführt wird. Die aktuelle Ausstellung vom Deutschen Künstler Stefan Römer ist sehr spannend. Heute ist Vinissage und ich habe mich sehr gefreut, dass wir uns persönlich über seine kunstreflektierenden Arbeiten unterhalten konnten.
Ja und anschliessend freute ich mich auf das Fussballspiel.
Donnerstag 27. Juni: Heute Morgen inspizierte ich als erstes unseren Garten. Es gibt einiges zu tun. Ich staune immer wieder, was in einer Woche alles wachsen kann. Gewachsen sind nicht nur unsere Pflanzen, sondern auch mein "Post-Berg"., den ich in den nächsten Tagen abarbeiten muss...
Heute habe ich noch mit Eleni telefoniert. Sie möchte mit ihren Schülerinnen und Schülern einen Atelierbesuch bei mir machen.
Mittwoch 2026 Juni: Ich bin heute um elf Uhr losgefahren mit dem Zug. In der Corona-Zeit habe ich mich entschlossen, in Europa nicht mehr zu fliegen. Ich habe die Bahnstrecke über das Allgäu gewählt, Memmingen, Kemten und dann zum Bodensee. Es wird immer schwieriger in Deutschland mit dem Zug zu reisen. Die Verbindungen über München sind sehr unsicher. Das letzte Mal habe ich in München drei Stunden auf dem Bahnhof warten müssen. Heute hat alles reibungslos geklappt. Ich bin pünktlich in St. Gallen angekommen.
Monika bleibt noch in Berlin und fährt dann weiter an die Nordsee für ein "Bewegungsseminar" mit Claudia.
Donnerstag 20. Juni: Monika und ich sind heute gemeinsam mit dem Zug nach Berlin gefahren. Wir besuchen Vera und unseren Enkel Soan. Die Zugreise war lange aber sehr angenehm. Heute Abend wäre im Helmhaus in Zürich die Prämierung der schönsten Schweizer Bücher. Das darf ich ja auch mal verpassen... oder?
Wir hatten eine sehr schöne Zeit, wir haben einige Museen besucht, sind viel herum spaziert und wir haben viel Fussball gespielt mit Soan. Das ist toll in Berlin. Es gibt sehr viele Sportplätze und die Kinder sind sehr offen für neue Mitspieler und Mitspielerinnen...
Mittwoch 19. Juni: Monika hatte heute ein wichtiges Meeting und ich war am Nachmittag verabredet mit Martha und Christian zum Heuen. Das hat mir grossen Spass gemacht und das Arbeiten auf dem Feld hat viele Erinnerungen ausgelöst aus meiner Kindheit. Ich habe bei meinen Grosseltern in Ernetschwil oft die Sommer- oder die Herbstferien verbracht und beim Heuen oder Emden geholfen. Auf dem Bauernhof im Feldhof in Oberriet mussten wir Kinder jeweils das frische Heu verteilen, das mit dem Heugebläse auf den Heuboden spediert wurde. Nach getaner Arbeit half dann meistens ein kaltes Bad im Brunnentrog, um den beissenden Staub abzuwaschen. Heute war das etwas anders. Zum Abschluss gab es feine Pizza und einen guten Wein.
Dienstag 18. Juni: Heute Abend besuchte uns Felix Falkner. Ich wollte ihm endlich das fertige Portrait im goldenen Rahmen präsentieren und übergeben, das ich von ihm gemalt habe. Den goldenen Bilderrahmen habe ich vor vielen Jahren selber geschnitzt aus Pappelholz und dann von Carmela Lüchinger vergolden lassen, für ein Portrait von Professor Peter Gross. Das Bild wurde Peter Gross dann überreicht zu seinem Abschied an der HSG. Felix hat diesen Rahmen im Internett ersteigert. Seinen Nachkommen war der "Güldene" eventuell zu pompös und zu sperrig. In unserer Multioptionsgesellschaft ist ja ziemlich vieles möglich... Geld ist schliesslich auch ein Wert. Wir hatten einen sehr anregenden Abend mit Felix und Monika hat fein gekocht.
Sonntag 16. Juni: Heute Mittag bin ich mit Monika zum Atelier spaziert. Ich wollte unbedingt die Rutschstelle bei den Eisenbahngeleisen anschauen. Aus der Distanz gesehen war der Rutsch nicht so extrem wie ich mir das vorgestellt hatte. Der Weg war leider immer noch gesperrt und wir sind ins Atelier zurück gegangen, um meine neue Skulptur zu überprüfen. Ich habe dann ganz spontan den unteren Teil der Figur blau überstrichen... Ein bisschen Farbe kann ja nicht schaden. Oder? Der Bildhauer-Raum war total überhitzt und ich musste dringend die Fenster öffnen. Ich freue mich sehr auf die weiteren vier Skulpturen, die ich schon im Kopf habe.
Wir sind dann nach Hause spaziert und sassen anschliessend für einen Austausch mit Astrid und Karl und unseren Nachbarn im Garten zusammen. Unsere Mieter waren drei Wochen im Süden und hatten viel zu erzählen...
Um halb vier sind Monika und ich nach Appenzell gefahren. Wir wollten rechtzeitig unsere Sitzplätze in der Kirche St. Mauritius reservieren.
Um 17 Uhr begann das Konzert mit dem Kirchenchor Oberegg und dem Kirchenchor St. Mauritius. Die Aufführung der Franz Schubert Messe war einfach grossartig!
Samstag 15. Juni: Vera musste heute leider wieder zurück nach Berlin.
Freitag 14. Juni: Gestern Nacht ist Vera von Basel angereist. Sie ist mit dem VEXER Verlag an der Buchmesse "I Never read" in der Kaserne Basel engagiert.
Heute Morgen sind wir dann gemeinsam nach Kriessern gefahren. Um 10. 30 Uhr beginnt das Abschiedsritual für Claire. Monika und ihre Geschwister haben gemeinsam den ganzen Ablauf organsiert. Die engsten Angehörigen versammelten sich auf dem Friedhof für die Urnenbeisetzung. Das war sehr ruhig, wertschätzend und würdevoll. Anschliessend traf sich die Trauergemeinde in der Kirche in Kriessern. Die Geschwister von Monika haben wunderbare Texte vorbereitet und ihre ganz persönliche Sicht auf ihre Kindheit und ihr Verhältnis zu ihrer Mutter dargelegt. Sie zitierten auch philosphische Gedanken, die Claire immer wieder notiert hatte. Der Gottesdienst wurde zelebriert vom Diakon von Montlinegen und von einer Saxophonistin und einem Pianisten virtuos begleitet. Der ganze Anlass war sehr persönlich und dadurch sehr ergreifend. Anschliessend gab es ein Essen im Restaurant Sternen, mit vielen guten Gesprächen und vielen Begegnungen mit Familienmitgliedern und alten Bekannten.
Montag 10. Juni: Am Morgen bin ich ins Atelier an der Lukasstrasse. Ich wollte meine neue Skulptur überprüfen... Alles ist OK. Am Nachmittag bin ich zu einem kurzen treffen zu Fredi spaziert. (Es war eher schnelles Gehen...) ich hatte nicht sehr viel Zeit weil ich mit Monika verabredet war.
Sonntag 9. Juni: Nach dem Frühstück vergnügte ich mich im Garten. Ich liebe es, meine grossen Komposthaufen umzuschichten, unseren Garten zu erweitern, Erde zu riechen und unter Büschen herumzukriechen. Heute bat mich Monika, das Efeu und die Glyzinie beim Balkon radikal zurückzuschneiden. Ich nutzte dann die Gelegenheit, mit dem anfallenden Grünzeug den Garten zu erweitern. Manchmal fühle ich mich wie ein Holländer, der dem Meer Land abgerungen hat. Es ist mir jetzt zu kompliziert, zu erklären wie ich das mache.
Samstag 8. Juni: Nach dem Frühstück machten wir uns auf zu einem langen Spaziergang, an der Reithalle vorbei, dann der Aare entlang, bis zum Bärengraben, dann zur Kunsthalle, über die Brücke, dann in ein Kaffee in der Altstadt und anschliessend zur Universität und zur Wohnung von Susi und Hugo. Wir packten dann unsere Sachen zusammen und nahmen den nächsten Zug nach Hause. Es waren sehr viele Fussballfans auf der Reise nach St. Gallen. Österreich spielt gegen die Schweiz. Wir mussten uns ungewollt viele, ziemlich wilde Fussballgeschichten anhören in unserem Abteil... uns wurden ungewollt viele Ereignisse vor und nach Fussballspielen erzählt. Anscheinend wahre und teure Bar- und Bettgeschichten, die sich unter Fans, nach wilden Fussballnächten ereignet haben sollen. Ich versuchte trotz allem die NZZ zu lesen. Pamela Rosenkranz hat die ganze Zeitung künstlerisch bearbeitet. Ein schönes Pamelanisches Rosarot und ein zartes Lila begleiteten mich bis nach St. Gallen. Diese Zeitung wird dann in meiner Bibliothek unter Rosenkranz eingeordnet.
Freitag 7. Juni: Am Nachmittag sind wir mit dem Zug nach Burgdorf gefahren. Zum 80-jährigen Jubiläum von XYLON Schweiz gibt es eine spannende Holzschnitt - Ausstellung im Kabinett vom Museum Franz Gertsch. Ich zeige eine Videoproduktion meiner riesigen Holzschnitte, die ich 1987 mit der Motorsäge direkt in meinen Atelierboden geschnitten und anschliessend mit Freunden zusammen gedruckt habe. Den Film hat damals Peter Liechti aufgenommen, mit live Musik von Möslang - Guhl. Die Holzschnitt - Edition ist von der Galerie Peter Blum in New York herausgegeben worden.
Die Reise hat sich gelohnt. Wir wurden von unseren Freunden Susi und Hugo abgeholt und sind dann gemeinsam nach Bern gefahren.
Der Abend war sehr schön. Ich habe viele Künstler und Künstlerinnen getroffen, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe. Leider war Peter Emch auch nicht da. Mit ihm hätte ich mich gerne wieder einmal ausgetauscht.
Donnerstag 6. Juni, die letzten Tage waren sehr emotional. Die Mutter von Monika ist gestorben. Sie war eine sehr kluge, wunderbare und einfühlsame Frau. Dieses traurige Ereignis hat mich sehr berührt und meine Sicht auf die Welt ruckartig ein Stück verschoben...
Heute Abend besuchte ich die Veranstaltungen im Open Art Museum an der Davidstrasse. Es gab ein Podium zur Arbeit von Hermann Reinfrank, den ich seit 1975 kenne. Wir besuchten gemeinsam die Textilfachschule und die Gewerbeschule. Er als Druckentwerfer im Atelier Fick in Niederteufen und ich als Stickerei- Entwerfer bei der Firma Jacob Rohner in Rebstein.
Anschliessend schaute ich mir die Ausstellung von Monika Sennhauser im Architekturforum an. Das war sehr überraschend. Monika hat den Ausstellungsraum durch drei neue Türöffnungen erweitert. Der Raum ist komplett leer aber total neu erfahrbar. Wer sich interessiert, kann einen Atelierbesuch bei Monika vereinbaren. Sie arbeitet in eben diesem ehemaligen Lagerhaus... ich habe mich anschliessend sehr gut unterhalten mit spannenden Besucherinnen und Besuchern.
Sonntag 2. Juni: Heute Morgen habe ich ein Frühstück ganz alleine genossen, mit dem obligaten Frühstücksei. Um 14 Uhr haben mich Eveline und Ralph abgeholt. Wir sind gemeinsam nach Hegi im Thurgau gefahren um die Teppiche von Jaqueline Hauser bei Martin Leuthold anzuschauen. Das sind wirklich grossartige und eigenständige Bildwerke. Ich staune, dass diese Teppiche nie im Textilmuseum in St. Gallen präsentiert wurden. Aber das kann ja noch werden... Anschliessend besuchten wir die Ausstellung von Ostschweizer Kunstschaffenden an der Oststrasse, im ehemaligen Gebäude der Firma Grossenbacher. Ich staune, was im Moment in St. Gallen abgeht... Es gibt keine potenziellen, privaten Galerien mehr in St. Gallen. Das führt dazu, dass sich Künstlerinnen und Künstler wieder vermehrt selber organisieren müssen, wenn sie ihre Arbeiten präsentieren wollen. Das ist kulturell sehr bereichernd aber verkauft wird da praktisch nichts. Da waren die 80er Jahre ja extrem anders. In St. Gallen gab es zwar kein Kunstmuseum, dafür die Erker Galerie, Die Galerie Wilma Lock, die Galerie Buchmann, die Atelier Galerie von Alfons Keller, die Galerie Art Forum, die Fotogalerie von Bea Mitscheta, die Galerie Susanne Kulli, die Galerie Agathe Nisple etc.
Freitag 31. Mai: Der Tag hat hektisch begonnen. Monika musste notfallmässig ins Rheintal fahren, um ihre Geschwister bei der Betreuung ihrer Mutter zu unterstützen. Ich halte hier die Stellung und habe jetzt die Jubiläumsveranstaltung in der Calatrava - Halle von Yvette Sanches verpasst.
Am Abend besuchte ich dann zusammen mit Monika das "Pionierfest" der SEGEWO in der ehemaligen Fahnenfabrik an der Lindenstrasse. Das wurde ein wunderbarer Abend mit vielen Überraschungen und erheiternden Gesprächen. Für uns ist es sehr schön, dass plötzlich so viele alte Freundinnen und Freunde in unserem Quartier wohnen.
Donnerstag 30. Mai: Um 13 Uhr war ich verabredet mit Anja Sitter von der HSLU. Sie wird heute die zwei riesigen Pflanzendrucke abholen, die wir gemeinsam mit ihren Studentinnen und Studenten gemacht haben. Es hat alles geklappt. Wir konnten die Drucke aufrollen und verpacken. Ich hoffe, dass Anja mit dieser riesigen Rolle keine Probleme im Bus und im Zug haben wird. Zum Glück regnet es jetzt gerade nicht...
Am Abend besuchte ich die Preisvergabe der St. Galler Kulturstiftung, die drei junge Literatinnen im Palace ehrten. Der Anlass war sehr inspirierend. Es gab drei sehr gute Vorträge zu den literarischen Arbeiten der Autorinnen und ich traf viele interessante Freundinnen und Freunde vor Ort. Ich wusste gar nicht, dass Sabine Brunnschweiler Co-Leiterin des Kulturamtes geworden ist. Mich freut das sehr.
Dienstag 28. Mai: Am Morgen habe ich trotz dem Regen einiges im Garten erledigt und am frühen Nachmittag wartete ich auf den Heizöltransport.
Montag 27. Mai: Um 14 Uhr besuchte mich Fredi. Nach einem Kaffee habe ich vorgeschlagen, an die Helvetia - Strasse zu spazieren, um die Ausstellung von Leila Bock und vom Wildtierbeobachter Hans Oettli zu besuchen. Anita war zum Glück anwesend und sie hat uns alles gezeigt und sehr viel über ihre Arbeit und ihre Anliegen als Künstlerin erzählt. Das war richtig gut. Oft ist es sehr wichtig, eine Ausstellung mehrmals zu besuchen um die eigene Warnehmung zu verschärfen... Auch die Wildtierfotos haben mich heute in ihrer Ruhe und Gelassenheit sehr beeindruckt. Die Tiere scheinen den Fotografen zu erkennen und seine Arbeit zu schätzen. Sie haben überhaupt keine Scheu vor ihm. Er ist einer von ihnen.
Nach dem intensiven Schauen und Zuhören bin ich dann noch einmal ins Atelier spaziert, um an meinem Hexlein weiterzuarbeiten. Ich intensivierte die Bemalung und stellte die frische Figur in das bestmögliche Licht. Ich bin erst zufrieden, wenn sie mir zuzwinkert...
Samstag 25. Mai: Am Morgen bin ich früh zu meinem Atelier an der Lukasastrasse spaziert. Im Internet habe ich gesehen, dass eine alte Skulptur von mir versteigert wird. Das Auktionshaus hat mich um Informationen gebeten. Nun suchte ich in meinem Archiv nach Fotos. Die Skulptur wurde 1999 in der Galerie Schwind in Frankfurt ausgestellt. In der letzten Zeit wühle ich oft in meinem riesigen Archiv und nehme mir immer wieder vor, alles noch klarer zu ordnen. Bei rund 50 Jahren künstlerischer Arbeit ist das aber eine riesige Menge an Dokumenten...
Freitag 24. Mai: Ich war schon am Morgen im Atelier, um an meinem "Hexlein" weiter zu arbeiten. Ich merkte erst am Abend, dass ich um 14 Uhr einen Termin mit Fredi vergessen habe. Das passiert mir zum Glück sehr selten. Am Abend wollte ich eigentlich die Vernissage von Silvia Bächli im Kunstmuseum Winterthur besuchen. Ich war aber fix und fertig von meiner eigenen Arbeit... ich werde die Ausstellung so bald wie möglich anschauen.
Donnerstag 23. Mai: Ich freue mich, dass ich endlich wieder Lust habe, ein skulpturales Werk zu schaffen. Spontan habe ich einen der fünf frischen Lindenstämme bearbeitet. Es entsteht ein wundersames Wesen mit grossen Hörnern. Ich denke es wird ein Hexlein... mit roten Haaren... morgen geht es weiter...
Mittwoch 22. Mai: Am Nachmittag bin ich mit dem Bus nach Stocken gefahren und bin dann zu Fuss zum Sitterwerk spaziert. Um 17 Uhr präsentierte Una Szeemann ihre neuen Kunststücke, die im Gastatelier vom Sitterwerk entstanden sind. Ihre kleinen Arbeiten waren auf zwei Tischen ausgelegt. Ein Tisch mit Aquarellen im Postkartenformat und ein Tisch, mit in den Händen geformten Wachsobjekten. Mich hat die Arbeit von Una sehr beeindruckt. Sie blieb in ihren Arbeiten ganz bei sich und vertraute auf ihre spürenden Hände. Um 19 Uhr war ich dann wieder zu Hause. Wir hatten Besuch von Eri, Irene, und von Nok und Ning. Monika hat sehr gut gekockt. Wir hatten einen sehr lustigen und gemütlichen Abend.
Dienstag 21. Mai: Ich arbeitete den ganzen Tag im Garten. Monika ist wieder zurück von ihrem Bewegungswochenende im Allgäu. Es gab viel zu erzählen und auszutauschen...
Sonntag 19. Mai: Monika ist immer noch im Algäu und ich gönne mir einen kulturellen Anlass im Kultbau im Linsenbühl. Ich bin zu Fuss in die Stadt spaziert. Die Matinée zu Ehren von Marianne Schatz" begann um 11 Uhr und wurde eingeleitet durch Erinnerungen von Clemens Müller und Peter Müller. Es wurden Texte gelesen von Giorgos Severis und die Elegie von Igor Strawinski und ein weiteres Stück von Charles UZOR wurden aufgeführt. Mitwirkende waren Mateusz Szczepkowski, Violine, Isabel Pfefferkorn, Mezzosopran, Karin Rüdt, Viola da gamba, Matthias Flückiger als Nachrichtensprecher und Evitchios Vamvas - Rezitation. Das war ein schöner Sonntagmorgen mit wunderbarer Musik und starken Texten. Mich hat vor allem die Stimme von Isabel Pfefferkorn aus den Schuhen gehoben.
Am frühen Abend war ich zum Essen eingeladen bei unseren Nachbarn Liliane und Paul. Das war ein sehr stimmiger und schöner Abend.
Samstag 18. Mai: Ich habe heute und in den letzten Tagen die Hecke in unserem Garten ausgelichtet. Es gab einen grossen Haufen von all den Stauden, die ich dann gehäckselt habe. Nun sehe ich wieder mehr vom gegenüberliegenden Rosenberg und dem Wildpark Peter und Paul, der 1892 mit 32 Tieren eröffnet wurde. Am Nachmittag bin ich in die Stadt gefahren, um an der Ausstellungseröffnung von Michael Bodenmann teilzunehmen. Er zeigt eine neue Arbeit auf dem Podest in der Mühlenenschlucht In St. Gallen, das von Leila Bock betreut wird. Ich werde dort am Samstag 17. August eine neue Arbeit präsentieren. An diesem Nachmittag traf sich eine interessante und fröhliche Gruppe von Kunstinteressierten. Der Anlass war sehr anregend und ich habe viele Neuigkeiten aus dem kulturellen leben in St. Gallen erfahren. Ich habe mich besonders gefreut, Una Szeemann nach langer Zeit wieder einmal zu sehen. Sie hat ein paar Wochen im Gastatelier im Sitterwerk gearbeitet. Sie scheint eine gute Zeit erlebt zu haben. So strahlend wie an diesem Nachmittag habe ich sie noch gar nie gesehen...
Freitag 17. Mai: Monika ist ganz aufgeregt. Sie muss packen und am Mittag losfahren ins Allgäu, zusammen mit Theo und Claudia. Claudia leitet dort ein Qi Gong Wochenende.
Bei mir wurden am frühen Nachmittag die fünf bestellten Lindenholzstämme geliefert. Ich habe die Stämme auf zwei Meter Länge zusägen lassen, damit ich sie problemlos mit dem Warenlift in mein Atelier spedieren kann. Es hat alles sehr gut funktioniert. Ich freue mich schon sehr auf die skulpturale Arbeit. Ich habe schon lange nichts mehr mit Holz gemacht. Arbeitspausen in der Bildhauerei sind für mich enorm wichtig, damit dann wieder etwas Neues entstehen kann. Am Abend besuchte ich den Anlass in der Grabenhalle, der von Norbert Möslang organisiert wurde. 40 Jahre Grabenhalle werden gefeiert. Es hatte wenig Publikum aber es wurde spannende Musik dargeboten. Ich hatte schöne Begegnungen und bin um Mitternacht gut gelaunt mit dem Bus nach Hause gefahren.
Donnerstag 16. Mai: Monika war diese Woche viel unterwegs und in unterschiedlichen Projekten engagiert. Ich habe mich vor allem im Garten vergnügt und viele aufgestauten Arbeiten im Atelier, im Bücherlager und in meinen verschiedenen Archiven erledigt oder besser gesagt "angeschoben". Am Abend besuchten uns Judith und Urs. Monika hat fein gekocht, Urs hat viel, für mich nicht einfach einzuordnendes erzählt und wir haben staunend zugehört. Monika hat dann die Beiden um 22 Uhr nach Hause gefahren und wir sind zeitig ins Bett.
Montag 13. Mai: Ein Tag ohne grossen Plan und doch ist einiges passiert. Heute habe ich mich um die wilden Brombeeren bemüht, die in unserer Hecke wachsen. Soan liebt Brombeeren. Ich habe versucht, den wild wachsenden Sträuchern Platz zu verschaffen und habe die Hecke etwas ausgelichtet und den jungen Trieben den Weg ans Licht ermöglicht. Es macht einfach Spass...
Sonntag 12. Mai: Heute gab es viel Ruhe und Gemütlichkeit. Wir haben unsere Hängematte im Garten zwischen zwei Bäume gehängt und abwechselnd das feine Schaukeln genossen.
Samstag 11. Mai: Am Morgen bin ich noch einmal ins Atelier spaziert, um die gestern realisierten Pflanzendrucke zu kontrollieren und zu fotografieren. Ich bin verblüfft und begeistert. Am Nachmittag habe ich mich unserem grossen Garten gewidmet. Ich pflanzte unter Anderem drei Tomatenstöcke, die Matthias Weisshaupt selber gezogen und heute vorbeigebracht hat. Ich habe einmal mehr den grossen Komposthaufen umgeschichtet und eine Karette mit frischem Kompost "geerntet". Am frühen Abend ist Monika von ihrer Reise nach Berlin zurückgekommen. Ich habe ein schönes Feuer für unser Grillgut vorbereitet und dann gemeinsam mit Monika ein wunderbares Essen zusammengestellt. Dazu gab es guten Wein, viel zu erzählen und viel zu lachen.
Freitag 10. Mai: Gestern war ich den ganzen Tag am Aufräumen im Atelier an der Lukasstrasse. Ich erwarte heute um 14 Uhr eine Gruppe Studierende von der Hslu. Anja Sitter und Cecile Hummel betreuen dort ein Modul, in dem sich die Studierenden mit verschiedenen Drucktechniken beschäftigen. Sie kommen mit ihren Studis nach St. Gallen und besuchen am Morgen das Sitterwerk und um 14 Uhr werden sie zu mir kommen. Nun muss ich alles vorbereiten. Werke auslegen, die Büchertische richten, Staubsaugen und das Bildhaueratelier so vorbereiten, dass wir zusammen grosse Drucke realisieren können. Ich habe zusammen mit Anja schon sehr viele Radierungen und Holzschnittserien realisiert. Ich habe heute drei grosse Holzplatten vorbereitet, die ich schon einmal für Holzschnitte bearbeitet habe. Heute drehen wir die Platten einfach um und benutzen die unbearbeiteten Rückseiten. Da es nicht funktioniert mit einer so grossen Gruppe, mit scharfen Messern oder mit der Motorsäge in Holzplatten zu schneiden habe ich mir vorgenommen, ein spezielles und ungefährliches Drucksystem auszuprobieren. Ich habe mit den Studis einen Spaziergang zum naheliegenden Wald gemacht und wir sammelten Pflanzenteile, Blüten, Blätter, Wurzeln und so weiter. Anja hat in dieser Zeit eine ca. drei Meter mal zweihundertfünfzig cm grosse Holzplatte mit schwarzer Druckfarbe eingefärbt. Die Teilnehmenden legten dann die Pflanzenteile direkt auf die Farbe und bildeten dadurch spannende Muster. Anschliessend legten wir das Papier auf die belegte Holzplatte . Wir zogen dann die Schuhe aus und spazierten in den Socken, sehr diszipliniert über das Papier. Das Körpergewicht und das Reiben mit den Füssen ermöglicht einen sehr feinen und kräftigen Abdruck der Pflanzen, die nun als Negativform in weiss sichtbar werden.
Wir haben dann noch eine zweite Legung auf einer neuen Platte gemacht. So konnten die Erfahrungen des ersten Drucks noch eingearbeitet werden. Für mich war das ein ganz spezielles Erlebnis, mit zwei wundersamen neuen Pflanzendrucken und einer Gruppe von sehr sympathischen und motivierten Studis.
Mittwoch 8. Mai: Um 14.30 Uhr hat mich Fredi abgeholt. Wir fahren zusammen nach Bischofzell , um einen Holzhändler zu treffen. Ich brauche dringend wieder Holz für neue Skulpturen. Der Besuch hat sich gelohnt. Im Wald lagern riesige Mengen von sehr schönen Lindenstämmen. Ich habe zwei grosse Stämme ausgesucht, die dann zu zwei Meter langen Teilen zugeschnitten und mit einem Kranwagen nach St. Gallen geliefert werden.
Als ich wieder zu Hause war bin ich direkt in den Garten gegangen. Ich will die restlichen Stangenbohnen, die ich in meinem Atelier vorgezogen habe, draussen einpflanzen. Mir macht es grossen Spass, jedes Jahr einen neuen Platz für die Bohnen auszusuchen. Es gibt dann immer wieder neue Erkenntnisse wo die Bohnen am liebsten und am besten wachsen. Ich mache das auch mit den Gurken und dem Kürbis so. Einmal habe ich Glück und drei Mal Pech. Aber das Wachstum hängt ja nicht nur von mir ab.
Dienstag 7. Mai: Heute Mittag habe ich mich um die Entsorgung von Glas gekümmert. Ich bin mit meiner Handwagen Richtung Botanischen Garten spaziert. Dort hat es Container für Glas. Anschliessend machte ich mich mit meiner nicht richtig funktionierenden Fotokamera auf zum Fust beim grossen Coop Center. Ich habe die Kamera vor einigen Jahren dort gekauft. Leider konnte mir dort niemand helfen. Die verkaufen gar keine Fotoartikel mehr. Ich nahm dann den Bus um in die Stadt zu fahren und ging dann zum Foto Lautenschlager. Alice ist sehr kompetent und nett.
Montag 6. Mai: Heute Morgen ist Monika mit der Bahn nach Berlin gefahren. Ich werde mich um Haus - Hof und Garten kümmern. Es scheint aber sehr kalt und regnerisch zu werden.
Sonntag 5. Mai: Und schon wieder ein Ausflug nach Appenzell. Sebastian kochte bei Carole für uns und seine zwei Söhne und ihre Freundinnen. Das Treffen war sehr angenehm und auch sehr lustig. Es gibt einfach immer viel zu erzählen, zu reflektieren und zu lachen. Für Monika und mich war dann das Musikspiel etwas hart. Man musste Musikstücke anhören, erkennen und bestimmen von wem die zuerst eingespielt wurden. Moni und ich konnten nur raten. Wir sind beide nicht mit Plattenspielern und aktueller Musik aufgewachsen. Bei mir zu Hause gab es nur Radio Beromünster, Nachrichten, Hörspiele von Jeremias Gotthelf und Wunschkonzerte mit Ländler-Musik. Nix mit Rock und Pop...
Samstag 4. Mai: Am Nachmittag besuchten wir die Ausstellung von Anita Zimmermann an der Helvetiastrasse. Sie präsentiert einen eindrücklichen Block von neuen Zeichnungen und parallel zeigt der Wildtierbeobachter Hans Oettli seine Wildtierfotografien. Tiere und Menschen haben sehr viele Ähnlichkeiten...ich meine damit nicht nur den Hunger und den Durst...
Anschliessend sind wir zusammen mit Eveline und Ralph nach Appenzell gefahren zur Eröffnung im Kunstmuseum Appenzell. Die Ausstellung "Allianzen - Arp, Sophie Taeuber - Arp, Bill" ist sehr eindrucksvoll.
Freitag 3. Mai: Heute musste Monika früh losfahren, an eine zweitägige Sitzung. Ich habe mich entschlossen, einiges im Büro aufzuarbeiten. Für die Gartenarbeit ist es eindeutig zu kalt und zu nass... ich muss endlich meine biografischen Daten der Ausstellungen der letzten Jahre aufarbeiten. Leider bin ich nicht sehr weit gekommen. Ich habe so viel gemacht und ich muss viele Aktivitäten recherchieren in meinem Archiv.
Donnerstag 2. Mai: Heute ist es richtig kalt geworden. Schnee, Regen und Sturm. Unsere grosse Pappel neigt sich gefährlich im Wind. Um 11 Uhr hatte ich einen Telefontermin mit Anja Sitter. Sie wird mich nächste Woche zusammen mit Cecile Hummel besuchen mit einer Gruppe Kunst-Studierenden von der ZHDK. Am Morgen besichtigen sie das Sitterwerk und am Nachmittag werden wir in meinem Atelier gemeinsam arbeiten... ich habe schon einen Plan ausgeheckt.
Mittwoch 1. Mai: Heute Nachmittag traf ich Fredi, um mit dem Postauto an den Bodensee zu fahren und dann von Tal aus nach Arbon zu spazieren. Das war wohltuend und richtig schön.
Dienstag 30. April: Am Morgen bin ich in der Stadt zu Fielmann gegangen, um meine neue Brille abzuholen. So scharf habe ich noch gar nie gesehen... Nach meinen Augenoperationen erfolgt nun noch die Restkorrektur durch eine neue Brille. Ich habe mich dazu entschieden, auch nach der Operation eine Brille zu tragen. Dieses Accessuiere begleitet mich schon seit der zweiten Schulklasse. Ich würde mich ohne Brille im Spiegel nicht erkennen... Nach dem Mittagessen sind wir zu Bruno Bossart gefahren, um die Baupläne von unserem Atelier an der Brauerstrasse abzuholen, das er für uns 2006 entworfen und dann gebaut hat. Bruno wird 74 Jahre alt und schliesst sein Architekturbüro.
Um 16 Uhr hatte ich zusammen mit Monika eine Zoom - Sitzung mit Vera und Theo. Sie müssen meine Homepage aktualisieren, weil das alte Programm nicht mehr unterstützt wird. Theo und Vera werden das alles vorbereiten, planen und weiterentwickeln.
Sonntag 28. April: Heute sind wir relativ früh aufgestanden. Um 10. 30 Uhr beginnt in der Galerie Bleisch in Arbon ein Rundgang durch die Ausstellung mit allen beteiligten Künstlerinnen und Künstlern. Das war ein sehr gut besuchter Anlass. Alle Kunstschaffenden haben über ihre präsentierten Arbeiten geredet. Teils erheiternd und teils erhellend...
Am Abend besuchten wir zwei Konzerte bei "kleinaberfein" im Saal der Musikschule am Gallusplatz. Zuerst das Duo Paul Gieger - Maria Luise Dähler und dann das Duo Urs Klauser und Daniel Som.
Das war ein stimmungsvoller Abschluss einer wunderbaren Woche.
Samstag 27. April 2024: Diese Woche habe ich viel im Garten gearbeitet, seit der Schnee weggeschmolzen und die Temperatur angenehm warm geworden ist. Ich habe schon ein grosses Feld Kartoffeln gesteckt, den grossen Komposthaufen umgeschichtet, Rosen verpflanzt und Ringelblumen angesät. In meinem Atelier habe ich in Töpfen Gurken und Stangenbohnen angezogen.
Mittwoch 24. April 2024: Die letzten Tage waren sehr lebendig. Die zwei Jungs haben uns auf Trab gehalten. Wir haben viel gespielt, gezeichnet, gemalt und Musik gemacht. Im Schnee herumgetobt und im Atelier versucht ein Hotel zu bauen... jetzt ist wieder die grosse Ruhe eingekehrt... der Schnee ist geschmolzen, der Flieder blüht weiter und wir sind weiterhin ganz heiter.
Montag 22. April: Heute Mittag besuchte uns Eri mit ihren zwei quirligen Enkelkindern.
Samstag 20. April: Heute Nachmittag besuchten wir die Abschiedsfeier für Meme, die vor einem Jahr verstorben ist. Dieter und seine Familie haben eine sehr schöne Gedenkfeier für Meme vorbereitet. Sie haben Texte von Meme zusammengetragen und zu einem wunderbaren philosophischen Vortrag zusammengefügt. Es war sehr schön und berührend, die Gedanken und Reflektionen von Meme an diesem Ort anhören und geniessen zu können.
Freitag 19. April: Die letzten Tage waren ziemlich vom Wetter bestimmt. Regen, Schnee, und wenig erwärmende Post. Es ist wunderbar, dass wir heute ins Tessin fahren. Wir besuchen unseren Freund Ueli. Wir werden bei ihm übernachten können.
Dienstag 16. April: Um 11.15 Uhr hatte ich einen Termin beim Augenarzt. Rolf kenne ich schon seit Mitte der 80er Jahre. Nach meiner Augenoperation scheint alles OK zu sein. Am Nachmittag werde ich mir eine neue Brille aussuchen. Monika hat mich begleitet zu Fielmann. Sie will ja nicht nur, dass ich gut sehe, ich muss ja auch möglichst brillant aussehen... Ich hatte einen sehr engagierten, jungen Brillenfachmann, der sich mindestens eine Stunde Zeit genommen hat, um das Beste aus meiner Konstellation herauszuholen... mal sehen wie es dann ist, wenn ich wieder 100 prozentig sehe.
Montag 15. April: Heute Morgen sind wir zu Martha und Christian gefahren, um eine Ladung Mist zu holen. Eine Mischung aus Pferde und Schafsmist soll sehr gut sein für unseren Garten. Ich vermische den Mist mit unserer Komposterde und bin sehr sparsam beim Einsatz dieser Düngemischung. Wir wollen ja kein Dopinggemüse...
Sonntag 14. April: Nach einem kleinen Frühstück bin ich zusammen mit Monika nach Kriessern gefahren, um im Rietli einige kleine Baum- und Sträucher - Setzlinge zu pflanzen, die ich zu Hause aufgezogen habe. Lustigerweise waren auch Marianne, Oreste und Manuela vor Ort. Das war ein richtig gemütlicher und schöner Morgen. ich bin erleichtert, dass meine Grossen Weidenstecklinge, ca. drei Meter hohe Weidenstangen, die ich im letzten Herbst als zukünftige Schattenspender bei den Parkplätzen eingegraben habe, schon sehr kräftig spriessen. Beim Weidenbaum, den ich bei uns im St. Galler Garten vor einem Jahr aufgezogen habe, bin ich noch nicht ganz sicher, ob er Lust hat, im Riet anzuwachsen. In einem Monat werde ich sehen, ob es geklappt hat.
Samstag 13. April: Am Nachmittag fuhren wir nach Arbon, zur Ausstellung in der Galerie Bleisch. Er präsentiert Kleinformate von 11 Künstlerinnen und Künstlern. Ich zeige eine grosse Serie von Fotos von Monika als Clownin, die vor rund zwanzig Jahren entstanden sind. Die Vernissage war sehr gut besucht und die Ausstellung bietet viele Überraschungen. Am Abend besuchten wir dann noch die Vernissage von Rachel Lumsden an der Helvetiastrasse. Die Malereien von Rachel sind gross, stark und sehr bewegend. Die Künstlerin beweist, dass Malerei auch in unserer digitalisierten Welt eine wichtige Bedeutung hat im Erleben und im Erkennen einer anderen Realität. Die Diskussionen im kleinen Kreis war ein sehr stimmiger Abschluss eines bildreichen Tages.
Freitag 12. April: Am Morgen besuchte uns die Treuhänderin Sandra, um unsere Steuererklärung vorzubereiten. Das hat uns sehr entlastet und am Abend war das ganze Zahlenmaterial bereits im Briefkasten... Am frühen Abend besuchten wir bei Ronny und Felicitas die Ausstellungseröffnung von Stefan Rohner. Spannendes Publikum, interessante neue Arbeiten, gute Gespräche und eine sehr schöne Stimmung...
Donnerstag 11. April: Am Morgen habe ich meine Malerarbeiten beim Tomatenhaus beendet und damit begonnen, Einen Teil des Gartens vorzubereiten für die Bepflanzung. Am frühen Abend sind wir zur Lokremise gegangen. Gianni Jetzer führt in der Ausstellung des Künstlers Arthur Sims ein Gespräch mit dem Ethnologen und Afrikaspezialisten David Signer. Mir hat der Abend sehr viel gebracht an neuen Einsichten in ein Werk, das ohne Hintergrund - Wissen nicht so einfach zu entschlüsseln ist.
Mittwoch 10. April: Monika und ich mussten heute morgen ins Passbüro. Lustigerweise sind unsere Identitätskarten und die Pässe am gleichen Tag abgelaufen. Wir sind fotografiert, begutachtet und als OK befunden worden. In einigen Tagen sollten wir wieder unbeschwert reisen können. Am Nachmittag habe ich damit begonnen, die Fensterrahmen vom Tomatenhaus auszubessern und frisch zu streichen. Beim schleifen und pinseln habe die grosse Freude von Sophie Taeuber - Arp gespürt. Das waren ja mal ihre Fenster vom Haus in Trogen.
Sonntag 7. April: Nach einem späten Frühstückskaffee sind Monika und ich zuerst zum Atelier spaziert und dann Richtung Mörschwil gewandert. Auslüften, reden, gehen und die kommende Woche planen... ups - und nun sind wir schon wieder einen Tag älter...
Samstag 6. April: Um ein Uhr hat mich Bea abgeholt. Ich helfe ihr im Garten einige Arbeiten zu erledigen. Himbeersträucher umpflanzen, einige Stauden zurückschneiden, schauen und staunen... Am Nachmittag hat Monika gefüllte Koteletten vom Alpschwein vorbereitet und gekocht für Inge und Erich, die wir am Abend erwarten. Das war ein sehr unterhaltsamer Freunde-Abend mit sehr gutem Wein.
Freitag 6. April: Um ein Uhr erwartete ich einen grossen Transport aus Basel. Es sollten viele Werke aus den 80er Jahren zu mir zurückgebracht werden. Die Skulpturen waren in grosse Transportkisten verpackt. Leider waren die Kisten zu gross für meinen Warenlift... Bei meinem ehemaligen Atelier an der Haggenstrasse konnte ich grosse Werke über eine Rampe direkt in den Arbeitsraum fugen. Nun musste die Spedition viele Werke wieder zurück nach Basel nehmen... Es ist wirklich spannend - ich habe das Gefühl, dass meine Werke mit der Zeit gewachsen sind. Vier grosse, schwarze Zeichnungen, die ich 1984 in der l'abbaye Fontevraud in Frankreich gemacht habe sind nun nicht mehr gross, sondern riesig... aber eventuell bin ja ich mit der Zeit geschrumpft. Hoppla...
Am Abend besuchten wir das grosse Blumenfest von Martin Leuthold in einer riesigen Halle in einer Gärtnerei in Hefenhofen. Das Festmotto waren Blumen. Es gab grossartige Kostüme zu bewundern. Ich habe ein weisses Tuch mit bunten Blumen mit Ölfarbe bemalt und als Poncho getragen. Ich musste das Tuch vor dem Fest zwei Tage im Freien auslüften lassen. Es roch aber immer noch nach frischer Oelfarbe. Ein tolles Fest, mit vielen interessanten Menschen und vielen bunten Blumen.
Donnerstag 4. April: Am frühen Nachmittag wartete ich auf den Kaminfeger. Es gab einiges zu tun für ihn. Er war sehr engagiert und freute sich auf die Arbeiten an unseren unterschiedlichen Öfen.
Am Abend besuchte ich ein Konzert von Patrick Kesssler, Norbert Möslang und Peter Lenzin im Palace. Die Musik war beeindruckend. Das Publikum sehr auserwählt... aber einige alte Freunde waren vor Ort.
Dienstag 2. April 2024: Heute sind wir nach Konstanz gefahren, um ein grosses Paket abzuholen. Wir genossen die Altstadt und ich kaufte mir einige Plättchen für meine Klarinette. Leider gibt es in St. Gallen kein Musikinstrumentengeschäft mehr...
Die Fahrt entpuppte sich als sehr schöne Blust-Fahrt. Im Thurgau blühen die Obstbäume wunderbar. In Schönenbaumgarten haben wir Ueli besucht und einen Kaffee getrunken. Gisi war unterwegs auf einem Spaziergang.
Ich genoss den Rest des Tages anschliessend bei uns im Garten. Ich habe einmal mehr den grossen Komposthaufen umgeschichtet und das Holz der zurückgeschnittenen Apfelbäume zu Brennholz verarbeitet.
Montag1. April: Heute genossen wir einen schönen Abend mit unseren Nachbarn Simone und Mario. Monika hat gut gekocht... es gab viel zu erzählen. In den Wintermonaten sehen wir uns eher selten.
Sonntag 31. März: Um halb Elf sind wir losgefahren nach Kriessern. Wir treffen uns im Riet mit Ruth und Andre, mit Manuela und Paul und seiner Schwester und mit Marianne und Oreste zu einem Osterplausch. Im "Hüttli" war ein schön gedeckter Tisch vorbereitet. Das Wetter war zwar trübe aber die Gesellschaft war lustig und fröhlich. Wir erlebten einen sehr stimmungsvollen Ostersonntag, mit feinem Essen, auserlesenem Wein und guten Gesprächen. Diese Premiere, mit neun Personen in diesem kleinen "Riethüsli" werden wir sicher wieder einmal austesten...
Im letzten Herbst habe ich zwei Weidenstangen und eine selbstgezogenen Weide im Riet gepflanzt. Die sollen in einigen Jahren Schatten spenden. Es freut mich sehr, dass alle drei gepflanzten Weiden bereits kleine Triebe bilden.
Samstag 30. März: Vera ist heute mit Soan weitergefahren nach Zürich, um Freunde zu besuchen. Nun ist unser Haus wieder sehr ruhig und leer.
Am Abend waren wir eingeladen zur Geburtstagsfeier von Susi. Wir sind zu Fuss zur Flurhofstrasse spaziert. Wir haben viele Freundinnen und Freunde getroffen. Das war ein sehr schöner und unterhaltsamer Abend mit Köstlichkeiten aus der Küche und aus dem Keller.
Freitag 29- März: Heute besuchten wir zusammen mit Vera und Soan das Zeppelinmuseum in Friedrichshafen. Wir sind mit dem Zug nach Romanshorn gefahren und dann mit der Fähre über den See nach Friedrichshafen geschippert. Das war ein sehr spannendes und unterhaltsames Tagesprogramm. Am Nachmittag wurde es ziemlich stürmisch und auf dem Bodensee mussten einige Segelbote, die in Schieflage geraten waren wieder aufgerichtet werden.
Donnerstag 28. März: Monika besuchte mit Soan das Naturmuseum und holte nachher für mich die bestellten Gläser bei Alpha Glas ab. Am Nachmittag machte ich viel Feinarbeit im Garten und am frühen Abend hatte ich einen Termin mit Andreas, dem Baumspezialisten, der bei uns die Apfelbäume zurückschneiden wird. Es hat alles wunderbar gepasst.
Mittwoch 27. März: gegen Abend besuchte mich Adrian Bleisch. Ich zeigte ihm die Fotoserie, die ich im Laufe von einigen Jahren von Monika als Clownin gemacht habe und die ich gerne in der Gruppenausstellung mit Kleinformaten in seiner Galerie in Arbon präsentieren würde. Die Ausstellung wird am Samstag 13. April von 16.00 bis 19.00 eröffnet.
Montag 25. März: Um 10 Uhr war ich an einer Sitzung im Himmel Helvetia bei Anita und anschliessend holte ich meine Fotoserie "MONIKA" bei Foto Lautenschlager ab.
Am Nachmittag arbeitete ich im Garten und am Abend ist dann Vera, zusammen mit unserem Enkel Soan bei uns eingetroffen. Ich freue mich auf die kommenden Tage.
Sonntag 24. März 2024: Wir haben sehr gut geschlafen in unserem Hotel im Zentrum von Baden Baden. Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg für die Ausstellungseröffnung, die um elf Uhr begann. Die Vernissage-Reden fanden nicht unter freiem Himmel, sondern im Kunstverein statt, weil es regnete und ziemlich kühl war draussen. Es hatte sehr viele Besucherinnen und Besucher, die sich im Ausstellungsraum des Kunstvereins die Ansprachen anhörten. Es waren auch fast alle Künstlerinnen und Künstler anwesend. Am frühen Nachmittag gab es dann ein gemeinsames Mittagessen. Monika und ich sind dann am frühen Nachmittag wieder losgefahren Richtung Schweiz. Wir wählten dieses Mal den Weg über Schaffhausen, der fast gleich lange dauert wie über Konstanz.
Samstag 23. März: Monika und ich sind heute Morgen früh aufgestanden und haben alles vorbereitet für unsere Reise mit dem Auto, nach Baden - Baden. Am Sonntagmittag findet beim Kunstverein, rund um das alte Dampfbad, die Vernissage der Skulpturenausstellung im Schlosspark statt. Von mir werden zwei grosse Tränen präsentiert, die ich aus Pappelholz gefräst habe. Die Fahrt war sehr angenehm. Das Hotel im Zentrum haben wir sehr schnell gefunden... Am Nachmittag besuchten wir die Kunsthalle und das Museum in Baden - Baden und am Abend trafen wir uns mit Karl Manfred Rennertz zum Essen. Es gab viel zu erzählen... wir haben uns seit rund fünf Jahren nicht mehr gesehen, seit meiner Einzelausstellung bei der Gesellschaft der Freunde Junger Kunst, im Kunstverein Baden - Baden.
Freitag 22. März: Am Mittag hat mich Bea abgeholt. Sie möchte einige Ratschläge für die Gartenpflege. Ich habe etwas Arbeitsmaterial vorbereitet und wir fuhren dann an die Dufourstrasse. Mir ist bewusste geworden, dass es nicht so einfach ist, in einem fremden Garten zu arbeiten. Ein Garten ist ein sehr persönlicher Ort, der sich mit den Benützern langsam aber stetig verändert. Es ist schwierig Tipps zu geben. Wir konnten dann aber doch einiges einpflanzen und einige Büsche zurückschneiden.
Am Abend besuchte ich die Vernissage im Museum für Emptiness an der Haldenstrasse. Die Polnische Künstlerin Edyta Dufaj zeigt ihre Arbeiten und ich hatte mich dort mit Horst Merkle aus Stuttgart verabredet, den ich seit den 80er Jahren kenne, aber schon sehr lange nicht mehr gesehen habe. Das war ein sehr unterhaltsamer Abend. Nach der Eröffnung sassen wir noch einige Stunden im Restaurant Splügen.
Donnerstag 21. März 2024: Nach einem weiteren intensiven Gartentag besuchten wir Bea und Norbert. Wir sind zu Fuss an die Dufourstrasse spaziert, haben fein gegessen, viel diskutiert und gelacht und einige spannende Jass Runden gemacht...
Dienstag 19. März 2024: In den letzten Wochen habe ich bei gutem Wetter immer wieder im Garten gearbeitet. Wenn es wärmer wird kann ich in diesem Jahr sehr früh mit dem Pflanzen beginnen. Am Nachmittag traf ich Fredi. Wir besuchten die spannende Ausstellung in der Lokremise von Arthur Simms.
Sonntag 17. März 2024: Heute Mittag fand im Restaurant Baratella die Abschiedsfeier für Bernard Tagwerker statt. Das Restaurant war bis auf den letzten Platz besetzt. Roland Wäspe und Corinne Schatz haben das Leben und den künstlerischen Werdegang von Bernard sehr schön beschrieben. Ich kenne die Arbeiten von Bernard seit seinen ersten Ausstellungen in den 70er Jahren bei Wilma Lock. Persönlich hatte ich mit Bernard dann viel Kontakt und spannende Gespräche ab 1992. Ich hatte damals mein Atelier an der Haggenstrasse und wir assen fast jeden Mittag zusammen im Café Bijou. Bernard war damals Präsident von Visarte Schweiz und er setzte sich vehement für die Urheberrechte und für die Verwertungsrechte von Kunstschaffenden ein.
2012 realisierte ich zusammen mit Bernard im Vexer Verlag das sehr schöne und radikale Künstlerbuch "to whom it may conzern", mit einem Vorwort von Beate Henn-Memmesheimer. Sie war damals Professorin für Germanische Linguistik an der Universität Mannheim. Bernard wählte 12 theoretischen Texte aus zur Computertechnologie, die er in Ziffern und Buchstaben aufgeschlüsselt übereinanderlegte und somit unleserlich machte. Die codierten Texte wurden somit zu immer dichteren, verwobenen Bildseiten, die wie gewobene Teppiche wirken.
Freitag 15. März: Ich arbeitete heute den ganzen Tag im Garten. Am Morgen habe ich einen riesigen Komposthaufen umgeschichtet und am Nachmittag verpflanzte ich sehr viel wild gewachsenen Knoblauch in die Nähe meiner Himbeerstauden. Ich bin gespannt, ob sich diese sehr unterschiedlichen Pflanzen mögen.
Am Abend waren wir zum Essen eingeladen bei Urs und Heinz, zusammen mit Corinne und Guido. Ein wunderbarer Abend, mit feinem Essen und interessanten Gesprächen.
Donnerstag 14. März 2024: In den letzten Tagen versuchte ich bei verschiedenen Sägereien Holzstämme zu bestellen. Ich musste mit grosser Verwunderung feststellen, dass es in unserer Region praktisch keine Sägereien mehr gibt. Das meiste Rundholz aus der Gegend wird in Österreich gesägt und vermarktet. Ein Förster aus dem Rheintal hat mir dann gesagt, dass es am alten Rhein (beim Eselschwanz) gefällte Pappelstämme habe, die ich anschauen könne. Monika und ich sind dann am Nachmittag nach Reineck gefahren und auf der Österreichischen Seite anschliessen mehr als eine Stunde Richtung Eselschwanz spaziert. Die Gegend ist ja wunderschön. Leider habe ich aber nur gefällte Rottannen und keine Pappeln gefunden...
Samstag 9. März 2024: Um 16 Uhr besuchten wir die Vernissage von Andrea Giuseppe Corciolo im Himmel, an der Helvetia Strasse. Der Musiker und Künstler präsentiert Arbeiten aus den letzten 25 Jahren. Anschliessend waren wir mit dem "Spagetti-Grüppli" eingeladen bei Annemarie und Dani in St. Georgen und erlebten einen sehr lustigen und entspannenden Abend.
Donnerstag 7. März 2024: Am frühen Abend besuchte ich zusammen mit Monika die Ausstellung von Luisa Zürcher im Architekturforum im Lagerhaus. Luisa präsentiert eine sehr persönliche, reflektierende Installation, in der sie eine Operation verarbeitet, die zu ihrem Glück sehr positiv verlaufen ist. Anschliessend sind wir ins Linsenbühlquartier spaziert, um die Filminstallation zum Werk von Hermann Reinfrank anzuschauen der im letzten Jahr verstorben ist. Ich kenne Herrmann seit 1975. Wir haben zusammen die Textilfachschule an der Vadianstrasse besucht und später bis Anfang der 80er Jahre im Studio Graf und Müller AG als Textilentwerfer zusammengearbeitet.
Montag 4. März: Heute um neun Uhr sind Monika und ich mit Renate verabredet, um im Gemeinschaftsraum in der Wogeno, in der ehemaligen Fahnenfabrik, Kunst aufzuhängen. Alle Bewohnerinnen und Bewohner konnten Bilder vorbeibringen, die sie in ihren Wohnungen nicht aufhängen konnten. Es hat alles sehr gut geklappt. In einer spannenden Blockhängung haben wir dann Bild um Bild zu einem Gesamtwerk zusammengefügt. Die überraschende Vielfalt macht richtig Spass.
Sonntag 3. März: Gestern Abend sind wir mit einiger Verspätung wieder in St. Gallen angekommen. Heute geniessen wir einen ruhigen Sonntag. Es gibt viele Zeitungen nachzulesen und eingetroffene Rechnungen zu geniessen...
Montag 26. Februar 2024: Heute früh sind wir mit dem Zug nach Berlin gefahren, um unseren Enkel Soan und unsere Tochter Vera zu besuchen. Wir haben eine sehr schöne Woche erlebt, mit vielen Stadtspaziergängen, überraschenden Museums- und Ausstellungsbesuchen, feinem Essen und vielen guten Gesprächen. Nach sehr langer Zeit haben wir endlich Franzis Zeischegg in Berlin besucht. Wir kennen sie seit meinem einjährigen DAAD Stipendium, das ich 1989 in Berlin erleben durfte. Die Woche war von verschiedenen Streiks geprägt. Busfahrer, Taxifahrer, etc. Gehen war immer wieder angesagt...
Sonntag 25. Februar 2024: Nach dem späten und grossen Frühstück sind wir wieder losgefahren und haben für die Rückreise die Route über den Ricken gewählt. Es hat alles wunderbar geklappt. Kein Stau, kein Stress, dafür sehr gute Laune...
Samstag 24. Februar: Heute sind wir mit dem Auto zu dritt nach Gurtnellen gefahren. Susi feiert ihren sechzigsten Geburtstag. Für unsere Reise habe ich Monika die Strecke über den Oberalppass vorschlagen. Zum Glück kontrollierte ich im Internet noch die Fahrroute und habe gesehen, dass der Pass geschlossen ist. Das wäre ja echt peinlich gewesen, wenn wir in Sedrun wieder hätten umkehren müssen. Wir haben dann den Weg über Zürich und die Gotthardroute gewählt. Das ist ja eine wirklich steile Gegend. In Gurtnellen waren wir im Partylokal Boxenstopp einquartiert. Das ist ein echt wildes und mit vielen Überraschungen aufgefülltes Etablissement... Nach unserer Ankunft sind wir mit der Seilbahn zum Arnisee gefahren und haben dort einen sehr schönen Spaziergang rund um den See gemacht. Am Abend gab es dann ein feines Essen und viele überraschende Darbietungen der Gäste im Boxenstopp.
Freitag 23. Februar 2024: Heute Abend haben wir unsere Nachbarn zu einem Abschiedsessen eingeladen. Sie haben vor längere Zeit eine Mutter mit ihren zwei Kindern aus der Ukraine bei sich aufgenommen. Irina fährt morgen zurück in die Ukraine, in eine ungewisse Zukunft. Ihre beiden Kinder sind schon vor einiger Zeit zurückgereist. Nun heisst es Abschied nehmen und Glück für die Zukunft wünschen.
Mittwoch 21. Februar 22024: Heute Nachmittag hatte ich eine Nachkontrolle beim Augenarzt Rolf Abraham im Silberturm. Ich kenne ihn seit den frühen 80er Jahren, als er mit Dorothea Strauss nach St. Gallen zog. Mit Rolf konnte ich 1993, zusammen mit dem Künstler Jochem Hendricks das wunderschöne Buch "Augenzeichnungen" realisieren im Vexer Verlag. Ja und nun sind wir einige Jahre älter und selbstverständlich viel klüger (oder so) und ich habe eine viel klarere Sicht...
Montag 19. Februar 2024: Ich versuche zur Zeit alles etwas ruhiger anzugehen. Meine "neuen" Augen brauchen viel Aufmerksamkeit. Ich sehe die Welt in einem neuen Licht. Es scheint wirklich nicht alles Golden zu sein was glänzt...
Am frühen Abend sind wir nach Mörschwil spaziert, um unsere Freunde A und A zu besuchen und ein gemeinsames Nachtessen zu geniessen.
Sonntag 18. Februar: Nach dem Frühstück und der obligaten Lektüre der Sonntagszeitungen bin ich zusammen mit Monika in die Stadt spaziert. Wie besuchten die Vinissage der Künstlerin Claudia Valer in der Galerie vor der Klostermauer. Mir gefällt ihre Malerei. Martin Amstutz hat zusammen mit einem Gittarist vor der Galerie wunderbare Musik gemacht. Das war ein richtig schöner Sonntagmorgen.
Samstag 17. Februar 2024: Am Nachmittag bin ich zusammen mit Monika nach Kriessern gefahren, um einen Besuch bei der Mutter von Monika zu machen und am frühen Abend sind wir dann weiter nach Oberriet gefahren, um am Gedächtnis von meiner Mutter teilzunehmen. Nach dem Anlass in der Kirche in Oberriet sind wir mit einer kleinen Familiendelegation im Restaurant Löwen für das Nachtessen eingekehrt. Das war ein richtig guter Abend.
Freitag 16. Februar 2024: Heute um acht Uhr hatte ich die Nachkontrolle meiner Augenoperationen. Der Augenarzt Dr. Schüller hat mich sehr beeindruckt und er wird unterstützt von sehr kompetenten und sympathischen Mitarbeitenden. Es scheint alles gut verlaufen zu sein mit den Operationen meiner Augen. Für mich grenzt es an ein Wunder, was heute mit der Computertechnologie alles möglich ist. Es gibt ja die Metapher, die Augen seien die Fenster zur Welt. Für mich fühlt es sich eher so an, dass die Welt in voller Wucht, durch meine Augen in mich eindringt. Es rüttelt und schüttelt mich richtig durcheinander.
Jetzt sehe ich auch erst, wie verschmutzt die Gläser in meinem Büro sind. Die müssen sofort geputzt werden und zwar von mir persönlich...
Donnerstag 15. Februar 2024: Ich bin früh aufgestanden, um mich geistig und mental vorzubereiten und rechtzeitig um zehn Uhr in der Augenklinik zu sein für meine Operation am linken Auge. Es ist alles gut gegangen. Ich hatte aber das Gefühl, wacher zu sein wie bei der ersten Operation. Ich spürte mehr und bekam mehr mit von der Operation.
Mittwoch 14. Februar 2024: Heute am späten Nachmittag feierte unsere Nachbarin Elsbeth ihren Geburtstag mit einem spannenden Freundeskreis. Ich war den ganzen Tag immer wieder im Garten. Ich finde immer wieder etwas, das ich ändern oder verbessern kann. Heute habe ich Grünzeug gesammelt, um einen Blumenstrauss für Elsbeth und einen für Monika machen zu können. Es ist ja schliesslich Valentinstag. Um 16 Uhr gab es eine Geburtstagsgesellschaft bei Elsbeth und am Abend kam dann Monika zurück aus Berlin. Der Zug war endlich wieder einmal pünktlich...
Sonntag 11. Februar 2024: Monika ist heute mit dem Zug nach Berlin gefahren, um Vera und Soan zu besuchen. Ich halte gezwungenermassen die Stellung in St. Gallen. Es gibt einiges zu tun. Zusammen mit Stefan Rohner muss ich im Atelier einige Werke fotografieren. Dann arbeiten wir zur Zeit in einer spannenden Gruppe an der Konzeption für ein neues Kulturförderprojekt in der Ostschweiz und am Donnerstag 15. 2. wird mein rechtes Auge operiert...
Freitag 9. Februar: Heute Abend waren wir eingeladen bei Gabi und Werner am Rosenberg. Ein wunderbares und feines Essen, sehr gute Gespräche über den Lauf der Zeit, über das Älter werden, die Gegenwart und die Zukunft.
Donnerstag 8. Februar: Heute habe ich die traurige Nachricht erhalten, dass Bernard Tagwerker gestorben ist. Wir haben in den 90er Jahren sehr oft zusammen gegessen im Restaurant Bijou im Haggen-Quartier. Er war damals Präsident von Visarte Schweiz und setzte sich vor allem für die Urheberrechte von Kunstschaffenden ein. Es gab immer sehr viel zu diskutieren und zu politisieren. Bernard wollte ganz konsequent die Ausführung seiner künstlerischen Arbeit seinem Computer und seinem Plotter überlassen. Interessanterweise ist aber trotzdem ein ganz eigenes und sehr persönliches Gesamtwerk von Bernard entstanden. Er war eindeutig der Vordenker und Chef seiner technischen Geräte, die er für seine Kunst verwendete. 2012 habe ich zusammen mit ihm ein wunderbares Künstlerbuch herausgegeben, mit einer Einführung von Beate Henn-Memmesheimer und mit computertechnisch umgesetzten und übereinander gedruckten Texten von seinen geschätzten Theoretikern und Wissenschaftlern aus der Welt der Computertechnologie. Das nummerierte und signierte Künstlerbuch ist ein grossartiges Zeugnis der Kunst von Bernard Tagwerker.
Samstag 3. Februar 2024: Heute machte ich einen Spaziergang zu meinem Atelier an der Lukasstrasse und ich habe viele alte Dokumente aus dem Archiv durchwühlt. Nach der sehr spannenden Veranstaltung im Kunstmuseum zum kulturellen Leben in den 80 er Jahren in St. Gallen wollte ich noch einiges recherchieren. Ich habe sehr lustiges und spannendes Fotomaterial und persönliche Post gefunden von Künstlerinnen und Künstlern, die damals bei mir in der St. Galerie ausgestellt haben. Es wurde mir noch einmal bewusst, wie viele dieser Künstler bereits verstorben sind. Christoph Herzog, Toni Calzaferri, David Bürkler, Peter Schuler, Erika Pedretti, Reinhard Gfeller, Peter Meyer und H. R. Fricker.
Freitag 2. Februar 2024: Die Augenoperation am Donnerstag ist sehr gut verlaufen. Heute musste ich zur Nachkontrolle. Das ganze Prozedere hat mich aber doch sehr mitgenommen und in die Kindheit zurück katapultiert, als ich dauernd den Kopf angeschlagen habe an irgendwelchen Kanten... weil niemand merken wollte, dass ich sehr schlecht sehe...
Heute gönne ich mir ein seichtes Fernsehprogramm und viel Entspannung...
Mittwoch 31. Januar 2024: Am Morgen sind wir zu Sprenger gefahren, um einen Bus zu mieten. Wir holten anschliessend die zwei Regale und die ausgewählten Bücher bei Yvo ab. Es war lustig. Richard Butz war auch da um Bücher auszuwählen. Wir haben dann alles in mein Atelier an der Lukasstrasse transportiert. In den nächsten Tagen werde ich dann die Bücher einräumen. Ich bin aber noch nicht sicher, wo ich die Regale aufbauen werde. Das wird eine gute Gelegenheit, um meine Bibliothek zu optimieren. Am Abend findet in Zürich die Eröffnung der Ausstellung von Till Velten im Grossmünster statt. Till hat in Zusammenarbeit mit Vera im Vexer Verlag eine sehr stimmige Publikation mit Gesprächen herausgegeben mit dem Titel "Sprich mit mir". Ich kann leider nicht nach Zürich fahren. Ich habe morgen früh meine erste Augenoperation am linken Auge. Der graue Star muss behandelt werden...
Dienstag 30. Januar 2024: Heute besuchte ich Yvo Ledergerber. Er möchte seine Bibliothek ausdünnen. Er hat sehr viele schöne Buch - Werke über Kunst, die er weggeben möchte. Ich hatte nicht sehr viel Zeit und werde Morgen noch einmal vorbeigehen. Er gibt mir zu den Büchern auch noch zwei Bücherregale. Ich hoffe, dass Monika Zeit hat um den Transport zu machen.
Montag 29. Januar 2024: heute hatte ich einen Termin bei einem Hautarzt. ich habe schon seit längerer zeit Hautprobleme an meinen Händen. Ich dachte lange, dass das mit der intensiven Gartenarbeit zu tun hat... nun ist das aber eine Schuppenflechte. Ziemlich mühsam und auch nicht schön anzusehen. Ich hoffe, dass ich das mit den vielen Salben auskurieren kann.
Am Abend besuchte uns Vanja. Es gibt immer viel zu erzählen und zu diskutieren...
Sonntag 28. Januar 2024: heute hatten wir schönen Besuch. Petra Ronner und Peter Schweiger sind zu uns gekommen. Gemeinsam haben wir mit einem feinen Essen den Geburtstag von Petra gefeiert. Am Nachmittag sind wir zur alten Fahnenfabrik spaziert, wo Monika einen Arbeitsraum gemietet hat. Peter hat dann eine wunderbare Lesung gemacht und ich habe die Textabschnitte jeweils mit der Klarinette mit kurzen Einlagen interpretiert. Das hat richtig Spass gemacht.
Samstag 27. Januar: Diese Woche war sehr dicht und vielseitig. Gestern kam unsere Freundin Eri auf Besuch. Monika hat wunderbar gekocht, wir haben viel erzählt und viel gelacht...
Mittwoch 24. Januar: Heute morgen besuchte ich Yvo Ledergerber. Er hat mir angeboten, Kunst -Buch-Werke aus seiner grossen Bibliothek auszusuchen. Das war sehr spannend. Ich werde aber noch einmal vorbeigehen, um in aller Ruhe Bücher auszuwählen. Heute habe ich zwei Bücher mitgenommen mit romanischer Baukultur.
Dienstag 23. Januar: Um halb Zwei bin ich zur Nachbesprechung in die Praxis zur Rehbur gegangen. Meine "Werte" sind OK. Ich werde nächstens noch einen Hautarzt konsultieren. Ich leide seit einiger Zeit an mühsamen Hautrötungen an meinen Händen. Ich pflege die Hände mit einem speziellen "Kartoffel Balsam". Das hat meine Hautprobleme gemildert aber leider noch nicht geheilt. Ich glaube, dass ich im Herbst zu viel in unserem Garten herumgewühlt habe... aber eventuell hat es auch mit dem Staub der vielen Baustellen rund um unser Haus zu tun...
Montag 22. Januar: Heute bin ich zusammen mit Monika nach Appenzell gefahren. Wir haben dort den Schmuckkünstler Sebastian getroffen. Er hat eine grossartige Sammlung von wundervollen Büchern zum Thema Ornamentik. Ich beschäftige mich zur Zeit mit romanischen Ornamenten für ein Kunst am Bau Projekt.
Sonntag 21. Januar 2024: Die Veranstaltung im Kunstmuseum war sehr spannend und auch sehr gut besucht. Viele Aktivistinnen und Aktivisten aus den 80er Jahren sind heute wieder aufgetaucht Viele von ihnen habe ich jahrelang nicht mehr gesehen.
nach der Begrüssung durch Gianni Jetzer und Corinne Schatz hat Ralph Hug ein sehr spannendes und langes Referat gehalten zu den Ereignissen in den 80er Jahren. Als ehemaliger, langjähriger Journalist bei der St. Galler AZ war er schon damals sehr nahe dran, am politischen und kulturellen Geschehen in der Ostschweiz. Das seit Anfang der 70er Jahre, wegen Baufälligkeit geschlossene Kunstmuseum hat viel kulturellen Leerraum erzeugt. Die Plakataktionen von H. R. Fricker, Performances, die ersten nicht jurierten Szeneausstellungen, das AJZ, der Bündnerhof, aus dem dann der Engel entstanden ist, die Grabenhalle, die Comedia, das Kinok, die Gründung der Kunsthalle, die Wyborada und - und - und. Die 80er Jahre waren eine wilde und kulturell sehr fruchtbare Zeit.
Die Möglichkeit, noch einmal fünf Stunden lang in diese kulturelle Vielfalt einzutauchen war sehr spannend und teilweise auch erheiternd. Es ist auch interessant zu beobachten, wie wir alle, fast unbemerkt, vor uns hin gealtert und einige leider bereits verstorben sind.
Die Veranstaltung dauerte bis rund 16 Uhr. Geplant ist eine Publikation, in der dann alles noch verschriftlicht werden wird.
Samstag 20. Januar: Ich war den ganzen Tag damit beschäftigt, meine Erinnerungen an die museumslose Zeit in St. Gallen und die daraus entstandenen Aktivitäten im kulturellen Bereich aufzufrischen. In den 80er Jahren entstanden sehr viele kulturelle Initiativen. Ich habe damals die St. Galerie an der Zürcher Strasse 20 gegründet und drei Jahre lang betrieben. ich wurde 1979 Vater einer wunderbaren Tochter. In der Zeit der Schwangerschaft habe ich drei grosse Leinwände immer wieder übermalt und die einzelnen Zustände fotografiert. Das war eine wunderbare und inspirierende Zeit. Ich wollte mehr über Kunst wissen und meinen eigenständigen Weg als Künstler und als Kunstvermittler beschreiten.
Ich musste mich heute auf meinen Beitrag am Sonntagmorgen im Kunstmuseum St. Gallen vorbereiten.
Freitag 19. Januar: Um 18 Uhr waren wir eingeladen zur Geburtstagsfeier von Christoph Keller im Restaurant Drahtseilbähnli. Das war ein sehr lustiger Abend, mit vielen Geschichten über Christoph und sein spannendes Leben. Ich kenne Christoph schon sehr lange. Ich kann mich noch erinnern, dass ich ihn Anfang der 90er Jahre ab und zu auf meinem Rücken die Treppen hoch getragen habe, damit er die Kunsthalle an der Davidstrasse besuchen konnte.
Donnerstag 18 Januar: Am frühen Abend besuchte ich zusammen mit Monika den Anlass von Albert Kriemler und Roland Wäspe im Textilmuseum. Zur Zeit wird eine spannende Ausstellung mit Kleidern der Firma Akris präsentiert. Albert erzählte aus seiner Designerpraxis, wie er Stoffe und Modelle kreiert und sich immer wieder Inspirationen in der Gegenwartskunst sucht. Zu meiner Überraschung und grossen Freude war an diesem Abend auch die Architektin Christine Binswanger in St. Gallen. Wir kennen uns schon sehr lange, treffen uns aber leider viel zu wenig. Ein spannender Anlass, mit einem anschliessenden Essen im Hotel Einstein, gute Gespräche interessante Menschen und viel Inspiration.
Mittwoch 17. Januar: Ich bin seit einem Jahr immer wieder mit organisatorischen Fragen eines "Rentners" konfrontiert. Heute muss ich bei der Post eines meiner Vorsorgekonten auflösen. Ich war etwas zu früh und habe mich dann entschlossen, die Bibliothek in der Hauptpost zu besuchen. Ich suche Bildmaterial zu Reliefs aus der Romanischen Baukultur. Ich werde dann sicher auch noch in die Textilbibliothek gehen. Anschliessend setzte ich mich wegen der extremen Kälte in den Warteraum im Hauptbahnhof. Im Raum stand eine junge Frau, leger an die Wand gelehnt und intensiv mit ihrem Handy beschäftigt. Ich war vollkommen fasziniert von ihrem wunderbar gewobenen Beinkleid-Rock in schwarz, braun auf sand-grau... ich hatte leider nicht den Mut, diese tolle Erscheinung zu fotografieren. Anschliessend besuchte ich in der Post Frau Glaser. Sie hat mich zu einer Beratung eingeladen. Nach 10 Minuten waren die notwendigen Papiere unterschrieben und die Auflösung meines Vorsorgekontos besiegelt.
Montag 15. Januar: Um neun Uhr hatte ich einen Termin bei Frau Dr. Faust in der Rehburg. Die üblichen Kontrollen waren schnell absolviert und ich hoffe, dass alles OK ist.
Am Nachmittag besuchte mich Eva Bachmann. Sie schreibt für das St. Galler Tagblatt einen längeren Text über die hiesigen Verlage. Ich habe den Vexer Verlag 1985 gegründet und bis im letzten Jahr geleitet. Im Frühjahr hat meine Tochter Vera den Verlag übernommen und in St. Gallen eine GmbH gegründet. Ich bin also schon seit letztem Jahr ein pensionierter Verleger. Seither verlege ich ab und zu meine Brille, die Hausschlüssel oder den Regenschirm...den Verlag leitet Vera von Berlin aus. Es gab also viel zu erzählen über die Weiterentwicklung von diesem Verlagsprojekt.
Sonntag 14. Januar: Nach dem wunderbaren und unterhaltsamen Abend bei Danielle sind wir nicht sehr früh aufgestanden. nach einigen Tassen Kaffee haben wir uns entschlossen zum Schwarzen Bären zu fahren, und von dort aus nach St. Georgen zu spazieren. Die verschneite Landschaft, mit dem frischen Schnee war wunderschön. Vor allem auch der Weg durch den Wald mit den glitzernden Bäumen war grossartig im verspielten und klaren Winterlicht.
Samstag 13. Januar: Heute werden wir am Abend bekocht von Danielle an der Felsenstrasse. ich freue mich sehr darauf. In den letzten Tagen war ich dauernd mit Schneeräumen beschäftigt. Das ist mein aktueller Wintersport. Schaufeln, schippen, salzen und wieder schaufeln... es nimmt kein Ende.
Freitag 12. Januar: Ich habe den ganzen Tag gemalt. Am Abend besuchten uns Elisabeth und Thomas. Monika hat wunderbar gekocht. Wir haben uns sehr gut unterhalten. Ein weiterer toller Abend in guter Gesellschaft.
Donnerstag 11. Januar: Heute Morgen sind wir zum Ostfriedhof gefahren, um bei der Abschiedsfeier von meiner Grosstante Ruth Gmeinder teilzunehmen. Rebecca hat einen wunderbaren Lebenslauf geschrieben und in der Friedhofskapelle vorgetragen. Mir war gar nicht bewusst, dass Ruth eine so emanzipierte und erfolgreiche Frau gewesen ist. Nach der Trauerfeier waren wir eingeladen im Restaurant Guggeien. Die Geschwister Fässler machen das sehr gut. Ich konnte mich beim Mittagessen endlich wieder einmal mit meinen Cousinen Annemarie und Bernadette unterhalten.
Am Abend bin ich in die Stadt gefahren, um die Vernissage (A-4) im Ausstellungsraum von Visarte Ost zu besuchen. Das war sehr anregend. Ich bin aber nicht sehr lange geblieben. Covid lauert überall...
Mittwoch 10. Januar: Die letzten Tage waren sehr angenehm und ruhig. Ich hatte endlich wieder Zeit zum lesen. Heute bin ich zusammen mit Fredi zur Hauptpost gegangen, um die Wettbewerbsausstellung für das neue Staatsarchiv in der Waldau anzuschauen. Für mich war das sehr speziell. In den 80er Jahren wurde ich in der Waldau, im Zivilschutz, zum "Schutzraumchef" ausgebildet. Wir waren eine sehr spezielle Gruppe. Einige der Teilnehmenden sind richtig gute Freunde von mir geworden. Ich bekam eine "Pseudouniform" , die ich aber nach kurzer zeit wieder abgeben musste. Bei einer Reorganisation des Luftschutzes wurde dieser Posten wieder aufgehoben und ich wurde nie mehr für einen Dienst aufgeboten. Von diesen Tagen in der Waldau sind mir vor allem die unruhigen Nächte im Gedächtnis geblieben. Einer unserer Kollegen hat so laut geschnarcht, dass ich in den Nächten durch ein kleines Fenster aus dem Keller gestiegen bin. Ich habe dann jeweils auf der Wiese vor dem Haus geschlafen.
Sonntag 7. Januar: In den letzten Tagen habe ich an einem kleinen Tafelbild im Din A4 Format gearbeitet. Auf die mit Ölfarbe rot grundierte Fläche habe ich mit Grossbuchstagen und mit grüner Farbe das Wort ROT darauf geschrieben. Nach zwei Tagen habe ich die ganze Bildfläche grün übermalt. Das Wort ROT war nun auch grün aber immer noch gut lesbar. Nach langem Nachdenken gab ich dem Tafelbild den Titel TOR. Aas ROT wurde nun das TOR. Das Ganze klingt nun etwas kompliziert und umständlich, aber es hat Spass gemacht. Nun ist die grüne Bildtafel mutiert zum Tor zur Welt.
Am Nachmittag bin ich in die Stadt gefahren und ins Linsenbühlquartier spaziert , um das A4 Werk beim Ausstellungsraum "A 4- Werke" abzugeben.
Samstag 6. Januar: Heute sind wir vor zehn Uhr aus dem Haus. Wir fuhren mit dem Zug nach Zürich. Unser Freund Peter Schweiger feiert seinen Geburtstag im Kino Riffraff an der Neugasse in Zürich. Im Tram trafen wir schon Marianne, die wunderbare Kostümbildnerin, die lange am Stadttheater in St. Gallen gearbeitet hat und im Riffraff versammelten sich immer mehr Freundinnen und Freunde von Peter. Nach einem Apero wurde dann im Kinosaal ein Film gezeigt, die Aufzeichnung der Inszenierung "erlaubent, schas, sehr heiss bitte!" von Daniel Fueter und H.C. Hartmann aus dem Jahr 1984 im Theater am Neumarkt, wo auch Peter Schweiger mitgespielt hat.
Das Speziell war, dass das ganze Ensemble von damals am Geburtstagsfest mit dabei war.
Das war ein wirklich toller Nachmittag.
Mittwoch 3. Januar: Um halb Zwölf hatte ich einen Termin beim Augenarzt, um die geplante Operation des grauen Stars zu besprechen. Der geplante Eingriff beschäftigt mich sehr aber ich habe nach dieser Arztvisite ein gutes Gefühl und bin zuversichtlich, dass alles gut kommt. Johann Wolfgang Goethe beschrieb 1770 in einem Brief die Augen als Fenster zur Welt und zur eigenen Gesundheit. Bei mir kommen sehr viele verunsichernde Gedanken hoch aus meiner Kindheit. Wenn wir einen Ausflug machten erzählten meine Geschwister von Segelboten, Kirchtürmen am anderen Seeufer, von buntgescheckten Kühen, grossen Lastwagen und so weiter. Ich fragte immer nur: wo denn? - wo denn? Ich sah ja nichts. Ich war damals einfach der "WODENN".
Dienstag 2. Januar 2024: Die Neujahrstage verbrachten wir in der Lenzerheide mit unseren Freunden Corinne, Guido, Eveline und Ralph. Wir haben lange Spaziergänge gemacht, Schnee geschaufelt, gut gekocht, wunderbar gegessen, viel gelacht und diskutiert, Geschichten erzählt und uns entspannt. Das neue Jahr hat in den Bergen sehr gut begonnen.
Mittwoch 27. Dezember: Am Nachmittag feierten wir zusammen mit der Familie von Monika, bei Manuela und Paul in Kriessern, eine schöne Weihnachtsfeier mit wunderbarem Essen, guten Gesprächen und feinem Wein.
Dienstag 26. Dezember: Wir sind früh aufgestanden, um jeglichen Stress zu vermeiden. Um neun Uhr sind wir von Kreuzberg aus mit dem Bus zum Hauptbahnhof gefahren. Die Strassen waren wie leer gefegt und wir hatten freie Fahrt... Die Zugfahrt über München, nach St. Gallen war auch sehr angenehm. Der Abendhimmel im Allgäu war aufwühlend schön. Der weisse - glitzernde Schnee, die rote Abendsonne und ein teilweise schwarzer Himmel mit dramatisch leuchtenden Lichtfenstern und vorbeiflitzenden Wolken erzeugten eine filmreife Stimmung auf unserer Heimfahrt..
Montag 25. Dezember: Heute mussten wir wieder Abschied nehmen und von Brandenburg nach Berlin zurückfahren. Am Nachmittag hatten wir viel Zeit, um einige Sachen für den Haushalt von Vera einzukaufen. Monika hatte dafür einen genauen Plan...
Sonntag 24. Dezember: Der heutige Tag mit Soan und Vera war sehr wohltuend. Wir haben viel gespielt und gelacht, gezeichnet und gebastelt und Weihnachten gefeiert.
Samstag 23. Dezember: Wir sind früh aufgestanden und haben alle unsere Sachen gepackt. Unser Zug nach Brandenburg fuhr kurz nach 10 Uhr. Wir werden dann einige Tage in der VAMED Klinik in Hohenstücken bleiben, um Vera und Soan zu besuchen und zu unterstützen. Soan ist dort in der Rehaklinik sehr gut aufgehoben und er erholt sich erstaunlich gut.
Freitag 22. Dezember: Heute sind wir sehr viel zu Fuss durch Kreuzberg gelatscht. Der öffentliche Verkehr funktioniert wegen vielen Krankheitsfällen nicht sehr gut. Die U-Bahnen waren total verstopft... Eigentlich wollten wir uns einige Ausstellungen anschauen. Das war aber bei diesen Verkehrschaos und den überfüllten U - Bahnen leider nicht möglich.
Ich habe dann das Buch "Die liegende Frau" von Laura Vogt gelesen und Monika hat sehr fleissig runde, bunte Kissen genäht für die Kita. Vera hat sich dafür ein Konzept ausgedacht. Am späten Nachmittag erwarteten wir Vanja und am Abend besuchten wir ein Vietnamesisches Restaurant in Kreuzberg. Es gab viel zu erzählen und zu planen.
Donnerstag 21. Dezember: Heute sind Monika und ich mit dem Zug über München nach Berlin gefahren. Wir hatten auch einen kleinen Christbaum dabei für Soan. Am Abend assen wir beim Italiener je eine sehr feine Pizza und wir planten den nächsten Tag. Es gab viel zu tun.
Samstag 16. Dezember: Heute Abend besuchte ich die Theateraufführung in der Fahnenfabrik. Monika führte als Sprecherin durch die "Cristmas Carol" von Charles Dickens. Eine engagierte und hochmotivierte Laiengruppe spielte die Geschichte unter der Leitung von Simone Veltman.
Die letzten Wochen waren für uns stark geprägt durch die schwere Erkrankung von Soan. Vera ist fast die ganze Zeit im Spital, um Soan zu unterstützen und aufzumuntern.
Freitag 15. Dezember. Am Morgen früh habe ich das letzte Morgenkonzert mit der Band von Marc Jenny in der Helvetia genossen. Es ist erstaunlich, dass live Musik am Morgen sehr viel Kraft und Energie auslöst. Am Nachmittag habe ich dann zusammen mit Monika und Hansueli mein "Birkenwäldchen" in der Fahnenfabrik aufgehängt. Der grosse Teppich entstand in den 80er Jahren und wurde von Deweer in Belgien gewoben. Marc Deweer hat damals zu seinem Galeriejubiläum eine ganze Serie von Teppichen weben lassen, die von seinen Künstlern entworfen worden sind.
Mittwoch 13. Dezember: Heute Morgen sind wir nach Schaffhausen gefahren, um unsere Freunde Conni und Ceferino in ihrer neuen Wohnung zu treffen. Sie wohnen in einem wunderbar renovierten Haus, mitten in der Altstadt. Berichten, diskutieren, essen, trinken, jassen. Nach diesem schönen Nachmittag war die Weltlage wieder geklärt!
Montag 11. Dezember: Am Morgen früh um halb Acht besuchte ich das Morgenkonzert mit Marc Jenny und seiner Band an der Helvetia Strasse. Das war einfach grossartig. Ein toller Wochenbeginn. Anschliessend durchsuchte ich in meiner Bibliothek an der Lukasstrasse alle Bücher von John Berger, die ich gesammelt habe. Zum Thema SEHEN fand ich unter Anderem das Taschenbuch "SEHEN - DAS BILD DER WELT IN DER BILDERWEL", das ursprünglich 1972 bei Penguin Books in London erschienen ist. Es hat richtig Spass gemacht alle diese tollen Bücher von John Berger anzuschauen.
Sonntag 10. Dezember: Am Abend fuhren wir mit dem Postauto nach Heiden. Urs feiert seinen 70. Geburtstag im liebevoll renovierten Gasthaus zur Stickerei. Ein toller Abend mit wunderbarer Musik vom Feinsten. Töbi Tobler und seine Freunde können es einfach. Urs hat zum feinen Essen einen wunderbaren Italienischen Wein aus Ligurien aufgetischt, der für eine sehr feine Stimmung sorgte. Die Rückfahrt mit dem Postauto war sehr lustig. Ich habe mich bestens unterhalten mit Sabine, der Schwester von Urs. Wir sprachen über ergraute Stars mit grauem Star. Sie hat mir dann das Büchlein "Vom Wunder des Sehens" von John Berger, mit Zeichnungen von Selcuk Demirel als Lektüre empfohlen. Ich bestellte das Bändchen dann postwendend bei der Buchhandlung Comedia.
Samstag 9. Dezember: Heute sind wir zu einem Geburtstagsessen bei der Tänzerin Daniel, an der Felsenstarasse eingeladen.
Der Abend war grossartig. Spannende Menschen, feines Essen, viele gute Gespräche über Olivenöl, die Welt- und die allgemeine Wetterlagelage, unterstützt durch wunderbaren Wein.
Freitag 8. Dezember: Ich war den ganzen Tag mit dem Portrait von Felix Falkner beschäftigt. Ich staune, dass ich überhaupt malen kann mit meiner eingeschränkten Sehkraft.
Am Abend haben wir eine Theatervorstellung in der Lokremise besucht, die der Künstlerin Sophie Teuber Arp gewidmet ist. Sie hat in St. Gallen 70 Jahre vor mir die Textilfachschule (damals Stauffacher-Schule) an der Vadian-Strasse besucht. Leider gibt es in St. Gallen weder im Textilmuseum noch im Kunstmuseum eine repräsentative Sammlung von Werken dieser aussergewöhnlichen Künstlerin.
Donnerstag 7. Dezember: Heute hatte ich mir einiges vorgenommen. Ich malte intensiv am Portrait von Felix Falkner und wollte am Abend eigentlich nach Bern fahren. In der Stadtgalerie wird die Publikation " Unabhängig, prekär, professionell" vorgestellt. Rachel Mader und Pablo Müller haben das Buch im DIAPHANES Verlag herausgegeben. Sie beleuchten in diesem Band unabhängige, selbst organisierte Kunstinitiativen in der Schweiz, seit den 80er Jahren. Ich freue mich natürlich, dass meine St. Galerie, die ich ab 1980 bis Mitte 82 in St. Gallen geführt habe als unabhängige Institution gewürdigt wird. Am Nachmittag habe ich mich dann schweren Herzens entschieden, nicht nach Bern zu fahren. Ich fühlte mich nicht wirklich fit und mein Sehvermögen hat sich verschlechtert. Ich bin froh, wenn mein grauer Star im Januar operiert werden kann.
Mittwoch 6. Dezember: Am Morgen hatte ich eine sehr effiziente Sitzung bei Anita alias Leila Bock, an der Helvetia - Strasse. In einer kleine Runde von Kulturvermittelnden diskutierten wir Fördermöglichkeiten für Ostschweizer Kunstschaffende. Wir waren sehr effizient. Nach etwas mehr als einer Stunde konnten wir uns auf ein Konzept einigen. Nun müssen noch die Details und die Finanzierung organisiert und besprochen werden.
Dienstag 5. Dezember: Heute Nachmittag war ich mit Yvette und Gian Luca an der Torstrasse verabredet. Eine Gruppe, von an der HSG Studierenden, beschäftigen sich in ihrem Studium um das Thema der digitalen Reproduktionsmöglichkeiten. Als Musterbeispiel drucken sie mit einem 3D Drucker meine Skulptur "Mann auf Kugel", die ich vor vielen Jahren für die Universität gemacht habe. Die kleinen Figuren sind knapp 12 cm gross und werden in Testreihen, mit verschiedenen Materialien und in verschiedenen Farben, plastisch mit einem Plotter gedruckt. Das war ein spannender Einblick in ein Studiengebiet, das für mich völlig unbekannt war. Anschliessend sind wir noch zum Square an der Uni gefahren, um die neue Plastik, die dort präsentiert wird anzuschauen. ich war sehr erstaunt, wie viele Studierende in den öffentlichen Räumen am Arbeiten waren. Früher waren die grossen Hallen und Flure menschenleer. Nun wird alles dicht genutzt.
Montag 4. Dezember: Ich bin die letzten Tage fleissig am Arbeiten. Ich male ein Portrait von Felix F. das ist nicht einfach aber es macht grossen Spass. Am Abend waren wir bei Felizitas und Ronny zum festlichen Weihnachtsschmaus. Das war einmal mehr ein wunderbarer und sehr anregender Abend in guter Gesellschaft.
Das Malen packt mich zum Glück wieder. Ich denke es wird eine ganze Serie von Portraits geben. Gute Menschen, schöne Menschen, bekannte und unbekannte Menschen. Ich habe heute m Atelier mehrere Holzplatten zugeschnitten, damit ich mit dem malen beginnen kann.
Samstag 2. Dezember 2023: Um halb Neun bin ich aufgestanden und war sehr erstaunt über den vielen Schnee, der in der Nacht gefallen ist. ich wollte die Zeitung holen und mir wurde klar, dass zuerst ein Weg geschaufelt werden muss. Mario war auch schon fleissig am Schneeschippen. Wir haben den ganzen Platz bei den Garagen freigeschaufelt. Ich musste auch die Liguster Hecke vom Schnee befreien, damit nicht alles zusammenbricht. Eine solche Schneemenge habe ich schon lange nicht mehr erlebt. Auf unserem Familienjet schickten alle Fotos von ihren verschneiten Grundstücken und Wegen... an der Spitze lag eindeutig Patrick mit 75 cm Neuschnee im Bündnerland. Am Mittag besuchten uns ganz spontan Medea und Patrick. Am Abend sind wir in die Stadt gefahren, zum grossen Fest von Inge Weber, im ehemaligen Globus. Ich habe schon lange kein so stimmungsvolles Fest mehr erlebt. Eine grossartige Stimmung, wunderbares Essen, gute Musik und reichlich feinste Getränke. Ich weiss nicht, ob alle Gäste den Heimweg gefunden haben... wir haben es zum Glück geschafft.
Freitag 1. Dezember 2023: Heute habe ich unseren Holzkochherd eingeheizt, damit ich am Nachmittag zwei grosse Lammhaxen mit viel Gemüse im Suppentopf auf dem Feuer kochen kann. Das macht grossen Spass, erzeugt Wärme und eine sehr gute Laune. Am Abend haben wir dann dieses winterliche Gericht mit grosser Freude genossen.
Mittwoch 29. November 2023: Heute Morgen brachte ich wieder einige Bücherpakete zur Post und anschliessend spazierte ich zum Atelier an der Lukasstrasse. Ich musste eine Holztafel zuschneiden, für das geplante Portrait von Felix. Am Nachmittag bereitete ich alles vor für die Grundierung und die grobe Aufzeichnung des Portraits. Jetzt freue ich mich sehr auf die Ausführung dieses Gemäldes. Wenn alles gut kommt, wird nach dem Soziologen Peter Gross, in ein paar Wochen, der Musiker Felix Falkner den Platz im goldenen Ramen einnehmen.
Dienstag 28. November 2023: Am Nachmittag besuchte mich Fredi zu unserem regelmässigen Gedankenaustausch. Wir haben uns unterhalten über eine bevorstehende Ausstellung, für die der Ausstellungsraum mit baulichen Massnahmen optimiert werden muss. Wir werden gemeinsam nach architektonischen Lösungen suchen. Ich werde mir so schnell wie möglich die Pläne besorgen.
Montag 27. November 2023: Um 11 Uhr sind wir losgefahren nach Konstanz. Wir mussten zwei Pakete nach Berlin senden. Das ist aus der Schweiz einfach sehr kompliziert und extrem teuer. Anschliessend sind wir nach Winterthur gefahren, um meine Cousine Hilde und ihren Lebenspartner Peter zu besuchen. Das war ein sehr unterhaltsamer und schöner Nachmittag, mit einem feinen Essen, gutem Wein und vielen Anekdoten aus der Vergangenheit. Am frühen Abend sind wir dann bei strömendem Regen wieder nach St. Gallen zurück gefahren. In St. Gallen gab es einen riesigen Stau auf der Autobahn. Monika hat dann die Stadt auf einem abenteuerlichen Umweg, über den rechten Hügel, professionell umfahren.
Sonntag 26. November 2023: Um 11 Uhr hätte im Kunstmuseum eine grosse Diskussionsrunde zum Thema "Museumslose Zeit in St. Gallen" stattfinden sollen. Leider ist Corinne Schatz krank geworden und der Anlass wurde auf den 21. Januar 2024 verschoben. Eigentlich ist die Verschiebung gar nicht schlecht, weil somit noch mehr Zeit zur Recherche bleiben wird. Und mir bleibt ein richtig schöner, freier Tag. Am Abend erwarte ich Monika. Sie fährt mit dem Zug zurück von Berlin. Ich hoffe, dass sie eine bedeutend angenehmere Rückreise hat wie ich am Freitag. Es gibt viel zu erzählen und auszutauschen über die Zeit in Berlin und über die Erkrankung von Soan. Monika konnte Vera sicher viel besser unterstützen wie ich...
Samstag 25. November 2023: Am Morgen musste ich in mein Atelier, um eine Büchersendung nach Berlin vorzubereiten. "LEARNING FROM THE EARTH" , herausgegeben vom INSTITUTE FOR LAND AND ENVIRONMENTAL ART. Die zwei Pakete werden wir nächsten Montag von Konstanz aus nach Berlin senden.
Freitag 24. November 2023: Ich hatte meine Rückfahrt auf heute reserviert. Das Taxi stand pünktlich um 8.45 an der Urbanstrasse und mein Zug fuhr um 9.34 Uhr beim Hauptbahnhof los. Ich war in Gedanken immer bei Soan, Vera und Monika. Der Tag wurde sehr anstrengend für mich. der Zug musste umgeleitet werden wegen einem angeblichen Arzt - Einsatz auf der Strecke... Bis München hatten wir drei Stunden Verspätung und ich verpasste meinen Anschlusszug in die Schweiz. Ich musste dann mehr als drei Stunden auf dem ungemütlichen Bahnhof in München ausharren. Der Bahnhof ist seit langer Zeit eine riesige Baustelle. Es gibt nur einige Imbissbuden und kein Restaurant. Es gibt auch keinen Wartesaal. Ich war dann am Abend erst um halb neun wieder zu Hause. Zehn Stunden von Berlin nach St. Gallen... viel zeit zum Nachdenken.
Mittwoch 22. November 2023: Die Tage in Berlin waren sehr ruhig und schön, bis zu dem Moment, als Soan am Abend grosse Atemprobleme bekommen hat. Vera bestellte ein Taxi und fuhr mit Soan notfallmässig ins Kinderspital. Der Kleine musste in der Obhut von Vera im Spital bleiben und künstlich beatmet werden. Das war für uns alle ein grosser Schock.
Sonntag 19. November 2023: Für Vera hat gestern um 12 Uhr in Zürich die Buchmesse volumes begonnen. Sie hat sicher ein sehr anstrengendes Wochenende vor sich. Monika und ich sind um halb Zehn in den Zug eingestiegen für unsere Reise nach Berlin. Im Laufe des Tages stellte sich heraus, dass Vera erst spät in der Nacht mit dem Flieger in Berlin ankommt. Wir haben uns entschieden ein Hotelzimmer in Kreuzberg zu reservieren. So konnten wir stressfrei den Abend geniessen in einem sehr guten Italienischen Restaurant "Il nuovo Primo".
Samstag 18. November 2023: heute Morgen waren wir um acht Uhr verabredet in Kriessern, mit Ursula und Martin. Wir sind dann vernünftigerweise gemeinsam mit einem Auto nach Surava ins Bündnerland gefahren. Patrick hat eingeladen zum Hauseinweihungsfest. Er hat zusammen mit seiner Partnerin ein sehr beeindruckendes Haus geplant und bauen lassen. Der Tag war sehr wohltuend und lustig. Ich habe schon lange nicht mehr so viel gelacht. Es ist spannend, dass nach einer so langen gemeinsamen Familienzeit immer wieder neue Details zu Familienereignissen ans Licht kommen und die, mit der gebotenen Distanz, zu wunderbaren Lachanfällen führen. Toll!
Freitag 17. November 2023: Heute Mittag haben wir Vanja und Walter getroffen im Restaurant Blume. Gutes Essen, gute Diskussionen und schöner Austausch über den Lauf der Dinge und die Stolpersteine auf den Wege...
Donnerstag 16. November 2023: Heute Morgen hat mir Felix Falkner einen grossen Bilderrahmen vorbeigebracht, den ich vor langer Zeit aus einem dicken Pappelholzbrett geschnitzt habe. Der massive Rahmen wurde dann vergoldet von Carmela Lüchinger und diente als Bilderahmen für ein Portrait, das ich von Professor Peter Gross gemalt habe. Nun wurde dieser Rahmen auf Ricardo versteigert. Ich habe Felix angeboten, dass ich ein Portrait von ihm malen werde, wenn er den Rahmen ersteigert. Nun ist es soweit. Ich machte gleich eine Fotoserie als Grundlage für das geplante Bild. Ich habe spontan eine Serie von Portraitfotos von Felix gemacht und dann gleich zu Lautenschlager gesendet, die dann die Fotos ausdrucken werden, als Vorlagen für die geplante Ölmalerei.
Dienstag 14. November 2023: Heute packte mich ganz plötzlich das Malfieber. Ich habe ganz spontan eine wilde Landschaft und ein noch wilderes Stillleben gemalt und mit zwei schon seit geraumer Zeit im Atelier stehenden Frauenbildern kombiniert. Ich bin eingeladen für die Ausstellung "Salon der Gegenwart" im Kunsthaus Zofingen, die im November 2024 stattfinden wird.
Nach einem richtig beflügelnden Arbeitstag besuchte ich am Abend die Preisverleihung der Städtischen Fachstelle Kultur im Palace. Das war ein richtiger Monsteranlass, mit sehr vielen Ehrungen. Wegen Corona gab es im letzten Jahr keine Feier. Das wurde nun nachgeholt. Der Anerkennungspreis wurde dieses Jahr an Manuel Stahlberger verliehen. Diesen Preis hat er sich wirklich verdient...
Montag 13. November 2023: Heute Morgen hat mich Monika mit den drei sehr schweren Bücherpaketen zur Post gefahren und anschliessend hat sie sich bei mir im Atelier an der Lukasstrasse einen schwarzen Lederstuhl ausgewählt für ihren neuen Raum in der Fahnenfabrik. Das "Atelier" ist sehr schön geworden und Monika fühlt sich dort sehr wohl mit ihren Klienten und Klientinnen.
Am Mittag bin ich in die Stadt gefahren, um in der Bibliothek in der Hauptpost die Publikation "St. Galerie" auszuleihen. Ich habe das Heft mit einem Text von Bernard Bürgi 1981 herausgegeben. Leider finde ich in meinem Archiv kein einziges Exemplar mehr.
Um 13 Uhr war ich verabredet mit Herrn Waldvogel in der Fachhochschule. Er hat mich eingeladen in seiner Klasse einen Vortrag zu halten zum Thema Kunstfreiheit und Meinungsäusserungsfreiheit. 1982 wurden an einer Ausstellung in Fribourg drei Bilder von mir beschlagnahmt. Der Prozess endete am Europäischen Gerichtshof in Stassburg. Die beschlagnahmten Bilder wurden mir dann wieder zurückgegeben. Ich habe den sehr interessierten Studierenden meinen Werdegang vom Bauernsohn zum Stickerei-Entwerfer und zum Künstler geschildert. Die spannenden Fragen und Reaktionen der Studierenden haben mich sehr gefreut.
Sonntag 12. November 2023: Um 10 Uhr sind wir losgefahren nach Appenzell und haben uns die Ausstellungen in der Kunsthalle und im Museum Appenzell angeschaut. Zora Bärweger hat in den drei übereinanderliegenden Räumen in der Kunsthalle eine grossartige Ausstellung aufgebaut. Die präzisen und wunderschönen Setzungen der Künstlerin haben mich enorm beeindruckt. Liz Craft, die eine zusammenhängende Installation im Kunstmuseum aufgebaut hat ist nicht leicht einzuordnen. Die Arbeiten der Amerikanischen Künstlerin sind im wahrsten Sinne des Wortes installiert und montiert, wie ein grosses und komplexes, körperliches Heiz- und Denksystem. Ein sehr anregendes und nicht nur angenehmes Gesamtkunstwerk.
Um ein Uhr waren wir dann eingeladen zu einem wunderbaren Essen bei Carole und Sebastian. An diesem Sonntag war einfach alles vom Feinsten.
Samstag 11. November 2023: Heute ist Weidenpflanztag im Rheintaler Riet. Monika hat einen grossen Transporter gemietet, damit wir die vorbereiteten Weidenstämme und den Weidenbaum transportieren können. Es hat alles wunderbar geklappt. Oreste hat mir beim Pflanzen geholfen. Monika und Marianne kümmerten sich um unser leibliches Wohl. Sie machten ein schönes Feuer und grillten für uns die Bratwürste. Das war eine wirklich gelungene Baumpflanzaktion. Wir hatten grosses Glück mit dem Wetter. Es fing erst heftig zu regnen an, als wir mit der Arbeit fertig waren.
Freitag 10. November 2023: Gestern habe ich in unserem Garten eine Weide ausgegraben. Eigentlich steckte ich den vier Meter langen Weidenast im Frühling in die Erde als Bohnenstange. Nun ist daraus in den letzten Monaten ein wunderschöner Weidenbaum geworden. Morgen werde ich diesen Baum im Rheintalerriet wieder einpflanzen. Die Familie von Monika hat einen sehr schönen Platz dort. Ich werde dann noch zwei dicke, ca. vier Meter lange Weidenstangen in die Erde setzen und hoffe, dass die auch so gut anwachsen.
Ja und heute habe ich drei schwere Bücherpakete vorbereitet für die Buchmesse "volumes" in Zürich. Vera fliegt von Berlin nach Zürich und kann die Bücher nicht mitnehmen. Ich kann die Pakete zum Glück an die Organisatorin der Messe senden.
Donnerstag 9. November 2023: Die letzten Tage waren sehr geruhsam. Ich habe täglich Klarinette gespielt, viel gelesen, gezeichnet und nachgedacht. Am Montag besuchten wir Ronny und Felizitas, am Dienstag Alexi und Andri und am Mittwoch besuchte uns Ueli zum Mittagessen. Und heute besuchten wir die Preisvergabe in der Grabenhalle. Peter Surber wurde mit dem Anerkennungspreis vom Kanton gewürdigt. An diesem Anlass spielte eine super gute Band. Ich muss noch herausfinden, wie diese Gruppe heisst.
Montag 6. November 2023: Ich war wieder den ganzen Tag im Garten. Ich staune immer wieder, was es alles zu tun gibt. Wenn man einmal im Garten steht, gibt es kein Halten mehr. Zupfen, schneiden, sägen, schaufeln, hacken, Steine sammeln, Zaun reparieren, Hecke stutzen, Äste sägen, Holz hacken, Kies rechen, Laub rechen, Kompost umschichten, Salat zupfen, Radieschen ausdünnen, etc.
Samstag 4. November 2023: Nach einem ruhigen Gartentag trafen wir uns am Abend mit dem Pasta-Grüppli bei Eveline und Ralph. Die beiden haben wunderbar gekocht und feinen Wein aufgetischt. der Abend war wie immer sehr lustig. Es gab aber auch traurige Nachrichten über Freundinnen und Freunde, die gesundheitliche Probleme haben.
Freitag 3. November 2023: Am Morgen bin ich mit meinem "Einkaufswagen zum Atelier an der Lukasstrasse geschlendert. Das Haus wird neu geschätzt. Die Stadt hat die Liegenschaft verkauft. ich habe an diesem Morgen meine Räume sehr genossen, obwohl es sehr kalt war. ich sortierte in meiner Bibliothek einige Bücher um und fand wie immer sehr viel Unerwartetes. Ich muss nächstens neue Regale bauen, damit ich für die vielen Neuerwerbungen Platz habe. Ich hatte auch Zeit, um im Bücherlager vom Vexer Verlag einige Titel herauszusuchen, um für den Versand mein Handlager zu Hause zu komplementieren.
Donnerstag 2. November 2023: Monika war heute in Grabs für Besprechungen. Ich habe im Garten gearbeitet und als Erstes den ganzen Zufahrtsweg aufgeräumt. Im Herbst "regnet" es Blätter von den Bäumen und Sträuchern, die ich dann mühsam zusammenwischen und dem Komposthaufen zuführen muss (eher - will) Ich habe mehrere Schubkarren voll Blätter aufgesammelt. Kompostieren finde ich eine wunderbare Arbeit. Ein Mix aus allem was wächst und was vom Vorbereiten des Essens übrig bleibt, wird im Laufe der Zeit zu frischer Erde, die ich dann wieder im Garten verwenden kann. Wenn ich durch den Garten schreite, habe ich oft das Gefühl, dass mir der Salat zunickt, der Lauch sich leicht verneigt und der Schnittlauch vor Freude zittert. Der Kohl und die Randen bleiben eher stumm. Aber sie sind nicht dumm. Eher etwas verlangsamt im Wachstum und ganz mit sich selbst beschäftigt.
Mittwoch 1. November 2023: Heute traf sich die Familie von Monika auf dem Friedhof in Kriessern. Anschliessend waren wir alle bei Marianne und Oreste eingeladen. Diese Familientreffen sind immer sehr angenehm und anregend. Wir konnten auch die geplante Weidenpflanzaktion besprechen. Ich habe zwei Weidenstämme und einen selbst gezogenen Weidenbaum vorbereitet, die wir dann am 11. November als Schattenspender im Riet pflanzen werden.
Dienstag 31. Oktober 2023: Heute erlebten wir im Guggeienwald eine sehr berührende Gedenkfeier für meine Schwägerin Ursula, die viel zu früh verstorben ist. Es wurden Erinnerungen ausgetauscht, Geschichten über Ursula und Theo erzählt und Musik gemacht. Theo spielte auf einer sehr speziellen Afrikanischen Trommel und wir sangen dazu. Nach einem feinen Essen in der Waldschenke Guggeien-Höchst spazierten Monika und ich zur Kapelle im Friedhof Ost. Die Mutter von unserem Nachbarn ist verstorben. Viele Verwandte und Freunde der Familie sind aus dem Kosovo angereist.
Freitag 27. Oktober 2023: Heute sind wir wieder einmal nach Konstanz gefahren. Vera hat uns Bücher geschickt und ich möchte einen Instrumentenständer und einen professionellen Putzlappen für meine neue Klarinette kaufen. Das war ein richtig schöner Ausflug. Etwas stressig war die Ein- und Ausfahrt aus der Stadt. Es gibt zur Zeit riesige Baustellen für die Kanalisation. Oder bauen die etwa eine U-Bahn? Am Nachmittag traf ich Fredi, zu unserem regelmässigen Gedankenaustausch. Das ist immer sehr angenehm und mit überraschenden Einsichten und Aussichten verbunden.
Am Abend haben wir bei Brigitte Schmid-Gugler eine grossartige Vorpremiere erlebt. "AM HUMMELWALD, Miniaturen einer Kindheit auf dem Lande". (Der Kurzprosaband von Brigitte Schmid-Gugler erschien 2021 im Orte Verlag) Die beiden Musikerinnen Isa Wiss & Vera Kappeler vernetzen Text und Musik in eine ganz eigene Klangsprache. Ein wirklich grossartiges Zusammenspiel mit Text und Musik.
Mittwoch 25. Oktober 2023: Heute habe ich mir vorgenommen, alle grossen Äste der zurückgeschnittenen Weide und vom Holunderbaum zu zersägen und zu Brennholz für unseren Holzkochherd zu verarbeiten. Anschliessend nahm ich seit langer Zeit wieder einmal unseren grossen Häcksler in Betrieb, um die riesige Beige von Ästen zu häckseln. Das hat viel Lärm, aber auch grossen Spass gemacht. Es ist ähnlich wie Kochen, nur in einem grösseren Massstab. Die Mikroorganismen und die Würmer werden sich über das neue Futter im Kompost freuen...
Dienstag 24. Oktober 2023: Gestern und heute habe ich wieder viel im Garten gearbeitet. Am riskantesten war der gut geplante und sehr vorsichtig ausgeführte Rückschnitt des dicken Weidenstammes. Ich musste mehrere Versuche unternehmen, um den richtigen und sichersten Platz für das Aufstellen der Leiter zu finden. Auf fast drei Metern Höhe schnitt ich dann mit der Motorsäge den dicken Stamm zurecht, um eine schöne Kopfweide zu kreieren. Ich denke im nächsten Jahr werde ich einen Korbflechter-Kurs belegen müssen...
Montag 23. Oktober 2023: Meine Brille hat ziemlich gelitten durch die viele Gartenarbeit. heute Morgen musste ich als erstes in die Stadt fahren, um bei Fielmann die Brille richten zu lassen. Yves Saint Lorent hätte sicher keine Freude, wenn er die nach ihm benannte und ziemlich lädierte Brillenfassung anschauen müsste. Als nächstes Modell brauche ich eine robuste Bildhauer- und Gärtnerbrille. Die kaufe ich aber erst nach der Augenoperation..., irgendwann im Februar.
Samstag 21. Oktober 2023: Heute besuchen und Susi und Hugo aus Bern. Sie machten einige Tage Urlaub im Tirol und machen bei uns einen Zwischenhalt. Es gab viel zu erzählen, viel zu trinken und wunderbares zum Essen.
Freitag 20. Oktober 2023: Kurz vor 12 Uhr sind wir zur Abfallentsorgungsstelle bei Müller Transport gefahren. Bei uns sammelt sich immer sehr viel Glas, Papier und Karton an. Anschliessend brachte mich Monika zum Atelier. Ich habe dann mit der Motorsäge einige Paletten zersägt, für neues Brennholz und anschliessend suchte ich im Vexer Lager alle Bücher heraus, die in meinem Handlager an der Brauerstrasse noch fehlen. Seit Vera die im Sommer neu gegründete Vexer Verlag GmbH von Berlin aus leitet, brummt es kräftig im Verkauf... und ich mache den Versand für die Schweizer Kundschaft.
Donnerstag 19. Oktober 2023: Monika hat mich am Morgen nach Freidorf gefahren, damit ich den Termin bei meiner Körper-Therapeutin nicht verpasse. Ich war spät dran, aber auf die Minute pünktlich vor Ort. Nach meinen strengen Gartenarbeiten, das Bauen einer Trockenmauer, das Schleppen von zwei Tonnen Steinen, der gewagte und riskante Schnitt unserer grossen Weide, das Zersägen und Hacken des Holzes etc. haben meine Muskeln ziemlich in Anspruch genommen...
Mittwoch 18. Oktober 2023: Die Garten- und Baumschnittaktion beschäftigte mich wieder den ganzen Tag. Um 16 Uhr war aber Schluss. Ich musste mich herausputzen für einen Termin beim Augenarzt. Mein Sehvermögen hat beim rechten Auge stark abgenommen. Nach einer ziemlich langen Untersuchung hat mir Rolf Abraham das Resultat mitgeteilt. Der graue Star ist eine altersbedingte Augenkrankheit. Ich werde nicht um eine Augenoperation herumkommen. Ich war nicht wirklich geschockt, meine Mutter musste diese Operation vor langer Zeit bei beiden Augen machen lassen und die Operationstechniken sind heute auf einem sehr viel höheren Niveau.
Dienstag 17. Oktober 2023: Nach dem Frühstück und der täglichen Zeitungslektüre habe ich mich auf den Rückschnitt unserer grossen Weide im Garten konzentriert. Der Baum ist in den letzten Jahren sehr stark gewachsen. Ich kann mich noch erinnern, dass ich in den frühen 89er Jahren einen dicken Ast einer Weide im Garten benutzt habe, um ein Gerüst für die wilden Brombeeren zu bauen. Aus diesem Pfahl ist im Laufe der Jahre eine stämmige und sicher zehn Meter hoher Weidenbaum geworden. Nun ist wieder einmal ein radikaler Rückschnitt notwendig, um die Kopfweide zu pflegen. Bis in zwei Jahren werde ich dann einen Korbflechter-Kurs belegen müssen, um die nachwachsenden Weidenruten professionell verwerten zu können.
Montag 16. Oktober 2023: Heute Morgen hätte eigentlich ein Vorgespräch stattfinden sollen im Kunstmuseum, zur kulturellen Situation in den 80er Jahren in St. Gallen. Damals war das Kunstmuseum wegen Baufälligkeit geschlossen und die Jugendunruhen in Zürich lösten auch in St. Gallen neue Begehrlichkeiten im kulturellen Umfeld aus. Wir organisierten die ersten freien Ausstellungen für Kunstschaffende der Region und es gab viele Gründungen von neuen Institutionen, wie Grabenhalle, Kunsthalle, Wyborada usw. Eine wilde Zeit im Umbruch. Nun reduzierte sich die Reflektion auf ein langes Telefongespräch mit Corinne Schatz. Sie wird beim geplanten Anlass die Gesprächsleitung übernehmen. Das wird sicher ein sehr spannender Anlass.
Sonntag 15. Oktober 2023: Nach einem geruhsamen Sonntag waren wir am Abend zusammen mit Lilian und Paul bei einer Nachbarin zu einem sehr feinen thailändischen Essen eingeladen. Eine grossartige, gewürzreiche und immer wieder überraschende Küche. Es gab viel zu reden über die Entwicklungen im Quartier, die realisierten und die geplanten Neubauten rund um uns herum. Unser Doppelhaus wird immer mehr zu einer Oase inmitten eines rasant wachsenden Quartiers. Es tummeln sich immer mehr fremde Katzen in unserem Garten. Mäuse gibt es schon lange keine mehr. Eventuell kommen die ja auch wegen den enorm vielen Vögeln, die sich auf unserem Vogelbeerbaum und bei den Trauben verköstigen und vergnügen.
Samstag 14. Oktober 2023: Heute Abend erwarte ich Monika. Sie fährt mit dem Zug von Berlin nach St. Gallen. Am späten Nachmittag erreicht mich die Nachricht von Monika, dass der Zug grosse Verspätung haben wird. Die Linie von Berlin nach München funktioniert in diesem Jahr schlecht. Baum auf Stromleitung gestürzt, spielende Kinder auf den Gleisen, Bauarbeiten, stillstehender Zug behindert die Weiterfahrt etc. Es ist ziemlich mühsam...
Mittwoch 11. Oktober 2023: Meine neue Trockenmauer ist fertig aufgebaut und mit Komposterde aufgefüllt. Ich habe nun die Himbeerstauden an einen besseren Standort verpflanzt und ein Drahtgerüst erstellt, an dem die Sträucher festgemacht werden können. Das sieht nun richtig gut aus. Die Arbeit war sehr anstrengend und ich habe mir einen Ganzkörpermuskelkater eingefangen.
Montag 9. Oktober 2023: Monika fährt heute für eine Woche nach Berlin und ich werde viel Zeit im Garten verbringen.
Sonntag 8. Oktober 2023: Die Tage in Italien waren sehr angenehm. Ich habe zwei Waldstücke ausgeholzt, Das hat richtig Spass gemacht. Heinz und Silvia wollen eine kleine Schafherde ankaufen und die brauchen Platz und viel Gras und Heu... Sie werden aus einer Ruine einen neuen Stall für die Schafe aufbauen.
Donnerstag 5. Oktober 2023: Wir sind heute seit langer Zeit wieder einmal nach Agrano in Italien gefahren. Die Reise war sehr entspannt und angenehm.
Sonntag 1. Oktober 2023: Wir sind relativ früh aufgestanden. Nach einem kleinen Frühstück fuhren wir nach Teufen, um uns die Ausstellung von Lang/Baumann anzuschauen. Sie zeigen in einer überzeugenden Präsentation Modelle, von ihren öffentlichen Arbeiten. Im Grubenmannmuseum diskutierten Thomas Hirschhorn, Barbara Signer, Nina Zimmer über das Thema Kunst im öffentlichen Raum. Das Gespräch leitete Kirstin Schmidt von der Fachstelle Kultur der Stadt St. Gallen. Das war ein richtig guter Anlass.
Samstag 30. September 2023: Heute sind Monika und ich nach Konstanz gefahren um Bücher abzuholen und um Bücher zu versenden. Ich habe mich schon vor einiger Zeit entschieden, eine Klarinette zu kaufen, was ich heute auch gemacht habe. Ich habe nicht lange gefackelt. Die Verkäuferin ermunterte mich, in das Instrument zu blasen. Ich spielte zu meinem Erstaunen einige sehr wilde Takte und war begeistert. Das ganze Einkaufsvergnügen dauerte höchstens 10 Minuten. Die Klarinette hat einen wunderbaren Klang.
Wir hatten nicht sehr lange Zeit, denn um 13 Uhr erwarteten wir zu Hause den Brennholztransport für unseren Kachelofen und das Ceminéeofen.
Freitag 29. September 2023: Monika ist heute nach Basel gefahren um Freundinnen zu treffen. Ich erwartete nach dem Mittag einen Transport. Ich habe Sandsteinblöcke bestellt um eine Trockenmauer im Garten zu bauen. Ich trotze unserem Abhang eine neue Fläche ab, um den Garten zu erweitern. Ich war dann doch sehr überrascht über den riesigen Lastwagen mit Ladekran, mit dem die zwei Palletten mit den Steinen transportiert worden sind.
Nun kanns losgehen. Das kostet Kraft... ich bin ziemlich erschrocken über das Gewicht der Steine. Ich schätze, dass jeder Stein rund fünfzig Kilo wiegt. Das gibt dann ca. zwei Tonnen, die ich herumschleppen muss... Na ja, als bald Siebzigjähriger werde ich das wohl schaffen...
Donnerstag 28. September 2023: Am Morgen bin ich sehr früh aufgestanden. Die Schreiner müssen in meinem Atelier an der Lukasstrasse um 7.00 Uhr im Lift-Raum eine kleine Zwischenbühne einbauen, damit die Liftmonteure bequemer und sicherer in den Maschinenraum steigen können. Ich benutzte die Gelegenheit, das Bücherlager zu optimieren und um die Bilder für Monika vorzubereiten, die sie für ihren neuen Arbeitsraum an der Lindenstrasse ausgewählt hat.
An diesem Abend dachte ich auch an Judith Keller, die zur gleichen Zeit im Literaturhaus in Zürich ihr neues Buch vorstellt.
Am Abend besuchte ich die Vernissage von Bernhard Tagwerker, der im Ausstellungsraum von Visarte Ost eine grossartige Werkgruppe präsentiert. Die Stimmung war super und erinnerte mich an die legendären Eröffnungen 2008 bis 2010 im exex am Oberen Graben. Alle waren wieder da!
Mittwoch 27. September 2023: Am Abend habe ich ein grossartiges Solokonzert von Marc Jenny genossen an der Helvetia-Strasse im geilen Block. Der Musiker hat mit, um und rundherum alles aus seinem Cello gelockt, was an Klang möglich ist. Ein sehr schöner Abend mit einem begeisterten Publikum.
Dienstag 26. September 2023: Heute holte ich zusammen mit Monika in der Stadt fünf schöne Leinwände ab bei Farben Müller. Ich freue mich auf den Augenblick, wenn ich den Mut aufbringe sie zu bemalen.
Montag 25. September: Am Morgen früh versuchte ich einen Termin mit dem Augenarzt zu vereinbaren. Es wird nun Mitte Oktober, bis ich die Abklärungen machen kann. Mein rechtes Auge scheint schwächer geworden zu sein. Was solls, ich bin ja eh für eine starke Linke.
Nach einem strengen Aufräummorgen fuhren wir nach dem Mittagessen zur Entsorgungsstelle, um all unsere widerverwertbaren Sachen loszuwerden. Anschliessend hat mich Monika nach Freidorf gefahren, damit ich rechtzeitig zu meiner Körpertherapiestunde gelangen konnte. Ich fuhr dann mit geradem Rücken und mit meinen frisch eingemitteten Beckenknochen im Postauto und genoss die Fahrt nach St. Gallen. Im Stadtbus fragten mich dann einige jüngere Passagiere, ob ich sitzen wolle. Ich scheine doch etwas alt ausgesehen zu haben. Na ja - all die Jahre schleckt keine Ziege weg.
Freitag 22. September: Ich bin früh aufgestanden, um wie jeden Morgen, in Ruhe die Tageszeitungen lesen zu können. Um 10 Uhr musste ich bei "Himmel Helvetia" sein, um die Ausstellung zu hüten. Es gab gute Begegnungen und unerwartete Gespräche und ein feines Mittagessen in einer kleinen Runde. Nach 15 Uhr machte ich mich wieder an meine tägliche Gartenarbeit. Ich plane eine neue Stützmauer aus Sandstein im Steilhang, um ein schönes, ebenes Beet für die Himbeeren zu schaffen.
Donnerstag 21. September: Nach einem wunderbaren und erfüllenden tag im Garten fuhren wir am Abend nach Wil, um in der Kunsthalle die Ausstellung von Andrea Vogel anzuschauen und am Gespräch mit der Künstlerin teilzunehmen. Das war sehr spannend.
Mittwoch 20. September: Heute besuchten Monika und ich das Kunstmuseum in St. Gallen. Zur Zeit wird eine sehr spannende Sammlungsausstellung präsentiert, in der die Entstehung und die Weiterentwicklung der Sammlung seit der Gründung des Museums bis in die 80er Jahre beleuchtet und aufgearbeitet wird. In dieser Sammlung gibt es ganz grossartige Werke, die ich noch nie im Original gesehen habe.
Im Kirchhoferhaus werden Arbeiten von Roman Signer präsentiert, die dem Kunstmuseum von der Ursula Hauser Collection geschenkt worden sind. Eine sehr stimmige Werkauswahl, die in diesem Haus wunderbar zur Geltung kommt.
Nach den vielen Kunstgenüssen spazierten wir auf Umwegen nach Hause und zufällig führte unser Weg am jüdischen Friedhof vorbei. Dieser Ort hat auch schon gepflegter ausgesehen.
Am Abend waren wir eingeladen zur Eröffnung der neuen Verkaufsräume von Mode Weber im ehemaligen Gebäude vom Globus an der Vadianstrasse. Monika hatte leider eine andere Verpflichtung und konnte mich nicht begleiten. Für mich war das ein lustiger und unterhaltsamer Abend in einem tollen, historischen Haus mit einer beeindruckenden Modeschau und allem was dazu gehört. Beim anschliessenden Rundgang durch das Haus mit einer kleinen Gruppe, bis auf das Dach, kamen bei mir sehr viele Erinnerungen hoch. Unter Anderem an die Textilfachschule an der Vadianstrasse, die ich ab 1971 als Sickereientwerfer - Lehrling besuchte, an die Lehrer Willi Koch, Peter Käser und Urs Hochueli, an meine Mitschülerinnen und Mitschüler unter Anderem an Martin Leuthold, der mich in die aktuelle Kunstwelt einführte, an das erste Atelier von Roman Signer im Quartier, an meinen langjährigen Wohnsitz ab 1975 an der Bleichestrasse 3, wo 1979 unsere Tochter Vera Ida geboren und ich zum "Kunstmaler" und Kunstvermittler wurde, an die Gründung des Vexer Verlags, den Palmhof, an den legendären Bündnerhof, an das St. Galler AJZ, das dann eines Nachts abgefackelt wurde und an die Frohegg, deren Betreiber-Innen dann das Palace gründen konnten.
Huch - das waren noch Zeiten...
Dienstag 19. September: Um 14 Uhr erwartete ich einen interessanten Atelierbesuch. Ich fühle mich zur Zeit sehr wohl in meinen Räumen. Die Auslegeordnung der vielen unterschiedlichen Werke erfüllt mich sehr. Es ist spannend, sich in den eigenen Werken aus vier Jahrzehnten zu bewegen... Ich fühle mich richtig frei. Die zwei Stunden des gemeinsamen Schauens, Austauschens und Pläneschmiedens waren sehr bereichernd. Ich bin gespannt was daraus entsteht.
Montag 18. September: Ich war den ganzen Tag im Atelier an der Lukasstrasse, um aufzuräumen, zu ordnen und vor allem um frische, kühle Luft in meine Räume zu bringen. Unter dem Dach wird es im Sommer extrem heiss. Am Abend besuchten wir die Buchvernissage von Irène Speiser im Raum für Literatur in der Hauptpost. Die Lesung wurde überlagert durch Rudolf Lutz, der wilde Improvisationen in die Tasten seines Klaviers perlte. Das Buch "Stimmung für Violoncello Solo" interessiert mich sehr. Das Cello ist mein Lieblingsinstrument, obwohl ich als Jugendlicher Klarinette spielen gelernt habe, im Musikverein in Oberriet. In den siebziger Jahren gab es nur diese Möglichkeit für mich.
Als ich zu Hause das Buch wieder in die Hände nahm, sah ich, dass das Fotoportrait der Autorin von Ute Schendel aufgenommen wurde. Ute ist eine begnadete Portraitistin, die ich sehr schätze.
Bei der Lektüre des Buches bin ich hängengeblieben bei der Beschreibung, wie die Autorin in einem Fachgeschäft in Paris verschiedene Bogen für ihr Cello ausprobiert. Ich überlegte mir, ob ich beim nächsten Pinseleinkauf auch in einem Nebenzimmer die Qualität der Pinsel direkt austesten sollte. Frisch drauflospinseln und erst dann entscheiden. Wie liegt er in der Hand, wie spitz lässt es sich malen, wieviel Farbe nimmt der Beste auf?... Na ja der Hans Krähenbühl von Farben Müller hätte sicher Freude an diesem Experiment...
Sonntag 17. September: Heute feiern wir bei uns zu Hause ein kleines Familienfest. Wir haben draussen einen grossen Tisch für unsere Gäste vorbereitet und das Feuerholz liegt bereit, für die geplante Grillade. Die vielen Salate und Beilagen sind schön angerichtet. Freude herrscht! Die Gäste können kommen.
Freitag 15. September: Am Morgen war ich pünktlich um 10 Uhr an der Helvetia Strasse 47, um die Ausstellung zusammen mit Künstlerfreunden zu hüten. Es kamen überraschend viele Besucherinnen und Besucher und es ergaben sich lustige und spannende Begegnungen und gute Gespräche. Am Mittag genoss ich das gemeinsame Spagetti-Essen in der lockeren Runde der anwesenden Künstlerinnen und Künstler.
Am Abend schickte mir Andreas Schwendener einen Link zu seinem youtube Kanal, wo er ein filmisches Portrait von mir und meiner Glasarbeit "Trümmer" aufgeschaltet hat.
Donnerstag 14. September: Heute Abend erlebten wir im Literaturraum bei der Hauptpost eine sehr spannende und gut besuchte Leung, die von Anya Schutzbach vom Literaturhaus Wyborada begleitet wurde. Laura Vogt stellte ihr neues Buch "Die liegende Frau" vor, das in der Frankfurter Verlagsanstalt erschienen ist. Spannend, überzeugend und teilweise schmerzhaft ehrlich.
Ich freue mich dieses Buch zu lesen.
Mittwoch 13. September 2023: Nach einem strengen Arbeitstag sind wir am Abend zu Freunden ins Appenzellerland, nach Bühler zu Klausers gefahren für ein wunderbares Essen. Unsere sechser Runde trifft sich immer wieder und es gibt jedes Mal viel zu erzählen.
Dienstag 12. September 2023: Gestern habe ich den ganzen Tag im Garten gearbeitet. An verschiedenen Orten fand ich Kartoffelstöcke, die wild gewachsen sind. Ich konnte noch einmal eine ganze Kiste ernten. Im Moment wächst alles sehr gut nach der grossen Hitze. Die Stangenbohnen, die Tomaten und die frisch gepflanzten Gemüsesetzlinge freuen sich über das kühlere Wetter und über den Regen. Monika ist heute zusammen mit Astrid nach Luzern gefahren, um unsere Freundin Erika zu besuchen. Zum Glück bin ich zu Hause geblieben. Am Nachmittag gab es noch eine unangemeldete Kontrolle von unserer Heizung. Es gab auch viele Bücherbestellungen, die ich zu erledigen hatte.
Sonntag 10. September 2023: Wir sind früh aufgestanden, um alles vorzubereiten für unser kleines Nachbarschaftsfest. Es gibt spannende neue Nachbarinnen und Nachbarn. Einige davon haben wir eingeladen. Das gemeinsame Buffet wurde sehr attraktiv. Es entstanden spannende Begegnungen und gute Gespräche mit unseren "alten" und den "neuen" Nachbarn. Es macht richtig Freude hier zu leben!
Samstag 9. November 2023: Heute Nachmittag findet die Eröffnung vom Geilen Block an der Helvetia Strasse 47 statt. Ich habe darum noch einmal einen Kontrollgang gemacht, um meine Glasarbeit zu überprüfen. Am Anfang sind immer wieder Glasteile heruntergefallen, weil der Silikonkleber nicht richtig gehalten hat. Eventuell habe ich die Gläser zu wenig sorgfältig entfettet. Nun ist aber alles OK.
Ab 15 Uhr trifft das interessierte Publikum ein. Ich bin gespannt. Es sind einige sehr gute Arbeiten in diesen Räumen entstanden. Es macht richtig Spass an dieser Ausstellung beteiligt zu sein.
Freitag 8. September 2023: Die letzten zwei Tage habe ich intensiv im Atelier gearbeitet. Die Räume sind extrem aufgeheizt und ich versuchte durch starkes Lüften und mit Hilfe des neuen Ventilators die Temperatur herunterzubringen. Ich nutzte die Zeit, um aufzuräumen, zu ordnen und das Bücherlager zu optimieren. Nun fühle ich mich seit Langem wieder sehr wohl an diesem speziellen Ort. Mein nächstes Ziel ist nun, meine grosse Bibliothek zu durchforsten und zu optimieren. Ich habe so viele tolle Bücher schon so lange nicht mehr angeschaut.
Mittwoch 6. September 2023: Am Mittag sind wir mit dem Zug nach Zürich gefahren. Wir haben uns als erstes die Jubiläumsausstellung " 100 Jahre Modehaus Akris" im Gewerbemuseum angeschaut. Die Präsentation ist grossartig. Albert Kriemler ist ein Meister seines Fachs und seine Idee, künstlerische Werke in Mode umzuwandeln ist bestechend. Nach dieser bereichernden, sinnlichen Show spazierten wir durch das Niederdorf zum Kunsthaus, um die Ausstellung von Käthe Kolllwitz mit Interventionen von Mona Hatoum anzuschauen. Diese grossartige Gegenüberstellung hat uns total fasziniert. das war ein sehr guter Tag!
Dienstag 5. September 2023: Wir sind früh aufgestanden. Unser Ziel ist heute, von zu Hause aus in Richtung Bodensee zu wandern. Am Stadtrand haben wir zufällig Christoph getroffen, der von der bevorstehenden Eröffnung der Alterswohnungen an der Lindenstrasse erzählte und dass alle Räume bereits besetzt seien, ausser einem kleinen Atelier. Das gab dann Gesprächsstoff auf unserem Spaziergang und Monika hat sich dann entschlossen, den Raum anzuschauen. Wir spazierten an der Rudolph Steinerschule vorbei und dann auf dem Wanderweg entlang der Autobahn Richtung Goldach. Wir waren entsetzt, dass es auf dieser Seite nur einen Velo- und Wanderweg entlang der Autobahn gab. Nach etwa einer halben Stunde entschieden wir uns zum Waldrand zu gehen und wir fanden dann einen Weg durch den Wald, hinunter zur Goldach. Ich genoss diese wilde Waldlandschaft und habe sehr viel fotografiert. Wir haben dann unsere Pläne geändert und sind der Goldach entlang wieder Richtung Stadt gewandert. Am Nachmittag haben wir uns die vorbildlich umgebaute Fahnenfabrik angeschaut und Monika hat sich kurzerhand entschlossen, den kleinen Atelierraum im Parterre zu mieten.
Montag 4. September 2023: Ein ruhiger Tag und ein schöner Abend bei Felizitas und Ronny beim Montagstreff.
Samstag 2. September: Am Morgen haben wir alles Nötige zusammengepackt und wir fuhren dann los Richtung Jura. Anette Stöcker und Christian Seelig feiern ihr Geburtstagsfest in der Nähe von Delémont, in einem grossen Haus mit Fest- Koch- und Schlafgelegenheit. Die Fahrt dauerte etwas lange. Zusammen mit einer sehr spannenden Festgemeinschaft verbrachten wir ein wunderbares Wochenende, mit viel Musik und Tanz, guten Gesprächen und feinem Essen. Gemeinsam verfolgten wir gespannt die Rakubrände von den selbst bemalten kleinen Schalen, die Annette vorbereitet hatte.
Am Sonntag nach dem Frühstück machten sich Monika und ich auf zu einem grossen Spaziergang in einer Gegend, die wir überhaupt nicht kannten. Nach zwei Stunden waren wir froh, wieder am Ausgangspunkt angekommen zu sein. Einige der noch anwesenden Gäste waren bereits wieder mit dem Rakubrand beschäftigt und freuten sich über die geglückten Resultate. Wir verabschiedeten uns um die Mittagszeit und erlebten eine sehr schöne und stressfreie Rückfahrt, zuerst über Land von Mutier bis Oensingen und konnten dann auf der Autoba problemlos und ohne lange Warterei bis nach St. Gallen fahren.
Freitag 1. September 2023: Wir erlebten eine wunderbare Woche mit Vera und Soan. Die Beiden sind bereits wieder auf der Rückreise. Einer der Höhepunkte war das Geburtstagsfest. Wir haben am Mittwoch für Soan Kasperli-Theater gespielt. Am Schluss waren alle Anwesenden im Spiel integriert und der ganze Wohnraum wurde zu einem grossen Theater.
Heute Nachmittag wäre noch das jährlich stattfindende Alltagfest am Höhenweg und am Abend findet die Vernissage von Roman Signer im Kirchhofer-Haus statt. Monika und ich sind ziemlich ausgepowert und wir haben uns entschlossen zu Hause zu bleiben und einen ruhigen Abend zu geniessen. Wir müssen auch noch unsere Sachen zusammenpacken für unsere Fahrt in den Jura.
Montag 28. August 2023: Heute Morgen musste ich früh aufstehen. Ein Besuch beim Zahnarzt war angesagt. Zahnstein entfernen macht ja solchen Spass...
Freitag 25. August: Am Morgen waren wir damit beschäftigt, den Garten zu kontrollieren. Der extreme Hagel hat viele unsere Trauben und viel Gemüse zu Brei zerschlagen und zwei Drittel unserer Äpfel wurden durch einen extremen Windstoss vom Baum gefegt. Das Tomatenhaus hat zum Glück alles ohne Schäden überstanden. Jetzt geht es ans Aufräumen und ans Überlegen, was wir mit unseren angeschlagenen Früchten machen könnten. Monika kennt im Rheintal einen Bauern, bei dem man Obst zu Most pressen lassen kann. Ich hatte dann die Idee, dass wir unsere vermanschten Trauben eventuell gleich mit den Äpfeln mit pressen lassen könnten. Nun haben wir rund dreissig Liter feinsten Trauben-Apfelsaft, der verdünnt wunderbar schmeckt.
Donnerstag 24. August: Die letzten Tage waren sehr lustig und intensiv mit Vera und Soan. Am Abend genossen Monika und ich den neuen Film von Karin Bühler und Thomas Karrer "Kraft der Utopie - Leben mit Le Corbusier à Chandigarh". Den Beiden ist ein sehr spannendes Film-werk gelungen. Der Saal war ausgebucht und die Besuchenden waren begeistert. Nach einer etwas stockenden Diskussionsrunde machten wir uns wieder auf den Heimweg. Im Bus erzählten uns dann Freunde, dass in der letzten Stunde ein extrem starkes Gewitter niedergegangen sei. Sie waren beim Paula Festival in einem grossen Theaterzelt, das sie aus Sicherheitsgründen nicht verlassen durften. Wir haben im Kino überhaupt nichts von diesem extremen Hagelsturm mitbekommen.
Dienstag 22. August 2023: Monika und ich freuen uns auf den rund zehntägigen Besuch von Vera und Soan. Wir sind am Nachmittag mit dem Zug nach Kloten gefahren um die Beiden abzuholen. Im Moment ist die Fliegerei ja ziemlich schwierig. Viele Verspätungen, Flugverschiebungen, Ausfälle und ein in den Flughallen hängender leichter Mief von schlechtem Gewissen. Na ja ich fliege ja schon lange nicht mehr. Ich bringe nur und hohle...
Sonntag 20. August: Das war ein ganz schöner und erholsamer Sonntag. Gegen Abend sind wir zu einem kleinen Fest nach Speicher gefahren. Freunde von uns feiern mit einer wunderbaren, auf dem Feuer gekochten Paella einen ihrer wichtigen Jubeltage. So nahe an den Bergen wird es einfach immer lustig. Die anstehende neue Woche lässt sich so wunderbar und voller Energie beginnen.
Samstag 19. August: Heute findet schon wieder ein grosses Fest statt. Meine Schwester Elisabeth feiert ihren siebzigsten Geburtstag in der Mehrzweckhalle in Eggersriet. Schöner Gesang, feines Essen und eine lockere Stimmung - Freude herrscht.
Freitag 18. August: Trotz der grossen Hitze arbeitete ich im Garten. Am Nachmittag sind wir dann nach Marbach gefahren. Sarah und Patrick feiern im wunderschönen Schloss Weinstein ihre Vermählung. Das war ein sehr schöner Anlass. Den Ort kenne ich seit meiner Berufslehre als Stickerei - Entwerfer bei der Jacob Rohner AG. Wir sind damals, in den siebziger Jahren oft zu diesem Ort spaziert, um das Mittagessen hoch über dem Rheintal zu geniessen.
Donnerstag 17. August: Gegen Abend besuchte mich eine interessante Gruppe im Atelier. Ich habe eine Stunde lang referiert über meine Jugend, über die frühen Jahre als Künstler und über die Entwicklung meiner Arbeit seit den 80er Jahren.
Mittwoch 16. August: Am frühen Nachmittag habe ich Theo getroffen, um die Optimierung und Erneuerung von meiner Homepage zu besprechen. Ich befürchte, dass das ein riesiges Projekt werden wird. Aber es ist notwendig, weil sich die technischen Möglichkeiten stark weiterentwickelt haben. Leider bin ich im Umgang mit neuen Medien bei bei diesen technischen Dingen ziemlich unbedarft... Na ja dafür gibt es ja Expertinnen und Experten...
Dienstag 15. August: In den letzten Tagen war ich viel im Atelier an der Lukasstrasse. Ich habe aufgeräumt, geputzt, die Büchertische geordnet und das Lager optimiert. Es war in den letzten Wochen extrem heiss in meinen Arbeitsräumen. Ich musste einen grossen Ventilator kaufen, um die Hitze etwas zu mildern. Ich freue mich auf etwas kühlere Tage, damit ich wieder richtig arbeiten kann. nach dem Aufräumen hatte ich Lust, wieder einmal eine hölzerne Schüssel für Obst, Brot oder Käse aus einem Holzstück zu fräsen. Es ist mir ein wirklich schönes Stück gelungen, das ich dann geschliffen und eingeölt habe. Ich denke das taugt sicher für ein Geschenk bei der passenden Gelegenheit
Samstag 12. August 2023: In den letzten Monaten bin ich täglich mit irgendetwas im Garten beschäftigt. Beete vorbereiten, jäten, schneiden, stutzen, beigen, umgraben, pflanzen, ernten, beobachten, umtopfen, diskutieren, hacken, fotografieren, Schnecken suchen etc. Am Nachmittag habe ich einen Teil der Kartoffeln geerntet. In diesem Jahr gibt es keinen grossen Ertrag. Es hat viel zu wenig geregnet und die Kartoffeln sind darum sehr klein geblieben...
Heute habe ich mich entschlossen, den Garten noch etwas zu vergrössern. Ich habe viele grosse Steine und Steinplatten entfernt und grosse Wurzelstöcke ausgegraben. Ich konnte den Garten dadurch um ca. 10 Quadratmeter vergrössern.
Es ist auch heute extrem heiss und wir haben eine Wanderung zum Schwarzen Bären geplant.
Beim Wenigerweier treffen wir dann die Geburtstag feiernde Brigitte und ihre Freundinnen und Freunde zu einem literarischen Spaziergang bis in die Stadt.
Das war sehr spannend. Ein Schauspieler erzählte über viele Stationen eine grosse Geschichte über den Wunderfisch Aal. Am Schluss gab es bei Brigitte viel zu essen, zu trinken und zu schwatzen.
Freitag 11. August: Um halb Zehn wurden wir von meinen Schwestern Elisabeth und Ursula abgeholt. Wir fuhren mit dem Auto nach Winterthur, um beim Abschied unseres verstorbenen Onkels Dominik dabei zu sein. Dominik war ein sehr lustiger Mensch und er schaffte es bei familiären Zusammenkünften immer wieder, gute Laune zu verbreiten. Ich habe mich sehr gefreut, viele meiner Cousinen und Cousins, Tanten und Onkel wieder einmal zu sehen. Es ist doch wunderbar, wenn man sich beim gemeinsamen älter werden beobachten kann... das hat ja auch etwas tröstendes - oder?
Donnerstag 10. August: Die letzten Tage waren teilweise aufregend und anregend. Heute sind wir nach Luzern gefahren, um bei unserer Freundin Eri die Bilder in ihrer neuen, tollen Wohnung zu hängen. Ich habe gestern schon alle notwendigen Werkzeuge eingepackt. Es ist alles sehr gut aufgegangen und die Wohnung ist nun bis auf einige kleine Details fertig eingerichtet. Die Rückfahrt war stressfrei und wir konnten den Abend zu Hause geniessen.
Sonntag 6. August: Heute feierten wir im Pfarreisaal in Kreuzlingen den fünfundsechzigsten Geburtstag von meinem Bruder Benno mit vielen überraschenden Momenten. AHV - Alternde - Humoristen - Vereinigung mit viel Nachwuchs...
Freitag 4. August: Im Moment gibt es viel zu tun im Garten. Jäten, säen, pflanzen und ernten. Am Abend sind wir nach Rehetobel gefahren zu einem Treffen mit Petra Ronner und Peter Schweiger. Sie erholen sich im Moment in einem wunderschönen und sehr klug geplanten Haus von Freunden.
Donnerstag 3. August: Heute morgen ist pünktlich um 9.30 Uhr der Transport vom Landesmuseum Zürich bei mir eingetroffen. Eines der drei Bilder, aus dem Zyklus "Drei Nächte drei Bilder" wurde seit März im Landesmuseum in Zürich ausgestellt und ist nun wieder bei mir im Atelier. Am Abend waren wir zusammen mit Hansjörg Bachmann bei Corinne und Guido zum Essen eingeladen. Ein sehr schöner und lustiger Abend mit tiefgründigen und spassigen Gesprächen...
Dienstag 1. August: Heute wird die Ausstellung "Geiler Block im Himmel Helvetia" eröffnet und die Atelierräume eingeweiht an der Helvetiastrasse 47. Leila Bock hat einmal mehr super gute Räume zur Verfügung. Es herrscht eine sehr gute Stimmung im Haus und es gibt viel anzuschauen. Nach der Vernissage und den langen Reden sind wir zügig nach Hause gefahren. Wir hatten ein lustiges Treffen mit unserem "Pasta-Grüppli". Eine muntere Truppe, die gerne isst, scherzt und lacht.
Montag 31. Juli: Am Morgen bin ich in die Stadt gefahren, um bei der Swisscom eine neue Swisscombox abzuholen für unseren Fernseher. Zu meinem Erstaunen hat das nichts gekostet... dann bin ich zur Artzpraxis in der Rehburg gegangen, um Medikamente zu bestellen und dann ab an die Helvetiastrasse 47. Ich wollte unbedingt kontrollieren, ob meine grosse Glasarbeit mit den bunten Gläsern noch intakt ist. Zum Glück ist nur ein einziges, kleines Glas heruntergefallen. Ich habe mit Silikon gearbeitet und hatte Angst, dass durch die grosse Hitze der Silikonkleber aufgeweicht wird... Grosse Freude herrscht. Am Abend haben wir spontan unsere Nachbarn Simone und Mario eingeladen. Das war richtig lustig und sehr unterhaltsam.
Sonntag 30. Juli: Gegen Mittag sind wir in Agrano losgefahren und haben uns auf den Heimweg gemacht. Wir haben eine wunderbare Woche in Italien erlebt mit vielen Überraschungen, tollem Essen, sehr guten Weinen und interessanten Diskussionen.
Samstag 22. Juli: Ich war ab Dienstagmorgen die ganze Woche an der Helvetiastrasse 47, um an meinen bunten Glasfenstern zu arbeiten. Am Anfang musste ich mir ein gutes Gefühl für das Material, die Farben und das Licht erarbeiten. Ich liess die farbigen Gläser teilweise flach auf den Boden fallen und rekonstruierte dann die zertrümmerten Gläser mit transparentem Silikon wieder auf die Fensterscheiben. Es entstand mit der Zeit eine sehr bewegte und teilweise figurative Glasarbeit, die ich mit Worten aus grossen und kleinen Glassplittern kommentierte. Die Woche war hart, spannend, überraschend und bunt. Bei allen aufkommenden Zweifeln blieb ich meiner Idee treu und zertrümmerte immer mehr der bunten Gläser. Ich glaube der Eindruck von einem Bombeneinschlag in einem sakralen Raum kann nachvollzogen werden. Am aufwändigsten war das Arbeiten an den obersten Fenstern. Ich benutzte eine grosse Metallleiter, bei der ich aber bis zum zweitobersten Tritt aufsteigen musste mit den Gläsern in der Hand. Ich sprach mir immer Mut zu und ermahnte mich bei jedem Aufstieg laut sprechend, ganz vorsichtig zu sein... Zum Glück ist alles gut gegangen! Kein Stolper, kein Holper und kein Absturz von der Leiter.
Heute Abend war ich recht zufrieden mit meiner Arbeit. Ich habe alles aufgeräumt und freue mich, nach einem zeitlichen Abstand von einer Woche das Resultat noch einmal frisch zu sehen und einzuschätzen. Wir fahren morgen für eine Woche nach Italien. Wir treffen zuerst Freunde im Piemont und fahren dann zum Ortasee. Ich möchte unter Anderem in Agrano meinen Mammutbaum Felice wieder einmal sehen.
Und wenn wir nach St. Gallen zurückfahren gibt es am 1. August ein grosses Fest mit Kunst, Musik und vielen Überraschungen an der Helvetia Strasse 47.
Sonntag 16. Juli: Wir sind nicht all zu spät aufgestanden und machten uns auf zu einem ausgiebigen Spaziergang. Ich musste mich selber etwas motivieren aber das Wandern hat richtig gut getan. Monika und ich sind dann nach einem ausgiebigen Frühstück nach Luzern gefahren. ich wollte unbedingt die Ausstellung von Walter Pfeiffer sehen. Das ist wirklich eine tolle Ausstellung. Zu meiner Überraschung gab es auch eine umfassende Präsentation von Zanehle Muholi. Die nicht binäre Künstlerin aus Südafrika macht grossartige Porträts. Pfeiffer und Muholi ergänzen sich durch ihre eindrücklichen Portraits grossartig. Schwarz - Weiss und Bunt.
Nach dem Museumsbesuch sind wir zu unserer Freundin Eri gefahren, um ihr in der neuen Wohnung beim Hängen der Bilder zu helfen. Zuerst haben wir einiges Umgestellt, viel geredet und gelacht, gegessen und geplant. Als ich mir die Wände genauer angeschaut habe, war ich nicht sicher, ob ich die Hängung der Bilder mit Stahlnägeln machen kann oder ob ich mit Dübeln arbeiten müsste. Ich wollte sichergehen und habe Eri beauftragt, zuerst ihre Kollegen zu fragen, wie sie das in ihren Wohnungen gemacht haben.
Das Hängen der Bilder muss also noch etwas warten. Dafür haben wir ihr Schlafzimmer umgestellt und optimiert und einige Regale aufgebaut. Die Wohnung ist wirklich toll und der grosse Balkon über den Bahngeleisen strahlt Mobilität und Internationalität aus. Das Quietschen der Züge löst grosse Reiselust aus.
Samstag 15. Juli: Nach dem Frühstück haben wir uns entschlossen, beim Nachbarn ein langes Seil auszuleihen, um die Birke gefahrlos fällen zu können. Der Bauer ist dann gleich mit seiner grossen Motorsäge gekommen und hat den Baum kurzerhand umgesägt. Mir blieb dann das Zersägen des Baumes. nach dieser Arbeit habe ich mich um die Büsche am Seeufer gekümmert. Ich habe die Brombeeren und die Haselnussstauden zurück gestutzt und dabei zwei Ahornbäume und eine schön gewachsene Weide, eine mittelgrosse Eiche und einige Erlen freilegen können. Das hat richtig Spass gemacht. Am Abend haben wir wunderbar gegessen und uns bestens unterhalten.
Freitag 14. Juli: Am Morgen sind wir frühzeitig losgefahren Richtung Sempachersee. Monika fährt am liebsten über den Ricken, um den Staus auf der Autobahn in Zürich auszuweichen. Die Fahrt war total stressfrei und unsere Gastgeber Susi und Hugo waren sehr gut gelaunt. Als Erstes haben wir ein kühles Bad im See genossen. Dann gab es viel zu erzählen, anzuhören und die Gartenprojekt zu besprechen. Am Samstag werden wir vor dem Haus eine verdorrte Birke fällen müssen. Ich habe meine Motorsäge mitgenommen, um diese Arbeit erledigen zu können.
Mittwoch 12. Juni: Heute bin ich zur Helvetiastrasse 47 gefahren, um mit Anita Zimmermann meine Glasarbeit und den Standort zu besprechen. Ich kann dort mit altem Kunstglas von Stefan Mathies eine grosse Arbeit realisieren. Ich habe mich dann nach einem Rundgang durch die Gebäude entschieden, meine Arbeit in der ehemaligen Werkhalle von der Spenglerei Brönnimann zu installieren. Ich werde mindestens zwei grosse, dreiteilige Fensterblöcke direkt mit den bunten Gläsern bearbeiten. Wir haben etwa 25 Kartonschachteln mit verschiedenfarbigen Gläsern zum Werkplatz transportiert und und ich habe meinen Arbeitsplatz installiert. Mein Plan sieht vor, Glasfenster zu kreieren, die durch einen Raketenangriff zertrümmert worden sind...
Dienstag 11. Juli: Am Abend waren wir eingeladen bei Susi und Philip zu einem feinen Essen. Wir haben uns schon länger nicht mehr getroffen und es gab viel zu erzählen. Kurz vor 10 Uhr waren Gewitter und Hagelschlag angesagt. Wir sind dann um halb zehn losgefahren bei sehr starkem Wind. der Himmel verdunkelte sich dramatisch und die ersten Blitze und Donner kündigten den kommenden Sturm an. Wir waren mit unseren Fahrrädern unterwegs und wir hatten Glück. Beim Restaurant Blume waren Ali und Gülüstan vor dem Restaurant, um die Stühle und die Tische zusammenzustellen und die Sonnenschirme zu sichern. Wir haben spontan mitgeholfen und tranken nachher noch ein Glas Wein im Restaurant. Es hätt würklich extrem klöpft und tätscht vorusse...
Montag 10. Juli: Die Tage beginnen immer mit dem Ritual des Giessens der Tomatenstauden, die übrigens richtig ins Kraut schiessen. Der Standort behagt ihnen sehr und der Pferdemist von Martha und Christian beschleunigt das Wachstum enorm... Im neuen Tomatenhaus, da ich Sophie Teuber Arp gewidmet habe setzten wir auch Basilikum, verschiedene Salate und Oberschienen. Es ist jeden Morgen eine Freude, mit all diesen glücklichen Pflanzen zu kommunizieren. Am Mittag war ich mit Gianni Jetzer im Kunstmuseum verabredet. Er plant mit seinem Team eine Sammlungsausstellung. Ein Fokus ist unter Anderem die Museumslose Zeit der Siebziger und frühen achtziger Jahre. Im Moment ist alles noch etwas Uferlos aber das Museumsteam wird diese Aufgabe sicher bewältigen.
Sonntag 9. Juli: Nach einem wunderbaren Frühstück haben wir uns im Garten ausgebreitet. Mir ist die altbewährte Hängematte eingefallen, die wir dann gleich zwischen der grossen Weide und der Birke montiert haben. Das war grossartig, im Schatten der Bäume in der Hängematte zu liegen und durch die bewegten Blätter den blauen Himmel zu geniessen. Das vibrierende Licht und die zwitschernden Vogelfamilien erzeugten ein kostbares Wohlbefinden in der sanft schaukelnden Matte. Am Nachmittag haben wir Anita Zimmermann an der Helvetiastrasse getroffen, um noch einmal den Standort für meine geplante Glasarbeit zu besprechen.
Samstag 8. Juli: Heute machte ich die ersten Versuche für meine geplante Glasarbeit. Ich kaufte fünf Silikonkartuschen und merkte beim ersten "Klebeversuch", dass das mit Glas nicht funktioniert. Ich müsste jede bunte Glasscheibe ca. drei bis fünf Minuten lang ruhig halten, bis der Silikon eingetrocknet ist. In drei Metern Höhe auf der Leiter stehend ist das gar nicht lustig - und wenn dann das Glas runterkracht macht es auch gar keinen Spass. Ich habe nun einfach mal mit Klebestreifen Glasscherben auf eine Glasplatte geklebt, um ein Gefühl für die Farbwirkung zu bekommen. Es war heute so heiss, dass alle farbigen Scheiben am Abend am Boden lagen. Die Sonne hat die Klebestreifen ausgetrocknet... Am Abend ist Monika mit dem Zug und mit grosser Verspätung von Berlin zurückgekehrt. Sie hat mich überrascht mit einem tollen Geschenk, einer Heissleimpistole, mit der ich nun die nächsten Versuche mit den bunten Gläsern machen kann.
Monika hatte viel zu erzählen von der aktuellen Situation von Vera und Soan in Berlin und von meinen neuen Pflänzchen im Garten...
Donnerstag 6. Juli: Ich habe heute viele Gartenarbeiten erledigt. Neue Setzlinge eingekauft und gepflanzt und dem jungen Gemüse beim Wachsen zugesehen... am Abend besuchte ich in der Hauptpost die Informationsveranstaltung zur Präsentation des Architekturwettbewerbs zum neuen Bauprojekt REM3. Der Wettbewerb wurde gewonnen durch das Architekturbüro Stauffer Hasler, die für die Remishueb ein sehr kluges und innovatives Projekt erarbeitet haben. Das war ein sehr gelungener Anlass, bei dem ich auch viele Freundinnen und Freunde in meinem Alter antraf. Wohnen im Alter, durchmischtes Wohnen der verschiedenen Generationen ist ein sehr grosses und wichtiges Thema, das mit diesem Wettbewerb mustergültig durchdacht und umgesetzt worden ist.
Dienstag 4. Juli: Heute Morgen habe ich mich einmal mehr mit meiner geplanten Glasarbeit beschäftigt für die Ausstellung an der Helvetiastrasse, die Anita Zimmermann im Herbst organisiert. Sie hat sehr viel Raum zur Verfügung, von einer Hausverwaltung, die vorbildhaft eine Zwischennutzung für Kultur ermöglicht. Viele Künstlerinnen und Künstler können dort kostenlos arbeiten und im Herbst gibt es eine grosse Werkschau. In diesen Räumen hat bis vor Kurzem auch die bekannte Werkstadt Mathies gearbeitet. Sie sind spezialisiert für Kunstglaserei, Glasmalerei und Kirchenfenster. Beim Umzug nach Bühler haben sie sehr viele farbige Glasscheibenreste zurückgelassen. Anita hat mich gefragt, ob ich damit eine grosse Arbeit realisieren möchte für den geplanten "Geilen Block". Mich hat diese Möglichkeit sofort fasziniert. Als Kind bewunderte ich in der Dorfkirche die bunten Fenster und die farbigen Lichtstrahlen, die sich in den Kirchenraum ergossen. Als Jugendlicher sah ich die ersten Glasarbeiten von Ferdinand Gehr und später auch Glasarbeiten von Coghuf in einer Kapelle in Altstätten und später an der Universität in St.Gallen. Ja und jetzt werde ich versuchen, mit dem alten Glasresten, die eventuell auch Resten von realisierten Werken der "alten Meister " sind etwas eigenes zu kreieren.
In der Ukraine sind durch den Angriffskrieg durch Russland bereits 500 Kirchen zerstört oder schwer beschädigt worden...
Am Nachmittag hatte ich in Freidorf eine sehr ergiebige Körpertherapiestunde bei Theresa.
Montag 3. Juli: Wir sind früh aufgestanden. Monika fährt heute mit dem Zug nach Berlin zu Vera und Soan. Ich werde die bestellten Bücher versenden, fotografieren und den Garten pflegen. Am Mittag bin ich zu Fuss zur Post und dann zum Coop, um Versandmaterial und Setzlinge einzukaufen. Ich habe mich für Randen und Krautstiel entschieden.
Sonntag 2. Juli: Um 10 Uhr holten wir bei unseren Nachbarn Lilian und Paul einen grossen Pflanztrog inclusive Erde ab. Beim Platzieren in unserem Garten waren Monika und ich uns schnell einig.
Ja und dann machten wir noch einen kleinen Spaziergang rund um Guggeien.
Im Guggeien-Wald war ich sehr erfreut, wie sich die jungen Laubbäume, Buchen, Ahorn, Eschen Holunder etc. nach der letztjährigen, ziemlich radikalen Abholzung von altersschwachen Tannen richtig schön ausbreiten können. Das ist wirklich gute Waldpflege! Anschliessend ein Rundgang durch den botanischen Garten und dann zu Hause ein schönes Nachtessen - Grillgut alles gut. Weingut sehr gut - ohne Tränen...
Samstag 1. Juli: Ausschlafen, Frühstück im Freien, herumalbern und fläzen, staunen und maulen, geniessen und spriessen, umziehen und losfahren ans "Badhüsli-Fest" von Elsbeth und Hansueli am Bodensee. Vor dem Fest haben wir uns noch die beeindruckende Ausstellung von Roland Dostal in der Galerie Bleisch angeschaut und anschliessend die Installation von Barbara Signer in der Kunsthalle Arbon genossen und besprochen. Ja auf dem Land da geht es ab...
Das Fest am Bodensee war toll. Feines Essen, gute Gespräche, lustige Geschichten die das Leben schrieb, schöne Musik zum Tanzen und wie immer eine spannende Gästeschar.
Bei diesem Fest konnte ich meine Sorgen vergessen. Heute Morgen bekam ich einen Brief vom Liegenschaften-Amt der Stadt St. Gallen. Sie teilten mir mit, dass das Gebäude an der Lukasstrasse, wo ich seit vielen Jahren mein Atelier und das ganze Kunst- und Verlagslager habe, verkauft worden sei. Kann ich bleiben, muss ich raus, wird neu gebaut oder wie oder was?
Freitag 30. Juni: Am Morgen Gartenarbeit und Verlagsauslieferungsarbeit, dann ab zum Bahnhof. Ich fahre mit dem Zug nach Basel, um die Zeichnungsausstellung in der Galerie Stampa anzuschauen. Der Eurocityzug von München ist einmal mehr um 40 Minuten verspätet. Ich muss mit dem Regio-Express nach Zürich und dann nach Basel. Die Ausstellung bei Gilli und Diego ist sehr schön. Viele Erinnerungen in Form von guter Kunst aus den letzten vierzig Jahren. Bei mir sind viele Erinnerungen wachgeküsst worden. Anschliessend bin ich mit dem Tram zum Rennweg 24 gefahren, um meine Säulen für ein Haus zu fotografieren. Ich konnte im letzten Jahr wieder ein schönes Kunst am Bauprojekt verwirklichen mit Diener und Diener Architekten.
Am Abend besuchte ich die Jahresversammlung von Visarte - Ost. Eine sehr engagierte Gruppe von Künstler-Innen, Kunstinteressierten und Vermittelnden trafen sich im "Auto", dem Ausstellungsraum von Visarte Ost im Linsenbühl. Zahlen, Ereignisse, Erinnerungen und am Schluss Pizza. Visarte Ost ist gut aufgestellt die Vorstandsmitglieder sind hoch motiviert. Herzlichen Dank euch allen!
Mittwoch 28. Juni: Heute Abend gab es eine spannende Abwechslung. An der Uni St. Gallen wurden zwei neue Kunst - Arbeiten eingeweiht von Mai-Tho Perret im Square und von Brigitte Kowanz im Weiterbildungszentrum der Uni. Gute Kunst, schöne Begegnungen und interessante Gespräche.
Dienstag 27. Juni: Die letzten Monate, Wochen und Tage waren sehr anstrengend. Wir mussten jeden Morgen den Garten bewässern und die zarten Pflanzen vor der Hitze schützen.
Samstag 24. Juni: Heute morgen sind wir zeitig aufgestanden. Monika hat mich nach Meilen gefahren. ich liebe solche Fahrten. Es gibt Raum für Gespräche, Anregungen und Reflektion. Wir sind nach Meilen gefahren, weil Barbara Heé dort im Ortsmuseum eine Ausstellung mit Foto - Arbeiten eingerichtet hat. Heute findet dort die Buchpremiere des neuen Vexer Buches "LUZZI SEE YOU LUNSEA" von Barbara statt.
Trotz sehr schönem Wetter kam eine spannende Gruppe von kunstinteressierten Menschen zusammen, um die Ausstellung zu besuchen und um am Gespräch zwischen Barbara, der Präsidentin Anna Wenger und mir teilzunehmen.
Freitag 23. Juni: Ein guter Tag und ein wunderbarer Abend. Monika und ich waren eingeladen zu einem Dankesessen im Kunstmuseum St. Gallen mit einem aussergewöhnlichen Kunstdinner. Maya Minder ist eine grossartige Kochkünstlerin und Performerin. Mit einer grossen Zahl an Mitarbeitenden hat sie eine riesige Festtafel aufgebaut im Oberlichtsaal, mit unbekannten Speisen, Essenzen, Düften und Farben. Dieses aussergewöhnliche Essen hat ganz neue Sinne geweckt und die ganze Gesellschaft in eine neue, unbekannte Wahrnehmungsebene gehoben - sozusagen durch Fermentiertes sensibilisiert... und offener für Neues gemacht.
Mittwoch 21. Juni: Heute Morgen früh sind die Bücher von William Lutz geliefert worden. Ich freue mich sehr, dieses Buch zu studieren. In meinem Atelier und Lager an der Lukasstrasse war es sehr heiss. Ich benutzte meine Zeit, um die Räume zu durchlüften. Bei dieser Hitze ist das gar nicht so einfach.
Am Abend besuchten uns Daniel Walker und seine charmante Frau. Das war ein richtig schönes und lebendiges Treffen mit viel Gesprächsstoff über Fragen der Zeit und der Zeit im Privaten.
"Dienstag 20. Juni: Nach viel Gartenarbeit haben wir gegen 17 Uhr einen Spaziergang durch unser Quartier gemacht, für einen Atelierbesuch bei einer Freundin, die seit einigen Jahren sehr eigenwillige Handstickereien anfertigt. Sie beschäftigt sich vor allem mit Inhalten wie Migration, Schutzlosigkeit, Gewalt und Sexualität. Spannend sind jeweils auch die Rückseiten der Stickereien, die noch einmal eine ganz andere Sicht auf die bearbeiteten Themen ermöglichen. Die Bilder auf der Rückseite entstehen durch die Technik der Stickerei und sind nicht bewusst gestaltbar. Es wirkt wie Tag und Nacht.
Montag 19. Juli: Heute war ich stark beschäftigt mit Nachbestellungen von der Buchmesse in Basel. Ich habe zur Auflockerung wieder einige recycling Pakete gebastelt und bemalt. Das macht Spass und freut die Kunden und Kundinnen (manchmal). In den letzten Jahren sind sehr viele solcher Pakete entstanden, die ich jeweils fotografiere und so in meine skulpturale Arbeit integriere.
Samstag 17. Juni: Heute Abend haben wir einen sehr schönen Apero erlebt bei Eveline und Ralph, mit feinem Essen, kühlen Drinks, guten Gesprächen und Akkordeon - Musik, die zum Tanzen anregte. Das wurde ein richtig schöner Sommerabend, hoch über der Stadt. ich habe mich schon lange nicht mehr so wohl gefühlt. Ja das war ein richtiger Wohlfühlabend.
Freitag 16. Juni: Heute sind wir nach dem Mittagessen zum Ostfriedhof spaziert. Unser Freund Herrmann Reinfrank wird heute verabschiedet. Eine kleine Gruppe von Freundinnen und Freunden von Herrmann haben sich in der Friedhofs Kapelle versammelt. Vor der Kapelle hatten einige schon viel ausgewähltes "Grünzeug" bereitgelegt. Herrmann war ja ein grosser Forscher in Sachen Grün. Martin Amstutz war mit seinem "POINT JAUNE Museum" im Linsenbühl seit vielen Jahren ein wichtiger Stützpunkt für Herrmann.
Ich habe mich sehr gefreut nach langer Zeit wieder einmal Dorothea Strauss zu sehen. Sie organisierte in den 90er Jahren mit Herrmann eine grosse Ausstellung in der Kunsthalle St. Gallen. Sie hat für die Verabschiedungen eine sehr stimmige Rede zum Menschen und Künstler Herrmann gehalten und Martin Amstutz hat mit Freundinnen und Freunden den Anlass mit wunderbarer Musik begleitet.
Ich habe aus dem Büchlein "Sätze mit grün", das ich 1985 zusammen mit Norbert Möslang im Vexer Verlag herausgegeben habe, Sätze mit grün rezitiert...
Die Trauergemeinschaft hat sich anschliessend im Garten vom Restaurant Guggeien-Höchst für einen Abschiedstrunk getroffen. Es wurden viele Geschichten von, mit und über Herrmann erzählt. Ich kenne Herrmann seit 1975, als wir gemeinsam die Textilfachschule in St. Gallen besuchten.
Herrmann beschäftigte sich schon damals mit dem Phänomen, dass grün die einzige Farbe ist, die in sich grün ist. Blau ist nicht blau und rot ist nicht rot etc.
Chromoxid ist der Schlüssel zur "Herr-mannschen - Farbenlehre, die nur eine Farbe als farbe aerkennt...
Mittwoch 14. Juni: In meiner Agenda ist noch notiert, dass ich heute nach Basel, zur Eröffnung der Art und der Buchmesse in der Kaserne "i never read" fahre. Diese Arbeit hat nun aber Vera übernommen. Sie wird als neue Chefin den Vexer Verlag präsentieren. Ich pflege derweil die jungen Pflänzchen im Garten und die wunderbar gedeihenden Tomatenstöcke etc. Es ist so trocken, dass ich jeden Tag mehrmals den Garten bewässern muss.
Dienstag 13. Juni: Ich bin am Morgen früh aufgestanden und habe meinen obligatorischen Rundgang mit Wasserschlauch und Giesskanne durch den Garten gemacht. Anschliessend packte ich meine Unterlagen zusammen und fuhr mit dem Zug nach Zürich. Um 13 Uhr begann die Veranstaltung "Fokus Kunstfreiheit" im Landesmuseum. Ich war schon etwas früher da, um die Mitwirkenden zu begrüssen und kennenzulernen, und um den Ablauf der Veranstaltung "Fokus Kunstfreiheit" zu besprechen.
Um 12 Uhr gab es eine Führung durch die Ausstellung mit Erika Hebeisen und Michael Kempf und um 13 Uhr begann die Veranstaltung, eine Kooperation zwischen dem Schweizerischen Nationalmuseum und der Hochschule Luzern, Design & Kunst.
Ich freute mich sehr auf den Vortrag von Vanessa Rüegger, die ein umfassendes Buch zum Thema Kunstfreiheit geschrieben und 2020 im Helbing Lichterhand Verlag und Nemos Verlag herausgegeben hat. Meine 1981 in Fribourg beschlagnahmten Bilder mit dem Titel "Drei Nächte drei Bilder" und der Prozess bis vor das Europäischen Gericht in Strasbourg sind Teil des Buches.
Die Veranstaltung am Nachmittag war sehr spannend. Die Kunsttheoretikerin und Kuratorin Siri Peyer von der Hochschule Luzern untersuchte in ihrem Vortrag die Verstrickungen im Verhältnis von Kunst und Gesellschaft. Geld, Macht und Politik. Anschliessend referierte die Kunsthistorikerin Dr. Sandra Frimmel zu den Themen Kunst, Gesellschaft, Justiz und über die Frage "Wer hat die Macht".
Nach der Pause gab es einen Austausch im Plenum und dann wurde diskutiert über die juristischen und moralischen Grenzen der Kunstfreiheit, mit Rachel Mader, Marina Belobrovaja und mir.
Der Nachmittag war spannend und die Studierenden engagierten sich auch lebhaft in den Diskussionen. Ich hatte anschliessend viele gute Gespräche beim Apero und bin richtig beglückt nach Hause gefahren.
Montag 12. Juni: Heute Morgen sind die Bücher von William Lutz geliefert worden. Ich freue mich sehr, das Buch anzuschauen und zu lesen. Ich bin gespannt auf dieses Werk und habe keine Ahnung was mich da erwartet. Vera hat das Buchprojekt betreut.
Sonntag 11. Juni: Nach einem erholsamen Gartentag spazierten wir in die Stadt, um uns die Vorstellung von Eva Brunner im Theater "parfin de siècle" anzuschauen. Das war ein grandioser Abend, mit der excellenten Eva Brunner, musikalisch begleitet ab Tonbandaufnahmen von ihrem Lebensgefährten Bo Wiget. Für mich war das ein musikalisch- kabarretistischer - Höhepunkt des Jahres. Das Theater war rammelvoll von begeisterten Besucherinnen und Besuchern. Freitag 9. Juni. Heute habe ich wieder einmal lange auf einen Büchertransport gewartet, der dann doch nicht kam...Am
Abend besuchten wir die Ausstellungseröffnung in der Lokremiese vom Kunstmuseum St. Gallen. Die Besucherinnen und Besucher waren sehr erstaunt und endtäuscht, dass die Künstlerin Camille Henrot nicht bei der Vernissage anwesend war. Sie zog es vor, an diesem Abend in Zürich bei einer Vernissage bei der Galerie Hauser und Wirth zu posieren. Camille Henrot hat viele Arbeiten im Sitterwerk produzieren lassen. Felix Lehner und Katalin Deer haben auch ziemlich düster dreingeschaut...
Na ja - es ist alles eine Frage der Abmachungen und der Prioritätensetzungen. Donnerstag 8. Juni: Am Morgen früh habe ich zusammen mit Monika Material eingekauft für das geplante Holzlager, das ich am Nachmittag zusammen mit meinem Schwager Paul im Rheintaler Riet bauen möchte. Wir brauchen verschieden lange Pfähle, schrauben, Nägel, kurze Pfähle
Nachmittag im Rietli in Kriessern bauen wollen. Im Atelier habe ich gestern Nachmittag mit der Motorsäge Euro - Balletten zugeschnitten und neu zusammengefügt, diewir dann als Sockel für die Scheiterbeige montieren werden.
Es hat alles gut geklappt. Als Paul und ich fertig waren mit dem Holzregal, kam schon Andre angebraust mit zwei Kubikmeter Buchenholz - Scheitern. Nach einer guten Stunde war das Holzlageraufgefüllt und es wurde Zeit für einen Vesper mit einem tollen Wein aus dem Keller von Ruthund Andre.
Mittwoch 7. Juni: Die letzten Tage haben wir viel bei uns im Garten gearbeitet, bei Felicitas und Ronny mit Freunden Spagetti gegessen, Bekannte besucht, gut gekocht und so weiter, meistens heiter...
Samstag 3. Juni: Um 11 Uhr fand heute in Trogen im Kronensaal die Abschiedsfeier zu Ehren von H. R. Fricker statt. Das war sehr berührend. Viele Freundinnen und Freunde waren da, die Geschichten
und Anekdoten erzählten, Texte lasen und Musik machten. Eine denkwürdige - würdige Feier eines einzigartigen Künstlers, den ich seit den frühen 80er Jahren kannte und schätzte. Ein wichtiger
Meilenstein in seinem Werk war sicher die Ausstellung in Katharinen, die Roland Wäspe 1989 für den Kunstverein St. Gallen kuratiert hat. Im Vexer Verlag realisierten wir zur Ausstellung das Buch
I AM A NETWORKER (SOMETHIMES). Das war eine sehr spannende Zeit. Dieses Buch-werk war aucdie erste Publikation, die Georg Rutishauser als Grafiker gestaltet hat. Er hat dadurch seine grosse Leidenschaft für die Buchgestaltung entdeckt und später auch einen eigenen Verlag, die "edition fink" gegründet.
Am frühen Abend besuchten wir dann die Geburtstagsfeier bei Hermann und Ruth in Berg. Gutes Essen, gute Musik und gute Gespräche mit vielen "alten" Bekannten.
Mittwoch 31. Mai: Monika ist zusammen mit Cony zu den Giessbachfällen gereist und ich lasse meine Gedanken fliessen... so gut es eben geht.
Dienstag 30. Mai: Ich habe meine Therapiestunde bei Theresa vergessen. Ich dachte der heutige Tag sei ein Montag... nach dem langen Pfingstwochenende...
Montag 29. Mai: Vera ist heute mit Soahn zurück nach Berlin gereist. Mein Atelier ist noch angefüllt mit Spielsachen. Ruhe herrscht...
Sonntag 28. Mai: Carole und Vanja haben mich angefragt, ob ich bereit wäre, um 13 Uhr das Gespräch von Thomas Strässle mit Ilma Rakusa in der Kunsthalle Appenzell zeichnerisch zu dokumentieren. Ich habe auch an früheren Veranstaltungen vom kleinen Frühling ab und zu die teilnehmenden Gäste und das Publikum zeichnerisch festgehalten. Menschen zu zeichnen bedeutet für mich jeweils ein Vertiefen der Wahrnehmung und eine Annäherung an die komplexen Inhalte. Diese Sternstunde in Appenzell war intensiv, packend und wunderbar lebendig. Thomas Strässle hat Fragen gestellt, nachgebohrt, analysiert und gestikuliert. Ilma Rakusa hat souverain geantwortet - erzählt und erklärt. Die Schreiberin, Übersetzerin, extrem lebendige und vieler Sprachen Mächtige hat mich total überzeugt.
Die 1946 geborene ist eine Wucht. Der Anlass war eine wirkliche Sternstunde der Literatur!
Um 16 Uhr war Vera engagiert, um Projekte vom Vexer Verlag vorzustellen. Sie hat das sehr lebendig gemacht und ihre Arbeit als Verlegerin vermittelt. Vera hat schon viele Jahre in Berlin für den Verlag gearbeitet und ist seit diesem Sommer die neue Chefin und Verlagsleiterin.
Ich konnte nicht sehr lange im Raum bleiben. Soan wollte unbedingt mit mir im Freien spielen. Wir haben dann in der kleinen Festwirtschaft auf dem Boden, im Freien mit Kieselsteinen eine kleine Häusersiedlung gebaut...
Am Abend wollte ich vor der Rückfahrt beim Büchertisch noch einiges kaufen von Ilma Rakusa. Leider waren alle Bücher von ihr bereits ausverkauft. Nur ein kleines Büchlein, ein Gedichtbändchen mit dem Titel "Love after love" aus der edition suhrkamp war noch da.
Aber: das schmale blaue Bändchen hat es in sich - "Love after love" eben... hier ein Beispiel aus dem Bändchen, das nach zweimaligem öffnen bereits auseinandergefallen ist. Die Seiten sind extrem schlecht verleimt - aber der Inhalt hält ... :
Zungen
zentnerschwer der Alp
zuoberst du
ich ohne Haut
du stösst
du gehst
du bist gegangen
i am caugh
in one body
cramp splinter raw dark
versagt die Sprache
swords
nun wühlt das Zerkleinerte
in seiner eigenen Kleinheit
spottet der Himmel
Hand am Slip inzestuös
die Zunge an den Zähnen
meinen
carryng blood
so eingesperrt
weil ausgesperrt von dir
aus ein
Zitat Seite 42
Samstag 27. Mai: Ich konnte leider nicht an allen Lesungen teilnehmen aber was ich gehört habe war grossartig. Ein absoluter Höhepunkt war für mich die Lesung im Garten von Carole und Sebastian. Unter dem grossen Lindenbaum versammelten sich rund siebzig interessierte Menschen, um die Lesung von Sophia Remeer und Fiona Schreier zu erleben. Sophia hat 2021 im Vexer Verlag das feine und sehr dichte Bändchen mit dem Titel: "Ich zeichne Kreise auf ein Blatt, ein Stein fällt ins Wasser" herausgegeben.
Sophia Remer las aus ihrem Buch und Fiona Schreier reagierte auf die Texte mit ihrer eigenen literarischen Kraft. Es entstand ein feiner literarischer Dialog unter zwei Freundinnen, mit Ergänzungen, Umkreisungen und Vertiefungen durch die neuen texte von Fiona. Dieses literarische Umkreisen und Annähern war ein grosser Genuss.
Freitag 26. Mai: Wir haben eine sehr schöne Familienwoche erlebt mit viel Spielspass, Ausflügen, Spaziergängen, intensiven Gesprächen und Diskussionen und sehr gutem Essen.
Nun freuen wir uns auf den kleinen Frühling in Appenzell, dem Buch - Kunst - Fest, das vom Bücherladen Appenzell organsiert und von vielen Helferinnen und Helfern unterstützt wird.
In der Ausschreibung heisst es: "Der Literatur folgen, durch Kunstausstellungen schlendern, Gespräche entstehen lassen, Musik geniessen, am Büchertisch Wurzeln schlagen, in der Kunstbibliothek aufblühen, ein glas Wein trinken, alte und neue Freunde treffen, in Bücherwelten abtauchen, im Bücherladen landen. Eine imaginäre Karte zeichnen, die Kunst, Literatur und Menschen verbindet.
Montag 22. Mai: Garten - Garten - Garten und das grosse Warten auf Vera und Soan, die heute am frühen Abend ankommen. Ich freue mich sehr auf unseren Besuch.
Monika und ich haben ziemlich lange gewartet auf dem Flughafen. Es gibt ja zum Glück immer sehr viel zu beobachten bei der Ankunft. Begrüssungen, lange Gesichter, Menschen in allen Gewichts- und Schönheitsklassen. Viele unterschiedliche Sprachen, Hautfarben und Mode - Standarts ...
Dann kommen spontan so Einschätzungen hoch: Bauer ledig sucht und hat gefunden..., Vertreter ohne Anhang..., schöne Frau was nun?... Ups - der hat aber strenge tage hinter sich... Ohhh - Körperhaltung sieht aus nach Konto leer... das kann doch unmöglich seine Frau sein ... usw.
Nach langem Warten ist dann der Flieger aus Berlin gelandet und wir konnten Soan und Vera begrüssen.
Wir hatten Glück und erwischten dann gleich einen Zug nach St. Gallen.
Es gab viel zu erzählen und auszutauschen.
Sonntag 21. Mai: Nach unserer problemlosen Rückreise von Frankreich geniessen Monika und ich unseren Garten. Es ist erstaunlich, was sich in einer Woche alles verändert. Die Pflanzen wachsen auch ohne unsere Anwesenheit...
Nach den ausgedehnten Ausflügen zum eindrücklichen Museum nach Lasceaux, zur Grotte "de Pech Merle" und in die riesige Höhle "Couffre de Padirak" hat sich meine Wahrnehmung und mein Zeitgefühl total verschoben. Wenn man in eine "Höhlen - Unterwelt" eintauchen kann, die fast 20 tausend Jahre vor unsere Jetztzeit zurückreicht, löst das ganz unbekannte und irritierende Gefühle aus. Ich bin einfach überwältigt und berührt von dieser spektakulären Zeitreise. In den nächsten Wochen werde ich versuchen, alle meine Bücher zu Lasceaux, die ich schon seit Jahrzehnten in meiner Bibliothek aufgereiht habe, mit einem neuen Blick zu studieren und mit dem in der letzten Woche Erlebten zu verbinden.
Die vielen Eindrücke wurden verfestigt durch den Besuch von vielen mittelalterlichen Städtchen, durch ausgedehnte Spaziergänge und Wanderungen und durch das tägliche Geniessen von wunderbarem Essen und von ebenso gutem Wein aus der Region. Das tägliche Reflektieren des Erlebten durch unsere Gespräche mit Eveline und Ralph hat grossen Spass gemacht.
Samstag 13. Mai: Am Morgen vor unserer Abfahrt in Lyon besuchten wir die wunderschöne "Cathédrale Saint-Jean Babtiste, die ganz in der Nähe von unserem Hotel "Furière" und den Überresten der römischen Stadt Lugdunum hoch über Lyon gebaut wurde. Die schön restaurierte Kathedrale ist ein eindrückliches Bauwerk, mit wunderbaren Malereien.
Nach diesem Spaziergang in die Vergangenheit machten wir uns paarweise auf zu der rund 3,5 Stunden langen Autofahrt nach Manoir de Malagorse. Monika und ich genossen die wunderbare Fahrt durch die eindrückliche Landschaft mit vielen Schluchten, Wäldern, Flüssen und Seen. Am Schluss hatten wir grosse Mühe, das zu einem Hotel umgewandelte, grosse Landgut zu finden. Unser Navi war komplett überfordert bei diesen vielen kleinen Landstrassen. Eveline und Ralph haben uns dann in einem kleinen Weiler abgeholt... das Gastgeberpaar Anna und Abel haben uns sehr sympathisch empfangen. Wir haben uns sofort sehr wohl gefühlt an diesem wunderbaren Ort.
Freitag 12. Mai: Der gestrige Abend war sehr angenehm und das Essen im Iranischen Restaurant schmeckte hervorragend. Der Heimweg gestaltete sich dann etwas schwierig, weil unsere Funiculaire nicht in Betrieb war.
Donnerstag 11. Mai: Wir sind auch heute viel herumflaniert in Lyon und wir suchten nach einem schönen Restaurant für ein gemeinsames Essen mit Eveline und Ralph, die wir am Nachmittag erwarteten. Wir fanden dann am Mittag ein kleines Iranisches Restaurant, wo wir spontan einen Tisch reservierten für den Abend.
Mittwoch 10. Mai: Um 9.30 Uhr sind Monika und ich losgefahren nach Frankreich. Wir hatten ein schönes Hotel in Lyon gebucht. Die Fahrt war total stressfrei und sehr angenehm. In Lyon sind wir stundenlang herumflaniert und erinnerten uns an vielen Orten an unsere spannende Zeit, als ich 1984 für einige Monate bei URDLA, in der Lithographie - Werkstatt arbeiten konnte. Das war eine super Zeit. Der Regisseur Robert Wilson hat damals mit einem grossen Ensemble die Medusa einstudiert und aufgeführt und tagsüber auch in der Lithografie Werkstatt gearbeitet. Wir haben uns sehr gut verstanden. Bob war ein grossartiger Künstler und ist leider 2020 viel zu früh verstorben.
Vera war damals erst gut vier Jahre alt. Monika verbrachte viel Zeit mit ihr in den grossen Parkanlagen und im Botanischen Garten. Vera war sehr gerne dort. Es gab viele Puppenspieler im Park. Sie liebte Guignol über Alles, der sich dauernd mit den anderen Puppen prügelte... Sie war noch so klein und ass am liebsten Couscous... Eine wirklich tolle Zeit.
Montag 8. Mai: Am Abend besuchte uns Vanja. Sie wird die Bestellungen vom Vexer Verlag erledigen, wenn wir in den Ferien sind. Vanja ist eine erfahrene Buchhändlerin und braucht daher keine langen Erklärungen. Ich habe mich bemüht, in meinem Handlager an der Brauerstrasse, alle Vexer Bücher vorrätig zu haben.
Samstag 6. Mai: Heute ist ein trauriger Tag. Hans Ruedi Fricker ist gestorben.
Donnerstag 4. Mai: Am Nachmittag fuhren Monika und ich nach Kriessern. Im Riet giebt es einiges zu tun. Ich bereitete das Fundament vor für das Cheminée-Ofen, der dann von Andre und Oreste aufgebaut wird. Wir haben auch viele kleine Baumsetzlinge aus unserem Garten in St. Gallen mitgenommen. Birken, Pappeln, Ahorn, Haselnuss usw. Wir werden in den nächsten Jahren eine vielseitige Hecke anpflanzen. das macht richtig Spass.
Mittwoch 3. Mai: Um halb Eins erwarteten wir Edith und Arlette aus Zürich. Das Apfelbäumchen von Arlette steht nun schon das zweite Jahr in unserem Garten und blüht prächtig. Das ist ein guter Grund für einen Besuch bei uns. Der Baum ist gut angewachsen und wird in diesem Jahr sicher auch viele Früchte tragen, wenn die Bienen fleissig arbeiten...
Am Abend trafen wir Bo Wiget in der Militärkantine. Er war eingeladen von Annina Stahlberger, der Präsidentin vom Verein Megliodia für ein Spinatkanon singen. Wir haben uns wunderbar unterhalten. Bo hat eine grosse Sammlung von Spinatkanons bei uns im Vexer Verlag veröffentlicht.
Dienstag 2. Mai: Am Morgen früh brachte ich ein grosses Bücherpaket zur Post und fuhr dann mit dem Postauto nach Freidorf zur Körpertherapie bei Theresa. Sie hat mich mit grossen Anstrengungen wieder einigermassen in den Senkel gestellt.
Am frühen Nachmittag besuchte ich Anita in ihren neuen Arbeitsräumen, die sie für Kunst und Vermittlung bis zum Abbruch der Bauten mit Künstlerinnen und Künstlern benutzen kann. Das wird sicher ein spannendes und lebendiges Kulturprojekt. Anita hat von der Mathies Kunstglaserei, die hier ihre Werkstatt betrieben hat, sehr viele, farbige Glasresten bekommen, die sie nun an mich weitergibt. Ich werde mir ein Projekt überlegen.
Montag 1. Mai: Am Morgen um acht Uhr suchte ich vergebens im Briefkasten nach dem Tagesanzeiger. Spontan telefonierte ich dann mit dem Auslieferdienst um zu reklamieren. Ich wurde dann aufgeklärt, dass heute der 1. Mai gefeiert wird und dass darum kein Tagi erscheint. Das war etwas peinlich für mich als "alten Linker". Anschliessend las ich das St. Galler Tagblatt und GENOSS die grosse Ruhe und am Abend spazierten wir zum Montagstreff bei Ronald und Felizitas.
Sonntag 30. April: Um 11 Uhr besuchten wir die Eröffnung der Veranstaltungsreihe zu Ehren von Sophie Teuber Arp beim Bahnhof Trogen. Die Künstlerin Gabriela Falkner hat im Warteraum eine Installation mit privaten Fotos von Sophie Teuber realisiert und so diesen Ort zu einem kleinen Museum verwandelt. Heidi Eisenhut, die Leiterin der Bibliothek Appenzell Ausserhoden hat eine sehr spannende und gut recherchierte Eröffnungsrede zur Arbeit von Sophie Teuber Arp gehalten. Nach dem Apero und vielen Begegnungen haben wir zwei ältere Damen, die auf das Postauto warten mussten, mitgenommen und nach Hause gebracht. Das war eine sehr lustige Begegnung. Die zwei Damen haben uns zu Gin - Tonic und Campari eingeladen und die fast blinde Hausbesitzerin hat uns ihr ganzes Leben erzählt. Nach einem Rundgang durch das Haus haben wir die zwei Frauen durch den Wald zu einem Restaurant gefahren, wo sie essen wollten. Monika und ich sind dann über Heiden nach Eggersriet gekurft. Wir haben uns spontan entschieden, dort meine Schwester Elisabeth zu überraschen. Das ist uns gelungen. Sie war zu Hause und wir hatten einen sehr lustigen Nachmittag. Elisabeth besitzt einige Landschaftsmalereinen von mir aus den frühen siebziger Jahren, die ich als 16 oder 17 jähriger gemalt habe...
Samstag 29. April: Am Morgen sind wir nach Kriessern gefahren. Wir haben im Riet einige Projekte besprochen und ich konnte die Steinplatten beim Sitzplatz, die abgesunken sind mit frischem Kies unterfüllen. Nun ist der Platz wieder ziemlich eben. Monika und ich haben die Aufgabe übernommen, kleine Sträucher die in unserem Garten wild wachsen, im Rietli zu pflanzen, um mit der Zeit eine vielfältige Hecke entstehen zu lassen.
Anschliessend sind wir nach Steckborn gefahren. Elisabeth Nembrini kann dort in der interessanten Gruppenausstellung "Kultische Handlung - Künstlerische Praxis" neue Werke präsentieren. Es gab einen Rundgang mit den Künstlerinnen durch die Ausstellung im Haus zur Glocke. Anschliessend eine feine Suppe , Brot, Wasser und Wein. Der Anlass war sehr spannend und bereichernd. Andrea Vogel ist dann mit uns zusammen zurück nach St. Gallen gefahren. Auch das war lustig und aufschlussreich. Mit Andrea gibt es immer viel Gesprächsstoff.
Freitag 28. April 2023: Eigentlich war ich heute Morgen verabredet, im Rietli in Kriessern mitzuarbeiten, um ein Holzlager vorzubereiten und kleinere Arbeiten auszuführen. Es hat aber so stark geregnet, dass der Arbeitseinsatz abgesagt wurde. In regenfreien Phasen konnte ich dann zu Hause einige kleine Projekte in unserem Garten weitertreiben.
Mittwoch 26. April: In den letzten Tagen ist mir das kleine Büchlein von Ilse Krüger "Mein Jahr im Wald", Erzählung" in die Hände gefallen... ich habe es nicht mehr losgelassen. Die 1939 geborenen Schriftstellerin und Waldbesitzerin hat zusammen mit ihrem Mann ein Waldstück gekauft um diesen Wald in einen Mischwald umzuwandeln. Als ihr Mann verstarb hat sie dieses Projekt alleine weiter bearbeitet. Die über 80 jährige Frau hat mit der Motorsäge abgestorbene Bäume gefällt, gerodet und neue Bäumchen gepflanzt. Eine sehr schöne Geschichte. Der Ilse Krüger würde ich sehr gerne helfen, bei der Realisierung eines Mischwaldes. Ich habe leider ihre Adresse nicht gefunden...
Dienstag 25. April: Monika wünscht sich seit längerer Zeit einen kleinen sonnigen Platz für ihren Liegestuhl. Heute habe ich mir vorgenommen, bei unserer grossen Pappel eine kleine Stützmauer mit Sandsteinen zu bauen, um ein kleines Liege - Plätzchen für Monika zu schaffen. Der Einsatz hat sich gelohnt. Die Liege steht nun auf einem frisch geschaffenen Kiesplätzchen, an einem sonnigen Ort, unter der hochstämmigen Silberpappel, die wir 2011 nach dem Atelieranbau gepflanzt haben.
Montag 24. April: Beim Aufwachen habe ich mir vorgenommen, einmal mehr den grossen Komposthaufen umzuschichten. Ich finde es sehr spannend, den Umwandlungsprozess von Grüngut zu beobachten. Ich liebe den Geruch. Der Kompost riecht wie ein feuchter Waldboden, bei aufsteigender Sonne. Ich habe zwei Komposthaufen im Halbschatten, auf verschiedenen Gartenebenen. Das hat den Vorteil, dass ich die Komposterde nicht durch den ganzen Garten schleppen muss. Heute bereite ich vor dem oberen Komposthaufen ein Gartenbeet vor für die Stangenbohnen. Einen guten Platz zu finden ist gar nicht so einfach, weil man jedes Jahr den Standort wechseln sollte. Heute grabe ich alle Topinambur - Knollen aus, um Platz für die Bohnen zu schaffen, die ich zur Zeit in meinem gut besonnten Malatelier keimen lasse.
Am Abend haben wir seit langer Zeit wieder einmal Topinambur gekocht und gegessen. Die Knollen enthalten Inulin, ein wichtiges Präbiotikum für die Darmbakterien. Die Knolle kann auch roh gegessen werden. Aber Achtung: vor wichtigen Sitzungen ist vom Genuss von Topinambur eher abzuraten, ausser du willst bei wichtigen Traktanden alleine abstimmen.
Sonntag 23. April: Monika und ich haben den ganzen Sonntag im Garten gearbeitet. Wir haben ziemlich unterschiedliche Arbeitsmuster und auch unterschiedliche Vorstellungen vom Gärtnern. Ich überlasse aber Monika gerne die Feinarbeiten und kümmere mich um das Feingrobe... Am Nachmittag sind wir zum Hof von Freunden gefahren, um Pferdemist abzuholen für den Garten, vor Allem für die Tomaten. Die lieben Pferdemist... Auf der Fahrt nahmen wir beim Restaurant Grüttli einen Autostopper mit Gitarre mit, der das Postauto verpasst hat. Er war auf dem Weg zu einer Abschiedsfeier eines Freundes, der verstorben ist. Auf der kurzen Fahrt ergab sich ein intensiver Austausch über das Leben und den Tod und über das Erlernen des Sterbens....
Wir sind dann eine halbe Stunde später mit dem gut gelagerten Mist nach Hause gefahren und haben weiter über das Leben, das Sterben und das Leben-lassen philosophiert.
Am Abend besuchten uns überraschenderweise Carole, Sebastian und der vierbeinige Santos. Wir haben dann in unserem Aussenkamin ein schönes Feuer gemacht für einen unterhaltsamen Grillabend mit guter Weinbeilage... Die Aussenküche ist nun offiziell eröffnet.
Samstag 22. April: Am frühen Nachmittag trafen sich alle Geschwister von Monika mit Partnerinnen und Partnern im Riet bei Kriessern, um die weitere Nutzung dieses schönen Erholungsortes und die individuellen Bedürfnisse der Familienangehörigen zu klären. Das Treffen war sehr entspannt und die Vorstellungen zum Umgang mit diesem kleinen Paradies waren schnell ausdiskutiert.
Freitag 21. April: Ich verbrachte den ganzen Morgen im Garten. Am Nachmittag besuchte mich Fredi Altherr zu unserem Wochentreff. Unsere Gespräche waren sehr erhellend und ergiebig. Planen, bauen, wohnen, altern, gärtnern, lesen, austauschen und geniessen.
Am Abend besuchten wir die Vernissage von Jiajia Zhang im Kunstmuseum St. Gallen. Die neuen Video-Arbeiten sind sehr spannend. Eine gelungene Präsentation, die aber sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Anschliessend sind wir zusammen mit Elisabeth und Thomas ins Volkshaus gegangen zu einem feinen Nachtessen.
Donnerstag 20. April: Die letzten Tage habe ich vorwiegend im Garten verbracht. Ich habe beide grossen Komposthaufen umgeschichtet und die reife Komposterde separiert und einen Teil davon bereits im Garten eingearbeitet. Dabei achte ich immer darauf, auch Grünfutter für die Regenwürmer unter die Erde zu mischen. Am Abend wollte ich dann an der Bob Ross Veranstaltung im Atelier von Herbert Weber teilnehmen. Ich war dann aber so müde, dass ich es nicht mehr aus dem Haus geschafft habe.
Dienstag 18. April: Im letzten Herbst optimierte und befestigte ich bei unserer Zufahrt zum Haus die östliche Böschung. Ein Gartenarchitekt hat mir geraten, Waschkies (Bruchkies) zu verwenden. Das hat sich sehr bewährt als feste Abdeckung, die nicht abrutscht und doch gut bepflanzt werden kann. Der Kies wurde in Polyesterbeuteln, mit einem grossen Kranlastwagen geliefert. Einen dieser Beutel habe ich heute am Rand des Gartens mit Ästen und Komposterde aufgefüllt. So musste ich kein neues Hochbeet bauen. Diesen Riesenbeutel bereite ich nun vor als Pflanzort für die Süsskartoffeln. Die kleinen Pflänzchen lassen wir zur Zeit in unserer Küche Wurzeln schlagen... Süsskartoffeln sind ja nicht nur wunderbar zum Essen, sie blühen auch sehr schön. Seit heute weiss ich, dass die Süsskartoffel das wichtigste und verbreitetste Lebensmittel auf unserem Planeten ist. China hat im letzten Jahr 53 Millionen Tonnen dieser Knollen produziert. Unglaublich - oder?
Montag 17. April: Auf Wunsch von Monika malte ich heute Morgen noch das Dach des neuen Tomatenhauses mit einer dunkelgrünen Restfarbe, die ich vor langer Zeit für die Garagentore gemischt habe. Die Farbe passt sehr gut. Es verleiht dem gesamten Bauwerk eine elegante Festigkeit und Stabilität... das dunkle Grün wird sicher auch den Tomaten gefallen und ihre reifen Früchte in einem brillierenden Rot erleuchten lassen.
Am Nachmittag traf ich Anita an ihrem neuen Wirkungsort an der Helvetiastrasse. Sie arbeitet an ihrem nächsten Kunstvermittlungsprojekt. Das wird sicher sehr spannend und überraschend. Bei dieser Gelegenheit bestaunte ich auch das fast fertige Wohnbauprojekt in der ehemaligen Fahnenfabrik an der Lindenstrasse. Das wird richtig toll.
Sonntag 16. April: Gut gelaunt sind wir heute morgen nach Appenzell gefahren. Im Museum Appenzell gab es anlässlich der Ausstellung des Vordenberge - Gildewart Stipendiums Frühstückshäppchen und Performances von Marc Norbert Hörler, Anina Müller und Yanik Soland. Das war ein grossartiger und in jeder Hinsicht überraschender Anlass. Anschliessend haben wir uns in der Kunsthalle Appenzell noch einmal die pfiffige Ausstellung von Francesco Sierra angeschaut und dabei wieder einmal die unermüdliche Kunstkritikerin Anneliese Zwez getroffen. Sie war gut gelaunt und bunt frisiert wie immer! Eine traurige Nachricht, die sie uns unter Anderem mitteilte war, dass der Kunstfreund und Sammler Paul Tanner, von der Bank Julius Bär verstorben sei.
Samstag 15. April: Gestern Nacht kahm Monika mit dem Zug von Berlin zurück und heute fuhren wir mit dem Auto nach Oberriet. Hübi organisiert in seinem Atelier den Anlass: "Wurst - Bier - Leute"...
Das war sehr unterhaltsam und lustig. Ich habe unverhofft viele Kolleginnen und Kollegen aus meiner Schulzeit und der Jungwacht wieder einmal getroffen.
Am Abend waren wir dann in der Stadt bei Barbara und Päuli mit dem "Pastagrüppli" zu einem feinen Essen verabredet. Einfach und grossartig!
Donnerstag 13. April: Die letzten Tage habe ich vorwiegend im Garten verbracht. Das Wetter war vielseitig, mal schön regnerisch, mal schön warm oder bissig kalt. Der Garten ist für mich ein sehr guter Ort, um unangestrengt und beiläufig nachzudenken. Lösungen ergeben sich mit jedem Spatenstich, einfach so. Heute Morgen bin ich mit Gianni Jetzer im Kunstmuseum verabredet. Da herrscht Aufbruchstimmung. Am Mittag fahre ich nach Freidorf im Thurgau, um meine strapazierten Muskeln von Theresa wieder aufrüsten zu lassen. Das hat dann wieder einmal so richtig geharzt und geknarzt. Nach der Behandlung fuhr ich mit dem Postauto wieder in die Stadt und besuchte die Ausstellung von Sheila Hicks in der Lokremiese. Die Arbeiten der 90 jährigen Amerikanischen Künstlerin haben mich komplett überrascht und überwältigt. Die Farbenpracht und der Ideenreichtum im Umgang mit textilem Material ist in dieser räumlichen Inszenierung einfach grossartig.
10. April: Monika fährt heute mit dem Zug nach Berlin. Ich habe sie zum Bahnhof begleitet, um auch etwas vom kleinen Reisefieber mit zu bekommen. Ich habe mir vorgenommen, viel im Garten zu arbeiten und und nebst dem Giessen, den Frühling zu geniessen. Es gibt viele baustrategische Überlegungen für das geplante Tomatenhaus, das ich in dieser Woche gerne bauen möchte. Abschiednehmen wird immer zu einem vielschichtigen Erlebnis. Eigentlich habe ich diese Zeit-Umbrüche gar nicht ungern.
Sonntag 9. April: Gestern war bei Monika das grosse Kochen angesagt. Freunde besuchten uns. Es gab ein sehr gutes Essen, wunderbaren Wein und sehr viel Gesprächsstoff. Heute erholen wir uns mit Nichtstun und leichtem Nackenreiben...
Samstag 8. April: Der heutige Tag wurde überraschenderweise und ganz ungeplant zu einem Rosen-Tag. Ich hatte plötzlich den Rappel, unsere Rosen umzupflanzen, damit ich einen direkten Weg zum neuen Tomatenhaus anlegen kann. Ich habe alle alten Rosenstöcke ausgegraben und bei unserem Sitzplatz neu eingepflanzt. Ich habe die Pflanzlöcher vorbereitet und viel frischen Kompost eingearbeitet. Nun bin ich sehr gespannt auf die bevorstehende Blütenpracht...
Freitag 7. April: Mit grosser Freude streifte ich den ganzen Tag durch den Garten.. zupfte da was und dort was, schnitt einen kleinen Ast ab, betrachtete die frischen Apfel- und Birnbaumblüten und ass etwas Bärlauch, zerrieb ein Salbeiblatt zwischen den Fingern, zerkleinerte herumliegende Äste für Anzündholz, das ich für unsere Feuerstelle brauche, schnitt die grosse Hopfenpflanze bis auf den Grund zurück und freute mich über alle Vögel, die mein Tun musikalisch begleiteten...
Mir wurde erst am Abend bewusst, dass ich den ganzen Karfreitag im Garten gearbeitet habe. In meiner Jugend wäre das für einen Katholiken nicht erlaubt gewesen... oder doch?
Donnerstag 6. April: Am Morgen früh stand ich schon wieder im Garten, umstechen, kompostieren, bauen und schauen... Am Nachmittag habe ich einen guten Platz für die Gurken vorbereitet. Grün - Rot ist Trumpf. Gurken und Tomaten gehören in jeden Garten... und gegen Abend habe ich die ersten zwei Holzsäulen für das Tomatenhaus mit grauer Farbe grundiert.
Mittwoch 5. April: Um zehn Uhr erwartete ich Stefan Rohner. Er fotografiert meine neusten Bilder. das Herbstbild ist nach zwei Jahren endlich fertig geworden. In den letzten Wochen begann ich mit der Arbeit an kleineren Formaten. Ich versuche eine Serie von überbelichteten Pflanzenbilder zu malen,. Um 12 Uhr trafen wir Ruth und Andre zum Mittagessen im Restaurant Blume und am Nachmittag baute ich hochmotiviert an meinem Tomatenhaus weiter. Darin werde ich sicher auch Basilikum und scharfe Peperoncini anpflanzen. Am späten Nachmittag trug ich wie jeden Tag meine Bücherpakete zur Post. Das ist ein täglicher, ritueller Spaziergang, den ich sehr schätze.
Montag 3. April: Ich verbrachte auch heute den ganzen Tag im Garten und baute weiter an unserem Tomatenhaus. Am Abend waren wir bei Ronny Rensch und Felicitas zum Montagabendtreff. Das Künstlerpaar German - Lorenzi hat in der Loft ein interessantes Wandbild gemalt. Eine geheimnisvolle Teekanne... Der Abend und die intensiven Gespräche waren sehr anregend.
Sonntag 2. April: Im Fernsehen sah ich eine spannende Dokumentation zur Villa Senar, die sich der Musiker Rachmaninoff in den 30er Jahren in Weggis bauen liess. Mein Aufruf: haut auf die Tasten und versenkt alle Waffen. In den letzten Tagen habe ich intensiv gemalt. Der Frühling machts möglich. Zwei helle, überbelichtete Pflanzenbilder.
Am späten Nachmittag sind wir in die Stadt spaziert. In der Laurenzen Kirche erlebten wir ein grossartiges Konzert mit dem Stück von Alfons Zwicker mit dem Titel "Ohr der Menschlichkeit" und Johannes Brahms "Ein deutsches Requiem" mit dem beeindruckenden Oratoriumchor.
Samstag 1. April 2023: Trotz intensiver Lektüre habe ich heute keinen einzigen Aprilscherz gefunden in all den Zeitungen, die ich ich täglich lese. Ernste Zeiten! Das internationale Polit-Geschehen wird zur Zeit von Persönlichkeiten geprägt, die eher zu Weinkrämpfen führen.
Am Morgen besuchten wir Eveline und Ralph. Bei einem feinen Frühstück haben wir unsere Reise nach Lascaux geplant, die wir Mitte Mai antreten werden.
Donnerstag 30. März: Am Morgen bin ich sehr früh aufgestanden. Der Kaminfeger hat sich angemeldet. Der stand dann wirklich schon um sieben Uhr vor der Haustüre. Das wurde ein langer und guter Tag, den ich dann am Abend zusammen mit Monika feierte, in unserem offenen Aussenraum, mit einem schönen Essen, das wir direkt auf dem Feuer gekocht und gebraten haben. Dazu genossen wir, nach mehr als zwei Monaten Alkoholverzicht, wieder einmal eine sehr gute Flasche Rotwein. Einen spanischen Raimat, Tempranillo Pirinenca 2020, Grossartig. Anschliessend sehr gut geschlafen und schön geträumt.
Mittwoch 29. März: Heute erlebte ich zu Hause einen ruhigen Aufräumtag. Am Abend besuchte ich zusammen mit Monika die Ausstellung im "open art museum" an der Davidstrasse. Anlässlich der Eröffnung sprach Monika Jagfeld mit der Kuratorin Dr. Sandra Gianfreda, die im Kunsthaus Zürich die grosse Ausstellung "Re-Orientations" geplant hat und mit Andres Müry, dem Autor des Buches über Peter Wirz. Das war sehr sympathisch und aufschlussreich.
Dienstag 28. März: Bei uns war am Morgen alles weiss bedeckt. Der späte Schnee wirkt in der Frühlingszeit noch viel weisser wie im Winter. Mit Gartenarbeit wird es heute nichts. Eine gute Gelegenheit, zu Hause endlich mein Atelier und mein Büro etwas aufzuräumen. Am Nachmittag brachte ich 20 Bücher von Peter Wirz ins "open art museum" an der Davidstrasse 44 (ehemals Museum im Lagerhaus). Monika Jagfeld hat eine spannende Ausstellung konzipiert mit dem Titel "Outsider Art unter dem Halbmond" und im rechten Seitenraum wird die Ausstellung von Peter Wirz
"Kontinent Wirziana" präsentiert. Wir haben 2020 ein sehr spannendes Buch über Peter Wirz herausgegeben, in dem Andres Müry, ein Onkel des Künstlers, das Leben und Werk des Basler Outsiders aus bester Gesellschaft aufgearbeitet hat. Der Bezug zur Ostschweiz besteht darin, dass Peter Wirz die ersten Lebensjahre bei einem evangelischen Priester-Ehepaar in Goldach verbracht hat. Seine Mutter war unter mysteriösen Umständen bei einer Bootsfahrt der Familie auf dem Rhein in Basel ertrunken und der Vater forschte dann in Neuguinea...
Montag 27. März 2023: Heute gab es unverhoffte Höhepunkte. Vera hat uns ein Foto geschickt mit weissen, länglichen, runden Stäbchen "aus gepresster Watte?" mit dem Aufdruck "Heibe Nr. 4", die zweilagig in einem Kartonschächtelchen liegen. Von diesen rätselhaften Dingern lagen unzählige Schachteln in einem Haushalt, der von einer Freundin von Vera vor einiger Zeit geräumt werden musste und alle rätselten, was das sein könnte.
Auch ich war ratlos. ich dachte zuerst an kleine, feine "Urtampons". Nach einer langen Recherche im Internet konnte ich das Rätsel lösen. Bei "Heibe 4" handelt es sich um Tabak - Pfeifen- Filter aus Fulda, mit 4 Millimeter Durchmesser.
Toll - oder? Da kommt bei mir der spontane Gedanke, dass ich in Bälde eine Tabak-Pfeife und "Heibe 4 Filter" aus Fulda kaufen sollte, um dann an jedem schönen Tag vor meinem geplanten Tomatenhaus, mit den Fenstern von Sophie Teuber Arp, ein Pfeifchen rauchen zu können. Das würde dann ja auch die Fruchtfliegen vertreiben und die Tomaten schützen - oder?
Die zweite grosse Überraschung war heute meine Recherche zu Sophie Taeuber Arp. Ich habe entdeckt, dass ihre Mutter Sophie Taeuber-Krüsi geheissen hat.
Es wäre ja möglich, dass sie die Urgrossmutter von unserem Künstler Hans Krüsi war. Ich bin sehr gespannt, ob mir da jemand aus der Ahnenforschung Anhaltspunkte geben kann.
Sonntag 26. März: Wir haben lange geschlafen, intensiv die Sonntagszeitungen gelesen und kurz gefrühstückt... Am Mittag haben uns dann Corinne und Guido abgeholt für den traditionellen, dieses mal verregneten Geburtstagsspaziergang mit Elisabeth Nembrini. Anschliessend gab es feinstes Essen, auserlesene Getränke und viele tiefsinnige und lustige Gespräche im warmen Wohnzimmer. Einer der Höhepunkte wurde unverhofft und unplanbar ein wunderschöner, etwas flacher Regenbogen, der direkt aus dem Bodensee heraus zu wachsen schien und auch wieder in ihm versank. Ein grossartiges Geschenk des Himmels und der dafür notwendigen universellen Elemente, an alle Anwesenden.
Samstag 25. März: Monika und ich haben heute wieder sehr viel Material eingekauft für das geplante Tomatenhaus und ich konnte schon das ganze Grundgerüst aufbauen. Die Dimensionen sind nun fixiert, die historischen Fenster montiert und schon fast alles Baumaterial transportiert.
Vera ist am Nachmittag mit dem Zug von Zürich aus nach Liestal gefahren für ein Gespräch mit Alex Silber anlässlich seiner Buchvernissage im Palazzo Liestal. Ich denke das wird ein toller Anlass. Das druckfrische Buch "In die Zeit gefallen - Heading into Time - Werke/Works 1971 - 2021 Alex Silber" - ist auf jeden Fall sehr gelungen. Zu finden bei: www.vexer.ch
Freitag 24. März: heute Mittag hatte ich ein spannendes Telefongespräch mit Nina Maier vom Kunstmuseum Thurgau. Sie wollte von mir Hinweise zur Situation des Künstlers Hans Krüsi, der in den achtziger Jahren sehr aktiv war. Er hat in St. Gallen gelebt. Zuerst im Linsenbühl und dann an der Wassergasse, wo wir in der zweiten Hälfte der 80erJahre auch die erste Kunsthalle in alten, schönen Räumen aufgebaut und betrieben haben. Krüsi hatte in der alten Schreinerei Schlatter einen grossen Raum, in dem er lebte und arbeitete. Es gab darin nur einen kleinen begehbaren Weg durch all seine Habseligkeiten und seine vielen vollendeten und unvollendeten Werke und seine gesammelten Materialien (vor allem Abfälle und Weggeworfenes) die er brauchte zum leben und zum arbeiten. Er warf nichts weg und verarbeitete alles zu Kunst. In diesem alten Fabrikgebäude arbeiteten zu jener Zeit auch Schawalder & Frei, Francesco Bonanno, der schon seit vielen Jahren die Marcelleria d'Arte betreibt, hauste damals dort mit seinen Hunden und eine grosse Inspirationsquelle war für alle das grosse Brockenhaus auf der zweiten Etage. Mein Atelier war im Nachbargebäude an der Wassergasse Und über mir werkte Reto Kern. Jetzt bin ich etwas abgeschweift. Nina Maier interessierte sich für den Werdegang von Hans Krüsi.
Jetzt bin ich etwas abgeschweift in die Vergangenheit und mir ist wieder einmal bewusst geworden, was für ein kreativer Aufschwung St. Gallen in den frühen 80er Jahren erlebt hat. Der politische Kampf für die Grabenhalle, die Gründung des Kinos Kinok, der Aufbau der Kunsthalle etc.
Donnerstag 23. März: Heute ist die offizielle Bestätigung eingetroffen vom Handelsregister des Kantons St. Gallen. Die Vexer Verlag GmbH ist gegründet:
"Die Gesellschaft bezweckt die Projektierung, die Produktion, das Fundraising und den Vertrieb von und den Handel mit Büchern., Druckerzeugnissen und analogen und digitalen Werken der Kunst jeder Art, sowie die Beratung für die Entwicklung und Organisation von Kunst- und namentlich Buchprojekten, Ausstellungen und Veranstaltungen...."
Vera ist nun die Gesellschafterin und Vorsitzende der Geschäftsführung vom Vexer Verlag!
Vera ist gestern nach Zürich weitergereist und ich habe mit der Verfeinerung der Planung unseres Tomatenhauses begonnen. Ausmessen, graben, Material suchen, bestellen und abholen etc. Als Grundlage für meine Baute dienen sechs historische Fenster vom ehemaligen Haus von Sophie Teuber Arp, das in Trogen steht und in den letzten Jahren renoviert und umgebaut wurde. Diese Fenster bilden den Raster für das Tomatenhaus. Es gibt viel zu messen, damit ich keine falschen Entscheidungen fälle.
Dienstag 21. März: Die letzten Tage hatte ich viel zu besprechen mit Vera. Sie ist nun die neue Geschäftsleiterin vom Vexer Verlag. Die Umstrukturierung und die Aktualisierung der Verlagsarbeit braucht Zeit, Energie und die notwendigen finanziellen Mittel. Daran müssen wir nun arbeiten. Ich freue mich sehr, dass Vera mit ihrer künstlerischen Kraft und ihrem Gespür für Inhalte, Form und Qualität die Zukunft des Vexer Verlags kompetent gestalten und weiterentwickeln wird!
Montag 20. März: Am späten Nachmittag erwarten wir Vera und am Abend essen wir gemeinsam mit Vanja bei uns. Es gibt sicher viel zu erzählen und viel zu hören.
Bei uns in der unmittelbaren Nachbarschaft, an der Parketteriestrasse, sind in den letzten Wochen viele, uns unbekannte Menschen in ihre neu gebauten Wohnungen eingezogen und es wird munter weitergebaut im Quartier.
Samstag 18. März: Heute Morgen hat in Basel die XYLON Mitgliederversammlung stattgefunden. Ich musste meine Teilnahme leider absagen, will ich am Morgen ein wichtiges Projekt abschliessen musste.
Am Nachmittag fuhr ich dann nach Appenzell zu den Eröffnungen in der Kunsthalle und im Museum Appenzell. Francisco Sierra hat mit seinen Malereien und Zeichnungen die drei Stockwerke in der Kunsthalle in eindrücklicher Manier und mit viel Humor inszeniert. Die frisch gewählte Kunsthalle und Museumsdirektorin Stefanie Gschwend führte zusammen mit Francisco das anwesende Publikum durch die Ausstellung. Das Gespräch war sehr offen, witzig, aufschlussreich und sehr unterhaltsam.
Freitag 17. März: Monika war den ganzen Tag bei ihrer Mutter in Kriessern. Ich nutzte meine Zeit, um unsere zwei grossen Komposthaufen umzugraben. "Gut Wurm" würde mein Kompostguru zur aktuellen Situation sagen... Ich bin sehr zufrieden und freue mich, in den kommenden Wochen, die wunderbare Komposterde im Garten einzuarbeiten.
Am Abend waren wir eingeladen zu einem feinen Nachtessen bei unseren Nachbarn Lilian und Paul. Es gab viel zu erzählen und auszutauschen über die grossen Bauarbeiten und über die vielen, uns noch unbekannten Bewohnerinnen und Bewohner in unserem Quartier.
Donnerstag 16. März: Heute Nachmittag sind wir mit dem Zug nach Zürich gefahren. Im Schweizerischen Nationalmuseum fand die sehr gut besuchte Vernissage der Ausstellung "Zum Geburtstag viel Recht: 175 Jahre Bundesverfassung" statt. Im Auditorium Willy G. S. Hirzel begrüsste die Direktorin Denise Tonella, die musikalische Umrahmung machte die Zürcher Rapperin Lou Kaena. Helen Keller, Professorin für Verfassungs- und Völkerrecht überraschte mit einem frei vorgetragenen Poetry Slam zur Bundesverfassung. Anschliessend gab es eine Einführung in die Ausstellungskonzeption durch die Projektleiterin Erika Hebeisen und den Projektleiter Michael Kempf. Zu guter Letzt brillierte unser Bundespräsident Alain Berset mit einer launigen Rede zur Geschichte der Bundesverfassung.
Der Publikumsaufmarsch war gewaltig. Ich war sehr gespannt auf die Ausstellung. Beim Aufbau, am 1. März war noch nichts zu sehen. Mein 1982 beschlagnahmte Bild war das erste Ausstellungstück, das die Techniker zusammen mit mir, in einem speziell für das Thema "Kunstfreiheit" konzipierten Raum, gehängt haben. Mein Bild hat nun eine "gemütliche Zelle" für sich, während der Ausstellungsdauer. Die thematische Ausstellung ist sehr attraktiv und umfassend und es braucht viel Zeit und Geduld, alle Begleittexte zu lesen. Am Eröffnungsabend war das für uns nicht möglich. Wir werden aber die Ausstellung sicher noch einmal besuchen. Apropo Suchen - ich hatte mich mit einigen Freundinnen und Freunden verabredet. Bei diesem enormen Publikumsaufmarsch war es aber nicht möglich jemanden zu finden. Wir sind dann ziemlich erfüllt, von all dem Gesehenen und Gehörten, wieder mit dem Zug nach St. Gallen zurück gefahren.
Mittwoch 15. März: Am Nachmittag fand bei mir im Atelier eine Kontrolle der Elektroanlagen statt. Es war alles in bester Ordnung. Am frühen Abend sind wir dann ins Rheintal gefahren, um bei unserem "Familienanwalt" alle Dokumente zu unterschreiben für die geplante Vexer Verlag GmbH. Gefeiert haben wir das dann mit einem sehr feinen Kriessner - Fondue.
Dienstag 14. März: In den letzten vierzehn Tagen sind in unserer unmittelbaren Nachbarschaft, an der Parketteriestrasse viele neue Menschen eingezogen. Ein reges Kommen und Gehen von Putzequipen, Zügelwagen, Möbelträgern und Neugierigen... und an der Brauerstrasse wird seit einiger Zeit an einem weiteren grossen Mehrfamilienhaus gebaut.
Montag 13. März: Eigentlich wollte ich mir am Morgen den Vortrag: "Falsche Erinnerungen. Wie sich unser Gehirn selbstständig machen kann..." von Prof. Dr. Susanna Niehaus anhören, der im Pfalzkeller stattgefunden hat in der Reihe "Montagsforum". Leider konnte ich nicht weg, weil ich einen Büchertransport erwartete, der dann leider nicht eingetroffen ist.
Ich habe dann eine andere Erinnerungsarbeit begonnen. Durch einen Zufall haben wir im letzten Jahr die ursprünglichen Fenster des Wohnhauses von Sophie Teuber Arp geschenkt bekommen, die einmal in Trogen gewohnt hat. Das Haus in Trogen ist verkauft und renoviert worden. Die alten Fenster stehen nun bei uns und warten auf eine Weiterverwendung. Mit diesen Fenstern möchte ich zu Ehren von Sophie ein Tomatenhaus in unserem Garten bauen. Sophie ist im Januar 1943, vor 80 Jahren gestorben. Es wird Zeit, dass es in St. Gallen endlich eine S-T-A - Gedenkstätte gibt. Ich finde die Tomate ist ein sehr passendes Motiv, denn sie sind ja auch grosse, rote und runde Symbole, die zum Glück auch auf ganz verschiedene Arten genossen werden können. Das sind sozusagen "sonnengereifte, rote Genusssymbole".
Den Platz im Garten habe ich bereits ausgesucht und ausgemessen. Wenn es wärmer wird, werde ich mit dem Bauen beginnen.
Samstag 11. März: Monika ist den ganzen Tag mit Kochen beschäftigt. Wir erwarten am Abend Besuch von Silvia und Heinz mit ihrem liebenswürdigen Hund Wicki. Es duftet im ganzen Haus und die Vorfreude steigt stündlich.
Das Resultat von Monikas Kochkünsten war grossartig. Ein wunderbares Essen, gute Gespräche und ein sehr kurzweiliger Abend mit vielen guten Geschichten.
Donnerstag 9. März: Ich warte gespannt auf die Lieferung des neuen Buches von Alex Silber. Leider habe ich noch keine Benachrichtigung des Transportunternehmens bekommen. Am Nachmittag hatten wir ein Jahresgespräch bei der Raiffeisenbank. Es gibt einiges zu besprechen, unter Anderem müssen wir alles vorbereiten für die geplante Vexer Verlags GmbH, die wir noch vor dem Sommer gründen wollen. Unsere Tochter Vera wird dann die Geschäftsleitung vom Verlag übernehmen und von Berlin aus verwalten. Ich bin sehr glücklich, dass wir mit diesem Entscheid ein tolles Mehr-Generationenprojekt verwirklichen können. Vom Sitzungszimmer der Raiffeisenbank aus, hatten wir freie Sicht auf das Bleicheliquartier, wo die Verlagsgeschichte Mitte der 80er Jahre begonnen hat. das ist nun schon bald vierzig Jahre her... UND ES GEHT MUNTER WEITER!!!
Mittwoch 8. März: In den letzten Tagen war ich intensiv mit der Einrichtung unseres Bücherlagers beschäftigt. Das Ziel ist es, an der Brauerstrasse 27 ein gut funktionierendes Handlager der gefragtesten Bücher vom Vexer Verlag anzulegen. Das muss so eingerichtet sein, dass in Zukunft bei meiner Abwesenheit auch eine Mitarbeiterin die Bücher für den Versand finden kann...
Im Moment ziehen im Neubau an der Parketteriestrasse die neuen BesitzerInnen und MieterInnen ein. Nach rund zwei Jahren Bauzeit ist das ein spannender Prozess. Das Quartier verdichtet sich und neue Aussichten und Einsichten verändern das tägliche Leben.
Sonntag 5. März: Die Tage in Berlin waren sehr dicht und wir haben die Zeit mit Vera und unserem Enkel Soan sehr genossen. Am Freitag sind wir vom Alexanderplatz aus zum Hamburger Bahnhof spaziert, um die Ausstellung "Broken Musik Vol 2, 70 Jahre Schallplatten und Soundarbeiten von Künstler*innen im Hamburger Bahnhof anzuschauen. Auf dem Weg wurden wir immer wieder mit Demonstrierenden und der Polizei konfrontiert. Umweltaktivistinnen und Aktivisten waren in diesem Stadtteil aktiv. Die Polizei war sehr nervös. Wir wurden mehrmals angeschnauzt, obwohl wir keine grünen Hosen und keine Transparente getragen haben. Wir haben auch nicht gesungen, gepfiffen oder laut geredet... wir hatten auch nicht die Absicht, uns auf den Asphalt zu kleben.
In der grossen Halle im Hamburger Bahnhof faszinierte mich die Video - Installation von Sandra Mulinga mit dem Titel: "IBMSWR: I Build My Skyn with Rocks". Ein riesiger, durch Sound in Schwingung versetzter Kubus, auf dem eine Videoarbeit projieziert wird, kann als Körper im Raum genossen und berührt werden. Die "Setzung" dieses Klangkörpers lässt den Raum in einer wundersamen Klarheit erfahren.
Nun sitzen wir bereits wieder im Zug und fahren zurück in die Schweiz. Nach München wurde es etwas mühsam. Eine grosse Gruppe von jungen Appenzellern fuhr zurück in die Schweiz, nach einem durchzechten Junggesellenabschiedsfest. Ich habe noch selten so viele primitiven und frauenfeindliche Witze gehört wie auf dieser Rückfahrt. Wir sind dann in den Speisewagen geflüchtet, um uns etwas zu erholen.
Donnerstag 2. März: Meine Bahnreise nach Berlin war sehr angenehm. Ich habe viel spannende Architektur gesehen, rund um die Bahnhöfe. Früher gab es ab und zu ein Gespräch mit Mitreisenden. Auf dieser Fahrt waren alle mit sich selbst und ihren Kommunikationsmitteln beschäftigt. Hemmungslos wurden Massagen in Hotels vorbestellt, Namensänderungen im Einwohneramt angekündigt, Tische in Restaurants bestellt, Beziehungsprobleme diskutiert etc. Die Zeit verging sehr schnell.
Mittwoch 1. März: Am Morgen bin ich sehr früh aufgestanden. Ich musste um 9 Uhr in Zürich sein. Im Landesmuseum wird eines meiner drei "Skandalbilder" von Fribourg präsentiert, die 1980 in Fribourg entstanden sind und noch vor der Ausstellung konfisziert wurden. Bei dieser aktuellen Ausstellung geht es um die Schweizer Bundesverfassung, die in kleinen Schritten immer wieder aktualisiert wird... in meinem Fall geht es um die Meinungsäusserungsfreiheit und die Freiheit der Kunst. Mein Bild hängt nun in einem Raum, der auf die Grösse des Bildes abgestimmt worden ist und der an eine Gefängniszelle erinnert. Meine Bilder waren ja auch sehr lange Zeit weggesperrt...
Der heutige Tag war für mich eine Möglichkeit der Reflektion und der Rückbesinnung. Anstrengend und wohltuend zugleich. Ich fühlte mich gut betreut von den sehr netten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landesmuseums.
Am Nachmittag habe ich mich auf meine Reise nach Berlin vorbereitet. Meine Reisetasche steht bereit und der Wecker ist gestellt.
Dienstag 28. Februar: Das wird ein guter Tag. Ich konnte endlich ein Bild fertigmalen. Ein ganz leichtes, überbelichtetes Blattmotiv, das nun farblich - federleicht im Wohnzimmer hängt und mystisch leuchtet...
Montag 27. Februar: Ich bin sehr früh aufgestanden. Monika fährt heute nach Berlin und Eri fährt zurück nach Luzern. Eigentlich wollte ich das Montagsforum im Pfalzkeller besuchen. "Die Flüchtlinge, Paul Grüninger und die Erinnerungspolitik", mit Paul Rechsteiner & Stefan Keller, der Grüninger Stiftung und Dr. Lea Haller von der NZZ. Das war dann leider nicht möglich, bei mir hat sich kurzfristig der Feuerlöscher - Kontrolleur angemeldet.
Sonntag 26. Februar: Um 11 Uhr besuchte ich die Performance, eine sehr intensive eindrückliche Lesung im open art museum in St. Gallen, von Andrea Martina Graf, die musikalisch begleitet wurde von der Musikerin Brigitta Gehrig.
Die aktuelle Fotoausstellung von Lene Marie Fossen entspricht einer unbeschreiblichen Güteklasse aus dem Überirdischen - Ich habe mich noch nie so Erdenschwer gefühlt wie heute...Anorexie - Magersucht - die Reduktion auf den Geist, die Haut und die Knochen. In diesem Zusammenhang sind mir auch Joseph Beuys und seine Fett-Skulpturen eingefallen.
Anschliessend habe ich mir ein paar Türen weiter, ganz für mich alleine die Ausstellung in der Kunsthalle, "Moving Jealousy" von Gina Provenza angeschaut. Für mich war auch das ein verblüffendes - Körper im Raum Erlebnis.
Samstag: 25. Februar: Am Vormittag besuchten wir die neue Ausstellung im Kunstmuseum. Um 11 Uhr gab es ein sehr interessantes Gespräch mit Gianni Jetzer und der Künstlerin Tschbalala Self in ihrer Ausstellung. Toll.
Am Abend waren wir zusammen mit Erika Bachmann bei Eveline und Ralph zu einem feinen Essen eingeladen.
Donnerstag 23. Februar: Monika hatte heute Besuch von Conny und ich durfte in meine Körper - Therapie - Stunde zu Theresa German in Freidorf. Theresa versucht immer wieder, mich in den Senkel zu stellen und meine Körperhaltung zu optimieren. Auf der Rückreise mit dem Postauto bin ich jeweils in einem leichten Schwebezustand, der recht lange anhält. Mindestens bis zum Krontal...
Mittwoch 22. Februar: Dienstag 21. Februar: Ich erlebte einen erinnerungsreichen Morgen. Beim Warten auf einen Transport ist mir vieles aus meinen Anfängen als Künstler durch den Kopf gegangen. Um 11 Uhr wird eines meiner drei Skandalbilder aus der Serie "Drei Nächte drei Bilder" abgeholt, die ich 1981 in Fribourg gemalt habe. Die Bilder wurden damals noch vor der Ausstellungseröffnung konfisziert und waren dann sehr lange beschlagnahmt, bis zum Prozess am Europäischen Gerichtshof in Strassburg. Nun wird das Bild im Schweizer Nationalmuseum in Zürich ausgestellt, anlässlich der Ausstellung "Lab.CH - Fragen an die Verfassung" (AT) vom 17.3. 2023 - 16.7. 2023. Die Übergabe des Bildes hat problemlos geklappt. Ich habe dann zusammen mit den zwei Technikern vom Nationalmuseum im Restaurant Blume gegessen. Am Nachmittag hat uns Tamara Weibel besucht. Sie hat für mich 2012 einen schönen Text geschrieben für die Publikation "Wunschbrunnen" Vom Glauben an das Wasser und an das Wünschen", die damals im Vexer Verlag erschienen ist.
Montag 20. Februar: Nach einem kurzen Frühstück sind wir in die Stadt gefahren. Im Pfalzkeller besuchten wir eine spannende Veranstaltung mit Vorträgen und Diskussionen zum Thema Demenz. Der Saal war rappelvoll, von überwiegend älteren Menschen (notabene in unserem Alter...)
Nach all den spannenden Ausführungen und Erläuterungen zu Demenz bin ich etwas ratlos. Persönlich finde ich das Vergessen in vielen Fällen als sehr grosse Erleichterung. Vor allem das Vergessen von unangenehmen Ereignissen, die einem ja all zu oft immer wieder erzählt und unter die Nase gerieben werden. Weiss du noch, wie du kopfvoran in die Brennnesseln gefallen bist - oder als du rückwärts mit dem Schlitten in den Kuhstall gesaust bist - oder wie du beim Zwetschgenessen einen Zahn verloren hast oder wie du aus Versehen an der falschen Klassenzusammenkunft teilgenommen hast, oder wie du als Indianer verkleidet deine Klarinette auf der Toilette vergessen hast und nicht mehr gewusst hast wo du wohnst? - und - und - und...
Sonntag 19. Februar: Jetzt ist es soweit. Heute wird der Geburtstag von Susi gefeiert. Nach dem Frühstück geht es ab in die Küche. Hugo hat alles für das Festmahl vorbereitet. Ich schnippelte den Salat, Monika deckte den Tisch. Alles war bereit und die Gäste trafen ein. Das war ein richtig schönes Familien- und Freunde-fest, mit einem wunderbaren Essen, spannenden und lustigen Anekdoten, die das Leben schrieb. Als Überraschung hat Hugo als Nachtisch einen Geburtstagsgeschichten-Leser eingeladen. In so einer fröhlichen Runde macht das Altern Spass.
Monika ist dann beizeiten losgefahren, mit mir als Unterhalter, Zuhörer und Beisitzer. Die Rückreise war angenehm und stau-frei.
Samstag 18. Februar: Nach einem reichhaltigen Frühstück fuhren wir gemeinsam nach Thun. Es war richtig warmes Frühlingswetter. Die Strassen und die vielen Restaurants in der Thuner Altstadt waren besetzt durch Einheimische und durch sonnenhungrige Touristen aus nah und fern. Ein riesiges Wimmelbild, in ständiger Bewegung. Am frühen Nachmittag fuhren wir dann weiter nach Bern und setzten Ursina und Thomas bei seiner Familie ab und wir suchten dann den Weg zu Susi und Hugo. Nach einem feinen Nachtessen, lustigen Anekdoten und einer für mich eher leidvollen Jass-Partie legten wir uns dann irgendwann zur Ruh...
Freitag 17. Februar: Nach einem kleinen Frühstück mit viel Kaffee sind wir losgefahren auf eine vielversprechende und vielseitige Reise. Um 10 Uhr trafen wir uns mit Christa Rogger in ihrem Atelier im Sulzer-Areal in Winterthur. Ich musste dort drei Holzdrucke abholen, die ich für eine XYLON Ausstellung zur Verfügung gestellt hatte. Das war eine sehr nette Begegnung. Monika hat sich spontan in den steinernen Frauenkopf, mit dem schönen Titel "Florence" von Christa verliebt, den wir dann gleich auf unsere Reise ins Berner Oberland mitgenommen haben. Das Wiedersehen mit Ursina und Thomas war sehr schön. Wir haben einen langen Spaziergang gemacht, wunderbar gegessen und viel diskutiert. Vom Wohnzimmer aus sieht man die ganze Berner Gebirgslandschaft mit Eiger, Mönch und Jungfrau und natürlich auch den Thunersee. Wenn man die Ohren spitzt, hört man mit der Zeit ein leichtes Holderi-ho und wenn man die Augen leicht zukneift, kann man im Dunst den Hut von Ferdinand Hodler erahnen.
Donnerstag 16. Februar: Am Nachmittag besuchte mich Fredi und am frühen Abend Heinz. Zwei ganz unterschiedliche, freundschaftliche und bereichernde Besuche.
Mittwoch 15. Februar: In den letzten Tagen habe ich mit zwei ganz hellen Malereien begonnen. mal sehen was daraus wird. Die Weltlage ist so eingetrübt, dass ich im Kleinen etwas dagegen unternehmen will. Am Abend besuchten wir eine Vorstellung im Parfin de siecle mit Liedern und Texten rund um das politische Kabarett "Die Pfeffermühle" von 1933. Es ist deprimierend, wie diese Texte auch auf die heutige politische Situation passen.
Dienstag 14. Februar: Der heutige Tag war für mich sehr schummerig. Ich habe viel geschlafen, zwei Tageszeitungen gelesen, das Nötigste erledigt, weitergemalt, Bücher verpackt, im Atelier zwei Birkenwaldbilder geholt, zur Post gegangen, Briefmarken gekauft, Euro Million gespielt, gekocht, fein gegessen, Musik gehört, und wieder gemalt, einen langen Mittagsschlaf gemacht, noch einmal gemalt, und das alles mit einem merkwürdigen, schummrigen Grundgefühl. Ich hoffe, dass ich nicht krank werde. Es ist mir auch nicht wirklich besser gegangen, als ich mit einem leichten Schwindelgefühl alle Rechnungen bei Postfinance für die Zahlung eingetippt hatte. Der Schwindel hat sich dann eher noch etwas verstärkt.
Montag 13. Februar: Heute fand im Berner Münster die Abschiedsfeier für Franz Gertsch statt.
Sonntag 12. Februar: Monika ist am Morgen nach Kriessern gefahren, um ihre Mutter zu besuchen. Ich bin zu Hause geblieben, weil es für Claire nicht mehr so spassig ist, um für mehrere Personen zu kochen. Sie hat immer mehr Mühe mit ihren Augen und sie muss im Alltag alles sehr vorsichtig und bedächtig angehen. Ich mache heute auf den Typ "fröhlicher Sonntagsmaler". Ich höre Radio DRS 2, trinke viel Mineralwasser und male an meinen frühlingshaften, hellen Bildern. In diesem Winter habe ich meinen grossen Lehmofen im Atelier regelmässig eingeheizt. Es ist wohlig warm und wir können im Wohnhaus sehr viel Heizöl einsparen. Am Abend machten wir ein gemütliches Fondue Essen. Das heizte noch zusätzlich ein... aber worum mueses wörkli stinkä?
Samstag 11. Februar 2023: Heute habe ich mich entschlossen eine Serie von kleineren Bildmotiven in hellen Farben zu malen. Pastellig, aber mit Ölfarbe umgesetzt... der erste Versuch ist schon ganz gut gelungen. Mal sehen, was daraus wird. Ein etwas verfrühtes Frühlingsgefühl.
Freitag: 16.00 Uhr hatte ich mein wöchentliches Treffen mit Fredi. Wir haben im Stephanshorn einen Spaziergang gemacht, um den Bauplatz für ein geplantes Mehrgenerationen - Wohnprojekt anzuschauen. Der Rundgang und der wöchentliche Austausch tat gut. Anschliessend bin ich zum Atelier an der Lukasstrasse gewandert und warten auf einen Büchertransport. Eigentlich wollte ich am Abend nach Liestal fahren für die Vernissage von Alex Silber. Das geht nun leider nicht. Alex kenne ichseit 1980. Er hat damals eine sehr schöne Installation in der St. Galerie an der Zürcherstrasse 20 in St. Gallen gemacht. Nun freue ich mich auf die Buchpremiere von Alex, die am 25. März im Kunsthaus Palazzo in Liestal stattfinden wird. Diese umfassende Publikation wird von Vera in Berlin betreut und erscheint bei uns im Vexer Verlag.
Donnerstag 9. Februar: Heute Morgen stand ich punkt neun Uhr schon im Laden von Fielmann, an der Multergasse, um mein Brillengestell zu reparieren. Das hat zum Glück wunderbar geklappt. Ohne Brille geht bei mir fast gar nichts.
Gegen Abend sind wir zur Loft von Ronald spaziert, um meine Werke für den Rücktransport vorzubereiten. Meine mehrmonatige Präsentation von Skulpturen, dem riesigen Tryptichon und den neuen Foto-arbeiten geht heute zu Ende. Die starken Männer vom Ebneter Transport haben die zum Teil sehr schweren Werke zum Lastwagen getragen, fachmännisch eingeladen und dann alles an die Lukasstrasse transportiert. Monika und ich haben uns dann im Restaurant Blume ein schönes Abendessen gegönnt.
Mittwoch 8. Februar: Am Morgen um neun Uhr hatte ich einen Arzttermin bei Dr. Engel. Ein Routineuntersuch meines Herzens war angesagt. Das Herz ist wirklich ein unglaublich interessantes Organ. Ich bin sehr erleichtert, dass alles in Ordnung ist. Ich bin auch froh, dass ich vor 22 Jahre, zwei Monaten und 7 Tagen aufgehört habe mit dem rauchen. Ich war in meiner Jugend ein extremer"Gauloise gelb" Paffer ... Ich habe dann von einem Tag auf den Anderen mit dem Rauchen aufgehört, aus Angst um meine Gesundheit. Damals habe ich dann fast täglich sehr lange Spaziergänge gemacht, um meine Lunge zu reinigen. Ich bin oft von meinem Atelier in Haggen, über das Riethüsli, und dann über die drei Eggen bis nach Hause gewandert. Die damalige Umstellung meines Suchtverhaltens beim Rauchen und den dazugehörenden, ausgedehnten Spaziergängen und Wanderungen haben sicher dazu geführt, dass sich auch meine Kunst geändert hat. Ich habe auf meinen Fussmärschen viele Motive gefunden und tausende von Fotos gemacht, die ich dann teilweise in aufwändigen Ölgemälden umgesetzt habe. Mir wird erst heute bewusst, dass die Überwindung meiner Inhalationssucht zu ganz anderen Bildern geführt hat.
Am frühen Nachmittag bin ich mit dem Zug nach Gais gefahren und dann zu Fuss zur Klink in Gais gewandert. Ich habe Norbert besucht. Er hatte vor einiger Zeit, mitten in der Nacht einen Aortariss und musste in St. Gallen von der Ambulanz in den Notfall gefahren werden. Von dort wurde er mit dem Helikopter in die Intensivstation in Zürich geflogen. Er hat trotz Komplikationen grosses Glück gehabt. Nach ca. einer Stunde ist dann noch Alex eingetroffen. Es gab viel zu erzählen und anzuhören. Wir kennen uns schon seit den siebziger - achtziger Jahren und haben zusammen und einzeln einiges erlebt...
Dienstag 7. Februar: Nach dem Mittagessen bin ich zum Farben Müller in die Stadt gefahren, um einige passende Keilrahmen einzukaufen. Jetzt kann es mit der neuen Serie losgehen. Wenn ich mich in dieser kalten Jahreszeit auf frühlingshafte Bildmotive und wärmere Tage freuen kann wird alles viel einfacher.
Montag 6. Februar: Als erste Nachricht hörte ich heute von dem schrecklichen Erdbeben in der Türkei und in Syrien. Es werden zehntausende von Opfern erwartet. Manchmal denke ich, dass Kriege Vorboten von solchen schrecklichen Ereignissen sein könnten.
In den letzten Tagen habe ich zusammen mit Monika viele Fotos angeschaut, die für neue Bilder interessant sein könnten. Nachdem ich nun mehr als zwei Jahre an meinem nie enden wollenden Herbstbild gearbeitet habe, möchte ich wieder einmal eine Serie von kleineren Bildern in Angriff nehmen. Am Abend sind wir zu Ronald und Felizitas gegangen, für das monatliche Montags- Spaghetti - Essen. In dieser Woche wird meine grosse Präsentation in der Loft beendet. Das war einmal mehr ein sehr wohltuender Abend, mit spannenden Menschen und guten Gesprächen. Auf dem Nachhauseweg ist mir eine kleine, weiss - braun-rote Katze nachgelaufen und sie hat sich immer wieder an mein rechtes Bein geschmiegt. Bei uns zu Hause habe ich mich von ihr verabschiedet. Als ich später im Wohnzimmer sass, kratzte sie an der Fenstertüre. Ich öffnete das Fenster und streichelte sie mit der Ermahnung, nun aber sofort nach Hause zu gehen. Ich glaube sie wollte mich nicht verstehen... Ich hoffe sie hat mich nicht mit einer grauen Maus verwechselt.
Sonntag 5. Februar: Am Vormittag sind wir nach Kriessern gefahren. Wir waren bei der Mutter von Monika zum Mittagessen eingeladen. Das war ein sehr schönes Treffen, mit langen Gesprächen über Erinnerungen aus alten Zeiten. Ich glaube ich war das erste Mal bei Hutters im Jahr 1973, im Sommer vor meinem 18. Geburtstag... frisch verliebt und gut gelaunt.
Freitag 3. Februar: Am Nachmittag musste ich zusammen mit Monika eines meiner drei grossen "Skandalbilder" verpacken, aus der Serie "drei Nächte drei Bilder" von 1980, die damals in Fribourg entstanden ist. Die drei Bilder wurden damals vor dem Ausstellungsbeginn von der Polizei konfisziert. Ein Bild aus dieser Serie wird im März im Landesmuseum in Zürich ausgestellt, anlässlich des Jubiläums 175 Jahre Bundesverfassung. Es geht um die Themen, die in den letzten Jahrzehnten die Rechtsprechung in der Schweiz verändert haben. In meinem Fall ging es um die Meinungsäusserungsfreiheit und um die künstlerische Freiheit, Der Prozess begann beim Bezirksgericht in Fribourg und endete 8 Jahre später vor dem Europäischen Gerichtshof in Strassburg.
Anschliessend haben wir alle Bücher zusammengestellt für die Verlagspräsentation bei moos.giuliani-hermann Architekten im Lot 3 in Uster. Wir haben im VEXER Verlag das Buch "transformieren und weiterbauen herausgegeben.
Wir sind am frühen Nachmittag losgefahren, um unseren Büchertisch aufzubauen. Das Jubiläumsfest war sehr stimmig. Viele junge Architektinnen und Architekten und viele interessierte Freunde der Architekten waren da.
Es gab viele überraschende Begegnungen und gute Gespräche. Monika musste dann in der Nacht bei starkem Regen und schlechter Sicht wieder zurückfahren. Es ist aber alles sehr gut gegangen.
Donnerstag 2. Februar: Nach einem langen Arbeitstag trafen wir uns am Abend im Restaurant Bäumli. Ich schätze, dass ich mehr als 20 Jahre nicht mehr in diesem Restaurant gesessen bin. In den 80er - 90er Jahren war das schon fast eine Stammbeiz für uns. Wir verbrachten einen lustigen Abend mit Fritz, Isabel, Felizitas und Ronald. Gutes Essen, nette Bedienung und eine Gruppe von extrem lauten Gästen. Ein sehr schöner Abend!
Mittwoch 1. Februar: In den letzten Wochen habe ich intensiv an meinem Herbstbild gearbeitet. Gestern konnte ich erleichtert die Pinsel auswaschen und das fertige Bild geniessen. Es ist enorm detailreich. Das Bild habe ich im Jahr 2000 begonnen. Eine lange Zeit...
Sonntag 29. Januar: Nach einem ruhigen Tag fuhr ich am Nachmittag nach Appenzell, um die gedruckte Spinatkanon-Sammlung von Bo Wiget in den Bücherladen von Carol Forster zu bringen. Ich besuchte dann noch die Ausstellung im Museum Appenzell, wo zurzeit die letzte Ausstellung von Roland Scotti mit Werken von Regula Engeler und ausgewählten Werken aus der Sammlung Liner präsentiert werden. Eine wirklich beeindruckende und tolle Ausstellung, vor allem von Regula Engeler, die mit ihren direkt auf die Wand gedruckten, schwarz-weiss Fotografien einen eindrücklichen und stimmungsvollen Spaziergang - durch die Räume ermöglicht.
Am Abend fand dann das Treffen der "Bücherfreunde" vom Bücherladen Appenzell mit einer musikalischen Performance von Bo Wiget statt. Bo stellte seine Sammlung der von ihm komponierten Spinat Kanons vor, die wir im Vexer Verlag zusammen mit zwei CD's in einem roten Schuber, vor einiger Zeit veröffentlicht haben. Die Besucherinnen und Besucher waren zwar nicht so gesangsfreudig - der Anlass war aber trotzdem ein Genuss der besonderen Art.
Samstag 28. Januar: Heute wird der Geburtstag gefeiert von unserer Freundin Petra Ronner. Sie organisiert immer eine Schiffsrundfahrt von Zürich nach Rapperswil und wieder zurück nach Zürich. Die eingeladenen Gäste können dann je nach Wunsch bei jeder Haltestelle am Zürichsee ein- oder wieder aussteigen. Das war ein sehr schönes Zusammentreffen, mit vielen gemeinsamen Freundinnen und Freunden.
Donnerstag 26. Januar: Am Nachmittag hatte ich Besuch von Heinz und Elisabeth. Zwei sehr engagierte, liebe Menschen aus dem Appenzellerland. Wir haben viele Themen diskutiert und dann einen Besuch in meinem Atelier gemacht.
Mittwoch 25. Januar: Ich habe den ganzen Tag an meinem Herbstbild gemalt. Am Abend fand dann im "Meter" im Lachen-Quartier das jährliche Bob Ross Treffen statt. Wir trafen dort viele Freundinnen und Freunde von uns und vom legendären Maler Bob Ross...Ein heiterer Abend, im Quartier in dem ich Ende der siebziger Jahre, bis 1983 gearbeitet habe im Textilatelier Graf und Müller AG an der Zürcherstrasse 55....
Dienstag 24. Januar: Ich bin heute schon um halb Sieben Uhr aufgestanden und habe zwei Tageszeitungen gründlich durchgelesen. Der Krieg in der Ukraine dauert an, Scholl schmollt und will keine Panzer liefern, der Lehrwohnungsbestand in der Schweiz ist Rekord tief, die Mieten steigen, die Löhne sinken, Arbeitskräfte fehlen, die chinesische Bevölkerung schwindet dahin, die Chinesinnen haben keine Lust mehr zu gebären, Erdogan will auf Biegen und Brechen die Wahlen gewinnen, Biden versteckt täglich neue geheime Akten auf seinem Grundsstück, Versteckspielen macht halt Spass. Bundesrat Berset wird kleingeschrieben und schreibt sich neu: reset - B. Och warum lese ich all das? Ich denke ich lese das alles, einfach um das Lesen nicht zu verlernen. Oder interessiert mich das wirklich? Ich könnte doch täglich mit all den Zeitungen "papier mache" machen! Oder? Scülptür - pür.
Um 11 Uhr ist Elsbeth vorbeigekommen, um einen grossen Fliegenpilz abzuholen, den ich vor Jahren in Pappelholz geschnitzt und bemalt habe. Sie hat den Pilz wie ein Baby liebevoll in den Arm genommen und ist mit ihm nach Hause spaziert.
Montag 23. Januar: Nach einem schönen und ruhigen, verschneiten Wochenende bin ich heute Mittag mit dem Postauto nach Freidorf gefahren für eine Körper - Therapiestunde bei Theresa Germann. Nun stehe ich wieder aufrecht und geläutert an der Haltestelle und warte in der Kälte auf das gelbe Ding da, das Gefährt in gelb, och wie heisst das schon wieder? Autogelb? Packetpost? Scherz - das heisst doch Postwagen - oder?
Freitag 20. Januar 2023: Endlich - Simone hatte heute Zeit, um mir endlich die Haare zu schneiden. Ich bin sehr erleichtert und fühle mich doch einige Wochen jünger als gestern...
Spass beiseite. Das Zurückschneiden meiner Haare gibt mir immer neue Energie. Das Gefühl eines Neuanfangs und des Wachsens. Ich mag endlich wieder pfeifen beim Spazieren. (So hört man das Keuchen weniger)
Donnerstag 19. Januar: Um 9.30 Uhr war ich mit Stefan Rohner verabredet. Er hat alle meine Werke in der Loft von Ronald Rentsch fotografiert. Das war richtig gut. Durch das Fotografieren konzentriert und verfestigt sich alles noch einmal durch das Festhalten eines nicht für die Ewigkeit gedachten, momentanen Zustandes.
Montag 16. Januar: Am frühen Morgen, beim Aufwachen, habe ich mich entschlossen, einige Zeit keinen Alkohol zu trinken. Ich habe über die Festtage zu viel an Gewicht zugelegt. Da müssen dringend einige Kilo abgebaut werden. Ich werde mich sozusagen "trockenlegen"...
Samstag 14, Januar: Die letzten Tage habe ich viele Bücher verpackt und verschickt und heute freue ich mich auf die Einladung bei Annemarie und Dani, mit Barbara und Paul, Eveline und Ralph und Monika und mir. Dani wird die Nudeln rubeln?, durch eine Nudelmaschine sudeln? oder Nudelteig durch die Nudelmaschine knudeln? Wie auch immer. Es war ein wunderbarer, unterhaltsamer Abend mit Freundinnen und Freunden aus ganz alten aber durchaus turbulenten Zeiten. Die 80er Jahre bieten immer spannenden Gesprächsstoff und wir waren ja noch so jung....
Donnerstag 12. Januar: Um 14.30 Uhr traf ich mich mit den kunstinteressierten, pensionierten Lehrerinnen und Lehrern bei unseren Freunden Elisabeth und Hansueli. Nach einer kleinen Aufwärmrunde in der Gruppe erzählte ich meine Geschichte vom sehbehinderten Bauernsohn, bei dem bis zur zweiten Klasse niemand merken wollte, dass ich extrem schlecht sehe. Ein Bauernsohn mit Brille war undenkbar. Eine junge Lehrerin aus Österreich merkte dann in der zweiten Klasse schon nach zwei Stunden Unterricht, dass ich nichts sehe. Aus mir wurde dann sehr schnell ein erwachender Zweitklässler mit dicker Brille, der sich dann zur Leseratte in extremis entwickelte und seine Freude an der Kunst und am Zeichnen und Malen entdeckte. Der sich schon in der dritten Sekundarklasse in seine Lebenspartnerin verliebte, den Beruf des Stickerei-Entwerfers erlernte, der als 23 jähriger die Schwangerschaft seiner Liebsten an der Bleichestrasse 3 auf drei raumgrossen Leinwänden malerisch verarbeitete, 1979 die St. Galerie in St. Gallen gründete und vom Jungkünstler, dem bei einer seiner ersten Ausstellungen 1981 gleich alle drei grossen Bilder beschlagnahmt wurden und der dann in der Folge einen Prozess bis vor den Europäischen Gerichtshof in Strassburg durchziehen musste, bis er seine Bilder dank dem klugen Anwalt und Freund Paul Rechsteiner einige Jahre später wieder zurückbekommen hat. Der Prozess hiess "CASE OF MÜLLER AND OTHERS v. SWITZERLAND".
Nach meinem Monolog am grossen Tisch bei Elsbeth spazierten wir dann langsam, in einem dem Alter der teilnehmenden entsprechenden "Tempo", zu meinem Atelier an der Lukasstrasse, wo ich viele, sehr unterschiedliche Werke aus allen Schaffensphasen gelagert und teilweise im Raum ausgelegt habe. Nach rund einer Stunde und vielen spannenden Fragen der Besucher und Besucherinnen, spazierten wir dann zur Rosengartenstrasse, wo ich seit dem 27. Mai 2022 in einer grossen Loft, ein riesiges, gemaltes Triptychon, grosse Fotos und frühe Skulpturen präsentieren kann bis am 9. Februar. Da wir noch etwas Zeit hatten vor dem Nachtessen im Restaurant Blume, zeigte ich der Besuchergruppe noch mein aktuelles Bild in meinem Malatelier an der Brauerstrasse. An meinem "aktuellen" Herbstbild male ich nun schon seit 2020. Das Gemälde ist so reich an Details, dass ich fast verzweifle. Ich habe aber den festen Vorsatz, dass das Herbstbild spätestens im Frühling fertig gemalt sein muss. Wo kämen wir denn da hin - oder? Es reicht! - Schluss jetzt! - finito!
Na ja ich habe ja noch einige Wochen Zeit, bis die Schlüsselblümchen blühen...
Ja und nach dem Besuch in meinem Malatelier an der Brauerstrasse 27 B spazierten wir zum Restaurant Blume an der Brauerstrasse 27, zu Ali und Gülüstan. Gülüstan hat wunderbar gekocht und Ali hat mit seinen kompetenten Helferinnen auf- und abgetischt.
Das war ein guter Tag!
Mittwoch 11. Januar: Am Morgen habe ich viele Bestellungen des neu erschienenen Vexer Buches "Musik machen" erledigt und dann arbeitete ich im Atelier weiter an meiner Werkübersicht, für die BesucherInnen, die ich am Donnerstag erwarte.
Am Nachmittag traf ich mich dann mit einem Architekten, der meine Arbeitsweise als Künstler kennenlernen wollte.
Dienstag 10. Januar: Heute verbrachte ich den ganzen Tag im Atelier an der Lukasstrasse. Ich erwarte am Donnertag eine Gruppe von kunstinteressierten, ehemaligen Lehrerinnen und Lehrern. Für diesen Besuch möchte ich meine Räume herausputzen und alles aufräumen. Vor der Bibliothek haben sich viele Neuerwerbungen angehäuft, die ich kaum mehr in meinen vorhandenen Bücheregalen platzieren kann. ich muss über eine Erweiterung meiner Bibliothek nachdenken... Ordnung schaffen bringt Klarheit. Das macht richtig Spass. ich habe einige Werke neu platziert, um eine verständliche Übersicht meiner Arbeiten zu ermöglichen. In meinem hohen Arbeitsraum für Bildhauerei konnte ich eine richtig spannende Stimmung erzeugen mit sehr frühen skulpturalen Arbeiten, den Modellen für die "Säulen für ein Haus" und den neu entstandenen Tränen aus Pappelholz, die ich in einem dunkeln, mystischen Pink bemalt habe.
Montag 9. Januar: Das Wochenende sind wir sehr ruhig angegangen. Kontemplation war angesagt. Mit gutem Essen und auserlesenem Wein in sich gehen macht Freude. Heute Morgen war ich seit langer Zeit wieder etwas optimistischer, als ich die Waage betrat und zufriedener, als ich das Gewicht kontrollierte. Immerhin 300 Gramm weniger als gestern... schön, wenn das weiter abwärts geht...
Heute ist wieder Malen angesagt. So einen langen Herbst habe ich noch nie erlebt wie mit meinem nie enden wollenden Bild und draussen blühen schon die Haselnussstauden. Na ja ich freue mich trotz Allem auf den kommenden Frühling.
Samstag 7. Januar: Heute Nachmittag besuchte ich das Fest im Atelier von Beatrice Dörig in der Reithalle. Sie konnte im Auftrag der Lienhard - Stiftung eine Publikation realisieren. Das war ein sehr schönes Treffen, mit vielen Kulturschaffenden und Kulturinteressierten aus der ganzen Region. Regula Lienhard ist eine sehr engagierte Förderin von Künstlerinnen. Am Abend waren wir in der Nachbarschaft zu einem traditionellen Ukrainischen Bortsch eingeladen, den eine geflüchteten Familie bei Freunden gekocht hat.
Donnerstag 5. Januar: Das Jahr ist sehr festlich zu Ende gegangen und das neue Jahr beginnt sehr intensiv mit vielen Projektideen und spannenden Anfragen. Ich freue mich auf neue Herausforderungen und gute Ideen. Heute Morgen findet die Abschiedsfeier von Budaz im Friedhof Ost statt. Ich kann leider nicht dabei sein, weil wir Vera und Soan zum Bahnhof bringen wollen. Sie haben so viel Gepäck. Abschied nehmen ist immer so anstrengend und emotional.
Mittwoch 4. Januar 2023: Die letzten Tage habe ich intensiv gemalt. Soan hat auch viel bei mir gezeichnet und mit seinem grossen Piratenschiff gespielt. Heute gibt es ein kleines Abschiedsessen für Vera und Soan. Die Beiden werden uns sehr fehlen.
Samstag 31. Dezember: Eigentlich wollten wir heute einige Freunde zum Essen und zum Feiern einladen. Ausser mir sind aber in unserem Haushalt alle ziemlich angeschlagen. Auch heute noch - husten, sniefen, herumliegen, Tee trinken und auf bessere Zeiten warten. Wir mussten leider alle Einladungen absagen. Schade!
Ich selber fühle mich sehr fit und male jeden Tag an meinem nie vollendet sein wollenden Herbstbild. Seid zwei Jahren quäle ich mich damit. Aber ich glaube, in diesem verseuchten Winter packe ich es. Ich muss es unbedingt vor dem Frühling schaffen. Wenn ich male höre ich immer Radio DRS 2. Gute Gespräche, gute Musik etc. und immer wenn ich an meinem Tagebuch schreibe, sitze ich am PC und über mir hängt eine wunderschöne Lithografie von Jim Dine. Sechs bunte Herzen. 1. zitronengelb, 2. schwarz, 3. grünlich, 4. orange gesprenkelt, 5. rot, gelb, grün und blau, 6. gitterig, und blau gesprenkelt. Signiert und nummeriert von Jim Dine 50/85. Fünfzig war ich schon und 85 werde ich hoffentlich mindestens!
Ich kann mich noch erinnern wie stolz ich war, als ic das an einer Auktion - besser gesagt vor der Auktion in Winterthur gekauft habe. Ich war etwa 18 Jahre alt und schnappte dieses wunderbare Werk einem wohlhabend aussehenden Ehepaar vor der Nase weg. Das Werk gefiel mir sehr, aber ehrlich gesagt wollte ich auch meiner Freundin Monika imponieren. Sie wusste nicht, dass man als Lehrling Kunst kaufen kann.
Freitag 30. Dezember: Vera und Soan sind immer noch geschwächt. Sie Husten und Sniefen den ganzen Tag vor sich hin. Trotzdem entschliessen wir uns, den Tierpark Peter und Paul zu besuchen. Soan liebt den Park und die Tiere. Na ja, bei den Wildschweinen war es ungewohnt ruhig und das Luchspaar war auch ziemlich gelangweilt. Die Gämsen waren am lustigsten. Es wirkte aber alles sehr eingeübt, wie eine Weihnachtschoreografie. Ein bisschen schupsen, ein bisschen herumstehen, fotogen lächeln und dann das grosse Gähnen im Stall. Weihnachten halt.
Am frühen Abend waren wir zusammen mit Vera und Soan zu einem privaten Apéro eingeladen bei Ali und Gülüstan im Restaurant Blume an der Brauerstrasse. Unser Enkel Soan hat voller Stolz einen kleinen Butterzopf vor sich hergetragen für die Gastgeber. Das war ein sehr schönes Treffen, mit exzellenten Köstlichkeiten aus der Küche und aus dem Keller. Gülüstan ist wirklich eine wunderbare Köchin. Im Frühjahr werden wir für sie ein kleines Gewürzbeet in unserem Garten anlegen und nächstens werde ich Topinambur für sie ernten. Es ist wirklich super, gleich in der Nachbarschaft ein solch gutes Restaurant zu haben.
Donnerstag 29. Dezember: Wir erleben sehr ruhige Weihnachtstage mit viel Husten, herumliegen und sniefen. Am Nachmittag waren wir in Kriessern bei Manuele und Paul. Sie haben ein sehr gemütliches Fondu-Essen für die ganze Familie vorbereitet. ich habe für Marianne eine grosse Auswahl von Büchern über Franz Gertsch aus meiner Bibliothek mitgebracht. Ich habe selber gestaunt, was ich seit den siebziger Jahren alles gesammelt habe. Marianne interessiert sich vor allem für die Holzschnitte.
Der Familiennachmittag war sehr angenehm, ruhig und unaufgeregt. Am Schluss gab es noch eine Baustellenbesichtigung des Neubaus von Sarah und Patrick.
Mittwoch 28. Dezember: Mit einer gewissen Aufregung habe ich soeben bemerkt, dass ich die Zahlen der Euromillion noch nicht kontrolliert habe. Es könnte ja sein, dass ich gestern zum Multimillionär geworden bin. Schluss jetzt! Nun wird kontrolliert.
Null und nix wars... weiterarbeiten... Ruhe bewahren....
Dienstag 27. Dezember: Der Tag des langen Wartens. Wir erwarten am Abend Vera und Soan. Sie reisen mit dem Zug von Berlin nach St. Gallen. Die Notwendigkeit der Überwindung von grossen Distanzen lösen auch immer grosse Emotionen aus. Soan ist erkältet. Das macht das Reisen nicht einfacher. Vera musste die Abfahrt verschieben, um Stress zu vermeiden. Ich habe den ganzen Tag an meinem Herbstbild gearbeitet, hunderte von Farbtönen gemischt und zeitnah und diszipliniert auf die Leinwand gepinselt... och - warum tue ich das? Ich hoffe, dass ich den Winter mental überspringen kann und einfach mit einem tollen Frühling weiter trolle, pffff - - - pf - - -
Es hat alles geklappt. Vera und Soan sind gut in St. Gallen angekommen. Soan ist erkältet, er schnudert und hustet. Er erträgt das aber mit einer erstaunlichen Gelassenheit. Er freut sich einfach gemeinsam mit seiner Mama bei uns zu sein.
Sonntag 25. Dezember: Heute haben wir Claire in Kriessern besucht. Monika hat gestern für ihre Mutter einen Teppich gekauft, um die Stimmung im Essbereich in der Küche zu optimieren. Claire war begeistert.
Samstag 24. Dezember: Monika hat sehr fein gekocht. Wir hatten keine Lust alleine Weihnachten zu feiern und haben darum Felicitas und Ronald zum Weihnachtsessen eingeladen. Es war ein sehr schöner und überraschender Abend. Unsere Gäste haben nach dem Essen auserlesene, zum Weihnachtsabend passende Texte vorgelesen. Ein richtiger "Multi - Kulti - Anlass". Essenstechnisch und Literarisch auf höchster Ebene.
Mittwoch 23. Dezember: Sabine Altdorfer hat einen sehr stimmigen und gut bebilderten Artikel zum verstorbenen Künstler Franz Gertsch geschrieben, der heute im St. Galler Tagblatt veröffentlicht wurde. Der Artikel ist schon das halbe Abo wert...Ich verstehe immer noch nicht, warum Franz Gertsch im Kunstmuseum Bern sehr mager vertreten ist und in der Sammlung nie einen ihm gebührenden Schwerpunkt bilden konnte. Gertsch ist für mich mindestens so wichtig wie Ferdinand Hodler. Ich mag ja auch die frühen Bilder aus den 70er Jahren sehr gut, die Gertsch von Luciano Castelli gemalt hat. Jean Christoph Ammann und Harald Szeemann erkannten die Qualitäten von Franz Gertsch schon damals...
Donnerstag 22. Dezember: Ich war den ganzen Tag mit meinem Herbstbild beschäftigt. Am späten Nachmittag besuchte uns Andrea Vogel. Wir haben eine sehr schöne, frühe Fotoarbeit von Andrea gekauft, anlässlich ihrer Ausstellung im Kunstverein Konstanz. Sie hat uns heute die kleine aber wunderschöne Fotoarbeit vorbeigebracht und gemeinsam haben wir einen sehr stimmigen Platz gefunden in einer Ansammlung von Werken von unserer Tochter Vera, einer Zeichnung von Silvia Bächli, zwei Metall-Planetenreliefs von mir, einer kleinen Skulptur von Simone Hollinger, drei Planetenkonstellationen von Karin Bühler und einer dreiteiligen Holzschnittserie von Fred Bauer. Beleuchtet werden die Werke von der allerersten Lampe, die Charles Keller entworfen hat. Huch - Freude herrscht!
Mittwoch 21. Dezember: Am Morgen musste ich um 10 Uhr im Atelier sein Ein neuer Liftmonteur übernimmt die Kontrolle... Anschliessend habe ich den ganzen tag gemalt und am Abend sind wir gemeinsam mit Menga und Fredi nach Arbon gefahren, zur Badehütte von Elsbeth und Hansueli. Zur Feier der Wintersonnenwende gibt es immer ein grosses und wunderschönes Feuer am See. Dazu feine Speisen, und gute Gespräche mit Freunden und Bekannten.
Ich habe sehr viele, eindrückliche Fotos vom Feuer gemacht.
Heute ist Franz Gertsch mit 92 Jahren gestorben. Ich werde zu Ehren von ihm ein grosses Wintersonnenwende - Feuerbild malen.
Dienstag 20. Dezember: Guter Morgen, schöner Morgen mit einer kleinen Postautofahrt nach Freidorf, zu Theresa. Sie ist eine begnadigte Körpertherapeutin. Sie rückt mich alle paar Wochen wieder in eine akzeptable Grundstellung. Gerader Rücken, in die richtige Richtung gewölbte Brust, korrigierte O-Beine, lockerer Nacken, rote Backen etc.
Sonntag 18. Dezember: Beim Aufwachen lange an die Decke geschaut und im engen Winkel weitergeträumt.
Samstag 17. Dezember: Ich quäle mich täglich mit der Arbeit an meinem Herbstbild, das ich schon vor zwei Jahren begonnen habe. Ich habe mir vorgenommen, dass das Bild noch in diesem Jahr fertig werden muss. Aber wie soll ich das schaffen. Es gibt täglich viele Ablenkungen, Schnee schaufeln, Zeitungen lesen, Spaziergänge machen, über den Sinn des Lebens nachdenken, das Altern erlernen, gesund bleiben, täglich im Atelier den Lehmofen einheizen, alle Vögel bei der Nahrungssuche beobachten, auf den Pöstler warten, die vielen Bestellungen beim Vexer Verlag erledigen, schauen ob bei allen Nachbarn ein Lichtlein brennt, Sachen suchen, die schon lange verschollen sind, Staubsaugen, immer wieder die sich türmenden, ungelesenen Bücher von anderen Verlagen zählen, träumen, regelmässig gut kochen und alles brav ausessen, UH- Hu - Uhu - etc.
Am Abend kommen Carol und Sebastian, um mein Werk "Hocker für den grünen Henry" abzuholen, im "Anteiltausch" (jetzt habe ich doch wirklich spontan ein neues Wort erfunden...) mit einem wunderbaren Fingerring für Monika, den Sebastian entworfen und ausgeführt hat.
Der Hocker ist gut verpackt und wird dann nach einem feinen Essen und "einem Tröpfchen" Rotwein übergeben.
Das war ein sehr guter Abend - er hat eine müde Erfüllung bei mir gemacht.
Donnerstag 15. Dezember: Heute vor dreiundvierzig Jahren ist unsere Tochter Vera im Kantonsspital St. Gallen geboren. Die Hebamme hat damals Monika geraten, ruhig noch etwas zu warten und zu Hause ein heisses Bad zu nehmen. Monika bedankte sich artig für den guten Tipp. Sie hat sich damals etwas geschämt, denn wir hatten gar keine Badewanne. Wir sind dann gemeinsam im Quartier herumspaziert um die einsetzenden Wehen etwas zu mildern, dann gab es Fussbäder und Massagen... Am Abend sind wir dann zum Spital gefahren und am Morgen um fünf schrie sich Vera einer grossen Sängerin gleich, ins nackte Leben... Mir war natürlich bewusst, dass nun der Ernst des Lebens seinen Lauf nahm. Es war so genial und ich spürte eine riesige Kraft in mir, die bis heute nachwirkt. Mir wurde damals klar, dass ich diese neue Lebensenergie nur durch Kunst in mir erfüllen und sichtbar machen kann.
Mittwoch 14. Dezember: Heute bin ich nach unserem Geburtstagsfest fast nicht aus den federn gekommen. Ich hatte aber einiges zu erledigen und musste viele Pakete zur Post bringen. Um 11.00 Uhr war ich mit meiner Schwester Elisabeth bei der Coop Tankstelle verabredet. Wir fahren dann nach Oberriet und treffen dort unseren Bruder Hubert im Restaurant Eintracht. Nachher fahren wir gemeinsam nach Schwanden, an die Beerdigung von unserer Tante Marty.
Dienstag 13. Dezember: Heute war Monika den ganzen Tag in der Küche. Sie kocht für unser gemeinsames Geburtstagsessen, das wir immer mit Urs und Kathrin Klauser-Grieder und Brigitte und Felix Schmied - Gugler feiern. Monika schaut sich seit langer Zeit sehr viele professionelle Kochsendungen an. Sie hat für heute ein extrem aufwändiges Sechsgangmenü vorbereitet.
Das war wirklich ein ganz hervorragendes Geburtstagsmal und ein toller Abend mit guten Freunden.
Montag 12. Dezember: Nach Buchmessen gibt es immer viel aufzuarbeiten. Dieses mal ist es sehr speziell. Es sind viele Bestellungen eingegangen, von Buchhandlungen und von Privaten, die an der "edition" in Biel unsere Bücher gesehen haben, aber nichts mitschleppen wollten und dann die Bücher lieber direkt nach Hause schicken lassen. Die Bestellungen erledige ich immer zwischen den notwendigen Malpausen. Das neuste Bild, dass schon zwei Jahre in Arbeit ist, ist extrem detailreich. ich kann nicht mehr als eine Stunde malen. Dann brauche ich oder besser gesagt meine Augen eine Pause, sonst sehe ich nur noch matschig...
Sonntag 11. Dezember: Ich bin relativ früh aufgestanden, dann gab es ein ausgiebiges Frühstück und ich bin dann zu Fuss zum Farelhaus an die Buchmesse spaziert. Die Messe begann heute um 11 Uhr und endete um 16 Uhr. Ich hatte fünf sehr unterhaltsame aber strenge Stunden an meinem Büchertisch. Es ist richtig schön, stundenlag mit ganz unterschiedlichen Menschen über Bücher und über die bearbeiteten Inhalte zu sprechen. Vor vierzehn Tagen war ich in Zürich an der Volumes und nun an der Edition in Biel. Für mich waren erstaunlicherweise beide Messen gleich erfolgreich. Interessante Menschen und viele neue Kontakte... Die letzte halbe Stunde wird immer ziemlich hektisch. Alle wollen möglichst schnell zusammenpacken und mit den restlichen Büchern nach Hause reisen. Monika ist auf die Minute genau mit dem Auto vorgefahren und wir haben alles schön verpackt in Windeseile eingeladen. Die Heimfahrt war etwas anstrengend. Viel Verkehr und viel Schnee. Wir haben es aber in gut zwei Stunden geschafft und freuten uns auf den wohlverdienten Schlummerbecher...
Samstag 10. Dezember: Geburtstag! Monika und ich feiern heute unsere Geburtstage das erste Mal in Biel. Nach dem Frühstück spazierten wir zu unserem Auto, um dann all die Vexer Bücher zum Farelhaus zu transportieren. Alles war sehr gut vorbereitet. Jeder Büchertisch war mit einer schlichten Stehlampe, mit dem Verlagsnahmen auf dem Lampenschirm ausgestattet. Das bewirkte eine sehr stimmungsvolle Atmosphäre im Raum. An der langen Wand war eine Bühne aufgebaut, auf der alle Lesungen stattfanden und auf der jeweils auch das Publikum auf Augenhöhe mit den Autorinnen und Autoren sass...
Es ist immer sehr schön, alle Verlegerinnen und Verleger, die man kennt, begrüssen zu können. Auf meiner rechten Seite war Judith Luks mit der Edition Clandestin platziert und auf meiner Linken werkelte der Buchhändler und Verleger Thomas Howeg, der schon seit vielen Jahrzehnten mit Büchern unterwegs ist.
Der Tag war sehr erfolgreich und auch sehr anstrengend. Am Abend sind wir dann mit einer Gruppe von kulturinteressierten Menschen zu einem Italienischen Restaurant spaziert. Ein ganz tolles Restaurant im zweiten Stock, sehr einfach aber mit einer sehr identischen Angebot. Wie von Nonna für die Familie gekocht... für Monika und mich war das ein sehr schönes Geburtstagsfest - ohne grosses Tamtam.
Freitag 9. Dezember: Ich platzierte am Morgen früh alle Bücherpakete für die kleine Buchmesse "edition" in Biel, im Auto von Monika. Bücher sind extrem wichtig und darum auch sehr schwer. Bücher sind ja nicht nur bedrucktes Papier und Karton. Das sind Geschichten, Lebensentwürfe, Hoffnungen und Zeugnisse von ganz persönlichem Wirken. Jedes Buch ist das Resultat einer individuellen Geschichte und gelebter, reflektierter Leidenschaft, die in vielen Fällen auch Leiden schafft. (Ich liebe individuelle Geschichten (!, !, !)
Die Fahrt nach Biel war sehr angenehm. Kurzweilig und entspannend. Monika fährt seit einiger Zeit nur noch mit 100 Stundenkilometern. Die Fahrtzeit erhöht sich dadurch höchstens um fünf Minuten, das Risiko sinkt und die Laune des Beifahrers baut sich auf.
In Biel hat es sehr stark geschneit. Die Zufahrtsstrasse zu Hansjörg ist sehr steil und bei dem vielen Schnee mussten wir vor dem Ziel wieder umkehren und in der Altstadt parkieren. Es ist aber alles gut gegangen. Hansjörg hat uns abgeholt und nach einem feinen Mittagessen haben wir einen langen Spaziergang, zum Eidgenössischen Sportzentrum in Magglingen gemacht. Die verschneiten Wälder waren sehr beeindruckend. Wunderbar!
Donnerstag 8. Dezember: Heute besuchte ich zusammen mit Monika die Ausstellung von Tina Edel und Barbara Signer im Ausstellungsraum der Kantonsbibliothek Vadiana an der Notkerstrasse 22. Beide Künstlerinnen hatten einen Atelieraufenthalt in Rom, in der Atelierwohnung des Kantons St. Gallen. Sie präsentieren eine schöne Ansammlung von gesammeltem Material aus Rom. Vor dem Eingang zur Ausstellung sass ein sympathischer, in sich versunkener Aufpasser. Eventuell ein unerkanntes Genie des Dichtens ohne Reim? Auf meine einzige, unprätentiöse Frage zur Ausstellung, reagierte er mit einem bedeutungsvollen Kopfschütteln. Ich weiss immer noch nicht, ob er Ja oder Nein schüttelte.
Mittwoch 7. Dezember: Orange, Gelb, viel Braun und Rot. Grün in allen Schattierungen, dazu Ocker etc. - es herbstelt in meinem Atelier. Ein frühlingshafter Abschluss des Tages war dann am Abend der Besuch von Thamar Ette. Sie war in St. Gallen für die Abschiedsvorlesung von Yvette und machte vor vielen Jahren ein Praktikum bei mir im Vexer Verlag.
Eine schöne Begegnung (nicht Bescherung) Anschliessend war ich voll motiviert, alle Bücher auszuwählen für die kleine Buchmesse "Edition" in Biel. Nicht das Verlagsprogramm, sondern der spezielle Mix aus dem Programm ist entscheidend.
Dienstag 6. Dezember: Seit zwei Monaten versuche ich täglich an meinem Herbstbild zu arbeiten, das seit zwei Jahren unvollendet in meinem Malatelier an der Brauerstrasse steht. Der Herbst ist ein essenzielles Thema für mich. (Ich bin ja nicht mehr 20....) Das extrem detailreiche Gemälde steht nun schon seit zwei Jahren da und wartet auf die Vollendung... daran schuld bin natürlich nicht ich, sondern meine Kurzsichtigkeit! (mit Weitblick - selbstverständlich) - Och der Herbst ist ja eine wunderbare Jahreszeit bis ca. 30. Für mich folgt nun eindeutig der Winter... und ich kann nicht einmal Skifahren. Schlitteln ist auch schwierig. Das schüttelt und rüttelt unkontrollierbar und mein Arsch ist nicht mehr der Jüngste!
Eine wunderbare Ablenkung und ein erhellendes Ereignis war heute die Abschiedsvorlesung an der Universität in St. Gallen von der Professorin Yvette Sànchez, zum Thema Fälschungen. Ich kenne Yvette seit 1983. Sie besuchte damals meine Ausstellung im Kunsthaus Zürich, zusammen mit Alex Silber und Freunden. Ich präsentierte in der damaligen Ausstellung einen Block mit kleinen Arbeiten auf Papier und eine riesige Zeichnung. Dazu meine frühe Skulptur Felix, die dann vom legendären und viel zu früh verstorbenen Sammler Thomas Ammann angekauft wurde. Im Nebenraum wurden Arbeiten von Peter Emch präsentiert. Das war eine tolle und nachhaltige Zeit. Dank meiner Skulptur Felix wurde ich dann zusammen mit Klaudia Schifferle eingeladen an die Biennale in Sydney, um die Schweiz zu vertreten. Das Bundesamt für Kultur weigerte sich zuerst, mir den Flug zu bezahlen, mit der Begründung, dass sie die Teilnehmenden an Biennalen selber bestimmen und nicht durch irgendeinen Kurator aus Australien. Ich war ja damals wegen meinem Prozess am Europäischen Gerichtshof in Strassburg gegen die Schweiz, eine Persona non grate für die offizielle Schweiz. Der Flug wurde dann doch bezahlt aber auf wundersame Weise kamen meine Bilder nicht in Sydnay an. Es wurde behauptet, dass meine Arbeiten auf einem Flughafen auf den Philippinen gelandet seien. Eventuell hat damals das Bundesamt für Kultur einen Kulturdetektiv an Bord... Nach einer Woche Wartezeit wurden dann die Werke ausgeliefert. Ich hatte eine lustige Zeit mit Klaudia Schifferle, Annette Messager, Tony Cragg, der Sängerin und Performerin Annik Nossati und vielen anderen Künstlerinnen und Künstlern aus aller Welt..
Montag 5. Dezember: Um 14 Uhr erwartete ich einen Transport der Firma Wurster aus Thal. Heute werden die gedrechselten Holzmodelle geliefert, die ich für die Kunst am Bau Arbeit in Basel, "Säulen für ein Haus " für das Architekturbüro Diener & Diener entworfen habe. Alles hat prima geklappt. Zu meinem Erstaunen waren die Ur-Säulen in der Längsrichtung in zwei Teile geschnitten. Das war anscheinend notwendig, um die Negativ - Gussformen herstellen zu können.
Samstag 3. Dezember: Heute erwarten wir am am frühen Nachmittag Besuch von meinem "Patenkind" Hannah und ihrem Freund Jeanluce. Hannah ist natürlich schon lange kein Kind mehr... Wir sind dann gemeinsam in mein Atelier gefahren, um Bilder anzuschauen. Anschliessend verbrachten wir einen wunderbaren und unterhaltsamen Abend mit feinem Essen, Wein und spannenden Gesprächen.
Freitag 2. Dezember: Heute wollte ich eigentlich gemütlich nach Zürich fahren, um die Ausstellung über den leider viel zu früh verstorbenen Filmer Peter Liechti, im Ausstellungsraum der Stiftung -Litar zu besuchen. Ich habe 2010 das Buch "Lauftext" und später die Gespräche von Peter mit seinen Eltern "Klartext" im Vexer Verlag herausgegeben. Leider hat der Ausflug nach Zürich wegen einem kurzfristig angesagten Kunsttransport nicht geklappt. Nun stehe ich in meinem Atelier und warte... Zum Glück gibt es immer etwas zu tun. Wenn ich auf einen Transport warten muss, suche ich in meiner Bibliothek immer nach einer kleinen Kostbarkeit. Heute habe ich mich für ein Büchlein entschieden, in dem sich Conrad Felixmüller Gedanken macht über die Essenz von Malerei. Da gilt ja der Grundsatz: schauen, verinnerlichen, warten und dann malen. Bei Transporten geht es meistens nur um das Warten...
Mittwoch 30. November: In den letzten Tagen war ich noch beschäftigt mit den letzten Nachbearbeitungen der Buchmesse "volumes"... Ich hatte aber auch viel Zeit, an meinem aufwändigen Herbstbild weiter zu malen. Am Morgen wartete ich auf einen Bücher - Transport. Alles hat reibungslos geklappt. Das neu Werk heisst "musik machen" und vereint 33 Texte von Komponistinnen und Komponisten, die ihre Arbeitsweisen des Komponierens beschreiben, und wurde herausgegeben von Désirée Meister, Matthias Schmidt und Anja Wernicke, vom musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Basel und Gare du Nord, Bahnhof für neue Musik Basel. (Das Buch ist lieferbar ab 2023)
Am Nachmittag arbeitete ich dann am "Herbstbild" weiter. Dieser aufwändige Herbst muss nun wirklich vor dem Winter fertig werden...
Sonntag 27. November: Ich bin früh aufgestanden, damit ich stressfrei nach Zürich fahren konnte. Der Messetag war für mich sehr gut. Es waren viele professionelle Besucherinnen und Besucher aus der Gestaltungs- und Kunstszene anwesend. Interessant ist, wie sich in immer kürzerer Zeit die Zahlungsmethoden der Kundinnen und Kunden ändern. Bis vor fünf Jahren wurde nur bar bezahlt. Dann musste man ein Kreditkartengerät dabei haben, vor einigen Jahren begann der Trend mit Twint und in diesem Jahr war es so, dass sich die Meisten ihre ausgewählten Bücher direkt mit Rechnung nach Hause senden lassen wollten. Totaler Service, direkt nach Hause. Wer will schon mit einer Tüte voller Bücher in ein Restaurant, zu einem Randevous oder in einen Club?
Das war ein dichter Tag mit vielen Begegnungen und Überraschungen. Um halb sechs habe ich zusammengepackt um meinen Zug nach St. Gallen nicht zu verpassen. Ich war bepackt wie ein sizilianischer Esel. Bücher sind so schwer... ich habe aber alle Hürden gemeistert. Beim Überwinden der Bahnhoftreppe im St. Galler Bahnhof hatte ich Angst, dass die Achse meines Rollwagens gebrochen ist... es ist dann aber alles gut gegangen. Zu Hause waren Freunde zu Gast und ich konnte das Kuttelessen zu später Stunde geniessen.
Samstag 26. November: 2022: Ich bin um zehn Uhr aufgestanden, um mit meinem schweren Rolli rechtzeitig in Zürich zu sein für die Buchmesse "volumes". ich hatte alles gut vorbereitet, aber ich konnte ja nicht wissen, dass mein Bus auf der Strecke nicht mehr weiterfahren konnte wegen einer blockierten Türe. Ich musste aussteigen und den nächsten Bus zum Bahnhof nehmen. Beim Marktplatz war alles verstopft. Als ich dann, mit meinem schweren Bücherwagen beim Bahnhof war, hatte ich gerade noch drei Minuten Zeit, um ein Ticket zu lösen und auf den Bahnsteig zu rennen. Ich war fix und fertig. Nix mit Zeitung und nix mit Kaffee... Um 12 Uhr war ich in der Zentralwäscherei in Zürich und bereitete meinen Büchertisch vor. Zu meiner Überraschung war gleich neben mir Rolf Winnewisser platziert. Er präsentierte eine Auswahl von seinen kleinen, literarischen Heftchen. Ich habe Rolf schon lange nicht mehr gesehen. Es gab viel zu erzählen und auszutauschen. Ich habe von ihm im April 1986 die Vexer Publikation Nr. 5 mit dem Titel 18. 7. 1610 herausgegeben.
Hier eine kleine Kostprobe aus diesem Heft:
Der engel spielt die melodie
Von unten rechts über das weisse tuch
Das sich wie eine wendeltreppe im wind
Um den nackten engel emporschlauft
Locker bei der Hüfte
In den flügeln wieder aufgenommener klang
Gefasste flucht und losgelassene perspektive
Der Verkauf war heute eher mässig. Es läuft meistens ähnlich ab. Am ersten Tag kommen vor allem Studentinnen und Studenten, die kein Geld ausgeben können und viele Kulturschaffende, die einen Verlag für ihr geniales Werk suchen. Verkauft wird meistens wenig.
Freitag 25. November: Ich arbeite täglich an meinem nie enden wollenden Herbstbild. Es ist sehr anstrengend. Monika kommt heute mit dem Zug von Berlin zurück. Bei ihrer Fahrt hat alles geklappt. Wir können nun gemeinsam in die Stadt fahren. Wir sind eingeladen im Baratella zu einem grossen Geburtstagsfest. Sehr angenehm, lustig und familiär.
Donnerstag 24. November: Am Abend bin ich zum alljährlichen Freundesessen in die Kunsthalle gegangen. Ich habe mir vorab die Präsentation der Theaterarbeit von Milo Rau angeschaut. Milo Rau hat ja ein ausgeprägtes Gespür für brisante Themen. Da sind sehr eindrückliche Produktionen dabei. Giovanni Carmine hat dann später durch die Ausstellung geführt. Anschliessend gab es ein feines Essen, das von den Mitarbeitenden der Kunsthalle vorbereitet wurde. Ein spannender und unterhaltsamer Abend mit vielen guten Freundinnen und Freunden. Am Schluss des Abends wurde an die Freunde der Kunsthalle noch die sehr schöne Jahresedition von Ari Marcopoulos "Safiental", 2022 abgegeben. Ein räumlich inszenierter Feldblumenstrauss aus dem Safiental, den er im Sommer seiner Freundin geschenkt habe - oder so.
Dienstag 22. November: Theo, der Bruder von Monika macht heute seinen Abschlussvortrag als Leiter der Statistischen Amtes des Kantons St. Gallen. Ich werde mir das gerne anhören und dann direkt mit dem Postauto nach Freidorf fahren zur Körpertherapie... mir geht es wirklich gut...
Monika ist zur Zeit in Berlin, um Vera und Soan zu sehen.
Montag 21. November: In den letzten Tagen haben wir gut gekocht, viel gegessen, gute Weine getrunken, und viel diskutiert. Heute Morgen ist Hansjörg wieder zurück nach Biel gefahren. Wir werden in das nächste Mal in Biel treffen anlässlich der "edicion", die am 10. und 11. Dezember im Farelhaus stattfinden wird. Monika und ich werden dann am 10. Dezember unsere Geburtstage dort feiern.... und ich werde versuchen möglichst viele Bücher vom Vexer Verlag zu verkaufen.
In den letzten Tagen packte ich zwei riesige und schwere Schachteln voll mit all den Büchern, die ich an der Buchmesse Volumes in Zürich präsentieren will. Ich sende die Pakete jetzt schon nach Zürich. Mit dem Zug kann ich das alles nicht transportieren.
Freitag 18. November: Heute ist Hansjörg Bachmann bei uns eingetroffen. Er macht am Wochenende eine Präsentation im Museum of Emptiness. Die Eröffnung, das anschliessende Essen und die vielen Gespräche waren spannend. Am Sonntag habe ich mir alles noch einmal alleine und in grosser Ruhe angeschaut. Die sehr einfache Präsentation der eindrücklichen Fotos von Hansjörg, die alle in Japan entstanden sind hat mich sehr überzeugt.
Donnerstag 17. November: Heute ist Milo Rau - Tag. Er wird mit dem grossen Kulturpreis der St.Galler Kulturstiftung ausgezeichnet. Vor einigen Jahren wollte auch die Kulturkommission der Stadt St. Gallen den Theatermacher mit dem Städtischen Kulturpreis ehren. Der Stadtrat hat damals eine Preisvergabe an Milo Rau abgelehnt mit der Begründung, Milo Rau habe in der Stadt zu wenig kulturelle Spuren hinterlassen. Na ja - wer die Arbeit von Milo Rau kennt, wusste, dass sich der international gefeierte Theatermacher für die damalige Ablehnung des Stadtrats rächen würde. Er setzt sich nun mit seinem Preisgeld dafür ein, dass die Mumie Schepenese, die seit sehr langer Zeit in der Stiftsbibliothek ausgestellt wird, wieder in ihre Heimat zurück spediert wird.
Heute Nachmittag wurde auf dem Klosterplatz ein Ritual veranstaltet, um die Rückführung zu propagieren und einzuleiten. Auf einem grossen weiss gestrichenen Leiterwagen wurde dann in einem symbolischen Pilgerzug die Kunstmumie zur Lockremise gefahren. Dort fand dann eine eher mässig interessante Podiumsdiskussion statt. Schade, eine fundierte Diskussion hätte viele Aspekte klären können. Ich habe die Petition auch unterzeichnet, weil ich der Meinung bin, dass es keinen Grund gibt in der Stiftsbibliothek St. Gallen eine Mumie als Publikumsmagnet zu präsentieren.
Nach der Preisverleihung wurde dann der weisse Wagen zur Kunsthalle gefahren. Milo rau präsentiert dort einen Querschnitt aus seinem Theaterschaffen. Ich habe dann aber auf diesen Auflauf verzichtet, weil es sehr stark zu regnen begann. ich schaue mir die Präsentation lieber in Ruhe an.
Mittwoch 16. November: Ich habe den ganzen Tag an meinem Herbstbild gearbeitet und am Abend fuhr ich zum Kunstmuseum. Zuerst schaute ich mir die neue Ausstellung von Alexander Hahn an. Seine Video-arbeiten sind spannend, technisch anspruchsvoll und inhaltlich sehr gehaltvoll. Anschliessend besuchte ich eine Veranstaltung im Kunstmuseum. Ein Gespräch mit dem Kurator der Ausstellung "Perfect Love" Samuel Reller und dem Musiker und Sammler Felix Falkner. Das Gespräch verlief sehr lebendig. Roland Wäspe war auch dabei und ein spannendes und interessiertes Publikum stellte sehr viele Fragen. Von mir wird in dieser Ausstellung ein grosses liegendes Paar gezeigt, das ich 1987 für meine Einzelausstellung "in der Galerie Deweer in Belgien präsentiert habe und die von Felix Falkner vor einiger Zeit angekauft worden ist. Die Skulptur wurde 1987 auch im Kunsthaus Zürich gezeigt in der Ausstellung "Stiller Nachmittag". Der Abend hat richtig Spass gemacht und ich habe wieder viele neue Aspekte aus der Kunstgeschichte vermittelt bekommen.
Dienstag 14. November: Gestern habe ich Ronald, Felizitas, Stöcker Seelig und Fritz Hauser spontan zum Morgenessen eingeladen. Annette und Christian haben bei uns geschlafen und Fritz bei Ronald. Die Idee eines gemeinsamen Frühstücks war sehr gut. Wir hatten viel Zeit, den gestrigen Abend zu diskutieren. Die drei Akteure hatten viel zu erzählen über das sehr spannende Konzert und ihre Zusammenarbeit. Monika und ich haben für dieses musikalische Projekt auch unsere Herztöne aufnehmen lassen in Basel. Die Soundinstallation war eindrücklich. Die Töne wurden über mehrere im Raum aufgebaute Lautsprecher abgespielt und die Gäste bewegten sich sehr konzentriert in diesen Klangwelten, die an jedem Standort wieder anders wahrnehmbar waren.
Als Schlusspunkt spiele Fritz Hauser ein eindrückliches Solo- Trommelkonzert. Ja und nun hatten wir Zeit, alles noch einmal zu reflektieren...
Montag 14. November: Heute Abend gibt es ein Konzert in der Loft an der Rosengartenstrasse. Aufgeführt wird das Herztöne-Konzert von Stöcker - Seelig und Fritz Hauser wird ein Solo - Schlagzeugkonzert geben.
Sonntag 13. November: Die letzten Tage waren sehr lustig. Ich habe viel Musik gemacht mit Soahn und wir haben auch viel gezeichnet und im Garten gespielt. Nun ist wieder Ruhe im Haus...
Donnerstag 9. November. Vera ist am Dienstag mit Soan in Zürich Kloten eingetroffen und wir haben die beiden mit dem Zug abgeholt. das war alles sehr unterhaltsam und lustig. Heute machen wir mit unserem Enkel einen Ausflug auf den Kronberg. Vera hat einige Termine in Zürich. Wir fuhren mit dem Auto nach Jakobsbad und dann mit der Seilbahn zum Gipfel. Im Bergrestaurant spielten drei ältere Appenzeller lüpfige Musik mit Hackbrett, Bassgeige, Handorgel und Gesang. Soan hätte am liebsten mitgespielt. Anschliessend bestaunten wir draussen viele ältere Herren, die ihre Gleitschirme vorbereiteten für ihre bevorstehenden Flüge. Das brauchte etwas Geduld, denn die Windverhältnisse waren nicht optimal.
Am Abend verzichteten wir auf weitere Aktivitäten. An der Rorschacherstrasse wäre eine Eröffnung mit Prisca Oehler und in der Hauptpost werden die schönsten Schweizerbücher präsentiert.
Montag 7. November: Die letzten drei Tage in Frauenfeld waren sehr abwechslungsreich. Ich habe viele Bekannte getroffen, interessante Gespräche geführt und viele interessante Menschen kennengelernt. Heute mache ich die ganze Aufarbeitung, Pakete versenden, Adressen bearbeiten und Bücher versenden, die bestellt worden sind. Ich freue mich auch wieder an meinem Herbstbild weiter zu malen...und natürlich auf Vera und auf unseren Enkel Soan. Am Abend gibt es wieder Spagetti bei Ronald Rentsch und Felizitas, mit vielen Gästen.
Sonntag 6. November: Ich mache mich wieder auf den Weg nach Frauenfeld. Die Buch - und - Druckkunst-Messe dauert heute von11 Uhr bis 16 Uhr und findet im Eisenwerk in Frauenfeld statt. Es gibt viel zu entdecken.
Die letzten zwei Tage waren sehr anstrengen aber auch sehr erfolgreich. Ich freue mich auch heute auf viele spannende Begegnungen.
Donnerstag 3. November: Heute habe ich mich den ganzen Tag vorbereitet für die Buch und Kunstdruckmesse in Frauenfeld. Ich versuchte eine möglichst spannende Auswahl von unseren Vexer Büchern zusammenzustellen.
Mittwoch 2. November: Wir sind am Morgen früh losgefahren nach Jlanz, um mein Cusine und meine Gotte zu besuchen, die dort im Kloster leben. Am Nachmittag machten wir auf der Rückfahrt einen Halt in Chur. Wir wollten unbedingt die Installation "Venedigsche Sterne" sehen, bei der Norbert Möslang mit Alltagsgeräuschen den Sound gemacht hat. Seinen Sound fand ich spannender wie die Rekonstruktion des historischen Saales... Im Untergeschoss werden spannende, gestickte Werke aus Graubünden und aus der Kunstwelt präsentiert. Eine wirklich tolle Ausstellung mit vielen entdeckenswerten Arbeiten.
Dienstag 1. November: Am Abend besuchte ich das Konzert von Dionys und seiner Band im schwarzen Engel. Das war ein richtig toller Abend, mit interessanten Gästen.
Montag 31. Oktober: Um dem Trubel von Halloween zu entkommen, haben sich Fredi und Menga bei uns zum Raclette Essen eingeladen. Ich habe ein schönes Feuer gemacht und alles vorbereitet. Wir hatten bei unserem geschützten Platz einen sehr lustigen und gemütlichen Abend. Ein einziges Kind hat uns dann doch noch besucht und um Süsses oder Saures gebeten. Ich weiss gar nicht mehr ob wir ihm dann eine Kartoffel angeboten haben...
Sonntag 30. Oktober: am Nachmittag feierte meine Schwester Ursula ihren Geburtstag. Wir sind mit der Bahn bis nach Gais gefahren und haben dann einen schönen Spaziergang zu Ursula gemacht. Auf dem Weg sind uns mehrere Katzen begegnet, die alle eine Maus gefangen hatten, und die ihre Beute stolz präsentierten. Ich weiss nicht, ob da ein Mäusefangwettbewerb stattgefunden hat.
Der Nachmittag bei Ursula und Martin war sehr lustig. Es wurden viele witzige Geschichten erzählt, auch solche, die ich noch nicht kannte...
Ja drei Geburtstage hintereinander war nun etwas viel aber der Wissenstransfer war toll...
Drei Geburtstagsfeiern in zwei Tagen war jetzt wirklich sehr dicht an unterschiedlichen Emotionen, Überraschungen und Erinnerungen.
Samstag 29. Oktober: gestern Abend haben wir ein überwältigendes Konzert von Alfons Zwicker im Zeughaus Teufen miterlebt. Eine dichte und komplizierte Klangwelt, die auf eindrückliche Weise interpretiert worden ist.
Heute hatten wir einiges vor. Am frühen Nachmittag besuchten wir den Tag der offenen Tür von der neuen Institution "Meter" im Lachenquartier an der Ulmenstrasse 5. Eine Gruppe von jungen, kreativen Menschen hat grosse Arbeitsräume eröffnet, die frei benutzt werden können. Dazu gehören auch viele Maschinen und Werkzeuge, ein grosses Materiallager etc. Präsidiert wird der Verein von der jungen Künstlerin Lea Giezendanner.
Nach dieser fulminanten Eröffnungsfeier sind wir an die Felsenstrasse gewandert, zu unserem alten Freund This Saxer, der seinen Geburtstag feierte. Anschliessend stand noch der Geburtstag von Fredi Altherr auf dem Programm. Ein fulminanter und wunderbarer Festtag.
Dienstag 25. Oktober: Heute wurde die neuste Publikation geliefert. Freundinnen und Freunde von Bernhard Huwiler haben zum Gedenken an den verstorbenen Künstler ein sehr schönes Buch gemacht unter der Projektleitung von Renéé Magana und Marina Porobic, mit Zeichnungen von Gregor Gilg und Texten von Bernhard Bischoff, Marina Porobic, Nika Spalinger, Konrad Tobler und Julie von Wegen.
Sonntag 23. Oktober: Diese Woche war sehr emotional. Am Mittwoch reiste Vera von Berlin nach St. Gallen, um am Freitag an der Abschiedszeremonie ihres Grossvaters teilzunehmen zu können. Monika und ihre Geschwister haben eine sehr persönliche Feier organisiert, die auf Wunsch von Arthur ohne Pfarrer auf dem Friedhof von Kriessern stattfand. Mit ganz persönlichen Gedanken haben Monika, Theo und Andre den Trauernden das Leben und das Empfinden ihres Vaters vermittelt. Der Saxophonist Peter Lenzin hat live eine sehr einfühlsame und berührende Musikbegleitung dargeboten. Nach der Trauerfeier begaben sich die Familie und die Gäste ins Restaurant Sternen zum Mittagessen. Am Samstag trafen sich dann alle Geschwister mit Partnerinnen und Partnern bei Ruth und Andre zum Abendessen. Ein sehr bewegendes Wochenende.
Montag 17. Oktober: Seit einigen Wochen versuche ich nach einer fast zwei Jahre dauernden Pause, mein extrem aufwändiges Herbstbild fertig zu malen. Das Bild ist sehr detailreich und das Thema Herbst passt zu meinem aktuellen Lebensabschnitt. Das macht es nicht einfach. Beim Malen schaut mich unentwegt ein überdimensionales Gesicht an, das sich in diesem Herbstwald verbirgt und das mir dauernd irgendwelche Geheimnisse und Gedanken zu vermitteln versucht. Es ist wirklich sehr anstrengend und für mich immer noch unergründlich dicht.
Sonntag 16. Oktober: An diesem Wochenende waren wir eingeladen zum sechzigsten Geburtstag von meinem Bruder Patrick. Wir logierten im Hotel Renti in Hasliberg. Nach einer sehr schönen Wanderung gab es ein wunderbares Nachtessen und anschliessen viel Tanz und Musik. Es war sehr schön, wieder einmal "fast" alle meine Brüder und Schwestern und ihre Freunde zu treffen und wieder einmal richtig abzutanzen.
Donnerstag 13. Oktober: Am Abend besuchten wir die Ausstellungseröffnungen im Hiltibold von Marion Ritzmann und von Anna Diel. Beim abstrakten Bild von Marion hat sich in einem Winkel der geometrischen Bildstruktur eine Mücke niedergelassen und durch die Transparenz der Flügel eine überraschende Sinnlichkeit erzeugt. Anna zeigt eine Malerei mit dem Bildmotiv einer Daumenschraube - ein fürchterliches Bestrafungsinstrument aus dem Mittelalter.
Mittwoch 12. Oktober: Heute Mittag ist der Vater von Monika gestorben. Ein trauriger Tag.
Am Abend besuchten wir in der Kirche St. Laurenzen das Konzert des legendären Klarinettisten Giora Feidmann and Friends. Ich glaube das hätte Arthur auch gefallen.
Dienstag 11. Oktober: Am Morgen kurz nach sieben Uhr wurde mit einem grossen Lastwagen Kies und Erde geliefert. Durch die Bauarbeiten auf dem Nachbargrundstück ist unsere Stützmauer und die Strasse abgesackt. Die Strasse ist nun neu geteert worden. Beim Abschluss werde ich nun den Flickschotter und die Erde einarbeiten.
Samstag 8. Oktober: Heute treffe ich Vera in Zürich anlässlich der Buchvernissage von Nicole Zachmann und Judith Keller in der Galerie Kupper Modern. Zusammen mit Vera haben wir alles vorbereitet und hatten dann auch Zeit uns auszutauschen. Vera bearbeitet sehr viele spannende Buchprojekte in Berlin. Auch das sehr schöne Buch von Judith und Nicole, mit dem Titel: "DAS RAMPONIERTE VERTAUEN" hat sie betreut. Wir sehen uns leider nicht so oft und müssen vieles per Telefon aus Distanz besprechen. Aber die Zusammenarbeit klappt wunderbar.
Der Abend war sehr anregend und Judith hat eine sehr schöne Performance gemacht. Sie hat ihre kurzen Texte aus dem Buch auf schmale Prapierstreifen ausgedruckt, spontan vorgelesen und dann die Zettel auf den Boden fallen lassen. Gedanken, Empfindungen, Einsichten, Erlebtes, Erwünschtes und Verpasstes flog durch die Luft.
Es war sehr schön, an diesem Abend so viele Bekannte und Freunde zu treffen... und den grosszügigen Gastgeber A.C. Kupper kennen zu lernen.
Freitag 7. Oktober: Um 13 Uhr erwartete ich einen Brennholztransport von einer befreundeten Bauernfamilie aus Dicken. Es hat alles wunderbar geklappt. In rund zwei Stunden war das Holz verstaut. Der Winter kann kommen...
Donnerstag 5. Oktober: In den letzten Wochen habe ich sehr viel im Garten gearbeitet. Ich habe alles ältere Brennholz umgeschichtet und hinter dem Haus, beim Geräteschuppen untergebracht. Wir werden in diesem Winter vermehrt mit Holz heizen und kochen.
Mittwoch 4. Oktober: Heute hatte ich einen Zahnarzttermin bei Marco Stefani. Es ist alles gut und schmerzlos gegangen.
Sonntag 2. Oktober: Heute um 17 Uhr begann das Konzert von Felix Falkner. Er hat ein wunderbares Stück komponiert für einen Chor und einen Tubaspieler zu Ehren von Joseph Kopf. Das Konzert war grossartig, inmitten der Ausstellung in der Lockremiese von On Kawara und der Familie Signer. Wirklich toll.
Freitag 30. September: Am Abend war ich eingeladen zu meinem Abschiedsessen als visarte Präsident. Wir assen im Münsterhöfli, in der Nähe vom Paradeplatz. Das Essen und die Stimmung war sehr gut. Ich werde meine visarte Kolleginnen und Kollegen vermissen.
Mittwoch 28. September: heute war ich seit langer Zeit wieder einmal in der Physiotherapie bei Theresa in Berg. Ich stehe ziemlich schief in der Landschaft seit meinem Sturtz von der Leiter und dem Rippenbruch...
Montag 26. September: Heute machten wir einen langen Besuch bei den Eltern von Monika in Kriessern. Wir haben dabei geholfen, einiges im Haus umzustellen, damit der Alltag für Arthur und Claire etwas einfacher bewältigt werden kann. Die Spitex wird bei der Pflege von Arthur mithelfen.
Dienstag 20. September: Heute morgen bin ich nach Zürich gefahren für ein Abschlussgespräch mit der Geschäftsführerin Regine Helbling von visarte Schweiz. Ich habe acht Jahre als Präsident mitgearbeitet und wir haben zusammen mit dem Vorstand und der Geschäftsstelle einiges erreichen können. Die Corona Pandemie hat brutal aufgezeigt, wie wichtig dass funktionierende Kulturverbände in solchen Krisenzeiten sind. Nun bin ich sehr froh und fühle mich entlastet. Ich freue mich auf neue Projekte...
Sonntag 18. September: Nach einem ruhigen Sonntag spazierten wir am Nachmittag in die Stadt. Richard Butz organisierte ein Konzert mit Peter Waters als Gedenkanlass zum 2021verstorbenen Fred Kurer. Das war eine absolute Wucht.
Samstag 17. September: Am Nachmittag besuchten wir die "Giraffenhochzeit", eine neue Ausstellung von Leila Bock im Lachenquartier. In einem ehemaligen Hochzeitskleiderladen wird eine Gruppenausstellung mit eindrücklichen Werken, vorwiegend installierte Malerei präsentiert.
Anschliessend habe wir uns im kleinen, sehr schönen Park an der Dürrenmattstrasse eine Serie von Filmen angeschaut. Ich habe Ende der 70er Jahre, gleich um die Ecke, an der Zürcherstrasse 55 im obersten Stockwerk als Textildessigner gearbeitet. Wir hatten damals ein Atelier mit sehr vielen freien Mitarbeiterinnen, um Textilentwürfe für die ganze Welt zu erarbeiten. Unser Hauptmarkt war Japan. das war eine tolle Zeit. Studio Graf und Müller AG war ein Begriff...ich wurde 1979 Vater von unserer Tochter Vera und ich beschloss Künstler zu werden und gründete gleich auch eine Galerie an der Zürcherstrasse 22. Die St. Galerie...
Freitag 16. September: Ich habe den ganzen Tag gemalt und am Abend besuchten wir die Vernissage von Grace Schwind im Kunstmuseum. Am meisten beeindruckt haben mich der goldbronzene, lebensechte Bodybildner, der auf einem Podest im Oberlichtsaal unentwegt seine Körperübungen aufführte und seinen Body als Livekunstwerk zur Schau stellte. Ebenso eindrücklich war die Schlagzeugerin, die auf einer grossen Schaubühne am Rande ihre "Stöcke" schwang, um den ausgestellten, im Sitterwerk geschaffenen Werken, musikalisch eine neue Dimension zu verleihen.
Als Abschluss besuchten wir auf dem Heimweg noch die Vernissage im Ausstellungsraum von Felix Boekamp an der Rorschacherstrasse. Seine ehemalige Professorin, Künstlerin und Musikerin Michaela Meliàn zeigt eine eindrückliche Werkpräsentation.
Donnerstag 15. September: Am Abend war eine Lesung in der Militärkantine angesagt mit Christoph Keller und seinem Buch "Jeder Krüppel ein Superheld", das nun neu auch auf Englisch erschienen ist. Wir haben viele Freundinnen und Freunde aus der Polit-, Kultur- und Litheraturszene angetroffen. Ein starker Abend mit Dorothe Elmiger, Felix Weber und vielen mehr... ich muss nun endlich Christoph besuchen, um das unbekannte Coghuf-Wandbild anzuschaeuen, das vor vielen Jahren am Rosenberg entstanden ist...
Mittwoch 14. September: Ich bin früh aufgestanden. Um 8.15 Uhr war ich verabredet in der Klinik Rehburg. Zwei junge Arztgehilfinnen kümmerten sich um mich. Sie mussten mir Blut abnehmen für einen fälligen Gesundheits Chek-Up.
Am Abend hatten wir Besuch von Felicitas und Ronald. Monika hat sehr fein gekocht, die Gespräche waren sehr anregend und der Abend wunderbar unterhaltsam.
Dienstag 13. September: Um 11 Uhr war ich verabredet mit Barbara Hee und ihrem Lebenspartner. Sie hat für den Vexer Verlag das sehr schöne Buch " SEE YOU LUZZILUNSEA" gemacht, das von Krispin Hee in Berlin gestaltet wurde. Wir haben uns sehr lange nicht mehr gesehen und es gab viel zu erzählen. Wir haben Mitte der siebziger Jahre zusammen in einem Textilatelier in Niederteufen gearbeitet. Das Atelier Ernesto Fick war damals eine sehr gute Adresse für Textilentwürfe.
Am Abend besuchte ich zusammen mit Monika die Filmpremiere des Films "Mahatah - Side Stories from Main Stations" (Kairo und Zürich). Ich habe mich sehr gefreut endlich wieder einmal Sandra Gysi und Ahmed Abdel Mohsen zu sehen. Ich kenne die beiden Filmemacher seit 2015. Sie haben damals einen eindrücklichen Dokumentarfilm über das Stadtmuseum Aarau gedreht, das von Diener und Diener Architekten in Zusammenarbeit mit Martin Steinmann geplant wurde. Ich konnte dort für die Gebäudefassade mein grösstes Kunst am Bau-Werk realisieren. Ich verarbeitete das Holz des Mammutstammes für 124 in Holzplatten geschnittene Menschenfiguren, die dann in Beton gegossen wurden und nun als Reliefs die gesammte Fassade des Stadtmuseums bevölkern.
Sonntag 11. September: Heute sind wir früh losgefahren in die Flumserberge. Ich habe 2018 eine Arbeit gemacht für eine Ausstellung, die Johannes Hedinger mit einem grossen Team geplant hat zum Sardona Weltkulturerbe Sardona. Ich realisierte für die Ausstellung das "Gästebuch Planet Erde," das dann den ganzen Sommer 2018 in der Spitzmeilenhütte auf einem kleinen Tisch lag und von den Gästen rege benutzt wurde für das Niederschreiben und Aufzeichnen ihrer Erlebnisse am und auf dem Berg. Vor zwei Wochen habe ich den ganzen Buchinhalt in der Drehscheibe in St.Gallen scannen lassen. Nun machen wir eine Wanderung zur Spitzmeilenhütte, um das Gästebuch dem "Hüttenwartteam" zu übergeben.
Das Wochenende war sehr eindrücklich und erholsam. Am Montag sind wir auf einem Höhenweg zurückgewandert zur Bergbahnstation. Unterwegs hatten wir eine imposante Sicht bis nach Zürich und zuallerhinterst sah man den dampfenden Schlot eines Atomkraftwerks. Ich denke es war Betznau... ?
Monika ist dann auf meinen Wunsch mit dem Auto über Land, der Hauptstrasse nach bis Werdenberg gefahren. Ich wollte unbedingt wieder einmal das Schloss und den See anschauen. Ich war als Kind in den sechziger Jahren einmal dort an einem Sonntagsausflug mit der Familie Wolgensinger. In meiner Erinnerung war da ganz verschwommen ein trüber Weiher, einige Enten und ein uraltes Schloss.
Heute ist der Ort ein sehr schön herausgeputztes, denkmalgeschütztes Ensemble, das rege für Kultur- anlässe und Hochzeiten genutzt wird. Die Menschen und die Enten freuts.
Donnerstag 8. September: Ich bin viel im Atelier, schaue, staune und geniesse das Herumliegende und Herumstehende. Ich bewege immer wieder einige Werke, um die Stimmung im Raum ganz leicht zu verändern. Mir scheint, dass das auch meine Arbeiten lieben. Die Skulpturen wollen ja nicht monatelang in die gleiche Richtung schauen...ich habe in den letzten Monaten auch das ganze Bücherlager neu organisiert, den Inhalt meiner Grafikschränke geordnet und vieles aussortiert. Notwendig wurden diese Arbeiten auch vom Nachfragen des Versicherungsspezialisten. Er wollte eine bereinigte Bestandesaufnahme von all meinen Werken, den Büchern und von unserer Sammlung. Nun bin ich sehr erleichtert über diese Bereinigung und Klärung. Am Nachmittag hat mich Christian Seelig besucht. Wir haben uns gemeinsam meine Werkschau bei Ronald Rentsch angeschaut. Christian ist ganz in der Nähe aufgewachsen und konnte mir viele Geschichten aus dem Quartier-Leben in den sechziger Jahren erzählen. Das scheint alles sehr viel wilder gewesen zu sein wie heute. Eigentlich wollte ich dann mit ihm zusammen die neue Leila Bock Ausstellung im Lachen-quartier anschauen. Ich fühlte mich dann aber zu erschöpft und zu erfüllt, um mich nach dem langen Tag noch unter die Kunstszene zu mischen.
Mittwoch 7. September: Am Vormittag erledigte ich viele Buchbestellungen. Unsre Internetshop vom Vexer Verlag funktioniert sehr gut und löst viele Bestellungen aus. Um 12 Uhr bin ich mit dem Bus in die Stadt gefahren. Ich hatte um 12.30 Uhr einen Termin bei Simone Fürer für einen kräftigen Haarschnitt. Das war schon lange fällig.
Dienstag 6. September: Gestern erlebten wir einmal mehr einen sehr schönen und unterhaltsamen Abend in der Loft von Ronny und Felizitas. Meine Werke lösen bei den Gästen viele Fragen aus, die ich teilweise selber nicht schlüssig beantworten kann... Es wurde ziemlich spät und heute Morgen habe ich bis elf Uhr tief geschlafen. Das konnte ich schon lange nicht mehr. Als ich meine Mails durchgesehen habe, war ich sehr glücklich über die neusten Fotos, von meinem Kunst am Bau Projekt, "Säulen für ein Haus", das nun in Basel vollendet worden ist. Ich bin erleichtert und sehr glücklich, dass alles geklappt hat und freue mich schon auf die Einweihung von diesem Wohnhaus mit allen zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohnern.
Heute wurde ich schon wieder belohnt. Christina Waidelich, die Tochter des Holzschneiders Ruedi Peter, den ich schon als sechzehnjähriger Stickereientwerfer-Lehrling bewundert habe, brachte mir einige Xylon Mappen, die mir noch gefehlt haben. Nun habe ich einen kompletten Satz aller Xylon Zeitschriften.
Montag 5. September: Heute Morgen trafen zwei Maurer von der BAUARGE ein. Sie werden in den nächsten Tagen unsere Treppe sanieren und einige kleine Maurerarbeiten rund um unser Haus ausführen.
Sonntag 4. September: Wir besuchten den Jubiläumsanlass im Bücherladen Appenzell, mit einer Lesung und einem Gespräch von Ludwig Hasler und Samantha Zaugg zu ihrem gemeinsamen Projekt "Jung und Alt". Der Anlass war in jeder Hinsicht sehr erfrischend. Wir haben viele Freunde getroffen. Unter Anderem auch Ursi, die uns dann spontan in ihr wunderschönes Bauernhaus in Schwende eingeladen hat. Ein guter Tag, sonnenklar aber leicht benebelt fühlte ich mich dann doch, nach den andauernden Festlichkeiten....
Samstag 3. September: Ein grossartiges Geburtstagsfest im Sitterwerk. Paul Rechsteiner und Norbert Möslang feierten ihre 70-zigsten Geburtstage. Das war ein wirklich schönes und unterhaltsames Fest, mit vielen gemeinsamen Freundinnen und Freunden aus Politik, Wissenschaft, Kunst, und Kultur.
Restwoche 35: .... am Mittwoch gemeinsam nach Konstanz, Monika am Donnerstag ins Landesmuseum und am Freitag kommt Eri zu uns...
Montag 29. August: Termin mit dem Versicherungsspezialisten - viel Gartenarbeit - kompostieren - jäten - umgraben und pflanzen. (Heute: Zwiebeln, Spinat und Knoblauch...)
Samstag 27. August: Das aussergewöhnliche Familientreffen gestern Abend war sehr lustig und voller Überraschungen. Heute Morgen habe ich Annemarie abgeholt und wir genossen dann bei uns ein gemütliches Frühstück. Ich staune immer wieder, wie vielfältig und verästelt unsere Familiengeschichten sind. Bäurisch, ländlich und katholisch, mit allen Facetten die das Leben bieten kann... - oder eben auch nicht.
Freitag 26. August: Heute Nachmittag hohle ich meine Cousine Annemarie beim Bahnhof ab. Wir sehen uns nicht sehr oft aber die Begegnungen sind immer sehr angenehm und spannend. Am Abend treffen wir dann die Cousine meines Vaters. Ruth ist 90 Jahre alt und wohnt mit einem Teil ihrer Familie in unserem Quartier.
Sonntag 21. August: heute sind viele von unseren liebsten Nachbarn zu uns in den Garten gekommen. Alle haben feines Essen und Grillgut mitgebracht. Das ergab eine sehr vielseitige Tafel. Ein sehr schöner und friedlicher Sonntagnachmittag mit interessanten Menschen aus der nächsten Umgebung. In unserem Quartier wird sehr viel gebaut. Das wird Veränderungen mit sich bringen. Wir sind sehr optimistisch und hoffen, dass das Quartier dadurch auch aufgewertet werden wird.
Samstag 20. August: Die Woche war sehr intensiv. Viele Familienthemen und gute Gespräche zur Zukunftsgestaltung..
Dienstag 16. August: Gegen Abend erwarten wir Vera. Es gibt so viel zu berichten, zu besprechen und zu entscheiden.
Freitag 12. August: Ein wunderbarer Tag für ein Sommerfest mit guten Freunden auf den Hügeln des Appenzellerlandes. Alles vom Feinsten aus Küche und Keller, im Glas und auf dem Teller. Das viele erzählen und Lachen war richtig gesundheitsfördernd. Meine ramponierte Rippe hat das alles sehr gut ausgehalten.
Donnerstag 11. August: In den letzten Wochen und Monaten war ich sehr stark beschäftigt mit der Reorganisation unseres Bücherlagers, der Bibliothek, unserer Sammlung und von meinem Archiv. Die Versicherung wollte genauere Angaben, was es wirklich zu versichern gibt. Mit Kunst und mit Büchern ist das gar nicht so einfach. Nun habe ich aber eine lange Liste zusammengestellt mit pauschalen Angaben zu den einzelnen Werkblöcken. Das Ordnen und Begutachten war für mich sehr anstrengend aber auch spannend. Ich habe vieles wieder entdeckt von den 70er Jahren bis heute...
Mittwoch 10. August. Heute hatten wir Besuch von Petra Ronner und Peter Schweiger. Wir haben sie abgeholt bei der Bushaltestelle im Krontal und sind dann an die Rosengartenstrasse spaziert, um meine Werkinstallation zu besichtigen, die ich dort in einer Loft von Freunden aufgebaut habe. Ein wunderbar gekühlter Weisswein steht bei jedem Besuch schon im Kühlschrank bereit.
Wir haben dann bei uns zu Hause gekocht und wunderbar gegessen. Es gab sehr viel zu erzählen und zu hören über Ferienerlebnisse, Reisen, Kulturanlässe und viel privates. Ein wunderbarer Abend.
Dienstag 9. August: Nach einem ziemlich anstrengenden Aufräum- und Lagerorganisationstag in meinem Atelier habe ich um 17 Uhr zusammen mit Monika meine grosse, rote Träne abgeholt beim Hiltibold. Die Träne, die ich mit der Motorsäge aus Pappelholz gefräst und rot bemalt habe, hängt nun wieder in meinem Atelier. Diese Trauerarbeit entstand aus Solidarität mit den Menschen in der Ukraine.
Montag 8. August: Um 9 Uhr hatte ich eine Besprechung mit einem Bauspezialisten. Wir müssen die Treppe beim Haus A restaurieren und erneuern. Im Moment wird rund um uns herum gebaut. Da können wir auch etwas Lärm veranstalten.
Sonntag 7. August: Ein wunderbares Frühstück bei Eveline und Ralph... und am Nachmittag machten wir einen ausgedehnten Sonntagsspaziergang.
Samstag 6. August, Am Morgen um 10 Uhr holten wir Menga und Fredi im Stephanshorn ab, um gemeinsam ins Rheintal zu fahren. Die Familie von Monika hat schon seit den 70er Jahren einen schönen "Blätz" Land im Schollenriet, zwischen Kriessern und Montlingen. Monika schwärmt immer von diesem Ort und Fredi und Menga wollten sich das gerne mal anschauen. Wir fuhren gemeinsam dahin und machten einen langen Spaziergang im Riet, bis zur Schollenmühle, die schon vor vielen Jahren zu einem sehr schönen und informativen Museum hergerichtet wurde. Der Verein pro Riet ist sehr aktiv und hat erreicht, dass in den letzten Jahren viel für den Naturschutz in dieser Region erreicht wurde. Wir haben einige Störche gesehen, den Aussichtsturm bestiegen und den Baggersee bestaunt... das war ein guter Tag.
Freitag 5. August: Am Morgen bin ich zusammen mit Monika in die Stadt gefahren, zum Bauernmarkt. Wir haben viele Setzlinge gekauft, die ich dann zu Hause gepflanzt habe. In meinem grossen Hochbeet auf dem Kiesplatz vor unserem Haus wächst nun viel Lauch und grosse Kohlsorten. Die Schnecken werden sich freuen und ich muss aufpassen, dass auch für uns etwas vom Gemüse übrigbleibt.
Dienstag 2. August: Gestern Abend fand wieder ein Essen an der Rosengartenstrasse statt, wo meine Arbeiten bis Ende Jahr präsentiert werden. Immer am ersten Montag im Monat organisiert Ronald ein Essen mit geladenen Gästen in seiner Loft. Das sind sehr unterhaltsame und entspannte Treffen mit interessanten Menschen aus ganz unterschiedlichen Kreisen. Heute hatte ich die Gelegenheit, mit dem Landschaftsgärtner Tobias Pauli zu reden. Sein Vater war der Künstler Fritz Eduard Pauli. Ein total unterschätzter Maler und Radierer. Mir gegenüber sass Yvette Sànchez. Das war sehr lustig. Wir kennen uns schon seit den frühen 80er Jahren und haben viele gemeinsame Freunde aus Basel. Neben mir sass Anita Zimmermann. Sie hat schon wieder ein Projekt im Kopf und möchte von mir einen "Schnörkel- Vortrag" für eine Veranstaltung im Krügerpark im Lachen-Quartier. Die Krügerstrasse wurde im Jahr 2009 umbenannt in Dürrenmattstrasse. Linke Politikerinnen und Politiker haben damals die Diskussion um die Apartheit und das Unrechts-Regime in Südafrika geführt und damit erreicht, dass die Krügerstrasse umbenannt worden ist. Hans Fässler war und ist ein wichtiger politischer Kämpfer für die Menschenrechte.
Montag 1. August: Das Wochenende haben wir bei unseren Freunden Susi und Hugo am Sempachersee verbracht und dabei auch wieder einmal Hanna getroffen. Es war wunderschön. Spazieren durch die Wälder, Baden im See, gutes Essen, toller Wen und eine beeindruckende Schiffsfahrt mit Sonnenuntergang. Heute Nachmittag sind wir gut erholt wieder zurück nach St. Gallen gefahren.
Mittwoch 27. Juli: Mein Rippenbruch hat meine Aktivitäten ziemlich heruntergefahren. Ich muss alles etwas langsamer angehen, insbesondere die Gartenarbeit. Das ist gar nicht so einfach. Langsam Äste aus der Hecke schneiden, langsam Schnecken einsammeln, langsam Beeren pflücken... langsam geht mir alles Langsame auf die Nerven.
Montag 25. Juli: Um 10.15 war ich verabredet mit der Architektin Eva - Maria Simon von Diener und Diener Architekten. Ich arbeite schon lange an einem Kunst am Bau Projekt für ein Wohnhaus in Basel. Das Projekt heisst "Säulen für ein Haus". Nun fahren wir gemeinsam nach Tal, um den aktuellen Stand des Betongussprozesses zu begutachten. Die von mir entworfenen Säulen mussten zuerst gedrechselt werden, damit davon die Gussnegative angefertigt werden konnten.
Ich war natürlich sehr gespannt auf die ersten Gussresultate und ich wurde nicht enttäuscht. Alles kommt gut, dank der grossen Sorgfalt und des Fachwissens der beteiligten Facharbeiter.
Eva Maria hat mich dann bei der Autobahnausfahrt im Neudorf abgesetzt, um nach Heiden zu fahren und ich bin frohgemuht nach Hause spaziert. Beim Schrebergarten in der Nähe vom Coop Gallusmarkt habe ich dann die ultimativ originellsten Bohnenstangen entdeckt, die ich je gesehen habe. Der oder die Gärtnerin hat einfache, ca. 120 cm hohe vierkantige Pfähle eingeschlagen und daran sehr professionell bei jedem Pfahl einen etwa fünf Meter langen Ast befestigt. Diese unterschiedlichen Äste lösen durch ihre Individualität eine befreite, elegante und tänzerische Stimmung in diesem Garten aus. Ich habe mir einfach überlegt wie diese Bohnen gepflückt werden können. Am wahrscheinlichsten sind es Suppenbohnen, die bis im Herbst an der Stange ausreifen können. Ich werde diese Bohnenplantage mit grossem Gwunder weiterhin beobachten.
Sonntag 24. Juli: Heute Morgen bin ich nach unserem wunderbaren Sommerfest schon um acht Uhr aufgestanden. Zu meiner grossen Verwunderung konnte ich trotz meiner wilden Tanzerei schmerzfrei aus dem Bett steigen. (Konzentriert und geschmeidig wie ein Suma-Ringer) ((Ha - Ha - Ha - Stopp, Lachen schmerzt... )) Ich habe im Tankstellenshop frisches Brot, Orangensaft und einige Köstlichkeiten für das Frühstück, plus die Sonntagszeitung für mich eingekauft.
Lesend wartete ich dann im Garten mit einem reichhaltigen Frühstück, das ich bereits vorbereitet hatte, auf Monika, die gegen 10 Uhr langsam wach wurde und sich zu mir setzte. Als Fliegenabwehr benutzte Monika heute ein Räucherstäbchen, das sie in einem Blumentrog glühen liess. Es war ein bisschen so, wie ich mir Indien am Tag danach vorstelle. ( Blöder Scherz! - ich war gar nie in Indien)
Samstag 23. Juli: Heute Nachmittag, als wir losfahren wollten Richtung Speicherschwende, standen Carole und Sebastian mit einer Flasche Prosecco vor der Türe. Mein Lieblingshund Santo war natürlich auch dabei. Überraschung... Unverhofft sassen wir nun schon zu Hause beim Apero, vor dem geplanten Sommerfest bei Martha und Christian, oberhalb des ehemaligen Restaurants Schauggenbädli.
Wir fuhren dann zusammen mit unseren Freunden bis zum Restaurant Schaugenhof an der Rehtobelstrasse und gingen dann zu Fuss an den wunderschönen Ort am Jacobsweg. Das Haus war vor langer Zeit auch eine Rast- und Schlafstätte für Pilger.
An diesem schönen Sommerabend traf sich eine sehr sympathische Gruppe von Freundinnen und Freunden, mit guter Live Musik, (ein eingespieltes Ehepaar-Duo, er an der Solo-Gittarre und sie am Elektrobass, er singend, sie eher summend, sehr reichhaltig und vielseitig) feinem Essen, gutem Wein, lustigen und spannenden Gesprächen und der Möglichkeit zur Musik zu tanzen. Trotz meines Rippenbruchs habe ich mich getraut ziemlich wild zu tanzen. Das erstaunliche Resultat war, dass ich wunderbar schlafen und am Morgen schmerzfrei aufstehen konnte. Das Rütteln und Schütteln scheint die Rippen wieder in ihre ursprünglichen Stellung eingeordnet zu haben. Mal sehen, wie lange dieser Zustand anhaltet.
Freitag 22. Juli: Heute kommt Monika von Berlin zurück. Ich habe Raclette eingekauft und draussen bei unserer Feuerstelle alles vorbereitet. Wir mögen es, den Käse direkt über dem offenen Feuer schmelzen zu lassen... Monika hatte viel zu erzählen von Soan und Vera und von der Stimmungslage in Berlin. Für mich wäre alles viel zu anstrengend gewesen mit meiner gebrochenen Rippe. Wir haben viel gelacht und den schönen Abend genossen.
Donnerstag 21. Juli: Am Morgen um 10 Uhr hatte ich einen Termin mit einem Versicherungskaufmann von der Mobiliar. Wir haben uns direkt an der Lukasstrasse getroffen, um mein Atelier und mein Lager zusammen anzuschauen. Mir steht sehr viel Arbeit bevor. Ich muss mir für die Versicherung eine Übersicht verschaffen über alle meine Werke, Skulpturen, Malereien, Druckgrafik, das Bücherlager vom Vexer Verlag, die Bestände meiner eigenen Bibliothek und über all die Werke, die ich selber angekauft habe. Ich glaube ich brauche Hilfe. Wo bleiben all die Assistentinnen und Assistenten, die alle Werke sortieren, ausmessen, entstauben und Katalogisieren? Es ist schwierig und aufwändig, alle Werke zu sichten und den realen Wert einzuschätzen.
Montag 18. Juli: Monika ist nun auf dem Weg nach Berlin. Sie hat mir soeben telefoniert, dass ein technisches Problem beim Zug die Fahrt verzögern wird. Eine Männerstimme fragte: "Wollen Sie nach Berlin? - dann müssen Sie das Gleis wechseln..." Im Moment ist überall der Wurm drin. Jetzt habe ich eine Nachricht bekommen, dass der Zug immer noch im Bahnhof von St. Gallen steht.
Samstag 16. Juli: heute wollten wir eigentlich mit dem Zug nach Berlin fahren. Mein Rippenbruch macht für mich aber eine so lange Bahnreise unmöglich. Als Trost habe in mir den letzten Tagen alle Spiele der Schweizer Fussballerinnen angeschaut. Obwohl die Frauschaft nicht in die nächste Runde kommt bin ich total begeistert von unseren Fussballerinnen. Sie sind an die Grenzen des Leistbaren gegangen und haben gekämpft bis zum bitteren Ende. Bei den Fussballerinnen gibt es sehr viel Potential, das viel stärker gefördert werden muss.
Freitag 15. Juli: Die letzten Tage musste ich mich nach meinem Rippenbruch mit grosser Vorsicht und sehr langsam bewegen. Die Schmerzmittel haben mich stark gedämpft und verlangsamt... Meine erste Opiumerfahrung in Form von Schmerztabletten. Wenn ich aufstehen will, muss ich mich auf dem Rücken liegend, vorsichtig an den Bettrand hinarbeiten und im richtigen Moment eine sehr langsame Drehung auf die Seite versuchen. Wenn das nach mehreren Versuchen gelingt, kann ich ganz langsam die Füsse auf den Boden setzen und aufstehen. Meistens brauche ich mehrere Anläufe bis das funktioniert. Es ist ein riskantes Balancieren zwischen Gewicht und Fallhöhe.
Heute feiern wir die Hochzeit von Eveline und Ralph. Wir trafen uns beim Rathaus in einem sehr kleinem Kreis. Die schlichte Zeremonie erinnerte mich an meine eigene zivile Hochzeit. Monika und ich unterschrieben unseren Ehevertrag im Rathaus in Oberriet im Sommer 1979... zusammen mit meinem Bruder Hübi und Antonietta. Solch emotionale Momente empfinde ich wie Grenzsteine meines Lebensweges. Es sind ja auch Orientierungshilfen. Bei uns zu Hause haben wir einen Aperitif vorbereitet und Ralph hat seine Saxophonlehrerin und einen Bassisten organisiert für die musikalische Umrahmung. Die Musik hat eine wunderschöne Stimmung verbreitet. Am Abend gab es dann ein wunderbares Essen in einem schönen Restaurantgarten im Lachenquartier.
Mittwoch 13. Juli: Heute feiern wir unseren dreiundvierzigsten Hochzeitstag. Ich bin ziemlich lädiert und nachdenklich... Nach meinem Sturz von der Leiter habe ich mich den ganzen Tag sehr bedächtig und vorsichtig im Garten bewegt. Am Abend hatten wir Alexi und Andrea zu Gast. Wir haben fein gekocht und hatten einen sehr lustigen Abend. Ich war wieder guten Mutes. In der Nacht hatte ich aber einen starken Niessanfall und als ich am Morgen aufstehen wollte krümmte es mich vor Schmerz. Ich konnte kaum mehr aufrecht gehen. Wir hatten keine andere Wahl und mussten einen Krankenwagen bestellen. Ich konnte unmöglich selber ins Spital fahren. Ich bekam sofort eine Infusion und bei der Untersuchung im Notfall stellte sich heraus, dass ich eine Rippe gebrochen habe. Das ist brutal schmerzhaft. Monika hat mich dann abgeholt und ich legte mich sofort ins Bett. Nach mehr als fünf Stunden Schlaf geht es mir nun schon sehr viel besser. Aber auf meine Reise nach Berlin werde ich wohl verzichten müssen.
Dienstagnachmittag 12. Juli: ich wollte am Nachmittag die neuen Dachbretter beim Geräteschuppen montieren und annageln. Wegen einer blöden Unachtsamkeit ist dann die Leiter umgekippt und ich bin auf eine Steinplatte gestürzt. Es ging alles sehr schnell. Meine Brille flog in weitem Bogen durch die Luft und ich hinterher. Ich lag benommen am Boden und konnte nicht mehr atmen und brachte keinen Ton aus mir heraus. Nach Atem ringend kroch ich über die Wiese zum Wohnzimmer und blieb auf der Schwelle liegen... Lilian und Paul haben alles von ihrem Balkon aus mitbekommen und waren sehr besorgt. Ein brutaler Sturz und das vor unserem 43 vierzigsten Hochzeitstag. Lilian ist dann zu uns rüber gekommen und hat mich zusammen mit Monika professionell verarztet. Lilian ist Gesundheitsfachfrau und kennt sich aus! Sie hat vorsichtig alle meine Rippen abgetastet und dann ein grosses Schmerzpflaster platziert.
Montag 11. Juli: heute habe ich mich entschlossen, unseren alten Geräteschuppen zu renovieren und zu stabilisieren. Das Dach ist nicht mehr dicht. Monika und ich haben zusammen Holztafeln und Latten bei der Hiag eingekauft und ich machte mich an die Bauarbeiten.
Samstag 9. Juli: heute war ein spezieller Tag. Fredi Altherr ist zusammen mit seiner Nichte Emma zu mir ins Atelier gekommen. Emma wollte unbedingt einmal mit einem "richtigen" Künstler zusammen arbeiten. Sie malt und bastelt sehr gerne. Ich habe schon viele schöne Zeichnungen, Collagen und wilde Ideen von ihr gesehen. Ich habe ihr zuerst alle herumstehenden Arbeiten gezeigt und erklärt was ich mache. In meinem Bildhaueratelier habe ich viele Holzstücke, Späne und Restholz von meinen Skulpturen. In die Mitte des Raumes habe ich eine Holzpalette platziert und habe den Vorschlag gemacht, dass wir zusammen etwas lustiges bauen könnten. Emma hatte dann die Idee, ein Schwimmbad zu bauen. Zum Glück fand ich einen grossen Karton mit Acrylfarben, die ich schon lange nicht mehr gebraucht habe. Somit konnten wir dann das Schwimmbecken, die Eisdiele, den Bademeister, den Sonnenschirm, die Rutschbahn und alles was eben zu einer richtigen Badi gehört aus Holz zusammenbauen und bunt bemalen. Fredi hat dann am Nachmittag kurzerhand ein Museum in seinem Gartenhaus eröffnet, wo wir am Abend die grosse Badeanstalt platzieren konnten und eine Vernissage im kleinen Kreis feierten.
Freitag 8. Juli: gegen Mittag sind Nicole Zachmann und Judith Keller vorbeigekommen, um ihre Bücher abzuholen. Das Text und Fotobuch mit dem Titel: "DAS RAMPONIERTE VERTRAUEN" ist sehr fein und wunderschön gestaltet. Die zwei Frauen sind total gegensätzlich und dadurch auch spannend. Judith hat mit ihrem Text eine ganz eigene und stimmige Atmosphäre für die Fotoarbeiten von Nicole geschaffen.
Donnerstag 7. Juli: Heute Morgen habe ich zusammen mit Monika die grosse Träne an die Magnihalde transportiert für die Ausstellung im Hiltibold. Die Installation hat sehr gut geklappt. Ich habe mich dann auf dem Bärenplatz von der Sonne bestrahlen lassen, Kaffee getrunken und alle Zeitungen gelesen. Gegen Mittag bin ich dann zu Anita Zimmermann spaziert. Sie hat mich, Genevieve Leong und Marianne Rinderknecht zum Essen eingeladen. Eine sehr schöne Begegnung auf der Dach-Terasse am Mühlesteg. Anschliessend habe ich zusammen mit Genevieve meine Ausstellung in der Loft an der Rosengartenstrasse besucht und mein Atelier an der Lukasstrasse gezeigt.
Die Eröffnung am Abend war stressfrei. Ich habe mich sehr gut unterhalten.
Dienstag 5. Juli: Im Moment arbeite ich viel im Garten. Es gibt immer etwas zu tun... Am Abend haben uns Elsbeth und Hansueli besucht, mit der Gastfamilie aus der Ukraine. Katia, Irina und Danilo. Das war ein lustiger Abend mit viel Brot, Kartoffeln und Wurst.
Montag 4. Juli: Heute Morgen hat Stefan Wittmer seine Bücher abgeholt. TIN CAN ist ein sehr gelungenes Werk, mit einem sehr speziellen Blick des Künstlers auf Amerika.
Am Abend fand das grosse Essen bei Ronald Rentsch und Felicitas statt an der Rosengartenstrasse. Eine spannende Gesellschaft hat sich zum Spagetti-Essen eingefunden.
Sonntag 3. Juli: Nach einem stilvollen Frühstück mit perfektem Frühstücksei von unserem Miethuhn Venus, sind wir um 10 Uhr losgefahren nach Weinfelden. Corinne Schatz spricht mit den beiden KünstlerInnen Katharina Henking und Guido von Stürler. Sie haben in den letzten Monaten in der Remise in Weinfelden gearbeitet und ortsspezifische Werke entwickelt. Das war ein sehr schöner "Kunstmorgen" auf dem Land. Unsere Tochter Vera Ida hat hier vor vielen Jahren, kurz nach ihrem Studium an der ZHDK mehrere Monate gearbeitet und eine sehr spannende Installation geschaffen.
Anschliessend sind wir nach Wittenbach gefahren, um im Schloss Dottenwil die Wolkenbilder von Gabriela Zumstein anzuschauen. "Himmeln" macht Spass. Gabriela hat aus dem vollen geschöpft und viele witzige Wolkenbilder und Wortspiele kreiert.
Freitag 1. Juli: Am Morgen früh sind die Bücher von Stephan Wittmer geliefert worden. TIN CAN ist der Titel. Eine sehr spannende Fotoserie quer durch Amerika. Eine sehr persönliche Sicht auf ein Land, das mir ziemlich fremd ist. Sabine Gebhard Fink, Daniel Blochwitz Michel Rebosura, Kanty Diamond Hamer und Jana Bruggmann haben spannende Texte zu dieser Arbeit verfasst.
Donnerstag 30. Juni: In den letzten Wochen habe ich versucht, das gesamte Bücherlager vom Vexer Verlag neu zu ordnen und zu optimieren. In 37 Jahren kommt einiges an bedrucktem Papier zusammen. Es ist spannend zu sehen, wie sich der Lagerbestand dauernd verändert. Bei jedem Titel stellt sich die Frage nach der richtigen Auflage. Oft liegt man in der Einschätzung total daneben. Unser grösster Erfolg war in der jüngsten Zeit die Monografie über den Künstler Coghuf. Die Jurassierinnen und Jurassier lieben und schätzen ihren leider viel zu wenig gewürdigten Künstler. Eine umfassende Werkschau in einem bedeutenden Schweizer Museum wäre schon seit Jahrzehnten ein absolutes Muss.
Am Abend habe ich mich mit Judith Luks, der Verlegerin aus Biel, die auch aus St. Gallen stammt, lange telefonisch über das Thema der idealen Buchauslieferung in der Schweiz unterhalten. Zum Glück macht mir das tägliche Versenden von Buchpaketen grossen Spass. ich bastle meine Schachteln gerne aus Altkarton zusammen und wenn ich sehr gute Laune habe, mache ich oft Originalzeichnungen auf die Recyclingpakete. Es sind schon mehrere hundert Pakete fotografisch dokumentiert. Ich stelle mir immer vor, wie die Postbotinnen und Postboten auf meine Zeichnungen reagieren...
Mittwoch 29. Juni: Heute Morgen habe ich im Lettre International einige sehr spannende Artikel gelesen zum Krieg in der Ukraine. "Museum und Rakete" von Régis Debray, "In Putins Hirn" von Elena Kostioukovitch, das Geleitwort von Ludmila Ulitzkaja und "Das Wort Ukraine - Die Wiedergeburt des Mutes im ermatteten Europäischen Bewusstsein" - von Georges Nivat.
Ziemlich aufgewühlt habe ich dann in unserem Garten nach essbaren Kräutern und Gemüse gesucht und ein sehr feines Essen für Monika und mich vorbereitet, als kleinen Trost für das grosse Elend auf dieser Welt. das klingt jetzt sicher etwas zynisch. Aber das sogfältige und liebevolle Zubereiten von Speisen schenkt mir wirklich etwas Ruhe. Am liebsten würde ich einfach nur noch Schlafen...
Montag 27. Juni: Am Nachmittag waren wir verabredet mit Ursina und Thomas, um ein grosses Bild von Vera abzuholen. Die Beiden ziehen weiter in die Nähe von Bern. Das sehr schöne Bild hing sehr lange über dem riesigen Flügel von Thomas und es hat leider keinen Platz in ihrem neuen Haus. Monika hat einen kleinen Bus gemietet bei Sprenger. Es stellte sich dann schnell heraus, dass der Bus zu klein und das Bild zu gross war. Also noch einmal von vorne - Monika mietete den grössten Bus und wir konnten das Bild dann zu mir ins Atelier an der Lukasstrasse transportieren.
Sonntag 26. Juni: Ausgedehnte Sonntagsruh...
Samstag 25. Juni: Am Morgen habe ich alle bestellten Bücher verpackt und zur Post gebracht. Wir haben den ganzen Kofferraum von Monikas Auto gefüllt. Teilweise waren die Pakete sehr schwer. Ich bin erleichtert, dass jetzt alles auf dem Weg ist.
Am Nachmittag feierten wir in Oberriet den 65. Geburtstag von meinem Bruder Hubert. Ein tolles Fest an einem originellen Ort, mit einem sehr schönen Garten, mitten im Dorf, in der Nähe der Sekundarschule. Gutes Essen, guter Wein und eine super Stimmung, mit viel Musik, Gesang und Tanz.
Nach meiner Klassenzusammenkunft am 11. Juni war das für mich in diesem Monat schon das zweite, sehr gelungene Fest in Oberriet.
Freitag 24. Juni: Heute Mittag wurde die zweite Palette mit Büchern von Gerber-Bardill geliefert. Es hat alles reibungslos geklappt. Um halb Drei musste ich los mit meinem Rollkoffer, zum Bahnhof. Mein Zug fuhr um 15.25. Ich wurde von einem extremen Starkregen überrascht und musste beim Hauptbahnhof versuchen einen Schirm zu kaufen. Zum Glück fand ich im coop noch einen Knirps, ich musste ja meine Bücher schützen, die ich ins Bündner Kunstmuseum bringen musste. Am frühen Abend beginnt die Diskussion zum Thema Künstlerbücher. Susanne Bieri von der Schweizer Nationalbibliothek hat ein beeindruckendes Buch zu diesem Thema herausgegeben und darin weit über 100 Interviews mit Fachleuten festgehalten. Zur Diskussion waren auch Diego und Gilli Stampa eingeladen. Leider konnten sie aus gesundheitlichen Gründen nicht nach Chur kommen. Schade, ich hatte mich sehr auf dieses Treffen gefreut. Ich war eine Stunde zu früh und konnte mir darum alle aktuellen Ausstellungen ansehen. Eindrücklich war die Präsentation der Holzschnitte und der Druckplatten von Hermann Schärer. Die sehr spezielle und gelungene Inszenierung wurde durch Vaclav Pozarek erarbeitet. Im Untergeschoss ist immer noch die sehr eindrückliche Installation von Wolfgang Leib zu sehen und im "Atelier" die anregende Installation "Im Umbau" von Markus Müller.
Die anregende Diskussion begann dann um 18 Uhr im Foyer des Museums. Es diskutierten Susanne Bieri, Stephan Kunz, Dino Simonet und ich. Es war gar nicht so einfach, die Definition eines wirklichen Künstlerbuches festzulegen. Dieter Roth war natürlich ein wichtiger Vertreter dieser Kunstgattung. Hanne Darboven mit ihren vielen Niederschriften haben wir in der Diskussion glatt vergessen. Als sich dann das Publikum in die Diskussion einmischte, wurde es so richtig fetzig. Wir stellten fest, dass auf dem sehr gut bestückten Büchertisch des Museums kein einziges "reines" Künstlerbuch liegt.
Das ist seit diesem Abend anders. Nun liegt das neue Künstlerbuch von Gerber Bardill "to a mouse" zum Kauf bereit.
Auf meiner Rückreise nach St.Gallen erlebte ich unheimlich schöne Abendstimmungen. Vor allem im Raum Bodensee war das farbige Lichtspektakel am Himmel einzigartig. Als ich dann um 22 Uhr nach Hause kam war auch Monika aus Berlin zurück. Es gab viel zu erzählen und eben so viel anzuhören. Der Bericht aus Berlin war natürlicher spannender wie meine Alltagsgeschichten...
Donnerstag 23. Juni: Heute habe ich 80 Bücher für Esther Ernst vorbereitet und verpackt. Ich kann die fünf schweren Schachteln aber erst nächste Woche zur Post bringen, wenn Monika wieder da ist.
Mittwoch 22. Juni: Am Mittag ist die erste Palette mit Büchern von Gerber Bardill geliefert worden. Ich habe die Wartezeit genutzt, um weiter am Bücherlager zu arbeiten. Ich muss dringend alles optimieren und den Standort der Bücher notieren, damit im Notfall auch jemand anderes die Bücher im stetig wachsenden Lager finden würde. Das ist eine grosse Herausforderung, aber machbar. Bei diesen Lagerarbeiten schiebe ich jeweils etliche Tonnen Bücher herum. Als Erholung arbeite ich dann gegen Abend sehr gerne im Garten. Da gibt es auch immer wieder etwas umzuschichten, zurückzuschneiden, auszureissen und anzupflanzen. Im Moment liebe ich das Essen der frischen Beeren. Zur Zeit sind die Himbeeren und die Stachelbeeren meine Favoriten.
Montag 20. Juni: Heute Morgen ist Monika mit dem Zug nach Berlin gefahren, um Vera und Soan zu besuchen. Sie bleibt bis am Freitag. Ich wäre sehr gerne mitgefahren aber es gibt immer so viel zu tun. Büchersendungen werden angeliefert und nach der Messe in Basel gibt es viele Nachbestellungen, die ich erledigen muss. Zudem bin ich am Freitag eingeladen, an einer Diskussion über Künstlerbücher teilzunehmen, die am Freitag um 18 Uhr im Kunstmuseum Chur stattfindet anlässlich des neu erschienenen Buches "SWISS ARTIST BOOKS" von Susanne Bieri von der Nationalbibliothek. Gilli und Diego Stampa aus Basel sind auch dabei. Darauf freue ich mich.
Sonntag 19. Juni: Nach einem sehr schönen, späten Frühstück mit einem biologischen Frühstücksei sind wir nach Schaffhausen gefahren. Um 14 Uhr war die Vernissage im Kunstraum Reinart, wo ich meine grosse Träne und den Hocker für Gottfried Keller zeige.
Der Anlass war sehr angenehm und es ergaben sich einige spannende Gespräche.
Samstag 18. Juni: Heute begann die Buchmesse bereits um 12 Uhr. Ich habe insgesamt sehr gut verkauft und sehr viele spannende Menschen kennengelernt. Ich denke da werden noch viele Reaktionen erfolgen. In diesem Jahr sind interessanterweise vor allem kleine feine Bücher gekauft worden. Ich denke die Menschen wollen weniger Ballast herumschleppen im Leben.
Diese Woche war sehr anstrengend und sehr bereichernd in allen Bereichen. Es gibt einfach viele spannende Menschen auf diesem Planeten.
Ich habe etwas früher zusammengepackt, um den 18.30 Uhr Zug zu erwischen. Auf dem Bahnhof hat mich ein Schwarzer angequatscht, ob ich seine Tageskarte kaufen würde. Ich habe das dann gemacht, nicht um billiger Zug zu fahren, sondern um ihm einen kleinen Sonntagsverdienst zu ermöglichen. Ich hatte dann aber immer ein etwas mulmiges Gefühl wenn ich das Ticket zeigen musste. Es ging alles gut und um 21 Uhr war ich zu Hause. Monika hat mich wunderbar bekocht.
Freitag 17. Juni: ich habe einmal mehr wunderbar geschlafen, hoch über Basel. Nach dem Frühstück besuchte ich die Ausstellung "swiss art awards". Ich war sehr beeindruckt von der enorm aufwändigen Videoarbeit von Jjajia Zhang. Und ich traf dort unter Anderem die Künstlerin Agatha Zobrist. Mit ihr konnte ich spontan die Tendenzen und Eindrücke von diesem Wettbewerb diskutieren.
Um 15 Uhr begann wieder die Messe. Es war ziemlich anstrengend bei dieser Hitze aber ich hatte sehr spannende Begegnungen und sehr viele interessierte Besucherinnen und Besucher. Um 18 Uhr kam Fritz Balthaus zur Signierstunde seines neuen Buches mit dem Titel "Poststudio".
Der Tag war zwar anstrengend aber auch sehr erfolgreich.
Um 21 Uhr bin ich dann zum Restaurant Frohsinn spaziert, um zusammen mit Ute, Walter und einer Freundin gemeinsam zu essen.
Donnerstag 16. Juni: Um 14 Uhr traf ich mich mit Alex Silber und Johannes Nilo im Park vor der Kaserne. Alex plant ein Buchprojekt zusammen mit Johannes und er wollte mit mir das Konzept besprechen. Um 15 Uhr begann dann wieder der Messetag. Um 17 Uhr kam Angela Lyn, um ihre sehr schönen und schweren Bücher zu signieren, die für eine grosse Ausstellung in einem riesigen, barocken Palast in der Nähe von Meiland stattfindet. Um 18 Uhr war dann Dirk Reimes zum Signieren seines Buches "sous un ciel partagé entre nuages et éclaircies" anwesend. Er hat ein Jahr lang in Brüssel gelebt und in diesem Jahr jeden Tag eine Fotografie gekauft auf dem Flohmarkt, mit Bildern von unbekannten Menschen, die ihn berührten. Über diese Menschen hat er dann eine sehr feine, frei erfundene Geschichte geschrieben. Nach der Messe bin ich dann um 21 Uhr zusammen mit der wunderbaren Kinderbuchillustratorin Petra Rappo zum Italiener "Gato Nero" an der Oetlingerstrasse zu einem feinen Nachtessen gegangen.
Mittwoch 15. Juni. Ich bin früh aufgestanden für meine Reise nach Basel. Mein altgedienter Gepäckwagen war wie immer extrem schwer. (Ich weiss gar nicht wie diese Transportwagen auf Rädern wirklich heissen) Einkaufswagen stimmt ja in meinem Fall nicht. Bei mir ist es ja eher ein Verkaufswagen... Na ja - mein Zug aus München nach Zürich hatte wegen einem "Ereignis" eine halbe Stunde Verspätung. Ich musste einmal mehr mit dem Regio nach Zürich fahren. Ich hatte aber zum Glück einen direkten Anschluss in Zürich nach Basel.
Ich bin dann direkt zu Walter Morgentaler gefahren. Er bietet mir einmal mehr ein Gästezimmer an. Das ist ein wunderbarer Ort. Das erste Hochhaus in Basel an der Sperrstrasse. Ich übernachte im 18. Stockwerk. Das ist wirklich grossartig und ganz nahe an der Kaserne, wo die Messe stattfindet.
Am Nachmittag habe ich dann in aller Ruhe meinen Bücherstand aufgebaut. Die Eröffnung war um 18 Uhr und dauerte bis 22 Uhr. Der erste Abend war schon mal sehr gut besucht.
Dienstag 14. Juni: Heute sind 3500 Liter Heizöl geliefert worden. Bei diesen extremen Preisen verstehe ich nun endlich die Bezeichnung von Öl als "Schwarzes Gold."
Am Nachmittag habe ich bereits meinen Rollkoffer für die Buchmesse in Basel vollgepackt mit sehr vielen kleinen Publikationen.
Montag 13. Juni: Am frühen Abend sind wir mit dem Auto nach Chur gefahren, für die Buchvernissage von Gabriela Gerber und Lukas Bardill. Leider haben wir nur ganz wenige Buchexemplare erhalten für die Präsentation, die in der Postremise stattgefunden hat. Der Ort ist toll für kleine Kulturveranstaltungen. Ich war noch gar nie in diesem Raum. Der Anlass war sehr schön. Nach der Begrüssung durch Luciano Fasciati gab es einen ersten Block mit einer Filmvorführung von Arbeiten von Gabriela und Lukas. Die musikalische Begleitung durch den jungen Gitaristen Frieder Torp war sehr stimmungsvoll. Anschliessend machte ich ein spontanes Gespräch mit Gabriela und Lukas über ihre künstlerische Arbeit. Ein zweiter Film- und Musikteil rundete den gelungenen Anlass ab. Monika und ich sind dann noch bei Tageslicht, und sehr gut gelaunt mit den restlichen Büchern und den Sondereditionen nach St. Gallen zurückgefahren.
Sonntag 12. Juni: Monika kam gegen die Mittagszeit zurück aus Luzern. Sie war am Vorabend an einer Filmpremiere von Edith und Lorenz und fuhr anschliessend mit Eri nach Luzern.
Wir fuhren dann gemeinsam nach Kriessern zum Gartenfest bei Ruth und Andre. Das war wunderbar. Nach der Reise nach Oberriet nun ein weiterer toller Anlass im Rheintal.
Samstag 11. Juni: Der heutige Tag wird ein grosser Tag. Der Jahrgang 1955 trifft sich um 14 Uhr beim Schulhaus in Oberriet. Ich bin um 12.39 in St. Gallen abgefahren und wollte um 12.26 in Oberriet sein. Mein Problem war, dass der Zug in Oberriet nicht angehalten hat. Ich bin in St.Gallen blöderweise in den Schnellzug eingestiegen und musste bis nach Buchs fahren. In Buchs eilte ich sofort auf das Gleis drei, der Zug nach Oberriet war aber schon weg. Ich rannte dann wieder zurück, suchte die Busshaltestelle und hatte grosses Glück. Der Busfahrer wollte gerade die Türe schliessen und liess mich dann doch noch einsteigen. Ich genoss die Fahrt durchs Rheintal und war pünktlich um 14 Uhr beim Primarschulhaus in Oberriet. Meine tolle Reisegeschichte amüsierte meine ehemaligen Mitschülerinnen und Mitschüler sehr.
Gemeinsam sind wir dann zum Schloss Blatten spaziert. Hinter der Burgruine gibt es einen Rebberg, wo der Sauvignon Blanc vom Blattenberg wächst und produziert wird. Dank dem schönen Wetter konnten wir draussen sitzen und den Wein und den Vesper geniessen. Lustigerweise hat mein Bruder Hubert die Weinetiketten von diesem kleinen Weingut gestaltet.
Ich habe mich sehr amüsiert über all die vielen spannenden Geschichten, die an diesem Nachmittag von meinen Mitschülerinnen und Mitschülern erzählt worden sind. Ich finde es wunderbar, dass sich Menschen in ihrem wahren Wesen nicht verändern. Das Lachen, die Gestik, die Eigenheiten bleiben bis ins hohe Alter erhalten. Es ist auch wunderbar, sich all die spannenden Lebensgeschichten anzuhören und die unterschiedlichen, persönlichen Entwicklungen von Menschen zu bestaunen, die man ja vor allem als Kinder kannte. Auch die Berichte von vielen Fehlleistungen und Verletzungen, die durch Lehrpersonen ausgeübt worden sind haben mich entsetzt. Ich scheine als Kind einiges nicht mitbekommen zu haben. (ich war ja auch extrem Kurzsichtig...)
Am frühen Abend sind alle wieder ins Dorf zurück spaziert und wir haben dann in der Krone gegessen. Ein kleines Grüppchen hat noch einen kurzen Zwischenhalt für einen Apero im Restaurant Eintracht gemacht. das Restaurant hat einen wunderbaren Garten und das Haus ist vorbildlich renoviert worden. Es hat sich viel getan im Dorf.
Um halb zwölf in der Nacht fuhr dann mein Zug und ich hatte eine Stunde Zeit um den spannenden Tag zu reflektieren. Ich bin in St. Fiden um halb Eins ausgestiegen und war total erstaunt, wie viele junge Menschen auf dem kleinen Bahnhof herumhingen. Richtig Grossstadtmässig. Ich denke das hat mit Rümpeltum zu tun. Die organisieren spannende Konterte im Areal Bach in St. Fiden.
Freitag 10. Juni: In den letzten Tagen packte ich insgesamt vier grosse Schachteln mit Büchern aus dem Vexer Verlag für die Buchmesse "i never read", die während der Art, wieder in der Kaserne stattfindet. Ich nehme in diesem Jahr auch einige ausgewählte, ältere Bücher mit und bin sehr gespannt, wie die Messe werden wird. Monika musste mich mit dem Auto zur Post bringen. Die Schachteln waren alle zwischen 20 und 30 Kilo. Ich habe schon Erbarmen mit dem Postboten oder der Postbotin. Diese schweren Pakete sind eine echte Herausforderung.
Heute Nachmittag wollte Lukas Bardill nach St. Gallen kommen, um das neue Buch "to a mouse" abzuholen. Leider gab es ein Problem in der Druckerei. Papiermangel, Produktionsprobleme etc. Im Moment ist es sehr schwierig Buchprojekte zu planen. Die Lieferketten funktionieren nicht mehr zuverlässig, wegen diesem beschissenen Krieg den Putin gegen die Ukraine führt.
Donnerstag 9. Juni: Zum Mittagessen kommt heute fast die ganze Familie Hutter zu uns nach St. Gallen. Claire wird 90 und sie ist für ihr Alter immer noch sehr fit. Die Geburtstagsstimmung war grossartig. Eine tolle Familie mit viel Charme und Witz. Nach dem Essen sind alle zu Theo gegangen, um seinen Geburtstagsfilm zu betrachten, den er für Claire gemacht hat. Alle Geschwister erarbeiteten einen Beitrag für diesen Film. Ich glaube ich wünsche mir das schon zu meinem 70-sten.
Mittwoch 8. Juni: Am Nachmittag fand bei uns die Tankrevision statt, die alle zehn Jahre fällig ist. Ich arbeitete im Garten, um meine Wartezeit sinnvoll zu nutzen. Meine kleinen Randen-Setzlinge brauchen viel Geduld und Zuneigung, damit sie wachsen. Wenn ich gut gelaunt bin pfeife ich ihnen ein Liedchen vor oder noch besser ich singe ihnen ein Lied, bis sie das erste Mal erröten.
Dienstag 7. Juni: Um 16 Uhr wurde meine grosse, rot eingefärbte Träne und der Hocker für Gottfried Keller für die Ausstellung in Schaffhausen abgeholt. Auf dem Hocker, den ich vor einigen Jahren mit der Motorsäge aus Tannenholz geschnitten habe, liegt ein grünes Buch. Die Tanne wurde von der Familie Morand gestiftet als riesiger Christbaum, der vor einigen Jahren auf dem Gallusplatz in St. Gallen stand. Aus diesem Baum habe ich dann für Markus Morand eine grosse Skulptur geschaffen und mit dem Reststück des Baumstammes den Hocker für Gottfried Keller geschaffen. Als Dank für sein grossartiges Werk, "Der grüne Heinrich".
Montag 6. Juni: Am frühen Abend fand das monatlich stattfindende Montagsessen bei Ronald Rentsch und Felicitas, in der Loft an der Rosengartenstrasse statt. Ein toller Abend mit spannenden Menschen.
Sonntag 5. Juni: Bei uns waren heute Carole Forster vom Bücherladen Appenzell und der Silberschmid Sebastian bei uns. Als Überraschungsgast kam dann noch Fritz Balthaus dazu. Wir haben mit ihm im Vexer Verlag ein sehr schönes Buch gemacht. Er brachte uns Bücher von Coghuf und eine Sonderedition von Rudolf Steiner mit aus Berlin. Ein schönes Zusammentreffen und ein grossartiger Abend.
Samstag 4. Juni 2022: Gestern und heute Abend waren wir am Klangfestival im Toggenburg und haben teilweise grossartige Konzerte erlebt. Am Freitagabend hörten wir: Mieskuoro Huutajat, Päivi Hirvonen, die Brandhölzler Striichmusig und Antti Padlauen. Am Samstag war es dann eine noch grössere Auswahl an Musikerinnen und Musikern. Ich freute mich sehr auf Balthasar Streiff. Mit ihm und Christian Zehnder habe ich 1997, anlässlich vom Symposium "Der hohe Kasten - Berg und Zeit" ein wunderbares Konzert von Stimmhorn in der Kirche Brülisau organisiert. Die Alphornklänge von Balthasar waren für mich damals eine Superklasse für sich und der Obertongesang von Christian war für mich total Neu und einzigartig. Interessanterweise hat man sich in der Zwischenzeit auf solche Klänge eingestellt. Die Überraschung ist weg.
Donnerstag 2. Juni: Bei swica, in der Praxis von Frau Kalbacher gibt es heute die Auswertung der Testergebnisse von meiner Haut. Ich habe nun einen Allergikerpass: Natriumsulfit, Duftstoff-Mix, Sandelholzöl und Propolis... Diesen Allergikerpass soll ich nun jeweils in Restaurants vorzeigen. Dann gibt es keinen Wein mehr und nichts zu Essen... lustige Zeiten. da werde ich doch lieber gleich wieder ganz gesund... Leinöl hat auch leicht allergen gewirkt. Also auch Schluss mit dem Malen ... Jetzt kann ich endlich meine Pensionierung geniessen.
Am Abend besuchte ich zusammen mit Monika die Ausstellungseröffnung im neuen visarte Ausstellungsraum an der Linsenbühlstrasse. Eine spannende Ausstellung in einem schönen Raum, an einem guten Ort.
Dienstag 31. Mai: Am Morgen war ich bei swica zu einem Hauttest vorgeladen. Sechs verschiedene Substanzen wurden auf meinem Rücken aufgetragen und mit grossen Pflastern geschützt. Ich habe seit längerer Zeit grosse Hautprobleme und kenne die Ursache nicht. In zwei Tagen wird der Test dann ausgewertet.
Montag 30. Mai: Seit längerer Zeit arbeite ich am Thema "Tränen". Die ersten 26 Tränen, machte ich 1990, für eine Ausstellung zum Thema Aids, die in der Dampfzentrale in Bern stattfand. Die Tränen waren zwischen 60 und 120 cm gross, aus Weidenholz geschnitten, geschliffen und mit Ölfarbe rot eingefärbt. Seit dem Kriegsausbruch in der Ukraine habe ich zwei sehr grosse Tränen mit der Motorsäge aus Pappelholz geschnitten. Eine wird ab dem 7. Juli im Hiltibold in St. Gallen ausgestellt. Ich habe dort eine Präsentation, zusammen mit Genevieve Leong.
Die zweite, um einiges grössere Träne werde ich im Kunstraum Reinart in Schaffhausen zeigen. Diese Träne liegt auf einem Papierbogen, auf dem die roten Spuren der Einfärbung der Träne zu sehen sind.
Sonntag 29. Mai: Heute besuchten uns Petra Meyer und Simon Ryn, um meine kleinen Arbeiten zurückzubringen, die ich in der Ausstellung im "Helmhaus" in Beromünster gezeigt habe. Petra ist eine begnadete Korrekturleserin und Simon ein spannender und vielseitiger Künstler. Das war ein ganz tolles Zusammentreffen.
Samstag 28. Mai: Wir verbringen täglich sehr viel Zeit im Garten. langsam werden wir zu Selbstversorgern. Wenigstens mit all dem vielfältigen Gemüse, den Salaten, den Beeren und im Herbst mit den Äpfeln. Es ist grossartig, welche Vielfalt an Pflanzen in unserem wilden Garten wachsen.
Freitag 27. Mai: Um 17 Uhr begann die Eröffnung bei Ronald und Felicitas. Es war eine wunderbare Atmosphäre, zusammen mit den geladenen Gästen. Ich habe mich selten so wohl gefühlt an einer Vernissage. Ich freute mich, so viele gute Freundinnen und Freunde an einem Anlass zu sehen.
Donnerstag: Am Nachmittag sind wir nach Basel gefahren, um stöckerselig zu besuchen. Anette und Christian kenne ich schon sehr lange. Vor allem Christian. Die beiden arbeiten an einem sehr grossen Projekt, das sie zusammen mit dem Schlagzeuger Fritz Hauser realisieren. Für dieses Projekt nehmen sie von vielen Freunden und Bekannten die Herztöne auf. Ich hoffe sehr, dass ich dieses grossangelegte Musik-Kunst-Stück einmal in St. Gallen hören kann. Wir verbrachten einen wunderbaren Abend mit den Beiden. Sie verwöhnten uns mit einem wundervollen Essen und sehr guten Gesprächen.
Mittwoch 25. Mai: Heute war Haareschneiden angesagt bei Simone. Vor wichtigen Ausstellungsterminen ist das Zurückschneiden der Haare für mich immer sehr beruhigend. Ein neuer Zeitabschnitt kann dann auch optisch vollzogen werden.
Dienstag 24. Mai: Um halb Elf starteten wir zusammen mit einem Fachmann die Hängung der vier grossen Foto - Arbeiten, die ich vor kurzem von Sabet im Wald gemacht habe. Eigentlich habe ich fünf Fotos vergrössern lassen aus der riesigen Serie. Ich habe mich dann aber für vier Bilder entschieden. Die einzelnen Plexiglastafeln waren sehr schwer und die Hängung war dementsprechend anspruchsvoll. Nun sieht alles sehr stimmig aus und ich freue mich schon sehr auf die Eröffnung am Freitag 27. Mai an der Rosengartenstrasse. Als Abschluss hängte ich noch eine frühe Zeichnung von mir aus dem Jahr 1973 über dem Korpus, auf dem eine Auswahl von meinen Katalogen und Büchern liegen. Die grosse Tuschzeichnung zeigt einen Mann und eine Frau, die grosse Insekten in den Händen halten. Mit diesen grossformatigen Zeichnungen habe ich 1975 begonnen als ich meine Berufslehre als Stickerei - Entwerfer antrat. Ich wollte ja schon immer Künstler werden...
Montag 23. Mai: Um neun Uhr wurden die grossen Waldfotos, die ich zusammen mit Sabeth Weibel gemacht habe, in die Loft an der Rosengartenstrasse geliefert. Ich bin etwas erschrocken über das Gewicht der Plexiglasplatten. Ronny hat mir angeboten, dass er einen sehr versierten Rahmenmacher engagieren wird, der die Hängung der Werke übernimmt.
Samstag 21. Mai: Nach dem Frühstück trafen wir uns im Grossratssaal für die Delegiertenversammlung. Die Stimmung war sehr gut und alle Geschäfte sind von den Delegierten aus der ganzen Schweiz ohne Gegenstimmen angenommen worden. Für mich war das ein sehr schöner Abschluss meiner achtjährigen Präsidentschaft beim Berufsverband Visarte Schweiz. Christoph Doswald hielt eine wunderbare Abschiedsrede für mich, die mich sehr berührte. Christian Jelk übernimmt nun das Amt und er wurde mit grossem Applaus zum neuen Präsidenten gewählt.
Nach dem Mittagessen hatten wir im Grossratssaal eine Podiumsdiskussion angesagt zum Thema "Honorare für Künstlerinnen und Künstler". Als Grundlage hat Visarte Schweiz schon vor Jahren Honorarleitlinien erarbeitet. Der grösste Erfolg bei diesem wichtigen Thema war die Aufnahme dieses Anliegens in der letzten Kulturbotschaft des Bundes.
Die Diskussion verlief sehr anregend und es scheint so, dass bei allen Akteuren in der Kulturvermittlung klar ist, dass Honorare für Künstlerinnen und Künstler bezahlt werden müssen. Wir hätten noch lange weiterdiskutieren können aber wir waren im Kunstmuseum eingeladen zu einer Führung mit dem Museumsdirektor Stephan Kunz, durch die eindrückliche Einzelausstellung von Ursula Palla.
Anschliessend habe ich mir in der Nähe des Bahnhofes einen Apero gegönnt und ich genoss meinen Abschied bei Visarte, mit meinem sehr schönen Blumenstrauss, den ich neben meinem Glas Weisswein auf dem Beizentisch platziert habe. Die Gäste dachten wahrscheinlich, dass ich mit meinem Blumenstrauss auf meine Liebste warte....
Freitag 20. Mai: Um neun Uhr hatte ich einen Termin im SWICA Gesundheitszentrum. Die Hautärztin, Frau Kalbacher begutachtete meine Hautläsionen, die mich seit längerer Zeit beschäftigen.
Am Mittag fuhr ich nach Chur, zu meiner letzten Sitzung mit dem Zentralvorstand von Visarte. Wir bereiteten den Ablauf der Delegiertenversammlung vor. Am Nachmittag trafen sich dann die Delegierten beim Schloss Haldenstein. Wir genossen die Führung durch das riesige Lager des Rätischen Museums. Es ist sehr eindrücklich, was da für Schätze gelagert werden. Münzen, Waffen, Schlitten, Kutschen, halbe Häuser, Kleider, Hüte, Trachten, Mobiliar, Textilien aller Art, Malereien, Wirtshausschilder, Schlitten, Truhen etc.
Anschliessend genossen wir den Apero im Schlosspark und dann ein sehr feines Nachtessen. Nach einem oder mehreren Schlummertrünken fiel ich im Hotel Chur in einen tiefen und traumreichen Schlaf.
Donnerstag 19. Mai: Am Morgen musste ich sehr früh auf den Zug, um rechtzeitig an der Hochschule in Bern zu sein. Fabiana Senkpiel erwartete mich an der HKB. Um 10 Uhr begann das Kolloquium zum Thema: "Publizieren von künstlerischer Forschung unter Open-Access-Bedingungen". Diese Forschungsarbeiten müssen kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Für Verlage ist das eine grosse Herausforderung. Nach der Begrüssung von Priska Gisler referierte Marina Belobrovaja, PhD (HSLU D&K) über ihre Arbeit: Das gute Gefühl, "Das ungute Gefühl. auf der richtigen Seite zu stehen. Engagierte Kunst aus der Schweiz heute" veröffentlicht zu haben. Diese Arbeit erschien bei "diaphanes". Anschliessend habe ich über den Vexer Verlag gesprochen und über unsere Ideen, wie wir mit Forschungstexten umgehen könnten. Persönlich finde ich, dass alle Hochschulen eigene Platformen einrichten sollten, wo alle Forschungstexte möglichst in Englisch, über das Internet veröffentlicht werden. Somit würde die geleistete Forschungsarbeit auch an den Orten der Entstehung weiter wirken. Diese Plattformen müssten natürlich international vernetzt sein. Die Verlage könnten dann einfache Printausgaben in der jeweiligen Ursprungssprache anbieten...
Ich fand das Kolloquium sehr spannend und anregend und das gemeinsame Mittagessen im Freien ermöglichte weiterführende Diskussionen.
Mittwoch 18. Mai: Am Morgen konnte ich bereits die Einladungskarten bestellen. Gaston Isoz hat in der Nacht die Gestaltung in berlin vorbereitet und die daten an mich übermittelt. Am nachmittag waren dann die Einladungen bereits gedruckt , abholbereit und versandfertig.
Dienstag 17. Mai: Heute organisierte ich die Gestaltung und den Satz für die Einladungskarte für die Eröffnung der Ausstellung in der Loft. Ich habe alles Material an Gaston Isoz nach Berlin geschickt...
Für die Vorderseite habe ich mich für die Skulptur "Selbst im Hasenkostüm" entschieden.
Montag 16. Mai: Heute Nachmittag hat die Transportfirma Ebneter Bei Markus und Irene Comba meine Skulptur "Selbst im Hasenkostüm" abgeholt. Vier starke Männer haben das schwere Teil über die enge Treppe des Buchantiquariats an der Magnihalde heruntergetragen. Anschliessend holten sie das riesige Tryptichon und die Skulptur mit den zwei Liegenden bei mir im Atelier ab, um dann alles in der Loft von Ronny Rentsch zu platzieren. dazu mussten sie auch einen riesigen und schweren Schrank in einen anderen Raum transportieren. Es ist alles gut gegangen. Nun geht es in den nächsten Tagen um den Aufbau der Werke.
Sonntag 15. Mai: Krispin Hee hat am Nachmittag in der Bibliothek im Sitterwerk einen spannenden Einblick vermittelt zu ihrer buchgestalterischen Praxis. Sie hat auch für den Vexer Verlag einige sehr schöne Publikationen gestaltet. Krispin lebt und arbeitet in Zürich und Berlin. Das vereinfacht die Zusammenarbeit für Vera in Berlin sehr. Das Buch über Lilly Keller wurde 2016 zu einem der schönsten Schweizer Büchern auserkoren.
Freitag 13. Mai: Monika und ich haben eine kleine Reise geplant nach Ilanz. Meine Gotte lebt dort in einem Kloster und ich habe sie schon lange nicht mehr gesehen. Sie ist etwas vergesslich geworden und ich dachte es wäre sehr nett sie wieder einmal zu sehen, solange sie mich noch erkennt. Der Besuch war sehr schön. Meine Gotte wird von einer Mitschwester sehr liebevoll gepflegt und begleitet. Zum Abschluss haben wir noch einmal den Arbeitsplatz der leider verstorbenen Ikonenmalerin angeschaut und zwei kleine unfertige Bildchen ausgewählt als Erinnerung für diesen Tag. Unser Mittagessen haben wir dann auf dem Oberalppass genossen und sind anschliessend Richtung Luzern und dann zu Freunden nach Eggerswil am Sempachersee gefahren, wo wir ein sehr lustiges Wochenende mit feinem Essen, Jassen und einem erfrischenden Bad im See genossen haben. Als Abschluss habe ich vor der neuen Hecke auf dem Grundstück eine ca. 15 cm tiefe und ebenso breite und zehn Meter lange Schlangenlinie in die Wiese gegraben, die dann mit Kies und Sand gefüllt wird. Ich hoffe, dass hier mit der Zeit eine andere Blumenlora gedeiht.
Mittwoch 11. Mai: Garten und Malen. Ernten und signieren, Essen und geniessen, am Schluss alles kompostieren ---
Dienstag 10. Mai: Ich musste früh aufstehen heute Morgen. An der Lukasstrasse hat sich der neue Liftmonteur angemeldet für eine Kontrolle. Das war eine lustige Begegnung mit einem hochmotivierten Automechaniker, der sein Handwerk versteht und sich beruflich neu orientierte, weil bei Autos immer weniger Mechanik und immer mehr Computertechnologie angesagt ist. Da macht es natürlich Spass, alte Liftanlagen zu überprüfen. Der nette Mechaniker fand dann, dass er meinen Hobbyraum sehr schön finde. Na ja - das Hobby und die hohe Kunst.
Montag 9. Mai: Steuerklärung ausfüllen... viele kennen das, gemeinsam die Steuererklärung ausfüllen. Der Freudentag des Jahres - OHO.
Sonntag 8. Mai: Sonntagsfrühstück mit der ganzen Familie Andrea Giuseppe und Gabriella Coriucolo und ihren zwei Kindern. Wir haben uns lange nicht mehr gesehen und dann spontan bei uns zu einem Frühstück abgemacht. So ein grosser Familientisch am Sonntag macht richtig Freude. Anschliessend sind wir ins Riethüsli gefahren, um ihren Garten und das Haus anzuschauen. Ein richtig sonniger Sonntag...
Samstag 7. Mai: Diese Woche hake ich ab als Montage- und Renovationswoche, Kühlschrankfront montieren lassen, Wände ausmessen, alleine sein, Handwerker anrufen, blöd herumstehen, Bestellungen erledigen, nachfragen und abhaken....
Mittwoch 4. Mai: Um 9.30 Uhr hatte ich eine Skyp- vorbbesprechung mit Tanja Scartazini. Sie macht mit bei einer Podiumsdiskussion von Visarte Schweiz, zum Thema Künstler und Künstlerinnen Honorare, nach unserer Delegiertenversammlung am 21. Mai in Chur.
Dienstag 3. Mai: Heute Abend habe ich eine Lesung im Lokal 1733 von Laura Vogt besucht. Mir haben die rhythmischen, sich langsam weiterentwickelnden Texte, über sehr intime Stimmungslagen und persönlich Erlebtes sehr gefallen. Ich hoffe, dass Laura einen sehr guten Verlag findet für ihren neuen Roman.
Montag 2. Mai: Ich habe mich sehr gefreut Roger Diener wieder einmal in St. Gallen zu sehen. Er hat einen sehr interessanten Vortrag im Square, an der Universität in St. Gallen gehalten zum Thema Kunst und Bau, die ich teilweise noch nicht gekannt habe. Ich bin sehr glücklich, dass ich zusammen mit dem Büro Diener & Diener in den letzten 13 Jahren sehr viele spannende Projekte entwickeln und realisieren konnte. Im Zusammenhang mit Architektur kann Kunst eine ganz andere Funktion übernehmen und Langzeitwirkung entfalten. Unabhängig und ausserhalb des stressigen Kunstmarktes.
Sonntag 1. Mai: Den Tag der Arbeit habe ich vorwiegend im Bett verbracht, mit meiner ziemlich verbogenen Brille. Bei einem guten Fest fällt halt oft auch etwas Kleines auf den Boden....
Samstag 30. April: Spontan habe ich mich am Abend entschieden im Quartier essen zu gehen. Als der Bus beim Grossacker anhielt hatte ich aber keine Lust auszusteigen. Spontan bin ich bis zum Marktplatz gefahren und habe mich für einen Abend im Engel entschieden. Wir sind seid Urzeiten Genossenschafter vom Engel und ich fand, dass ein Abend an diesem Ort sehr gut passt in der Nacht vor dem 1. Mai. Monika ist schon wieder in Berlin und ich hatte Lust, meinen Solofeiertag zu geniessen.
Die Entscheidung war super. Ich habe lustigerweise sehr viele alte Freunde getroffen, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe.
Freitag 29. April. Am Morgen war ich verabredet mit Fredi, zu einem von unseren regelmässigen Plauder- und Spaziergänger-treffen. Das ist immer sehr anregend und macht gute Laune.
Am Nachmittag besuchte mich Tom Schneider von der Galerie Reinart aus Schaffhausen. Er plant ein Ausstellungsprojekt, das er mit mir besprechen will. das war alles sehr sympathisch und am Abend besuchten wir dann gemeinsam die Vernissage von Ursula Palla in der Cabane im Garten vom Schloss Wartegg in der Nähe von Rorschach. Die Wolke aus feinem Draht von Ursula und das anwesende Publikum hat mich sehr froh gestimmt.
Donnerstag 28. April: Am Morgen früh war ich bei meiner Hausärztin, um die Routinekontrolle meiner Blutwerte etc. zu besprechen. Ich bin sehr glücklich, dass alle Werte im grünen Bereich sind. Das hat mich richtig froh gestimmt und ich pfiff - oder ich versuchte es, einige fröhliche Weisen zu pfeifen auf meinem Nachhauseweg...
Mittwoch 27. April: Heute Morgen werden meine zwei grossen Bilder vom Museum an die Lukasstrasse geliefert. Ich habe die Wartezeit einmal mehr genutzt, um mein grosses Bücherlager zu optimieren. Das gibt sehr viel zu tun und ist ziemlich anstrengend. Bücher sind einfach schwer
Montag 25. April: Am Nachmittag hatte ich einen Termin bei einer Hautärztin und gegen Abend musste ich im Kunstmuseum meine zwei Bilder "selbst im Regen" kontrollieren, die nun rund ein Jahr lang in der Portraitausstellung gezeigt wurden.
Sonntag 24. April: Die Tage in Loazzolo waren echt entspannend. Wir haben wunderbar gegessen, viel gelacht, nicht wenig getrunken und einige schöne Spaziergänge und Ausflüge gemacht. Auf einem nahegelegenen Weingut von Loazzolo haben wir unseren Lieblingswein entdeckt, den wir in den letzten Jahren immer in einer Weinhandlung in Orta gekauft haben. Forteto della Luja. LE GRIVE von 2020. Wir konnten nur Magnumflaschen kaufen, da in der Coronakriese keine kleinen Flaschen mehr erhältlich waren auf dem Markt. Ein grossartiger Wein.
Am Sonntag haben wir uns entschlossen, rechtzeitig in die Schweiz zurück zu fahren. Die Entscheidung war sehr gut. Es hatte fast keine Autos auf den Strassen. Erst kurz vor Ciasso wurde es etwas stressig und eng. Monika hat es ab aber geschafft, mich in einer sehr guten Zeit nach Hause zu bringen. Ich geniesse diese langen Fahrten als entspannter Beifahrer.
Freitag 22. April: Heute fahren wir nach Loazzolo zu Freunden ins Piemont. Das wird ein Fest. Brigitte und Felix sind wunderbare Gastgeber und mit unseren Freunden Urs und Kathrin aus Bühler werden wir ein tolles Sextett.
Donnerstag 20. April: In den letzten Tagen habe ich viel nachgedacht, wie meine Werkpräsentation in der Loft unseres Nachbarn aussehen könnte. Der erste Entscheid viel gleich am Samstag nach der Besichtigung der Räume. Ich erinnerte mich spontan an die Skulptur "Selbst im Hasenkostüm", die ich vor rund 15 Jahren an Freunde als Leihgabe in Obhut gegeben habe. Ich besuchte Markus Comba um das zu besprechen und traf dann auf dem Flohmarkt auch noch seine Frau Irene. Nach diesem Gespräch visionierte ich zusammen mit Monika meine aktuellen Fotos, die ich von Sabet gemacht habe. Wir waren uns schnell einig, fünf grosse Fotografien mit Sabet im Wald vergrössern, und auf Plexiglas aufziehen zu lassen. Ich bin mehrmals in der Loft gewesen, um die Entscheidungsfindung zu überprüfen und habe dann gemerkt, dass mein rund neun Meter breites Tryptichon wie geschaffen ist für diesen Raum Die Masse stimmen perfekt. Ein riesiger Schrank muss dann einfach in einem anderen Raum platziert werden. Als weiteres Werk wählte ich die Skulptur aus den 80er Jahren, mit zwei liegenden Männern aus. Die passen wunderbar unter die metallene Treppe zum Obergeschoss.
Sonntag 17. April: Heute fliegen Vera und Soan wieder nach Berlin. Am frühen Nachmittag habe ich die Beiden im Zug nach Kloten begleitet. Wir werden sie sehr vermissen.
Samstag 16. April: Heute Morgen besuchte ich Ronald Rentsch in seiner Loft. Er hat mich eingeladen, in seinen Räumen Kunst von mir zu installieren als "Gastkünstler". Ich habe die Räume ausgemessen und fotografiert, um dann ein Konzept zu erarbeiten. Die Werke werden dann bis Ende Jahr an diesem spannenden Ort zu sehen sein. Vor mir haben schon Stefan Rohner und Alex Hanimann ihre Arbeiten präsentiert. Das Konzept, Arbeiten von "Gastkünstlern" in Privaträumen zu präsentieren finde ich sehr spannend. Mal schauen was mir da einfällt.
Freitag 15. April: Heute haben uns Edith, Lorenz und Arlett aus Zürich besucht. Wir genossen ein ausgedehntes Essen mit allem Drum und Dran. Arlett und Soan mögen sich sehr. Sie benehmen sich fast wie Geschwister. Es gab für uns alle so viel zu erzählen und so viel zu erfahren über den Alltag, die Arbeit, die Zeit des Stillstandes wegen Covid und über all die Befindlichkeiten, Ängste, Hoffnungen und über all den angestauten Frust. Der sicherste Wert für uns wird immer mehr der Garten als Erholungs- und Erlebnisraum.
Donnerstag 14. April: Die letzten Tage sind wie im Nu vergangen. Wir haben viel gespielt in unserem Garten. Soan liebt es mitzuarbeiten, Löcher zu graben, Steine zu sammeln und Unkraut zu jäten. Ich muss auch immer Holz bereit haben, damit wir zusammen sägen können. Gestern haben wir einen ausgedehnten Spaziergang im Guggeienwald unternommen. Als Höhepunkt bauten wir mitten im Wald aus Ästen, Moos und Steinen ein Zwergenhaus. Wir haben das schon mit Vera zelebriert, als sie noch klein war.
Dienstag 12. April: Wir sind zusammen mit Vera und Soan zum Mittagessen nach Kriessern gefahren. Die Eltern, Grosseltern und Urgrosseltern in Einem, haben sich sehr auf unseren Besuch gefreut. Das war ein wirklich schöner Nachmittag im Haus und im Garten. Die 90 jährige Mutter von Monika hat für uns alle wunderbar gekocht.
Montag 11. April 2022: Um 8 Uhr früh sass ich bei Frau Dr. Faust in der Klinik Rehburg für einige Gesundheitstests. Das muss ja ab und zu sein.
Am Nachmittag erwarteten wir in grosser Vorfreude Vera und den kleinen Soan aus Berlin.
Sonntag 10. April: Heute besuchte uns Francis Zeischegg. Sie war in Ravensburg für ein Gespräch über ihre Arbeit, die sie in der Kunsthalle installiert hat. Ich wollte eigentlich mit dem Zug hinfahren aber die Rückfahrt in der Nacht wäre sehr lange und mühsam gewesen. Monika und ich werden das bei Gelegenheit an einem Wochenende nachholen. Francis kenne ich seit meiner Zeit 1991 in Berlin, als ich ein Jahr lang Gast des Künstlerprogramms DAAD war. In ihrer künstlerischen Arbeit beschäftigt sie sich mit der menschlichen Behausung und der Frage, wie viel Platz wir wirklich brauchen.
1997 hat sie beim Symposium "Der hohe Kasten - Berg und Zeit", das ich zusammen mit Marion Thielebein organisiert habe, eine ihrer Behausungen auf dem Berg installiert.
Samstag 9. April: Monika und ich erlebten einen wunderschönen, kulinarischen Abend im Corso mit Vanja, Ruth und André. Thomas, der Mitbewohner von Vanja arbeitet im Corso in der Küche. Der Test war grossartig, mit einer ausgewählten Weinbegleitung.
Freitag 8. April: Um 18.30 Uhr besuchten wir die Vernissage im Kunstmuseum. Die Ausstellung "Perfekt Love" ist sehr vielseitig und gelungen. Ich hatte u. A. lange und gute Gespräche mit Corinne Schatz, Monika Jagfeld und Albert Kriemler. Ein sehr inspirierender Abend mit vielen Zwischentönen und grossartigen Akkorden.
Mittwoch 6. April: Um zehn Uhr war ich im Kunstmuseum St. Gallen verabredet, um meine grosse Paarskulptur aus den 80er Jahren in der Ausstellung "PERFECT LOVE - Von Liebe und Leidenschaft" zu platzieren. Diese Skulptur stand lange Zeit in der Mitte des Wohnzimmers von Marc und Marlene Deweer in Belgien. Nun ist das Liebespaar wieder in St. Gallen in einer wunderbaren Privatsammlung gelandet. Die Sammlungsausstellung wird sehr dicht. Es ist eine Zusammenführung von wunderbaren Werken. Heute habe ich in dieser Ausstellung vier der schönsten Bilder von Ferdinand Gehr gesehen.
Gross, bunt und frei von Symbolik. Jedes Bild eine Augenweide.
Am Nachmittag traf ich mich mit Fredi Altherr zu einem Stadtspaziergang. Der Austausch an der "frischen" Stadtluft tut immer sehr gut. Im Kaffeehaus im Linsenbühl haben wir uns lange unterhalten. Ich wurde von Fredi reich beschenkt mit einem kleinen, silbernen Sticker mit den Sekundärfarben Orange, Violett und Grün. Er hat diesen Sticker entworfen, um die Zwischentöne zu würdigen und zu feiern.
Am Abend waren wir zu Gast bei Freunden, um ein grosses Wasserbild auszuliefern und zu platzieren. Ein wunderbarer und intensiver Tag mit guten Gesprächen.
Dienstag 5. April: Heute erlebte ich zwei erholsame Stunden. Andreas, der Baumschneider war hier und hat in unserem Garten alle Obstbäume gepflegt und in eine gute Form gebracht. Auch der kleine Geburtstagsapfelbaum von Arlett mit der Apfelsorte "Arlett", dem wir letztes Jahr Gastrecht in unserem Garten gewährt haben wurde schön herausgeputzt.
Bei uns wird im ganzen Quartier, rundherum seit zwei Jahren gebaut. Unser Garten entwickelt sich, umgeben von all diesen Neubauten, immer mehr zu einem kleinen Paradies und die Doppelgarage aus den fünfziger Jahren, bei der Zufahrt zum Grundstück, wirkt plötzlich wie eine moderne Parkskulptur.
Montag 4. April: Heute Abend erwarte ich Monika. Sie fährt mit dem Zug zurück von Berlin. Bei mir gibt es viel zu tun. Ich male immer wieder an meinem grossen Herbstbild, das ich schon vor zwei Jahren begonnen habe. Der Herbst ist anstrengend. Zudem plagt mich eine Hautallergie. Mit Ölfarben und Terpentin zu arbeiten ist unter diesen Umständen eigentlich sehr unvernünftig und schmerzhaft. Da sind die täglich eintreffenden Buchbestellungen eine gute Ablenkung, um meine Hände zu schonen, einen Spaziergang zur Post zu machen und den Kopf durchzulüften.
Freitag 1. April: Vor einigen Tagen habe ich begonnen, grosse Tränen aus ganzen Baumstämmen zu fräsen. Der Krieg in der Ukraine ist so furchtbar. Es ist alles so anstrengend und es ist schwierig, einen eigenen Weg der Trauer zu finden und in ein Bild zu fassen. Meine erste grosse Tränenserie habe ich in den 80er Jahren realisiert, um der damaligen Katastrophe AIDS etwas entgegenzusetzen.
Mittwoch 30. März: Heute brachte Isabell Ammann von "Ammann Raumgestaltung" vier sehr schöne, grüne Stühle "MOON von Tonon" zu uns an die Brauerstrasse. Nun werden die Besprechungen sicherlich noch konstruktiver und ergiebiger. Einfach wunderbar! Monika wird sich freuen.
Am Nachmittag bin ich zum Bahnhof gefahren. Ich musste nach Bern. Eine Veranstaltung an der Hochschule der Künste in Bern. Jaqueline Baum, Prisca Gisler, Felicity Lynn und Sally de Kunst werden da sein. Ich bin sehr gespannt. Es geht um das Thema von neuen Ausstellungsformaten und Programmideen von kleineren Kunsthäusern, Museen und Ausstellungsräumen auf dem Land. Wir haben im Vexer Verlag das Buch herausgegeben "Kunstvermittlung geht an Land", das von Studierenden der HKB Bern erarbeitet wurde.
Ich war überrascht und sehr erfreut. im Vorfeld haben alle gemeint, dass eventuell nur 10 bis 15 Studierende an die Veranstaltung kommen werden. Es waren dann fast 70 Leute da. Am meisten Raum bekam Sally de Kunst. Sie ist Projektleiterin des Museumsgartens in Bern. Das ist eine geplante Zusammenarbeit und die Bildung eines Museumsquartiers durch viele unterschiedliche Museen in Bern, die gemeinsame Programmideen, Synergien und so weiter entwickeln möchten. Sally ist eine sehr gute und erfahrene Vernetzerin. Sie hat das Arc geleitet, eine Residency in Romainmôtier, das von der Migros unterstützt und dann leider geschlossen wurde. Bei diesem Projekt wurden viele künstlerische Ideen beim gemeinsamen Kochen und Essen entwickelt. Das Buch dazu haben wir im Vexer Verlag in Kooperation mit art&fiction zusammen herausgebracht. Der Titel: "Recipes for artistic collaboration"
Der Abend hat sich gelohnt. Kunst und Forschung ist ein grosses Thema. Die Rückfahrt nach St.Gallen war aber sehr anstrengend.
Sonntag 27. März: Ach wie traurig. Monika ist am Morgen früh zusammen mit Vera mit dem Zug nach Berlin gefahren.
Samstag 26. März: heute wäre eigentlich die Hauptversammlung von Xylon in Näfels. ich habe mich sehr darauf gefreut. Ich musste leider kurzfristig absagen, weil ein grosser Transport angesagt worden ist. ich hätte die bunte Truppe von Holzschneiderinnen und Holzschneidern gerne wieder einmal gesehen.
Am frühen Abend hat Vera einen spannenden Vortrag gehalten in der Wiborada Bibliothek. Der Anlass war sehr gut besucht und der Vortrag von Vera über Kunst von Frauen, die erst heute die Anerkennung bekommen, die sie schon lange verdient hätten. Am Beispiel von Sophie Teuber Arp, ihren Briefen, Schriften und Werken und dem ganzheitlichen Denken in ihrer vielseitigen Kunst, schaffte Vera Verknüpfungen zu dem sehr schönen Text " Ich zeichne Kreise auf ein Blatt, der Stein fällt ins Wasser" von Sophia Remer, den sie im Vexer Verlag herausgegeben hat. Vera hat viele Bücher von Künstlerinnen auf dem Boden ausgelegt und die Inhalte gedanklich verknüpft. Es ist so schön zuzuhören, sich in Themen zu versenken, Wissen von geschätzten Menschen aufzusaugen und zu implementieren.
Donnerstag 24. März: Heute kommt Vera wieder einmal in die Schweiz auf Besuch. Ich freue mich sehr. Es gibt immer so viel zu besprechen.
Mittwoch 23. März: Unser Nachbar Toni hat angeregt, dass ich den zwei Meter hohen Gartenzaun dringend neu streichen soll. Wir haben uns dann darauf geeinigt, dass ich den ersten Anstrich mache und er den Zweiten. Es war ziemlich anstrengend aber es hat sich gelohnt. Eine saubere Sache...
Sonntag 20. März: Gestern hatten wir einen gemütlichen Abend bei Eveline und Ralph, mit einem feinen Essen. Heute feiern wir Sonntag. Ein Spaziergang wird sicher auch auf dem Programm stehen und am Abend bauen wir meine Fotoinstallation in der Fahnenfabrik wieder ab.
Freitag 18. März: Am Nachmittag habe ich mir die Ausstellung "Flagge zeigen" mit Fredi Altherr zusammen angeschaut. Das war ein richtig ergiebiger Rundgang. Zu zweit sieht man viel mehr und beim Diskutieren über die Werke öffnen sich immer wieder neue gedankliche Räume. Ich habe viele Arbeiten ganz neu gesehen und einiges erst heute entdeckt. Die gute Stimmung von der Vernissage ist immer noch spürbar. Der Ideenreichtum in den unterschiedlichsten Werken ist richtig beglückend. Die Vernissage, gestern in der Fahnenfabrik, war super toll. Viele Kulturinteressierte pilgerten an die Lindenstrasse, um sich die Räume und die Kunst anzuschauen. Unsere Freundinnen von "Les Raines pro Chaines" spielten grossartig auf. Die Stimmung war wirklich einmalig. Ich freue mich auch auf das Wohnprojekt, das an diesem Ort entstehen wird und wo in Zukunft viele Bekannte von uns wohnen werden. Ich bin überzeugt, dass dieses Wohnprojekt eine grosse Aufwertung für das ganze Quartier werden wird. In einigen Jahren werden eventuell die ersten Rollator-Rennen an der Lindenstrasse stattfinden. das wird ein riesen Gaudi!
Spass beiseite, ich habe noch selten so viel gute, regionale Kunst gesehen wie gestern Abend an diesem Ort. Leider dauert die Ausstellung nur vier Tage, dann ist wieder Schluss und ich muss meine Schnecken wieder abholen, wenn sie nicht selber abschleimen...
Donnerstag 17. März: Monika ist am Morgen ins Bündnerland gefahren mit einer Freundin. Sie werden essen beim Spitzenkoch Caminada. Das ist ein richtiges kulinarisches Kulturunternehmen. Ich bin gespannt auf den Bericht von Monika. Wir treffen uns am Abend in der alten Fahnenfabrik an der Lindenstrasse, die für vier Tage dem "geilen Block" von Anita Zimmermann Gastrecht gibt. Über vierzig Künstlerinnen und Künstler zeigen dort ihre Werke in der ehemaligen Produktionsstätte.
Dienstag 15. März: Um die Mittagszeit bin ich mit dem Zug nach Zürich gefahren. Ich hatte meine letzte Vorstandsitzung mit Visarte Schweiz. Ich bin nun acht Jahre Präsident vom Berufsverband visuelle Kunst und im Mai ist definitiv Schluss. In den nächsten Jahren muss ich mich dringend wieder 100 Prozent meiner eigenen Arbeit widmen.
Montag 14. März: Am morgen hatte ich gemeinsam mit Monika eine vierstündige Gesundheitssitzung bei Frau Dr. B. am Rosenberg und am Nachmittag besuchte uns die persönliche Bankberaterin. Gesundheit und Kapital an einem Tag. Das ist ein richtig spannendes RENTNERDASEIN...
Sonntag 13. März: Das Literaturfestival in Luzern ist war interessant. der Neuanfang ist aber nicht in allen Teilen gelungen. Es gab einige wirklich überflüssige Lesungen und einige wunderbare Höhepunkte. Simone Lappert ist eine grossartige Performerin. Sie brachte am Sonntag wirklich eine super Stimmung und grossen Glanz ins Schwimmbad. Für die Verlage war es sehr schwierig. Während den Lesungen konnte an den Büchertischen nicht gesprochen, verhandelt und verkauft werden. Die BesucherInnen wussten auch nicht, dass der Besuch der Buchmesse gratis ist.
Ich persönlich war sehr verwundert, dass nur ganz wenige bildende Künstlerinnen und Künstler aufgetaucht sind. Das war früher, als die Buchmesse noch in der Kornschütte, vom Festival örtlich getrennt war, sehr viel besser. Aber es ist klar, das Neubad ist ein ganz toller Veranstaltungsort mit der Beiz und allem drum und dran... Mein Vorschlag wäre, Dass der Buchmarkt jeweils von 11 Uhr an bis 19.30 Uhr stattfindet, im Beisein von möglichst vielen Autorinnen und Autoren und dass ab 20 Uhr das Hauptprogramm mit den Lesungen stattfindet. Wer ab 19 Uhr kommt bezahlt Eintritt. Es ist doch ganz einfach - oder?
Am frühen Abend war der Spuk vorbei. Die Verlegerinnen und Verleger hatten ihre Tischchen im Nu geräumt und verschwanden in grosser Eile. Monika und ich haben auch alles zusammengepackt. Ob der grossen Menge von Büchern war ich aber ziemlich der letzte Verleger, der das Neubad verliess.
Monika hat uns und die Bücher sicher nach Hause gefahren. Wir hatten eine wunderbare Zeit in Luzern, bei unserer Freundin Eri, die nur ca. 200 Meter vom Neubad entfern wohnt und die uns grossartig beherbergt hat.
Freitag 11. März: Heute Morgen verpacke ich alle Bücherschachteln im Auto von Monika. Das wird alles sehr schwer aber es klappt, das Auto ist wirklich gross genug. Am Schluss mussten wir noch ins Atelier fahren, um eine Lampe zu hohlen. Die Beleuchtung musste ich bis jetzt noch nie selber an eine Buchmesse mitbringen.
Mittwoch 9. März: Ich war den ganzen Tag beschäftigt mit der Bücherauswahl für das Literaturfestival in Luzern, das in diesem Jahr im grossartigen Kulturraum "Neubad" durchgeführt wird. Monika lacht mich immer aus, weil ich seit Jahren immer sehr viele Bücher einpacke und an die Messen mitnehme.
In diesem Jahr habe ich zwei Tische bestellt, um möglichst viele Buchprojekte zu präsentieren, die in den letzten zehn - zwanzig Jahren entstanden sind. Die da unter Anderem wären: " Olga Zimmelova, Anastasia Katsidis, Otto Heigold, Günther - Schill, Jeroen Geel, Sandra Ulloni, Benno K. Zehnder, Donato Amstutz, Klaudia Kübler, Rolf Winnewisser, Christoph Rüttimann, Karin Mairitsch, Camillo Paravichini, der Schönheitschirurg und Künstler Urs Burki und - und - und. Dazu kommen natürlich auch noch alle neuen, aktuellen Titel.
Ja nun packe ich täglich neue Schachteln mit Büchern voll.
Dienstag 8. März: Heute hatte ich per Zoom eine Besprechung mit den Revisoren von Visarte. Die Rechnung muss ja jedes Jahr von Profis geprüft werden. Das lief alles sehr gut und einvernehmlich ab.
Sonntag 6. März: Der Abend mit Anette und Christian war sehr angenehm. Monika hat ein wunderbares vegetarisches Gericht gekocht. Wir haben viel diskutiert und gelacht. Ein Hauptthema war die kulturelle Umbruchsituation in den frühen Achtziegern in der Schweiz und auch in St. Gallen...
Nach einem schönen und ausgiebigen Frühstück haben wir einen langen Spaziergang durch die nahegelegenen Wälder und über die Hügel gemacht. Ich konnte einige sehr schöne Fotos mit dem letzten Schnee machen. So kann ich im kommenden Sommer zur Abkühlung Schneelandschaften malen.
Am Abend waren wir verabredet im Westen der Stadt um drei Bilder in einem Wohnraum zu testen. Monika hatte bei Sprenger einen Bus gemietet, der aber leider nicht zur verabredeten Zeit am richtigen Ort stand. Wir waren ziemlich konsterniert. Monika kam dann ohne Bus zum Atelier. Zum Glück war ein Mitarbeiter der Schreinerei vor Ort. Er bot uns ganz spontan an, dass wir einen Bus der Schreinerei benutzen können. Das war natürlich super. Mit einer Stunde Verspätung trafen wir dann bei den interessierten Kunstfreunden ein. Dann folgte ein langes Austesten der Bilder vor Ort. Nach etwa drei Stunden waren sich alle einig, welches Bild an diesem Ort bleiben soll. Wir haben die Entscheidungsfindung dann gemeinsam mit Kaffee und Kuchen gefeiert.
Samstag 5. März: Ich bin sehr früh aufgewacht und habe schon zwei Zeitungen gelesen. Der Ukrainekonflikt rüttelt die ganze Welt durcheinander. Die serbelnden Börsen, die Geldsysteme, die Angst vor atomarer Verseuchung, die riesige Flüchtlingswelle... Es herrscht überall Angst und Entsetzen.
Ich habe die ganze Woche an meinem Herbstbild weitergemalt. Das gibt mir etwas Trost aber auch viel Zeit zum Nachdenken.
Heute besuchen uns Anette Stöcker und Christian Seelig. Christian ist nur ein paar Häuser von uns entfernt aufgewachsen.
Dienstag 1. März: ich bin täglich damit beschäftigt, die neusten Nachrichten aus der Ukraine zu empfangen. Dieser Krieg ist eine riesige Katastrophe. Ich habe mich spontan entschieden, uns bei der Campax Initiative einzuschreiben, um bei uns zwei Flüchtlinge aufzunehmen. Monika unterstützt das natürlich auch.
Mich hat der Konflikt spontan an den Prager Frühling erinnert. Ich war damals in der ersten Sekundarklasse und habe mit einigen Mitschülern eine spontane Demonstration organisiert. Wir waren am Anfang ein kleines Grüppchen von Schülerinnen und Schülern und sind mit Transparenten durch das Dorf Oberriet marschiert mit dem Spruch "Dubcek Svoboda Tschechoslowakei". Die Meisten haben es dann aber vor dem Rathaus mit der Angst zu tun bekommen und sind abgeschlichen. Als ich merkte, dass ich nur noch alleine war habe ich mein Transparent kurz entschlossen beim Pfarrer in den Garten geschmissen und bin auch abgehauen.
Samstag 26. Februar: Monika hat fein gekocht für unsere Gäste Werner und Gabriela. Ein schöner Abend mit einer langen und unterhaltsamen Jasspartie.
Montag 21. Februar: Heute habe ich endlich wieder die Kraft und grosse Lust, nach einer langen Malpause, wieder an meinem 2020 begonnen Herbstbild weiter zu malen. Es ist alles sehr anstrengend aber das Malen erfüllt mich auch. Ich habe eine neue eingestellte Brille und ich sehe nun alles noch viel schärfer. Es ist zum Verzweifeln aber ich muss da einfach durch.
Freitag 18. Februar: Um elf Uhr hatten wir einen Besichtigungstermin und Schlüsselübergabe mit Anita Zimmermann, in der alten Fahnenfabrik an der Lindenstrasse, die schon bald für Wohnzwecke umgebaut werden wird. Anita wird hier eine weitere Ausstellung unter dem Label "geiler Block" veranstalten. Ich habe die Räume schon im Januar besichtigt und dann ein Konzept erarbeitet für das ehemaligen Entwurfsbüro. An einer Wand sind noch Entwurfskizzen aus alten Zeiten sichtbar. Als ehemaliger Stickereientwerfer hat mich das sehr berührt. ja nun hat mir Anita einen Schlüssel übergeben, damit ich am Nachmittag meine Arbeiten installieren kann.
Um eins besuchten uns Eva Caflisch und Reto Hänny. Sie brachten die letzten, noch verkäuflichen Bücher "Frühling, Primavera, Spring Time, Printemps", für den Vexer Verlag zu uns, das Reto zu seinem fünfzigsten Geburtstag zusammen mit Felix Humm herausgegeben hat. Eine wunderschöne Rarität. Wir haben dann zusammen gegessen und viel gelacht.
Kurz nach 14 Uhr bin ich dann zusammen mit Monika wieder in die Fahnenfabrik und habe meine Arbeit installiert. Ich bin sehr zu frieden mit meinem Gruss aus unserem Garten...
Montag 14. Februar: Monika wollte heute nach Berlin reisen. Daraus ist nun nichts geworden.
Donnerstag 10. Februar: Heute hatte ich ein langes Gespräch mit Helen Koriath. Wir haben vor Jahren zusammen ein sehr schönes Buch gemacht zu den Performancearbeiten von Monika Günther und Ruedi Schill. Nun war wieder ein Projekt in Planung, das nun zur Zeit leider nicht realisierbar ist.
Dienstag 8. Februar: Heute hatte ich ein spannendes Telefongespräch mit Fabiana Senkpiel von der Hochschule der Künste in Bern. Sie möchte mich einladen zu einer Diskussion zum Thema "Veröffentlichung von wissenschaftlichen Arbeiten", die vom Nationalfond unterstützt werden. Es gibt eine Regel, dass solche wissenschaftlichen Werke frei verfügbar sein müssen unter Open Access Bedingungen. Für mich stellt sich hier natürlich auch die Frage des Urheberrechts.
Samstag 5. Februar: Heute sind wir am späten Nachmittag nach Wil gefahren. Karl A. Führer und Daniel Stiefel feiern in der Kunsthalle Wil ihre Ausstellungseröffnung und das am Fasnachtsbeginn. Der Anlass war sehr gut besucht und wir haben viele alte Freunde nach langer Zeit wieder einmal gesehen.
Donnerstag 3. Februar: Um 14 Uhr war ich im Kunstmuseum verabredet mit Samuel Reller und Felix Falkner. Das Museum plant eine thematische Ausstellung zum Thema Liebe. "Perfect Love" beginnt im April und dauert ein Jahr. Von mir wird die frühe Skulptur "Paar" aus den 80er Jahren und Arbeiten auf Papier aus dieser Zeit präsentiert. Gemeinsam haben wir uns heute diese Arbeiten angeschaut. Für mich sind das immer wieder berührende Zeitreisen in die Vergangenheit. Bei mir sind viele Begegnungen mit Mark Deweer wieder wach geworden. Eine sehr lustige Geschichte war zum Beispiel, als Mark 1998 nach St. Gallen kam für einen Atelierbesuch. Ich arbeitete damals an der grossen Serie Farbe für das Volk. Ich schnitt hundert zwanzig kleine Menschenfiguren aus Pappelholz. Alle standen auf einem farbigen Sockel. Dieser Arbeit vorausgegangen war die grosse Farbtafel "Haut", die damals von der Stadt St. Gallen angekauft wurde. Ich untersuchte meine Haut und fand 3700 unterschiedliche Farben, die ich in kleinen Farbfeldern wie eine Musterkarte auf eine Holztafel malte. Ja, nun zurück zu Mark Deweer. Er kam also nach St. Gallen, um zu sehen, was ich in seiner Galerie ausstellen werde. Als er das grosse 120 teilige Volk sah, wollte er das unbedingt kaufen. Er nannte mir einen Preis und erwartete, dass ich sicher mehr verlangen würde. Ich hatte eine sehr spezielle Laune und sagte ihm, dass ich diese Arbeit nicht zu diesem Preis verkaufen werde und ich doppelte nach mit dem Angebot, dass ich zwanzigtausend weniger wolle. Ich habe den Teppichhändler Mark nie so konsterniert erlebt wie in diesem Moment. Dieser Handel hat bei ihm einen bleibenden Eindruck hinterlassen und uns zu speziellen Geschäftsfreunden gemacht...
Um mich wieder in die Jetztzeit zu transformieren bin ich dann vom Kunstmuseum zu Fuss nach Hause spaziert.
Mittwoch 2. Februar: Monika und ich haben heute wieder einmal richtig eingekauft bei Mode Weber. Mit zwei riesigen Taschen haben wir uns dann auf den Heimweg gemacht. Ich habe nun für jeden Wochentag ein neues Hemd vom Feinsten.
Dienstag 1. Februar: Um 8.00 hatte ich einen Termin bei einer sehr spezialisierten Ärztin am Rosenberg. Monika hat mich dahin gefahren und "abgegeben". Die Sitzung dauerte drei Stunden. Es war alles sehr intensiv und ich fühlte mich sehr gut aufgehoben. Leicht schwebend kam ich dann gegen Mittag wieder zu Hause an. Zu Fuss natürlich.
Montag 31. Januar: Ich bin früh aufgestanden. Mein Zug nach Rapperswil fuhr kurz nach acht. Ich liebe diese Bahnstrecke. Um neun Uhr traf ich mich am Bahnhof in Rapperswil mit Cornel Dora und Gerold Späth für eine Besprechung. Gerold hat uns zu sich eingeladen. er wohnt mit seiner Frau in der Altstadt, nicht weit vom Bahnhof entfernt. Wir haben viele seiner Originalbücher angeschaut und diskutiert, wo all diese Schätze am Besten aufgehoben wären. Ich hoffe, dass zusammen mit der Stiftsbibliothek und der Vadiana eine gute Lösung gefunden werden kann.
Sonntag 30. Januar: Ein ruhiger Sonntag mit dem dazugehörenden Spaziergang. Am frühen Abend sind wir nach Appenzell gefahren, um den Freundesabend zu geniessen in der Buchhandlung von Carole. Angesagt war der Autor Claudio Landolt mit seinem Buch: "Nicht die Fülle - nicht Idylle - die Dichte der Berg/ Vorderglärnisch, Bergportrait." ich habe das Buch mehrfach verkaufen können an der Messe in Basel. Ich habe dort ab und zu Matthias, den Verleger vom Verlag gesunder Menschenversand aus Luzern vertreten. Das kleine, feine Buch fand speziell bei Frauen grossen Anklang. Die Käuferinnen kannten auch den beschriebenen Berg. Glarus als Verkaufsargument.
Die Lesung mit Konzert im Buchladen war sehr stimmig. Eine feine und achtsame Wanderung mit Worten, Geräuschen und kraftvollen Orten für Besinnung und Rast. Die Besucherinnen und Besucher sassen mit ihren Masken wie verlorene Berggeister in ihren Sesseln und lauschten den Worten und Klängen.
Donnerstag 27. Januar: Heute habe ich mich um 9 Uhr mit Ursula Badrutt im Kaffee in der Hauptpost getroffen. Es geht um die Originalbücher, die Gerold Späth zusammen mit Künstlerinnen und Künstlern gestaltet hat. Ich habe mit einem Teil der Bücher in Zusammenarbeit mit Cornel Dora vor langer Zeit eine Ausstellung im Vortragssaal der Vadiana eingerichtet. Nun wird ein sicherer Platz für all diese Bücher gesucht. Alles soll digitalisiert und aufgearbeitet werden. Seit wir unser Vexer Verlagsarchiv digitalisiert haben, scheine ich zu den Experten in diesem Fach zu gehören.
Am Abend wird in Basel in der Galerie Garzaniga die Buchpremiere von Coghuf gefeiert. Ich musste leider absagen.
Dienstag 25. Januar 2022: Seit einiger Zeit bin ich wieder an der Arbeit an einem sehr aufwändigen Herbstbild. Ich konnte lange Zeit nicht mehr malen. Eigentlich glaubte ich schon, dass diese aufwändige Art der Malerei für mich vorbei ist. Ich mache das ja nun auch schon mehr als zwanzig Jahre. Es hat mich aber wieder voll gepackt. Ich habe eine neue Brille und nun sehe ich wieder viel mehr Details. Eigentlich ist es zum Verzweifeln aber trotzdem wunderschön und erholsam.
Montag 24. Januar: Die Wochen seit Mitte Dezember sind für mich sehr streng geworden. ich habe noch nie so viele Buchpakete vorbereitet und zu Post gebracht wie im letzten Monat. Das neue Buch über den jurassischen Künstler Coghuf ist ein absoluter Bestseller geworden und täglich treffen neue Bestellungen ein. Auf der Poststelle staunen sie nicht schlecht wenn wir wieder mit einer riesigen Ladung von Paketen erscheinen.
Sonntag 23. Januar: Heute um zehn Uhr waren wir zum Frühstück eingeladen bei Theo und Claudia. Wir waren schon lange nicht mehr da. Die Pandemie hat in den letzten zwei Jahren vieles verhindert. nach dem ausgiebigen und wunderbaren Essen sind wir in die Stadt gefahren und haben Vanja und Thomas im Ausstellungsraum "Auto" besucht. Sie haben dort eine Postkartensammlung von allen Kunstschaffenden, die eine Eingabe für das Heimspiel gemacht haben ausgestellt. Die Karten konnte man auslesen und an Freunde versenden. das Angebot wurde rege benutzt. Die vielen jungen Leute generierten eine frische Atmosphäre im Raum.
Anschliessend sind wir zum Freudenberg, dann über die drei Weiern zur Notkersegg gewandert und von dort den Wald hinunter, bis zu uns nach Hause. Es war für mich ziemlich rutschig aber sehr erholsam.
Samstag 22. Januar 2022: Um 14 Uhr war ich verabredet an der Lindenstrasse mit Anita Zimmermann. Sie plant eine Ausstellung unter ihrem Label "geiler Block von Leila Bock" in der ehemaligen Fahnenfabrik, die schon bald umgebaut und ausgebaut wird für Wohnungen und Lofts. Das ist eine sehr schönes altes Gebäude, das ich aber noch nie von innen gesehen habe. Monika ist auch mitgekommen und gemeinsam haben wir uns alles angeschaut. es hat noch viele Schachteln, Kartonröhren, Stoffe, Möbel etc. in den Räumen. Anita hofft, dass die eingeladenen KünstlerInnen damit arbeiten werden.
Ich habe mich sehr schnell für einen Platz für meinen Ausstellungsbeitrag entschieden. Ich habe ja als junger Mensch den Beruf Stickerei-Entwerfer gelernt und fühlte mich sofort wohl an der Stelle, wo die Fahnen entworfen worden sind. Es hat noch Muster und direkt auf die Wand gemalte Motive an diesem Ort. Hier werde ich meine Arbeiten installieren.
Freitag 21. Januar: Um 14 Uhr hat mir Simone die Haare geschnitten, mit Maske.... Das sind immer wichtige Momente. Haare-lassen.
Donnerstag 20. Januar: Am Abend haben wir Anette Stöcker und Christian Seelig getroffen bei der Eröffnung beim Hiltibold. Sie haben eine sehr vielschichtige Installation geschaffen.
Donnerstag 13. Januar: Am Morgen das wöchentliche Telefongespräch mit Regine zu den Ereignissen bei Visarte und am Abend das Treffen mit Fredi Altherr. Wir haben uns die Performance von Juliet Uzor und Eliet Autin in der Kunsthalle St. Gallen angeschaut. Das war ganz grossartig. Eine halbe Stunde Tanz von zwei Menschen, die versuchen das Gleiche zu tun. Einfache, synchrone Tanzbewegungen von einer männlichen und einer weiblichen Tänzer-in. Zwei Menschen, zwei Welten, ein Konzept, das klar zeigt wie unterschiedlich wir Menschen sind in der Bewegung, im Rhythmus, in der Körpergrösse, im Einklang mit der Musik, in der Gestik, im Geschlechtlichen und vor Allem im Empfinden. Das war grossartig und erfüllend.
Mittwoch 12. Januar: Heute sind die Bücher "KUNSTVERMITTLUNG GEHT AN LAND" eingetroffen, das Jaqueline Baum mit ihren Studis in Bern erarbeitet hat. Es geht um die Frage, wie Museen und Ausstellungsorte in der Zukunft betrieben werden könnten. Kunst braucht Raum, offene Herzen, Auseinandersetzungen, denkende und mitdenkende Menschen, ein Rückbesinnen auf die Sinne, Tasten, Riechen, Schmecken und echtes Lieben. Hacken, Pflanzen, wachsen lassen, ernten, teilen und geniessen. Könnte es sein, dass alles was uns ausmacht Kunst ist?
Samstag 8. Januar: Heute feiert unser neuer Mieter Mario Geburtstag. Er ist ein grosser Comic - Fan. Monika und ich haben uns vor einer Woche entschlossen je einen Comic für Mario zu zeichnen, zu malen etc. Die Aktion war für uns unheimlich lustig. Wir haben während dem Zeichnen gebrüllt vor Lachen. Unsere Werke waren aber für Mario nicht so einfach zu entschlüsseln. Eventuell müssen wir vor dem Zeichnen der nächsten Comics einen Kurs in der Migros Klubschule besuchen... Simone hat uns dann am Samstagnachmittag trotzdem zu einem Drink eingeladen... Ich finde es wirklich lustig, wie jede Generation über andere Dinge lacht. Aber unter uns gesagt: "Wir lassen uns nicht unterkriegen- wir Comic-sen weiter!"
Am Abend haben wir dann friedlich gejasst mit Eveline und Ralph. (Wir haben sie natürlich gewinnen lassen, damit Freude herrscht...) Ho - Ho.
Donnerstag 6. Januar: Heute wurde ich das dritte Mal geimpft. Booster ist ein merkwürdiges Wort - oder? Ich fühle mich dabei auch ziemlich merkwürdig. Corona hat so vieles verschoben im Denken, in der Wahrnehmung und im Gefühlsleben. Die vorgeschriebene Distanz, die ständigen Kontrollen und die Abhängigkeit von der totalen Digitalisierung. Ohne Handy geht gar nichts mehr.
Mittwoch 5. Januar: Heute morgen musste ich mich vorbereiten auf einen Besuch beim Augenarzt. Bei meinen Augen besteht ein gewisses Risiko für eine Netzhautablösung und einen zu hohen Augendruck. Im letzten Jahr habe ich meinen Termin vergessen. Das war sehr peinlich. Ich kenne und schätze Rolf Abraham seit vielen Jahren. Er interessiert sich sehr für Kunst und hat vor vielen Jahren einen Text geschrieben für das Buch "Augenzeichnungen", das ich 1993 von Jochem Hendricks herausgegeben habe. Mit meinen Augen scheint alles OK zu sein. Ein Risiko besteht, dass ich einmal eine Augenoperation brauchen werde wegen einem möglichen grünen Star. Na ja - schauen wir mal...
Dienstag 4. Januar: Heute hatte ich Besuch von Jonas Niedermann und von Angela Lyn. Jonas gestaltet das sehr aufwändige und umfassende Buch-Werk von Angela, das sie für eine grosse Ausstellung in einer barocken Villa in der Nähe von Mailand plant. Jonas hat für uns schon das sehr schöne Buch über einen Text von John Berger gestaltet. (Geografie der Freiheit - John Berger Projekt) Ja jetzt freuen wir uns sehr auf dieses sehr imposante Werk. Das Buch erscheint in englischer Sprache und dokumentiert die spannende Geschichte der aus China stammenden Künstlerin Angela Lyn, mit viel Text, Bildmaterial und natürlich ihre Kunst. Kuratiert wird das ganze Projekt von Li Zhenhua.
Sonntag 2. Januar 2022: An diesem Wochenende haben wir lange und erholsame Spaziergänge unternommen. Wir sind sozusagen ins neue Jahr hineingewandert.
Freitag 31. Dezember 2021: Ich habe mir in den letzten Tagen versucht so viel Ruhe wie möglich zu gönnen. Heute Abend wäre bei Freunden, mit Freunden eine Silvesterfeier mit feinem Essen angesagt. Ich habe mich wegen meiner lädierten Haut entschlossen zu Hause zu bleiben. Monika ging alleine ans Fest und ich habe den Silvester ganz alleine zu Hause verbracht und viel und gut geschlafen. Ich freue mich auf das neue Jahr.
Mittwoch 29. Dezember: Wir hatten eigentlich etwas ruhigere Tage geplant nach unserer Rückkehr. Im Moment stellt sich unser neustes Buch über Coghuf aber als der totale Renner heraus. Die Jurassier und Jurassierinnen beschenken sich in diesem Jahreswechsel gegenseitig mit Coghuf Büchern. Wir sind nur noch am Rechnungen schreiben, verpacken und versenden. So etwas habe ich noch nie erlebt in den letzten 36 Jahren als Verleger...
Am Abend waren wir eingeladen bei Freunden, die am Stadtrand in einem sehr idyllischen Weiler leben. Das war ein sehr schöner Abend mit feinem Essen und guten Gesprächen.
Dienstag 27. Dezember: Die Tage in Berlin mit Vera und dem kleinen Soan waren sehr erholsam. Keine Ausstellungsbesuche, keine Konzerte, keine Fressereien in Restaurants, einfach Familie pur. Wir haben viel gespielt, gut gegessen, viel geredet und ich habe sehr viel und gut geschlafen. Auftanken in der Grossstadt.
Dienstag 21. Dezember: Ich erlebte ein aufregendes Aufstehen heute morgen. Ich musste mich vorbereiten auf einen Arztbesuch. Ich habe Probleme mit meiner Haut und traf mich heute mit Frau Burlein für eine Untersuchung am Rosenberg. Das war ein sehr spezielles und intensives, dreistündiges Treffen. Ich bin ja sehr gespannt, was da noch alles auf mich zukommt.
Am Abend hatten wir noch ein Treffen mit Freunden geplant. Ein Feuer zur Sonnenwende bei uns zu Hause. Mir war dann aber alles zu viel. Ich wollte nur noch schlafen. Morgen fahren wir mit dem Zug nach Berlin. Ich muss noch packen, mich vorbereiten und endlich etwas ausruhen.
Donnerstag 16. Dezember: Wir sind recht früh aufgestanden und hatten dann den ganzen Frühstücksraum für uns alleine. Wir haben unsere Tagesroute geplant für unsere Bücherlieferungen im ganzen Kanton. Ursprünglich wollten wir dann in La Chaux-de-Fonds übernachten und die Stadt geniessen. Wir haben in dieser Stadt die schönste Buchhandlung gesehen, die man sich vorstellen kann. Sie heisst Payot und liegt an der Leopold Robert Avenue 25. Corona-bedingt war aber alles etwas traurig und wir haben uns dann entschlossen noch nach Biel zu fahren und uns dann direkt auf den Weg nach Hause zu machen. In Biel trafen wir vor, neben und hinter dem Museum Pasquart unsere Künstler- und Verlegerfreunde Barbara Meier und Rudolf Steiner.
Mit der Rückfahrt hat dann auch alles wunderbar geklappt.
Eigentlich war ja ursprünglich an diesem Wochenende auch unsere Teilnahme an der Edition in Biel eingeplant. Na ja - es gibt ja zum Glück noch Anderes wie Bücher - oder?
Mittwoch 15. Dezember: In meiner Agenda war heute ein Termin in Bern eingetragen. Ein Treffen mit der parlamentarischen Kulturgruppe. Das sind eigentlich meistens ganz spannende Treffen mit überraschenden kulturellen Darbietungen, vielen Reden und üppigen Apero - Häppchen. Wegen Corona ist diese Veranstaltung abgesagt worden. Bin ich nun froh oder froh? Eigentlich bin ich sogar sehr froh. Wir fahren nämlich heute in den Jura für die Buchpremiere von Coghuf in Delémont. Ein Abstecher nach Bern wäre natürlich möglich gewesen. Es hätte aber unser Reiseprogramm um einiges erschwert. Und zwei Grossanlässe an einem Tag ist doch etwas viel. Wir sind also frohgemut nach Delémont zur Druckerei Pressor SA gefahren. Zufälligerweise waren auch unsere Kollegen von der Projektgruppe dabei, ihre Bücher von Coghuf abzuholen. Wir haben dann auch noch 200 Exemplare eingeladen, damit wir morgen alle Vorbestellungen der Buchhandlungen, Museen, Papeterien etc. im ganzen Jura beliefern können. Das gibt dann hoffentlich eine richtig spannende Fahrt bis nach Biel. Wir sind anschliessend ins Städtchen gefahren und haben im Hotel National eingecheckt. Wir waren vor mehr als einem halben Jahr schon einmal hier für eine Vorbesprechung des Buchprojekts.
Die Buchpremiere fand am Abend im Theaterfoyer in Delémont statt. Ich habe noch nie so viele Ansprachen gehört wie an diesem Abend. Bei meinen Französischkenntnissen war das wie ein abstraktes Vokaltheater. Zum Glück wusste ich ja um was es bei den Reden ging. Coghuf - Coghuf - Coghuf total und der Müller aus der Ostschweiz mittendrin. Die Überraschung des Abends war für uns Walter Tschopp aus Freiburg. Wir haben uns sehr gut unterhalten und haben anschliessend im Hotel National gemeinsam gegessen.
Dienstag 14. Dezember: Ich bin am morgen früh aufgewacht. Heute ist der Transport des neusten Buches, die Monografie über den 1979 verstorbenen Künstlers Coghuf angesagt. Ich wartete bis 11 Uhr auf einen Anruf des Transporteurs. Um 11 habe ich es nicht mehr ausgehalten zu warten und fuhr zusammen mit Monika ins Lager an der Lukasstrasse. Eine riesige Palette mit Büchern stand vor dem Lift. Es ist immer wieder zum verzweifeln. Trotz ganz präzisen Vorgaben an die Transportfirmen klappt es selten, dass ich vorab über die Transporte informiert werde. Die Lastwagenfahrer haben oft nur ein privates Handy dabei und sie haben keine Lust auf eigene Kosten zu telefonieren. Vor allem wenn sie aus Polen, Tschechien oder wo auch immer her kommen. Es hat aber geklappt - ein guter Grund zum Feiern.
Zusammen mit Monika räumte ich die Bücher ins Lager und wir füllten den Kofferraum von unserem Auto, um genügend Bücher zu Hause zu haben, um all die bereits eingetroffenen Bestellungen zu erledigen. Ein tolles Buchprojekt, über einen Künstler, der Ende der 70er Jahre auch in der Ostschweiz grosse Werke realisieren konnte. Unter anderem an der Universität in St. Gallen und in der Kirche zum guten Hirten in Altstätten. Der Künstler arbeitete damals auch in der Werkstatt des Spenglers, Sammlers und Galeristen Alfons Keller. Ich wurde in den 80er Jahren auf den Künstler aufmerksam durch Walter Burger.
Montag 13. Dezember: 19.30 Uhr - Monika ist wohlbehalten und gutgelaunt von Berlin zurückgekehrt.
Samstag 11. Dezember: Ich bin am Morgen früh aufgestanden und mit dem Zug nach Chur gefahren. Visarte Graubünden zelebriert heute ihre Jahresversammlung. Dabei habe ich einige sehr spannende Künstlerinnen und Künstler kennengelernt. Stephan Kunz vom Kunstmuseum Chur hat kompetent über die kulturpolitische Situation im Bündnerland referiert und die Visarte co - Präsidenten Lukas Bardill und Dominik Zehnder klagten über die von der Politik abgeschmetterten Transformationsprojekte. Ich habe mich in St. Gallen auch über den Umgang der Politik mit der Idee von den grossmundig angekündigten Transformationsprojekten genervt. Kurz vor Abgabeschluss wurden vom Kantonsrat die Vergaberegeln komplett geändert. Ein grosses Projekt, für das ich zusammen mit der Alltag Agentur wochenlang gearbeitet hatte, konnten wir über Nacht kübeln. Scheisse.
Na ja - am Nachmittag habe ich dann die Jahresausstellung im Kunstmuseum Chur besucht, viele Bekannte und Freund getroffen und gute Kunst gesehen. Das Museum zelebriert jedes Jahr die regionale Kunst vorbildlich und es sind immer wieder wunderbare Entdeckungen möglich.
Freitag 10. Dezember: Ich habe wie ein Grosser, ganz alleine meinen 66-zigsten Geburtstag gefeiert. Ups. Ich werde in den letzten Tagen reich beschenkt mit vielen Bestellungen für die im Vexer Verlag erscheinende Monografie von Yves Guygnard über den Jurassischen Künstler Coghuf.
Donnerstag 9. Dezember: Die letzten Tage waren ziemlich einsam. Die Einladung von Ursina und Thomas zu einem gemütlichen Nachtessen war ein richtiger Stimmungsmacher. Wir haben viel über Berlin geredet und über die etwas unheimliche Stille, die zur Zeit über allen grossen Städten liegt. Ausser den Sirenen der Feuerwehr, der Polizei und der Notfalldienste herrscht gespenstische Stille, die nur ab und zu durch herumschreiende Suchtgeplagte jäh unterbrochen wird.
Dienstag 7. Dezember: Heute sass ich von 10.15 Uhr bis 16 Uhr vor dem Bildschirm für zwei Zoom- Sitzungen mit Swissculture.
Samstag 4. Dezember: Monika fährt heute mit dem Zug nach Berlin. Sie will Vera unterstützen und unseren Enkel Soan geniessen.
Donnerstag 2. Dezember: Heute Nachmittag hat mich eine sehr sympathische, griechische Künstlerin besucht, um ein noch nicht existierendes Buchprojekt zu besprechen. Na ja, Fussballfans diskutieren ja auch enthusiastisch über Fussballspiele, die noch bevorstehen.
Sonntag 28. November: Langer Spaziergang, viel Ruhe und Freude... plus feine Speisen und Getränke.
Samstag 27. November: Ich musste heute Morgen sehr früh aufstehen. Mein Zug nach Bern fuhr um 8.07 ab dem Hauptbahnhof. Ich hatte mich mit unserem Referenten Jaques Erlanger im Zug verabredet, um den Tagesablauf noch einmal zu diskutieren. Wir hatten eine Visarte Gruppenkonferenz im Vatter Businesscenter in Bern. Jaques ist ein versierter Kulturveranstalter und Finanzspezialist für die Finanzierungsplanung von Kulturanlässen aller Art. Der Anlass war gut besucht und ich denke, dass die Anwesenden Visartevertreter und Vertreterinnen aus allen Landesgegenden profitieren konnten vom fundierten Wissen von Jaques Erlanger. An solchen Anlässen geht es aber immer auch um die Kontaktpflege und den Austausch.
Freitag 26. November: Nach einer eher ruhigen Woche haben wir heute Abend eine Bücherpräsentation im Kunstmuseum St. Gallen. Gloria Weiss, die Kommunikationsbeauftragte des Museums hat das wunderbar und stressfrei organisiert. Wir stellen die Neuerscheinungen von Christoph Rüttimann, Patrick Rohner und die in Bälde erscheinende Monografie über den Künstler Coghuf vor.
Der Abend war sehr gut besucht, die Diskussion - und die von Gloria Weiss geführte Gesprächsrunde mit den Künstlern und dem Autor Yves Guignard war sehr lebendig. Roland Wäspe gab als Gastgeber und bestens informierter Gesprächsanreger sein Bestes. Ein richtig anregender und erfolgreicher Abend.
Dienstag 23. November: Heute gegen Mittag sind meine drei Skandalbilder, nach der Ausstellung in der Kunsthalle Fribourg wieder zurück transportiert worden. Ein denkwürdiger Moment.
Samstag 20. November. Die letzten Tage waren ruhig aber von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geprägt, die bei uns neue Bodenbeläge einarbeiten. Für mich wurden jeweils Laufstege improvisiert, damit ich noch in mein Büro und in die Küche gehen konnte. Gegessen haben wir meistens im Restaurant Blume. Unsere Küche konnte nicht benutzt werden.
Heute gegen Mittag trifft sich meine Familie zu einem Apero und zum Essen. Ich kann leider nicht dabei sein. Ich muss am frühen Nachmittag losfahren nach Luzern und dann nach Emmenbrücke. Ich fuhr über Zürich und war dann kurz nach 16 Uhr in Luzern. Ich wollte unbedingt noch die Ausstellung von Vivian Sutter im Kunstmuseum sehen. Es waren viele Leute da und ich dachte, dass ich zufällig in eine Vernissage reingeraten bin. Dem war aber nicht so. Ein Musikensemble für neue Musik hatte sich in allen Räumen verteilt. Sie spielten, ohne sich zu sehen. Das war ein wunderbares Klangerlebnis. ich ersten Raum traf ich zufällig auf Dorothea Strauss und ihren ehemaligen CEO bei der Mobiliar Versicherung. Wir hatten nicht viel Zeit zum Plaudern aber es waren auf einen Schlag wieder alle Erinnerungen geweckt, an Dorothea und ihre tolle Arbeit als meine Nachfolgerin als künstlerische Direktorin der Kunsthalle in St. Gallen. Die unheimlich vielen, wild bemalten Tücher von Vivian und die von Raum zu Raum anders wahrnehmbare Musik passten wunderbar zu diesen Erinnerungen. Ein künstlicher, hängender Bildergarten und musizierende und herumgehende Menschen im Raum. Das war für mich wie ein mit Früchten behängter Garten in einem streng geführten Haus. Toll!
Ich fuhr anschliessend mit dem Zug nach Emmenbrücke. Ich hatte einen Plan ausgedruckt, damit ich den Fest-Ort der Visarte Zentralschweiz problemlos finden kann. Als ich vor dem Bahnhof in Emmenbrücke auf der Strasse stand war ich aber schon ziemlich hilflos. ich fragte eine ältere Dame, ob sie mir helfen könnte. Sie schaute sich dann den Plan ganz genau an und wies mich ganz bestimmt in eine Richtung, wo ich dann links abbiegen müsse.
Als ich am Abbiegepunkt angelangt war, fragte ich einen Passanten, der mich dann an die Bedienung eines Restaurants verwies, die nicht deutsch sprechen konnte und auf eine andere Frau zeigte, die im Quartier wohne. Diese Frau war auch wieder etwas älter und schaute mich mit grossen Augen an. Sie wollte genau wissen, was das denn für ein Fest sei. Ich sagte ihr, dass die Visarte Zentralschweiz das 125 jährige Jubiläum feiere. Sie überlegte einige Takte und sagte dann, ja ist das denn ein Event? ich sagte etwas zaghaft ja. Sie wies mich dann klar in eine Richtung und sagte, dass genau dort eine Eventhalle zu finden sei.
Sie strahlte richtig und freute sich, dass sie mir helfen konnte. Bei der Halle angekommen sah ich sofort, dass das nicht die ehemalige Villa der Von Rolls sein konnte. Die suchte ich nämlich. Ich ging dann weiter, zu einem Landgasthof mit viel Aussenraum, mit vielen Bänken, die mit Schaffellen bestückt waren, Grills an allen Ecken etc. aber kein Mensch war da, den ich um Rat fragen konnte. Ich überquerte dann eine grosse Brücke, die schräg über den reissenden Fluss führte. bei einer Tankstelle versuchte ich erneut mein Glück. Die Tankenden verstanden mich aber nicht und zuckten nur mit den Schultern. Emmenbrücke ist nicht so einfach zu verstehen. Ich hatte nur die Wahl, erneut den Rückzug anzutreten und weiter zu suchen. Ich ging wieder zurück, über die Brücke und direkt ins Industriequartier. Nach einem zügigen Marsch von ca. 15 Minuten, kahm mir eine Fahrradfahrerin entgegen. Ich hielt sie hoffnungsvoll an und fragte, ob sie mir helfen könnte. Es stellte sich dann heraus, dass auch sie auf der Suche nach dem Festplatz war. Och - ich war so erleichtert. Leider hatte sie aber auch keine Ahnung. Gemeinsam gingen wir dann durch ein immer wilderes Industriequartier. Es dampfte und zischte aus allen Rohren, aber es waren keine Menschen zu sehen. Plötzlich standen wir auf einer Brücke, die eine enorme Wärme ausstrahlte. Ich sah dann, dass unter dieser Brücke lange, rotglühende und dampfende Stahlstäbe zur Auskühlung lagen. Als wir diese Brücke überquert hatten, sahen wir einen riesigen, panzerähnlichen Laster daher rollen, der eine enorme Hitze ausstrahlte. Es war ein Fahrzeug, das die noch extrem heisse Kohlenmasse wegtransportierte, die zur Stahlschmelze gebraucht wurde. Das riesige graue Fahrzeug puffte und zischte wie ein Urwesen, das nicht zwischen Gut und Böse unterscheiden konnte. Es war etwa so wie ich mir als Kind den Krieg vorgestellt hatte. Erschaudernd und unheimlich, wie von Geisterhand gelenkt.
Nach diesen eindrücklichen und verstörenden Bildern sahen wir bei einer schmalen Brücke plötzlich einen gelben Ballon hängen. Es musste also Menschen in der Nähe geben... Von hier aus war der Weg gut markiert und bald war auch Musik zu hören. Nach einem leichten Anstieg standen wir vor der verlotterten Villa der Familie von Roll. Es wirkte ein bisschen wie eine kolonialistische Herrschaftsvilla in Afrika.
Corona-bedingt war ich schon lange nicht mehr an einem Fest. Die Stimmung war etwas gedämpft aber die Anwesenden freuten sich sichtlich auf diesen Abend mit Essen, Trinken und Musik. Ich konnte mit vielen, mir bekannten Künstlerinnen und Künstlern plaudern. Bettina Staub, die neue Präsidentin von Visarte Zentralschweiz stellte mich vielen Kunstschaffenden vor. Wir besprachen kurz den Ablauf des Abends und der geplanten, kurzen Reden. Es wurden Projekte vorgestellt, das Abendprogramm angesagt und ich wollte als Präsident von Visarte Schweiz eine kurze Begrüssung machen. Irgendwie kam ich dann in einen unverhofften Redefluss und las am nächsten Tag im Internet, dass ich an diesem Fest eine fulminante Brandrede gehalten hätte.
Ich konnte leider nicht sehr lange bleiben und wurde vom sehr sympathischen Lebenspartner von Bettina zum Bahnhof Emmenbrücke begleitet. Ich fuhr mit dem Bus nach Luzern und konnte dann stressfrei in den Voralpenexpress steigen. Der Zug war streckenweise komplett leer. Nach zweieinhalb Stunden einsamer Fahrt durch die Nacht war ich dann in St. Gallen.
Mittwoch 17. November: Bei uns wird renoviert. Es gibt neue Bodenbeläge auf den Treppen, im ganzen Flur, der Küche und im Badezimmer. Wir müssen täglich planen, wie wir uns noch im Haus bewegen können. Es ist erstaunlich, was neue Materialien und neue Farben bewirken können. Ich freue mich darauf bis alles fertig ist. Wir haben uns für schwarz entschieden.
Dienstag 16. November: Am Mittag bin ich wieder zum Bahnhof gefahren. Heute haben wir eine Sitzung mit dem Zentralvorstand von Visarte Schweiz in Zürich. Ich fahre immer im Speisewagen, damit ich keine Maske tragen muss. Heute war es aber sehr unangenehm, weil in Wil eine völlig psychotische Frau zugestiegen ist, die den Kellner aufs übelste beschimpfte und die mit ihren Tiraden nicht mehr aufhören konnte. Wir Gäste mussten das alles erdulden, bis die Frau dann in Winterthur vom Sicherheitsdienst aus dem Zug geholt wurde. Diese Fahrt war alles andere als erholsam. Um 14.15 Uhr traf sich der Vorstand von Visarte in einem Sitzungsraum in der Helferei an der Kirchgasse. Es war etwas anstrengend. Zwei Mitglieder waren entschuldigt und drei kamen zu spät wegen Zügen, die ausgefallen oder stehen geblieben sind.
Die Sitzung war dann aber doch sehr ergiebig und wir konnten viele Sachgeschäfte erledigen. Am Abend hatten wir ein sehr schönes Abendessen bei einem Italiener, zu Ehren von unserem langjährigen Finanzfachmann Sergio, der nicht mehr Vorstandsmitglied ist.
Anstrengend ist nach so einem Fest immer die Rückfahrt.
Montag 15 November: Am Mittag bin ich mit dem Zug losgefahren nach Bern. In Zürich ist dann Regine eingestiegen. Wir waren beim Bundesamt für Kultur zum Jahresgespräch eingeladen.
Das Treffen war sehr freundschaftlich, nett und anregend. Corona hat in der Kultur sehr viel verändert und alle Beteiligten sensibilisiert.
KULTUR HAT PLÖTZLICH EINEN HÖHEREN STELLENWERT WIE DER SPORT.
Das empfinde ich jedenfalls so.
Sonntag 14. November: Susi und Hugo waren an diesem Wochenende bei uns zu Besuch. Wir haben sehr gut gegessen, getrunken und viel geredet.
Freitag 12. November: Ich habe mich vorbereitet auf das Performancetreffen im Raum für Literathur in St. Gallen und habe eine Liste aufgestellt von allen Performances die ich in der Region erlebt oder selber durchgeführt habe. Als erstes ist mir der Künstler Mädi Zünd eingefallen, der in den Sechzigerjahren in Rebstein/Marbach regelmässig mit seinem ausgewachsenen Schwein Restaurantbesuche gemacht hat. Oder die beiden Bürgerheimbewohner Hansli und Herrmann, die an jedem Samstagabend ihre Gesangsperformance als singende Skulpturen in den Wirtschaften von Oberriet und Umgebung vorführten, um ihr Bier bezahlen zu können. Sie schwankten dann spät in der Nacht immer ziemlich betrunken zurück ins Bürgerheim.
Der Abend mit vielen performativ arbeitenden Künstlerinnen und Künstler war sehr unterhaltsam, informativ und immer wieder überraschend.
Donnerstag 11. November: Am Mittag bin ich mit dem Zug nach Zürich gefahren für ein Meeting an der ZHDK zum Thema "Entwicklung der Saläre von Kulturschaffenden." das war spannend. Viele Bekannte aus allen Kultursparten waren anwesend bei dieser lebhaften Diskussion. Das Thema von gerechten und fairen Honoraren von Kunstschaffenden ist ein grosses Thema.
Dienstag 9. November: Am Nachmittag hatten wir eine Anlageberatung bei der Raiffeisenbank. Es ist gar nicht so einfach, die angesparten Gelder für die private Altersvorsorge richtig anzulegen. Wir haben uns dann aber ziemlich schnell für eine interessante Variante entschieden.
Am Abend nahmen wir teil am Freundesessen der Kunsthalle St. Gallen. Das sind immer sehr spannende Treffen mit vielen Kunstinteressierten, die man nicht alle Tage sieht.
Samstag 6. November: Heute morgen hatte ich sehr netten Atelierbesuch an der Lukasstrasse und um 14 Uhr erwartete ich die junge Künstlerin Sophia Remer an der Brauerstrasse. Das war sehr nett. Sophia ist eine sehr feine Person und eine spannende Künstlerin. Sie signierte die ganze Auflage ihres ersten Buches mit dem Titel: "Ich zeichne Kreise auf ein Blatt, der Stein fällt ins Wasser." Ein wunderbarer und feiner Text zum Thema Wahrnehmung.
Mittwoch 3. November: Heute habe ich spontan den Ofenbauer Erich Schuess angerufen, damit er den Lehmofen kontrolliert. Ich war nicht sicher, ob das Kamin richtig zieht. Beim ersten Heizen hat alles ziemlich nach Rauch gestunken. Eventuell habe aber ich einen Fehler gemacht...
Am Abend hat sich Monika die Zauberflöte angeschaut und angehört im Provisorium des Stadttheaters. Sie war ziemlich entsetzt von der Inszenierung und vom Verhalten eines Besucherpaares. Die Beiden scheinen sich so ins Thema der Zauberflöte hineinversetzt haben, dass sie sich fast paarten vor dem ganzen Publikum. Och - och und das in St. Gallen...
Dienstag 2. November: Mouvements" abzuholen. Das war eine sehr angenehme Begegnung. Ich bin sehr glücklich über dieses spannende Buchwerk, mit Texten von Konrad Bitterli, Katja Blomberg, David N. Bresch, Annette Gigon, Johannes M. Hedinger, Invar Torre Hollaus, Peter Hubacher, Patrick Rohner, Hans-Jakob Schindler, Yael Schindler Wildhaber, Ruben Alexander Schuster, Cornelia Schwierz Lucie Tuma, Helmut Weissert und Roland Wäspe. Das Projekt hat Vera von Berlin aus begleitet.
Die 200 Exemplare für Patrick füllten sein ganzes Auto. Eine sehr schwere und gewichtige Fracht...
Montag 1. November: Heute an Allerheiligen hatten wir das traditionelle "Huttersche"- Familientreffen bei Marian und Oreste in Kriessern. Die beiden haben wunderbar gekocht und eine sehr angenehme Stimmung geschaffen.
Sonntag 31. Oktober: Nach einem wunderschönen Spaziergang musste ich im Atelier die Bücher für Patrick Rohner in Schachteln verpacken und für die Abholung vorbereiten. Bücher sind extrem schwer. Vor allem das neuste Werk von Patrick mit dem Titel Massenbewegungen.
Freitag 29. Oktober: Um neun Uhr war ich verabredet mit Fredi A. zu unserem Wochentreff. Das ist immer ein sehr spannender Austausch. Am Mittag fuhr ich dann in den Osten, um die Wohnung eines an Kunst interessierten Ehepaars zu besichtigen. Das war sehr sympatisch und spannend. Am Abend besuchte ich die Vernissage im Kunstmuseum von der dänischen Künstlerin Marie Lund. Nadia Veronese hat einmal mehr eine sehr beeindruckende Ausstellung kuratiert. Ein guter Abend mit vielen spannenden Begegnungen.
Mittwoch 27. Oktober: Am Morgen wollte ich mit dem IC nach Zürich fahren. Der Zug ist wieder einmal ausgefallen und ich musste mit dem Regionalzug 90 Minutenlang durch die Landschaft bummeln... Ich bekam ziemlich Stress weil ich mich um 11 Uhr beim Helmhaus mit der Genfer Künstlerin Sylvie Wozniak verabredet hatte. Ich habe die Strecke vom Bahngleis im UG des Bahnhofs bis zum Helmhaus in einer Rekordzeit von zehn Minuten geschafft. Wir haben uns die Ausstellung "Wohin? Künstlerische Investigationen" angeschaut. Es werden starke künstlerische Arbeiten präsentiert. Teilweise ist es schwierig all die vielen englischen Texte zu verstehen. Für mich war das schon fast wie eine mühsame Prüfungsaufgabe. Nach dem Essen schauten wir uns alle Ausstellungen in den Galerien an der Rämistrasse an. Am stärksten beeindruckt hat mich die Einzelausstellung des Künstlers Francis Alys "Grenzbarrieren Typologie" in der Galerie Peter Kilchmann. In rund 20 kleinen Bildchen, sind verschiedene Typen von Grenzzäunen, mit weisser Farbe auf kleine, braune Bildtäfelchen gemalt. Die feine Malerei der Zäune erinnert an alte Stickereien oder Dessous. Ein Gegensatz, der betroffen macht.
Wir spazierten dann noch zum renovierten und weitergebauten Kongresshaus am See. Ich wollte Silvie noch die Fassade des Gartensaals zeigen, die ich entworfen habe. Ich musste dann wieder zurück nach St. Gallen. Um halb fünf hatte ich wieder eine der anstrengenden Zoomsitzungen mit swiss culture. Am Abend besuchte ich zusammen mit Monika ein beeindruckendes Orgelkonzert in der Kathedrale St. Gallen.
Montag 25. Oktober: Pünktlich um neun Uhr besuchte mich Stéphanie Bächler. Sie arbeitet an mehreren spannenden Projekten und hat viele Jdeen, die sie teilweise in St. Gallen realisieren und präsentieren will. Sie hat mir ein wunderschönes Buch mitgebracht "DEAR CLAY,", das im letzten Jahr vom Bundesamt für Kultur ausgezeichnet wurde als eines der schönsten Schweizer Bücher. Erschienen bei: buildingfictions.com
Um 14 Uhr hatten wir Besuch von unserer Bankberaterin. Das Alter macht uns als Kunden interessanter... so lange es noch etwas zu beraten gibt ist das ja OK.
Am späteren Nachmittag bin ich dann für mein Referat bei der Bidschulkonferenz nach Zürich gefahren. Das Treffen im "Karl dem Grossen" war sehr angenehm und interessant. Corona bedingt war die Teilnehmerzahl überschaubar. Die Anwesenden waren aber sehr engagiert. Unsere Visarte Broschüre mit den Honorarleitlinien werden nun an alle Bildschulen in der Schweiz verschickt.
Sonntag 24. Oktober: Ein ziemlich fauler Sonntag. Am frühen Abend sind wir in die Stadt spaziert und haben uns die Ausstellung von Stéphanie Bächler im Ausstellungsraum von Nina Keel im Linsenbühl angeschaut. Die Künstlerin hat letztes Jahr im Saurer Museum in Arbon auf einer alten Stickmaschine eine interessante künstlerische Arbeit gestickt und hat auch im Sitterwerk gearbeitet. Anschliessend waren wir zu einem Apero eingeladen bei Trix und Beat. Sie haben vor einiger Zeit eine fünfteilige Biotop - Arbeit gekauft. Ich habe die Bilder auf Holzplatten gemalt vom Mammutbaum, den ich für das Stadtmuseum in Aarau für meine Menschenbilder verarbeitet habe. Bei einem Bild war ein winziges Teilchen am Rande nicht bemalt. Ich habe Farbe mitgenommen und das ein mal fünf Millimeter grosse Teilchen hell bemalt. Nun ist das Werk vollendet...
Samstag 23. Oktober: Heute habe ich einen Termin um meine neue Brille bei Fielmann abzuholen. Das war wirklich super. Die Brille mit Gleitsichtgläsern stimmt perfekt, die Fassung von Saint Laurent war nicht billig aber sie passt. Ich stand nach zehn Minuten schon wieder auf der Strasse ohne zu stolpern.
Freitag 22. Oktober: Am Morgen schrieb ich einen Text zur gerechten Honorierung von Kunstschaffenden, wenn sie unterrichten. Ich werde am nächsten Montag in Zürich, bei der Konferenz der Bildschulen, ein Inputreferat halten zu diesem Thema.
Am nNchmittag brachte ein Monteur unser neues Kellerfenster. Das alte war total vom Holzwurm zerfressen. Unser Haus wurde 1955 erbaut und der Naturkeller diente auch als Luftschutzkeller. Der Schutz wäre sicher ungenügend gewesen. Schwere, aus Massivholz geschreinerte Eichenläden und eine dicke Eichentüre mit eisernen Verstärkungen sollte die Bewohner vor Angriffen schützen. Nun haben sich die Holzwürmer als Auffresser des Luftschutzkonzepts verlustiert...
Mittwoch 20. Oktober: Heute Morgen besuchten wir einen Baufachmann in Gossau. Wir möchten unsere geplättelten Böden erneuern. Leo Sutter wird es richten. Anschliessend haben wir noch das Heilsarmee Brockenhaus im Westen der Stadt besucht. Mir wurde es richtig schwindlig bei diesen vielen Sachen, die alle einmal in unterschiedlichsten Haushalten herumgestanden sind. Hunderttausende von Geschichten in einem riesigen Laden. Ich stellte mir vor, wie all die Gläser, Kleider, Kübel, Spielsachen, Möbel, das Essgeschirr und alle Tassen anfangen zu erzählen von ihrem ehemaligen Leben, umgeben von Menschen mit ihren Problemen und Fragestellungen. Mir wurde es ganz schummerig und ehrlich gesagt ziemlich "chröpelig".
Dienstag 19. Oktober: Gegen Mittag besuchte uns unsere Freundin Conny aus Schaffhausen. Monika hat wunderbar gekocht. Einen bunt gemischten Salat aus unserem Garten und Linghuini mit einer feinen Steinpilzsauce.
Sonntag 17. Oktober: Eveline und Ralph haben uns zum Mittagsschmaus eingeladen. Die wunderschöne Stadtwohnung ist nun frisch herausgeputzt, neu eingerichtet und renoviert. Alle Kunstwerke sind neu gehängt. Mein grosses Berg-Bild mit der Venus hängt im Wohnraum und links davon ist eine sehr schöne Fotoarbeit mit Blumen von Regula Engeler platziert. Es ist eine Freude. Gute Stimmung, feines Essen, inspirierende Gespräche und einige spassige Jasspartien zum Schluss. Das war ein richtiger Sonntagsspass.
Samstag 16. Oktober: Am Mittag wollte ich eigentlich nach Bern fahren. Vincent Chablet organisiert in seinem Atelier in Bern eine Performance von einer jungen Künstlerin. Ich musste leider kurzfristig wieder absagen. Ein überraschender Besuch hat meine Reise verunmöglicht...
Freitag: 15. Oktober: Am Nachmittag sass ich drei Stunden mit Fredi Altherr im Garten. Wir treffen uns regelmässig, um uns auszutauschen, zu diskutieren, irgendetwas anzuschauen, Projekte zu besprechen etc. Heute wollten wir in die Stadt spazieren und durch den Jahrmarkt der Olma flanieren. Es gab aber so viel Gesprächsstoff, dass wir drei Stunden im Garten sitzen geblieben sind.
Am Abend habe ich dann für uns und unsere neuen Nachbarn Mario und Simone auf dem offenen Feuer Maroni aus Italien gebraten. Dazu tranken wir ausgelesenen Wein, bis die Stimmung ziemlich ausgelassen wurde. Es hat Spass gemacht und wir waren alle sehr inspiriert.
Donnerstag 14. Oktober: Nach dem Heckenschneiden kommt das Haareschneiden. Simone hat das gut gemacht.
Am Nachmittag habe ich mich spontan entschieden, den ersten Teil des neuen Hochbeetes zu bauen mit Mammutbaumholz. Ausmessen, Holz auswählen, graben, Steinfundament auslegen, Holz zuschneiden, alles zusammenfügen, mit der Motorsäge eine Karotte in einen Stützpfahl fräsen und fertig ist die Kiste...
Mittwoch 13. Oktober: Am Morgen hatte ich einen Termin bei Fielmann. Ich brauche dringend eine neue Brille. Warten, Augentest, warten, Brille auswählen. Die junge und sehr engagierte Frau war sehr exakt und kontrollierte jeden Arbeitsschritt in einer bewundernswerten Ruhe. Ich glaube sie liebt ihre Arbeit mit Menschen und auch all die Brillen. Ich habe mich für ein Modell von Yves Saint Laurent entschieden. Die Schönste und die Teuerste... Das hat Spass gemacht. Ich war zweieinhalb Stunden in diesem Laden... Als Belohnung habe ich mir ein Sankt Galler Brot mit heissem Fleischkäse spendiert. Nach dem Brillen Fielmann kommt die Metzgerei Rietmann... Mann oh Mann...
Montag 11. Oktober: Angeregt durch die Waldarbeit in Italien habe ich heute unsere Linguesterhecke geschnitten. Ganz schön anstrengend.
Sonntag 10. Oktober: Die Tage in Italien waren sehr schön. Zuerst besuche ich immer meinen kleinen und immer grösser werdenden Mammutbaum Felice. Nun habe ich ihn befreit von vertrockneten Ästen im unteren Stammbereich. Der Baum ist nun sicher schon vier Meter hoch. Rund um den Baum verstärke ich bei jedem Besuch den Schutzring, den ich mit Ästen gebaut habe, um den Wildschweinen keine Chance zu geben, sich an meinem Baum zu laben. Am zweiten Tag habe ich begonnen, einen ganzen Hang auszuholzen, um die Quellleitung zu schützen. Es waren strenge aber gute Tage, mit feinem Essen, viel Gemüse aus dem Garten, frisch gebrautem Bier und Wein. Wir haben auch einen ausgedehnten langen Spaziergang durch die Wälder gemacht, um Pilze zu suchen. Alleine würde ich verhungern aber Monika und die Anderen haben einen ganzen Korb mit feinsten Pilzen füllen können.
Unsere Rückfahrt war auch dieses Mal problemlos. Wir haben im Rheintal noch die Eltern von Monika besucht und waren am Abend wieder zu Hause.
Mittwoch 6. Oktober: Am Morgen sind wir ziemlich früh aufgestanden. Wir müssen unsere Koffer packen - wir fahren nach Italien, nach Agrano, um zusammen mit Freunden das Herbstheuen zu geniessen. Punkt 12 Uhr sind wir losgefahren. Alles ist gut.
Dienstag 5. Oktober: Heute besuchte uns Hansjörg Bachmann. Er hatte in St. Gallen zu tun und schläft bei uns. Es gibt immer viel zu erzählen in Sachen Kultur und Kulturpolitik, über neue und alte Projekte. Wir kennen uns schon seit Ende der siebziger jahre, da kommen viele alte und neue Geschichten zusammen.
Sonntag 3. Oktober: Ein ruhiger Sonntag mit einem schönen, erweiterten Spaziergang zum Atelier. Eigentlich wollten Monika und ich drei sehr grosse Bilder einen Stock höher - in das Dachgeschoss transportieren. Leider funktionierte der Lift nicht. Der steckte im Keller fest. das ist mir nun innerhalb von drei Tagen schon das zweite Mal passiert. Ärgerlich...Am Abend waren wir bei Ursina und Thomas Cerny eingeladen. Feines Essen, gute Gespräche, ausgelesene Weine und viele Neuigkeiten. Es geht was in unserem Quartier. Überall Baustellen, Baulärm, aufgerissene und gesperrte Strassen. Da freut man sich auf ruhige Sonntagabende mit Freunden.
Samstag 2. Oktober: Heute fuhr ich mit dem Zug nach Zürich, um die Ausstellung von Lorenz Oliver Schmied zu besuchen beim Büro König an der Birmensdorfer Strasse 299. Wir haben im Letzten Jahr das zweite Buch von Lorenz im Vexer Verlag herausgegeben. Die Anthologie Bd. 1 entstand 2009 und Band 2, Skonogramme 2020, mit Texten von Anne Mueller von der Haegen, Georges Didi-Hubermann und Isabel Zürcher. Susanne König ist sehr kompetent als Beraterin in Sachen Kunst. Das war ein sehr informatives, überraschendes und fröhliches Zusammentreffen, in einer beeindruckenden Ausstellung.
Am Abend besuchte uns Vanja - ein schöner Abend.
Freitag 1. Oktober: Heute Abend hatten wir ein schönes und lustiges Treffen mit Lucie Schenker und Kurt Huber im Restaurant Blume. Gülüstan hat wunderbar gekocht und Ali hat serviert mit viel Charme und Humor. Gute Weine, tolles Essen und wunderbare Gespräche.
Donnerstag 30. September: Heute machte ich mit der Architektin Eva - Maria Simon einen Ausflug ins Rheintal, um ein Kunststeinwerk zu besuchen. Die Besprechung war sehr professionell und angenehm. Ich bin gespannt, ob die seit langer Zeit geplante Arbeit ausgeführt werden kann.
Am Abend besuchte ich die Eröffnung im Präsentationsraum von Felix Boekamp in St.Fiden. Das ist ein spannender, unkommerzieller Ausstellungsort.
Mittwoch 29. September: Am frühen Nachmittag hat die Papyrus Spedition zwei riesige Paletten mit den frisch gedruckten Büchern "Massenbewegungen" von Patrick Rohner angeliefert. Das sind immer ganz spezielle und aufregende Momente. Dieses Buchprojekt hat Vera von Berlin aus betreut. Entstanden ist eine grossartige Werkmonografie mit fundierten Texten von Konrad Bitterli, Katja Blomberg, David N. Bresch, Anette Gigon, Johannes M. Hedinger, Invar-Torre-Hollaus, Patrick Rohner, Hans-Jakob Schindler, Yael Schindler Wildhaber, Ruben Alexander Schuster, Cornelia Schwierz, Lucie Tuma, Helmut Weissert und Roland Wäspe. Die erste Buchpräsentation hat am Samstag 25. September im Hotel Alpenblick in Tegna stattgefunden. Johannes M. Hedinger hat dort die Ausstellung von Patrick eröffnet und das Buch gewürdigt. Ich war leider nicht dabei, weil ich an der Messe in Basel engagiert war.
Wir planen nun aber eine Buchpräsentation mit den neuen Büchern von Christoph Rüttimann, Patrick Rohner und der ersten, umfassenden Monografie von Coghuf im Kunstmuseum St. Gallen am Freitag 26. November um 18.30 Uhr.
Montag 27. September: Heute war ich am Vormittag mit der Messeaufarbeitung beschäftigt. Rechnungen schreiben, Bücher versenden, Kontakte und Adressen speichern. etc. Am Mittag war ich mit einem Fensterbauer verabredet, der ein neues Kellerfenster ausmessen und offerieren muss. Am Nachmittag sortierte ich die liegengebliebene Post der letzten Woche. Dann brachte ich alle Bücherpakete, die ich heute vorbereitet habe mit meinem stetigen Begleiter, dem rollenden Koffer anderson.shopper zur Post.
Am Abend wurde ich dann belohnt mit einem wunderbaren Nachtessen in der Militärkantine. Alle beteiligten Projektleiter und Projektleiterinnen, die ein Buch machen konnten mit der Unterstützung von Litherathur-Ost, trafen sich dort zusammen mit den engagierten Kulturbeauftragten aus der ganzen Ostschweiz. Das war seit langer Zeit meine erster Restaurantbesuch. Es gab rege Diskussionen zu den verschiedenen Projekten. Ich konnte 2019, dank dieser Unterstützung, mit dem Vexer Verlag das John Berger - Projekt "Geografie der Freiheit" realisieren. Nun ist an diesem Abend angeregt worden, dass ein gemeinsamer Anlass für alle entstandenen Projekte geplant wird. Corona hat ja eine breite Vermittlung durch öffentliche Veranstaltungen verhindert.
Sonntag 26. September: Kurz vor Schluss habe ich an der Buchmesse "i never read" viele Bücher getauscht und alle restlichen Bücher in Schachteln verpackt, die dann von Eveline wieder mit der Post nach St. Gallen geschickt werden. Ich konnte recht gut verkaufen. Ich habe sehr viele neue Bekanntschaften gemacht und interessante Menschen kennengelernt. Es war eine intensive Woche mit sehr bereichernden Gesprächen und vielversprechenden Begegnungen. Viele Verlegerinnen und Verleger waren unzufrieden mit der Messe.
Das liegt auch an der sehr langen Messezeit.
Sieben Tage Basel, mit täglich neun Stunden Präsenzzeit ist sehr anstrengend.
Zudem war die Verpflegung in der Halle sehr dürftig.
Die Tage in Basel habe ich aber trotz allem sehr genossen und habe keine einzige Ausstellung besucht. Ich war nicht an der Art Basel und an keiner Nebenmesse.
Aber ich habe mir viele Berichte von interessanten Menschen angehört und hatte am Sonntagabend das Gefühl, eine stimmige Analyse vom Kunstmarkt erarbeitet zu haben. Die Kunstwelt hat sich sehr weit von den Menschen entfernt. In den 70er Jahren war die Art Basel ein richtiges Volksfest für und mit der Kunst. Heute ist dieser Anlass nur noch eine anonyme und elitäre Kapitalumschichtungsmaschinerie. Was solls. Kunstinteressierten Menschen empfehle ich schon lange, direkt in die Ateliers und Werkstätten von Künstlerinnen und Künstlern zu gehen. Dort findet die künstlerische Denkarbeit statt.
Für mich ist Basel immer eine Reise wert. Es ist nicht nur die Stadt, es sind vor allem die Menschen. Auf der Zugfahrt nach St. Gallen hörte ich von Reisenden dauernd die neusten Resultate der Wahlen in Deutschland und in Zürich setzte sich eine Familie in historischen Kostümen neben mich. Sie berichteten von ihren Erlebnissen in einer eigentümlich klingenden Sprache, gekleidet in selbstgeschneiderten Kostümen aus Ziegenleder, Schafspelz und selbst gewobenem Leinen. Die kleine Reisegruppe reflektierte intensiv das verregneten Mittelalterwochenende im Irgendwo - neben einem Maisfeld auf einem Bauernhof. Diese Zugfahrt war eine echte Zeitreise.
Dienstag 21. September: Die Wohnung von Ute und Walter im 18. Stockwerk ist wirklich sehr beeindruckend. Der Ausblick über die ganze Stadt hat mir Basel noch einmal näher gebracht. Ich habe wunderbar geschlafen und bin hochmotiviert. Heute musste ich früh aufstehen. Ich hatte einen Baustellentermin und wollte vorher noch einen Kaffee trinken und die Zeitung lesen. Das gehört zu meinen täglichen Ritualen... Ich war gespannt auf den Rohbau des Mehrfamilienhauses, für das ich vor längerer Zeit ein Kunst am Bauprojekt entwickelt habe. Das Haus steht in einem interessanten Stadtteil, mit viel Grün und einer sehr durchmischten Baukultur. Grosse, altehrwürdige Wohnbauten mit grossen Gärten und altem Baumbestand wechseln sich ab mit mehr oder weniger geglückten, neueren Mehrfamilienhäusern. Der Augenschein vor Ort hat mich in meinem Vorhaben bestätigt. Ich denke, dass mein geplanter Beitrag eine unaufgeregte Bereicherung und Aufwertung des Gebäudes werden kann. Es wäre schön, wenn ich die Arbeit realisieren könnte. Ich bin guten Mutes...
Montag 20. September: Ich habe mich gut vorbereitet für den heutigen Tag und für die Messe in Basel. Schon vor einer Woche schickte ich per Post vier riesige und schwere Schachteln mit Büchern nach Basel. Meinen Rollkoffer habe ich gestern vollgepackt. Nun kann es losgehen.
Ich war rechtzeitig um halb Zwölf bei der Messe. Matthias Burki vom "Verlag der gesunde Menschenversand" hat am Wochenende den Büchertisch für mich eingerichtet. Das war eine grosse Erleichterung für mich. Es ist immer sehr spannend an diesen Messen, alle Verlegerinnen und Verleger zu treffen und sich auszutauschen. Der erste Tag war etwas harzig. Ich freute mich am Abend meine Freunde Ute Schendel und Walter Morgentaler zu treffen. Ich kann die ganze Woche bei ihnen im Hochhaus wohnen und ich bin sehr gespannt auf die Wohnung im 18. Stock. Das Haus ist von der Messe aus zu Fuss in weniger als 10 Minuten erreichbar.
19. September: Bin in Eile. Monika kommt von Berlin zurück. Ich koche einen Willkommensschmaus und ich muss mich noch vorbereiten für die Messe in Basel. Ich bin ab Morgen eine Woche lang an der "i never read" Buchmesse , die in diesem Jahr auf dem Messegelände, gleichzeitig mit der Art Basel stattfindet. Ich freue mich auf gute Gespräche und auf viele Buchfreundinnen.
Samstag 18. September: Ein schöner Tag mit vielen Überraschungen. Am frühen Nachmittag habe ich mit Edith, Lorenz und mit ihrer Tochter Arlette abgemacht. Das Mädchen hat zu ihrer Geburt einen kleinen Apfelbaum in einem Topf geschenkt bekommen. Der Baum ist gewachsen, aber der Topf nicht. Als ich den zu grossen Baum im zu kleinen Topf in Zürich bei einem Besuch sah, habe ich vorgeschlagen, dass der Baum bei uns im Garten gepflanzt werden könnte. Heute ist es so weit. Arlette bringt mit ihren Eltern den Apfelbaum der Sorte Arlettte (mit einem t) zu uns nach St. Gallen. Gestern habe ich im Garten viele Blumen umgepflanzt, um Platz zu schaffen. Ja und nun haben wir das Ritual vollzogen. Arlette hat viele Sachen aus ihrer Schatztruhe mitgebracht, die ins grosse Loch gelegt werden, wo dann der Baum gepflanzt wird. Münzen, Karten, ein Knochen, Erinnerungsstücke, Murmeln? Ja und vieles mehr hat Arletet in das Pflanzloch geworfen. Dann haben wir den Baum mitsamt dem Stützpfahl gepflanzt. Ich hatte ein Feuer vorbereitet für die St. Galler Bratwürste und einen gemischten Salat aus unserem Garten. Ein schönes kleines Pflanzfest für Arlette und ihren Apfelbaum.
Anschliessend konnte ich zusammen mit der Apfelbaumfamilie nach Zürich fahren. Ich feierte dann die Buchvernissage an der Marktgasse 24 zusammen mit Livio Baumgartner, seinem Vater, Simone Lappert, mit den Buchgestaltern, vielen Gästen, einem wunderbaren Musiker, alten Bekannten etc. in einem Haus, das noch den unmittelbaren Duft und die unrenovierte Erscheinung (kann man das so sagen?) eines vergangenen Jahrhunderts zeigt. Es gibt Tage, die kaum zu beschreiben sind. Simone hat wunderbar gelesen, Livio hat sich, seinen Vater und das Buch vorgestellt und ich fühlte mich umringt und geborgen im Kreis von wunderbaren, vielseitig interessierten Menschen. Ein Toller Tag.
Freitag 17. September: Kurz vor dem Mittag traf ich im Kunstmuseum Gloria Weiss. Sie ist zuständig für Anlässe und Öffentlichkeitsarbeit. Wir planen unsere neusten drei Bücher mit einem regionalen Bezug im Museum zu präsentieren. Patrick Rohner, Christoph Rüttimann und die Monografie über Coghuf. Das Gespräch war sehr gut und Gloria hat mich durch die Ausstellung von Martina Morger geführt, die in diesem Jahr mit dem Manor Preis geehrt worden ist. Eine spannende und hintergründige Ausstellung. Die Liechtensteiner Künstlerin war zufällig auch im Haus. Die junge Frau wirkt ganz anders wie in ihren Videos. Mir gefällt ihr ausgesprochen feines Gespür für das Begehren und ihr Engagement für vernachlässigte Kunst im öffentlichen Raum von St. Gallen. Tolle Arbeit!
Mittwoch 15. September: ich bin sehr gespannt. Ich warte auf den Transport vom neuen Buch von Livio Baumgartner, mit einem grossartigen Gedicht von Simone Lappert. Kurz vor 12 Uhr wird die Ankunft des Lasters gemeldet. Zum Glück bin ich in wenigen Minuten mit dem Fahrrad im Atelier. Alles hat geklappt. Die Bücher sind unversehrt und wunderschön. Als gute Tat des Tages habe ich dem ausländischen Fahrer zwanzig Franken zugesteckt, damit auch er etwas Glück empfinden kann. Von meinem guten Freund Paul Gruber von der Alltag Agentur habe ich gelernt: "Jeden Tag eine gute Tat". Das ist manchmal gar nicht so einfach - aber ich versuche es immer wieder. Gestern habe ich einem Autofahrer, der mich fast über den Haufen gefahren hat die Zunge rausgestreckt. Das war blöd und ich schäme mich ein bisschen.
Dienstag 14. September: Am Morgen ist Monika mit dem Zug nach Kloten gefahren, um dann nach Berlin zu fliegen. Vera hat einige Anlässe und Buchpremieren organisiert in ihrem Vexer Büro in Berlin und Monika möchte sie dabei unterstützen. Ich halte hier die Stellung, sammle Schnecken ein, zupfe Gräser aus dem Kiesplatz und ich kümmere mich um die tägliche Ernte im Garten.
Montag 13. September: Heute Nachmittag besuchten mich Bea Maritz und Esther Jungo. Wir sind schon lange beschäftigt mit einer Buchidee von Bea. Nun möchte ich das gerne endlich zu einem guten ende bringen. Wir haben zuerst einen Spaziergang zu meinem Atelier gemacht und uns geistig etwas aufgewärmt. Bei uns im Garten haben wir dann intenssiev diskutiert und ich bin überzeugt, dass wir nun auf einen sehr guten Weg gekommen sind. Die langen Gespräche und das angedachte Buchkonzept für die Aufwachbilder machen mich wirklich glücklich.
Sonntag 12. September: Nach dem Frühstück sind wir schon um 9 Uhr losgefahren nach Aarau. ich wollte dort unbedingt die Skulpturenausstellung im Kunsthaus Aarau anschauen. Ich habe im Vorfeld schon viel von dieser Grossausstellung gehört. Ein befreundeter Museumsdirektor bezeichnete die Show als erweiterte Depotausstellung. Viel zu viel, viel zu eng, unübersichtlich und masslos... eine andere Ausstellungsmacherin und Kunsthistorikerin fand, dass alles ausserordentlich gut recherchiert sei.
Ich war also sehr gespannt und musste mich auch an die extreme Vielfalt und an die Zusammenstellung der unterschiedlichsten Stile und Arbeiten gewöhnen. Von mir wird eine der ganz wenigen Sandsteinskulpturen präsentiert, die ich 1983 gemeisselt habe für die Skulpturenausstellung im Merian- Park, die 1984 in Basel stattgefunden hat. (Skulptur im 20. Jahrhundert) ich habe diese Arbeit sicher schon 30 Jahre nicht mehr gesehen. Ich war überrascht, wie frisch die heute noch aussieht. Die Ausstellung ist wirklich sehr dicht und dadurch in einigen Bereichen kaum mehr wahrnehmbar. Es hat aber auch viel Überraschendes. Ich habe zum Beispiel die allerbesten Skulpturen von Lucie Schenker gesehen. Ich dachte immer, dass ich ihr Werk sehr gut kenne und wurde in dieser Ausstellung im positiven Sinne richtiggehend überrumpelt.
Das Buch zur Ausstellung wird sicher zu einem wertvollen Standartwerk zur Schweizerskulptur.
Samstag 11. September: Heute ist das grosse Fri - Art Fest in der Kunsthalle Fribourg. Meine drei Bilder hängen nun schon eine Woche. Heute wird aus der Kunsthalle ein richtiger Festsaal, mit feinem Essen und Trinken. Bei diesen Feiern ist es üblich, dass alle Gäste eine Flasche Champagner mitbringen. Monika hat zwei Flaschen St. Galler Champagnier bei Martel gekauft. Die Autofahrt war unterhaltsam und wir haben unser Ziel gut erreicht. Monika hat zufälligerweise ein Zimmer gebucht in einem Hotel ganz in der Nähe der Kunsthalle. Das Fest war grossartig. Viele sehr interessante und schöne junge Menschen. Ich habe mich beim Essen wunderbar unterhalten mit einer SP Stadträtin, die auch mein Gespräch vor einer Woche mit Walter Tschopp miterlebt hat. Ein wirklich wunderbarer Anlass.
Donnerstag 9. September: Am Nachmittag bin ich mit Fredi Altherr mit dem Auto nach Gais gefahren, um alle Klanginstallationen auf dem Hochmoor anzuschauen. das war ein unterhaltsamer und anregender Nachmittag. Am Abend wäre noch die Verleihung des Manor Kunstpreises im Kunstmuseum an Martina Morger. Ich mag da aber nicht mehr hingehen. Ich bin zu müde und habe keine Lust auf eine Menschenansammlung.
Mittwoch 8. September: Um 16 Uhr spielt Julian Sartorius auf dem Hochmoor in Gais, anlässlich der Ausstellung "Moor Schopfe". Zum Glück habe ich noch auf der Homepage nachgeschaut. Beide Konzerte waren bereits ausgebucht. Als Konzertersatz machte ich Büro- und Gartenarbeit. Zur Zeit sind die wilden Brombeeren reif. Ich esse jeden Tag eine kleine Portion, um meine Glückshormone anzuregen.
Dienstag 7. September: Heute habe ich zwei grosse und eine sehr grosse Schachtel mit Büchern vollgepackt für die Buchmesse in Basel. Monika hat mich und die schwere Fracht zur Post gebracht. Die Schachteln waren so schwer, dass ich eine junge Postangestellte um Hilfe bitten musste. Sie brachte mir dann einen wagen, auf den ich die Bücherladen konnte. Ich habe ihr dafür aus Dankbarkeit den besten Platz im Himmel versprochen. Als ob ich da überhaupt einen Einfluss hätte... Aber es hat geklappt.
Montag 6. September: Heute konnte ich mir einen Jugendwunsch erfüllen. Als Kind dachte ich, dass mein Traumberuf Wegmacher sein könnte. Beim Viehauftrieb zur Alp hinter dem Sämtissersee oder bei Wanderungen im Alpstein bewunderte ich immer den sehr speziellen Rytmus der Wanderwegstufen. Die Sorgfalt und Improvisationskunst der Wegmacher. Heute hatte ich die Gelegenheit mit Andreas, dem Sohn von Sebastian diesen Traum zu erfüllen.
Wir trafen uns um 9 Uhr beim Bahnhof Appenzell und fuhren dann los zum Seealpsee. Nach einer kurzen Wanderung zum vorgesehenen Arbeitsplatz legten wir los und ersetzten Holzschwellen um den Wanderweg zu sichern und um den Wasserabfluss auf dem Weg zu verbessern. Das war ein super inspirierender Tag für mich.
Samstag 4. September: Um 13. 28 wollte ich den IC nehmen, um nach Fribourg zu fahren. Es War wie verhext. Der reguläre Schnellzug ist ausgefallen und ich musste mit dem Regionalzug nach Zürich. 1,5 Stunden. ich bin dann aber doch noch rechtzeitig in Fribourg angekommen. ich war verabredet für ein Künstlergespräch mit Walter Tschopp in der Kunsthalle. Für mich war das eine sehr emotionale Sache. Ich sah endlich meine drei Bilder von 1981, die damals in Fribourg beschlagnahmt wurden, wieder einmal in einem sehr würdigen Ambiente in der Kunsthalle Fri - Art. Es kommt selten vor, dass ich über meine eigene Arbeit gerührt reagiere. In diesen drei Bilden steckt aber so viel Erinnerung, meine Jugend, sehr viele Emotionen, Angst, Wut und auch sehr viel Lebensenergie. Ich war ja so beruhigt, über die Strahlkraft, die diese Bilder mit der Zeit entfaltet haben.
Ja das Gespräch mit Walter war sehr spannend. Ich konnte mein ganzes Leben erzählen, meine Jugend im Altersheim, meine Verliebtheit in Monika, mein Vaterwerden und meine damaligen Gefühle und meine Sicht auf die gesellschaftlichen Realitäten von damals. Walter hat sehr professionell und lebendig übersetzt. Ich hatte immer wieder Atempausen und die Stimmung hat sich sehr gut aufgebaut und ich glaube auch sehr positiv auf das spannende und sehr interessierte Publikum übertragen.
Das war ein richtig erfüllender Anlass. Ich habe dann mit mir alleine ein kleines und stimmiges Fest gefeiert im Speisewagen.
Donnerstag 2. September: Am Morgen bin ich mit dem Zug nach Luzern gefahren über Rothenburg. Diese Bahnstrecke ist wunderschön. Ich hatte eine Sitzung mit dem Vorstand von Visarte Zentralschweiz. Das Gespräch war sehr angenehm. Die Visarte Gruppe ist sehr aktiv. Das braucht Zeit, Geld und gute Nerven. Im Moment muss sich der Vorstand nach vielen Wechseln wieder neu aufstellen und neu organisieren.
Anschliessend besuchte ich die Ausstellung im Kunstmuseum. ich habe gestaunt über so viele romantische Malereien. Die Luzerner Künstlerin Josephine Troller war für mich eine sehr grosse Überraschung. Ich kannte diese Künstlerin nicht.
Mittwoch 1. September: Die zwei Tage im Berneroberland waren sehr ergiebig. Wir konnten viele Themen bearbeiten. Das Hotel war angenehm und das Essen üppig. Berühmt ist der Ort für die riesigen Meränggen. Nach diesen zwei Tagen muss ich ernsthaft ans Fasten denken.
Heute um 11 Uhr war der Transport meiner drei Skandalbilder von Fribourg angesagt. Ich habe alles vorbereitet. Die Bilder sind aufgerollt und liegen bereit. Für mich ist es schon ein sehr spezielles Gefühl, die Bilder, die 1981 in der ersten Fri-Art Ausstellung beschlagnahmt wurden, nach 40 Jahren wieder in Fribourg auszustellen. Dieses Mal in der Kunsthalle. Ich hoffe dass das keine Probleme gibt.
30. August: Am Morgen sind wir über den Jura ins Berneroberland gefahren. Ich habe mit Visarte Schweiz die diesjährige Retraite im Landgasthof Kemmeribodenbad. In Bad - Sörenberg. Ich kannte diese Gegend überhaupt nicht. Die Fahrt war richtig toll und die Retraite hat viel gebracht. Alle sind satt. Hier wird noch richtig Fleisch gekocht. Alles sehr üppig und am Schluss werden die Menus mit den legendären, riesigen Merenggen mit Schlagrahm abgerundet. Hier sieht man viele Hosenträger über prallen Bäuchen von zufriedenen Männern und prall gefüllte Handtaschen von strahlenden Damen, voll von Merenggen...
Sonntag 29. August: Strenge Tage. Heute fahren wir mit dem Auto nach Bellelay zur Ausstellung von Christoph Rüttimann. Um 15 Uhr gibt es ein Gespräch mit dem Künstler und dem Kurator Stephan Berg aus Bonn. Das wird die letzte Ausstellung in Bellelay sein, die von Marina Porobic kuratiert wird. Sie hat einen neuen Job beim Bundesamt für Kultur in Bern. Wir haben in den letzten Jahren immer die Katalogbücher für ihre Ausstellungen herausgegeben. Es sind wunderbare Publikationen entstanden.
Der Anlass in Bellelay und das Künstlergespräch waren sehr eindrücklich. Die Ausstellung von Christoph ist dadurch viel klarer und verständlicher geworden für mich. Anschliessend waren wir zu einem Schlussessen eingeladen und wir konnten uns sehr gut unterhalten. An diesem Abend habe ich auch endlich die Künstlern Pia Fries persönlich kennengelernt.
Monika hat für uns ein sehr schönes Hotel gefunden. Wir haben grossartig geschlafen.
Samstag 28. August: Am Morgen habe ich meinen Bücherkoffer gepackt und bin mit dem Zug nach Zürich gefahren. Am Syhlquai 274 findet die kleine Buchmesse Volumes statt. mein Rollkoffer war so schwer, dass ich nur mit grosser Anstrengung in den Zug einsteigen konnte.
Der Anlass war sehr angenehm. In der offenen grossen Halle präsentierten sich rund 20 Verlage aus ganz Europa. Ich hatte viele gute Gespräche und traf viele Freunde und Bekannte. Zum Glück habe ich gut verkauft. Der Tag hat sich gelohnt.
Freitag 27. August: gegen Mittag wird ein grosses Bild von mir abgeholt. Die Quelle ist eins meiner Lieblingsbilder. Am Abend besuchten wir die Ausstellung in der Kunstzone Lockremise. Der Amerikaner Michael Williams zeigt neue Malerei in einer beeindruckenden Collagetechnik. Der Abend war sehr unterhaltsam. Das Essen im neu umgestalteten Restaurant war sehr gut. Der Raum wurde von John Armleder neu gestaltet. Das ist wirklich ganz toll geworden.
Donnerstag 26. August: Am Abend habe ich mir die Ausstellung von Nora Rekade und Anina Frehner im Ausstellungsraum von Visarte Ost angeschaut. Tolle Arbeiten machen gute Laune.
Montag 23. August: Das waren sehr intensive Tage in Sumvitg im Bündnerland in der legendären Casa Lechmann. Wunderbare Konzerte, Lesungen, Vorträge, Kunst, Installationen, Diskussionen etc. in der legendären Casa Lechmann unter anderem von Corinne Currtschellas, Evelina Cajacob, Anna Schikat, Julian Sartorius, Norbert Möslang, Michael Bartell und vielen Anderen. Kuratiert wurde der Anlass von Natalia Huser und von unserer Tochter Vera Jda Müller. Detaillierte Informationen finden sich im Netz unter www.imaginaziun.ch Es ist zu hoffen, dass hier ein neuer Kulturort im Bündnerland entsteht, initiiert von der Architektin Flurina Cohannes, mit Hilfe von vielen Freundinnen und Freunden.
Für Monika und mich war es sehr schön den ganzen Anlass zusammen mit unserem quicklebendigen und sehr neugierigen Enkel Soan zu erleben. Nach dem Konzert von Anna Schimkat wollte er zum Beispiel unbedingt die Kirchenglocken sehen. Monika hat das ermöglicht und ihm ein eindrückliches Erlebnis geschenkt.
Freitag 20. August: Am Nachmittag fahren wir nach Sumvitg und geniessen die Kultur und die Berge.
Dienstag 17. August: Heute hatte ich ein spannendes Gespräch mit Vertreterinnen des Vereins ureza famos, im Kaffee Oskar beim Hauptbahnhof in Zürich. Der Verein möchte sich für Künstlerinnen und Künstler einsetzen und planen eine Onlinegalerie. Ich bin gespannt was daraus wird.
Samstag 14. August: Wir erleben zur Zeit dichte Tage und air arbeiten viel im Garten. Heute geniessen wir das Sommerfest bei Brigitte und Felix mit Musik vom Kim Trio.
Sonntag 11. August: Am Mittag sind wir nach Zürich gefahren, um Vera und Soan bei Freunden abzuholen. Vera wird bis Freitag bei uns bleiben, um dann das Kulturfestival in Sumvitschg vorzubereiten.
Mittwoch 7. August: Heute kommen die Baufachleute vorbei, um die Risse in unserem Teerbelag zu begutachten. Durch die tiefe Baugrube im Nachbargrundstück hat sich unser Zufahrtsweg um ca. 20 Centimeter abgesenkt...
Montag 5. August: Ab nach Biel. Wir sind bei Hansjörg Bachmann verabredet mit Anita Hohengasser und ihrem Lebensgefährten für ein Erlebniswochenende im Jura. Schöne Landschaften, Seen, ein wilder Fluss und wunderbare Forellen als Abendmahl. Eine richtig schöne und erholsame Zeit mit guten Gesprächen und vielen aufgefrischten Erinnerungen aus den gemeinsamen St. Galler-Zeiten. Wir haben uns auch die Ausstellung von Christoph Rüttimann in Bellelay angesehen. Eine sehr eindrückliche Installation.
Erste Augustwoche: Viele Begegnungen in der Stadt und im Quartier, Hübi hat mir Steinwerkzeuge gebracht, damit ich den Haussockel renovieren kann, Fredi hat mir einen Tipp gegeben, dass ich den Sockel stocken soll und Monika fand meinen Arbeitseinsatz eindeutig übergriffig und zu laut. Aber trotzdem - gestockt ist. Ich habe meine laute Arbeit zu Ende gebracht.
Samstag 31. Juli: Ein wunderbares Essen bei Urs und Kathrin mit Brigitte und Felix in Bühler. Vorab haben wir uns noch das Kunstaustauschprojekt im Dorf angeschaut und einen Apperitiev getrunken...
Der Abend war lang und ergiebig, das Essen und die Weine vom Feinsten, die Gespräche vielseitig und in keinem Fall ausufernd... Einfach toll wie immer.
30. Juli: Nach intensiven Gartenarbeiten genossen wir am Abend einen Besichtigungs-apero bei Ralph und Eveline. Sie überlassen bei der Einrichtung und dem Umbau von ihrer Wohnung nichts dem Zufall. Das wird richtig schön.
Dienstag 27. Juli: Am Nachmittag fuhren wir nach Kriessern zu Andre und Ruth und dann gemeinsam nach Dornbirn. Es gibt dort in einer grossen Industriehalle ein Modell der geplanten Rheinkorrektur. RESI heisst das Projekt, an dessen Planung die ETH Zürich, eine Uni in Wien und viele Baufachleute mitarbeiten. Es ist zu hoffen, dass der Alpenrhein in einigen Jahrzehnten wieder in einem viel grösseren Raum frei fliessen kann. Ich habe die Rheinverbauung schon als Kind immer als ein militärisches Bauwerk - als ein richtig brutallistisches Bollwerk empfunden.
Ein toller Ausflug in die Zukunft, mit einem wunderbaren Essen und gutem Wein bei Ruth und Andre.
Montag 26. Juli: Um 14 Uhr hatten wir ein weiteres Gespräch mit den Bauleitern vom Grundstück Brauerstrasse 25. Eine komplexe Baustelle, mit vielen Akteuren.
Samstag 24. Juli: Am Morgen früh gab es eine weitere Fotorunde bei Stefan Rohner mit all den Multiples und Editionen vom Vexer Verlag für unser Archivprojekt.
Freitag 23. Juli: Bei wunderbarem Sommerwetter feiern wir spontan die "Austrinkete" am Bodensee, zusammen mit Elisabeth und Thomas im Badehüsli von Elsbeth und Hansueli. Ein wunderbarer Abend am See. Ich habe noch nie einen so hohen Wasserstand an diesem Ort erlebt. Das Schwimmen im See war sehr belebend, das Essen vom Feinsten und der Wein durchaus berauschend.
Mittwoch 21. Juni: Am Abend feierten Monika und ich, bei Jrene und Max, zusammen mit Eri den Abschied von Notker Helfenberger. Jrene, Monika und Eri besuchten an den letzten Weihnachten Nok in seinem wunderschönen Haus in Thailand. Ich wollte nicht fliegen und ich flog auch nicht. Einer musste ja Schneeräumen - oder! Ja und nun wandert Nok definitiv aus nach Thailand. Einen schönen Effekt hatte das auch für meine Sammlung. Nok wollte unbedingt ein grosses Schlangenbild von mir mitnehmen nach Thailand, das ich ihm vor langer Zeit als Leihgabe übergeben habe. Nun tauscht er mit mir das Bild ein für eine Skulptur von Peter Kamm mit dem Titel: NIEMALS, NIE, Nein. Mein Bild kann er aufgerollt mitnehmen und die Steinskulptur nicht.
Mich erinnerte das an die 80er Jahre. Da ist der Galerist Ernst Hilger tatsächlich von Wien aus, zusammen mit einer grossen Holzskulptur von mir - neben sich - nach Amerika geflogen. Wau...
20. Juli: Gegen Mittag hatte ich einen wunderbaren Atelierbesuch. Tolle und überraschende Ankäufe einer Stiftung. Eines meiner Lieblingsbilder, die Quelle Nummer 1 von 2004 und einige kleine Skulpturen sind nun gut aufgehoben in dieser Stiftung.
Montag 19. Juli: Alles geht so schnell. Am Mittag waren Simone und Mario mit Sack und Pack und der schönen Katz bereits im Haus. Alles wird gut.
14. Juli: Rückfahrt nach St. Gallen. Unsere Mieter Eveline und Ralph ziehen Morgen aus dem Haus. Es gibt dann einiges für uns zu tun im und ums Haus. Die neue Mieterin Simone wünscht sich ein helles Grau anstelle des dunklen Grüns. Ich werde also die Schränke, Türumrandungen und das Treppengeländer überstreichen. ich habe gerade mal drei Tage Zeit. Veränderungen halten fit und die notwendige Flexibilität kann immer wieder neu eingeübt werden. Ich muss eingestehen, die Farbe macht sich sehr gut, die Zeit hat sich gelohnt.
Dienstag 13. Juli: Wir haben die Zeit in Italien sehr genossen, das Nacktschwimmen im Teich, das Spazieren im Wald, das feine Essen und die enorm starken Regengüsse, die wir im Schlafgemach im Trockenen erleben konnten.
Samstag 10. Juli: Am Morgen früh sind wir losgefahren Richtung Val Müstair in Graubünden. Die Visarte Graubünden organisiert eine Führung, einen Kunstspaziergang in Santa Maria. Ich habe mich sehr gefreut, Vera Malamud und Pascal Lappert wieder einmal zu sehen. Vera Malamud kenne ich noch aus meiner Zeit von 1990 in Berlin, als ich mein DAAD Stipendium genoss. Sie malte damals vor allem Kühe. Nun lebt sie schon lange an diesem abgeschiedenen Ort. Der Ich hoffte eigentlich auch die St. Galler Schriftstellerin Micha Friemel, ihre Kinder und ihren Mann Tim Krohn zu treffen. Die waren aber anscheinend alle sehr beschäftigt mit inneren Angelegenheiten. Micha hat für das Buch "Geografie der Freiheit" einen sehr engagierten Text geschrieben zum Thema Kunst und Kinder im Kunstbetrieb. Es gab einige schöne Arbeiten zu bestaunen. Der geschmolzene, steinerne Schneemann von Dominik Zehnder, die Pferde von Vera Malamud, die sie mit Kreide auf Schiefertafeln gezeichnet hat, die Siebdrucke von Esther Schena und vieles mehr. Wir hatten dann ein schönes Mittagessen in der alten und sehr eindrücklichen Getreidemühle im Dorf. Anschliessend machten wir einen wunderbaren Spaziergang, dem wilden Fluss entlang zum Dorfmuseum. Am frühen Abend sind wir weitergefahren über St. Moritz, Richtung Jtalien und haben dann in Castasegna übernachtet.
Das Städtchen ist sehr sympathisch, das Essen im Hotel hat geschmeckt und wir konnten uns sehr gut erholen. Am Sonntag sind wir dann weitergefahren zu unseren Freunden oberhalb von Agrano am Ortasee. Silvia ist immer für eine Überraschung gut. Sie beschäftigt sich mit einer neuentdeckten Pflanze mit enormer Heilwirkung. Schmeckt sehr bitter, wie vieles, das gesund machen soll.
Freitag 9. Juli: Um 11.30 Uhr stand Fredi pünktlich vor meiner Haustüre. Wir haben zu einem Seniorenzmittag abgemacht. Zu Fuss spazierten wir zum Grossacker und genossen je eine grosse Pizza. Wir haben uns lange unterhalten über alte Bautechnick bei historischen Häusern. Holzschindeln waren auch ein Thema. Ich habe dann überlegt, wie wohl abgerundete Schindeln hergestellt werden können. Ich habe dann als einzige Lösung das rundabschleifen des Holzklotzes gesehen, bevor die dünnen Schindeln aus dem Klotz gehauen werden... ich wurde der Sache nachgehen. Stanzen scheint mir unmöglich zu sein.
Mittwoch 7. Juli: Monika hat heute morgen früh, nach mehreren Versuchen, den Bauführer telefonisch erreicht, der für die Baustelle an der Parketterie Strasse zuständig ist. Die Risse in unserer Teerstrasse nehmen langsam beängstigende Ausmasse an. Es werden nun auf der Baustelle zwei weitere Messpunkte installiert, damit die Erdbewegungen besser kontrolliert werden können. Das Treffen mit dem Bauführer und dem Ingenieur war sehr kooperativ und professionell.
Dienstag 6. Juli: Ich machte wie jeden Morgen eine "Schneckentour" durch den Garten. Heute musste ich eine Erdkröte retten. Ich glaube das war die erste Kröte, die ich auf Händen getragen habe. Es war ein gutes Gefühl, ein so kostbares und wichtiges Urtier in seiner pulsierenden Wärme zu spüren. Vor ein paar Tagen habe ich die erste grosse Eidechse in unserem Garten gesehen. Das Auslegen von grossen Flusssteinen am Gartenrand und beim kleinen Restteich, der von Regenwasser gespeist wird hat sich gelohnt. Hier fühlen sich auch die Salamander sehr wohl. Es macht grosse Freude. Garten heisst ja nicht nur Zwiebeln, Knoblauch und Salat. Der Garten ist auch ein wunderbarer und vielfältiger Lebensraum.
Montag 5. Juli: Am Morgen war wieder sehr viel los auf der Baustelle an der Parketterie Strasse. Ein riesiger Krater, umgeben von betonierten Rühlwänden. Seit einiger Zeit haben sich Risse in unserem geteerten Zufahrtsweg aufgetan, die täglich grösser werden. Wir haben das der zuständigen Baufirma bereits mitgeteilt und warten auf eine Reaktion.
Ich bin ins Atelier gegangen, um meine grossen Holzdrucke zu präparieren und die alten Skandalbilder von Fribourg auszumessen. Ich musste letzte Woche lange suchen bis ich das wichtigste Bild gefunden habe. Ich bekam etwas Panik als ich alle Bilderrollen ausgebreitet hatte und das Bild nicht dabei war. Schlussendlich war es sehr dick verpackt auf einer dünnen Rolle. Ich war total glücklich und berührt. Die frühen Bilder habe ich vor vierzig Jahren gemalt und die meisten wurden schon dreissig Jahre nicht mehr präsentiert. Die Farbwirkung ist erstaunlich frisch und die Inhalte sind immer noch sehr brisant.
Samstag 3. Juli: In den letzten Wochen habe ich viel aufgeräumt und geordnet. Ich habe viele Anfragen für thematische Ausstellungen und viele Menschen interessieren sich plötzlich auch wieder für meine alten Werke aus den 80er Jahren. Ich muss nun endlich ein gutes Lagersystem entwickeln und anfangen alles zu beschriften. Das ist nicht unbedingt meine Lieblingsbeschäftigung.
Nun ist aber ein Spaziergang und Schwimmen angesagt. Wir sind zu Fuss zu den drei Weihern spaziert und haben im Familienweiher gebadet. Das war grossartig. Es hatte merkwürdigerweise fast keine Badegäste. Wir hatten den grossen Weiher praktisch für uns alleine. Wir sind dann durch den steilen Wald zurückgewandert.
Am Nachmittag hatte ich dann noch einen Termin bei Simon Fürer zum Haareschneiden. Das war sehr angenehm und höchste Zeit. Für mich ist das immer wie Ballast abwerfen. So richtig befreiend. Simone und ihr Partner werden in zwei Wochen in unserem Süd-haus einziehen. Wir freuen uns darauf.
Mittwoch 30. Juni: Am Nachmittag sind wir nach sehr langer Zeit wieder einmal nach Konstanz gefahren. Wir haben dann am Abend bei einem Libanesen gegessen. das war ganz grossartig.
Dienstag 29. Juni: Am Mittag fährt Vera mit unserem wunderbaren Enkel zurück nach Berlin. Wir hatten eine tolle und lustige Zeit. Monika hat unser Zelt aufgebaut und einen Spielplatz eingerichtet. Wir waren im Zoo beim Tierli Walter in Gossau. Wir haben viele Spaziergänge gemacht und alle vorhandenen Kinderbücher mehrfach vorgelesen, Geschichten erzählt und gemeinsam gemalt und viel gesungen und gelacht.
Samstag 26. Juni: Bei uns ist sehr viel los. Rundherum wird gebaut wie verrückt. Das ganze Quartier verändert sich. Unser Grundstück wird immer mehr zu einer kleinen, grünen Insel, inmitten von grossen Wohnblocks.
Freitag 25. Juni: Ich bin sehr viel im Garten. Die Gartenarbeit beginnt am frühen Morgen mit dem einsammeln der vielen Schnecken. Ich muss ja schauen, dass für uns auch noch etwas Salat und Gemüse übrigbleibt. Meine Schnecken siedle ich dann immer um, nachdem ich sie fotografiert habe. Ich lege all die Schnecken auf meine linke Hand und wenn ich mit dem Einsammeln fertig bin, fotografiere ich die kleinen und grossen Schleimer, die natürlich versuchen von meiner Hand wegzukriechen. Meine Handwärme scheint ihnen aber zu gefallen. Ich glaube die würden ziemlich lange bei mir bleiben. Eigentlich sind Schnecken ja wunderbare Aufräumer und Düngerfabrikanten. Leider unterscheiden sie nicht zwischen Unkraut und unseren Lieblingsgemüsen.
Dienstag 22. Juni: Am frühen Vormittag bin ich mit dem Bus und 100 Kunst am Bau Nummern zur Firma Bischoff Textil gefahren. Esther Ernst hat ihr Kunst am Bau Projekt für die Sekundarschule Laufen zusammen mit dieser Textilfirma entwickelt. Als ausgebildeter Stickereientwerfer habe ich mich sehr über die gelungenen Stickereien gefreut und ich finde es super, dass die Arbeit in St. Gallen ausgeführt wurde. Das ist bereits die zehnte Nummer, die in dieser Reihe erschienen ist.
Um 11 Uhr erwartete ich Besuch aus dem Jura. Der Projektleiter von unserem grossen Coghuf Projekt, Adrien Jutard, der Kunsthistoriker Yves Guignard und der Grafiker kommen vorbei um die weiteren Arbeitsschritte zu besprechen.
Wir waren sehr produktiv und ich habe ein sehr gutes gefühl für die geplante Monografie.
Am Abend haben wir dann im Restaurant Militärtrkantine gegessen. Das war super, im Freien unter dem schönen neuen Zelt. Gute Gespräche, feines Essen und sehr guten Wein aus der Region.
Montag 21. Juni: Um neun Uhr habe ich zusammen mit Vera einen Fototermin im Atelier mit Stefan Rohner. Wir müssen für unser Vexer Archiv sehr viele Multiples und Editionen fotografieren. Stefan hat alles sehr professionell vorbereitet. Leider habe ich im Archiv nicht alle Auflagenobjekte gefunden. Irgendwo muss noch eine grosse Schachtel mit frühen Raritäten sein. Der Umzug von 2016, von der Haggenstrasse an die Lukasstrasse war sehr einschneidend und bei solch grossen Umwälzungen kann es einfach passieren, dass einiges am falschen Ort landet. ich werde aber unverdrossen weitersuchen... Als Abschluss haben wir am Nachmittag noch die drei neuen, sehr grossen Holzdrucke "Wege" fotografiert, die ich zusammen mit Anja Sitter und einigen Freunden gedruckt habe.
Sonntag 20. Juni: Wir sind früh aufgestanden und sind nach Burgdorf gefahren. Ich war eingeladen, an einem Künstlerinnen und Künstlergespräch teilzunehmen anlässlich der Präsentation der KWS Sammlung im Gertsch Museum. Der Anlass war sehr gut besucht und inhaltlich anregend. Es hat mir sehr gut getan wieder einmal mit Künstlerinnen und Künstlern im direkten Kontakt zu sein und zu diskutieren. Die Keller - Wedekind Stiftung hat vor vielen Jahren ein grosses Waldbild von mir angekauft. Ich bin gespannt, wie sich diese Sammlung weiterentwickeln wird.
Nach der Veranstaltung wurde uns vor dem Museum die Sonnenuhr erklärt. An diesem Tag der Sommersonnenwende war das sehr eindrücklich. Ich hatte immer das Gefühl, die spezielle Betonskulptur am Bauwerk sei ein architektonischer Selbstläufer. Nach den Erklärungen sehe ich das Werk total neu.
Am Mittag sind wir dann nach Zürich gefahren, um Vera und Soan bei einer befreundeten Familie abzuholen. Wir haben uns seit mehr als einem Jahr nicht mehr gesehen und freuen uns riesig auf die nächsten 10 Tage.
Samstag 19. Juni: Wir erlebten heute eine wunderbare nostalgische Fahrt mit einem alten Postauto, über viele Pässe im Bündnerland. Alexa hat eine Gruppe von Freundinnen und Freunden eigeladen um sich bei ihrem Partner zu bedanken. Treffpunkt war die Autobahnraststätte Heidiland.
Donnerstag 17. Juli: Am Morgen hat uns Vera ein Foto gesendet. Sie sitzt mit unserem Enkel im Zug und reist von Berlin nach Zürich. Soan hat sich einen eigenen Spielplatz eingerichtet, um ungestört Bilderbücher anschauen zu können und zu spielen. Wir freuen uns sehr, dass wir die Beiden am Sonntag in Zürich abholen können. Monika hat bereits Arbeitsgeräte für Soan eingekauft, damit er in unserem Garten mitarbeiten kann. Der Dreijährige wird uns sicher auf Trab halten mit Schaufel, Hacke, Laubrechen und Besen. Eine kleine bunte Karette gibt es selbstverständlich auch. Ja und dann gehen wir natürlich schon am Morgen früh auf Schneckensuche...
Heute Nachmittag habe ich alles vorbereitet für ein neues Hochbeet auf unserem Kiesplatz. Ich habe riesige Mammutbaumbretter, die ich schon lange für diesen Zweck reserviert und gelagert habe. Der Platz ist nun vorbereitet. Als Fundament habe ich Steinziegel so ausgelegt, dass sich unter dem Hochbeet keine Mäuse einnisten können. Das geplante Hochbeet baue ich unter einem riesigen Nussbaum. Als ich die fünf Meter langen Bretter, die schon seit fünf Jahren daliegen umschichtete, sah ich, dass hunderte von aufgebissenen Nussschalen unter den Brettern lagen. Die Nager hatten einige schöne Jahre an diesem Platz. Nun ist fertig lustig. Die Mäuse könne sich nun beim Nachbarn einnisten und die vielen hungrigen Katzen foppen.
Mittwoch 16. Juni: Ich bin früh aufgestanden heute morgen. Eigentlich bin ich geweckt worden von einem Buchbinder, der am Morgen früh die wunderschöne Kunst und Bau Nummern 10 von Esther Ernst geliefert hat. Um 9.30 Uhr hatte ich dann einen Termin bei Marco Steffani für die Zahnreinigung. Das ist wirklich keine Lieblingsbeschäftigung von mir. Ich habe das Kratzen, Schleifen und Grübeln relativ gut überstanden. Die Assistentin hat mir mit ihrem Speichelabsauggerät fast die Zunge geklaut. War natürlich nur halb so schlimm. Alles noch dran. Nach der rituellen, jährlichen Zahnsteinentfernung träume ich jeweils von Flüssignahrung.... aber Weinstein ist auch nicht alles. Einstein ist besser.
Dienstag 15. Juni: Tag der Kulturpolitik... ich war beschäftigt mit zwei weiteren Zoomkonferenzen. Zuerst die Mitgliederversammlung von Suiss-culture und dann mit der Präsidentenkonferenz von Swiss-culture. Normalerweise sind das ziemlich förmliche Anlässe. Heute wurde aber sehr viel Inhaltliches diskutiert.
Montag 14. Juni: Am Morgen bin ich um sieben aufgestanden. Ich habe um acht Uhr einen Termin mit Herrn Krähenbühl im Atelier. Er ist Kammerjäger und kümmert sich um die Abschreckung von Mardern in meinem Atelier. In den letzten Wochen gab es einige Massaker. Die gefrässigen und sehr schönen Tiere jagen in meinem Bidhauer Atelier Vögel und Tauben. Zurück bleiben nur die Federn der Vögel und der Kot der Marder. Ich liebe ja diese wendigen Tiere aber es ist mühsam, jeweils die Überreste der Schlachten zu beseitigen. Mit Hilfe von sehr hohen Tönen aus Sendegeräten, laut schallender Radiomusik und mit nach Füchsen riechenden Salben, die auf den Tragbalken des Eternitdachs aufgetragen werden, vergrämen und täuschen wir nun die Tiere. Als Tipp gilt, wer nicht von einem Marder angesprungen werden will, reibt sich den Nacken mit Fuchssalbe ein. Gell!
Sonntag 13. Juni: Eigentlich hatte ich geplant heute nach Aarau zu fahren. Im Kunsthaus wird an diesem Wochenende eine grosse Skulpturenausstellung eröffnet. Nach den intensiven Tagen in Genf war ich aber zu müde.
Von mir werden im Kunsthaus Aarau, im Kabinett Blindzeichnungen und in der thematischen Ausstellung eine grosse, farbig besprayte Sandsteinskulptur von 1984 präsentiert, die ich damals für die sehr schöne, von Martin Schwander kuratierte Ausstellung "Skulptur im 20. Jahrhundert", im Merian Park Basel" geschaffen habe. Ich war als sehr junger Künstler in bester Gesellschaft. Schräg visa-vis hatte Joseph Beuys an einer Hauswand ein Loch graben lassen, aus dem in unregelmässigen Abständen ein "Dämpfchen" abgelassen wurde. Ich muss gleich in meiner Bibliothek nachschauen ob ich diesen Katalog noch finde. Manchmal teuscht einen ja die Erinnerung...
Die Entstehung der Sandsteinskulptur war sehr speziell. Ich lernte damals den Steinbildhauer Peter Kamm kennen. Ich vereinbarte mit ihm, dass er mir behilflich ist bei der Herstellung einer grossen Sandsteinfigur und dass ich ihm als Lohn einen gleich grossen Stein besorgen werde. Peter rutschte dann aber kurz darauf aus auf einer Eisfläche auf einer Treppe und verletzte sich ziemlich grob am Ellbogen. Ich musste dann wohl oder übel meine erste Sandsteinskulptur selber von Hand aus dem Stein hauen. Für mich war das gar nicht schlecht als Erfahrung. So nach dem Motto: "Wer will kann viel."
Samstag 12. Juni: Nach dem gemeinsamen Frühstück begann um 10 Uhr unsere Versammlung, die vorbildlich organisiert wurde von Sylvie Wosniak, der Präsidentin von Visarte Genf und einem grossen, kompetenten und engagierten Team. Das hat richtig Spass gemacht. Christian Jelk hat das Nachmittagsprogramm vorbereitet, um mit den Delegierten ein Zukunftsbild von Visarte zu diskutieren.
Ich hatte dann plötzlich Stress weil ich bemerkte, dass ich am Morgen mein Handy im Hotelzimmer vergessen hatte. Nach der Versammlung ging ich dann zu Fuss zurück zum Hotel. Lustigerweise wurde genau in diesem Moment, um halb fünf mein Zimmer Nummer 506 gereinigt. Die zuständige Frau vom Zimmerservice war sehr gut gelaunt und übergab mir lachend mein Handy, das Ladekabel und fein säuberlich in einem Plastikbeutel verpackt, eine von mir ebenfalls vergessene schwarze Unterhose mit feuerwehrrotem, Gummiband... das war wirklich sehr lustig und das Ganze war mir auch ein schönes Trinkgeld wert.
Ich war dann auch rechtzeitig beim Bahnhof, erreichte problemlos den Zug, und ich konnte gemeinsam mit Regine und Renate zurück nach Zürich fahren.
Freitag 11. Juni: Heute früh fuhr ich mit dem Zug nach Zürich und dann weiter bis nach Genf, für unsere Delegiertenversammlung von Visarte. Das war ein richtig schönes und spannendes Treffen mit vielen Überraschungen. Die Vorbesprechung mit dem Zentralvorstand in der Stiftung Buffat, im Atelierhaus des Architekten, in einem grossen Park. Dann das Einchecken im Home Suisse Hotel, ein wunderschöner Spaziergang der Rohne entlang, Atelierbesuche im Fabrickgelände von Kugler und dann die ersten Performances mit Apero, Musik und Tanz, ein wunderbares Essen und guten Wein. Für mich war das ein richtig befreiender Anlass nach all den Ausgangssperren, mit sehr interessanten Künstlerinnen und Künstlern aus der ganzen Schweiz...
Donnerstag 10. Juni: Am Nachmittag wird Heizöl geliefert. Ich habe bereits ja gestimmt für die CO2 Initiative. Trotzdem sind wir auf Heizöl angewiesen. Wir benutzen Solarenergie für die Heisswasseraufbereitung, Brennholz von Dicken für unseren Kachelofen und für die diversen Holzöfen und wir tragen warme Finken...Ho-ho-ho...
Mittwoch 9. Juni: Heute gibt es wieder den kleinen Rentnertreff mit Fredi Altherr. Das macht richtig Spass.
Montag 7. Juni: Susanne Bieri von der Nationalbibliothek hat mich vor einigen Tagen gebeten einen Text zum Thema Künstlerbücher zu schreiben aus meiner Sicht als Künstler und als Verleger. Ich finde es spannend, dass sich Künstlerbücher mit jeder technischen Weiterentwicklung massiv verändern in der Ästhetik und in der Form. Das Thema Künstlerbuch interessiert mich schon seit den 70er Jahren. In meiner Berufslehre als Stickerei Entwerfer habe ich fotokopierte Jungwachtzeitungen kreiert und herausgegeben mit Geschichten, Zeichnungen, Witzen und Rätseln. dann kamen die ersten Künstlerbücher. Z.B. Schönheitsfarm, Zahlen eins bis fünfzig oder meine Weg aus der Höhle zum Fluss, Band eins und zwei. Ja und das mit den Büchern ging dann munter weiter bis heute.
Sonntag 6. Juni: Am Morgen, vor unserer Rückfahrt besuchten wir das Museum St. Urbanhof in Sempach. Irene Bisang hat eine freche und überraschende Ausstellung eingerichtet. Religiöse Verzückung, ein- und zweideutige körperliche Verrenkungen, Sexualität, verklärte Blicke, überall Schnecken und Schnepfen, Begehren in alle Richtungen, in Form von feinen Zeichnungen und Malereien. Wir hatten eine schöne Zeit am Sempachersee, mit einer rasanten Bootsfahrt, (am Steuer der junge Kapitän Hugo), gutem Essen, Spaziergängen und ergiebigen Gesprächen. Susi möchte einen Teil der Grünfläche am See zu einer Blumenwiese umwandeln. Das Gras wird nicht mehr geschnitten, damit sich die Blumen entwickeln können. Wir haben dann ein rundes Stück Wiese ausgestochen, etwas Kies und Schotter unter die Erde gemischt und eine Blumenmischung gesäht. Mal sehen wie das kommt. Am Nachmittag sind wir dann nach Beromünster gefahren, um im Helmhaus meine Ausstellung aufzubauen. Das war alles sehr lustig und stressfrei. Petra und Simon haben uns empfangen und beim Einrichten geholfen. Nach und nach trafen die Gäste ein. Simon hielt eine launige Rede zur Idee von diesem neuen Ausstellungsort. Mit Melone und Maske eröffnete er dann im Namen des fehlenden Herrn Sägesser die offizielle Eröffnungsrede. Bettina Staub hat dann im Anschluss eine wunderbare Eröffnungsrede gehalten. Genau so habe ich mir in meinen kühnsten Träumen eine gelungene Retrospektive vorgestellt. Ein wirklich gelungener Abend mit Kunst, Pizza und Wein.
Freitag 4. Juni: Nach einer sehr anregenden Nacht, mit einem feinen Abendessen und guten Gesprächen sind wir am Morgen mit dem Postauto von der Kienalp zurück gefahren. Anschliessend fuhren wir dann mit dem Auto nach Brienz. Ich wollte dort endlich einmal das Brienzer Schnitzerei - Museum besuchen. Das war aber eher enttäuschend und Brig ist ein entsetzlich verschandelter Ort. Wir sind dann zurückgefahren Richtung Luzern und anschliessend an den Sempachersee. Eri hat in Sarnen den Zug genommen und ist zu uns nach St. Gallen gefahren.
Donnerstag 3. Juni: Nach dem Frühstück sind wir zusammen mit Eri mit dem Auto nach Kiental bei Reichenbach in Bern gefahren. Unser Ziel war die Kienalp. Die Postautofahrt war sehr abenteuerlich. das soll die steilste Postautostrecke in Europa sein. Extreme Spitzkehren in einer sehr steilen Auffaht, mit auf beiden Talseiten herabstürzenden Bergbächen, und riesige, gurgelnde Gletschermühlen, in denen die Wassermassen im Erdinneren zu verschwinden scheinen... und dann das Ziel. Ein sehr altes und autentisch belassenes Berggasthaus auf der Pochtenalp. Wir haben dann eine kleine Wanderung gemacht. Beim Mittagessen hat eine Kuh auf der Weide, eine schwarze Wollsocke von Monika fressen wollen. Mit grossem Einsatz konnte Monika der Kuh die Socke wieder aus ihrem schleimigen Kauwerk entreissen. Auf einer Weide weiter oben, verabschiedeten sich mehrere Bauernfamilien von ihren frisch gealpten Tieren. Alle Kühe und Rinder, ausser dem jungen Stier trugen sehr spezielle Schellen.
Bei einem Apero in einem Bergrestaurant konnten wir beobachten, wie eine Gruppe von jungen, sehr speziellen und langhaarigen Rindern aus der Weide ausbrachen und wieder Richtung Thal trotten wollten. Ein generftes, älteres Paar konnte sie dann nur mit grosser Mühe wieder auf die Weide treiben. Dort standen sie dann bockig und sichtlich unzufrieden, in Reih und Glied auf der Wiese.
Mittwoch 2. Juni: Um 11 Uhr war ich verabredet mit der Fotografin Nicole Zachmann und der Schriftstellerin Judith Keller. Wir sind schon lange an der Arbeit an einem spannenden Buchprojekt. Corona-bedingt hat es aber Verzögerungen gegeben. In diesem Fall hat die lange Vorbereitungszeit auch eine Verdichtung des Projekts bewirkt. Ich freue mich sehr, dass es nun wieder einen Schritt weitergeht.
Am frühen Nachmittag bin ich zusammen mit Monika nach Luzern gefahren. Es hat in Strömen geregnet, auf der Autobahn hatte es sehr viele Baustellen und wir hatten etwas Verspätung. Wir sind aber gut bei unserer Freundin Erika angekommen. Wir haben dann die Abschiedsausstellung von Karin Mairitsch in der Kornschütte besucht. Sie hat eine eindrückliche Ausstellung installiert, mit Wort - Schrift - Bildern, mit bedruckten, frei im Raum hängenden Stoffen aus der Türkei. Wir haben im Vexer Verlag 2019 ein sehr schönes, signiertes Künstlerinnenbuch von Karin herausgegeben mit dem Titel: "Die Poesie des Fremden." Jedes, zum Teil individuell von Hand bearbeitete Buch liegt in einer bunt- bedruckten Stoffhülle. Ja und nun zieht Karin nach Rüsselsheim...
Am Abend haben wir die Ausstellung von Lutz Guggisberg in der Galerie Periveria besucht. Gian Paravicini hat speziell für uns eine Führung durch die eindrückliche Installation gemacht. Die in den letzten 25 Jahren entstandene, von Hand gemachte "Schein" oder besser "fake" Bibliothek ist wirklich eindrücklich und lustig. Flurina und Gianni machen in Luzern eine eindrückliche Vermittlungsarbeit und es gibt immer viel zu diskutieren und zu lachen.
Dienstag 1. Juni: Seit langer Zeit bin ich heute Morgen wieder einmal mit dem Zug nach Zürich gefahren. Bei Visarte finden Bewerbungsgespräche statt für eine neue Mitarbeiterin bei der Geschäftsstelle. Das war sehr interessant aber auch schwierig. Es haben sich sehr gut qualifizierte Frauen für die Stelle beworben.
Samstag 29. Mai: Am Morgen hatten Monika und ich ein langes Meeting vor dem Bildschirm mit Vera und unserem kleinen Enkelkind Soan. Wir plaudern, lachen und singen zusammen. Dabei mache ich spontane Zeichnungen, die ich dann jeweils per Post nach Berlin sende, als Erinnerung an unsere Meetings, für Soan. Er ist so lustig und dankbar aber leider so weit weg...
Am Nachmittag telefonierte ich lange mit Bettina Staub. Sie schreibt einen Text für meine Präsentation im Helmhaus Beromünster. Sehr symphatisch - ich freue mich auf diesen Anlass.
Freitag 28. Mai: Ein intensiver und kräfteraubender Gartentag. Es macht so grosse Freude zu pflanzen, zu jäten und zu ernten. Einige Gurken und Tomatensetzlinge sind in den letzten Wochen wegen der Kälte eingegangen. Die habe ich heute ersetzt. Monika hat von Vreni Fricker per Post eine selbst gezogene Meerrettichwurzel erhalten. Die hat einen Ehrenplatz im Garten bekommen. Ich freue mich schon auf frischen Meerrettich Kren.
Donnerstag 27. Mai: Heute feiern wir in der Kunsthalle St. Gallen die Buchpremiere von Jso Maeder. Das ist der erste öffentliche Anlass mit Publikum, seit sehr langer Zeit.
Jso Maeder hat im Fojer der Kunsthalle eine kleine Präsentation von Originalzeichnungen eingerichtet und er präsentiert dazu ein dokumentarisches Video.
Der Anlass war sehr gut besucht. Es waren viele, mir unbekannte und spannende Menschen da. Zu meiner grossen Freude habe ich dank dieser Buchpräsentation endlich den Künstlerzwillinsvater, Professor Alois Ricklin kennengelernt. Das war sehr unterhaltsam und spannend. Ich habe mich dann im Laufe des Abends spontan entschlossen einen Ausschnitt aus dem Buch von Jso vorzulesen. Der Text ist gar nicht einfach zu lesen. Ein Lesefehler löste Gelächter aus als ich Schuss statt "Schoss" las und der Künster blitzschnell " korrigierte. Ein gelungener und erfolgreicher Abend. Und schon sind wieder neue Projekte im Hinterkopf...
Dienstag 25. Mai: Heute Morgen kam die lange ersehnte Ankündigung vom Büchertransport. Ich schwang mich sofort auf mein Fahrrad, um die Bücher beim Vexer Lager entgegen zu nehmen. Der Lastwagenfahrer war schon leicht generft. Mein Trinkgeld hat ihn dann wieder etwas versöhnlicher gestimmt. Mit grosser Spannung habe ich dann das erste Exemplar, vom Künstlerbuch von Jso Maeder ausgepackt. Ein sehr spannendes Künstlerbuch. Ich bin sehr erleichtert und kann mich nun auf die Buchpremiere am Donnerstag in der Kunsthalle St. Gallen freuen.
Zuerst gilt es aber nun, alle bereits eingetroffenen Bestellungen zu verpacken und zu versenden.
Sonntag 23. Mai: Der kleine Frühling - GROSSE FRAUEN - organisiert vom Bücherladen Appenzell
Heute zu Gast: Madlaina Küng & Friends - ein Auftakt mit einem Pfingstkonzert. Und was für eins !!!
Die Musikerin Madlaina Küng, hat zusammen mit den zwei Gastmusiker-Innen, an der Bratsche Catharina Martiquez und am Flügel Antoine Bellier, in der Ziegelhütte Appenzell ein grossartiges Konzert gegeben. Mit solch intensiver Musik lerne sogar ich Pfingsten zu lieben und zu verstehen.
Ich habe in den letzten Tagen bei allen von mir besuchten Anlässen in mein Skizzenheft gezeichnet. Noch nie habe ich bis heute Musiker-Innen erlebt, die so mit ihren Instrumenten eins geworden sind. Durch das Zeichnen wurde mir das erst richtig bewusst. Beim Pianisten kann ich das leider nicht sagen. Er blieb für mich während dem Konzert unsichtbar hinter einem grossen Holzbalken verborgen. Die Musik, sein Spiel habe ich aber trotzdem gehört und genossen. Körper - Instrumente -Klänge. Klangkörper - ja Madleina und ihre Mitspielerin wurden zu klingenden Körpern, durch ihre Musik.
Anschliessend erlebten wir ein grandioses Finale mit der deutschen Philosophin, Autorin und freischaffenden Publizistin Eva von Redecker. Ihr Buch "Revolution für das Leben" ist ein Muss. Sie entfaltete sich im Gespräch mit der beharrlich und einfühlsam nachfragenden Barbara Bleisch zu einer grossartigen und vielschichtigen Philosophin mit bäuerischem Hintergrund. Bauernschlau, blitzgescheit und energievoll. Engagiert für die Neuschreibung von Macht, der Überwindung von Ohnmacht, für eine neue sich selbst gestaltende, verwaltende und selbst bestimmte Sinnlichkeit im Denken und im Tun.
Grossartig. Spannend sind auch die Installationen im öffentlichen Raum von 15 Künstlerinnen, die im ganzen Dorf Appenzell installiert worden sind. Ein Kunstparqour, der noch bis zum 6. Juni besichtigt werden kann. Mit dabei sind: Zora Berweger, Luzia Broger, Barbara Brülisauer, Karin Karinna Bühler, Regula Engeler, Roswitha Gobo, Vanja Hutter, Karin Keller, Sabine Luger, Fabienne Lussmann, Vera Marke, Caro Niederer, Nora Rekade, Verena Sieber - Fuchs, Barbara Signer, Sanra Neff.
Informationen zur Ausstellung gibt es im neuen, grossartigen Bücherladen an der Hauptgasse in Appenzell.
Als Abschluss haben wir uns dann die Ausstellung im Museum Appenzell angeschaut. Der Steidel Verlag wird gefeiert. Eine sehr eindrückliche Präsentation von hochstehender Druck - und Buchkunst. die im Steidel Verlag seit 1969 gepflegt wird. Der "Scotti Saal" zeigt alle Publikationen, die der Ausstellungsmacher in den letzten 25 Jahren zusammen mit Steidel produziert hat.
Stark ist die aktuelle Initiative von Roland Scotti, aus dem Kunstzeughaus eine Kunsthalle für Appenzell zu etablieren mit einer Kunst und Medienbibliothek.
Samstag 22. Mai: Wir sind heute mit grosser Vorfreude nach Appenzell gefahren für das legendäre Literaturfestival "Kleiner Frühling" vom Bücherladen Appenzell. In diesem Jahr musste - Corona-bedingt der Anlass auf zwei Tage konzentriert werden und er fand nicht wie bisher im Treibhaus von Agathe Nisple, sondern dank dem Entgegenkommen von Roland Scotti, im Kunstzeughaus Appenzell statt.
Abstand halten, Masken tragen, ruhig sitzen - all das hat dem Anlass nichts anhaben können. Angesagt waren stake Frauen. Den Auftakt machten Hildegard Keller mit ihrem ersten Roman "Was wir scheinen", über die deutsche Philosophin Hannah Arend. Die Leiterin vom Literaturclub von SRF 1, Nicola Steiner, schaltete sich dann spontan als Moderatorin ein. Ich fand es sehr schön, die "freche und gefitzte Kritikerin Hildegard" aus dem Literaturclub, als Lesende und referierende Autorin zu erleben im Zusammenspiel mit der schnell denkenden und angenehm reflektierenden, aktuellen Literaturclubleiterin Nicola Steiner.
Im Anschluss sprach Zora del Buono über das Entstehen ihres eindrücklichen und tabufreien Familienepos "Die Marschallin". Sie schreibt über ihre slowenische Grossmutter - genannt " die Marschallin"- sie war eine glühende Verehrerin von Marschall Tito und führte ihre Familie mit eiserner Hand durch die Wirren der damaligen Zeit.
Hildegard Keller, Nicola Steiner und Zora del Buono sorgten am Samstagmittag für einen geistreichen Auftakt vom diesjährigen kleinen Frühling, im krassen Gegensatz zum eisig kalten realen Frühjahr. In den Pausen gefror fast der Weisswein - im Glas - beim Stehn.
Der zweite Leseblock gehörte den Stimmen von Samira El-Maawi und von Anna Stern.
Samira El-Maawi schildert in ihrem Buch auf leise und unaufgeregte Art ihr eigenes Erleben, als in der Schweiz geborenes, schwarzes Kind (sagen wir mal dunkelbraun). Gerüche, Farben, Empfindungen - das Erleben durch unangebrachte und irritierende Reflektionen von Mitmenschen. Selbstfindung, erlebt in einem grauen, lauwarmen Brei der Missachtung. Ein Buch auf das ich mich freue. Was wäre unser heutiges Leben, unsere Küche, unser Denken und Empfinden ohne all die bereichernden Einflüsse des so gefürchteten und vermeintlich Fremden?
Anna Stern schätze ich sehr. Ich habe vor einiger Zeit alle bis jetzt erschienenen Bücher von ihr gekauft und freue mich auf die Lektüre. Eine junge Wissenschaftlerin, die in der Forschung arbeitet und schreibt. Klarer Kopf, kurz rasiertes Haar, eher unnahbar und sehr erfolgreich. Als ich das allererste Buch von ihr las, erlebte ich eine intensiv fühlende, fast mantra-artig erzählende, tief empfindende Persönlichkeit, die Erlebtes in einer total eigenen Sprache rhythmisiert und dadurch sich selbst immer wieder einverleibt. Vergessen geht nicht. Zum Glück!
Die Erfindung von Pausen darf nicht unterschätzt werden. Pausen bieten die Möglichkeit für neue Kontakte und für die Reflektion. Ich bin zum Beispiel sehr gespannt auf die Arbeiten des Fotografen Thomas Flück, der mir in der Pause ein Quöllfisch offeriert hat.
Die Lesungen von Meral Kureyshi und von Dragica Raicic Holzner wurden "verschärft" durch das Gespräch und das Nachfragen von Nicola Steiner. Die Bücher muss ich zuerst lesen, bevor ich mir ein genaueres Bild machen kann. Tiefsinnig, witzig, von schräg bis todernst. Religion, Sexualität, Fremdsein, Frausein. Dragica kenne ich seit Ende der 80er Jahre. Sie lebte damals in St. Gallen und veröffentlichte ihr erstes Buch, geschrieben in ihrem ganz eigenen, slavischen Schweizerdeutsch. Ich glaube Hanspeter Spörri war einmal mit ihr bei uns zu Besuch... ihre Aura hat seit jener Zeit kräftig zugelegt.
Mittwoch 19. Mai: Um 13 Uhr erwarte ich Anja Sitter für unsere grosse Holzdruckaktion. Mit etwas Verspätung konnten wir, zusammen mit Monika damit beginnen, unser provisorisches Druckatelier einzurichten. Anja hat mit einer grossen Farbrolle die vorbereitete Farbe auf die erste Holzplatte aufgetragen. Unsere Freunde Fredi, Menga und Werner kamen dann dazu, um beim Drucken zu helfen. Wir haben viele dicke, weisse Socken eingekauft, um damit auf dem Papier herumzurutschen und die Farbe vom Druckstock auf das Papier zu übertragen. Es war eine wirklich harte Arbeit, mit vielen Gesprächen, Pausen, Lachen und Staunen.
Werner hat die Druckarbeit gefilmt. Da bin ich mal gespannt.
Monika kochte dann zum Abschluss bei uns zu Hause ein wunderbares Spinat-Risotto mit Rosenpfeffer. Das war ein guter Tag - schon lange nicht mehr so viel gelacht!
Dienstag 18. Mai: Gestern und heute arbeitete ich intensiv an zwei neuen, grossen Holzschnitten zum Thema "Wege". Der erste Holzschnitt aus dieser Serie wurde im letzten Jahr im Kunstmuseum Olten gedruckt und präsentiert. Mit einer Oberfräse zeichnete ich die fiktiven Wege einer Biene in die rund zwei mal drei Meter grosse Holzplatte. Es ergab sich eine Zeichnung ähnlich einer Blume, mit enormer Duft - Kraft. Beim zweiten Schnitt fräste ich meine eigenen Wege aus meinen spontanen Erinnerungen in das Holz. Meine Schul- und Arbeitswege, meine Besuche bei Monika, die Reisen nach Hongkong, Australien, Wanderungen in der Region etc. Ich bin gespannt wie dieser Holzdruck aussehen wird. Die zwei Tage haben mich sehr viel Kraft gekostet. Am Abend bereitete ich im Atelier, zusammen mit Monika, noch die grossen Papierbahnen für die Druckaktion vor.
Sonntag 16. Mai: Gegen Mittag hat Elisabeth Nembrini zusammen mit Thomas einen Bienestock bei uns im Garten platziert. Ich habe einen lauschigen Platz eingerichtet, gleich neben den frisch eingepflanzten Süsskartoffeln, dem Knoblauch, den Salaten und den schon bald verblühten roten Tulpen. An weiteren Blüten gibt es Löwenzahn, Eschen, viel Bärlauch, Pfingstrosen, Apfelblüten etc. Die Bienen haben viel zu ernten.
Am Nachmittag sind wir nach Kreuzlingen gefahren für ein Gespräch mit Kathleen Bühler und Monica Ursina Jäger. Sie zeigt im Untergeschoss eine starke, dreiteilige Videoinstallation über Singapur. Das Gespräch war sehr spontan, schlüssig, informativ und einfach wohltuend. Im Ausstellungsraum präsentiert Lika Nüssli ihre neusten Arbeiten. Angesagt waren eigentlich Tücher. Gezeigt wird nun ein Potpourrie von neuen Arbeiten. (Potpourrie bedeutet laut Wikipedia ein Gefäss mit wohlriechenden Pflanzenteilen)
Samstag 15. Mai: Ein guter Tag mit einem schönen Abendessen bei Eveline und Ralph.
Freitag 14. Mai: Heute hatte ich eine Verabredung mit Fredi Altherr. Wir haben dann an unserem Seniorennachmittag ganz spontan die Ausstellung im Historischen - und Völkerkundemuseum angeschaut. Klimt und Freunde. Daniel Studer hat ganz gross aufgetischt bei seiner Abschiedsausstellung. Klimt hatte auch in St. Gallen Freunde, Bewunderer und Bewunderer-innen. Der Zusammenhang mit dem textilen Aufbruch in der Zeit vom Jugendstiel, die einfachen Druckmethoden, mit von Hand geschnittenen Holzmodeln, die sich daraus ergebende Abstraktion der Stoffmuster und der Einfluss auf die Kunst, wird mit sehr starken Ausstellungsstücken belegt. Eine sinnliche und starke Präsentation.
In dieser Ausstellung versteht man auch sofort, wie nahe sich schon damals die verschiedenen Disziplinen von Kunst, Architektur, Mode und Dessign waren. Eine Künstlerin wie Sophie Teuber Arp wirkt in diesem Zusammenhang noch stärker und erstrahlt in einem völlig neuen, regionalen - internationalen Licht.
Mittwoch 12. Mai: Kaminfegertag. Nach einer Covid bedingter Verschiebung fand heute bei uns und im Nachbarhaus das grosse Kaminfegen statt. Eine Ölheizung und vier Feuerstellen. Der Kaminfeger findet, dass unsere zwei Häuser super geeignet wären für die Kaminfeger Abschlussprüfung. Wir haben ziemlich alle Varianten von Kaminen und Öfen die es gibt. Aber unser Energieverbrauch ist vorbildlich.
Am Nachmittag um 15.15 Uhr hatte ich meinen zweiten Impftermin in der Curlinghalle im Lerchenfeld. ICH BIN WIRKLICH KEIN GROSSER IMPFFAN ABER DAS MUSSTE NUN EINFACH SEIN.
Am Abend hatten wir ein sehr schönes Treffen mit Usina und Thomas. Gute Gespräche, feines Essen und schöne Weine und am Schluss einen wunderbaren Cognac.
Donnerstag 13. Mai: Heute sind wir nach Schaffhausen gefahren um Coni und Cefi zu treffen. Auch hier ein wunderbares Essen, gute Musik, spannende Gespräche über das Altern, das Wohnen und das Geniessen. Eine sehr hochstehende Jass - Partie bildete den Höhepunkt des Tages, die wir in meiner Erinnerung natürlich überlegen gewonnen haben. Aber ich weiss, Erinnerungen sind trügerisch...
Montag 10. Mai: Heute haben wir im Garten gemeinsam mit Elisabeth Nembrini einen Platz für ihre Jungbienen ausgewählt. Ein Jungschwarm darf einen Monat lang bei uns in die Blütenhonigferien. Ich werde für die Bienen einen schönen Platz vorbereiten.
Am Nachmittag bin ich ins Atelier spaziert, um einige Objekte auszuwählen für eine Ausstellung im kleinsten Helmhaus der Schweiz. Der Fotograf Simon Mayer hat mich eingeladen, in seinem Helmhaus, das vor der Löffelburg irgendwo bei Beromünster steht, eine Einzelausstellung einzurichten. Ich habe aus meinem Fundus einen Kosmonauten mit einer Leinwand und einer Farbpalette, eine Frau, geschnitzt aus Eibenholz, der ein Kristallstab aus ihrem Bauch strahlt heraus gesucht. Dazu habe ich einen Arm eines Engels aus dem 19. Jahrhundert ausgewählt, dem ein Finger fehlt. Kombiniert wir das Ganze noch mit dem Biene-Maia-gelben - Fahrradhelm von Monika mit der Aufschrift "I LOVE MY BRAIN".
Schön wäre es, wenn von verschiedenen Menschen einige lustige Texte zu diesen Stücken entstehen würden. Wer Lust hat einen Text zu schreiben kann sich gerne bei mir melden. Ich sende dann einige Fotos oder ein Filmchen mit den Arbeiten. Es eilt. Die Ausstellung findet schon am Samstag 5. Juni im Helmhaus bei der Löffelburg in Beromünster statt. Eröffnung um 18 Uhr. (Maske, Strohhalm und gute Laune mitbringen!)
Am frühen Abend hatte ich dann noch eine ausserordentliche Zoom Sitzung mit dem Zentralvorstand von Visarte Schweiz. Wir mussten dringend unsere Delegiertenversammlung vom 11. 12. Juni in Genf besprechen. Ich denke wir haben nun eine gute Lösung für diesen Anlass gefunden. Das wird sicher ein tolles Wochenende mit viel Kultur und vielen Begegnungen mit Künstlerinnen und Künstlern aus der ganzen Schweiz.
Sonntag 9. Mai: Auch heute ist nichts mit Spazieren. Komposten, pflanzen, gestalten und geniessen... Am Abend ein wunderbares Fleisch, gebraten auf der hausgemachten Glut auf unserer Feuerstelle.
Samstag 8. Mai: Ein wunderbarer, warmer Pflanztag mit viel Ruhe. Bei uns wird in der Nachbarschaft sehr viel gebaut. Das ist ja eigentlich sehr spannend. Der Baulärm beginnt aber schon um 7 Uhr und dauert bis 18 Uhr. Heute ist nun absolute Ruhe. Samstag gleich Pflanztag...
Monika hat sehr viele Setzlinge eingekauft, die wir dann sorgfältig im Garten platziert und gesteckt haben. Ich habe viel Kompost verteilt und für die Gurken machte ich ein stabiles Klettergerüst, Die verschiedenen Kartoffelsorten habe ich in einem schönen Oval angepflanzt. Im Zentrum plane ich dann Sonnenblumen und Mais zu pflanzen. Die Stecklinge für die Stangenbohnen versuche ich in diesem Jahr im Atelier zu ziehen. Im Freien hat sich das bisher nicht bewährt. Die Elstern und die Krähen, die Katzen und die Spatzen, die Schnecken und die Jgel lieben das Ausreissen und zerbeissen der jungen Bohnen. Sie geniessen das zarte Knietschen beim Zerquetschen...
Freitag 7. Mai: Am frühen Abend nahm ich Teil an der Zoomkonferenz der Schweizer Bildschulen. das war sehr spannend. Ich bin neu im Patronatskomitee und bin gespannt, was sich da für Synergien ergeben werden.
Am Abend habe ich mir die aktuelle Ausstellung im Auto Nextex von Visarte Ost angeschaut. Ich war leider viel zu früh und die Künstler waren noch nicht anwesend. Auf dem Weg nach Hause besuchte ich dann noch die Eröffnungen beim Hiltibold von Roland Iselin und Andri Stalder. Zwei grossartige Fotoarbeiten sind da zu sehen. Bei der Gelegenheit konnte ich wieder einmal ausgiebig mit Adrian Bleisch diskutieren.
Donnerstag 6. Mai: Um 14 Uhr traf ich Fredi Altherr. Wir haben uns über Restaurierungen und Baumaterialien unterhalten. Er arbeitet an einem umfassenden Wissensarchiv zu Baustoffen und Handwerkstechnicken. Ich muss mir heute eine Skulptur von 1989 an der Universität anschauen. Bei der Gebäudesanierung musste die Holzskulptur abmontiert werden. Dabei wurde bemerkt, dass die Verschraubung nicht mehr stabil genug war. Vor Jahren hat sich ein nun ausgetrockneter Pilz am Holz zu schaffen gemacht. Der Pilz wurde untersucht und als nicht mehr aktiv und auch als ungiftig deklariert. Nun wird das Holz von einem sehr erfahrenen Restaurator stabilisiert und mit Harz verfestigt. Anschliessend wird eine neue und stabilere Verschraubung der Doppelfigur angebracht. Ich bin sehr erleichtert, dass kein grosser Schaden entstanden ist. Die Figur steht neben dem Haupteingang vom Audimax auf einem kleinen Balkon, zwischen der Aula und der Bibliothek. Von hier aus ist auch meine Figur auf der Kugel und das in einem metallenen Stern eingelassene Zahnmosaik sichtbar. Neben dem Eingang zur Bibliothek hängt das wunderbare, riesige Werk von Gerhard Richter.
Dienstag 4. Mai: Heute war viel los. Am Morgen gab es viel zu organisieren und gegen 10 Uhr sind wir mit dem Auto nach Chur gefahren. Monika möchte sich die Ausstellungen im Kunstmuseum anschauen und bei der Gelegenheit holen wir die restlichen Bücher von Camillo Paravicini ab. Es war eine schöne Fahrt durch das Rheintal bei Sonnenschein. In Chur war viel los. Alle Restaurants im Freien waren sehr gut besetzt. Wir haben uns viel Zeit gelassen für die Ausstellungen. Wenn man nicht alleine ist, gibt es immer wieder Neues zu entdecken. Wir haben die Bücher von Camillo verladen und haben anschliessend gemütlich gegessen. Auf der Rückfahrt machten wir Halt in Kriessern um die Eltern von Monika zu besuchen. Der Vater von Monika feiert heute seinen Geburtstag.
Montag 3. Mai: Um 7 Uhr bin ich aufgestanden. Ein Gartenbauunternehmen bringt mir heute um acht Gartenerde mit dem Kranlastwagen. Ich möchte ein Biotop wieder zu einem Garten verwandeln. Es hat alles wunderbar geklappt. Der Lastwagenfahrer hiefte mit dem Kran die Säcke über die Ligusterhecke direkt auf unser Grundstück. Von Hand habe ich dann die Erde aus den grossen Säcken geschaufelt und mit der Karette im ganzen Garten verteilt. Um 16 Uhr war ich fix und fertig. Der Landschaftsgärtner war ziemlich erstaunt, als wir die grossen Säcke schon vor dem Feierabend zurück brachten. Am Abend als ich meine riesigen, aufgeplatzten Blasen an den Händen gepflegt hatte, schaute ich im Internet nach, wie schwer ein Kubikmeter Gartenerde ist. Ich habe sage und schreibe 7500 Kilo Erde von Hand herumgeschippt. Wahnsinn... 7,5 Tonnen in 7 Stunden...
Sonntag 2. Mai: Ein toller Regentag. Lesen, herumhängen, schönes Tun, kochen, gutes Essen und träumen...
Samstag 1. Mai: Heute früh bin ich mit dem Zug nach Chur gefahren für die Ausstellungseröffnungen Im Bündner Kunstmuseum. Die grossartige Hauptausstellung von Zilla Leutenegger hat den Titel "Espèces d' espaces" und im Obergeschoss wird die Installation von Camillo Paravicini "Hart, aber fair" präsentiert. Camillo ist mit dem Manor Kunstpreis Chur ausgezeichnet worden und kann darum eine Ausstellung im Kunstmuseum realisieren. Wir haben in Zusammenarbeit mit dem Museum im Vexer Verlag das spannende Lese- und Bilderbuch "über alles im Bilde - Betrachtungen" herausgeben. Mit einer Einführung von Stephan Kunz, Damian Jurt im Gespräch mit Camillo Paravicini und weiteren Texten von Sabine Rusterholz Petko, Aoife Rosenmeyer, Claire Hoffmann und Gianni Jetzer.
Der Museumsbesuch hat sich gelohnt. Zwei wunderbare Ausstellungen, mit ganz unterschiedlichen Ansatzpunkten für wundersame, räumlichen Erfahrungen und mit sehr schönen Treffen mit Zilla Leutenegger und Camillo Paravicini.
Freitag 30. April: Ich bin um sechs Uhr aufgestanden. Der Kaminfeger war angesagt auf sieben Uhr. Ich habe sehr lange gewartet. Nach acht Uhr telefonierte die Kaminfegermeisterfrau, dass ihr Arbeiter einen Covid-test machen musste... und wahrscheindlich nicht kommen wird.
Donnerstag 29. April: Heute war wieder einmal der Tag des Haare-Lassens. Simone Fürer im Raum Nr. 11 macht das grossartig.
Mittwoch 28. April: Nach dem Frühstück sind wir nach Moutier und dann über die wunderschöne Hochebene nach Oensingen und dann nach Aarau gefahren. Wir haben dort wieder einmal das Stadtmuseum besucht, um alle meine alten Bekannten an der Museumsfassade begrüssen zu können. Anschliessend haben wir uns im Kunsthaus Aarau die eindrückliche Ausstellung rund um Emma Kunz angeschaut. Es ist sehr spannend, dass gleich zwei sehr wichtige Frauen mit einem starken Bezug zur Ostschweiz präsentiert werden.
Im Kunstmuseum Basel Sophie Taeuber - Arp und in Aarau Emma Kunz.
Grossartig!
Dienstag 27. April: Heute sind wir früh aufgestanden. Wir fahren für einen Arbeitsbesuch in den Jura, nach Delémont. Ich treffe dort in einer Druckerei die Arbeitsgruppe für das Buchprojekt, das wir über den Künstler Coghuf planen. Unsere Autofahrt war sehr angenehm und unterhaltsam. Es ergeben sich immer unausweichliche Diskussionen und gute Gespräche. Wir hatten ein Zimmer im Hotel National reserviert. Am Mittag haben wir in einem Gartenrestaurant mitten im Städtchen gegessen.
Unser Arbeitstreffen in der Druckerei war sehr ergiebig. Es gibt aber noch viel zu tun. Wir möchten das Buch zweisprachig herausgeben, französisch - deutsch. Das macht bei Coghuf Sinn. Der Basler Künstler lebte lange Zeit im Jura. Ich habe das Werk von Coghuf früh kennengelernt. Walter Burger, ein St. Galler Künstler hat in den 80er Jahren viel von ihm erzählt. Walter arbeitete in den fünfziger Jahren als Assistent bei ihm. Coghuf hat dann später in St. Gallen grosse und bedeutende Werke für die Universität geschaffen.
Nach unserer Besprechung bin ich mit Adrien Jutard zusammen zur alten CONDOR Motorradfabrik bei Courfaivre gefahren. Daniel Gämperle wartete schon auf uns. Er hat zusammen mit Visarte Jura im letzten Jahr eine grosse und sehr erfolgreiche Biennale organisiert. Nun planen sie zusammen mit der Besitzerfamilie einen Ausstellungsraum für die Zukunft. Die Fabrik ist grossartig und erschlossen mit einem eigenen, kleinen Bahnhof direkt am Fluss. Hier wurden zuerst Werkzeuge und dann ab 1904 herum Fahrräder für die Post und für das Militär fabriziert und später dann die legendären Condor Motorräder.
Am frühen Abend habe ich dann zusammen mit Adrien die Vorstandsitzung von Visarte Jura besucht. Das war ein eindrücklicher Tag voller Überraschungen. Nach der Abstimmung in Moutier herrscht Aufbruchstimmung. Der Kanton Jura ist nun komplett und kann sich in allen Bereichen weiterentwickeln. Das ist sehr vielversprechend für die Kulturszene vor Ort. Die visarte.ju wird da sicher eine wichtige Rolle einnehmen.
Später genossen Monika und ich dann die Abendsonne in einem der vielen gut besuchten Gartenrestaurants mitten im Städtchen und später assen wir ziemlich fulminant im Hotel National. Lustigerweise waren einige St. Gallerpaare im gleichen Hotel zu gast. Das scheint ein beliebter Schlafplatz für Fahrad fahrende Paare zu sein.
Montag 26. April: Gestern hatten wir Besuch am Nachmittag. Unsere neuen Mieter wollten das Haus und den Garten noch einmal anschauen. Nun ist alles fixiert und der Vertrag ist unterzeichnet. Besiegelt haben wir diesen Schritt mit einem feinen Essen und einem wunderbaren Wein. Wir freuen uns. Ich habe heute den ganzen Tag im Garten gearbeitet und Monika hat eine Laufbahnberatung für eine gute Freundin von uns gemacht. Am Abend waren alle sehr zufrieden mit dem Tagwerk.
Sonntag 25. April: Die letzte Woche habe ich sehr viel im Garten gearbeitet. Ich habe die zwei riesigen Komposthaufen umgegraben und die Komposterde für den Garten vorbereitet. Ich liebe diese Arbeit. Der Umwandlungsprozess von organischem Abfall zur wunderbar riechenden Gartenerde fasziniert mich total. Mit Bambusstangen habe ich ein grosses Pflanzgerüst für Stangenbohnen vorbereitet. Dabei ist mir aufgefallen, dass sich der Topinambur extrem ausbreitet. Ich habe kiloweise Knollen ausgegraben und an Orten eingepflanzt, wo sie sich nicht so stark vermehren können. Ich liebe diese Blumen. Die "Indianerkartoffeln", die ryzomisch wachsenden Wurzelknollen schmecken als Salat oder als Gemüse wunderbar. Man muss sich einfach bewusst sein, dass der Verzehr der Knollen richtige Furzorgien auslösen kann. Jetzt habe ich gerade im Internet gelernt, warum Fürze stinken. Die Antwort lautet: "Damit auch Schwerhörige etwas vom Furzen haben."
Montag 19. April: Heute haben die Abbrucharbeiten an der Parketterie Strasse, beim ehemaligen Wohnhaus von Ruth Gahler begonnen. Eine Ära geht zu Ende. Die Bäume sind bereits gefällt. Ein richtiges Schlachtfeld.
Sonntag 18. April: Die zwei Tage in Luzern waren sehr angenehm. Wir haben wunderbar gegessen, gut geschlafen und im Kunstmuseum eine sehr spannende Ausstellung von Rinus Van de Velde besucht. Der Künstler schöpft aus dem Vollen und bedient sich ungehemmt aus der Schatulle der Kunstgeschichte und der Gegenwartskunst. Ein eindrückliches, humorvolles, im Kollektiv gebasteltes Weltbild.
Am Nachmittag machten wir einen Zwischenhalt in Zürich, um die zwei gelungenen Ausstellungen von Visarte zum "Corona Call" anzuschauen in der Wasserkirche und in der Helferei. Wir haben viele Bekannte getroffen, sehr gute Kunst gesehen und interessante Gespräche geführt.
Freitag 16. April: Monika und ich sind heute mit dem Zug nach Luzern gefahren. Ich liebe die Strecke über Rothenturm mit der Bodensee - Toggenburg Bahn. Wir besuchen unsere Freundin Erika. Ich habe am Nachmittag im Ausstellungsraum Apropos eine Sitzung. Eine Arbeitsgruppe plant zum 50 jährigen Bestehen des Ausstellungsraumes eine dokumentarische Publikation. Ruedi Schill hat ein umfassendes Archiv angelegt, das nun gesichtet werden muss. Ich war da bei meinen Kulturaktivitäten nicht so konsequent. Von der St. Galerie, die ich Ende 1979 gegründet habe gibt es einfach noch die schillernden Namen wie Roman Signer, Fischli und Weiss, Silvia Bächli, Olivia Etter, Rut Himmelsbach, Walter Pfeiffer, H.R. Fricker, Anna Winteler, Laurenz Lee, Alex Hanimann, Alex Silber, Francoise Viscontini, Thomas Lüchinger, Thomas Stalder, Anita Hohengasser, Toni Calzaferri, David Bürkler, Olga Zimmelova, Peter Schuler, Erica Pedretti, Reinhard Gfeller, Peter Meyer, Christoph herzog und viele mehr... einige sind leider bereits verstorben...
Donnerstag 15. Mai: Gestern Nachmittag hatte ich meinen ersten Impftermin. Plötzlich geht nun alles sehr schnell. Die Atmosphäre in der Curling Halle war sehr ruhig und konzentriert. Eine ziemlich andächtige Ruhe wie in einem Kirchenschiff, einfach ohne Orgel. Die meisten wartenden Menschen gehörten der Kategorie Ü 65 an.
Heute fühle ich mich ziemlich müde... ich hoffe alles kommt gut.
Am Nachmittag hatte ich eine vier stündige Vorlesungsreihe zum Thema Urheberrecht. Die Zoomkonferenz, das Urheberrechtsgespräch, organisiert von pro Litteris war sehr anstrengend. Und ehrlich gesagt habe ich nicht sehr viel vom Inhalt verstanden. Das Urheberrecht in den neuen Medien einzufordern ist sehr aufwändig und kompliziert.
Mittwoch 14. April: Heute werden die Bäume geschnitten auf unserem Nachbarsgrundstück. An der Parketteriestrasse ist eine kleine aber laute Baumaschine aufgefahren worden, um die Randsteine herauszuhauen. Bald gibt es eine riesige Baustelle auf dem Grundstück Parketeriestrasse 3. In den letzten Monaten werden in unserem Quartier Bauvisiere aufgebaut wie ein Stangenwald. Der Spekkulations- und Investitionsdruck scheint riesig zu sein. An der Brauerstrasse bei der alten Brauerei gehen die Bauarbeiten rasant vorwärts. Hier entstehen duzende von vorfabrizierten Einzimmerwohnungen, die über der neuen Tiefgarage aufeinander gestapelt werden. Ich bin gespannt wie sich das Quartier in ein paar Jahren präsentiert. An der Lindenstrasse entstehen Alterswohnungen in der ehemaligen Fahnenfabrik. Im Notfall könnten wir ja dann dorthin flüchten...
Wir gehen natürlich nicht. Wir bleiben und geniessen täglich das bunte und laute Treiben auf den umliegenden Baustellen. Jeder Krahn ein Kindheitstraum. Jeder Betonmischer eine sich drehende Wohltat. Die munteren Gesänge der Eisenleger erfreuen unsere Herzen.
Und jetzt fahre ich in den Westen der Stadt zum Impfen.
Sonntag 11. April: Eine schöne Rückfahrt im Auto von Monika, über den Ricken mit vertiefenden Gesprächen. Alles gut gegangen und müde in St. Gallen angekommen. Übervoller Briefkasten, gefüllt mit Rechnungen, Paketen, Zeitungen und frischen Eiern von unserem Miet-Huhn "Venus".
Auf der Baustelle in unserer Nachbarschaft ist viel passiert.
Freitag 9. April: Am Morgen verpackten wir eine ganze Palette mit Büchern in unserem Auto, die wir nach Schwyz zum Spital liefern mussten. Obendrauf legte ich die Palette, damit wir beim Ausladen, auf der Laderampe alles wieder schön stapeln und "Paletten-Rolli gerecht" platzieren konnten. Anschliessend sind wir zu Susi und Hugo nach Eggiswil am Sempachersee gefahren. Ein wunderbares Wochenende mit feinem Essen, spannenden Gesprächen, guten, lustigen und traurigen Geschichten und ausserordentlich unterhaltsamen und überraschenden Jasspartien. Ein wunderschöner Ort für Schilf, Fische, Fischer, Boote, Seepiraten, Enten, Vögel aller Art, Böschungs-Kontrollöre, Einsame, Einrad Fahrerinnen, Bauern, Geher, Fahrradfahrer, Fussgängerinnen, Segler, Wanderer, Familien und Freunde besuchende, Jogger, Jodler, ganze Chöre, Klarinettisten und alle Arten von Hunden, mit und ohne Leinen.
Donnerstag 8. April: viele Telefontermine und am Abend eine Ausstellungseröffnung beim Hiltibold. Gabriela Gerber und Lukas Bardill haben eine feine Videoinstallation mit einem scheuen Hirsch aufgebaut. Bei der zweiten Vitrine hat Sonja Lippuner eine kraftvolle, bunte Hinterglasmalerei geschaffen.
Ich konnte nicht sehr lange vor Ort bleiben. Um 20 Uhr war die Hauptversammlung von Visarte Ost angesagt - per Zoom. Es gibt einige Wechsel im Vorstand und im Präsidium, das neu von Michael Bodenmann übernommen wird.
Mittwoch 7. März: Am frühen Nachmittag wäre eigentlich eine Buchbesprechung mit Peter Zimmermann und Jso Maeder angesagt gewesen. Wir haben dann vereinbart, dass die Kontrolle des PDF' s reicht, um alle Fragen zu besprechen und zu klären. Das wird ein tolles Künstlerbuch.
Sonntag 4. April: nach mehreren kalten und schneereichen Tagen sind wir heute zusammen mit Eveline und Ralph nach Bischoffszell gefahren. Wir machten eine sehr schöne Wanderung der Thur entlang Richtung Kradolf. Es waren viele, tempomässig unterschiedliche Wander- und E - Bike - Gruppen allen Alters unterwegs. (Gesungen hat um diese Zeit noch niemand) Auf der anderen Flussseite hat es leider keinen idealen Wanderweg zurück nach Bischoffszell. Nach einigem innerlichen Gefluche machten wir Rast bei der Kapelle St. Michael. Die ganz einfachen und verblassten, liebevoll naiv gemalten Wandmalereien und die Holzsterne an der Decke, im kleinen Andachtsraum, haben mich sehr berührt. Ein guter Tag mit gesunder und abwechslungsreicher Ermüdung.
Donnerstag 1. April: Garten, Garten, Garten und das ist kein Aprilscherz! bald kommt der Schnee juhe...
Mittwoch 31. März: Garten, krummer Rücken, grosses Entzücken - bald an Krücken...
Dienstag 30. März: Ich war den ganzen Tag im Garten und habe Schwerarbeit geleistet. Am strengsten war der Rückbau einer treppenartigen Sandsteinverbauung. Die einzelnen Platten waren so schwer, dass ich sie wie die alten Pyramidenbauer mit vielen Tricks und Kniffs bewegen musste. Am Abend wusste ich ganz genau wo sich mein Rücken befindet. Weit hinter mir... ich sage dir...!!!
Am Abend waren wir bei Alexi und bei Andreas zum Essen eingeladen. Ein überaus herzlicher und heiterer Abend mit vielen alten Geschichten geschmückt.
Montag 29. März: Heute Nachmittag hatten wir eine lange Zoomsitzung mit dem Visarte-Vorstand. Sehr viele Themen, anregend, anstrengend und ergiebig.
Sonntag 28. März: Nach dem intellektuell sehr fordernden Jassabend bei Gabriela und Werner sind wir spät aufgewacht und haben vergessen, dass wir zur Geburtstagsfeier bei Elisabeth Nembrini zu einem Mittagsspaziergang eingeladen waren. Wir wurden telefonisch aufgeboten und Thomas hat uns dann zur bereits wandernden Geburtstagsgruppe gefahren. Ein sehr schöner Nachmittag über dem Bodensee, zusammen mit Freunden, gutem Essen und unterhaltsamen und lustigen Gesprächen. Das hat Spass gemacht.
Samstag 27. März: Monika besucht heute ihre Eltern in Kriessern. Sie macht das ganz regelmässig und mit grosser Freude. Ich arbeite an meinem neuen Gartenprojekt. Ich bin daran einen Resttümpel aufzulösen und die Gartenfläche zu vergrössern. Den riesigen Komposthaufen habe ich bereits umgegraben und den Kompostplatz neu eingerichtet. Ich bin begeistert über die Qualität der Komposterde und habe wieder viele neue Würmer kennengelernt. Ich gebe allen einen Namen mit "i" am Schluss, wie: Berti, Seppi, Kurti, Moni, Toni, Loni, Hugi, Susi, Bubi etc.
Am Abend sind wir bei Gabriela und Werner zum Essen und zum Jassen eingeladen.
Das Essen war wie immer Superklasse und das Jassen natürlich auch. Werner und ich spielten uns von Sieg zu Sieg...
Freitag 26. März: Wir kochen heute für Eveline und Ralph. Das wird sicher ein schöner Abend.
Mittwoch 24. März: Schon vor vielen Monaten habe ich mehrere Langzeitprojekte gestartet. Ich arbeite regelmässig an meinen Themen Gartenbau, Kompost, Würmer, Rabarber etc. und male zu meiner Aufmunterung "schöne" Frauenbilder. Seit meinem fünfundsechzigsten Geburtstag erhalte ich regelmässig Werbung per Mail für Viagra. Zuerst habe ich mich total geärgert. Dann habe ich mich entschlossen all die nackten und aufreizend in den Mails stehenden, liegenden oder nach hinten gebeugten Frauen aus der Werbung zu malen. Als 18 jähriger "Jungkünstler" bin ich regelmässig ins Aktzeichnen gegangen (im Dachgeschoss an der Gallusstrasse über der Pilzkontrolle) und habe mich immer amüsiert, wie alte Männer begeistert junge Frauen zeichneten. Immer wenn das Modell Jngeborg einmal im Jahr mit ihrem verstaubten Ballett Tütü posierte, protestierten die alten Männer vehement und wollten sie nackt sehen und zeichnen. Jngeborg war aber unerbittlich. Einmal im Tütü pro Jahr war ihre ultimative Forderung - sonst sei definitief Schluss mit lustig.
Dienstag 23. März: Am Morgen früh hatten wir eine weitere Sitzung mit der Agentur Alltag. Wir sind schon seit geraumer Zeit mit verschiedenen Akteuren am Entwickeln einer Jdee für ein Transformationsprojekt. Ich bin sehr gespannt was daraus resultieren wird.
Montag 22. März: Am frühen Nachmittag hatte ich ein weiteres, langes Telefongespräch mit Regine von Visarte. Das hört sich ja an wie ein sehr bedeutsames Adelsgeschlecht "von Visarte". Regine und ich telefonieren seit Anfang Jahr jede Woche Stundenlang, um alle anstehenden Fragen zu besprechen. Direkte Begegnungen sind ja schon längere Zeit nicht mehr möglich.
Sonntag 21. März: Nach dem Frühstück machten wir uns auf zu einem langen Spaziergang. Die Natur erwacht und lässt die ersten zarten Blüten spriessen. Im Moment stören mich die Abstimmungsparolen, die bei vielen Bauerhöfen direkt neben den stinkenden Jauchegruben, an den Wänden der mit riesigen Landwirtschaftsmaschinen angefüllten Remisen, aufgehängt sind. Die berechtigten Anliegen für den Umweltschutz werden als irreführende Mogelpackung bezeichnet. Das ist mehr als ärgerlich. Mein Vater war auch Bauer und ich habe mit ihm viel über Umweltschutz gestritten. Vor mehr als 45 Jahren, kurz vor seinem Tod hat er mir auf einer kleinen Fahrradtour dem Rhein entlang zugestanden, dass er mir Recht geben müsse bei den Themen Überdüngung, Tierhaltung, Wasserschutz etc. Mein Vater hatte nicht mehr sehr viel Kraft in den Beinen. Beim Fahrradfahren hat er auf der rechten Seite immer seinen Gehstock benutzt, um das Pedal in Schwung zu bringen. Für mich ist das eine sehr berührende Erinnerung an meinen bescheidenen, sorgsamen und behutsamen Vater. Er hatte riesige Hände, trank fast keinen Alkohol, war nie betrunken und er konnte keine Witze erzählen. Das hat mich immer beindruckt und zum Lachen gebracht.
Samstag 20. März: Am frühen Nachmittag hat uns Tamara Weibel mit ihrem, im Snugli schlafenden Kind besucht. Wir haben uns lange im Flüsterton unterhalten. Dieses leise Reden bewirkte eine sehr spezielle, behutsame und ungewohnte Art der Begegnung. Tamara hat 2012 einen Text geschrieben zu meiner Kunst am Bau Arbeit "Wunschbrunnen", die ich damals für die Kantonalbankfiliale in St. Gallen - Winkeln SG realisieren konnte. Den Text veröffentlichte ich in der Publikation "Wunschbrunnen - Vom Glauben an das Wasser und an das Wünschen", die im Vexer Verlag erschienen ist. Ich würde gerne Tamara wieder einmal singen hören. Sie macht zusammen mit einer Freundin Musik. Im Moment ohne öffentliche Auftritte.
Freitag 19. März: Heute Abend hatte ich einen Interviewtermin mit Anette und Christian (STÖCHERSELIG) aus Basel. Das kann über Facebook angeschaut werden unter (20+) Facebook.
Das ganze Projekt läuft über weltraum.me in Basel. Es wurden schon eine ganze Reihe Gespräche geführt mit Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur und Vermittlung.
Donnerstag 18. März: Um 10 Uhr hatte ich einen Telefontermin mit Vera. Wir hatten viele Projekte zu besprechen. Vera arbeitet an vielen spannenden Kunst- und Buchprojekten. Wir haben mehr als zwei Stunden konferiert. Für mich war das ein super Meeting. Neu erschienen ist nun das Buch über NIGTHCLUBS IN BERLIN 2013 -2020 von Julie Covin. Ein spannendes Projekt. www.vexer.ch
Mittwoch 17. März: Heute konnte ich meine zwei Din A5 Holzdrucke abholen, die ich im Atelier von Martin Amstutz, im ehemaligen Post im Linsenbühl, in einer kleinen Auflage von 5 Exemplaren drucken liess. Die Triennale in Grenchen heisst in diesem Jahr mini-print. ich habe mich entschlossen, mitzumachen. Wie ich das verstanden habe geht es um eine internationale Solidaritätsaktion.
Ein Besuch in der ehemaligen Post, beim Drucker, Künstler und begnadeten Bandoneon Spieler Martin Amstutz lohnt sich. Ich weiss nicht, ob da auch ehemalige Postdirektorinnen und Pöstler auf Besuch gehen. Das viele Papier, die Druckmaschinen, Plakate, Stempel, Farbe, Drucksachen aller Art und nicht adressierte Post, ungeöffnete Briefe... Bücher, Flaschen, Gläser und eingetrocknete Stempelkissen könnte das Blut eines Postbeamten einfrieren und die frisch gebügelte Uniform versteifen lassen.
Aber - Spass beiseite, die kleinen Druckauflagen sind sehr schön geworden. Für die MINIPRINT habe ich mich für das Motiv Ü 33 entschieden. Diese Bezeichnung gilt für mich und auch für viele Andere bis zum bitteren Ende.
Dienstag 16. März - 19.38: Ich habe Hunger. Jetzt wird gekocht. Oder eventuell ist ein primitives Durchforsten des Kühlschranks passender. Aber sofort! Malen macht munter und hungrig. Vor allem bei den Motiven die ich im Moment bearbeite.
Mitte März: Die zwei grossen Bilder von mir "Doppelklick" für die Ausstellung "Blicke aus der Zeit Sammlungsperspektiven I", 27.3. 2021 - 24.4. 2022, die im Kunstmuseum St. Gallen stattfindet und mehr als ein Jahr zu sehen sein wird, wurden heute Morgen von Frischknecht Transport abgeholt. Die Ausstellung wurde konzipiert vom Museumskurator Lorenzo Benedetti. Ich hatte vor mehr als einem Jahr in meinem Atelier ein sehr spannendes Gespräch mit Lorenzo über diese Ausstellung und über seine Vorstellungen der künstlerischen Selbstbetrachtung. Lorenzo ist dann sang und klanglos aus St. Gallen verschwunden. Sein Abgang und sein Verbleib wurden leider vom Kunstmuseum nicht kommuniziert.
Die Fundation Nairs hat mich zu einer Zoom - Diskussion eingeladen mit dem Moderator Roger de Weck, Barbara Higgs vom Schauspielhaus Zürich und dem Finanzdirektor Roman Griesfelder vom Kunstmuseum St. Gallen. Das Gespräch kann man irgendwo im Internet finden unter Twitter, Flitter oder so ähnlich... nach Nairs möchte ich so bald wie möglich reisen. Das ist ein toller, magischer Ort.
Das Museum Franz Gertsch ist wieder geöffnet. Da kann man doch wirklich ein Waldbild (kein Wandbild) von mir anschauen aus einer Privatsammlung. Ich hatte diese Woche viele Telefonate, unter Anderem ein interessantes Gespräch mit Marianne Burki, wöchentliche informative und wertvolle Telefongespräche mit Regine Helbling, der Geschäftsleiterin von Visarte Schweiz, viele Besprechungen für anstehende Buchprojekte und einen grossartigen, anhaltenden Austausch mit der Agentur Alltag für ein spannendes Transformationsprojekt.
Es geht was. Aber sicher.... und am Samstag 13. März hatten wir eine sehr lebendige und spannende Gruppenkonferenz per Zoom mit allen Visarte Gruppen.
Die Zeit von Mitte Februar bis Mitte März lasse ich in meinem Tagebuch einfach aus. Es war alles sehr intensiv. Die Einsamkeit, die Isolation, die andauernd anklopfenden und telefonierenden, mailenden, schreibenden, reklamierenden, nachfragenden, selten glücklichen und gleichermassen isolierten Freunde, Leidensgenossinnen und Genossen, die der Kriese trotzenden und somit unverhältnismässig geforderten Mitmenschen.
Freitag 12. Februar: Telefonate, Zoom-Sitzungen, etc.
Mittwoch 10. Februar: Am Morgen hatte ich einen Telefontermin mit Frau Tschachtle von Sikart. Sie ist sehr kompetent und sehr nett. Ich freue mich, das Gespräch hoffentlich bald einmal im direkten Kontakt zu vertiefen, und über all die Beurteilungskriterien, Asteroiden und Sterne zu philosophieren, die bei vielen Kunstschaffenden eine existentielle Bedeutung haben.
Am Nachmittag war ich damit beschäftigt, zusammen mit einem Baufachmann Fotoprotokolle von unserem Doppeleinfamilienhaus zu erstellen. Ich war eigentlich nur Zuschauer und habe gestaunt. Nun ist jeder "Haarriss" in diesen Häusern dokumentiert. In unserer Nachbarschaft wir gebaut wie blöd. Trotz Corona-Kriese scheint von Landbesitzer-Innen die Hoffnung zu bestehen, dass auch in Zukunft immer teurere Wohnungen gesucht und gemietet werden. Ich bin nicht sicher ob das alles so einfach werden wird.
Montag 8. Februar: Am Nachmittag erlebte ich eine lange, intensive und spannende Zoom - Sitzung mit dem Zentralvorstand von Visarte. Es ist traurig, dass zur Zeit alles über den Bildschirm läuft. Die uns allen auferlegte Distanz macht mir zu schaffen. Aber es ist erstaunlich wie trotzdem alles sehr effizient und professionell abläuft.
Donnerstag 4. Februar: Der Bewegungsraum ist eng geworden. Ich mag kaum mehr mit dem Bus in die Stadt fahren. Die Maske juckt, die Nase beisst - sagt man das ? Die Nase beisst? Die Menschen verhalten sich sehr individuell und sehr speziell. Das ist anstrengend. In den letzten Wochen habe ich so viele Menschen gesehen, die tief schlafend im Bus sitzen. Sie hängen eher in den Polstern als dass sie sitzen. Schnarchend, geifernd, geplagt von Alpträumen. Einkaufen in der Stadt? Nein Danke. Eigentlich versuchen wir alles zu Fuss zu bewältigen. Das dauert - aber was wir plötzlich im Überfluss haben ist Zeit. Um 13 Uhr hatte ich einen Termin mit dem Dachdecker. In meinem Atelier ist eine Dachluke undicht. Die wird natürlich sofort repariert. Die städtische Liegenschaftsverwaltung macht ganze Arbeit.
Sonntag 24. Januar: Heute wäre ich eingeladen gewesen für ein Künstlergespräch im Gertsch Museum. Nun spaziere ich mit Monika durch den tiefen Schnee und versuche mir bei jedem Schritt ein Bild der verschneiten Landschaft einzuprägen. Auf einer Bank sass ein junger schwarzer Mann. Ich fragte ihn, ob ich ein Foto machen darf. Ich glaube er freute sich. Schwarzer Mann auf einer Bank sizent im Schnee. Am Abend, als ich all diese Bilder wieder abrufen wollte, war sehr viel Weiss und sehr viel Schwarz, das wie ein riesiger Asthaufen aufgetürmt und zugeschneit war. In meiner Vorstellung ein Berg voller Astgabelungen, Nadeln, Tannzapfen, Eichen- und Buchennüssen, Blättern, Holzstücken - mehr Kompost wie Bild und oben drauf, auf einer roten Bank sitzend ein schwarzer Mann. Wir wohnen nun schon seit rund 33 Jahren an der Brauerstrasse. Ich denke immer, dass ich alle Wege im Umkreis von 10 Kilometern kenne und trotzdem gibt es immer wieder überraschende Momente.
Samstag 23. Januar: zusammen mit Monika suche ich heute alle Multiples und Auflagenobjekte, die seit 1985 im Vexer Verlag erschienen sind. Auspacken, zählen, kontrollieren und staunen.
Freitag 22. Januar: Ich versuche seit einiger Zeit mein Kunst- und Bücherlager zu optimieren. Das ist eine sehr vielschichtige Arbeit. Bei jeder Schachtel die ich öffne werden Erinnerungen wach und es stellen sich immer wieder neue Fragen. Das Ganze ist wie ein Ozean. Je tiefer ich eintauche, je mehr entdecke ich in diesem Kulturmeer. Verlorengeglaubte Schätze, unbekannte Manuskripte, Briefe aus längst vergangenen Zeiten, ungelesene Bücher, Liebesbezeugungen, Beschwhrungen, Anfragen, bekannte Manuskripte, Mäusespuren, vergilbte Zeitungsartikel, Pissflecken von Mardern und grosse Mengen von verschwommenen Erinnerungen.
Donnerstag 21. Januar: Diese Woche habe ich sehr viel telefoniert mit Kolleginnen und Kollegen von Visarte aus der ganzen Schweiz, um die Stimmungslage an der Basis zu spüren. Die Isolation und der totale Stillstand im Ausstellungsbetrieb macht allen sehr zu schaffen.
Sonntag 17. Januar: Monika und ich waren den ganzen Tag sehr beschäftigt und haben ganz vergessen, dass Corinne Schatz und Guido von Stürler um 17 Uhr vorbei kommen. Wir haben eine schöne Arbeit von Guido gekauft. Ein sehr schönes Stillleben für unsere Küche. Wir haben die Arbeit montiert und dann in aller Eile ein wunderbares Nachtessen gekocht. Ein schönes Werk, ein gutes Mal und spannende Gespräche.
Samstag 16. Januar: Gisa Frank hat mich angefragt, ob ich in der Grabenhalle eine 10 minütige Performance machen würde. Das Projekt heisst "Anwesenheit" und dauert den ganzen Nachmittag. Alle Teilnehmenden haben 2 x 2 Meter Platz und können 10 Minuten performen ohne Publikum. Ich habe einen kleinen Klappstuhl, und ein Skizzenbuch mitgenommen. Auf meiner rechten Seite modellierte eine junge Kunststudentin mit Ton und rechts von mir schrieb eine erfahrene Performerin Fragen auf kleine Zettel. Ich hielt die Aktionen fest mit schnellen Skizzen. Das ganze wurde von einer Film-Equippe dokumentiert. Das Ganze hatte etwas geheimnisvolles, gespenstisches. Ein Kommen aus der Einsamkeit und ein Zurückgehen in die Isolation.
Donnerstag 14. Januar: heute Morgen war der Rücktransport meiner Werke aus der Ausstellung im Kunstmuseum Olten angesagt. Der extreme Schneefall hat alles verzögert aber es hat dann am Mittag doch noch geklappt.
Im Moment habe ich viele Telefongespräche, virtuelle Sitzungen und Konferenzen. Corona überall...
Mittwoch 13. Januar: Die Buchhalterin Sandra hat unsere Zahlen systemisch geordnet und eine wohltuende Ordnung geschaffen. Die geschaffene Transparenz hat zum Glück einen beruhigenden Effekt. Am Nachmittag hatte ich eine spannende Diskussion über den Bildschirm. Zum Thema Transformationsprojekte...
Sonntag 10. Januar: Am Nachmittag haben wir einen wunderbaren Spaziergang durch die verschneite Landschaft gemacht. Wir wohnen nun seit mehr als 30 Jahren an der Brauerstrasse in St. Gallen und trotzdem gibt es immer wieder Entdeckungen zu machen in der nächsten Umgebung. Wir sind der Sonne entgegenspaziert auf einem für uns unbekannten Weg durch den Wald. Auf der Notkersegg spielten Kinder im Wald oder besser gesagt die Kinder wurden von einem autoritären Herrscher in einem blauen Umhang schikaniert und herumkommandiert. Wer Widerspruch leistete wurde zu einer sportlichen Strafe verurteilt. Die Kinder sagten sie seien "Jungschärler". Das passt. Sie wurden wie Schafe herum kommandiert und hatten erstaunlicher Weise grossen Spass daran.
Samstag 9. Januar: Monika hat in den letzten Jahren ein riesiges Archiv meiner Fotos angelegt. Im Moment durchsucht und ordnet sie alles neu. Ich freue mich darauf bald alles in Ruhe anschauen zu können. Mir wird immer mehr bewusst, dass künstlerisches Tun auch eine disziplinierte Aufarbeitung und ein konsequentes Ordnen bedingt. Monika ist für mich ein absoluter Glücksfall. Sie ist aber nicht nur eine konsequente Archivarin sondern auch eine unbequeme Kritikerin, die mein künstlerisches Tun in allen Belangen hinterfragt. Eigentlich müsste ich mich nicht mehr Josef Felix sondern Monika Felix Müller nennen. (Mal sehen was Monika dazu meint!) Zu meiner künstlerischen Ehrenrettung kann ich aber sagen - malen kann sie nicht.
7. Januar 2021: Heute ist meine erste Rente eingetroffen. Als AHV Bezüger bekomme ich nun mein bedingungsloses Grundeinkommen. Ein spezielles und nachhaltiges Erlebnis. Ich hätte nie gedacht, dass dieser Moment so viel auslösen wird bei mir. Mit viel Glück beginnt nun mein letzter Lebensarbeitszeitraum. Nach dem Neujahr gelten für mich neue Regeln. Keinen Alkohol, noch bewusster leben und das letzte Lebensdrittel bedingungslos und nüchtern geniessen. (wenn es dann wirklich noch ein Drittel wird) Ich wollte immer mindestens so alt werden wie Ferdinand Gehr. Er ist 1996 als hundertjähriger in Altstätten gestorben. Vieleicht müsste ich endlich anfangen Engel zu malen um das zu erreichen. Ob das funktionieren würde weiss ich nicht. Eine Heerschar von Engeln müsste zur Zeit dringend nach Amerika geschickt werden um endlich Trump und seine radikalisierten Anhänger zu stoppen. Was da abgeht ist eine riesige Katastrophe und eine grosse Gefahr für die Demokratie, für die Kultur und für den Weltfrieden. Ich denke, dass dieser antidemokratische Virus noch viel schlimmere Folgen haben wird wie Corona.
Bei mir stehen in diesem Jahr grosse Vorhaben im Raum. Ich möchte den Vexer Verlag, den ich 1985 gründete und den ich heute als eines meiner grössten künstlerischen Projekte verstehe fit machen für die Zukunft. Seit rund fünf Jahren arbeitet meine Tochter Vera in Berlin mit grossem Einsatz und künstlerischer Kompetenz an diesem Projekt mit. Wir müssen nun gemeinsam eine Form entwickeln, um diese "Skulptur" zu festigen und auf dem bestehenden Fundament Neues entstehen zu lassen.
Wir arbeiten seit dem letzten Sommer an einem digitalen Archiv des Vexer Verlags. Das grosse Vorhaben wird von vielen Stiftungen unterstützt.
31. Dezember: Silvesterfeier bei Eveline und Ralph mit Eri, Monika und mir. Vollmundig und Vollmondig - wunderbar. Das neue Jahr kann eigentlich nur besser werden - oder?
Donnerstag 24. Dezember: Zusammen mit Vanja und Thomas genossen wir einen sehr schönen Weihnachtsabend. Als Vorspeise servierten wir draussen, am wärmenden Feuer die von Thomas kreierte Karotten Orangensuppe, serviert mit Hefedampfbrötchen, gefüllt mit karamellisierten Zwiebeln, Spinatsalat mit Datteln, gerösteten Mandeln und Fladenbrot. Ich habe dabei an unserer geschützten Feuerstelle einen wunderbaren Lammgigot am Drehspiess gebraten mit einer Schawarma Marinade nach Ottolenghi. Dazu servierten wir dann im Wohnzimmer Süsskartoffeln aus eigener Ernte - aus dem Backofen mit Balsamico-Dressing.
Dessert konnten wir beim besten Willen dann leider nicht mehr....
Dienstag 22. Dezember: Heute traf ich zusammen mit Monika Corinne Schatz. Wir arbeiten intensiv an unserem Digitalen Archiv über den Vexer Verlag. Corinne wird einen Text zur Verlagsgeschichte schreiben.
Montag 21. Dezember 2020: Ich bin zur Zeit mit einer interessanten Projektgruppe in Kontakt, um ein neues transformatives Förderprojekt für Kulturschaffende zu entwickeln. Ich bin gespannt wo das hinführen wird. Die ersten virtuellen Treffen waren sehr vielversprechend.
Am Abend verbrachten wir eine sehr schöne Zeit mit Freunden am Bodensee. Nachbarn von uns machen am Abend der Sonnenwende immer ein grosses Feuer am See, mit eingesammeltem Schwemmholz. Trotz dem einsetzenden Regen war es wunderschön. Edi hat auf einer kleinen Feuerstelle Polenta gekocht.
Samstag 19. Dezember: Heute Nachmittag sind wir zu Fuss in die Stadt spaziert um die aktuellen Ausstellungen im Kunstmuseum zu besuchen. Ich war sehr gespannt auf die Ausstellung "Welt am Draht". Es herrschte eine gespenstische Leere im Haus. Der historische Film von Peter Liechti "Kick that Habith" mit den Musikern Norbert Möslang und Andy Guhl hat mich einmal mehr sehr berührt. Vor allem das Konzert Draht, das 1987 in der Grabenhalle stattgefunden hat ist für mich immer noch etwas vom beeindruckendsten des Musiker - Duos aus dieser Zeit. Wir haben damals die Edition DRAHT im Vexer Verlag herausgegeben mit einer Tonband - Kassette des Konzerts und einem Begleitheft. Ralph Hug hat den Text geschrieben und Thomas Peretti machte die Fotodokumentation.
Nach der Ausstellung spazierten wir wieder nach Hause und entdeckten dabei im Osten ein für uns total unbekanntes Stadtgebiet hinter der Oststrasse.
Freitag 18. Dezember: Am Nachmittag besuchte ich zusammen mit Monika die Ausstellung in der Kunsthalle St. Gallen. Katalin Deér und Jiri Makovek zeigen sehr überzeugende, starke Fotoarbeiten. Caroline Ann Baur und Vanessa Heer präsentieren im kleinen Kabinett eine Sound Installation und im hintersten Raum wird ein kleiner Teil des Kunsthallen Archivs präsentiert. Es bleibt ein Rätsel, was alles in den vielen aufgestapelten Kartonschachteln verborgen bleibt, die von Giovanni Carmine aufgefüllt wurden. Giovanni ist nun seit 2007 Direktor der Kunsthalle. Er hat es geschafft, in dieser langen Zeit nur gerade eine einzige Einzelausstellung mit einem Ostschweizer Künstler zu präsentieren. Der Glückliche war Beni Bischoff. Seit Jahren vermisse ich regelmässige Präsentationen von Kulturschaffenden aus der Region. Es scheint systemisch bedingt zu sein, dass nun genau diese Ausstellung mit regionalen Kunstschaffenden nach einer Woche wieder geschlossen werden muss. Als wir 1985 den Verein Kunsthalle St. Gallen gründeten war es uns ein grosses Anliegen, regionale, nationale und internationale Kunst im Dialog zu präsentieren.
Die Ausstellung von Leila Bock im geilen Block in Arbon in diesem Sommer hat aufgezeigt, dass in unserer Region sehr viele Künstlerinnen und Künstler auf einem sehr hohen Niveau arbeiten, die den internationalen Vergleich nicht zu scheuen brauchen.
Uns war es aber auch ein Anliegen, dass die Kunsthalle ein Experimentierfeld bietet für junge Kuratorinnen und Kuratoren. Wir haben darum die Wirkungszeit der Kurator*innen bewusst auf sechs Jahre beschränkt.
Dienstag 15. Dezember: Ich muss dauernd meine Agenda bereinigen. Es gibt so viele Anlässe, die abgesagt werde müssen. Morgen wäre ein Treffen mit der Parlamentarischen "Kulturgruppe" in Bern geplant gewesen. Nun nutze ich die Zeit, um mit kulturinteressierten Parlamentarierinnen und Parlamentarier zu telefonieren und zu korrespondieren. Es freut mich sehr, dass das Verständnis für die sehr schwierige Lage der Kulturschaffenden aus allen Sparten in der Politik quer durch alle Parteien erstaunlich gross ist.
Was mich im Moment am meisten ärgert ist die Tatsache, dass viele grosse Institutionen sehr viel Geld in ihre Reserven transformieren. Das Stadttheater St. Gallen macht zum Beispiel eine Rückstellung von 3 Millionen Franken mit Kulturgeldern, die nicht ausgegeben werden konnten. Ich bin der Meinung, dass ein grosser Teil dieses Geldes an die Kulturschaffenden ausbezahlt werden müsste, deren Vorstellungen wegen Cporona abgesagt worden sind.
Montag 14. Dezember 2020: Ich bin heute morgen früh aufgestanden. Ich muss wieder einmal mit dem Zug nach Zürich fahren. Im Moment ist das nicht sehr angenehm. Die Menschen sind verunsichert und die Stimmung hinter ihren Masken ist schlecht einschätzbar. Ich fahre nach Zürich um die Baustelle zu besichtigen, wo meine Kunst am Bau - Arbeit nach mehr als vier Jahren Planungs- und Ausführungszeit endlich fertiggestellt ist. Die Eröffnung wird hoffentlich im nächsten Sommer stattfinden können. Die "Brise soleil" ist nun mein grösstes "Aquarell" bestehend aus: "Wasser - Farbe - Licht" am Zürichsee. Das Treffen war sehr - sehr angenehm. Ich bin sicher, dass dieser renovierte Baukomplex zu einem neu zu entdeckenden, kulturellen Glanzlicht in Zürich wird.
Eigentlich hatte ich geplant von Zürich aus direkt nach Luzern zu fahren für eine Buchbesprechnung. Wir planen ein Buch über die legendäre, seit 50 Jahren bestehende Kulturplattform APROPOS, die der kürzlich verstorbene Ruedi Schill 1970 gegründet hat. Eine sehr spannende, nicht kommerzielle Institution.
Die Sitzung machen wir nun über eine Internetplattform und ich fahre darum sofort nach St. Gallen zurück.
Samstag 12. Dezember: Heute war die Jahresversammlung von Visarte Graubünden im grossen Saal im Hotel Masöl in Chur geplant. Ich habe mich sehr auf diesen Anlass gefreut. Wegen Corona musste alles abgesagt werden. Schade. Die Bündner machen das immer sehr gut und kombinieren die Versammlung mit der Eröffnung der Jahresausstellung im Kunstmuseum.
Donnerstag 10. Dezember: Monika und ich feiern unsere Geburtstage. Ich bekomme ab heute mein bedingungsloses Grundeinkommen. Ein merkwürdiges aber würdiges Ereignis. Am Abend haben wir zusammen mit Vanja ein wunderbares Essen genossen an der Engelgasse in der Sauceria. Ihr Mitbewohner Thomas kocht dort. Er wurde uns vom Chef als Pasta-Kkönig des Hauses vorgestellt. Ein wunderbarer Abend. Geniessend altern ist etwas wunderbares.
Mittwoch 9. Dezember: Um 7.30 Uhr war schon der Elektromonteur im haus. Es gibt Lichttechnisch im ganzen Haus einiges zu optimieren.
Am Mittag bin ich mit der Bahn nach Appenzell gefahren. Monika wartete beim Bahnhof auf mich. Gemeinsam fuhren wir dann über die Schwägalp nach Nesslau - Krummenau. Die Fahrt war ziemlich abenteuerlich. Es hat stark geschneit und die Passstrasse war nicht sehr einfach zu befahren. Zum Glück ist aber alles gut gegangen. Wir besuchten die Schmiedin Eveline Kesseli in ihrer Werkstatt. Sie hat für mich einige Schmiedeproben ausgeführt für ein Kunst am Bau Projekt. Nun wollte ich die geschmiedeten Metallteile abholen. Geschmiedetes Metall hat einen ganz anderen, intensieferen Klang wie normales Eisen. Die Teile scheinen richtig aufgeladen zu sein durch die Hammerschläge der beeindruckenden Schmiedin. Ich denke die Eisenteile werden nun zu einem Bestandteil meines geplanten Schlagzeugs.
Dienstag 8. Dezember: Im Moment werden uns täglich neue Buchprojekte angeboten. Es ist paradox. In der Schweiz gibt es fast keine auf Kunst spezialisierten Buchhandlungen mehr und alle Künstler*innen wollen Bücher herausgeben. Als Kunstbuchverlag fühlen wir uns natürlich geehrt aber jede Woche zwei neue Bücher verlegen können wir nicht...
Am Abend waren wir bei Anita Zimmermann zu einem wunderbaren Kaninchenessen eingeladen.
Montag 7. Dezember: Heute hatte ich eine Zoomsitzung, ein Interview mit Lisa Steinke zum Thema Bildschulen in der Schweiz. Es war ganz spannend. In St. Gallen kenne ich die Kleine Kunstschule. Die sind sehr aktiv und erfolgreich. Die grosse Frage ist, wie sich diese Schulen besser vernetzen können und wie auch mehr öffentliche Gelder generiert werden könnten.
Sonntag 6. Dezember: Heute Morgen besuchten wir die Ausstellung von Guido von Stürler in der Galerie Bleisch in Arbon. Guido hat eine sehr beeindruckende Ausstellung mit neuen Fotoarbeiten und Objekten aufgebaut und Corinne Schatz führte ein Künstlergespräch mit Guido.
Samstag 5. Dezember: An diesem Wochenende hätte ein kleine Buchmesse stattfinden sollen im Untervogthaus in Männedorf. Thomas Howeg hat das geplant und viele Kleinverlage aus verschiedenen Sparten dazu eingeladen. Vorgesehen waren Buchpräsentationen, Lesungen, Gespräche etc. Ich habe mich schon auf ein Eisschwimmen im Zürichsee gefreut. Daraus wird nun wieder nichts. Ich lasse mir ein kaltes Bad einlaufen und mache mir einen Eistee. In diesem Jahr konnten wir mit dem Vexer Verlag nur bei der Buchmesse "I never read" im Schaulager in Basel teilnehmen. Alle anderen Messen in der Schweiz und in Europa wurden abgesagt. Ich bin gespannt wie das im nächsten Jahr aussieht. Für viele Kleinverlage ist das eine riesige Katastrophe. Wir haben das Glück, dass wir Anfang Jahr ein grosses Projekt gestartet haben. Wir arbeiten an einem digitalen Archiv für den Vexer Verlag. Nach 35 Jahren Verlagsarbeit wollen wir alle Titel digital dokumentieren. Das beinhaltet eine neue Webseite für das Archiv, einen Webshop, und einen Gesamtkatalog aller Publikationen, der dann jährlich ergänzt werden kann. Ein riesiges Projekt, das zum Glück von vielen Kulturstiftungen unterstützt wird.
Freitag 4. Dezember: Heute hatte ich eine spannende Zoomsitzung mit der Alltagagentur. Transformative Projekte sind gefragt für neue Formen der Kulturvermittlung. Wie kann Kultur vermittelt werden, wenn alle Institutionen geschlossen sind? Corona zwingt uns zur Entwicklung von neuen Plattformen im Kulturbereich.
Donnerstag 3. Dezember: In unserer Nachbarschaft wird gebaut. Das ganze Quartier ist in Aufregung. Eine riesige Baustelle, viel Lastwagenverkehr und Lärm. Am Mittag wollten Monika und ich losfahren zur Körpertherapie. Es war aber kein Durchkommen mit dem Auto. Bei der Baustelle wurde ein riesiger Kran montiert. Alles war versperrt. Ich habe viele Fotos gemacht von den Monteuren, die in schwindelerregender Höhe die Kranteile zusammengebaut haben.
Mittwoch 2. Dezember: Monika hat sich in den letzten Tagen sehr viel mit Vera ausgetauscht. Vera hat eine präzise Anleitung geschrieben, wie ihre Installation im Hiltipold aufgebaut werden muss. Ich habe gestern die feinen Holzleisten auf das festgelegte Mass zugesägt und mit schwarzer Gouache bemalt und auch weissen Faden schwarz eingefärbt. ich bin gespannt wie sich das alles zusammenfügt. Vera kann ja im Moment nicht in die Schweiz reisen wegen allen Quarantänevorschriften. Sie muss also Arbeiten delegieren. das ist ein spannender Prozess. Sie denkt sich ein Kunstwerk, eine Installation und beschreibt sie, dass alles in ihrem Sinne präzise aufgebaut werden kann.
Das ist mehr als Farbenmischen. Gell.
Am Morgen hatte ich eine intensive Projektbesprechung mit der Grafikerin Julia und mit der Performerin Thalaya. Es ist viel in Bewegung.
Dienstag 1. Dezember 2020: Heute Morgen hatte ich zusammen mit Regine Helbling, unserer Geschäftsführerin von Visarte Schweiz eine lange Diskussion über Skype mit Vertreterinnen vom Bundesamt für Kultur. Die Bildübertragung hat leider nicht funktioniert. Wir haben dann einfach diskutiert und uns gegenseitig informiert ohne uns zu sehen. Ich glaube man kann in der jetzigen Zeit feststellen, dass die Anliegen von Kulturschaffenden auf politischer Ebene wirklich gehört werden. Das ist eine ganz tolle Tatsache.
Sonntag 29. November: Am Morgen sind wir nach Arbon gefahren zur Ausstellung von Guido von Stürler in der Galerie Bleisch. Die Ausstellung in diesen wunderbaren Räumen ist eindrücklich. Corinne Schatz hat an diesem Anlass ein langes Gespräch mit Guido geführt. Die digital umgewandelten und collagierten Stillleben haben uns sehr gefallen. Wir werden zu Hause sofort die Küche ausmessen und schauen ob eine Arbeit von Guido Platz hätte über unserem Küchentisch.
Samstag 28. November: Die letzten Tage waren ausgefüllt durch viele Telefongespräche, Zoomsitzungen regem E-Mailverkehr. Am Abend hat Monika wunderbar gekocht für uns und unsere lieben Nachbarn Thomas und Ursina. Wildschweinragout nach orientalischer Art. (Wir haben dann ohne Schleier gegessen)
Mittwoch 25. November: Am Abend genossen wir die Lesung von Brigitte Schmid Gugler im Raum für Literatur. Der Musiker Marc Jenny hat die Veranstaltung mit seinen wunderbaren Zwischenklängen zu etwas ganz Besonderem gemacht. Der Einstieg zur Lesung war durch eine glanzvolle performance Leistung vom Schriftgelehrten Rainer Stöckli garantiert.
Dienstag 24. November: Am Nachmittag hatten wir einen grossen Brennholztransport. Toni und sein Sohn aus Dicken haben mit dem Traktor neun Ster Brennholz geliefert. Nun ist unser Aussenraum mit der Feuerstelle richtig gut geschützt, durch das ganze aufgeschichtete Holz.
Montag 23. November: Heute hatte ich ein überraschendes Telefongespräch mit Andreas Fagetti von der WOZ. Er will einen Artikel schreiben zu den Stadtratswahlen in St. Gallen. Unsere Stadt scheint ja nun endlich anzukommen, wo andere schon längst angelangt sind. Eine links grüne Mehrheit scheint möglich mit Maria Papa als SP Stadtpräsidentin. Andreas hat sich vor allem für den kulturellen Wandel interessiert, der seit den frühen 80er Jahren in St. Gallen passiert ist. Interessant ist, dass alle damals neu entstandenen Institutionen, wie die Grabenhalle, die Kunsthalle, das KINOK, die Wiborada etc. von einer jüngeren Generation ohne Krämpfe weitergetragen wurden. Das kulturelle Klima hat sich wirklich stark verbessert. Jetzt müssen wir einfach hoffen, dass durch Corona nicht alles in Frage gestellt wird.
Sonntag 22. November: Monika hat heute den Anlass der Freunde der Buchhandlung in Appenzell besucht. Ich hätte Carole und ihre tollen Mitarbeiterinnen gerne wieder einmal gesehen. Aber im Gewühl ist es mir im Moment gar nicht wohl. Ich weiss ja, dass sicher alle Vorsichtsmassnahmen eingehalten werden - aber dieses Aufeinandertreffen von Masken ist nicht wirklich mein Ding.
Samstag 21. November: Am Mittag bin ich mit dem Zug nach Solothurn gefahren für die Eröffnung der Ausstellung "überleben" im Schlösschen Vorder-Bleichenberg in Biberist. Claude Barbey, der Präsident von Visarte Solothurn hat mich ursprünglich für die Vernissage - Rede eingeladen. Wegen Corona wird das nun aber keine Rede. Ich habe dafür einen Text für den Katalog geschrieben: "Über Leben mit Kunst". Die Bahnreise war etwas gespenstisch. Am Bahnhof Solothurn wurde ich abgeholt von Hansjörg Bachmann. Er hat zusammen mit Ruedi Schwyn die Ausstellung kuratiert.
Die Präsentation ist sehr gut gelungen und ich hatte sehr schöne Begegnungen und gute Gespräche mit vielen Künstlerinnen und Künstlern.
ich bin dann um halb Acht wieder zu Hause angekommen und Monika hat mich mit einem wunderbaren Nachtessen empfangen. Panierte Trutenschnitzel mit feinstem Gemüse-pipapo. OHH.
Freitag 19. November: heute ist das grosse Einräumen angesagt, nach unserer Renovation. Das Farbkonzept macht Freude, die Böden sind geschliffen und eingeölt, und alle Tische sind frisch geschliffen und mit Öl präpariert für die nächsten zehn Jahre.
Donnerstag 19. November: Am Abend schauten wir und drei Tanzaufführungen vom Tanzplan Ost in der Lockremiese an. Ein gelungener Abend. Vor allem das letzte Stück mit Musik von Julian Sartorius. Der einstündige "Schlotter- oder Schütteltanz" hat mich total beeindruckt.
Mittwoch 18. November: Heute holte Ursula Jacob einen Teil ihrer Bücher "Blumenlese" ab. Die Bücher sind sehr gut verkauft worden.
Sonntag 15. November: Heute haben wir alle Möbel aus dem Wohnzimmer, aus dem Büro und aus der Küche geräumt. Morgen kommen die Schreiner, um die Holzböden abzuschleifen.
Samstag 14. November: Am Nachmittag ein besuch auf der Baustelle in Zürich, um die Wirkung meiner farbigen Gläser zu kontrollieren. Eine sehr schöne Stimmung am See. Freude herrscht. Dann zu Fuss zu Petra Ronner und Peter Schweiger zu einem Nachtessen der Spperlative. Wienergulasch mit Serviettenknödeln. Grossartig auch der erlesene Wein. Dazu hat Monika ein wunderbares Dessert mitgebracht. Bratapfelmarmelade von unseren eigenen Äpfeln, caramelisirte Apfelstücke und Vanillerahm mit Meringes - Vanilleeis.
Donnerstag 12. November: Visarte Zoom
Mittwoch 11. November: Lesung von Laura Vogt im Raum für Literatur.
Dienstag 10. November: Projektbesprechung zum Buch über 50 Jahre Apropos in Luzern.
Montag 9. November: Projektbesprechung mit Aurelia und Oliver zu den Walser Briefen am Mermet.
Donnerstag 5. November: In den letzten Tagen habe ich unsere Wohnräume im Erdgeschoss vorbereitet, um alles neu zu streichen. Das Farbkonzept hat sich nun verfestigt und heute lasse ich bei Farben Müller die Farbtöne mischen. ich bin gespannt wie das alles wird. Ein Moosgrün für den Essbereich. Dazu ein ganz helles Grau und im Büro von Monika ein Türkise mit dem hellen grau. Wände malen ist anstrengend - macht aber grossen Spass.
Donnerstag 29. Oktober: Um 11 Uhr hatte ich eine Zoomsitzung für ein Buchprojekt. der Kurator Damian Jurt vom Bündner Kunstmuseum plant eine Ausstellung von Camillo Paravicini, der den Manor Kunstpreis erhält. Das gibt ein sehr spannendes Projekt mit vielen bekannten Autorinnen und Autoren.
Mittwoch 28. Oktober: Am frühen Nachmittag erwartete ich einen Skulpturen Transport. Unser Freund Notker Helfenberger verlässt die Schweiz, um mit seiner Frau vorwiegend in Tailand zu leben. Er reduziert zur Zeit seinen Wohnsitz in Berg und er kann nicht alle Kunst mit nehmen. Eine Leihgabe von mir (ein sehr frühes, grosses Schlangenbild) möchte er nun tauschen für eine Steinskulptur von Peter Kamm aus den frühen 80er Jahren. Die bemalte Sandsteinskulptur: "Nie, Niemals, Nein...) steht nun bei mir in der Atelierbibliothek an der Lukasstrasse.
Montag 26. Oktober: Heute steht eine weitere Zoomsitzung an. Visarte Strategie.
Samstag 24. Oktober: Nach einem ausgiebigen Frühstück haben wir einen wunderbaren, langen Spaziergang durch Wälder in der Umgebung von Bern gemacht. Das wunderbares Herbstlicht verführte mich viele Fotos zu machen.
Am Sonntag wollten wir eigentlich alle aktuellen Ausstellungen in Bern anschauen. Es war aber alles geschlossen. Wir sind dann gegen Mittag wieder nach St. Gallen zurück gefahren.
Freitag 23. Oktober: Im Moment werden viele Bücher von Peter Wirz bestellt. Es sind einige sehr gute Artikel erschienen über Wirziana. ich konnte alles erledigen, bevor wir nach Küttigen gefahren sind. Wir mussten 200 Bücher an Lorenz Olivier Schmid ausliefern. Anschliessend sind wir nach Burgdorf gefahren. Im Franz Gertsch Museum wurde die Ausstellung von der KWS Sammlung eröffnet. Von mir ist ein grosses Waldbild in dieser Sammlung vertreten. Die Eröffnung war etwas merkwürdig. Alle Anwesenden mit Gesichtsmasken. Nach der Vernissagerede wurde erklärt, dass die Ausstellung bis auf Weiteres geschlossen werden muss. Ein wirklich unheimliches Gefühl. Wir sind dann nach Bern gefahren zu Susi Ernst und Hugo Schittenhelm. Intensive Gespräche, feines Essen und viel guten Wein. Es wurde ziemlich spät.
Donnerstag 22. Oktober: Heute Abend bin ich fröhlich zur Hauptpost gefahren, um in der Bibliothek die Hauptversammlung von "Buchstadt St. Gallen" zu besuchen und die Ausstellung "Schönste Schweizerbücher" anzuschauen. Nach langen Vorgesprächen mit verschiedenen Bekannten merkte ich, dass die Veranstaltungen erst in einer Woche stattfinden werden. Ich war wieder einmal zu früh unterwegs.
Mittwoch 21. Oktober: Am Morgen hat mich Benno Zehnder zusammen mit seiner Frau besucht um Bücher abzuholen. Das Buch über sein Farbkonzept, das er im Spital Schwyz über viele Jahre realisieren konnte ist wirklich wunderbar. Die Auseinandersetzung mit Spitalbauten scheint aber nicht so populär zu sein. Das Buch müsste meiner Meinung nach in jeder Artztpraxis und in jedem Architekturbüro aufliegen. (Sofort bestellen bei Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)
Dienstag 20. Oktober: Heute wäre ich am Abend für ein Künstlergespräch im Kunstmuseum Olten eingeladen gewesen. Vier Stunden Zugfahrt, herumstehen und reden mit Maske und erst um Mitternacht zu Hause - ich habe meine Teilnahme schweren Herzens abgesagt. Ich liebe es ja über Kunst zu reden aber in dieser verrückten Zeit mit Corona habe ich einfach keine Lust meine Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Zugfahren mit Maske ist total unangenehm.
Sonntag 18. Oktober: Irene hat uns ein schönes Frühstück serviert und wir spazierten anschliessend zum grossen Park, um die Skulpturenausstellung zu besuchen. Für uns war das ein überraschender Kunstparcours mit teilweise sehr schönen Arbeiten. Um 11 Uhr war ein Konzert angesagt. Indische Sitar-Klänge mit elektronischen Überhöhungen. Ein hochmotivierter, alternder Musiker mit seinem riesigen Instrument vor einem alten, kleinen Holzgebäude mitten im Park. So richtig Völkerverbindend und ich erinnerte mich an ein wunderbares Konzert von Ravi Shankar, das ich ca. 1977 in der Tonhalle in St. Gallen erlebt habe.
Nach diesem musikalischen Zeiten-Sprung habe ich mein Modell und die Ausstellungskataloge abgeholt. Wir hatten dann eine sehr gemütliche und staufreie Rückfahrt nach St. Gallen. Ich liebe solche Fahrten, die einem die Zeit für sehr ausführliche und unausweichliche Gespräche bieten...
Samstag 17. Oktober: Ich bin früh aufgestanden und packte meine sieben bis neun Sachen in die Reisetasche. Ich fahre heute mit dem Zug nach Brig und Monika fährt mit dem Auto nach einer intensiven Italienwoche über den Simplon und holt mich dann beim Bahnhof in Brig ab. Gemeinsam werden wir dann gemütlich nach Bex fahren für die Finissage der Skulpturen-Triennale "Bex & Arts", wo ich dieses Jahr eine Arbeit realisieren konnte. Ich möchte dort auch mein Modell abholen, damit das nicht im Müll oder auf einer Auktion landet. Der Ausstellungsorganisation fehlt das Geld für den Rückversand...
Es hat alles sehr gut geklappt und die Reise war total stressfrei. Nervig war, dass es im Zug keinen Speisewagen gab. In der jetzigen Zeit finde ich es sehr viel entspannter im Speisewagen zu reisen. In Brig suchten wir uns ein nettes Gartenrestaurant für ein einfaches Mittagessen aus. Wir hatten uns gegenseitig viel zu erzählen. Nach dem Essen fanden wir zufällig passende, senfgelbe Schuhe für Monika und einen neuen Ledergürtel für mich.
Am frühen Abend waren wir dann in Bex. Wir machten einen kleinen Spaziergang, gönnten uns einen guten Weisswein und suchten anschliessend unsere Unterkunft. Die Gastgeberin Irene ist sehr nett, belesen und lebensfreudig. Sie wohnt in einem grossen, alten Bauernhaus, mitten in einem schönen Garten. Es ist schön, wieder einmal in einem Haus zu sein mit einer auserlesenen Bibliothek und viel "Erinnerungskunst" an den Wänden. Wir haben uns wunderbar unterhalten und genossen am Abend ein gemeinsames Nachtessen in einem sehr angenehmen Restaurant in Bex.
Freitag 16. Oktober: Am Morgen schaute ich mir mein Betonrelief im Osten der Stadt an, das von Markus und Alexander Morant sehr spontan angefragt und von mir ausgeführt wurde. Ich muss entscheiden, wie ich die "Lesbarkeit" der Zeichnung verbessern kann, ohne dass ich den Reliefcharakter zerstöre. Das wird nicht einfach.
Am frühen Nachmittag holte mich Paul von der Agentur Alltag ab. Sie feiern mit kleinen Gruppen das 15 Jahre Jubiläum der Firma. ich wurde eingeladen mit der Anfrage, ob ich Lust hätte, ein neues Buch vom Vexer Verlag vorzustellen, mit der Idee, dass dann allen Festbesuchern von Alltag eins der Bücher geschenkt werden kann. Ich habe mir das Buch über "Die andere Welt von Peter Wirz" entschieden. Wir feiern in unserer Gesellschaft ja immer auch unsere Erfolgsgeschichten und vergessen oft, dass es auch viele Verlierer in unserer Gesellschaft gegeben hat. Der Künstler Peter Wirz ist einer dieser "Verdammten", der schon vor seiner Geburt abgeschrieben worden ist. Eine sehr traurige und einzigartige Geschichte.
Donnerstag 15. Oktober: Pünktlich um 11 Uhr standen Peter Zimmermann und Jso Maeder vor der Tür. Heute konnten wir wichtige Entscheidungen treffen für das Künstlerbuch das im Zeitraum von rund zwanzig Jahren entstanden ist. Ich glaube nun ist das Projekt auf einem guten Weg.
Mittwoch 15. Oktober: Am Morgen um 10 Uhr erwartete ich Julia Marti und Marie - Hélène Talaya Schmid für eine Projektbesprechung. Das Gespräch und der Austausch war sehr spannend. Eigentlich ist das ein interessantes Frauenprojekt, das sicher Vera übernehmen wird. Im Moment ist es einfach schwierig sich physisch zu treffen. Nun müssen die genauen Inhalte definiert werden, die in diesem geplanten Magazin besprochen werden.
Dienstag 13. Oktober: Ich habe mich auf Grund des guten Wetters entschieden, am Nachmittag in der Wärme der Mittagssonne Zwiebeln und Knoblauch zu setzen im Garten. Ein wunderbarer Tag. Ich bereitete an zwei verschiedenen Plätzen schöne Gartenbeete vor. Beim Setzen entwickelte sich ein umfangreiches Kochbuch in meinem Kopf, mit vielen Rezepten, bei denen Zwiebeln oder Knoblauch eine wichtige Geruchsmarke entwickeln und ich fühlte mich etwas wie ein Felix - Otto Lenghi.
Montag 12. Oktober: Inhalte, Zahlen, Titel, 35 Jahre Lebenszeit. Heute habe ich eine Zwischenbilanz zusammengestellt von unserem grossen Projekt eines digitalen Archivs für alle Publikationen vom Vexer Verlag. Wir sind auf sehr gutem Weg. Der Stand der Finanzierung ist sehr erfreulich. Viele Stiftungen haben Beiträge zugesagt. Vera hat schon sehr viel Vorarbeit in Berlin geleistet. In den nächsten Tage erwarte ich den ersten Teil von Kurztexten zu den Büchern. Das ist alles sehr aufwändig aber es macht richtig Freude die ganze 35 jährige Verlagsgeschichte zu dokumentieren.
Sonntag 11. Oktober: Nach vielem Überlegen habe ich heute den ganzen Tag an einem Katalogtext gearbeitet mit dem Thema: "Über Leben mit Kunst". Wir Kunstschaffenden wollen ja leben von unserer Kunst. Es geht aber auch um unsere Lebenshaltung, um persönliche Strategien und über unser Empfinden mit der Entscheidung über das Leben mit Kunst... Kunst leben ist ja mindestens so anspruchsvoll wie Kunst zu machen.
Am Abend hat ein Freund einen riesigen Tisch vorbeigebracht. Das wird unser neuer Verpackungstisch. Wir werden in den nächsten Wochen unser Handlager und unseren Bücherversand optimieren. Monika hat Lust wieder im Verlag einzusteigen. Das ist natürlich super.
Samstag 10. Oktober: Eigentlich war für heute bei Vera in Berlin die Buchvernissage von Peter Wirz geplant. Der Autor Andres Müry ist angereist, obwohl Vera schon letzte Woche diesen Anlass absagen musste. Der Corona - Wahnsinn geht in aller Härte weiter.
Freitag 9. Oktober: Am frühen Morgen wurde ich überrascht. Die Bücher von Lorenz Olivier Schmid wurden geliefert. Die Sendung war eigentlich am kommenden Montag geplant. Zum Glück war ich da und konnte die Sendung entgegennehmen. Transportfirmen gehen immer davon aus, dass man rund um die Uhr anwesend ist. Am frühen Nachmittag war ein Atelierbesuch bei mir angesagt. Ich bin dann gleich an der Lukasstrasse geblieben und habe mein aufgeräumtes Atelier genossen.
Donnerstag 8. Oktober: Monika fährt heute für 10 Tage nach Italien. Felix ganz allein zu Hause...Ich habe endlich wieder einmal Zeit zum Schreiben. Vieles ist liegen geblieben. Aber als Erstes muss ich endlich mein Büro aufräumen. Alle Bücherstapel abtragen und archivieren.
Mittwoch 7. Oktober: Die letzten beiden Tage war ich mit meiner Darmreinigung beschäftigt. Meine Ärztin hat mich für eine Rutine Abklärung - eine Darmspiegelung angemeldet. Heute Morgen musste ich schon um fünf Uhr aufstehen, um all die darmreinigende Flüssigkeit zu trinken. Das war schon sehr speziell. Eindrücklich war dann die live Filmvorführung der Aufnahmen aus meinem Dickdarm. Das ist ja ein wunderbares, feines Organ. Ich konnte die ganze Untersuchung am Bildschirm mitverfolgen. Nun werden noch zwei Gewebeproben untersucht und ich hoffe natürlich dass alles OK ist.
Montag 5. Oktober: Nach dem Mittag konnte ich in einem Lager an der Davidsdstrasse viele Werke des verstorbenen Künstlers Hans Späti anschauen. Ich denke dieses Werk sollte neu entdeckt und gewürdigt werden. Wie ich mich erinnern kann hat das Richard Butz schon vor Jahren erkannt.
Sonntag 4. Oktober: Heute Morgen um 11 Uhr hatten wir eine Buchpräsentation im Museum im Lagerhaus in St. Gallen. Andres Müry stellte das neu im Vexer Verlag erschienene Buch "Wirziana" Die andere Welt des Peter Wirz vor. Ein richtig spannendes Matinée mit einem anschliessenden Essen im Kastanienhof. Monika Jagfeld hat einen sehr spannenden Artikel für dieses Buch geschrieben und sie wird im nächsten Jahr Arbeiten von Peter Wirz im Museum präsentieren.
Samstag 3. Oktober: Unsere Zeit in Agrano war sehr angenehm. Wir haben bis Donnerstagabend viel gearbeitet und gut gegessen. Am Freitag war das Wetter sehr schlecht. Es hat extrem geregnet und gestürmt. Wir mussten einen Ruhetag einlegen. Am Samstagmorgen waren wir mit dem Beheben von Sturmschäden beschäftigt. Es war unglaublich. Im Wald hat es dicke Eichen auf vier Metern Höhe einfach geknickt wie Streichhölzer. Bei den umliegenden Hügeln flossen an vielen Orten neue Bäche ins Tal. Es war richtig unheimlich.
Am Mittag sind wir zurückgefahren in die Schweiz und haben Halt gemacht in Chur. Wir waren eingeladen zur Eröffnung der Ausstellung von Roman Signer im Kunstmuseum. Die Skizzen von Roman sind wunderbar lesbar wie Gesprächsnotizen.
Mittwoch 30. September: Wir fahren für vier Tage nach Italien für das traditionelle Schlussheuen in Agrano.
Montag 28. September: Heute Morgen habe ich Lika Nüssli besucht. Sie hat mir ihre neusten Arbeiten gezeigt, die in diesem Sommer in Belgrad entstanden sind. Das war ein guter Morgen.
Sonntag 27. September: der gestrige Tag im Atelier war ein grosser Erfolg. Unser Konzept mit den stündlichen Programmpunkten hat sich bewährt. Es war zwar bitter kalt in meinen nicht geheizten Dachräumen aber die Stimmung war wunderbar, die Vorträge und Gespräche waren sehr spannend und gut besucht. Das Abschlusskonzert machte richtig Spass. Auch unser Schutzkonzept ist voll aufgegangen. Die Räume sind sehr gross und der nötige Abstand zwischen den Gästen konnte immer eingehalten werden. Insgesamt sind an diesem bitterkalten Tag rund 120 Menschen vorbeigekommen und wir konnten viele abgesagte Buchpremieren an einem Tag nachholen. Es war wirklich toll. Die meisten Gespräche und Buchpräsentationen hat Vera gemacht und ich glaube es wurde allen Besucherinnen und Besuchern klar, dass Vera bereit ist, den Vexer Verlag kompetent in die Zukunft zu führen.
Freitag 25. September: Heute wurde es noch einmal hektisch. Um 11 Uhr fuhr ich mit einer Kunstinteressierten Baslerin zu einem Steinbruch und zu einer Kunststeingiesserei und dann folgten die letzten Vorbereitungen für die grosse Präsentation im Atelier und am Abend erwarteten wir sehnlichst unsere Tochter Vera.
Mittwoch 23. September: Ich war den ganzen Tag im Atelier an der Lukasstrasse, um alles für die Präsentationen am Samstag vorzubereiten. Der Raum sieht nun sehr gut und aufgeräumt aus. Ich habe vieles umgestellt und herumgeschleppt.
Dienstag 22. September: Monika hat mich heute zu unserer Körpertherapeutin gefahren. Ich wurde im 1. Stock von Theresa durchgeknetet, parallelisiert und in den Senkel gestellt und Monika hat derweil auf dem Parkplatz Dokumente studierend auf mich gewartet.
Nun hängen meine beiden Arme wieder auf der gleichen Höhe. Toll.
Sonntagabend 20. September: Ich sitze wieder im Zug Richtung St. Gallen. Die Tage in Basel waren sehr angenehm und sehr anstrengend. Am Morgen konnte ich jeweils Ausstellungen anschauen und am Nachmittag bis Abends um 9 Uhr sass ich an meinem Bücherstand im Schaulager. Ich habe sehr viele interessante Menschen getroffen und neue kennengelernt, gute Gespräche geführt und viele Bücher verkauft.
Bei Stampa habe ich die sehr schöne Ausstellung von Steiner Lenzlinger genossen und ich habe mich mit Gilli und Diego zu einem feinen Essen verabredet im Garten der Kunsthalle. Das war wieder einmal wie in alten Zeiten. Heute Abend auf meiner Fahrt nach St. Gallen habe ich nach Zürich im Speisewagen eine sehr nette junge Frau kennengelernt, die in Zürich improvisiertes Theater macht. Ich glaube sie heisst Martina oder Miriam? oder Marian? Auf jeden Fall etwas mit M. Mein Namensgedächtnis ist wirklich schrecklich. Sie weiss wie ich heisse. Ich habe ihr nämlich ein Buch geschenkt... ich weiss einfach nicht mehr welches. Hahaha.
Donnerstag 17. September: Nach einem erholsamen Schlaf stand ich hoch motiviert sehr früh auf. Ich fahre für vier Tage nach Basel für die Buchmesse "i never read", die in diesem Jahr wegen Corona mit einem speziellen Schutzkonzept im Schaulager stattfindet. Ich kann zum Glück im Atelier von der Künstlerin Esther Hiepler logieren. So wird die ganze Messe für mich nicht so teuer.
Mittwoch 16. September: Heute Morgen um 10.30 Uhr werde ich in Zürich auf einer Baustelle erwartet. Ich bin um 9.25 losgefahren. Im Zug bin ich tief eingeschlafen und wurde durch die Kondukteurin geweckt. Sie wollte mein Ticket sehen und fragte mich wohin ich denn fahren wolle. Ich sagte nach Zürich und sie antwortete ja und wo fahren sie nun hin? Ich sagte noch einmal "nach Zürich" und sie klärte mich auf, dass wir schon lange Richtung Bern fahren. Ich musste heute also über Bern nach Zürich fahren. Meinen Baustellenbesuch konnte ich zum Glück auf halb Eins verschieben. Die letzten Tage scheinen doch etwas ermüdend gewesen zu sein. So etwas ist mir noch nie passiert.
Montag 14. September: Meine Reiserei geht heute weiter. Wir haben mit dem Zentralvorstand von Visarte in der Nähe von Listhal unsere jedes Jahr stattfindende Retraite. Wir haben uns in den letzten Monaten selten getroffen. Sitzungen mussten wir per Zoom abhalten. das ist alles etwas schwierig. Ich freue mich sehr, dass wir uns nun endlich wieder einmal im direkten Gespräch zwei Tage lang austauschen können.
Freitag 11. September: Um 11 Uhr war ich im Kastanienhof verabredet mit einer kunstinteressierten Baslerin. Wir sind im Gespräch über ein Kunst am Bau Projekt für ein Wohnhaus in Basel.
Am frühen Nachmittag sind Monika und ich losgefahren für einen Besuch bei Freunden am Sempachersee. das war ein wunderbares Wochenende mit guten Gesprächen, feinem Essen, erlesenem Wein und mit viel erfrischendem Geplantsche im warmen See.
Dienstag 8. September: Um 15 Uhr bin ich losgefahren. Ich war eingeladen von der Parlamentarischen "Kulturgruppe" im Alpinen Museum in Bern. Bundesrat Alain Berset referierte über die Covid-Massnahmen und über die Auswirkungen auf das kulturelle Leben. Es gab einige sehr interessante Referate. Es ist erstaunlich, wie sich das Verständnis in der Politik für die Probleme der Kulturschaffenden entwickelt hat. Die Vernetzung von Politik und Kultur hat sich stark verbessert.
Vor der Veranstaltung traf ich zufällig Gabriela Gerber und Lukas Bardill. Sie werden in zwei Tagen geehrt mit dem SAC Kunstpreis und können eine Ausstellung im Alpinen Museum präsentieren. Das ist eine gute Wahl.
Sonntag 5. September: Heute Nachmittag haben wir uns die Ausstellungen im Kunstmuseum St. Gallen angeschaut. Ich war sehr gespannt auf die Ausstellung von Adrian Schiess. Der Einstieg in die Ausstellung im Voyer im ersten Stock hat mich ziemlich irritiert. Ein riesiges Durcheinander von Fetzen, Abfallmaterial, Videos und Unfertigem, das normalerweise in der Mulde landet. So ein richtiges Künstlercliche. Aus dem Chaos entspringt das Meisterwerk. Genervt hat mich nachher aber der klar vorgegebene Ausstellungsparcour. Adrian hat die Ausstellung so eingerichtet oder besser gesagt die Räume so verbaut, dass man sich nicht frei bewegen konnte.
Samstag 4. September: Am Nachmittag bin ich zusammen mit Monika mit dem Zug nach Olten gefahren für die Eröffnung der Ausstellung im Kunstmuseum Olten. Die Ausstellung ist wirklich sehenswert. Im Mittelpunkt steht das Werk von Meinrad Paier und die umfassende Holzschnittsammlung des Museums, ergänzt mit aktuellen Arbeiten von Alois Lichtsteiner, Scarlet Mara, Selina Zürcher und von mir. Es war alles sehr angenehm. Wir sassen vor dem Museum und trafen viele Freundinnen und Freunde aus nah und fern. Ein richtig erfüllender Nachmittag.
Freitag 4. September: Nach einem dichten und anstrengenden Tag besuchten wir am Abend im St. Galler Stadtpark ein Konzert von Les Raines Prochaines. Wir kennen die Musikerinnen seit den 80er Jahren. Monika war damals bei einem der ersten Konzerte als Performerin in der Shedhalle in Zürich mit dabei. Sie musste mithelfen einen riesigen Wahlfisch auf die Bühne zu schleppen. Ja und nun 2020 sitzen wir gesittet im Stadtpark und hören den gut gealterten und immer noch munteren Damen zu. das war ein wirklich lustiger Abend bis zu dem Zeitpunkt, als ich zu Hause die Türe aufschliessen wollte. Scheisse - ich hatte den Schlüsselbund verloren. Monika hatte dann die gute Idee, einer der Veranstalterinnen anzurufen und nachzufragen, ob mein Schlüsselbund eventuell an dem Platz verloren ging wo ich mein Fahrrad abgestellt hatte. Andrea hat dann die Schlüssel zum Glück genau dort gefunden. Der Tag war gerettet. D A N K E.
Donnerstag 3. September: Am Morgen versuchte ich alle Künstlerinnen und Künstler zu erreichen, die ich gerne am 26. September in meinem Atelier als Referent*innen dabei hätte. Ich plane im Rahmen von Fünfstern ein dichtes Programm mit Referaten, Buchpräsentationen, Lesungen und Musik.
Mittwoch 2. September: Die Nacht war kurz. Ich bin ich früh aufgestanden. Mein Zug fuhr um 8.07 los. Ich hatte ziemlichen Stress. Schutzmaske suchen, Bücher zusammenpacken, Zeitungen besorgen und bei der Hauptpost meine Briefe einwerfen. Zeitlich hat dann alles geklappt. Ich fahre wenn möglich immer im Speisewagen, dann muss ich nicht stundenlang eine Maske tragen. Ich war um 10 Uhr verabredet mit dem Aufbauteam im Kunstmuseum Olten. Wir haben als Erstes alle Holzdrucke ausgelegt und geschaut ob alles passt. Das war gar nicht so einfach. Die Holzdrucke sind teilweise riesig und auch ziemlich verletzlich. Es hat aber alles funktioniert wie geplant. Am Nachmittag kam dann die Druckerin Anja Sitter. Unser letztes Druckprojekt liegt schon lange zurück. Sie hat für mich von 1999 bis 2000 eine Mappe mit 100 Radierungen gedruckt mit dem Titel Zyklus. Das war eine wunderbare Zusammenarbeit. Die Radierungen konnte ich damals in der Grafischen Sammlung der ETH Zürich ausstellen und der Verlag Walter König veröffentlichte ein Buch zu diesem Anlass.
Ja und nun hatte ich endlich wieder einmal die Gelegenheit mit Anja zu drucken. Ich hatte eine grosse Holzplatte vorbereitet, die nun eingefärbt werden musste. Zum Drucken hat Dorothee Messmer Freundinnen und Freunde des Museums eingeladen, die nun in dicken Wollsocken auf dem Papier herumrutschen und mit ihrem Gewicht den Holzdruck realisieren mussten. Wir schafften in drei Stunden "nur" zwei Drucke. Ich bin sehr zufrieden mit dem Resultat. Das dunkle Rot zeichnet wunderbar. Es war ein sehr spezieller Anlass. Ein ganzes Druckerteam mit unterschiedlichen Schutzmasken und Wollsocken im Kunstmuseum vor meinem neusten Holzschnitt.
Dienstag 1. September: Wir haben einen Bus gemietet, um alle Arbeiten in Arbon wieder abzuholen. ich habe alle archäologischen Fundstücke aus unserem Garten, die ich auf A3 Blättern ausgelegt habe noch einmal fotografiert. Der Abbau der riesigen Foto Arbeiten hat reibungslos funktioniert und schon ist alles wieder vorbei.
Sonntag 30. August: am Morgen sind wir eingeladen zum Brunch in der Ausstellung im geilen Block. Wir haben uns die tolle Ausstellung noch einmal min Ruhe angeschaut und anschliessend, gemeinsam mit vielen Künstlerinnen und Künstlern das Frühstück genossen.
Samstag 29. August: Eigentlich wäre heute wieder einmal eine Ausstellungseröffnung in der Kunsthalle aber ich mag einfach nicht... Wir kochen stattdessen ein feines Abendessen für Freunde.
Freitag 28. August: Das Gartenfest von der Agentur Alltag ist abgesagt. Ich habe so viel Zeit für mich in den letzten Monaten. Das wird schon fast unheimlich...
Donnerstag 27. August: In den letzten Tagen habe ich einige Briefe an Politikerinnen und Politiker geschrieben. Es ist sehr wichtig, dass die Kulturschaffenden im Notrecht zu Corona nicht vergessen gehen. Eine total verrückte Zeit.
Mittwoch 26. August: Bei uns in der Nachbarschaft wird schon seit Wochen gebaggert. Auf dem Areal der ehemaligen Bierbrauerei "Hockbräu" an der Brauerstrasse 25 sollen viele kleine Wohnungen entstehen. Beim Vorbereiten der Baugrube scheinen nun riesige "Altlasten" zum Vorschein gekommen zu sein. Die Baugrube wird immer tiefer und unheimlicher. Unter einem unscheinbaren Betriebsgebäude wurden riesige und unbekannte, massive, aus Sandsteinblöcken gebaute Kellergeschosse gefunden, die nun mühsam abgebaut werden müssen. Eine schon lange verstorbene Nachbarin erzählte uns einmal, dass es einen unterirdischen Stollen gab, über den früher ganze Eisschollen auf einer Rutsche von der Brauerstrasse bis an die Lindenstrasse transportiert werden konnten. Das Eis wurde gebraucht um an Festanlässen das Bier kühlen zu können. Es ist zu hoffen, dass das Amt für Kantonsarchäologie diese sehr spezielle Fundstelle professionell dokumentiert hat. Ich kann ja nicht alles selber machen - oder?
Dienstag 25. August: In den letzten Tagen standen einige wichtige politische Arbeiten an. Ich habe Politikerinnen und Politiker angeschrieben, damit sie beim neuen Corona - Nothilfegesetz die Kulturschaffenden nicht vergessen. Die Situation ist sehr anstrengend. Zur Zeit versuchen viele Kulturschaffende und Kulturinstitutionen ihre Aktivitäten wieder hoch zu fahren und niemand weiss ob dann auch wirklich alles stattfinden kann. Niemand scheint ein Rezept zu haben gegen diese übermächtige Corona-Bremse.
Sonntag 23 August: Nach einem geruhsamen Sonntag machten wir einen langen Spaziergang bis kurz vor Mörschwil. Wir legten uns ins Gras und genossen die Aussicht zum Bodensee. Ich freue mich immer über den Gedanken, dass direkte Linien von Arbon bis zum Säntis durch unseren Garten gezogen werden könnten. Diese Linien stelle ich mir wie eine Wanderung vor, die jedes mal etwas anders sein wird. Vergleichbar mit den Linien von Duchamp, die entstanden sind, indem er Fäden auf den Boden fallen liess. Der Fixpunkt hier wäre einfach unser Garten.
Samstag 22. August: Heute wollte ich mir eigentlich die Ausstellung von Eric Steinbrecher in Basel anschauen. Die Vorstellung, fünf Stunden mit einer Gesichtsmaske in öffentlichen Verkehrsmitteln zu verbringen schreckte mich aber ab. Nach einem intensiven Gartentag besuchten wir dann eine Veranstaltung in der aktuellen Ausstellung im Saurer Gebäude in Arbon. Christian Röllin hat Referentinnen und Referenten eingeladen für ganz persönliche "Schnörkel". Die Vorträge waren wirklich sehr spannend und total unterschiedlich. Wir haben uns anschliessend noch einmal die ganze Ausstellung angeschaut. Es ist wirklich sehr beeindruckend was hier alles entstanden ist.
Freitag 21. August: Gegen Abend hat mir ein Nachbar eine riesige 10 Liter Glasflasche gebracht und er hat mich angeleitet, wie ich mit heruntergefallenen und etwas lädierten Äpfeln selber einen Apfelessig ansetzen kann. Das scheint gar nicht so schwierig zu sein. Ich habe sofort unter unseren Bäumen alle wurmstichigen Äpfel zusammengelesen und anschliessend fein säuberlich verwertet. Ich bin ja gespannt wie sich dieses Projekt entwickeln wird. Im Internet gibt es sehr viele Rezepte.
Donnerstag 20. August: Um halb zwölf wurde ich vom Techniker und seiner Mitarbeiterin vom Kunstmuseum Olten abgeholt. Wir sind mit dem grossen Bus gemeinsam zum Atelier gefahren, um alles aufzuladen. Das sind immer wieder logistische Herausforderungen. Es hat alles geklappt und um 14 Uhr waren alle Werke sicher im Bus verstaut. Ich habe dann den Nachmittag genutzt, um zwölf meiner Holztafeln mit den Menschenbilder von Aarau neu zu platzieren. Das ergibt eine komplett neue Atmosphäre im Raum. Der Nachmittag war sehr heiss und ich war schweissnass nach diesem Kraftakt.
Zu Hause musste ich sofort unter die Dusche. Anschliessend habe ich bei unserer Feuerstelle alles vorbereitet, um auf unserem Drehgrill ein schönes Biohühnchen zu braten. Vreni und Hans Ruedi Fricker kommen heute zu uns. Wir haben dann gleich einen Gartenrundgang gemacht, um zu zeigen wo all das Gemüse wächst das wir anschliessend geniessen werden. Das Nachtessen war wirklich grossartig. Monika hat wunderbare Vorspeisen und Salate kreiert und das gebratene Huhn war köstlich. Hans Ruedi kenne ich schon seit den späten 80 er Jahren. Wir haben viele gemeinsame Projekte realisiert. Nun sind wir beide in einem Alter, wo wir uns als Künstler mit dem eigenen Nachlass beschäftigen müssen. Das war ein richtig schöner und dichter Abend.
Mittwoch 19. August: Der heutige Tag war sehr streng. Ich musste alle riesigen Holzdrucke verpacken für die Ausstellung im Kunstmuseum Olten.
Anschliessend begann ich mit einer Aufräumaktion. Ich will einiges umstellen für den grossen Anlass am 26. September. Ich mache in diesem Jahr beim "Fünfstern" mit. Viele Künstlerinnen und Künstler öffnen ihre Ateliers. Ich plane ein grosses Tagesprogramm mit den Neuerscheinungen vom Vexer Verlag. Viele Künstlerinnen und Künstler werden ihre Publikationen präsentieren. Es wird Gespräche, Lesungen und erfrischende musikalische Einlagen geben.
Eines meiner langfristigen Projekte ist zur Zeit die Optimierung meines grossen Kunst- und Bücherlagers. Heute bin ich einen entscheidenden Schritt weiter gekommen. Der Staubsauger ist richtig heiss gelaufen und der Raum erscheint nach den vielen Umschichtungen und Veränderungen wieder in einem ganz neuen Licht.
In den letzten Wochen waren wir stark beschäftigt mit der Eingabe um Förderbeiträge beim Bundesamt für Kultur für den Vexer Verlag. Ich schreibe seit meiner Kindheit - seit meinem ersten Taschengeld von einem Franken in der Woche - bis heute alle Einnahmen und Ausgaben von Hand in ein Kassenbuch. Für diese Gesuchen muss ich nun schon wieder alles in Exel-Tabellen übertragen. Eine wunderbare Arbeit. Ich fluche ja eher selten.... aber jetzt? ... Ich bleibe stur und spitze auch in Zukunft meinen Bleistift für meine Buchhaltung. So bekommen all die zahlen wenigstens eine ganz persönliche Note.
Dienstag 18. August: Ach tat das gut! Heute Nachmittag kam ich nach einer langer Pause wieder einmal zu einer Körper - Therapiestunde bei Theresa. Sie hat meinen Rücken, meine Wirbel und mein Becken wieder in Ordnung gebracht. Ich stand wirklich ziemlich schief im Raum. Es geht sich nun wieder leichter...
Nach der Therapie bin ich mit dem Postauto nach St. Gallen gefahren und vom Kronbühl nach Hause spaziert. Es war schön, wieder gerade gehen zu können. Es ist doch einfach lästig, wenn man beim Gehen immer den rechten Arm am Boden nachschleift - oder?
Montag 17. August: Am Nachmittag hat mich Gabriela Falkner besucht und mir ihre eindrücklichen Foto Arbeiten aus dem Bergell gezeigt, die in diesem Sommer entstanden sind.
Sonntag 16. August: Am Morgen waren wir am See um zu baden und am frühen Abend hatten wir unsere Nachbarn zu Gast. Das schon fast traditionelle Treffen war sehr lustig. Alle haben Köstlichkeiten aus Küche und Garten mitgebracht.
Es gab viel zu berichten über die bestehenden und die kommenden Baustellen rund um unsere Gärten.
Samstag 15. August: Ein ruhiger Samstag mit einem schönen Bad im Bodensee und am Abend viele Gäste von Eveline als kleines Fest für ihren Umzug an die Brauerstrasse.
Freitag 14. August: Um 11 Uhr hatte ich einen Zahnarzt Termin in der Stadt. Eine Plombe musste erneuert und der Zahnstein entfernt werden. Marco Stefani macht das immer sehr gut. Am Mittag ass ich dann im Bioladen L' Ultimo Bacio an der Poststrasse 14 den feinsten Käsekuchen meines Lebens. Der Lauf der Dinge bringt zum Glück immer wieder schöne Überraschungen mit sich....
Am Abend sind wir nach Winterthur gefahren zu einem Gedenkanlass für unsere verstorbene Freundin Margrith Blaser. Eine kleine Gruppe von Freundinnen und Freunden, die Texte für die Gedenkschrift verfasst hatten, traf sich zu einem feinen Essen und zu einem Gedankenaustausch.
Donnerstag 13. August: Heute hatte ich Besuch von Marianne Burki und ihrer Assistentin. Marianne leitet neu die Geschäftsstelle von "TaDa textile and Designe Allianz" in St. Gallen. Wir geben im Vexer Verlag ein Buch heraus von der Textilkünstlerin Alexandra Hopf aus Berlin, die in den nächsten Monaten als Artist in Residenz in Arbon arbeiten wird. Es gab viel zu berichten und viel zu lachen.
Dienstag 11. August: Nach einem ergiebigen Arbeitstag im Garten haben wir am Abend Karl Fürer in Ittingen besucht. Er arbeitet nun schon einige Wochen im Künstleratelier in der Karthause und hat eine eindrückliche Serie von Zeichnungen geschaffen.
Wir haben uns auch die Ausstellungen im Museum angeschaut. Sehr beeindruckend war für mich die grosse Präsentation von hervorragenden regional verwurzelten Künstlerinnen aus dem letzten Jahrhundert, die für mich total unbekannt waren.
Als Abschluss sind wir dann noch durch den eindrücklichen, riesigen Kräutergarten des ehemaligen Klosters spaziert.
Sonntag 9. August: Wir erlebten ein wunderbares und vielseitiges Wochenende im Bregenzerwald. Eine schöne "Wasser" Wanderung, feines Essen und eine eindrückliche Ausstellung zum Thema Geburt im Frauenmuseum Hittisau - eine sehr schöne Lourdes - Kapelle, originelle Bushäuschen von internationalen Architekten etc. zusammen erlebt mit Eveline, Ralph und Hansjörg, anlässlich des 66. Geburtstages von Ralph.
Freitag 7. August: Nach viel Gartenarbeit sind wir gegen Abend nach Arbon gefahren zur Eröffnung der Ausstellung "Geiler Block" in einem alten Saurer Gebäude. ich wollte vor der Eröffnung noch das letzte Werk, meine kleine Schaufel im Raum platzieren.
Ich habe den Raum nicht mehr kontrolliert nach dem Aufbau vom 4. und 5. Juni. manchmal ist es sehr gut eine Installation ruhen zu lassen. Mit dem gebührenden Abstand kann man eine Arbeit viel besser einschätzen. Ich bin sehr froh, dass ich alles so belassen habe. Irgendwie scheint das Gebäude heute richtig zu strahlen. Alles ist sauber herausgeputzt und ich bin überwältigt von der Vielfalt und der Qualität der ausgestellten Kunst, die für diesen Ort geschaffen wurde. 42 Künstlerinnen und Künstler aus der Region haben eine wunderbare, dichte Atmosphäre geschaffen in diesem alten Geschäftshaus.
Nach dieser gelungenen Ausstellung müssten sich die Kulturverantwortlichen von Stadt und Kanton ernsthaft überlegen, ob sie die leider nur alle drei Jahre stattfindende regionale Ausstellung "Heimspiel" nicht in die Hände von Leila Bock übergeben sollten. Das wäre viel effizienter, lustvoller und günstiger. Die regionalen Künstler*innen hätten es verdient, jedes Jahr die Chance für eine Präsentation ihrer Arbeiten zu bekommen. Es zeigt sich einmal mehr in aller Radikalität, wie die öffentlichen Institutionen das regionale Kunstschaffen vernachlässigen.
Donnerstag 6. August: Heute haben wir unseren alten Freund Peter Gross besucht. Er will altershalber seine Wohnung am Rosenberg räumen und verkaufen. Er hat einige frühe, mehrteilige Arbeiten von mir, die er nicht mit in seine Alterswohnung nehmen kann. Ich habe vor vielen Jahren mit Peter Gross Arbeiten von mir gegen einen schönen Buddha getauscht. Jetzt habe ich mich entschlossen alle Arbeiten für einen fairen Preis zurück zu kaufen.
Mittwoch 5. August: Am Abend hat uns Vanja wieder einmal besucht. Ein schönes gemeinsames Essen und gute Gespräche.
Montag 3. August: Ich bin früh aufgestanden wegen einem bevorstehenden Arzt Termin. Ich hatte das Bedürfnis mich vor meiner baldigen Pensionierung einmal gründlich untersuchen zu lassen. Meine Werte wurden von der Ärztin als super bezeichnet. ich wusste bei der Besprechung zwar überhaupt nicht was ein Wert von 2.4 bedeutet aber als Raucher hätte ich einen Wert von 5.5 wurde mir gesagt. Zum Glück habe ich vor 20 Jahren mit dem Schloten aufgehört. Ich bin sehr beruhigt und die Krankenkasse SWICA wird auch zufrieden sein. Nach diesen positiven Testergebnissen habe ich gleich noch beim Zahnarzt und beim Augenarzt angerufen. Kontrolle und Renovation total. Jetzt muss ich nur noch mein Fahrrad zur Revision bringen und dann bin ich wieder total im Schuss. Einen Rollator brauche ich zum Glück noch nicht.
Donnerstag 30. Juli: Heute fahren wir gemeinsam mit Eveline und Ralph nach Italien. Ich freue mich auf ein erneutes "Herunterfahren" in der Natur.
Dienstag 28. Juli: In den letzten Wochen habe ich mich intensiv mit einer künstlerischen Arbeit für ein Wohnhaus in Basel beschäftigt. Ich habe viele Ideen geprüft. heute hatte ich ein klärendes Gespräch mit einem Fachmann für Stein und Betongüsse. Wir haben uns den Steinbruch und die Produktionsanlagen angeschaut. In einigen Tagen erwarte ich eine Offerte und werde dann sehen ob meine Idee überhaupt finanzierbar ist.
Sonntag 26. Juli: Heute war ein emsiges Treiben in unserem Garten. die Familien von Ciril und von Patricia feiern das Willkommensfest für Anika. Die Tische sind aufgestellt, das Feuer brennt und die vielfältigen Speisen sind bereit. Langsam treffen die Gäste ein. Ein buntes aber ruhiges Beisammensein, mit gebührendem Abstand, nach den neuen Verhaltensregeln. Eine richtig schöne Gesellschaft. Die Eltern von Patricia haben lange einen Bauernhof in Eggersriet bewirtschaftet. Ich habe meine ersten Lebensjahre in diesem Dorf verbracht. Ich kann mich nur noch an einige einschneidende Geschichten erinnern. An das Ochsengespann, mit dem mein Vater das Heu vom Feld zum Stall transportierte und wie ein Insasse vom Altersheim unter die Räder kam, an das Giftfläschchen, das mein Bruder auf der Schuttgrube gefunden und ausgetrunken hat und an meinen Unfall, den ich verursacht habe. Ich war stark kurzsichtig und rannte als Vierjähriger, (noch ohne Brille) über die Strasse. Ein Vespa Fahrer hat mich voll erwischt. Ich muss ziemlich übel ausgesehen haben. Blutend und mit zertrümmerten Knochen lag ich auf dem Stubentisch, umringt von Vater, Mutter, Geschwistern, dem Töff Fahrer und dem Doktor. Ich kann mich nur noch an nasse Waschlappen erinnern die mir ums Gesicht geschmiert wurden.
Ich habe diesen Unfall überlebt. Ich glaube aber, dass meine Urangst vor Motoren mit diesem Unfall zusammenhängt. Ich wollte nie eine Fahrprüfung für irgend etwas machen. Fahrradfahren geht so leidlich.... aber ich habe mich zu einem guten Mitfahrer entwickelt.
Freitag 24. Juli: Heute wurde ein kleiner Apfelbaum geliefert, den wir am Samstag zu Ehren von der kleinen Anika, dem Grosskind von Eveline, im Garten pflanzen werden. Ein Boskoop-Baum.
Donnerstag 23. Juli: Monika und ich genossen eine geruhsame Rückfahrt vom Ortasee zurück nach St. Gallen.
Sonntag 19. Juli: Nach einem ausgiebigen "Gebirgsfrühstück" besuchten wir zusammen mit Vreni und Hans Ruedi Fricker eine speziell für die Art Safiental zusammengestellte Steinsammlung in Versam. Die Steine wurden von verschiedenen, in der Region lebenden Menschen gesammelt. H.R. Fricker hat das alles organisiert. Es ist sensationell, was für Wunderwerke die Natur in diesem Tal im Laufe der Jahrhunderte geschaffen hat. Vor unserer Abreise nach Italien haben wir noch einen Karton "Steinbier" eingekauft, das in einer kleinen Brauerei im Gasthaus Rössli gebraut wird. Ein wirklich wunderbares Bier, signiert von H.R.F.
Am Mittag sind wir dann weiter gefahren nach Italien, zu unseren Freunden in Agrano. Unser Ziel haben wir ohne Stress um 17 Uhr erreicht. Wir wurden freudig begrüsst durch unseren bellenden Freundes-Hund Wicki. Auch er hat etwas gealtert und ist nicht mehr gar so stürmisch wie früher. Wir haben unsere Sachen verstaut und einen kleinen Rundgang gemacht. Es gibt viel zu tun. Vor unserem kleinen Steinhaus muss ich den steilen Hang roden, damit wir wieder freie Sicht auf den Ortasee haben. Den wilden Kirschbaum werde ich kaum vermissen und den Stamm der Eiche werde ich dann gleich als Befestigung verwenden. So kann ich die angelegten Stufen am Hang wieder für einige zeit sichern.
Wir verbrachten wunderbare Tage , genossen das gute Essen, die Natur und den kühlenden Schwimmteich. Ich habe meinen wunderbar gedeihenden Mammutbaum "Felice" gepflegt, das wuchernde Unterholz herausgeputzt und viele junge Kastanienbäume gefällt, damit der junge Baum genügend Licht und Raum hat. Zum Glück baute ich schon vor einigen Jahren einen grossen Schutzzaun aus Baumstämmen und Ästen, die ich mit biegsamen Haselruten zusammengebunden habe. Zur Zeit sieht man rund um den Baum herum grosse Wühllöcher von Wildschweinen. bei meinem Schutzzaun kommt aber kein Schwein und kein Hirsch an den Baum ran.
Freitag 17. Heute habe ich unsere neusten Bücher in Schachteln verpackt für den geplanten Büchertisch an der Art Safiental. Wir machen am Wochenende eine Bücherpräsentation im Hotel Alpenblick in Tenna. Wir zelebrieren dort auch endlich das schöne Buch "Landscape I", das wir mit Johannes Hedinger herausgegeben haben und das wir nie richtig feiern konnten. Unser Auto war ziemlich vollgepackt, weil wir auch einiges Material mitnehmen mussten für unsere anschliessende Reise nach Italien. Unsere Fahrt ins Bündnerland war sehr relaxt. Ich war noch nie im Safiental und war sehr gespannt auf diese Landschaft. Wir haben das Hotel Alpenblick problemlos gefunden, das Zimmer mit Balkon bezogen und dann gleich alles vorbereitet. Am Samstag fuhren wir gemeinsam mit Ruedi Steiner und Vincent Chablais durch das langgestreckte Tal und wir haben uns viele Kunstprojekte der Art Saviental angeschaut. Das Tal bietet wunderbare Natur und im Moment auch sehr spannende Kunst. Zu den Buchpräsentationen sind nebem Rudolf Steiner, Vincent Chablais auch Nicole Rampa, Sally De Kunst und Karin Mairitsch angereist. Wegen Corona musste alles etwas distanziert zelebriert werden aber die Tage in Tenna waren spannend und sehr unterhaltsam.
Donnerstag 16. Juli: Am Nachmittag hatte ich Besuch von einem Freund, der uns schon bei vielen Kulturprojekten unterstützt hat. Es ist einfach wunderbar wenn Projekte unterstützt werden auf Grund einer persönlichen Vertrauensbasis. Wir bekommen nun grosszügige Hilfe für unser digitales Vexer Archiv.
Mittwoch 15. Juli: Heute habe ich die ersten Kartoffeln geerntet. Ich hatte im Frühjahr kein ideales Saatgut, die Läden waren ja wegen Corona geschlossen und ich pflanzte einfach alle alten Biokartoffeln die wir noch im Keller hatten. Die Ernte ist dadurch sehr vielfältig geworden. Von sehr klein bis sehr gross, gab es viele bunte Sorten von gelb, rot und blau. Insgesamt vier grosse Harasse. Die ersten kleinen Bratkartoffeln haben wir schon verspeist mit grosser Freude... Die zweite Ernte von den später gesetzten Kartoffeln folgt dann Ende August und im November sind dann die Süsskartoffeln reif.
Dienstag 14. Juli: heute früh fahren wir schon wieder in die Schweiz zurück. Wir hatten eine intensive Familienwoche mit Vera, Soan und Jeremie. Vera und ich hatten auch genügend Zeit, viel über unser aktuelles und sehr grosses Projekt diskutieren. Wir planen die gesamte Verlagsarbeit der letzten 35 Jahre vom Vexer Verlag als digitales Archiv aufzuarbeiten. Dazu braucht es natürlich sehr viel Fachwissen von verschiedensten Seiten. Vera hat sehr gute Institutionen gefunden, die alles scannen und aufarbeiten können. Die Gestaltung wird Krispin Hee übernehmen und sie wird auch die Printausgabe konzipieren. Diese riesige Arbeit ist natürlich nur durch die finanzielle Mithilfe von Stiftungen möglich. ich glaube im Moment ist alles auf einem sehr guten Weg.
Vera hat im Moment viel Zeit für sich und ihre Arbeit, weil sie ihre Räume an der Gneisenaustrasse nicht für Publikumsaktionen öffnen kann. Sie hat viele Anlässe vom Vexer Büro Berlin absagen müssen. Die Räume sind aber super. Ich freue mich auf Kommendes.
Dienstag 7. Juli: Wir sind sehr früh aufgestanden. Unser Bus fährt schon um 6.55 zum Bahnhof und der Zug nach München um 7.30 Uhr. Solche Reise - Vorhaben bringen immer auch eine gewisse Hektik mit sich. Wir haben erste Klasse gelöst. Das ist sehr komfortabel. Der Zug war praktisch leer bis München. In der Bahnhofhalle haben wir dann ein wunderbares Mittagessen genossen und sind dann auf den sehr schnellen Zug nach Berlin umgestiegen. Auch dieser Zug wurde sehr spärlich benutzt. Wir haben ganz artig unsere Schutzmasken getragen, lasen unsere mitgebrachten Zeitungen und Bücher und genossen die Landschaft. Ein sehr begabter Sprecher der Bundesbahn bot den Fahrgästen vor jedem Halt einen wortgewaltigen Verabschiedungstext, der in einem so geschliffenen und filmreifen Hochdeutsch vorgetragen war, dass ich jedes Mal das Gefühl hatte, kräftig klatschen zu müssen. Einer der wenigen Fahrgäste stoppte mich aber sofort mit einem kräftig zischenden PSSSST.
Nun ja - wir sind am Abend frisch und gut gelaunt beim Hauptbahnhof in Berlin angekommen und dann sofort mit dem Taxi zu Vera und ihrer Familie gefahren.
Montag 6. Juli: Ich hatte heute viele Kleinigkeiten zu erledigen und einiges zu organisieren. Wir fahren mit dem Zug für eine Woche nach Berlin. Da muss ich im Garten alles so vorbereiten, dass noch einige Setzlinge da sind wenn wir zurückkommen...
Sonntag 5. Juli: Monika hat einen Transporter gemietet, mit dem wir die riesigen Fotoarbeiten nach Arbon transportieren können. Es hat alles wunderbar geklappt. Wir müssen alles an diesem Wochenende Installieren, weil wir nächste Woche nach Berlin reisen.
Samstag 4. Juli: Monika und ich sind schon am Morgen nach Arbon gefahren. Im ehemaligen Betriebsgebäude der Firma Saurer wird es einen neuen "Geilen Block" von Leila Bock geben. Anita Zimmermann organisiert die dritte grosse Ausstellung in der Region. Nach Rotmonten und Trogen kommt nun Arbon. Es sind 42 Künstlerinnen und Künstler beteiligt. Das gibt sicher viele Überraschungen. Ich habe riesige Fotografien aus meiner Gartenarbeit auf Planen drucken lassen. Nun hoffe ich, dass alle Masse stimmen. Wir mussten die Räume noch einmal ausmessen und alle Fenster putzen.
Freitag 3. Juli: Ich musste sehr früh aufstehen. ich hatte einen Termin im Kunstmuseum Olten. Dorothee plant mit ihrem Team eine Ausstellung zum Thema Holzschnitt. Ausgehend vom Holzschneider Meinrad Peier, der für die Solothurner SP Zeitung viele brisante politische Illustrationen geschaffen hat. Heute schauen wir zusammen die Ausstellungsräume an um alles planen zu können.
Die Zugfahrt war sehr gespenstisch. ich war in meinem Abteil praktisch alleine. Zwei junge Frauen erzählten sich gegenseitig ihre schön - schrecklichen Liebeserlebnisse. Das war ziemlich anstrengend für mich, unter diesen Umständen konzentriert meine mitgebrachten Zeitungen zu lesen.
In Olten bin ich dann doch tatsächlich in die komplett falsche Richtung marschiert. Ich war völlig irritiert, dass sich die Aare plötzlich auf der anderen Stadtseite befunden hat. Nun ja, nach einigem tiefem Durchatmen löste sich die Verwirrung wieder und ich stand vor dem Museum. Ich habe dann auch Alois Lichtsteiner getroffen. Er wird auch mit Werken an der Ausstellung beteiligt sein. Nun ist alles vor besprochen und der Ausstellungsablauf ist skizziert. ich glaube das wird eine ganz gute Sache.
Donnerstag 2. Juli: Am Morgen hatte ich den ersten Arzttermin bei unserer neuen Hausärztin. Wir haben uns für ein neues Versicherungsmodell entschieden und ich bin sehr froh darüber.
Dienstag 30. Juni: Um 11 Uhr bin ich mit Vanja verabredet. Wir müssen einiges diskutieren und erledigen für den Vexer Verlag. Die neu erschienen Bücher müssen beim VLB angemeldet werden und die Homepage muss aktualisiert werden.
Am Abend bin ich zusammen mit Monika nach Heiden gefahren. Im Kursaal fand die grosse und sehr schöne Abschiedsfeier für Margrith Bührer statt. Sie hat in ihrer Zeit als Leiterin vom Kulturamt von Appenzell Ausserrhoden sehr viel erreicht. Sie wird uns fehlen im Kulturbetrieb.
Montag 29. Juni: Um 14 Uhr fand eine ZOOM Sitzung mit dem Visarte Zentralvorstand statt. Das klappt in der Zwischenzeit reibungslos. Ich freue mich aber sehr, wenn die Sitzungen wieder real stattfinden können. ich vermisse den direkten Kontakt mit meinen Kolleginnen und Kollegen aus dem Vorstand.
Samstag 27. Juni: Am Mittag fuhren wir mit dem Zug nach Zürich, für die Eröffnung der grossen Gartenschau bei Karoline Schreiber. Das war ein sehr schöner Anlass mit viel interessantem Publikum. Wir konnten leider nicht sehr lange bleiben weil am frühen Abend ein Gartenfest bei Bea und Jürg in St. Gallen angesagt war. Es war alles sehr gesittet, mit genügend Abstand, gutem Essen und feinem Wein und vielen Gesprächen mit interessanten Gästen.
Donnerstag 25. Juni: Am Abend hatten wir nach langer Zeit wieder einmal Gäste. Alexa und Andrea besuchten uns und ich habe am Dreh-spiess, über dem offenen Feuer, ein wunderbares Biohühnchen gebraten. Ein richtig schöner Abend mit einem tollen Essen, genossen in gebührendem Abstand.
Mittwoch 24. Juni: Die Künstlerin Karolin Schreiber hat mich zur grossen Gartenschau in Zürich eingeladen. Ich habe vor, eine grosse Schaufel zu bearbeiten. ich bin ja in den letzten Monaten vor allem mit Gartenarbeit beschäftigt, die in verschiedenen Formen in Kunst umgewandelt wird. Bei der schönen, neuen Schaufel werde ich den Schaufelstil bei rund dreissig Zentimetern absägen und in das verbleibende Holzstück einen Penis schnitzen. Das ist auf jeden Fall mein Plan.
Im Gartenzentrum vom Coop habe ich zusammen mit Monika eine schöne Schaufel ausgewählt. Sie hat mich dann ins Atelier gefahren und in einer halben Stunde war mein künstlerischer Plan erfüllt. Ich konnte die nun stark eingekürzte Schaufel verpacken und per Post nach Zürich senden.
Karolin habe ich letztes Jahr anlässlich ihrer Ausstellung im Kunsthaus Uri während des Festivals Alpentöne kennengelernt. Sie hat sich in ihrer Arbeit auch immer wieder intensiv mit dem Thema Körper und Sexualität auseinandergesetzt.
Montag 22. Juni: Nach langen, Sitzungsfreien Wochen hatte ich gleich zwei wichtige Termine in Zürich. Um 10 Uhr war ich verabredet mit Fabian Kiepenheuer beim Gartensaal im Kongresshaus. Wir mussten noch die Befestigung meiner farbigen Gläser besprechen. Anschliessend traf ich an der Kasernenstrasse eine Delegation aus dem Jura, um ein grosses Buchprojekt über den grossen Maler Coghuf zu besprechen. Das war ein sehr gutes und konstruktives Treffen. Die Bahnfahrten waren sehr speziell. Im Zug waren fast keine Fahrgäste. Alle hatten mindestens ein Viererabteil für sich. Eine etwas gespenstische Stimmung.
Nach meiner Rückkehr in St. Gallen hatte ich noch eine Besprechung bei der Druckerei Typotron. ich gestalte zusammen mit Gaston Isoz eine Gedenkschrift für Margrit Blaser.
Sonntag 21. Juni: Heute gibt es einen richtigen Kunst- und Kulturparqour für mich. Um 11 Uhr ist ein Künstlergespräch von mir mit Cecile Hummel angesagt in der Galerie Bleisch in Arbon und um 14 Uhr beginnt unsere Buchpremiere im Zeughaus Teufen mit Regula Engeler.
Die neuen Galerieräume von Adrian Bleisch sind sehr imposant. Ebenerdig, in einem wunderschönen frühen Betonbau gelegen, lässt sich hier Kunst wunderbar präsentieren. Cecile Hummel hat eine beeindruckende Ausstellung installiert. Zu meinem Erstaunen sind sehr viele Kunstinteressierte und Künstlerinnen und Künstler aus der ganzen Schweiz angereist. Für mich war das Gespräch sehr lebendig und aufschlussreich. Ich kenne und schätze die Arbeit von Cecile seit den 80er Jahren. Ihre künstlerisch aufgearbeiteten Reisen in andere Kulturen und in unbekannte Denkräume entfalten eine grosse Faszination.
Am Nachmittag hatten wir dann ein ganz entspanntes und angenehmes Setting für unsere Buchpremiere mit Regula Engeler. Ich wollte wegen den Abstandsregeln das Buch unbedingt im Freien präsentieren und habe ein kleines Tischchen und einen grossen Sonnenschirm vor dem Zeughaus aufgestellt. Ein richtig schöner Kulturnachmittag mit vielen spannenden Gästen und Kulturschaffenden. Eine richtig schöne Stimmung an diesem Nachmittsommer - Sonntag mit frischen Blumen aus unserem Garten auf dem Büchertisch.
Freitag 19. Juni: Heute konnte ich zusammen mit Monika eine Biotop - Bilderserie bei Freunden präsentieren und hängen. Die Installation sieht sehr schön aus. Um 17 Uhr hatte ich ein Arbeitstreffen mit dem Grafiker Peter Zimmermann und mit dem Künstler Iso Mäder. Die Besprechung war sehr konstruktiv und ergiebig. Iso-Iso arbeitete in den frühen 80er Jahren in der Region von St. Gallen. Er hat dann in Wien studiert und verschwand aus dem hiesigen Kulturleben.
Donnerstag 18. Juni: Gegen Mittag besuchte mich Dorothee Messmer zusammen mit ihren Assistentinnen vom Kunstmuseum Olten besucht. Sie bereiten eine grosse Ausstellung vor mit Holzschnitten von Meinrad Peier. Das war ein sehr politischer Künstler in seiner Zeit, den es noch zu entdecken gilt. Dorothee sucht nun für diese Ausstellung einige Werke von aktuellen Kunstschaffenden.
Für mich war dieser Besuch sehr spannend. Ich habe viele meiner riesigen Holzdrucke wieder einmal im Original anschauen können. Alleine schafft man das gar nicht.
Und als grosse Entlastung für meine Nerven ist dann auch noch die grosse Bücherlieferung "Unter Blumen" eingetroffen. Ein richtig schöner "Premierentag".
Mittwoch 17. Juni: Ich erwarte das neue Buch "Unter Blumen" mit Fotografien von Regula Engeler, Chinesische Liebeslyrik von Wen Tingyun aus dem 9. Jahrhundert, die von Raffael Keller übertragen worden ist. Am Mittag ist dann ein DHL Paket eingetroffen und ich konnte eine ganz persönliche Buchpremiere im Treppenhaus feiern. Am Nachmittag bereitete ich alles vor für einen Atelierbesuch. Ich musste alle grossen Holzdrucke aus meinem Lager heraussuchen, bereitlegen, auspacken und ordnen. Die Formate sind teilweise bis zu drei mal fünf Meter gross.
Heute hätte eigentlich während der Art Basel die Kunst - Buchmesse "I never read" in der Kaserne in Basel beginnen sollen. Wegen Corona wurde alles abgesagt. Ich bin gespannt, was das für zukünftige Messen bedeutet. Über den Swiss Art Award der ja auch immer in einer Messehalle stattgefunden hat habe ich gar nichts gehört.
Montag 15. Juni: Vor einer Woche habe ich eine Wand im Eingangsbereich unseres Hauses bemalt mit Magenta. Eine ziemlich krasse Farbe, die ich gewählt habe für ein neues Bild von Regula Engeler. Das Bild wurde heute geliefert und es entfaltet eine grossartige Stimmung im Haus.
Sonntag 14. Juni: Wir haben drei wunderbare Tage mit Freunden im Toggenburg verbracht. Wanderungen, Besichtigungen, feines Essen, etwas Kultur, gute Gespräche und viel frische Luft. Das Toggenburg ist eine völlig unterschätzte Destination für wundersame Entdeckungen.
Donnerstag 11. Juni: Für den Nachmittag ist eine grosse Zoom Sitzung mit Swiss Culture angesagt. Im Zentrum steht natürlich immer noch der Umgang mit Corona und die möglichen und notwendigen Massnahmen zur Linderung der finanziellen Probleme von vielen Kulturschaffenden. Tausende von Gesuchen müssen geprüft und beantwortet werden.
Dienstag 9. Juni: Heute ist ein richtig dichter Techniktag. Am Morgen wird Heizöl geliefert, um 14 Uhr werden meine Feuerlöschgeräte im Atelier geprüft und aufgefrischt, Monika organisiert mir ein neues Handy und ich bringe mein Fahrrad für frische Luft in die Werkstatt.
Samstag 6. Juni: Am Morgen haben wir einen kleinen Ausflug zum Bodensee gemacht. Der See scheint Stimmungen aufzunehmen und wie ein Spiegel zu reflektieren. Unabhängig vom Wetter berührt er alle Sinne. Eine Art natürlicher Verstärker der Befindlichkeiten.
Wir hatten mit Anita Zimmermann einen Besichtigungstermin, um uns ein altes Industriegebäude von Saurer anzuschauen. Anita hat uns nicht gehört, die SMS nicht gelesen und wir konnten das Gebäude nicht betreten. Also besuchten wir eben den See.
Beim zweiten Versuch hat es dann geklappt und wir konnten uns das imposante Gebäude anschauen.
Anita organisiert im Sommer den dritten "Geilen Block" mit rund fünfzig Einzelausstellungen. Ich mache da sehr gerne mit.
Freitag 5. Juni: Nach einem interessanten und intensiven Atelierbesuch musste ich auf eine Transportfirma warten, die Eine Palette mit Büchern abholen musste. Wartezeit ist für mich immer auch eine Möglichkeit Sachen zu ordnen und Entdeckungen zu machen. Heute habe ich einige sehr schöne Stickereien von Vanja Hutter in einem Regal wieder entdeckt. Die Stickereien waren verdeckt durch eine kleine Fotoedition, die Roman Signer vor vielen Jahren von einer Aktion in Basel gemacht hat. Auch das ein toller Fund.
Am Nachmittag hatte ich Atelierbesuch von Freunden. Wir haben sehr viele Bilder gemeinsam angeschaut. Pünktlich um 16 Uhr wurden die neuen Bücher "Wirziana" abgeholt von Enderle Transport. Die müssen am Montag nach Basel geliefert werden.
An diesem Wochenende war die Ausstellungseröffnung der Skulpturenausstellung in BEX geplant. ich habe meine neue Installation noch gar nicht gesehen. Ein Handwerker hat das für mich aufgebaut. Leider habe ich immer noch keine Fotos von der Arbeit erhalten.
Donnerstag 4. Juni: Um 10 Uhr konnte ich endlich meine Haare schneiden lassen im Piazza Del Uomo in St. Gallen. das hat mir richtig gut getan. Die abgeschnittenen Haare würden reichen für eine üppige Perücke. Ich habe immer das Gefühl, dass Haare durch die Ablagerung von gelebter Lebensgeschichte täglich schwerer werden. Für mich ist Haareschneiden wie Ballast abwerfen. Am Nachmittag war ich im Atelier um eine Bilderauswahl vorzubereiten. Freunde wollen morgen bei mir Kunst anschauen.
Sonntag 31. Mai: Gestern hat Monika wunderbar gekocht für Ralph, Eveline, Eri und für mich. Ein grossartiger Abend. Eri hat davon erzählt, dass sie im Herbst ihren alten Wohnwagen im Tessin verkaufen will. Ein schönes 50er Jahre Modell. in der Nacht reifte dann die Jdee, dass ich den Wohnwagen in unseren Garten stellen könnte. Home sweet Home. Ein Gästezimmer und ein Spielplatz für unseren kleinen Enkel Soan...
Freitag 29. Mai: Heute Abend war die Buchvernissage von Peter Wirz in Basel geplant. Die Ausstellung im Maison 44 ist nun auf den Herbst verschoben worden. Am Nachmittag machte ich den dritten versuch Stangenbohnen zu stecken. Ich bin jetzt etwas unsicher ob man Bohnen pflanzt, sät oder steckt... Es hat bis jetzt einfach nicht geklappt. Ich glaube es war zu kalt und zu trocken.
Donnerstag 28. Mai: Um 9 Uhr hatte ich einen Fototermin mit Stefan Rohner. Die Pläne für mein aktuelles Kunst am Bau Projekt müssen fotografiert werden. Zudem arbeiten wir an meiner riesigen Regenwurmsammlung, die ich als grosse Plane drucken lassen will. Ich plane für die Sommerausstellung "Im geilen Block" in Arbon einen Raum mit meinen archäologischen Gartenarbeiten. Da hat sich schon sehr viel Material angesammelt.
Mittwoch 27. Mai: Am Morgen früh sind die Bücher von Peter Wirz geliefert worden. Der praktisch unbekannte Art Brut Künstler hat ein sehr eigenständiges, verstörendes Euvre geschaffen, das nun von seinem Neffen Andres Müry sorgfältig aufgearbeitet worden ist. Das Buch "Wirziana" ist grossartig geworden Dank der Gestaltung von Thomas Dillier. der Künstler wurde als Säugling für einige Jahre vom Pfarrerehepaar in Goldach
Samstag 23. Mai: Heute hätte unser traditionelles Klassentreffen in Oberriet stattfinden sollen. Leider musste das abgesagt werden. Nun habe ich einen Tag mehr Zeit für mein aktuellstes Projekt. In den kommenden Tagen muss ich die Auswahl der farbigen Gläser konkretisieren und definitiv festlegen, die ich für mein grösstes "Aquarell" brauche, das ich in diesem Sommer an prominenter Stelle in Zürich realisieren kann.
Freitag 22. Mai: Nach dem Mittagessen bin ich zusammen mit Monika zu Hans Ruedi Fricker und Vreni nach Trogen gefahren. Wir verbrachten einen wirklich schönen Nachmittag im Garten. Hans Ruedi hat uns auch durch das Haus geführt und wir konnten viele kleine Entdeckungen machen. H.R.F. hat eine schöne Sammlung von frühen Arbeiten von Schweizer Künstlern. Darunter war auch eine Zeichnung von mir aus den frühen 80er Jahren, die ich zuerst gar nicht widererkannt habe. Monika hat das körperliche Astgabelmotiv, das mich in den letzten Jahren wieder sehr beschäftigt sofort erkannt. Ich denke die Zeichnung entstand 1981. ich habe damals HRF eingeladen für eine Ausstellung in meiner St. Galerie an der Zürcherstrasse in St. Gallen.
Donnerstag 21. Mai: Nach meinen Informationen soll heute die 20. Wasserung vom Kajak von Roman Signer in Aarau stattfinden. Ohne Publikum. Wir geben die von Peter Zimmermann gestaltete Festschrift heraus zu diesem Jubiläum. Ich hoffe, dass wir dieses Fest noch nachholen können. Im Moment sieht es danach aus, dass alle unsere neuen Bücher und Publikationen erst im September gefeiert werden können.
Mittwoch 20. Mai: Heute konnte ich endlich mit Dorothe Messmer vom Kunstmuseum Olten einen Ateliertermin vereinbaren. Sie plant eine Ausstellung mit Holzschnitten.
Am Nachmittag habe ich die zweite Ladung Kartoffeln gesetzt. Die kann ich dann in rund drei Monaten ausgraben. Ich habe das sehr viel lieber, wie wenn alle Kartoffeln zur selben Zeitpunkt reif sind. So können wir zweimal ein Kartoffelerntefest feiern.
Dienstag 19. Mai: Monika hat wunderbar gekocht für unsere Freundin Silvia. Wir kennen uns schon mehr als 40 Jahre. Wir können herrlich - fraulich streiten. Silvia ist sehr gewissenhaft und fundiert informiert. Sie geht den Fragen auf den Grund. Als ehemalige Gesundheitsfachfrau weiss sie sehr vieles über Gartenbau, Virales, Pandemisches, dafür-und dagegen, Verschwörungen, Inkompetenzen und alle Formen der Inkontinenz. Ich halte jeweils mit grossem Eifer und ohne reale Chancen dagegen. Das war jetzt wirklich mehr als ein lebendiger Abend.
Montag 18. Mai: Am Morgen früh bin ich an die Lukasstrasse spaziert. Ich und mein neustes Relief werden abgeholt vom Fahrer der Strassenbaufirma, die mich für diese Arbeit angefragt hat. Baufachleute haben für mich immer eine sehr hohe und wohltuende Berufskompetenz.
Freitag 15. Mai: In den letzten Tagen habe ich mich im Atelier abgemüht, ein 571 cm langes Relief für eine Stützmauer zu erarbeiten. Das war ein ziemlicher Krampf. Heute ist eine Visarte ZV Sitzung ausgefallen und die Delegiertenversammlung, die in Genf geplant war. Alles ist sehr verlangsamt aber konzentriert und teilweise kompliziert. Es bleibt viel Zeit zur Reflektion und es passieren immer wieder kleine Überraschungen, die im Denken viel verändern.
Am Abend waren wir zu einem wunderbaren Essen eingeladen bei kompetenten Freunden im Quartier, die sehr gut kochen, wunderbaren Wein auftischen und die von Berufes wegen sehr kompetente Antworten auf alle viralen und urmenschlichen Fragen vermitteln können. Ein sehr herzlicher Abend, umgeben von wunderbaren, bekannten und unbekannten Kunstwerken.
Mittwoch 13. Mai: Am Mittag werden mir die Schalungsbretter geliefert für ein geplantes Betonrelief. Alles muss sehr schnell gehen. Am Montag wird bereits betoniert.
Heute Abend hätte eine Buchpräsentation vom Vexer Verlag stattfinden sollen in Schaffhausen, mit dem Buch Transferieren - weiterbauen.
Dienstag 12. Mai: Heute ist die fertige Gestaltung vom wunderschönen Buch von Regula Engeler und Raffael Keller eingetroffen. Gaston Isoz hat das in eine wunderbare Form gebracht. Am späten Nachmittag kam noch eine überraschende Anfrage für ein kleines Kunst am Bau Projekt. Mit Ralph Hug habe ich heute besprochen, dass wir eine kleine, feine Gedenkschrift für Margrith gestalten werden.
Montag 11. Mai: Alles geht wieder los... und Corona fährt mit... Um 14 Uhr hatten wir eine Visarte -Vorstandssitzung per Zoom. Ich freue mich, bis wir uns wieder einmal persönlich treffen können. Die Konzentration ist zwar bei solchen Sitzungen sehr hoch. Gefühlsmässig finde ich aber die persönliche Distanz eine kaum zu überwindende Barriere beim Einschätzen und Beurteilen der Stimmungen der Teilnehmenden. Die Feinheiten der spontanen Empfindungen beim Sprechen und beim Zuhören fallen komplett weg.
Sonntag 10. Mai: Gutes Essen, guten Wein (ein bisschen zu viel) spannende Diskussionen - im tiefen Schlaf an die frisch gepflanzten und selbst gezogenen Süsskartoffeln gedacht und wunderbar geträumt.
Samstag 9. Mai: heute habe ich einen weiteren, strengen gartentag erlebt. ich hatte plötzlich den Rappel, ein Spargelbeet anzulegen. Ich liebe grünen Spargel. Dafür habe ich einen schwierigen Platz ausgesucht, der mit sehr dicken Wurzeln von unserer ehemaligen Buche durchwachsen ist. Nach einem Tag schaufeln, graben und hacken war ich ziemlich fertig. Schade war aber vor allem, dass wir in keinem Laden grüne Spargelwuzeln kaufen konnten. Dann pflanze ich halt Gurken... oder sonst was Grünes.
Freitag 8. Mai: Um 11.00 hatten wir eine sehr gute Zoom Besprechung für ein Buchprojekt von Livio Baumgartner. Mit dabei waren die Grafikerin Madeleine Stahel vom Büro 146 und Simone Lappert. Das war sehr lustig, effizient und konstruktiv. In den letzten Wochen bin ich eigentlich immer doppelt besetzt. Mit all den abgesagten Terminen und den neuen Projekten, die sich wie neue Schichten darüber stülpen.
Donnerstag 7. Mai: Ich habe in den letzten Wochen hunderte Mails und Briefe bekommen als Reaktionen auf meinen Jahresbrief, den ich für die Visarte Mitglieder geschrieben habe. Mein sehr persönlicher Brief, in dem ich meine Gedanken und Reaktionen auf die Corona Krise beschrieben habe, hat ein unerwartet grosses Echo ausgelöst und wurde von vielen Kolleginnen und Kollegen kopiert und an Freundinnen und Freunde weitergeschickt. Nun bin ich mich täglich am Bedanken für die spannenden und teilweise kontroversen Rückmeldungen.
Mittwoch 6. Mai: Heute Morgen beim Duschen hat Monika eine Zecke am Arm entdeckt. Nach einer gründlichen Kontrolle wurde auch ich fündig. Ein schwarzer, erst ein Millimeter grosser Punkt stellte sich auch bei mir als Zecke heraus. Ich presste das Insekt raus, was gar nicht so einfach war. Ich benutzte einen kräftigen Schnaps zur Spülung der Stelle und desinfizierte anschliessend die kleine Wunde mit frischem Urin wie in einem Überlebenscamp... so hat eine Zecke keine Chance.
Anschliessend beschäftigten wir uns noch einmal mit unserer Steuererklärung und belohnten uns am Nachmittag mit einem grossen und wunderschönen Spaziergang über die drei Weihern, die Nohtkersegg und dann durch den Wald bis zu uns nach Hause.
Am Abend habe ich einen kleinen Feigenbaum gepflanzt, den Monika von einer Freundin aus dem Tessin bekommen hat. Ich habe einen sehr schönen Platz ausgewählt und freue mich schon auf die ersten Früchte. Das wird aber sicher noch drei bis vier Jahre dauern.
Dienstag 5. Mai: Heute Nachmittag suchten wir Brennnesseln für eine Tunke gegen unerwünschte Läuse an unseren Pflanzen. Sagt man dazu Tunke? Oder ist das eine Lauge? Keine Ahnung. Wir wurden ganz nahe von unserem Haus fündig an einem Bachbett und füllten eine grosse Einkaufstasche mit den Nesseln. Am Abend haben Vanja und Thomas ein super feines Essen gekocht zu Ehren von Theo. Er ist 65 geworden. Die Beiden haben am Wochenende im Wald und auf Wiesen feinste Kräuter und essbare Pflanzenblätter gesammelt. Ein wunderbar reichhaltiges und wildes Geburtstagsmenu mit vielen Überraschungen, interessanten Gesprächen und gutem Wein. Ein ganz toller Abend.
Montag 4. Mai: Heute haben wir einen Ausflug nach Buchs im Rheintal gemacht. Ein guter Biogärtner hat uns den Kompost empfohlen, der bei der Kehrichtverbrennungsanlage aufbereitet wird. Wir haben dann sehr viele grossen Farb- und Pflanzkübel mit Komposterde gefüllt und einen Teil davon zu den Eltern von Monika nach Kriessern gebracht. Den Rest haben wir in unserem Garten verteilt. Ich finde natürlich unseren eigenen Kompost sehr viel kostbarer...
Sonntag 3. Mai: Ein ruhiges Wochenende. Heute Abend war eigentlich die Buchpremiere von Peter Wirz in Basel geplant. Das Buch ist noch in der Produktion und die Premiere wird irgendwann im Herbst stattfinden.
Freitag 1. Mai: Heute habe ich mit Monika zusammen alle Fundstücke im Atelier auf grossen Papierbögen ausgelegt, die ich seit 1989 in unserem Garten an der Brauerstrasse gefunden habe. Das ist eine sehr spezielle, archäologische Sammlung der "Neuzeit".
Dienstag 28. April: Heute Mittag hat mir Rudolf Steiner seine signierten Sonderausgaben vom neuen Buch "Ricochet" vorbeigebracht. Wir haben das mit einem Kaffee auf Sicherheitsdistanz gefeiert.
Freitag 24. April: Heute Morgen bin ich seit langer Zeit wieder einmal mit dem Bus in die Stadt gefahren für einen Arzttermin. Ich musste eine Stunde warten und setzte mich draussen auf eine Bank an der Sonne und las die NZZ. Dabei beobachtete ich die wenigen Passanten und die in grossem Abstand herumsitzenden Menschen auf dem Platz. Viele scheinen verängstigt zu sein und rühren sich nicht vom Fleck. Eine bedrückende Stimmung. Ich hatte dann ein erstaunlich persönliches, wohltuendes und sehr politisches Gespräch mit der Ärztin, die ich schon 9 Jahre nicht mehr gesehen habe. Die Zeit spielte überhaupt keine Rolle. Die Praxis war leer.
Donnerstag 23. April: Heute stehen einige kleine Reparaturen im Nachbarhaus an. Eine klemmende Türe, ein defektes Schloss und ein quietschender Treppenabsatz. Anschliessend haben Monika und ich im Atelier weitergearbeitet, um das gesamte grafische Werk zu ordnen. Heute hätte eigentlich das Urheberrechtsgespräch in Bern stattgefunden. Das waren immer sehr spannende Anlässe. Bis jetzt habe ich noch kein Verschiebedatum erhalten.
Mittwoch 22. April: Was bringt wohl der heutige Tag? Ich warte auf einen Arzttermin wegen meinen Hautallergien. Das ist wie ein extremes Frühlingserwachen. Es juckt in allen Poren...
Dienstag 21. April: Am Sonntag haben wir uns entschieden, in den nächsten Tagen meine gesamte Druckgrafik im Atelier zu sortieren, neu einzuräumen und für die Katalogisierung vorzubereiten. Nun haben wir schon zwei Tage lang riesige Mengen an Kunstblättern im Atelier ausgelegt und nach den Entstehungsjahren geordnet. Wir haben auch viel entsorgt. Dieser Prozess ist auch mit Gartenarbeit vergleichbar.
Samstag 19. April: In den letzten Wochen schichtete ich zwei riesige Komposthaufen um. Ich habe mehr als 20 Karetten feinsten Kompost im ganzen Garten verteilt. Heute sind wir ins Rheintal gefahren zu Otto Kehl. Er war früher vor allem als Kunstdrucker tätig. Seit vielen Jahren pflegt er einen der grössten und schönsten Biogärten in unserer Region. Wir haben sehr viele wunderbare Setzlinge aus seinen Treibhäusern ausgewählt. Am Nachmittag habe ich dann mit dem Pflanzen begonnen. Das wird alles wunderbar und reichhaltig.
Mittwoch 15. April: heute habe ich die ersten Kartoffeln gepflanzt. Im Keller suchte ich alle keimenden, alten Kartoffeln, die noch vom letzten Jahr übriggeblieben sind zusammen und ordnete sie nach Sorten. Beste Bio Ware… Im Garten bereitete ich schöne Erdwalle in geschwungenen Linien vor und legte die Keimlinge vorsichtig in die Erde. Zwischen den Kartoffelreihen säte ich Ringelblumen und Kümmel. das soll sehr gut sein für das Wohlbefinden der Kartoffeln. Das hat grosse Freude gemacht. Zeichnen mit Erde.
Dienstag 14. April: Die letzten zwei Wochen habe ich bei schönstem Wetter im Garten verbracht. Gestern am Ostermontag konnte ich die letzten Gartenbeete mit schönen alten Brettern von einem Mammutbaum umranden und verschiedene Stufen einbauen. Das war notwendig, weil der Garten gegen das Haus etwas abfallend ist. Nun sind alle Beete für die Bepflanzung vorbereitet. Auf der Südseite plane ich am Gartenrand Stangenbohnen zu pflanzen und dazwischen wilde Erdbeeren. Ich verwende dieses Jahr das erste Mal grosse Bambusstangen, die ich von unserem Freund Karl Führer bekommen habe. Ich hoffe, dass die Stangen nicht zu rutschig sind. Die Bohnenranken müssen sich ja an den Stangen festhalten können. Dann möchte ich in diesem Gartenteil, am wärmsten Ort, Süsskartoffeln pflanzen. Monika hat schon vor zwei Wochen halbierte Knollen, mit Zahnstochern bespickt, mit der Schnittfläche gegen unten, in Gläser "gehängt". Die halbierten Knollen müssen immer 1 cm im Wasser schwimmen. Nach ca. 10 Tagen bilden sich unten feine Wurzeln und aus den Kartoffelstücken spriessen die frischen grünen Triebe, die man dann später wieder von den Knollen abbrechen und ins Wasser stellen kann, damit sie Wurzeln bilden. Süsskartoffeln sind wirklich interessante Pflanzen, mit wunderschönen Blüten und grossartigem Ertrag. Im Anderen Gartenteil werde ich verschiedene Bio - Kartoffelsorten pflanzen. Die Knollen keimen bereits in unserem Keller.
Samstag 11. April: heute habe ich ein Hochbeet gebaut. Wir mussten vor einigen Jahren eine riesige Buche in unserem garten fällen. Der Baumstrunk ist immer noch nicht verrottet. ich habe nun 5 cm breite Spalten in den Wurzelstock gesägt und dann grosse Mammutbaumbretter in diese Spalten gestellt. Nun habe ich ein quadratisches Hochbeet von rund einem Quadratmeter und einem Meter Höhe. Ich habe unten trockene Äste reingelegt und dann die Kiste gefüllt mit bester Komposterde. Hier werde ich sobald wie möglich einen Kürbis und Zucchinisetzline pflanzen. Die können dann grossartig in den Garten hineinwuchern.
Freitag 10. April: Am Mittag habe ich damit begonnen, den grossen Komposthaufen in der untersten Gartenecke umgegraben. Ich sortierte alle nicht verrotteten Äste aus, siebte den Kompost und arbeitete die wunderbare, frische Komposterde im neuen Garten ein. Insgesamt konnte ich bereits rund 20 Ladungen Erde gewinnen. Ich liebe diese Arbeit und ich bewundere die hunderten von Würmern, die dieses Wunder der Umwandlung im Kompost ermöglichen. Ich gebe jedem Wurm einen eigenen Namen, fotografiere sie und hoffe, dass ich sie beim Jäten und später beim Ernten, höflich mit ihrem Namen begrüssen kann. Das Unterscheiden von Regenwürmern und Enchyträen fällt mir noch etwas schwer. Aber die feineren, weisseren Wesen haben diese, etwas afrikanisch klingende Artenbezeichnung. Monika hat sich im Garten um die Feinarbeit gekümmert und verschiedene Gemüse angesät. Sie liebt diese Arbeit und sie entwickelt sich zu einer grossartigen "Mulcherin". Das sind Menschen, die frisches Grünzeug schnetzeln und frisch gemähten Rasenschnitt direkt im Garten verteilen. Das sieht nicht so schön aus, ist aber äusserst wirkungsvoll.
Montag 30. März: Heute war ich verabredet für ein Arbeitsessen mit Regine Helbling und Jean Pierre Hobby in Zürich. Wir wollten offene Fragen zur Kulturpolitik diskutieren. Schade, das Essen muss leider verschoben werden. Ich konzentriere mich seit Tagen auf unseren Garten. Ich verfolge dabei kein starres Konzept und entscheide immer wieder punktuell während des Arbeitsprozesses. Umschichten, umgraben, betrachten und immer wieder flexibel entscheiden.
Sonntag 29. März: Trotz den herumschwirrenden Viren habe ich sehr gut geschlafen. Ich habe viel Zeit zum Lesen und Nachdenken. Heute hätte ich eigentlich ein öffentliches Gespräch in der Ausstellung von Cecile Hummel in der Galerie Bleisch in Arbon. Cecile hat mich angefragt, ob ich das mit ihr machen würde. Ich habe nichts mehr gehört und gehe davon aus, dass auch dieser Anlass abgesagt - oder gar nicht angekündigt worden ist.
Nun verpasse ich leider diese Ausstellung.
Freitag 27. März: Frischer Schnee. Es ist bitter kalt. Nichts ist mit Gartenarbeit. Auf dem Schnee liegen einige schwarze, zerzauste Federn. Die Spuren von Tatzen im Schnee kann man lesen wie eine Schrift.
Donnerstag 25. März: Mein Tagesziel von heute ist es, den neuen, westlich gelegenen Gartenteil für den Gemüseanbau vorzubereiten. Ich habe beim Umgraben alle Würmer fotografiert, die mir begegnet sind. Eine schöne, vielfältige und lebendige Sammlung. Gut Wurm kann ich da nur sagen. Die erledigen nun für mich die Feinarbeit im Untergrund.
Am Abend hätte im Raum für Literatur die Buchpremiere von Laura Vogt stattfinden sollen. Ich freue mich sehr auf das Buch und weiss noch nicht wo ich es bestellen soll. Eventuell per Velokurier direkt ab dem Zytglogge Verlag in Basel? Das wär doch was. Der Fahrerin oder dem Fahrer könnte ich dann ein feines Nachtessen vorbereiten. Zeit hätte ich ja...
Ich bin im Moment noch viel süchtiger nach Nachrichten. Ich staune über die Politik. Milliardenkredite werden zur Verfügung gestellt, um die Krise zu bewältigen. Die Menschen haben Angst. Gestern sah ich in einem Tankstellenshop einen total vermummten jungen Menschen, mit schwarzer Kappe, dunkler Schutzbrille mit Seitenklappen, und einem weissen, überdimensionierten Mundschutz mit Spezialfilter. Ich sagte im Scherz, zu der im Normalfall immer lustigen Kassiererin, die hinter der Plexiglasschutzscheibe in Deckung ging, das sehe ja eher nach einem Raubüberfall, wie nach einer Schutzkleidung aus. Da kam aber kein Lächeln zurück, nur blankes Entsetzen vor der nicht identifizierbaren Person. Mann oder Frau? Egal - ich stand dann ziemlich blöd vor der Kasse, mit meinen zwei Magnum Almond Eisstängeln und den eingeschweissten Wienerli… Eigentlich esse ich ja nur Biogemüse aber das gibt es im Migrolino leider nicht. Ich ging wieder nach Hause und schaute der einflügeligen Amsel zu, wie sie schutzlos im Garten herumhüpfte und scheinbar furchtlos Würmer aus der Erde zupfte.
Mittwoch 25. März: das Treffen mit Brigitte Schmid Gugler fällt aus. Wir haben uns nur ganz kurz am Gartenzaun begrüsst. Heute werden sechs Kubik Gartenerde geliefert. Beim Verteilen von diesem Erdhügel werde ich genügend Zeit haben über den Sinn des Lebens nachzudenken... Die totale Entschleunigung geht sicher noch lange weiter. Heute Abend wäre ich zum Beispiel an der Jahresversammlung von der Visarte Gruppe Zentralschweiz im Marianischen Saal.
Am Nachmittag habe ich die von Peter Zimmermann gestaltete Broschüre "Im roschtige Hund" als PDF bekommen. Bei dieser geplanten Publikation geht es um das Jubiläum der letzten 20 Wässerungen des Kanus von Roman Signer von 1999 bis 2019 in Aarau. Nun geht das Material in die Korrektur und ich hoffe, dass das Jubiläum in Aarau Ende Mai auch mit Publikum gefeiert werden kann.
Dienstag 24. März: Heute Mittag bin ich mit dem Zug nach Zürich gefahren. Der Fahrplan war schon sehr stark ausgedünnt. Im Zug sassen fast keine Menschen. In meinem Abteil sassen nur sechs Leute. Es war sehr ruhig und ziemlich gespenstisch. Es gab auch keinen Speisewagen und keine Ticketkontrollen. In Zürich waren die Strassen leer. Auch die vielen Bettler am Syhlquai waren wie vom Boden verschluckt. Ich stand etwas zu früh an der Kasernenstrasse. Die Türe war verschlossen und ich wartete auf Regine, um mit ihr zusammen, die verabredete, erste Videokonferenz mit dem Zentralvorstand von Visarte durchzuführen. Es hat alles wunderbar funktioniert. Die Sitzung dauerte rund zweieinhalb Stunden und wir konnten sehr viele Entscheidungen nach konstruktiven Gesprächsbeiträgen fällen. Im Moment ist die Situation für viele freischaffende Künstler*innen sehr schwierig. Viele spannende Ausstellungen mussten geschlossen werden oder wurden abgesagt. Der Kunstbetrieb existiert im Moment nicht mehr und der Kunstmarkt dümpelt nur noch schwächelnd im Internet. Diese Krisensituation trifft sehr viele Kulturschaffende brutal hart. Nach der Sitzung hatte ich noch ein langes Gespräch mit Regine, um alle anstehenden Fragen zu klären. Im Moment herrscht in allen Kultursparten der Kriesenmodus.
Am Abend wollten wir den Geburtstag von Elisabeth Nembrini im Baratella feiern.
Montag 23. März: Es ist wunderschön warm. Beim Süd-Haus habe ich den ganzen Rasen abgetragen und die schön ausgestochenen Wasenstücke neben der Hecke versetzt, um die in den letzten Jahren entstandenen Mulden aufzufüllen. Ich hoffe, dass sich dadurch der Wasserabfluss auf dem Grundstück verbessert.
Samstag - Sonntag 21. 22. März: An diesem Wochenende habe ich alle Bilder von Eveline im Haus A gehängt. Ich kenne ihre Sammlung sehr gut, da ich diese Hängearbeit schon in ihrer letzten Wohnung in Wil gemacht habe. Es sieht nun alles sehr gut aus. Es ist sehr schön, wenn Menschen mit Kunst leben. Die Auswahl von Bildern offenbart auch viel über das Denken der Besitzer*innen.
Freitag 20. März: Sämtliche Termine die ich in dieser Woche wahrnehmen sollte sind abgesagt worden. Eine totale, kollektive Verlangsamung findet statt. Ich sauge alle Nachrichten auf, lese viele Zeitungsberichte und wundere mich über die Radikalität der politischen Entscheide. Viele Menschen sind total verängstigt und die Natur schnauft weltweit auf. Ich werde nicht mehr geweckt von Flugzeugen, die Post und die Zeitungen werden später ausgetragen, das Geschäftsleben scheint still zu stehen und das Einkaufen wird zu einem unvergesslichen Erlebnis. An diesem Wochenende hatten wir eine Reise nach Berlin gebucht. Vera wollte eine Buchpräsentation mit Sally De Kunst in ihren Verlagsräumen durchführen, mit einer gemeinsamen Kochaktion mit dem Publikum. Unsere Flüge sind wie alle Anderen auch gestrichen. Reisen ist nur noch erschwert möglich. Menschenansammlungen sind verboten.
Wir sind nun sozusagen ans Haus "gebunden". Ich habe die ganze Woche im Garten gearbeitet und ein neues, sehr schönes Pflanzbeet Richtung Westen angelegt. Die alten Rosenstöcke, viele bunte Primeln und verschiedene Blumen umgepflanzt. Beim Nachbargrundstück von Herr Hochreutener, das nächstens überbaut werden soll, habe ich zwei wunderschöne Hortensienstöcke ausgegraben und in unseren Garten gepflanzt. Ich glaube der verstorbene, ehemalige Besitzer würde sich freuen, wenn er das in den ewigen Jagdgründen erfahren sollte. Er hat diese zwei Pflanzen in den letzten Jahrzehnten immer liebevoll gepflegt. Den Südteil unseres Gartens werde ich vom verwahrlosten Rasen, den Oskar Leubler in den 50er Jahren angelegt hat befreien. Ich plane dort in diesem Jahr einen Kartoffel- und Süsskartoffelgarten und Stangenbohnen. Dafür habe ich sechs Kubikmeter Gartenerde bestellt.
Sonntag 15. März: heute haben wir unsere reise nach Bex abgesagt. ich müsste eigentlich am Montagmorgen früh den Aufbau meiner skulpturalen Arbeit für die Biennale in Bex begleiten. Wir wollten privat in Bex übernachten und am Montagnachmittag wieder zurückfahren. Uns ist das nun alles viel zu riskant. der Aufbau meiner Arbeit ist nicht sehr kompliziert und ich habe im Herbst mit dem Techniker bereits alles besprochen. Ich denke das sollte auch ohne mich klappen.
Freitag 13. März: Da ich nicht nach Leipzig zur Buchmesse fahren konnte, habe ich nun Zeit viele Pendenzen zu erledigen. Heute zieht Eveline, unsere neue Mieterin im Haus A ein.
Donnerstag 12. März: Heute hatte ich einen Telefontermin mit Angelika Salvisberg. Sie macht für die Ostschweizer Kantone eine Vernehmlassung zum Literaturförderkonzept. Ich konnte in diesem Programm mit dem Vexer Verlag das Buchprojekt "Geografie der Freiheit - John Berger Projekt" realisieren. Als Ausgangspunkt diente der Text "Haftgenossen" von John Berger. Eigentlich wollte ich in den kommenden Tagen in Leipzig an der Buchmesse teilnehmen, um unter Anderem dieses neue Buch zu bewerben. Für viele grosse und kleine Verlage ist der Ausfall dieser Messe eine riesige Enttäuschung und eine finanzielle Katastrophe. Für uns fällt einfach eine sehr gute und nicht ersetzbare Werbeplattform ins Wasser. Wir wären auch an der Akademie mit einem Bücherstand präsent gewesen. Für uns sind solche Präsentationen sehr wichtig.
Als ich diesen Text vor mehr als einem Jahr auswählte war mir natürlich nicht bewusst, wie brisant dieses Thema der Haftgenossenschaft weltweit in der jetzigen Corona-Kriese werden könnte. Millionen von Menschen stehen quasi unter Hausarrest.
Ich habe sicher eine Stunde lang mit Angelika Salvisberg gesprochen. Das war für mich als Aufarbeitung dieses grossen Projekts sehr wichtig und wohltuend.
Mittwoch 11. März: Um 7.30 Uhr war ich mit Matthias Stebler verabredet. Er baut in unserem Mietshaus Brauerstrasse 27a ein grosses Lagerregal ein für mein Verlags-Handlager. So muss ich nicht für jede grössere Bestellung in mein Atelier fahren. In diesem Raum habe ich auch Platz für mein Werkzeug und für einen grossen Arbeitstisch. Das Haus ist bereits vermietet. Eveline wird am Freitag einziehen. In den letzten Wochen habe ich das ganze Haus frisch gemalt und kleinere Reparaturen ausgeführt. Seit wir das Haus 2008 übernommen haben ist das nun der dritte Renovationsschub, den ich in diesem Haus ausführe.
Die ausgelaugten Holzböden im Parterre sind von einem Schreiner mit einem hellen Eichenparkett neu belegt worden. Nun ist alles bereit. Ein neuer Lebensabschnitt kann beginnen.
Am Morgen sind die Bücher von Rudolf Steiner geliefert worden. Ein wunderschönes Fotobuch.
Am Nachmittag bin ich nach Zürich gefahren. Wir trafen uns im grossen Sitzungssaal bei Visarte Schweiz an der Kasernenstrasse mit einer Delegation von Leiterinnen und Leitern von Ausstellungsinstitutionen, um die Honorarleitlinien für Kunstschaffende zu diskutieren.
Dienstag 10. März: Am Mittag bin ich nach Zürich gefahren. Wir haben ein Gespräch mit einer Kandidatin für den Zentralvorstand verabredet. Die Diskussion war sehr interessant und vielversprechend.
Montag 9. März: Heute Morgen um 9.00 Uhr besuchte mich die Kunsthistorikerin Catharine Fassbind. Sie möchte eine Arbeit schreiben über meine grossen Holzschnitte. Wir sind gemeinsam zu meinem Atelier spaziert, haben viel geredet und ich suchte einige Serien von grossen Holzdrucken in meinem Lager heraus. Mir ist wieder einmal bewusst geworden, dass ich dringend mein Archiv optimieren muss. ES GIBT VIEL ZU TUN. Alleine ist das aber kaum möglich. Ich werde mir dafür Hilfe organisieren müssen. Gesucht wird dringend eine tüchtige Assistentin oder ein kräftiger Assistent...
Am Nachmittag fand in einem ganz kleinen Kreis die Urnenbeisetzung von unserer Freundin Margrith Blaser statt. Wir trafen uns bei der Kapelle im Friedhof Feldli zu einer Besinnung im kleinen Kreis. Für mich ist es immer sehr speziell meine drei grossen Menschensäulen von 1985 in dieser Kapelle zu betrachten beim Abschied eines geliebten und verstorbenen Menschen.
8. März: Ein geruhsames Wochenende. Nachdenklich, sinnlich und traurig.
Freitag 6. März: heute Abend waren wir mit Inge und Erich Weber zum Essen im Facincani verabredet. Die Stadt wirkte etwas gespenstisch. Es bewegten sich fast keine Menschen in den Gassen. Zu unserem Erstaunen waren aber die Restaurants in der Altstadt gut besetzt. Die Leute scheinen vorsichtig optimistisch zu sein wegen der Corona Problematik. Eventuell wollten aber einfach viele noch einmal gut essen vor der kommenden Kriese. Das war ein denkwürdiger Abend. Mir wurde bewusst, wie gross die Verantwortung und die Belastung von Geschäftsleuten im Moment ist. Wenn alle Geschäfte geschlossen werden müssen gibt das eine riesen Katastrophe. Es ist zu hoffen, dass die Regierung angemessen reagieren wird.
Mittwoch 4. März: Um 9 Uhr war ich mit Marc Jenny vom Magazin Saiten verabredet. Er wollte sich bei mir - mit mir über die Verlagsarbeit austauschen. Ein spannendes Gespräch. Es tut einfach gut, dass es noch Menschen gibt, die an eine Zukunft und an die Notwendigkeit des Printmediums glauben.
Monika und ich wollten am Donnerstag nach Luzern fahren. Ich habe anlässlich des Literatur Festivals einen Büchertisch für den Vexer Verlag reserviert in der Kornschütte. Heute habe ich mich entschlossen, nicht nach Luzern zu fahren. Viele Grossanlässe sind schon abgesagt worden und ich habe keine Lust, drei Tage mit meinen Büchern im Durchzug zu stehen und auf eventuelle Kundschaft zu warten. Es ist einfach nicht dien zeit für Massenveranstaltungen. Die Gesundheit geht vor.
Am Abend wollte ich eigentlich an die Lesung von Reto Hänny im Literaturhaus in Zürich. Ich habe Reto getroffen bei der Ausstellungseröffnung von Erika Pedretti im Bündner Kunstmuseum in Chur. Er war total aufgestellt und guter Dinge. Nun ist die Lesung abgesagt. ich werde mir das Buch im Bücherladen Appenzell besorgen.
Dienstag 3. März: Heute besuchte mich der Autor Andres Müry, um die Promotion des geplanten Buches über den unbekannten Art Brut Künstler Peter Wirz zu besprechen. Mit dem gebührenden Corona - Sicherheitsabstand haben wir verschiedene Szenarien für die Buchpremiere besprochen. Das Buch ist von Thomas Dillier bereits fertig gestaltet und wird nächstens in die Produktion gehen. Im Moment ist alles sehr unsicher und ich glaube nicht, dass die geplante Ausstellung im April in Basel stattfinden werden kann.
Sonntag 1. März: Am frühen Nachmittag sind wir nach Arbon gefahren, um ein altes Sulzer Gebäude anzuschauen. Anita Zimmermann plant den dritten "Geilen Block", ein sehr grosses Ausstellungsprojekt, das in diesem Jahr stattfinden soll.
Die Räume sind toll.
Samstag 29. Februar: Heute besuchten wir die Abschiedsfeier von Hannelore Fuchs in Rorschach. Ein trauriger Morgen. Viele bekannte Menschen und gute Freunde - und alle auf Distanz.
Am Abend ein Schaltjahrkonzert an einem geschenkten Tag. Peter Schweiger feierte seinen Nachgeburtstag in Zürich. Ein sehr schönes und besinnliches Konzert an einem regnerischen Abend in einem Konzertraum in einem Dachgeschoss in der Altstadt von Zürich. Die private Gesellschaft musste Abstand halten, das Husten unterdrücken und Optimismus demonstrieren. Ein sehr schönes Konzert zu Themen der Liebe, des Abschieds, des Alterns und des Reichtums des Lebens. Einige der Gäste kamen direkt aus ihren Ferien in Norditalien.... was wir vorher natürlich nicht wussten. Der Spaziergang zum Bahnhof war regnerisch und kalt. Es gab viel zum Nachdenken.
Freitag 28. Februar: Heute Mittag habe ich im Baratella den Gestalter Peter Zimmermann zum gemeinsamen Mittagessen getroffen. Er hat mir einige spannende Buchprojekte vorgestellt. Ich bin gespannt was daraus wird. Am Abend haben wir gekocht für Ralph. Margrit ist heute gestorben. Alles ist so traurig.
Donnerstag 27. Februar: Heute Abend hatten wir ein Abschiedsessen mit unseren langjährigen Mietern Rut und Hermann. Sie wohnen nun mit Katz und Hund in Berg. Wir hatten 10 sehr gute Jahre zusammen.
Dienstag 25. Februar: Um 10 Uhr war ich im Kaffee Goldkind mit der Journalistin Julia Nemiz verabredet. Sie hat im St. Galler Tagblatt einen interessanten Artikel über die zerstörte Kunst am Bau Arbeit von Leo Brunschwiler geschrieben. Leo hat Ende der 80er Jahre eine riesige, dreizenteilige Wandmalerei für die damals frisch renovierte Tonhalle ausführen können. der Raum wurde später jeweils während der Olma als Bar umgenutzt und später als Getränkedepot gebraucht. Durch die unsachgemäss mit Plastikfolien überkleben Wände wurden die Bilder zerstört. Nun fühlt sich natürlich niemand für den schaden verantwortlich....
Montag 24. Februar: Am Mittag fuhr ich mit dem Zug nach Zürich. So viel Platz hatte ich noch selten in einem Zugabteil. Wir hatten bei Visarte ein sehr angenehmes und gutes Gespräch mit einer interessanten Künstlerin, die wir gerne für den Zentralvorstand vorschlagen möchten.
Sonntag 23. Februar: Wir haben einen sehr ruhigen Sonntag erlebt und besuchten am Abend das Konzert vom Duo Bergerausch von Klein aber Fein in der Stadt. Die Stadt hatte etwas gespenstisches nach der Kinderfasnacht. Es waren kaum Leute auf den Strassen und Plätzen. Die Angst um eine mögliche Ansteckung durch das Corona Virus trieb die Familien frühzeitig nach Hause. Ich konnte das Konzert nicht richtig geniessen, obwohl die Sängerin Betinko und die Pianistin Vera Kappeler ihr Bestes gaben. Ein quengelndes Kind im Publikum war wie ein Symbol für das allgemeine Unwohlsein in einem ungewissen viralen und teils verschnupften und etwas verunsicherten Publikum.
Freitag 21. Februar: In dieser Woche gab es keine Ruhe. Einmal mehr gab es fast jeden Tag eine neue Anfrage für ein Buchprojekt. Ich flüchtete mich oft ins Nachbarhaus um die Renovationsarbeiten weiter zu bringen. Ich muss das ganze Haus malen und kleine Schäden ausbessern. Heute habe ich mich um die Kellerböden gekümmert. Ich habe alles ausgebessert und mit frischer Bodenfarbe bemalt. Es sieht gut aus...
Ein Haus zu renovieren ist etwas sehr spezielles. Jedes Nagel- und Schraubenloch hat eine eigene Geschichte. Vergangenes wird durch mich zugespachtelt, ausgebessert und übermalt. Übermalte Zeit. Das sind gute Momente des Nachdenkens, über das was war und was nun kommen wird.
Es ist eine traurige Zeit. Viele Freundinnen und Freunde von uns leiden an unheilbaren Krankheiten. Wir kommen alle ins Alter, mit unterschiedlichsten Gebresten. Monika ist als ehemalige Pflegefachfrau und Freundin in vielen Fällen stark engagiert. Ich bewundere sie sehr dafür. Ich müsste als Künstler eigentlich wieder die Arbeit "Farbe für das Volk" weiterführen, die ich 1998 - 99 für die Galerie Deweer in Belgien realisiert habe.
Am Abend besuchten wir die Vernissage von Erika Pedretti im Bündner Kunstmuseum in Chur. Die Ausstellung mit dem Titel "Fremd genug" ist Dank der gelungenen Inszenierung von Katalin Deér und Lukas Furrer ein wunderbares Seherlebnis durch eine ganz einfach gehaltene räumliche Struktur mit verschiedenen Wahrnehmungsebenen. Die Kunst von Erika Pedretti ist ganz eigenständig und erinnert in ihrer Qualität an Giacometti und Louise Bourgeois.
Ich habe Erika 1980 kennen gelernt an der Eröffnungsfeier der Plastikausstellung in Biel. Wir haben beim Fest getanzt wie die Wilden und intensiv diskutiert über Kunst und Literatur. Ich habe damals in der ganzen Stadt Plakate aufgehängt mit dem Text "KUNST statt PLASTIK". 1980 habe ich Erika Pedretti dann eingeladen für eine Einzelausstellung in der St. Galerie. Sie hat ein wunderschönes, hängendes Objekt erarbeitet für den Ausstellungsraum an der Zürcherstrasse. Dank dem grossen "Flügel" habe ich damals auch den rührigen Buchhändler Ribeaux kennengelernt. Er war ein grosser Verehrer der Schriftstellerin. Ich habe aus dieser Zeit eine schöne Sammlung von objekthaften "Briefen" der Künstlerin.
Die heutige Begegnung mit dem Werk und mit der Künstlerin Erika Pedretti war für mich sehr berührend. Ein kultureller und menschlicher Höhepunkt im noch jungen Jahr. Die nun 90 jährige Erika sass an der Ausstellungseröffnung beim Eingang und wirkte etwas verloren bei diesem grossen Aufmarsch von Vernissage Besucher*innen. Mich erinnerte die nun 90 jährige an meine Mutter, die nur drei Jahre vor ihr geboren wurde.
Wir haben nach dem Kunstgenuss auf Risotto und Wein verzichtet, um unsere intensiven Eindrücke möglichst schnell nach Hause zu fahren...
17. Februar: Heute Nachmittag hat mich Regula Engeler besucht. Sie hat mir ein sehr schönes Buchprojekt vorgeschlagen mit ihren Fotos und Liebeslyrik aus dem 9. Jahrhundert vom Chinesen Wen Tingyun, die Raffael Kessler übersetzt hat. Ich bin begeistert und werde mich um die Finanzierung kümmern.
Samstag 15. Februar: Heute sind wir zusammen mit Hansjörg Bachmann nach Gachnang gefahren. Die Fotokünstlerin Anita Hohengasser und ihr Mann Wolfgang haben uns zum Essen eingeladen. Sie wohnen in einer wunderschönen Loft in der ehemaligen Mosterei Möhl. Ein eindrückliches Gelände mit dem alten Schloss, einer herrschaftlichen Villa, einem grossen Park und einer Kapelle. Im ehemaligen Mostkeller des Hauses gibt es einen sehr grossen Gemeinschaftsraum, der für unterschiedliche Anlässe genutzt werden könnte. Es gab viel zu erzählen über die Zeit Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre, als sich im kulturellen Leben von St. Gallen viel ereignete und veränderte.
Freitag 14. Februar: Diese Woche haben wir viele spannende Anfragen für Buchprojekte bekommen. Es ist eindrücklich und auffallend, dass viele Künstlerinnen und Künstler wieder an das gedruckte Buch glauben. Es gibt viel zu tun. heute haben mich Nicole Zachmann und Judith Keller besucht.
Dienstag 13. Februar: heute hatte ich ein spannendes Treffen mit Sonja Gasser. Wir haben uns verabredet im Bistro des Landesmuseums. Das ist ein idealer Treffpunkt, wenn man mit dem Zug unterwegs ist. Sonja ist eine Spezialistin für digitale Archive und sie konnte mir wertvolle Tipps geben für unsere Planung für ein digitales Vexer Archiv. Sie wird an der Uni Bern ihre Doktorarbeit zu diesem weiten Thema schreiben.
Montag 10. Februar: Heute war Konzeptarbeit angesagt und ein Treffen mit Kristin Schmidt von der Fachstelle Kultur der Stadt St. Gallen. Wir möchten ein digitales Archiv von allen Publikationen des Vexer Verlags erarbeiten. Viele Titel sind vergriffen und wir feiern dieses Jahr das 35 jährige Jubiläum.
Am Abend besuchte ich eine Veranstaltung im NEXTEX, besser gesagt einen Workshop, in dem es um die Umnutzung von kantonalen Gebäuden ging, die in den nächsten Jahren in der Stadt frei werden. Eine spannende Diskussion zum Thema Stadtentwicklung.
Sonntag 9. Februar: Heute Morgen besuchte uns Sebastian Utzni mit seiner Familie. Er hat drei Holzdrucke abgeholt für eine XYLON Ausstellung, die in Österreich stattfinden wird.
Samstag 8. Februar: Um die Mittagszeit sind wir mit dem Voralpenexpress nach Luzern gereist für das Geburtstagsfest von meiner Cousine Brigitte. Das war sehr gemütlich und entspannend.
Freitag 7. Februar 2020: Heute hatte ich einen Fototermin mit Stefan Rohner. ich habe am morgen das nun definitiv fertige Diptychon "Klick - Klick" im Atelier gehängt und am Nachmittag mit Stefan fotografiert. Er hat dann gleich noch einige Portraitaufnahmen von mir gemacht. Bei mir sind in den letzten Jahren einige Falten dazu gekommen. Diese Veränderungen will ich ja nicht nur für mich behalten...
Am Abend haben wir uns die Ausstellung von Sioban Hapaska in der Lokremise angeschaut. Eine eindrückliche Präsentation, die viel zu Denken gibt. Vier, mit Spannriemen, horizontal in den Raum gehängte und vibrierende Olivenbäume dominieren die Inszenierung. Die Geräusche der vibrierenden Spannsets und der raschelnden, verdorrten Blätter der ausgerissenen Bäumchen lösen undefinierbare, mulmige Gefühle aus. Landnahme, Heimatlosigkeit, Vertriebene, Flüchtlinge, Katholizismus, Salbung und Entwurzelung.... und das flirrend silbrige Geräusch der Olivenblätter im Kunstwind.
Eine Ausstellung, die jetzt vier Monate präsentiert wird, werde ich mir sicher noch einmal anschauen.
Donnerstag 6. Februar: Heute erwarte ich Atelierbesuch von Lorenzo Benedetti. Im Verlauf des Gesprächs klärt sich vieles. Ein Werk, an dem ich seit 2018 arbeite ist nun plötzlich fertig. Das Doppelbild wirkt übereinander gehängt total stimmig. Ich bin richtig erleichtert und glücklich. Es gibt immer wieder diese wundersamen und beglückenden Momente, wo ein Werk einfach fertig ist. Unverrückbar und ohne Zweifel.
Diesen abschliessenden Moment brauche ich, um wieder ein neues Projekt beginnen zu können.
Am Nachmittag hatte ich eine zähe aber schlussendlich gute Aussprache mit dem Bewirtschafter der Liegenschaften der Stadt St. Gallen.
Mittwoch 5. Februar: Heute muss ich dringend mein Winteratelier aufräumen und alles neu ordnen. In diesem Winter hat sich vieles angesammelt und aufgestaut.
Dienstag 4. Februar: In den letzten Tagen habe ich enorm viele und schwere Bücherpakete vorbereitet. Wir optimieren unseren internationalen Vertrieb mit der Zusammenarbeit mit Idea Books. Die müssen heute noch spediert werden. Heute Abend findet um 17.30 Uhr die Hauptversammlung von SWIPS statt in Oerlikon. Ich schaffe es leider nicht.
Montag 3. Februar: Heute hatten wir eine lange und konstruktive Aufräumsitzung mit Visarte in Zürich. Es gibt sehr viele aktuelle Themen, die wir vertieft diskutieren müssen. Visarte scheint vieles richtig zu machen. Die Mitgliederzahlen steigen kontinuierlich. Die Zeiten für Kunstschaffende sind härter geworden. Das fördert die Einsicht, dass Solidarität unter Künstler*innen viel bewirken kann.
Sonntag 2. Februar: Ich bin froh, dass wir alle Termine am Wochenende abgesagt haben. Monika und ich sind etwas angeschlagen. Müde, erkältet, schlaff und überarbeitet. Keine guten Voraussetzungen für Reisen und Kontakte. Die zwei Tage Ruhe haben viel gebracht.
Freitag 31. Januar: Am Morgen stehen schon früh die Heizungsmonteure vor dem Haus. Die neue Anlage muss noch richtig eingestellt werden. Am Mittag erwarte ich einen Transport aus Basel. Eine beschädigte, sehr frühe Holzskulptur aus München und eine schöne Anzahl Bilder aus Basel werden heute geliefert. Alles hat vorbildlich geklappt. Ich war sehr aufgeregt, die Skulptur von 1984 nach 36 dreissig Jahren wieder zu sehen. Ich packte die Figur vorsichtig aus und begann sogleich mit der Reparatur. Einige grosse Risse und ein abgebrochener Fuss. Ich liebe solche Reparaturen und stelle mir immer genüsslich vor, wie ängstlich und hypervorsichtig das ein Profirestaurateur machen würde. Als Künstler kann ich da total locker arbeiten... Ein Profi würde jeweils von Schreikrämpfen durchgeschüttelt...
Na ja - in ein paar Tagen werde ich kontrollieren, ob alles gelungen ist.
Heute war ein richtiger Glückstag. Ich bin sehr froh, die alten Malereinen wieder bei mir zu haben.
Donnerstag 30. Januar: Um 10 Uhr waren wir bereits wieder auf dem Genfer Bahnhof. Ich musste am Mittag in Bern sein, um mit Regine und Sergio den Jahresabschluss von Visarte Schweiz zu besprechen. Wir trafen uns im Schweizerhof gleich beim Bahnhof für diese Sitzung. Anschliessend bin ich mit Regine nach Zürich gefahren. Im Speisewagen hatten wir eine Stunde Zeit, um viele anstehenden Fragen zu besprechen. Ich geniesse solche effizienten Sitzungen jeweils mit einem alkoholfreien Bier.
Mittwoch 29. Januar: Heute um 9 Uhr treffe ich mich im Amt für Kultur mit der Sachbearbeiterin für die Gesuche beim Lotteriefond. Ein gutes Gespräch und gute Tips, die ich nun umsetzen muss. Nach der Sitzung bin ich noch einmal schnell nach Hause gefahren, um mein Reisegepäck zu holen. Wir fahren heute nach Genf an die Kunstmesse. Ich wurde eingeladen von der Mobiliar Versicherung, eine Künstlerin zu nominieren für den Prix Mobilière. Ich habe mich für Claudia Kübler entschieden und bin sehr gespannt auf ihre Arbeit. Ich liebe lange Zugfahrten. Vor allem wenn ich gute Leselektüre habe. Im Moment lese ich alles vom Japanischen Schriftsteller Haruki Murakami. Er hat mir richtig den Ärmel reingezogen.
In Genf haben wir schnell unsere Hotelzimmer bezogen und sind gleich zur Kunstmesse spaziert. Die Messe ist überschaubar und sehr angenehm. Wir haben viel gute Kunst gesehen und sehr viele alte Bekannte getroffen. Am Abend veranstaltete die Mobiliar ein sehr schönes Galadinner in der Messehalle. Wir sassen an einem Tisch mit interessanten Künstlerinnen und Kunstvermittlern aus Genf. In der Halle war es leider saumässig kalt. "Heizgebläse" wirbelten kühle Luft ums Mobiliar und wir verliessen die Gesellschaft relativ früh, um nicht die grosse Grippe einzufangen.
Dienstag 28. Januar: heute muss ich das Konzept für das geplante digitale Archiv vom Vexer Verlag fertig vorbereiten. Bis zum Abend sollte ich das schaffen. Texte formulieren, Inhalte abklären, Budgets erstellen etc.
Unsere langjährigen Mieter Ruth und Hermann sind am Packen. Sie ziehen mit Hund und Katz nach Berg, in die Wohnung von Notker Helfenberger. Wir hatten eine sehr gute Zeit zusammen. Nun beginnt eine neue Aera.
Montag 27. Januar: nach einem ruhigen Sonntag bin ich hoch motiviert in die neue Woche gestartet. Um 10 Uhr erwartete ich Besuch, um ein neues Buchprojekt zu diskutieren. Vier Malergenerationen...
Samstag 25. Januar: Heute hatte ich einen intensiven Verlegertag. Projekte beurteilen - Korrespondenz erledigen - bestellte Bücher verpacken etc.
Am Abend waren wir zu einem wunderbaren Essen bei Brigitte und Felix eingeladen. Ein wunderbares Essen. Leider mussten wir den auserlesenen Wein unseren Gastgebern überlassen. Monika und ich üben schon längere Zeit totale, alkoholische Enthaltsamkeit. Kristallklares Wasser erzeugt tolle Gefühle.
Freitag 24. Januar: Heute bin ich sehr früh aufgestanden. Wir haben Probleme mit der Solaranlage. Ich erwarte einen Fachmann, der sich das anschaut. Irgend etwas ist undicht...
Die Wartezeiten - Leerzeiten - und die uninspirierten Stunden als Künstler verwende ich im Moment, um Schrittweise das Vorderhaus zu renovieren. Wände, Böden, Türen etc. müssen neu gemalt oder ausgebessert werden. Das Haus ist total sauber geputzt und jedes Fleckchen ist bestens sichtbar. Alles kommt gut.
Donnerstag 23. Januar: Heute fahren wir nach Appenzell, um einen Auto Pneu für meinen künstlerischen Beitrag in Bex auszuwählen. Der Garagist hat Monika vor einigen Wochen einen riesigen Rennreifen mitgegeben. Der war mir eindeutig zu gross. Nun stimmt die Grösse für mich.
Anschliessend besuchten wir Carole im neuen Bücherladen in Appenzell. das sieht super aus. Viel platz, grosse, übersichtliche regale und ein grossartiges Angebot an ausgewählten Büchern. Ich habe Carole für den Laden drei Holztische mit Tierfüssen aus Mammutbaumholz ausgeliehen, die ich vor einigen Jahren mit primitivsten Mitteln zusammen geschreinert habe. Reh, Hirsch, Elch oder Giraffenbeine? Man weiss es nicht... Ich tippe auf Gazellen. Klingt doch sehr elegant - oder?
Mittwoch 22. Januar: Um die Mittagszeit bin ich nach Zürich gefahren. Ich bin als Präsident von Visarte Schweiz eingeladen worden, um zusammen mit Sandi Paucic über die Veränderungen in der Kulturförderung der Ostschweizer Kantone zu reflektieren. Das Gespräch dauerte rund zwei Stunden und war sehr aufschlussreich. mit grosser Verwunderung nahm ich zur Kenntnis, dass 93 % der Kulturausgaben von Städten und Kantonen in der Ostschweiz für fixe Beiträge an Kulturinstitutionen gehen. Nur rund sieben Prozent der Kulturgelder werden an unabhängige Projekte und Veranstaltungen vergeben. Das ist eigentlich ein unhaltbarer Zustand.
Ich bin sehr gespannt auf die Auswertung der breit angelegten Umfrage.
Nach dieser Besprechung bin ich noch zur Baustelle am See gefahren, um die frisch montierte Fassade beim neuen Gartensaal vom Kongresshaus anzuschauen. Ich glaube alles kommt gut. Die "Faltung" bei den Betonelementen ist nun sehr schön sichtbar. Nun kann ich mich um die Farbverteilung der Gläser kümmern.
Montag 20. Januar: Die letzten Wochen waren in jeder Hinsicht sehr turbulent. Der Verlag, die Kunst, die Kulturpolitik und der Auszug von unseren langjährigen Mietern hat alles etwas hektisch erscheinen lassen. Am Mittag musste ich im Atelier an der Lukasstrasse bereitstehen für den Liftmonteur. Ich nutzte die Wartezeit, um das Bücherlager in Ordnung zu bringen.
Freitag 17. Januar: Nach einem dichten Tag freuen wir uns auf das Fest im Grafikatelier von TGG. Ein kleiner Bierbrauer stellt seine exklusiven Biere vor. Der Abend war sehr unterhaltsam, die Biere exzellent und die geladenen Gäste sehr gesprächig. TGG ist wirklich eine tolle und kompetente Firma.
Donnerstag 16. Januar: Am Morgen habe ich für meinen künstlerischen Beitrag für die Skulpturenausstellung in BEX einen acht Meter hohen Fahnenmast bestellt. Als Thema für die Sommerausstellung wurde die Industrialisierung gewählt. Meine Arbeit "Windrad" soll an den Beginn des Industriezeitalters erinnern. Ein Autoreifen hängt dann oben am Fahnenmast, wie seinerzeit der Hut von Gessler. Wer den Pneu nicht grüsst muss zu Fuss nach Hause. Die Frage der ungebremsten, internationalen Mobilität beschäftigt mich.
Mittwoch 15. Januar: heute konnte ich bei Fielmann meine neue Brille abholen. Nun habe ich wieder freie Sicht aufs Mittelmeer. Es ist ein ganz neues Sehgefühl. Es braucht aber immer eine gewisse Gewöhnungszeit. Der Kontakt Glas - Auge - Hirn - Hand - Pinsel - Farbpalette - Leinwand ist nicht so einfach und muss neu eingeübt werden. ich habe mir schon oft Gedanken darüber gemacht, ob neue Kunstepochen auch mit dem Sehvermögen oder den Sehschwächen der Künstler*innen zu tun haben könnten. Als stark kurzsichtiger Maler verstehe ich den Expressionismus ohne grosse Erklärungen.
Dienstag 14. Januar: In der letzten Zeit stehe ich immer sehr früh auf. Das gibt mir mehr Zeit um in Ruhe die Zeitungen zu lesen. Heute war ich um 10 Uhr mit Lika Nüssli verabredet. Sie fährt schon bald nach Belgrad für einen halbjährigen Atelieraufenthalt. Etwas verspätet machen wir einige Sonderausgaben zu ihrem Buch "Vergiss dich nicht", mit Zeichnungen aus der Entstehungszeit. Heute wählten wir neun sehr schöne Zeichnungen aus.
Montag 13. Januar: Ich bin sehr früh aufgewacht. Ein Büchertransport war angesagt und der Lastwagen war dann wirklich auch sehr pünktlich an der Lukasstrasse.
Das neuste Buch "transformieren und weiterbauen" Rezepte und ausgewählte Bauten von moos. giuliani. herrmann. architekten. 1995-2020 macht grosse Freude. Die Architektengemeinschaft hat in den letzten 25 Jahren sehr viele historische Industriegebäude für neue Nutzungen umgebaut und aktiviert. Als gelernter Stickerei Entwerfer haben mich solche alten Gebäude der Textilindustrie seit meiner Jugend immer sehr fasziniert. Als Lehrling konnte ich in den 70er Jahren viele Betriebe aus den Bereichen Weberei, Spinnerei und Färberei besuchen. Die Stimmungen und Geräusche in den riesigen Hallen, gefüllt mit ratternden Maschinen, die meistens von geschickten, ausländischen Frauen mit einem Plastikhäubchen auf dem Kopf bedient wurden haben mich immer sehr berührt.
Ich bin froh, dass von diesen tollen Gebäuden, dank klugen Besitzern und einfühlsamen Architekten, wertvolle Bausubstanz für neue Zwecke gerettet werden konnte. Das nun vorliegende Buch dokumentiert diesen klugen Umgang mit historischer Bausubstanz und der Transformation in eine neue Zeit.
Samstag 11. Januar: Heute war ein grosser Moment für Monika und mich. Ab 10 Uhr war Tag der offenen Tür im Marthaheim. Ich konnte hier nach einem eingeladenen Wettbewerb ein Kunst am Bau Projekt verwirklichen. Von der Bauherrschaft war angedacht, dass drei grossformatige Malereien auf Betonwänden entstehen sollten. Ich habe mich nach langen Überlegungen und vielen Entwürfen für vier Leuchtkästen mit Fotografien entschieden. Im Speisesaal platzierte ich drei verschwommene Fotos, die an ein Fest erinnern. Durch die Unschärfe entsteht eine malerische Wirkung, die Fantasie der Betrachtenden wird angeregt und es ist möglich, sich selber in diesen Fotos zu sehen und eigene Erinnerungen zu wecken. Die grossen Leuchtkästen erzeugen eine festliche Stimmung und wirken an den rohen Betonwänden wie grosse Fenster mit einer Sicht in eine andere Welt.
Im Raum für Animation im zweiten Geschoss habe ich ein Foto platziert, das einen Kiesstrand zeigt. In der Mitte liegt ein flacher Stein, auf dem wiederum gesammelte, ausgewählte Fundstücke ausgelegt sind. Ein vom Meerwasser abgeschliffenes Stück gebrannter Ton, ein abgeschliffenes Stück grünes Glas und einige Steine. Dieses Foto entstand vor langer Zeit an einem Strand in Ligurien nach einem schönen und intensiven Neujahrsfest. Das Stück gebrannter Ton scheint über dem Stein zu schweben. Diese Fotografie ist für mich Sinnbild von unserem Drang zu sammeln, zu ordnen und zu spielen. Es wäre ja schön, wenn dieses Bild die hier lebenden Menschen animieren würde, um zu spielen und zu träumen.
Die Stimmung im Neubau, der von Oestreich + Schmied Architekten geplant wurde, war grossartig. Ich finde den Bau sehr gelungen und ich könnte mir gut vorstellen, die letzten Lebensjahre an diesem Ort zu verbringen. Es war sehr schön zu sehen, wie sich die im Speisesaal sitzenden Menschen mit meinen Fotos verschmolzen haben. Es wirkte, wie wenn die versammelte Festgesellschaft in meinen vergangenen Festanlässen sitzen würde. Ein bisschen wie in einem Film - die eigene Vergangenheit bleibt als eingebranntes Bild im Gedächtnis stehen und vermischt sich mit der bewegten, sich dauernd verändernden Gegenwart.
Aktuell und beängstigend sind im Moment die Meldungen aus China. Ein Virus verunsichert die Menschen.
Freitag 10. Januar: In den letzten Tagen konnte ich viele Pendenzen erledigen. Seit langer Zeit hatte ich einmal eine ganze Woche ohne Termine. Endlich war es möglich, die grossen Aufräumarbeiten für das letzte Jahr abzuschliessen. Buchhaltung, Jahresabschluss, Reflektion und das Geniessen des Erreichten. Nun folgt die Planung für das neue Jahr, soweit das überhaupt möglich ist.
Montag 6. Januar: Passend zum Tag der drei Könige ist unser Newsletter für die Publikation "Die Poesie des Fremden" von Karin Antonia Mairitsch erschienen. Eine sehr spannende und schöne Edition in einer kleinen signierten Auflage in unterschiedlich bedruckten und handgenähten Stofftaschen. www.vexer.ch Ein guter Tag, um wieder einmal ins "Alkoholfasten" einzutreten. Nach den vielen Festtagen reicht es nun wirklich. Auf Alkohol zu verzichten ist das beste Mittel, um einige Kilos abzuspecken.
Sonntag 5. Januar: Eveline hat uns animiert, gemeinsam die Ausstellung im Kunsthaus Bregenz anzuschauen. Sie hat etwas gesagt von aufgehängten Kühen. Letzter Tag. beim Betreten des Kunsthauses sah ich, dass keine Kühe, sondern zwei bronzene Löwen aufgehängt sind. Raphaela Vogel aus Nürnberg. Es wird mir sofort bewusst, dass ich die Ausstellung schon einmal angeschaut habe und zwar am 24. Oktober, als ich Vera und Soan am Bahnhof Bregenz abgeholt habe. Ich bin aber sehr froh, dass ich die Präsentation von Raphaela Vogel noch einmal angeschaut habe. Mir wurde bewusst, wie unterschiedlich eine Videoinstallation wahrgenommen wird. Der Zeitpunkt des Einstiegs in einen Film ist enorm massgebend. Ich habe an diesem Nachmittag ganz andere und sehr eindrückliche, auch erklärende Videosequenzen gesehen. Das hat die Interpretation der Werke für mich total verschoben - und das am letzten Tag der Ausstellung.
Samstag 4. Januar: Gestern fuhren wir vor unserer Rückfahrt zum Kaffee nach Armeno, unter Anderem, um Danilo ein gutes neues Jahr zu wünschen. Unser obergescheites Tomtom hat uns dann für die Rückfahrt die Autobahnroute nach Lugano angezeigt. Tomtom und ich waren zwischenzeitlich sehr irritiert. Autobahn raus, rein, raus und wieder rein. Ich war ziemlich entnervt und sehr froh als wir Lugano erreichten. Der Rest der Fahrt war ruhig, mässiger Verkehr, gute Sicht und als Höhepunkt einen Starbucks Kaffee aus dem Automaten, im Kiosk vor dem Bernardino Strassentunnel. Ich melde mich so bald wie möglich für den beliebten Seniorenkurs an: "Wie bediene ich ohne Kollateralschaden einen Getränkeautomaten und mein Handy".
Ja und heute bekochen wir unsere Freunde Petra und Peter. Das wird bestimmt ein schöner Abend.
Freitag 3. Januar: Gestern Abend hat uns Heinz in seinem Turm-Haus bekocht. Er hat dort ein ständig wachsendes und berührendes, kleines Familienmuseum mit Erinnerungsstücken, Fotos, Gläsern, Tassen und weiteren Alltagsgegenständen eingerichtet. Eine wunderbare Pasta und guter Wein begleitete unsere Gespräche, genährt aus Erinnerungen zurück bis in die 70er Jahre. Wir kennen uns wirklich schon sehr, sehr lange.
Mittwoch 1. Januar 2020. Erika hat uns eingeladen zu ihrem 60. Geburtstagsfest. Zusammen mit ihrem Partner Thomas betreibt sie ein Gästehaus in Agrano. Am Morgen habe ich meine Geschenkidee spontan umgesetzt und mit der Motorsäge eine kleine Erika aus einem Stück Birkenholz gefräst.
Ich las in den letzten Wochen mit Begeisterung das Buch "Die Ermordung des Commendatore" von Haruki Marukami. Vor allem der begnadete Portraitmaler, der durch sein intensives Sehen, mit wenigen Strichen sein Gegenüber blitzschnell und in verblüffender Art malen kann hat mich gepackt.
Dieses "Erfassen" eines Menschen versuchte ich nun aus der Erinnerung heraus mit der Motorsäge zu erreichen. Roh aus dem Holz gefräst und unbemalt stand dann am Nachmittag die Erika auf dem Salontisch, umringt von allen Geburtstagsgästen, den Häppchen und dem Prosecco.
Erika trug in Echt ein quergestreiftes, wunderschönes Hosenkleid, in unterschiedlichen Grünen Farben. Das passte wunderbar zum nackten Birkenholz.
Montag 30. Dezember 2019: Nun sind ein paar Tage Ferien angesagt in Italien. Wir haben das Nötigste zusammengepackt und sind am Mittag losgefahren. Die Fahrt war sehr angenehm. Wenig Verkehr und gutes Wetter. Um 17 Uhr haben wir unser Ziel bereits erreicht und unser Domizil bezogen. Heinz hat schon am Morgen den Holzofen angemacht. Es braucht aber ein paar Tage, bis die Wände des kleinen Steinhauses aufgewärmt sind.
Wir haben uns vorgenommen total herunterzufahren, zu lesen, rumzuhängen und zu entspannen. Am Abend haben wir bei Silvia und Heinz gemeinsam gekocht und viel diskutiert. Sie haben uns vorgeschwärmt, wie lustig jeweils die Silvesterabende im Circolo von Agrano gefeiert werden. Wir haben uns darum entschlossen, das Neujahr gemeinsam in Italien zu feiern.
Der Silvesterabend war wirklich fulminant. Viele lange Tische für die Dorfbevölkerung und die Familien und im Eingangsbereich ein riesiger Kindertisch. Die Küchenchefin und das Personal waren hoch motiviert und alle gaben ihr Bestes. Wir sassen neben einer sehr lebhaften Gruppe von älteren Frauen aus dem Dorf. Es stellte sich dann heraus, dass alle verwitwet sind und sich regelmässig treffen. Richtig lustige und freche Hippiewitwerinnen. Nach dem üppigen und vielseitigen Neujahrsessen und gutem Wein zeigten sie dann auf dem Tanzparkett, was sie noch alles draufhaben. Sie hüpften, tanzten und sangen zusammen mit der Dorfjugend zu den grössten Hits der letzten Jahre. Ein riesen Gaudi mit viel Hoffnung für das kommende Altern...
Sonntag 29. Dezember: Nach den dichten Festtagen müssen wir heute alles wieder "Rückbauen". Putzen, Möbel und Spielsachen wegräumen, Weihnachtsbaum neutralisieren, Kühlschrank leeren, Glückwunsch- und Neujahrskarten lesen, Bettzeug und Kindersitz verstauen, Indianerzelt zusammenlegen, durchatmen etc.
Entspannen....
Samstag 28. Dezember: Heute heisst es bereits wieder Abschied nehmen. Vera, Soan und Jeremie fliegen am Abend wieder nach Berlin mit einigen Kilos mehr an ihren Körpern und in ihren Koffern..... Die Weihnachtswoche ist sehr schnell vergangen. Das ganze Haus voller Gäste, der kleine Soan Vera und Jeremie, Cathie und Eric... die Tage wurden archaisch destrukturiert und geprägt durch unseren kleinen Enkel. Er hat uns alle auf Trab und bei guter Laune gehalten. Am 26. sind wir zusammen nach Kriessern gefahren um die Familie Hutter bei Manuela und Paul zu treffen. Eine wunderbare Weihnachtsgesellschaft an einem grossen Tisch mit feinen Speisen und Getränken.
Gestern sind Eric und Cathie am Morgen wieder losgefahren Richtung Frankreich und am Nachmittag haben uns Antonietta und Medea besucht. Es war wirklich immer etwas los.
Freitag 20. Dezember: Ich habe diese Woche genutzt, um viele Pendenzen zu erledigen. In den letzten Monaten ist im Büro viel liegengeblieben. Korrespondenzen, Projektanfragen und Konzepte. Ich brauche nun dringend Zeit, um alle Autorenhonorare zu berechnen. Ich möchte das alles noch in diesem Jahr auszahlen können. Mir macht das grossen Spass. Es ist immer auch der Beweis, dass in unserem Verlag nicht nur viel produziert, sondern auch verkauft wird. Gut - ich ziehe mir keine Ärmelschoner an. Buchhalter Nötzli möchte ich dann doch nicht sein.
Heute hatte ich Besuch. Eine sehr interessante Heilpädagogin, die ich in Biel an der Edicion kennengelernt habe, wollte noch mehr vom Vexer Verlag wissen und mein Atelier anschauen. Wir haben uns sehr gut unterhalten. Es war sehr spannend. Während dem Gespräch öffnete sich für mich ein ganz neues Thema, das sich als sehr fruchtbar für eine neue Werkgruppe entpuppen könnte. Die Verlorenen...
Montag 16. Dezember: Heute ist Vera mit dem kleinen Soan angereist. Ich habe die Beiden mit dem Zug am Flughafen Kloten abgeholt. Wir hatten eine lustige Fahrt im Bistro. Soan hat die Gabe, sofort und sehr sympathisch Kontakt mit Menschen aufzunehmen. Das wird ein Gaudi - an diesen Weihnachten. Am Samstag trifft Jeremie ein und am Sonntag kommen noch seine Mutter Cathie und ihr Lebenspartner Eric aus Frankreich. Dichte Weihnachtstage sind angesagt.
Sonntag 15. Dezember: Die zwei Tage in Biel waren wirklich grossartig. Die Nacht in der Mansarde von Hansjörg und Theresa war sehr erholsam. Die Rückreise am Abend verlief auch problemlos. jetzt gibt es einfach wieder sehr viel aufzuarbeiten und zu reflektieren.
Samstag 14. Dezember: In den letzten zwei Tagen habe ich alles vorbereitet für die kleine Buchmesse Edicion in Biel. Ich habe viele Schachteln gepackt und das Programm zusammengestellt. Es macht Spass, wenn Monika jeweils fahren kann. ich habe dann nicht den "Bücher - Schlepperstress". Um 10 Uhr war ich schon verabredet mit Karin Mairitsch. Sie bringt ihre druckfrischen Bücher direkt nach Biel. Die Autofahrt verlief problemlos. Alles hat geklappt.
Die messe war für den Vexer Verlag ein grosser Erfolg. ich habe viele spannende Menschen kennengelernt und überraschend gut verkauft. das liegt eventuell auch daran, dass wir in diesem Jahr vier Werkbücher von Berner Künstler*innen herausgegeben haben, die alle sehr schön geworden sind.
Nun fehlt noch das Buch von Rudolf Steiner. das sollte im Februar fertig sein.
Mittwoch 11. Dezember: Ich bin sehr früh aufgestanden und war ziemlich nervös. Ich musste um acht Uhr im Martaheim sein, um die Montage meiner aktuellen Kunst am Bau Arbeit zu begleiten. Es ist immer sehr aufregend, wenn man ein Jahr an einer Idee gearbeitet hat und dann ist alles plötzlich in einem halben Tag montiert und unverrückbar fixiert. Es gab noch einige Aufregung wegen der Stromzufuhr. Der Elektriker hatte alles so geschaltet, dass die Leuchtkästen gedimmt werden können. Ich will das aber auf keinen Fall. Diese Bilder brauchen immer das volle Licht, sonst wird die Wirkung trübe. ich möchte strahlende Eindrücke und festliche Erinnerungen wecken bei den zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohnern.
Das war ein aufregender und beglückender Tag.
Monika hat mich dann wieder einmal überrascht. Sie hat zur Feier des Tages einen Tisch im Baratella reserviert. das hat richtig gut getan. Endlich ankommen, und die Gemeinsamkeit feiern.
Dienstag 10. Dezember: Geburtstag von Monika und von mir. Wir haben gar keine Zeit zum Feiern. Ich muss nach Bern für eine Sitzung von Swiss Culture im Käfigturm. (das ist kein Witz...) Im Zug hatte ich die Gelegenheit mit Martha Monstein vom Thurgauer Kulturamt und mit ihrer Assistentin zu reden. Das war anregend und sehr spannend. Ich liebe solche spontanen Begegnungen. Da erfährt man oft mehr wie an durchstrukturierten Sitzungen.
Die Sitzung in Bern war auch sehr lebendig. Hans Läubli, der langjährige Geschäftsführer von Suisse Culture wird nun abgelöst von Alex Messzmer. Er wird sicher versuchen, mehr Europäische Themen einfliessen zu lassen. Schlussendlich muss die Lobbyarbeit aber vor allem in der Schweiz geleistet werden. Der Europäische "Kulturmarkt" ist ja für alle offen.
Ich war dann gegen acht Uhr wieder zurück in St. Gallen. Monika musste am Abend arbeiten und ich war ziemlich grummelig und habe einen schlechten Krimi angeschaut.
Montag 9. Dezember. Heute Mittag bin ich nach Zürich gefahren für die letzte Vorstandssitzung 2019 von Visarte Schweiz. Eine lange Aufräumsitzung mit sehr vielen Themen.
Sonntag 8. Dezember: Ein intensiver Tag um gemeinsam herunter zu fahren.
Samstag 7. Dezember: Monika und ich hatten ein sehr schönes und unaufgeregtes Wiedersehen. es gab sehr viel zu erzählen. Wir haben uns entschlossen heute nach Winterthur zu fahren für ein Konzert in der Villa Streuli von Petra Ronner und Thomas Bächli. Es war ein sehr schöner und stimmiger Morgen. Anschliessend haben wir die Jahresausstellung der Winterthurer Künstler im Kunstmuseum angeschaut. Es gibt einige sehr interessante Werke zu sehen. Theres Wey hat drei wunderschöne Malereien präsentiert. Mich hat das vor allem sehr gefreut, weil ich sie gerade vor einigen Tagen zufällig wieder einmal getroffen habe in der Kunsthalle, anlässlich der Diskussion um faire Künstlerhonorare.
Nach dem Kunstmuseum sind wir zum Fotomuseum spaziert. Dort wird eine ganz tolle Ausstellung "Als ob die Welt zu vermessen wäre" vom Fotografen Guido Baselgia präsentiert. Er bereiste 2018 das Amazonasbecken von Ecuador und Peru. Zur Ausstellung ist auch ein sehr schönes Buch erschienen bei der Editione Periferia.
Freitag 6. Dezember: Heute ist der Finnisch vom grossen Reinemachen angesagt, bevor Monika zurückkommt. Putzen war schon immer gut für die psychische Reinigung. Ich freu mich. Es gibt sehr viel zu berichten und anzuhören.
Donnerstag 5. Dezember: Es wird Zeit für einen Hausputz. Morgen kommt Monika von Thailand zurück und ich möchte natürlich nur den besten Eindruck machen. ich hatte mir vorgestellt, dass ich von morgen früh bis in die Nächte hinein malen werde, wenn Monika nicht da ist. Es hat sich aber ganz anders ergeben. Ich hatte viel Zeit nachzudenken und Ideen zu skizzieren. manchmal scheint mir das Reflektieren und das Nachdenken über die Kunst wichtiger wie das Realisieren. Das Ausführen einer dringenden Arbeit geht dann meistens sehr rasch.
Vor einigen Tagen habe ich ein dubioses Telefongespräch geführt. Ein Händler aus Dubai wollte mir alle zur Verfügung stehenden grossen und kleinen Malereien abkaufen. Er wollte, dass ich ihn in Mailand besuche am Wochenende, um den Deal zu besprechen. Der Typ hat mich total nervös gemacht. Ich habe keine Lust in einer Hotellobby in Mailand Kunst zu verkaufen. Ich habe ihm dazu geraten, meine Galeristen in Basel oder Wien zu besuchen.
Mittwoch 4. Dezember: In den letzten Tagen und Wochen hat sich alles um die Vexer Bücher gedreht. Bestellungen erledigen, Lager optimieren, Anfragen beurteilen und beantworten. In diesem Jahr haben wir so viele tolle Projekte realisieren können. Seit Vera in Berlin mitarbeitet werden wir richtig überrollt mit Angeboten von spannenden Buchprojekten. Es ist ein Wahnsinn was alles läuft. Eigentlich müssten wir mindestens fünf Mitarbeitende sein - aber dann müssten wir noch mehr machen um über die Runden zu kommen.
Am Abend fahre ich nach Zürich für die letzte SWIPS Sitzung in diesem Jahr.
Die Stimmung war sehr gut. Die Bedürfnisse und die Voraussetzungen der einzelnen Verlage sind extrem unterschiedlich. Ich geniesse diese Gespräche aber immer wieder.
Dienstag 3. Dezember: Um neun Uhr war ich verabredet im Neubau vom Martaheim, um die Montage meiner Kunst am Bau Arbeit zu besprechen. der Innenausbau ist nun praktisch fertig. Es werden noch kleine Retuschen gemacht. Ich freue mich sehr, endlich meine grossen leuchtkäsen montieren zu können.
Montag 2. Dezember: nach einer Buchmesse gibt es immer sehr viel nach zu arbeiten. Kontakte sichern, Adressen sortieren, Bücher nachsenden, alle Notizen entziffern und hoffen, dass nichts vergessen geht. Nach jeder Messe liegen neue Angebote für Buchprojekte auf dem Tisch, die seriös geprüft werden müssen.
Jetzt möchte ich mich aber wieder einmal richtig intensiv um meine eigene Arbeit kümmern. Zeichnen malen und nachdenken...
Am Abend traf ich Hans Jörg Geiger an der Bar beim Kinok. Ich musste ihm seine Zeichnungen zurückgeben, die ich für das John Berger Buch ausgewählt hatte. Anschliessend besuchte ich die feierliche Kulturpreisvergabe in der Lokremise. Der Tänzer und Choreograf Martin Schläpfer wurde geehrt mit dem grossen Kulturpreis der St. Galler Kulturstiftung des Kantons.
Sonntag 1. Dezember: Die letzten drei Tage waren sehr anstrengend. Ich präsentierte unsere Neuerscheinungen an der Volumes, in der Kunsthalle Zürich. Die Messe war sehr gut besucht. Bis am Samstag um 17 Uhr verkaufte ich aber kein einziges Buch. Am Freitag kaufte niemand, weil am Abend eine grosse Party angesagt war. Wer nimmt schon Bücher an eine Party mit. Am Samstag hatte ich das Gefühl, dass junge Studentinnen und Studenten aus dem Kunst- und dem Grafikbereich alles sehr genau studierten an der Messe. Dann ging plötzlich die Post ab. Ab fünf wurden dann die ausgewählten Bücher eingekauft. Ich hatte alle Hände voll zu tun und das geduldige Warten und Ausharren hatte sich gelohnt. Am Nachmittag hatte ich ein lustiges Erlebnis mit dem Musiker Dieter Meier. Ich fragte ihn: "Herr Meier was kann ich Ihnen anbieten"? Er tippte direkt auf die neue Publikation von Michael Meier & Christoph Franz und sagte: "Das muss ich kaufen." Er tippte auf die Etikette, die auf der Geldzählmaschine auf dem Umschlag angebracht war und sagte - das brauche ich. Auf der Etikette steht Blank Brothers. Dieter meinte, das müsse er unbedingt haben für seinen Musikpartner Blank.
Freitag 29. November: Monika ist nun schon drei Wochen in Thailand. Ich bekomme täglich kleine Botschaften per WhatsApp. Fotos von schönen Bäumen, überfüllten Gassen, Tempeln, Hochhäusern, Strassenküchen etc. Ab und an ein Selfie. Ich koche mir täglich eine schöne Mahlzeit und geniesse einen guten Wein. Heute Mittag habe ich noch eine Besprechung in der Geschäftsstelle von Visarte Schweiz. Anschliessend fahre ich mit meinen Büchern an die Volumes im Löwenbräu. Ich bin gespannt was es da alles zu sehen gibt.
Mittwoch 28. November: Am frühen Nachmittag bin ich nach Bern gefahren. Im Gepäck die neuen Bücher von Dominik Stauch. Wir feiern die Buchpremiere anlässlich seiner Ausstellungseröffnung in der Galerie B. Bischoff und Partners im Proger in Bern. Das sehr schön und aufwändig gestaltete Künstlerbuch hat den Titel: "dig a pony" mit einem spannenden Text von Cathrina Sonderegger. Die Ausstellungseröffnung war sehr gut besucht. Nach den Eröffnungen von Vincent Chablais im OKTOGON, der Präsentation von Lisa Hoever im Milieu, war das nun der dritte Anlass mit neuen Vexer Büchern in Bern. Eine tolle Ernte kann ich da nur sagen. In den letzten Wochen war ich sehr viel mit dem Zug unterwegs und habe überraschend viele spannende Menschen kennengelernt. Irgendwie scheint es mir, dass Reisende im Zug wieder mehr Lust haben Kontakt aufzunehmen und miteinander zu reden. Reale Begegnungen und Gespräche scheinen plötzlich das anonyme Getipe am Handy abzulösen. Ich unterhielt mich im Speisewagen wunderbar mit einem leitenden SBB Ingenieur über die Probleme im öffentlichen Verkehr, über Planung, eingefrorene Weichen, Verspätungen, nicht funktionierende Toiletten etc. Mit einer Studentin aus Südkorea, die an der Uni in St. Gallen internationale Beziehungen studiert diskutierte ich den realen Wert des grossen Gemäldes von Gerhard Richter, das an der Universität St. Gallen hängt und auf dem Markt auf vier Millionen geschätzt wird. Ich habe dann der Studentin erzählt, wie meine gleich neben Gerhard Richter installierte, dreiteilige Arbeit 1986 für den Neubau des Audimax und der Bibliothek entstanden ist. Und auf der Fahrt nach Bern lernte ich einen Ökonomen kennen, der für das Magazin und für die Zeit Artikel schreibt und sich zudem sehr für zeitgenössische Kunst interessiert.
Zugfahrten werden wieder spannender.
Dienstag 27. November: Kurz vor Mittag ist Johannes Hedinger eingetroffen, um einen Koffer voll mit Büchern abzuholen. Der Koffer mit 67 Büchern war so schwer, dass ihn Johannes nicht alleine tragen konnte. Er fährt mit dem Zug nach Zürich. Bein Ein- und Aussteigen braucht er aber sicher Hilfe. Am Besten wäre eine Hebebühne...
Am Abend war ich eingeladen, an einer Podiumsdiskussion im Café des Art in der Kunsthalle Winterthur teilzunehmen. Die Diskussion verlief sehr intensiv und teilweise recht emotional. Von Visarte Schweiz sass auch Regine Helbling im Publikum. Die Diskussion wurde moderiert von Karin Salm. Auf dem Podium sassen Konrad Bitterli, Franziska Furter, Sebastian Utzni und ich. Karin Salm erlebte ich nun das dritte mal als Diskussionsleiterin. Sie ist sehr kompetent und immer super gut auf das Thema vorbereitet. Im Publikum sassen viele Künstlerinnen und Künstler von Winterthur, die ich teilweise seit den frühen 80er Jahren kenne.
Montag 25. November: Am frühen Morgen wurde ich von einer Speditionsfirma informiert, dass sie um 10 Uhr zwei Paletten mit den Büchern "Landscape #1" liefern werden. Eigentlich müsste ich aber an einer Besprechung zum Thema "angemessene Honorare für Kunstschaffende" bei Visarte Schweiz teilnehmen. Wir sind daran die Honorarleitlinien zu überarbeiten... ich musste meine Teilnahme kurzfristig absagen.
Das neue Buch ist sehr schön und inhaltlich interessant geworden. Am Nachmittag habe ich alle pendenten Bestellungen erledigt und habe dann alles eingekauft für das Nachtessen.
Am Abend habe ich Vanja zum Essen eingeladen. das wurde ein sehr kurzweiliger aber langer und intensiver Gesprächsabend mit gutem Essen und feinem Wein.
Samstag 23. November: Ich musste früh aufstehen, um den Zug um 8 Uhr nach Chur zu erwischen. Um 10.30 Uhr war die Jahresversammlung von Visarte Graubünden angesagt. Das ist wirklich eine tolle Gruppe mit vielen interessanten Künstlerinnen und Künstlern. Dominik Zehnder und Lukas Bardill haben die Versammlung sehr sympathisch und kompetent durchgeführt. Nach dem Mittagessen haben wir gemeinsam offene Ateliers, Werkstätten und Galerien in Chur und Umgebung besucht und am Abend wurde die Jahresausstellung der Bündner Künstlerinnen und Künstler im Kunstmuseum eröffnet. Es war eine grossartige Stimmung rund um eine sehr liebevoll und kompetent aufgebaute Ausstellung.
Viele interessierte Menschen, gute Kunst, kompetente Kunstschaffende, richtig gute und nachhaltige Gespräche. Als Abschluss dann eine sehr lustige Rückfahrt im Zug mit Christoph Rüttimann. Wir hatten sehr lange Zeit, Fragen des Urheber- und Abbildungsrechts zu diskutieren.
Ein Tag der voller Leben, voller prallem Leben war. Kunst tut oft sehr gut.
Freitag 22. November: Ein ganz wunderbares Jahresessen im Nextex für die Visarte Künstlerinnen und Künstler. Gute Stimmung, gutes Essen, tolle Gespräche und viele interessante Menschen.
Donnerstag 21. November: Ich hatte einige ruhige Tage für mich alleine. Zeit zum Nachdenken und planen. Heute habe ich mich lange vorbereitet für das Podiumsgespräch mit Sally De Kunst, Miriam Wanner und Stefanie Hoch im Nextex in St. Gallen, anlässlich der Finissage der Ausstellung von der Künstlergruppe COSMOS.
Ich habe das organisiert, um das Buch " This Book is Yours" Recipes for artistic collaboration" von Sally De Kunst vorzustellen. Sie leitete vier Jahre lang die Künstler Residenz in Romainmôtier, die vom Migros Kulturprozent finanziert wurde. Leider sind nicht sehr viele Leute gekommen. Das Gespräch wurde aber sehr intensiv und intim. Ich glaube das war ein sehr wertvoller und persönlicher Abend.
Montag 18. November: Ein ruhiger Sonntag, ein guter Wochenstart und am Abend eine schöne Feier von Swiss Culture im Bernhard Theater in Zürich. Networking in alle Richtungen. Ich hatte dann eine lustige Rückfahrt im Zug mit Gabriela Falkner und Bernard Tagwerker. Er hat viele alte Geschichten erzählt aus seiner Zeit als Präsident von Visarte Schweiz.
Samstag 16. November: Gruppenkonferenz an der Kasernenstrasse in Zürich um 11 Uhr von Visarte Schweiz zum Thema Lobbying, politische Arbeit, Networking etc. Als Gäste waren Hugo Schittenhelm und Eva Maria Würth eingeladen. Die beiden Vorträge waren sehr anregend und hilfreich, um über zukünftige Vorstösse und Aktivitäten nach zu denken. Die Stimmung und die vielen differenzierten Rückmeldungen waren sehr gut.
An diesem Samstag war ich war einmal mehr mit meinem Bücherwagen unterwegs. Am Abend war bei Tomi Wolfensberger eine Buchpräsentation von allen Vexer Neuerscheinungen angesagt. Tomi hat eine wunderschöne Sonderedition gedruckt für Dominik Stauch und sein Buch "Dig a Pony". Ein schöner Abend mit den Familien Wolfenberger, Stauch und vielen bekannten und unbekannten Freunden aus der Kunstwelt.
Freitag 15. November: Am Mittag bin ich zum Jahresessen bei der Swiss Life eingeladen. Sie verwalten die Taggeldkasse von Visarte und auch den Unterstützungsfond. Im letzten Jahr erschien die erste Edition für die finanzielle Verbesserung vom Unterstützungsfond. Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger haben ein sehr schönes Kunstblatt gemacht. In diesem Jahr ist die zweite Edition erschienen von Pipilotti Rist, mit dem schönen Titel "Gnadenschaf". Ich finde es grossartig, wenn Solidarität unter Kunstschaffenden gelebt wird. Kunst ist ja nicht nur Handelsware. Kunst ist für mich immer auch etwas sehr persönliches. Persönliche Erlebnisse, die künstlerisch umgesetzt, öffentlich gemacht, und somit geteilt werden können.
Nach dem sehr anregenden und interessanten Austausch beim Mittagessen bin ich dann mit Benjamin Dodell nach Bern gefahren. Er ist bei Visarte CH zuständig für die sozialen Belange. Wir hatten ein sehr kurzweiliges und zielgerichtetes Gespräch während der Zugfahrt. Wir konnten viele Punkte bereden.
In Bern bin ich dann mit meiner schwer mit Büchern beladenen "Emma", (das ist mein übergrosser Einkaufswagen) an die Münstergasse spaziert. Ich war mit Lisa Hoever verabredet. Am Abend war die Buchpremiere vom ihrem neuen Buch "Nomaden" geplant im Milieu. Lisa hat eine grossartige Ausstellung eingerichtet und alles vorbereitet. Es wurde ein fulminanter Abend mit sehr vielen interessanten Gästen. Ulrich Look war total begeistert von den Arbeiten seiner Ex. Michael Mettler, der die Texte für das Buch geschrieben hat hielt eine stimmige Rede und spielte zwei kleine Stücke auf der Maultrommel. Ein wunderbarer und sehr stimmiger Abend. (Und erfolgreich war der Anlass auch - ehrlich!) Ich habe dann noch den neun Uhr Zug erwischt und war in der Nacht um halb eins zu Hause.
Donnerstag 14. November: Ein schöner Tag im Atelier. Umräumen, Platz schaffen, sinnieren - und frieren. Denken und staunen. Pläne schmieden - das gibt warm.
Mittwoch 13. November: heute habe ich im Atelier vieles umgestellt und optimiert. Am Bücherlager arbeite ich schon lange. Nun musste ich Platz schaffen für drei grosse Planschränke. Ich habe mit Matthias Stebler um 16 Uhr abgemacht, um nach Heiden zu fahren. Wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen und Matthias hatte viel zu erzählen. ja und dann standen wir vor dem haus der Künstlerin Baudenbacher. Der Vornahme ist mir grad entfallen. Ach - Eva heisst sie. Die Künstlerin ist vor drei Jahren gestorben und ihre Kinder räumen nun das Haus. Als ich dann die drei Schränke sah, war ich froh, dass ich den Transport nicht mit Monika zusammen gemacht habe wie ursprünglich geplant. Ein Schrank war riesig und schwer. Zum Glück hatte Matthias Traggurten dabei. Mit Monika zusammen wäre das gar nicht machbar gewesen. na ja und dann hat sich noch herausgestellt, dass der Felix Baudenbacher unsere Tochter Vera kennt - und so weiter. War nett. Wir fuhren dann schnell los. Die Schränke mussten ja noch an die Lukasstrasse. Beim Ausladen ist mir eingefallen, dass die zwei kleineren Planschränke aus der Schreinerei Leuthold stammen müssen. Das sind sozusagen "Urplanschränke". Ich muss mal Martin fragen...
Dienstag 12. November: Heute erwarte ich Michael Meier & Christoph Franz. Sie holen die frisch gedruckten Bücher ab. Ich bin sehr froh, dass ich bei diesem Projekt im letzten Moment noch eingestiegen bin. Krispin ist eine wirklich super gute Grafikerin und die Künstler sind eine Bereicherung für diesen Planeten.
Montag 11. November: Mein erster Tag alleine begann total unspektakulär. Kaffee, Zeitungen, Post erledigen etc. Um 14 Uhr musste ich den Zug erreichen nach Zürich und dann nach Luzern. Fanni Fetzer, die Direktorin vom Kunstmuseum Luzern hat mich eingeladen, anlässlich der Tagung der Museums und Kunsthallen Leiter-Innen über unseren Visarte - Vorstoss für angemessene Honorare von Kunstschaffenden zu referieren. Es war eine muntere Schar von 22 Ausstellungsmacherinnen und Museumsleuten. In der Diskussion stellte sich heraus, dass alle Anwesenden für eine faire Honorierung von Künstlerinnen und Künstlern einstehen bei Einzelausstellungen. Es wurde aber die Meinung vertreten, dass Honorare bei Gruppenausstellungen die Institutionen finanziell überfordern würden. Ich bin klar der Meinung, dass das eine reine Frage des Budgetierens von Ausstellungsprojekten ist. Bei Superstars müssen ja riesige Summen für Transporte und Versicherung ausgegeben werden. Und wenn die internationalen Künstlerinnen und Künstler ihre Assistenten losschicken wird es auch nicht billig. "Ich habe den Spruch "Hilfe die Assistenten kommen" im Ohr. Nach dieser sehr offenen Runde und einem interessanten Meinungsaustausch bin ich sehr optimistisch, dass unser Anliegen in vielen Fällen realisierbar ist. Na ja, es wird noch viel zu reden geben aber für das sind wir ja da. Oder? Ich habe heute wieder einmal die Bahnstrecke über Rotenturm gewählt. Das ist einfach eine sehr schöne Reiseroute.
Sonntag 10. November: Eigentlich ein ganz normaler Sonntag mit Frühstücksei, Zeitungslektüre und vielen feinen Speisen, wenn da nicht der Abschied wäre. Monika und ich haben aber kein grosses Theater gemacht. Ich weiss ja, dass sie mit ihren guten Freundinnen ein starkes Team sein wird. Eri, Irène und Monika, die drei "Musketierefrauen", die quer durch Thailand reisen und dann am Schluss noch unseren alten Freund Nok besuchen.
Samstag 9. November: An diesem Wochenende hat im Kunstmuseum die Buchpräsentation "good life books" stattgefunden. Um 16 Uhr war ich als Verleger eingeladen zur Podiumsdiskussion mit Lorenzo Benedetti, Jiajia Zang, Katalin Deér, Jiri Makovec. Das war gut besucht und das Gespräch war sehr anregend. Ich habe gestaunt, wie gut sich Lorenzo nun auch auf Deutsch ausdrücken kann. ja das war wirklich gut. Anschliessend traf ich wieder einmal Albert Oehlen. Er hat zusammen mit Norbert Möslang eine Soundinstallation im Museumscafé kreiert. Ich konnte leider nicht sehr lange bleiben - besser gesagt, ich wollte nicht zu lange bleiben, weil morgen Monika für vier Wochen nach Thailand fliegt.
Freitag 8. November: Die letzten Tage waren sehr dicht und erfolgreich auf allen Ebenen. Heute erwarte ich vier handgebundene Musterbücher, die speziell angefertigt werden mussten für die heutige Buchpremiere "Landscape #1" von Johannes Hedinger im Bündner Kunstmuseum. Wir konnten die neue Publikation vorstellen anlässlich des Symposiums zum Thema Landschaft, das von Monika Ursina Jäger geplant wurde. Ich habe mir am Nachmittag die Ausstellung von Hans Danuser in der Galerie von Luciano Fasciati angeschaut. Die Ausstellung ist sehr empfehlenswert und überraschend. Anschliessend habe ich einige spannende Vorträge im Museum angehört und die von Nicole Bachmann choreografierte Tanzperformance mit drei Tänzerinnen genossen.
Am Schluss des Programms fand dann die Buchpremiere statt. Johannes Hedinger stellte das ILEA - "Institute for Land and Environmental Art" und das neu Buch vor. Geplant ist eine Buchreihe im Vexer Verlag, in der alle zwei Jahre eine neue Publikation erscheinen wird zum Thema Landschaft und Kunst. im Mittelpunkt stehen die Outdoor - Biennale Safiental und die Alps Art Academy.
Dienstag 5. November: Heute wurden die restlichen Bücher von Meier & Franz angeliefert. Ich musste den ganzen Tag viele Pendenzen erledigen, die sich letzte Woche angestaut hatten. Ein richtig langer Büro- und Versandtag... Am Abend waren wir in der Kunsthalle zum Freundesessen eingeladen. Florian Germann hat eine sehr schöne Edition geschaffen für die Freunde der Kunsthalle. Ein sehr anregender Abend.
Montag 4. November: Heute um 9.30 Uhr kann ich endlich meinen Zahnarzttermin wahrnehmen, den ich zwei Mal verschieben musste. Heute ist alles wieder etwas schneller. Um 12.30 Uhr fährt mein Zug nach Bern. Ich habe zusammen mit Regine einen Termin beim Bundesamt für Kultur, für das Jahresgespräch zur Arbeit von Visarte. Das Treffen war sehr angenehm. Die Zugfahrten können wir jeweils sehr gut nutzen, um alle anstehenden Fragen zu diskutieren.
Sonntag 3. November: Die Rückfahrt von Italien in die Schweiz war problemlos und schnell. Im Sommer ist das immer viel anstrengender. Die Renovationsarbeiten an unserem Haus sind nun abgeschlossen. Nur das Gerüst muss noch abgebaut werden. So macht es richtig Freude wieder nach Hause zu kommen.
Mittwoch 30. Oktober: Wir sind frühzeitig aufgestanden und zurück nach Bex gefahren. Wir haben dort die eindrückliche, historische Salzmiene besucht. Die Fahrt im winzigen Mienenzug in den Berg hinein, in eine längst vergangene Zeit, war sehr speziell und anregend. Die Minenarbeiter haben 26 Jahre lang geschuftet und von Hand, mit einfachsten Werkzeugen, den Stollen in den Berg gehauen, bis dann endlich Salz gefördert werden konnte. Ein aus heutiger Sicht unvorstellbarer Kraftakt.
Am Mittag sind wir weitergefahren nach Brig und dann über den Simplon nach Italien. Wir freuten uns auf ein paar Tage Ruhe in unserem winzigen Häuschen oberhalb von Agrano. Ich war schon sehr lange nicht mehr dort. Als Erstes habe ich endlich wieder einmal meinen kleinen, nun schon fast drei Meter hohen Mammutbaum "Felice" besucht. Ich habe den Baumschutz aus Ästen, rund um Felice verstärkt, damit die Wildschweine keinen Schaden anrichten können und ich räumte das schnell nachwachsende Gebüsch rund um den Baum weg.
Wir hatten sehr schöne und erholsame Tage mit Silvia und Heinz. Ich konnte es natürlich nicht lassen, in einem steilen Waldstück viele wild wachsende Kastanien zu fällen und aufzuräumen.
Die Tage in Italien haben gut getan. Wir haben fein gegessen, gute Weine getrunken und uns ordentlich erholt.
Dienstag 29. Oktober: Monika und ich sind heute sehr früh aufgestanden. Wir mussten um 11 Uhr in Bern sein, um die Bücher von Lisa Hoever beim Kanton abzugeben und um Lisa zu treffen. Das hat alles wunderbar geklappt. Wir haben in Bern gemeinsam etwas kleines gegessen und Monika und ich sind anschliessend nach Bex gefahren. Ich bin eingeladen für die nächste Skulpturen Ausstellung in Bex. Wir haben uns den schönen Park angeschaut und einen guten Platz für mein Projekt ausgesucht.
Monika hat in St. Maurice, einem Nachbardorf von Bex, ein Zimmer gebucht in einem alter Palast, hoch oben am Berg. Romantik pur... Am Abend haben wir in St. Maurice wunderbar gegessen in einem bekannten Kaffee. Wild aus der Region, Wein aus der Region, Gemüse aus der Region und Wasser aus Frankreich.
Montag 28. Oktober: Nach unserem wunderbaren, anregenden und langen Wochenende zusammen mit Vera und Soan fühle ich mich erleichtert, dass alles so gut gelungen ist. Heute muss ich mich um einige wichtige organisatorische Dinge kümmern für mein Kunst am Bau Projekt für das Marthaheim.
Heute ist auch ein grosser Bücherversand geplant. Die Pakete stapeln sich.
Freitag 25. Oktober: Ein strenger Tag. Wir mussten alles vorbereiten für die bevorstehende Buchpremiere im Raum für Literatur. Der Abend war überwältigend. Über 150 interessierte Menschen waren da. Der Raum war rammelvoll. Jens Lampater, der Kulturbeauftragte der Stadt Schaffhausen hat eine schöne Einführung zu diesem Literatur - Förderprojekt der Ostschweizer Kantone und dem Fürstentum Lichtenstein gemacht. Bei meinem John Berger Projekt "Geografie der Freiheit" haben 25 Autor*innen und Künstler*innen mitgewirkt. Die Buchpremiere wurde musikalisch umrahmt durch "die freyleken". Die drei Musikerinnen haben eine wunderbare Stimmung geschaffen. Nun hoffen wir natürlich, dass sich das Buch in vielen öffentlichen und privaten Bibliotheken unter John Berger einreiht. Gleich neben dem sehr schönen Buch (mit dem zu dicken Papier) "John Berger - John Christie - I send you this cadmium red..." Das überhitzte - knallrote Gesicht der Künstlerin Andrea Vogel auf unserem Buchumschlag passt da wirklich bestens.
Donnerstag 24. Oktober: Heute Nachmittag bin ich nach Bregenz gefahren und traf dort zufällig den legendären und nun pensionierten Verlagsvertreter Markus Wieser auf einem Bänkchen sitzend. Er hat erfolgreich Werbung gemacht für unser neues Buch "Geografie der Freiheit". Anschliessend habe ich mir die aktuelle Ausstellung im Kunsthaus Bregenz angesehen. Die junge Künstlerin Raphaela Vogel aus Nürnberg hat eindringliche Video und Sound - Installationen für die Räume geschaffen. Eine irritierende Bilder- und Klangwelt mit Endzeitstimmung. Der schwarz weiss Film von Helke Sander im Untergeschoss war kaum auszuhalten. Eine junge Frau klettert mit ihren zwei Kleinkindern auf einen Baukran und wirft Flugblätter ab mit der Forderung, dass sie eine bezahlbare Wohnung braucht...
Ein Film, der nach einer realen Geschichte aus den 80er Jahren nachgespielt wurde...nach diesem Film musste ich mich zuerst wieder etwas erholen, bevor ich zum Bahnhof spazierte. Der wirkliche Grund meiner Reise nach Bregenz war ja nicht nur die Kunst sondern ich wollte Vera und Soan beim umsteigen in Bregenz helfen. Vera fuhr das erste Mal mit Soan im Zug von Berlin in die Schweiz. das kann ja sehr anstrengend sein. In Bregenz war die Umsteigezeit nur drei Minuten. Da wollte ich helfen. Es war dann alles sehr unproblematisch. Soan war gut gelaunt und Vera und ich hatten auf der Reise nach St. Gallen viel Zeit uns auszutauschen.
Mittwoch 23. Oktober: Gestern und heute sind die Bücher von Michael Meier und Christoph Franz in zwei Tranchen per Kurier direkt vom Flughafen in St. Gallen eingetroffen. Heute Nachmittag holten mich die Künstler mit den Büchern ab. Wir fuhren dann direkt nach Zürich zur Einweihung ihres Kunst am Bau Werkes an der Uni Zürich. Die Einweihung des Werks und die Buchpremiere waren ein grosser Erfolg. Gute Reden, gute Stimmung und viel Interesse. Ein erfüllender Abend. Die Publikation "Deceitful Habits in a Human's Soul" wurde von Krispin Hee in Berlin gestaltet und bei der DZA in Altenburg produziert - ein Wurf! Die Laudatio hat Dorothee Messmer vom Kunstmuseum Olten gehalten.
Dienstag 22. Oktober: Heute Nachmittag bin ich nach Zürich gefahren zur Tagung vom Verein Kunstmarkt Schweiz in der Luma Stiftung im Löwenbräu. Der Nachmittag war sehr spannend. Verschiedene Akteure aus dem Kunstmarkt erzählten aus ihrem Alltag als Kunsthändler. Das war wirklich interessant. Ein Galerist aus Spanien forderte, dass Galerien Ablösesummen bezahlen müssten, wenn sie Künstler von einer Galerie übernehmen. Kunst und Fussball. Ein neuer Transfermarkt für Künstler und Künstlerinnen. Es wird immer absurder in der Kunstwelt.
Ich konnte dann mit Ulrich Meinherz vom Sitterwerk mit dem Auto nach St. Gallen zurückfahren. Das war eine gute Möglichkeit zur Reflexion der Kunstmarkt Tagung.
Montag 21. Oktober: Heute hat es geklappt. Die John Berger Bücher sind eingetroffen. Monika und ich haben eine kleine stille Feier abgehalten. Mehr als zwei Jahre Arbeit steckt in diesem Buch. Das ist ein überwältigendes Gefühl. Gelebte Zeit. Nun müssen wir alles für die Buchpremiere vorbereiten, die am Freitagabend im Raum für Literatur stattfindet. In den letzten Tagen habe ich das ganze Bücherlager neu geordnet. In 35 Jahren Verlagsarbeit kommen einige Tonnen Bücher zusammen. Es wurden aber auch einige Tonnen verkauft. Wenn ich mir vorstelle, wie viele Bücherpakete ich in den letzten 35 Jahren zur Post gebracht habe bekomme ich Krämpfe...
Freitag 18. Oktober: Ich sitze wie auf Nadeln. Ich habe rumtelefoniert, um den Buchtransport nach zu verfolgen. Die Transportfirma kann mir keine Auskunft geben. Ich habe nun den Plan, dass ich um 14.45 Uhr mit dem Zug nach Berlin reise. Über München. Dann wäre ich zur Überraschung meiner Liebsten in der Nacht um 23.00 Uhr in Berlin.
Am Mittag kontaktierte ich noch einmal die Transportfirma. Sie wissen nichts. Ich muss warten und warten... meine Überraschungsreise mit dem Zug kann ich vergessen. Am Abend bekomme ich den Bescheid, dass die Bücher am Montag geliefert werden. Scheisse.
Donnerstag 17. Oktober: Ich habe heute meine Reise nach Berlin abgesagt. Mein Flug wäre heute um 12.45. Ich habe leider niemanden gefunden, der morgen den grossen Büchertransport für mich übernehmen könnte. Monika unterstützt Vera in Berlin und sie kümmert sich um den kleinen Soan, damit Vera die Vexer Präsentation im neuen Raum aufbauen und vorbereiten kann.
Dienstag 15. Oktober: Bei uns ist nun das Baugerüst aufgebaut. Die Arbeiten können beginnen.
Montag 14. Oktober: Monika fliegt heute nach Berlin. Ich kümmere mich um die Renovationsarbeiten. Die Dachkännel werden ersetzt, neue Kaminhüte aufgesetzt, das Dach wird abgedampft, ein Schneefänger wird montiert etc. und ich male alle Untersichten, Gugeren, Fensterumrandungen und so weiter. Ich wollte eigentlich am Donnerstag auch nach Berlin fliegen. Nun ist aber ein Büchertransport angesagt worden mit meinem John Berger Projekt. Transporte werden immer komplizierter. Manchmal muss man tagelang bereit stehen und am Abend kommt die Absage. Es hat auch heute nicht geklappt. Die Bücher sollen nun am Freitag geliefert werden - und ich habe für Donnerstag einen Flug nach Berlin gebucht. Keine Ahnung wie ich das machen soll...
Donnerstag 10. Oktober: diese Woche hat hektisch angefangen. Viele Transporte und viel organisatorisches für Visarte, für mich und für die Renovation unserer Häuser. Heute erwarte ich die Bücher von lisa Hoever und dann kommen die Gerüstbauer. Am Mittag fahren wir nach Basel. Wir werden das Kunstmuseum besuchen und am Nachmittag sind wir bei einem Sammler eingeladen, um frühe Werke von mir anzuschauen. Das war sehr nett, direkt am Rhein. Lustig ist, dass ich die Spiegelung im Wasser, am alten Rhein in Rheineck aufgenommen und dann gemalt habe. Nun hängt das Bild schon einige Jahre am Rhein in Basel. Dazu sind auf einer Wand auch eine Reihe Radierungen von mir gehängt aus dem Jahr 2000, mit Motiven aus einem Hamam in Marokko und mitten drin hängt noch ein Landschaftsbild von Miriam Cahn. Das sind so überraschende Treffen der anderen Art.
Um 18 Uhr waren wir bei Roger Diener und Mariam eingeladen. Sie gaben ein kleines Fest. Roger wurde als Architekt vom Bauhaus mit dem Ehrendoktortitel ausgezeichnet. Wir haben viele Bekannte und gute Freunde getroffen. Es war sehr anregend und auf eine sehr schöne Weise richtig festlich.
Samstag 5. Oktober: Gestern habe ich zusammen mit Vanja die Homepage und die Einträge im VLB gemacht. Vanja ist sehr schnell. Ich fotografiere die Bücher und diktiere die Texte. Vanja hackt das alles in den PC und gemeinsam freuen wir uns über den Goldstatus beim VLB, wenn alle Informationen sitzen.
Heute sind wir früh aufgestanden. Hubert und Rosa fahren mit uns zusammen zum Cousinen und Cousin - Treffen in einem Hotel in Beinwil am See.
Der Anlass war sehr unterhaltsam. Ich kenne die Verwandtschaft von Mutters Seite nicht sehr gut. Man sucht natürlich überall auf mögliche Gemeinsamkeiten. Die unterschiedliche Sozialisierung verwischt aber viele Spuren in einem gelebten Leben. Die Gestik, Formulierungen und Verhaltensweisen verweisen aber doch oft auf die Altvorderen. na ja - gut gegessen, viel zugehört und einiges erzählt. Es hat Spass gemacht.
Donnerstag 3. Oktober: Ich habe wieder an meinem Herbstbild weitergemalt. das scheint einfach nicht fertig zu werden.... Frühling geht schneller... Am Nachmittag haben wir alles Notwendige zusammengepackt für die Buchpremiere im Helmhaus Zürich. Leider kann die wunderbare Autorin Yael Jnokai nicht dabei sein. Sie hat Abgabestress für ein neues Projekt. Ich habe Yael 2017 das erste Mal in Solothurn erlebt. Sie hat damals aus ihrem Roman Mahlstrom gelesen. Eventuell treffe ich sie ja mal in Berlin, wenn ich Vera besuche.
Mittwoch 2. Oktober: Heute Morgen werden die frisch renovierten Fensterläden geliefert. Vor mehr als zehn Jahren habe ich die selber bemalt. Am Nachmittag konnte ich zusammen mit Herrmann alle Läden wieder einhängen. Das sieht nun wieder sehr gut aus.
Montag 30. September: Um acht Uhr war ich im Atelier an der Lukasstrasse verabredet mit dem Spezialisten für Marder Abschreckung, Herr Krähenbühl. Er weiss auch was gegen Bettwanzen hilft. Das brauche ich zum Glück im Moment nicht.
Am Nachmittag hatte ich ein Treffen im Martaheim mit dem Architekten. Es geht um die Feinabstimmung für meine grossen Fotoarbeiten, die ich als Kunst am Bau Projekt für diesen Ort realisieren kann. der Bau ist schon weit fortgeschritten und ich kann die letzten Entscheidungen für die Formate treffen.
Sonntag 29. September: Peter Emch hat eine Ausstellung in den neuen Räumen der Galerie Rosenberg im Seefeld in Zürich mit Zeichnungen und Holzschnitte. Wir haben uns kurz entschlossen nach Zürich zu fahren und gleich noch siebzig Bücher von Nicole Rampa ins Helmhaus zu bringen. Das Buch über Schweizer Kulturschaffende in New York ist sehr schön geworden. Am Donnerstag findet die Buchvernissage statt. Ich bin gespannt ob dann auch etwas Publikum kommt. Bücher sind einfach extrem schwer. ich konnte den Rollwagen fast nicht bis in den ersten Stock tragen. Zu meiner grossen Freude arbeitete Corinna am Empfang. Sie rief sofort dem Hauswart und der brachte die Büchersendung per Lift in die Bibliothek. (Per Lift...)
Die Ausstellung von Peter war sehr schön. Wir haben viele Bekannte getroffen. Unter Anderen Peter Schweiger, der dann bei der Buchpremiere einige Texte von Yael Jnokai im Helmhaus lesen wird.
Samstag 28. September: Vor ein paar Tagen haben uns Claudia und Theo angefragt, ob wir Lust hätten einen französischen Kleinzirkus in Lustenau zu besuchen. Wir haben spontan zugesagt und heute ist es so weit. Gleich neben dem Freudenhaus, einem Kleintheater in Lustenau ist das Zelt aufgebaut. Eine Bühne, zwei Frauen und zwei Männer, keine Tiere, dafür Fahrräder und Musik. Ein toller artistischer und clownesker Abend mit viel Spannung und wohltuendem Humor. Einfach vom Feinsten. Auch ohne Französischkenntnisse sehr gut verständlich.
Freitag 27. September: Am Morgen bin ich losgefahren nach Solothurn. ich war eingeladen zur Abnahme der Kunst am Bau Werke von Katja Schenker, Lang - Baumann und Christoph Haerle im neuen Spitalbau von Solothurn. Die Arbeiten sind sehr gut gelungen. Auf der Rückreise hat mir Christoph Haerle erzählt vom grossartigen Nachlass des St. Galler Künstlers Florian Granwehr. Da gibt es viel zu tun. Ich muss mir überlegen, wie ich da etwas Hilfe leisten kann.
Donnerstag 26. September: heute Mittag bin ich zur Alltag Agentur spaziert, um Johannes Hedinger für eine Buchbesprechung zu treffen. Wir planen eine langfristig angelegte Buchreihe "Landscape". Die Gestaltung macht ein junger Grafiker von Alltag. Die Agentur ist nun in einem wunderschönen, alten Haus bei der Universität unterhalb vom Wienerberg. Die Besprechung war sehr produktiv und ich hatte noch Zeit, Paul zu treffen. Wir haben 2016 gemeinsam mit vielen Helferinnen und Helfern die Planung des Jubiläumsanlasses 150 Jahre Visarte Schweiz organisiert. Das war eine super Zusammenarbeit ohne böse Überraschungen. Gute Stimmung, kein Defizit. Was will man mehr....
Mittwoch 25. September: Heute hat mich Karl Manfred Rennertz mit Suzanne und ihrem Sohn besucht als Abschluss meiner Ausstellung in Baden-Baden. Monika hat etwas feines gekocht, dann haben wir einen Rundgang durch mein Atelier gemacht und am Nachmittag besuchten wir die Kathedrale und die Stiftsbibliothek.
Dienstag 24. September: Um acht Uhr war ich im Atelier an der Lukasstrasse verabredet mit dem "Wildtierspezialisten" Herr Kreienbühl. Er muss die Mardersituation in meinen gemieteten Räumen einschätzen und Massnahmen vorschlagen. Ich habe nun schon seit langer Zeit Tag und Nacht das Kulturprogramm von Radio DRS im Dauerbetrieb, um die Marder von einem Besuch abzuhalten. Herr Kreienbühl meint nun, dass sich Marder auch an gehobene Kultursendungen gewöhnen können und diese sogar schätzen lernen...
Am Nachmittag waren Monika und ich auf dem Grundbuchamt, um alle uralten Schuldbriefe, die noch von der Bank physisch aufbewahrt werden mussten aufzulösen und durch ein digitales Dokument zu ersetzen.
Montag 23. September: Am Morgen bin ich nach Zürich gefahren. Wir hatten eine Sitzung zum Thema Honorarleitlinien. Um 12.30 Uhr begann dann die Sitzung vom Zentralvorstand und um 17 Uhr fuhr mein Zug nach Bern. Ich war als Vertreter von Visarte eingeladen im Casino zur Jahreskonferenz von der Parlamentarischen Kulturgruppe. Bundesrat Berset, Frau Chassot und viele Politikerinnen und Politiker trafen sich mit Vertreterinnen und Vertretern der verbände aus allen Kultursparten. Ein sehr guter Vernetzungsanlass. Um halb Eins in der Früh war ich wieder in St. Gallen.
Sonntag 22. September: Ein ruhiger Sonntag, mit einem Ausflug zur Probstei in St. Peterzell. Wir besuchten die Finissage der Sommerausstellung zum Thema "Luxus Privatsphäre, Mythos, Anonymität, mit Beni Bischoff, Armando Forlin, Mediengruppe Bitnik, Lika Nüssli, Skippi Summers und Herbert Weber. Kuratiert von Patricia Holder. Lika Nüssli machte zum Abschluss eine sehr berührende Performance. Anschliessend waren wir wieder einmal bei Amalie im Landgasthof Schäfle und haben alte Erinnerungen ausgetauscht. Vor einigen Jahren konnte ich das gesamte Programm vom Vexer Verlag in der Probstei präsentieren. Ich war dann beim Auf- und Abbau oft in diesem Restaurant.
Freitag 20. September: Für heute Mittag hat sich eine grosse Gruppe Studierender der HGK Basel bei mir angemeldet. Die machen eine Tour de Suisse mit einem riesigen Kulturprogramm. In jeder Stadt die besucht wird, gibt es mehrere Besuchsangebote in Museen, Produktionsstätten, Grafikstudios, Künstlerateliers usw. Ich habe alles vorbereitet, das Atelier aufgeräumt, einen grossen Büchertisch aufgebaut, meine Bibliothek abgestaubt und einige aktuelle Kunstprojekte ausgelegt.
Die Studierenden waren sehr engagiert und interessiert an meiner Arbeit als Künstler und Verleger.
An diesem Wochenende sollte ich gleichzeitig an mehreren Orten sein. In Berlin findet die Buchmesse im Hamburger Bahnhof statt. Ich hätte sehr gerne Vera unterstützt. Drei Messetage alleine durchzustehen ist sehr anstrengend.
Donnerstag 19. September: Heute Nachmittag hatte ich ein Treffen beim Städtischen Liegenschaften Amt. Die Nebenkostenabrechnung für mein Atelier und das Lager sind für mich brutal. Da gibt es noch viel zu klären. Das Gespräch war sehr sachlich und nett. Die ausgestellte, sehr hohe Rechnung muss ich aber trotzdem bezahlen. Ich hoffe, dass sich die Berechnungen in Zukunft fairer gestalten, sonst muss ich die Stadt mit Kunst bezahlen.
Mittwoch 18. September: Ich gehe in letzter Zeit gerne zu Fuss in mein Atelier an der Lukasstrasse. Ich finde das viel angenehmer wie mit dem Fahrrad. Irgendwie kann ich beim Gehen besser nachdenken. Die Lukasstrasse ist sehr stark befahren und manchmal lebensgefährlich. Auf dieser Strasse müsste unbedingt ein Fahrradweg eingerichtet werden.
Ich habe im Moment eine neue Serie von Hochdrucken in Arbeit. Das macht richtig Freude. Ich weiss nicht, ob Emil Zbinden an meinem Tun an seiner historischen Kniehebelpresse Freude hätte. Ich experimentiere konzentriert an Zufallsdrucken. Im Moment liegen schon dutzende von fast symmetrischen "Paardrucken" zum Trocknen ausgelegt auf dem Boden. Ich hoffe, dass sich die Marder an den neuen Blättern erfreuen.
Dienstag 17. September: Heute Morgen war wieder viel Betrieb. Die Handwerker im Haus, um 12 Uhr Besuch von Thomas Dillier aus Basel für eine Buchbesprechung des unbekannten Künstlers Peter Wirz. Am Nachmittag war ich dann schnell bei TGG für das Gut zum Druck des John Berger Projekts.
Montag 16. September: Heute Morgen früh sind die Heizungsmonteure gekommen, um die Ölheizung zu ersetzen. Ich habe einige Bücherpakete zur Hauptpost gebracht und bin dann mit dem Schnellzug nach Konstanz gefahren um ein Eil-Paket an Vera nach Berlin zu senden. Das dauert nur zwei Tage. Auf der Fahrt konnte ich drei Zeitungen lesen und um 10 Uhr 30 war ich bereits wieder zu Hause. Eine schöne Fahrt vom Sonnenschein in den Nebel und wieder zurück.
Sonntag 15. September: Auch heute war frühes Aufstehen angesagt. Monika fährt mit einer Freundin für ein paar Tage nach Italien und ich habe einen Familientag.
Samstag 14. September: Das Fest war grossartig. Eine Vollmondnacht mit Alpsegen, einem feinen, einfachen Essen, mit vielen sehr interessanten, internationalen Gästen aus der Architektur, der Kunst und aus verschiedenen Gesellschaftsschichten. Alle sassen an einem sehr langen Tisch. Der Abend war sehr anregend und es haben sich viele gute Gespräche ergeben. Geschlafen haben wir im einfachen Berggasthaus Stöffeli. Als Abschluss machten wir dann eine kleine Wanderung zum Schwendisee, zusammen mit einer Architektenfamilie aus Basel mit ihren drei Kindern. Das war richtig erfrischend und unterhaltsam. Auf dem Nachhauseweg besuchten wir die Eltern von Monika in Kriessern. Zu Hause arbeiteten wir dann noch im Garten. Ich fällte eine kleine Esche, damit unser Gemüsegarten nicht zu stark beschattet wird.
Freitag 13. September: Heute ist das grosse Fest von Christine Binswanger und zwei von ihren Architektenfreunden. Alle drei feiern ihre fünfundfünfzigsten Geburtstage auf der Chäserrugg.
Donnerstag 12. September: Heute erwarte ich die Bücherlieferung von Vincent Chablais. Ein wunderbares Projekt. Vera ist heute in Berlin mit den Vorbereitungen für die Präsentation des Buches von Zilla Leutenegger beschäftigt. Zilla macht vor Ort Wandmalereien. Ich wäre an diesem Wochenende auch gerne in Berlin.
Mittwoch 11. September: Heute war ich schon um sieben Uhr unterwegs zum Atelier. der Liftmonteur muss einige Reparaturen machen. Um elf Uhr hatte ich dann eine Besprechung mit den Künstlern Michael Meier & Christoph Franz für ein Buchprojekt über eine spannende Kunst am Bau Arbeit, die sie für die Universität in Zürich ausführen konnten. Krispin Hee macht die Gestaltung. Es eilt. Die Eröffnung ist bereits am 23. Oktober.
Dienstag 10. September: Ich bin im Moment viel im Atelier an der Lukasstrasse. Ich bin sehr gerne in meiner Bibliothek. Jedes Buch ist eine Erinnerung an einen Anlass, eine Ausstellung, eine Begegnung oder an Inhalte. Ein Griff und Welten eröffnen sich...
Am Nachmittag bin ich nach Zürich gefahren für die dritte Sitzung im Kunstverein. Die gemeinsame Stellungnahme von ganz verschiedenen Organisationen zur Kulturbotschaft wird sehr stimmig. Das gegenseitige Verständnis für kulturelle Fragestellungen wird dadurch gestärkt.
Montag 9. September: ich bin schon um sechs Uhr aufgestanden. Es hat sich einiges an Arbeit angestaut. Ich musste viele Bestellungen erledigen und um 8 Uhr stand ich schon im Grafikatelier TGG, um die Andrucke vom John Berger Buch zu kontrollieren. Das wird sehr schön. Das Gut zum Druck kann nun erteilt werden.
Am Nachmittag sind wir nach Gossau gefahren zur Abschiedsfeier von Ruedi Hanhart, dem ehemaligen Direktor des Kunstmuseums von St. Gallen. Der Friedhof liegt etwas ausserhalb von Gossau, direkt neben der Autobahn. Es ist nicht wirklich ein Ort der Stille. Monika und ich haben Ruedi und Dorina einige Male besucht im Terzianum in Gossau. Roland Wäspe hat eine sehr stimmige Rede gehalten, die Arbeit von Ruedi Hanhart gewürdigt und die Entwicklung des Kunstmuseums seit den fünfziger Jahren aufgefächert. Es hat sich wirklich viel getan seit dieser Zeit. Unvergesslich und unbegreiflich bleibt für mich immer noch die sehr lange, museumslose Zeit ab 1970 bis 1987. Das ist wirklich kein Ruhmesblatt für St. Gallen.
Sonntag 8. September: Ein müder Sonntagmorgen, lange geschlafen bei strömendem Regen. Eigentlich wollten wir an die Einweihungsfeier von der Madonna von Marlies Pekarek beim Pilgerort Maria Bildstein in der Nähe von Uznach. Leider war unser Auto nicht fahrtüchtig und wir genossen einen kunstfreien Tag.
Samstag 7. September: Sehr früh am Morgen habe ich im Atelier den Büchertisch vorbereitet und mit dem Staubsauger alle Räume, Nischen und Spalten ausgesaugt. Dann platzierte ich einige Skulpturen und das riesige, dreiteilige Triptychon "Spiegelung im Fluss" in meinen Räumen. Um 9.45 erwartete ich eine grosse Gesellschaft der Freunde des Kunstmuseums Basel. Die Besucher*innen waren sehr interessiert und auch sehr gut informiert. Ich habe viel erzählt über meine Anfänge in den späten 70er Jahren, über die Begegnung mit Jean Christoph Ammann 1980 und über den Beginn meiner bewegten Künstlerkarriere, mit der Konfiszierung von drei Bildern in Fribourg, den verschiedenen Gerichtsverhandlungen bis zum Europäischen Gerichtshof in Strassbourg. Der Atelierbesuch von so vielen kunstinteressierten Menschen hat mich sehr bewegt und hat mir grosse Freude bereitet. Bei den Gesprächen beim gemeinsamen Mittagessen habe ich erst bemerkt, dass einige der Besucher seit langer Zeit mit Werken von mir leben. Das war ein sehr guter Tag.
Freitag 6. September: Um sechs Uhr früh aus den Federn. Um halb Sieben die Zeitung gelesen und um halb Acht stand ich bereits im Atelier. Ich musste dringend meine Aufräumarbeiten zu Ende bringen. Die neue Ordnung beruhigt mich sehr. Alles wird transparenter und übersichtlicher. Ich habe auch schöne und emotional aufwühlende Briefe und Objekte wieder gefunden, die mich mitten in die 80er Jahre katapultiert haben. Das kommt alles in die Archivschachtel "Schöne Post".
Um 14.30 Uhr sind wir losgefahren für die Buchvernissage von Vincent Chablais in Bern, im Kunstraum Oktogon. Vincent Chablais hat dort eine sehr stimmige Ausstellung mit hunderten von Zeichnungen aufgebaut. Schichten über Schichten von losen, teilweise transparenten Blättern, die Gedanken, Räume und Konstellationen des Denkens und Empfindens transformieren. Die Publikation - Buch und Leporello zugleich wird durch die Ausstellung zum eigenständigen Kunstwerk. Es wird klar, dass jedes Werk, jede Zeichnung ein kleines, eigenständiges Teilchen eines grossen Ganzen ist, das man sich aber selber zusammendenken muss. Das Ganze Werk ist variabel und immer wieder veränderbar, wie unsere Gedankenwelt. Das Galeristen- und Sammlerpaar, Ferdinand und Elisabeth Oberholzer haben sehr schöne Ausstellungsräume und einen tollen Garten. Die Eröffnung war sehr gut besucht, das Buffet wunderbar und die Lesung von Julien Maret grossartig. Um 20 Uhr haben wir alles zusammengepackt und konnten noch mit Tageslicht losfahren. Ab Zürich hat es dann heftig geregnet. Ein insgesamt anregender und erfüllender Abend.
Donnerstag 5. September: In den letzten Tagen habe ich das ganze Atelier neu geordnet, aufgeräumt und das Lager vom Vexer Verlag optimiert. So viele Bücherschachteln habe ich schon lange nicht mehr herum geschleppt und den Kopf angeschlagen auch nicht. Beim Tragen von schweren Schachteln möchte man sich ja so schnell wie möglich in eine optimale Stellung bringen und aufrecht gehen. Das heisst bei meinem abgeschrägten Dachraum, dass ich mit meinem Kopf immer wieder an die Dachbalken krachte. Da sieht man die Sterne und die Planeten durch das Dach hindurch. Autsch - der Saturn, Scheisse, schon wieder der Jupiter.
Dienstag 3. September: Am Nachmittag hatten wir eine spannende Retraite im Ackersmannhof in Basel, mit SWIPS, den unabhängigen Schweizer Verlagen.
Am Abend besuchte ich wieder einmal Stampas am Spalenberg zu einem fröhlichen Gespräch. Das dauerte dann so lange, dass ich zuerst rennen musste, um das Tram zu erreichen und dann den Zug. Ich habe es geschafft. Rennen, Tram fahren, rennen, rauf - Rolltreppe fahren, rennen, runter - Rolltreppe fahren, einsteigen, ein Pfiff und dann abfahren, tief durchatmen. Und das alles in 15 Minuten vom Spalenberg.
Sonntag 1. September: Sonntag gleich Aufräumtag. Ich erwarte Atelierbesuch und das zwingt mich, wieder einmal das ganze Atelier zu ordnen und aufzuräumen. Leider habe ich nun den Abschieds Apéro vom Projekt "Der Grüne Henry" in Zürich absagen müssen. Wir konnten dazu das sehr schöne Begleitbuch im Vexer Verlag realisieren.
Samstag 31. August: Ich bin heute früh aufgestanden. Ich war als Künstler, Verleger und als Präsident von Visarte Schweiz in Wil eingeladen für eine Podiumsdiskussion zum Thema "Entschädigung für Kulturschaffende", anlässlich der Kulturkonferenz vom Amt für Kultur des Kantons St. Gallen. Das war ein spannender und inhaltlich sehr lebendiger Anlass. Bei dieser Gelegenheit habe ich wieder einmal Dorothea Strauss getroffen und ihren spannenden Vortrag gehört.
Freitag 30. August: In den letzten Wochen waren wir stark beschäftigt mit der Organisation von Renovationsarbeiten an unserem Doppelhaus. Die Holzläden müssen abgelaugt, repariert und neu gespritzt werden. Die Heizung und der Kamin müssen nach 25 Jahren ersetzt werden. Das Dach wird abgedampft und die Dachtraufen und Abflussrohre werden neu gemacht. Unter der Solaranlage braucht es einen Schneefang etc. Ich freue mich schon auf das Gerüst. Dann kann ich endlich die Dachgauben neu streichen und die gute Aussicht geniessen.
Am Abend besuchte ich die Vernissage von Birgit Edelmann, Stefan Rohner und Andi Storchenegger im Historischen Museum. "wild, exotic, different". Das schön gestaltete Buch zur Ausstellung ist bei Judith Luks, in der edition clandestin erschienen. Ein Besuch lohnt sich.
Donnerstag 29. August: Im Moment arbeiten wir bei Visarte an unserer Antwort an den Bundesrat auf die Kulturbotschaft. Viele unserer Anliegen sind in der Botschaft enthalten.
Am Abend besuchten wir die Vernissage von Herbert Weber im Architekturforum in St. Gallen. Eine schöne, siebenteilige Filminstallation mit der Sicht auf sieben Meere. Beunruhigend sehnsüchtig.
Mittwoch 28. August: Die letzten Tage war ich mit Aufräumen im Garten beschäftigt. Ich habe alles Weidenholz das ich heruntergeschnitten hatte verwendet, um unseren Steilhang zu schützen. Ich habe Weidenpfähle auf der Grenze zu den Nachbarn eingeschlagen und Weidenruten eingeflochten.
Heute schichtete ich meinen riesigen Komposthaufen um. Ich riss alle grossen, nicht vermoderten Äste heraus und zersägte sie mit der Motorsäge zu Brennholz. Kleinere Äste und die lange Rosentriebe zerkleinerte ich und mischte sie in den Kompost. Nach rund fünf Stunden Arbeit liegt nun alles schön geschichtet bereit und wird bis zum Frühjahr zu wunderbarer Erde. Bei dieser Arbeit habe ich das grösste und schönste Schneckenhaus gefunden, das ich je gesehen habe. Ich habe das Gehäuse ans Ohr gehalten und welch Wunder, das gurgelnde, feine Plätschern eines frischen Weissweins beim Einschenken gehört.
Sonntag 25. August: Heute hat es mich gepackt. Am frühen Nachmittag habe ich mich an unseren ehemaligen Nachbarn erinnert. Herr Beerle sass oft an Sonntagen auf seinen Bäumen im parkähnlichen Garten an der Parketteriestrasse. Mit weissem, zerzaustem Haar, das er jeweils mit einem Stirnband zähmte, schnitt er gutgelaunt seine Apfelbäume. Der ehemalige Kantonsschullehrer sah jeweils aus wie ein Hippy auf Urlaub.
Bei dieser Erinnerung holte ich kurz entschlossen meine Säge und die grosse Auszugsleiter und stieg auf meine Kopfweide, die ich dann radikal aber mit Verstand kräftig zurück stutzte. Die Weidentriebe waren schon mindestens vier Jahre alt, rund 10 cm dick und sechs Meter lang. Kein leichtes Unterfangen. Mein Nachbar Hermann half mir dann mit einem langen Seil, die schweren Äste zu sichern und auf unser Grundstück fallen zu lassen. Die gute Stimmung und das schön einfallende Licht veranlassten mich dazu, auch noch den grossen Holunder und die Birke neu zu gestalten. Es war wie Malen im Freien. Wiederum ein guter Grund für Monika etwas feines zu kochen.
Freitag 23. August: Heute war Administration angesagt. Liegengebliebener Bürokram, Zahlungen etc. So einer der Tage, wo man am Abend froh ist, dass er endlich vorbei ist. Heute hat Monika für einen schönen Tagesabschluss gesorgt mit einem feinen Essen. Elisabeth, Doris und Erich waren eingeladen. Ein sehr angenehmes, kleines Familienessen mit lustigen Anekdoten.
Donnerstag 22. August. Visarte - Zeit. Ich war am Nachmittag in Zürich, um mit Regine alle Pendenzen der Sommerzeit zu diskutieren. Um 18 Uhr besuchten wir gemeinsam die Eröffnung der wunderbaren Installation von Heinrich Gartentor auf dem Münsterplatz. Er hat mit vielen Helfer*innen in einer langen Nacht eine beeindruckende, vielfältige Magerwiese, Holzstege und zwei Linden aufgebaut. Die Wiese wurde vor mehr als einem Jahr von einer spezialisierten Gärtnerei in hunderten Pflanzbecken aus Plastik gesät und gepflegt. Nun ist die "künstlerisch geplante Natur" drei Wochen lang in Zürich zu bewundern. Mein Tipp an die Zürcherinnen und Zürcher: kauft euch Wanderschuhe und geniesst eine Woche Wanderferien im Alpstein oder noch besser im Jura.
Mittwoch 21. August: Heute Haare schneiden und Massageöl kaufen. Beides waren gute Entscheidungen. Arnika bringts.
Sonntag 18. August: Nach drei Tagen mit wunderbaren Konzerten und intensiver Musik sind wir heute über den Klausenpass mit dem Auto zurückgefahren. Vor der Abfahrt haben wir uns noch die beeindruckende Ausstellung von Karolin Schreiber im Haus für Kunst angeschaut und ihr druckfrisches Buch gekauft. In Kriessern machten wir einen Halt im Riet. Die Eltern von Monika und Theo haben dort ein kleines Paradies mit einem Schopf mitten im Grünen.
Das Alpentöne Festival war grossartig. Die Musik klingt immer noch nach. Schön war, dass man in den drei Tagen immer wieder die gleichen Musiker*innen in anderen Formationen erleben konnte. Ganz junge Musikerinnen und Musiker aus der Schweiz und aus Skandinavischen Ländern faszinierten durch ihre technisch fundierte und musikalisch hochstehende Spielfreude bei ihren teilweise selbst geschriebenen Stücken. Das Love Tree Ensemble spielte ein fulminantes Eröffnungskonzert. Höhepunkte gab es viele. das Volksmusik-Ensemble Alpinis, Töbi Toblers Hackbrettuniversum, "Zwingli im Alpstein", das Andreas Gabriel Ensemble mit "Verändler - eine kleine Synfonie" oder die Alpentöne Folk Big Band. Absolut umwerfend fand ich in allen Formationen die junge Musikerin Kristina Brunner.
Einfach grossartig.
Logiert haben wir im sehr sympathischen Zwyssighaus in Bauen, direkt am See. leider hatten wir keine Zeit da zu essen. Das hohlen wir aber sicher einmal nach.
Donnerstag 15. August: Maria Himmelfahrt - das passt, ich fahre mit Theo mit dem Zug nach Altdorf für das internationale Musikfestival Alpentöne. Die Vorfreude ist gross.
Mittwoch 14. August: heute früh hatte ich einen Fototermin bei Stefan Rohner. Die letzten Bilder für das John Berger Buch. Am Nachmittag dann eine weitere Besprechung bei TGG mit Jonas Niedermann. Nun sollte eigentlich alles beisammen sein.
Dienstag 13. August. In den letzten Wochen habe ich mein Lager optimiert, Regale gezimmert und Bücher eingeräumt. ich habe viel spannende Kunst durchgesehen aus den 70er und 80er Jahren, die ich gesammelt habe. Teilweise ganz unbekannte Sachen.
Montag 12. August: Im Moment sind wir an den letzten Arbeiten für das Buch "Geografie der Freiheit - John-Berger-Projekt. Alles Material liegt bei den Gestaltern. Teilweise müssen Fotos noch einmal besser gemacht werden. Es nimmt kein Ende.
Am Nachmittag sind der Dachdecker und der Spengler vorbeigekommen um Offerten für die Sanierung des Hausdachs und der Dachrinnen vorzubereiten. Wir wollen einiges sanieren.
Sonntag 11. August: Laut meiner Agenda ist heute Opferfest in TR. Keine Ahnung was das bedeutet. Ich habe jedenfalls einen schönen Ruhetag.
Samstag 10. August: Heute habe ich bis 16 Uhr geschlafen. Wir waren gestern Nacht an einem wunderbaren Fest in Wil. Eveline hat mit rund dreissig Freundinnen und Freunden ihren sechzigsten Geburtstag gefeiert. Sie hat dazu eine tolle Band aus Köln eingeladen. Die Musik war so fetzig, dass ich wieder einmal eine Nacht richtig wild durchgetanzt habe. Es war ein super Fest mit guten Gästen, die ich teilweise auch zum Tanzen animieren konnte. Eine tolle Stimmung bis lange nach Mitternacht. Um zwei Uhr kam dann noch eine sehr nette Delegation der Kantonspolizei vorbei. Zwei Männer und eine Frau. Es war wirklich sehr speziell. Ich glaube die hätten am liebsten mitgefeiert aber sie waren ja im Dienst. Irgendwann hat mich dann Monika in das Auto von Freunden verpackt und ich bin dann zuhause im Tiefschlaf ins Bett gekrochen.
Freitag 9. August: Die letzten Tage habe ich vor allem gewartet auf die Bücher von Marta Pohlmann-Kryszkiewicz. Eine interessante Künstlerin, die in Berlin lebt. Vera hat dieses Projekt betreut und es macht richtig Freude. Inhaltlich und thematisch knüpft diese Publikation nahtlos an an den Fotografien von Wolfram Hahn, obwohl beide Künstler fotografisch komplett unterschiedlich arbeiten. Ja und nun sind die Bücher nach langem Nachfragen bei der Spedition endlich da.
Ich habe dann die Zeit an der Lukasstrasse genutzt, um mein neues Lagesystem weiter voran zu bringen. Heute war es besonders heiss. Ich habe die Türe zum Flur und alle Dachluken geöffnet um den Dachstock richtig durchzulüften. Das kam bei einem Mieter im gehobeneren, gepflegt heruntergekühlten Hausteil gar nicht gut an. Ich kam mir vor wie ein Flüchtling in der Wüste.
Dienstag 6. August: Jeder Morgen beginnt bei mir mit einem ausgiebigen Spaziergang durch den Garten. Das stetige kontrollieren vom Wachstum der Nutzpflanzen, der Unkrauter und der Schnecken. Die Schnecken sammle ich ein und schicke sie anschliessend in die Ferien. Es gibt ja Gärtnerinnen, die zerstückeln die Schnecken oder ersäufen sie in heissem Wasser oder sie verwenden diese entsetzlichen Schneckenkörner. In die Ferien schicken finde ich viel besser. Ein Ferienparadies ist bei mir der riesige Komposthaufen. Da lege ich alle vegetativen Leckerbissen rein. Wie in einem "all inclusiv Hotel" sozusagen. Die Schnecken danken mir das mit einem enormen Wachstum. Ich erziehe sie so zu vegetarischen Verwertern, die nur das Fressen, was welk am Boden liegt. Wenn sich dann eine Schnecke doch ausnahmsweise an einem wachsenden jungen Salat vergeht, nehme ich sie zuallererst in eine Gesprächstherapie. Wenn das nichts nützt schenke ich sie dem Nachbarn. Ja so mache ich das.
Heute hatte ich nicht so viel Zeit für meine Schnecken. Ich musste am Mittag in Zürich sein für eine Buchbesprechung. Ich traf Nicole Rampa im Bistro vom Landesmuseum. Wir konnten alle Fragen klären und anschliessend traf ich mich mit Simon Maurer im Helmhaus, um die Buchpremiere zu bereden. Das war ein sehr nettes Gespräch und die Buchvernissage findet nun am Donnerstag 3. Oktober um 17.30 mit einer Lesung statt. Yael Inokai hat sehr feinfühlige und stimmige literarische Portraits von Schweizer Kulturschaffenden geschrieben, die in New York leben. Dazu gibt es Fotoserien und Illustrationen. Ich freue mich auf dieses Buch.
Montag 5. August: heute habe ich wieder einmal gewartet auf eine Büchersendung. Das ist manchmal zum Verzweifeln. Bei mir erzeugt Warten immer eine totale Blockade. Ich könnte ja arbeiten und warten gleichzeitig aber das gelingt mir selten.
Sonntag 4. August: Gestern und heute habe ich im Atelier gearbeitet um mein Bücherlager zu optimieren. Ich habe ein grosses Regal gebaut für die wertvollen Restauflagen von den Vexer Büchern. und versuchte eine bessere Ordnung für die vielen Paletten zu erreichen. Es gibt noch viel zu tun. Heute war es so heiss unter dem Eternitdach, dass ich es nur drei Stunden ausgehalten habe. Ich trank literweise Wasser, das dann aber förmlich aus allen Poren spritzte.
Am Nachmittag kommt Monika zurück aus den Ferien. Freude herrscht allenthalben. Ich freue mich schon auf das gemeinsame Spazieren durch unseren Garten. Es wächst und gedeiht wie nie zuvor. Wir haben Gurken, Zuccini, Kartoffeln, Mais, viele verschiedene Gemüse, viele Kräuter und Tee. Im Moment würde das alles für eine Grossfamilie reichen.
Samstag 3. August: In den letzten Monaten habe ich täglich Unkraut aus meinem Kiesplatz gepflückt. In den letzten Tagen hat es mich total gepackt und nun gibt es kein Gräschen, keinen Löwenzahn und keinen Spitzwegerich mehr auf dem Platz. Die ganze Aktion hatte etwas sehr reinigendes. Mal sehen wie lange das anhält und wie lange es dauert bis wieder Gras wächst. Ich finde einfach ein Kiesplatz ist ein Kiesplatz und keine Wiese - oder? Ich habe mir viele Methoden beschreiben lassen. Viele verwenden Gift. das mache ich natürlich nicht. Andere versuchen es mit dem Abbrennen der Pflanzen. Nun hat mir mein Bruder gesagt, dass man die Pflanzen auf keinen Fall verbrennen darf. Das stört nämlich die Pflanzen nicht. Sie wachsen nachher einfach noch stärker. Man darf das Unkraut nur "anwelken" mit dem Bunsenbrenner. Und das am Besten alle zwei drei Tage nacheinander. Das Anwelken bewirkt ein Zerstören des Eiweisses und das überleben Pflanzen nicht. Ich habe aber alles von Hand gemacht. Jedes einzelne Pflänzchen ausgezupft und kompostiert.
Mein Nachbar sagte zu mir, dass das was ich mache das Gleiche sei wie Malerei, dass ich aber mit Graszupfen kein Geld verdienen könne. Hermann hat einmal mehr Recht.
Donnerstag 1. August: heute besuchte mich die Journalistin und Kunsthistorikerin Nadia El Beblawi, um über meine geplante Arbeit für die nächste Skulpturenausstellung in Bex zu sprechen. Das Thema der Ausstellung ist die "Industrialisierung". Ich wollte ursprünglich aus alten Autopneus einen Turm bauen, mit Erde füllen und darin Kartoffeln pflanzen. Anleitungen dazu findet man im Internet. Es wurde mir dann vermittelt, dass im historischen Park von Bex keine fremden Pflanzen gesetzt werden dürfen. Schade eigentlich. Ich wollte mit der Ernte im Herbst ein Kartoffelfest mit Manifest veranstalten als Hilfe zur Überwindung des Röstigrabens. Nun hänge ich einen alten Autoreifen auf einen Fahnenmast. Den müssen oder können dann die Besucher*innen begrüssen. Der Titel heisst Windrad. Ein im Wind baumelndes Symbol für unsere wahnsinnige Mobilität. Das ist gar nicht lustig - gell.
Dienstag 30. August: Am Morgen habe ich hunderte von E-Mails beantwortet und die angestaute Post beantwortet. Am Nachmittag sass ich bis zum Abend bei Jonas Niedermann bei der TGG vor dem Bildschirm, um das ganze John Berger Buch durch zu arbeiten. Wir haben einiges vereinfacht. ich bin sicher, dass nun alles gut kommt. In meiner totalen Erfülltheit habe ich mich spontan zu einem Spaziergang zu den drei Weihern entschieden. Ein richtig schönes Heimkommen war das.
Montag 29. Juli: Venedig war grossartig aber extrem anstrengend. Die Biennale war zu grossen Teilen ziemlich enttäuschend. Viele schlechte Ausstellungen in den Länderpavillons. Ich bin der Meinung, dass wir im Moment eine Kriese der Kuratorinnen und Kuratoren erleben. Die Arsenale und die Hauptausstellung bringt viel Überraschendes. Der Kurator Ralph Rugoff hat viele interessante Künstlerinnen und Künstler ausgewählt, die ich nicht kannte. Es gab viel zu entdecken in der Ausstellung "May you Live in Interestin Time". Christian Marclay hat ein überragendes Filmwerk geschaffen. ich fand auch die viel kritisierten Einbauten sehr gelungen und beruhigend für dien Kunst. Auch das Konzept von allen Teilnehmenden Arbeiten an zwei ganz unterschiedlichen Orten zu zeigen fand ich spannend. Erinnern regt zum Nachdenken an. Ein Höhepunkt in Venedig war die Ausstellung von Luc Tuymanns im Palazzo Grassi. Die teilweise riesigen Malereien wurden unterstützt durch sehr starke, kleine frühe Arbeiten, die inhaltlich aufgeladener waren wie die neueren Werke. Hier wird es einem einfach schwindelig, wenn man an das unsagbar viele Geld und die damit verbundene Marktmacht denkt, die diesem Sammler zur Verfügung steht. Gefallen hat mir auch die Präsentation von Georg Baselitz. In einem kurzen Film spricht er sehr ehrlich und erstaunlich sympathisch über seine Altersgebrechen, seine Zusammenbrüche und psychologischen Probleme. Im Film sieht man an den Spuren auf dem Atelierboden, dass Baselitz seine Bilder nicht verkehrt an der Wand, sondern auf dem Boden malt und dann kopfüber aufhängt. Das ist kein malerischer sondern ein strategischer Akt. Interessant finde ich auch, dass es bei den letzten Bildern nicht aufwärts, sondern abwärts die Treppe runter geht.
Mein Kopf ist ziemlich voll von Bildern, die ich nun verarbeiten muss. Monika hat mich gestern in Gravellona ausgeladen und ich bin mit dem Zug nach Hause gefahren. Sie macht mit ihren Freundinnen noch eine Woche Ferien in Agrano. Ich habe diese Woche viel zu tun mit der Begleitung der Gestaltung von unserem John Berger Buch.
Mittwoch 24. Juli: Heute geht's los nach Italien. Monika fährt Eveline, Lissa und mich per Auto nach Venedig. Ich bin ja sehr gespannt auf die Biennale, die Arsenale und auf die vielen Ausstellungen in den Palästen von Venedig.
Mittwoch 17. Juli: Heute ist bereits ein sehr positiver Artikel erschienen zu meiner Ausstellung im Tagblatt von Baden Baden. Geschrieben von Rainer Braxmaier. Grosse Freude herrscht.
Am Morgen hatten wir eine erste Sitzung bei TGG um das John Berger Buchprojekt zu besprechen. Wir konnten schon sehr viele Eckpfeiler bestimmen. Endlich geht es in die Schlussphase. ich freue mich riesig.
Am Nachmittag hat mich Karin Mairitsch besucht. Sie arbeitet an einem spannenden und sehr exklusiven Künstlerbuch, das sie im Vexer Verlag herausgeben möchte, wenn die Finanzierung gelingt.
Sonntag 14. Juli: Alles ist sehr gut gelaufen. Eine sehr schöne Ausstellungseröffnung mit einem spontanen Konzert von einem Koreanischen Musiker, der auch bei Karl Manfred und Suzanne wohnt und eine Sommerakademie in Baden Baden besucht. Das war grossartig. Ich habe mich sehr gefreut, dass einige gute Freunde aus der Schweiz angereist sind. Ein toller Sonntag. Wir sind dann am Nachmittag nach St. Gallen zurückgefahren, dieses Mal über Basel. Wir hatten viel Stau wegen Autounfällen aber schlussendlich ist alles gut gegangen. ich bin total auf der Schnauze aber sehr glücklich.
Samstag 13. Monika und ich hatten eine sehr strenge Aufbauwoche. Nun ist alles geschafft und wir können heute unseren vierzigsten Hochzeitstag feiern. Ich bin sehr glücklich und freue mich auf die kommende Eröffnung.
Montag 8. Juli: Am Wochenende habe ich noch einmal richtig Gas gegeben und eine grosse Serie von Malereien auf Papier geschaffen. Neun grosse, bunte Portraits sind entstanden mit dem Titel "Spaziergang im Regen". jetzt kann ich alles verpacken und dann geht die Reise los nach Baden-Baden. Wir hatten eine lange aber gemütliche Autofahrt über den Schwarzwald mit vielen Umleitungen und wurden von Karl Manfred und Suzanne sehnlichst erwartet.
Freitag 5. Juli: Heute sind endlich die Bücher von Sally De Kunst eingetroffen, die ich schon vor mehr wie einer Woche erwartet habe. Sally leitete vom Januar 2015 bis Dezember 2018 die Künstlerresidenz der Migros in Romainmôtier. Das Buch mit dem Titel "This Book is yours" bietet auf über 300 Seiten Rezepte für künstlerische Kollaborationen und wurde konzipiert und herausgegeben von Sally De Kunst, Julien Babel, Alberto de Andrés, Valentine Paley, Gosie Vervloessern & Julien Vuilleumier. Das ganze ist eine Koproduktion vom Vexer Verlag und art&fiction publications. Eine richtig gefreute Sache ist das geworden.
Donnerstag 4. Juli: Am Nachmittag fuhr ich nach Zürich für ein Künstlergespräch mit Christoph Haerle, das in der Galerie und Edition Stephan Witschi stattfand. Christoph konnte eine grosse Kunst am Bau Arbeit realisieren für den Spitalneubau in Solothurn und hat eine ganz neue Technik entwickelt, um mit eingefärbtem Beton eine riesige Mauer zu giessen. Eine sehr eindrückliche Arbeit. Ich habe mich sehr gut verstanden mit Christoph und unser Künstlergespräch wurde sehr lebendig und anregend. Ein guter Abend mit einem sehr grossen und interessierten Publikum.
Mittwoch 3. Juli: Ich bin sehr früh aufgewacht und hatte viel Zeit für den kleinen Soan. Kinder sind einfach wunderbar und Soan natürlich noch viel besser...
Dienstag 2. Juli: Die Diskussionen haben sich gelohnt. Wir konnten sehr viele Fragen besprechen und neue Themen setzen für unseren Berufsverband visuelle Kunst. Christian hat unsere Retraite wunderbar vorbereitet und eine gute Arbeitsatmosphäre geschaffen. Am Abend bin ich nach Bern gefahren zu Dimitri Reist, um das Buchprojekt von Vincent Chablais zu besprechen. Das wird eine sehr spannende Publikation. Ein Leporello von 75 Meter Länge. Ich war dann aber ziemlich geschafft und bin erst gegen Mitternacht wieder in St. Gallen eingetroffen.
Montag 1. Juli: Heute bin ich sehr früh aufgestanden. Ich muss nach Saint Croix im Jura fahren für die Retraite von Visarte. Das werden sicher zwei sehr spannende Tage.
Samstag 29. Juni: Monika und ich sind am Mittag nach Winterthur gefahren, um Vera, Jeremie und Soan zu treffen. Wir haben uns riesig auf unseren kleinen Enkel gefreut. Er kommt einige Tage zu uns nach St. Gallen. das wird ein richtiges Fest.
Freitag 28. Juni: Monika und ich sind nach Zürich gefahren für die Eröffnung der Ausstellung "Der grüne Henry". Die Ausstellungen von Judith Albert, Isabelle Krieg, Rémy Markowitsch, Yves Netzhammer, Ursula Palla und Mario Sala sind sehr gut geworden. Ein richtig inspirierender Kunstparcours durch Gottfried Kellers Zürich ist entstanden. Eine sehr angenehme Vernissage.
Mittwoch 26. Juni: Ich bin in seit Wochen sehr stark beschäftigt mit der Vorbereitung meiner Ausstellung in Baden Baden. Ich habe sehr viel gezeichnet und es sind grosse Werkblöcke entstanden. langsam werde ich etwas ruhiger aber es gibt noch viel zu tun.
Am späten Nachmittag bin ich nach Zürich gefahren für eine Besprechung zur Kulturbotschaft. Das war sehr konstruktiv und spannend.
Dienstag 25. Juni: Gestern sind die Bücher eingetroffen zur Ausstellung "Der grüne Henry". Ich bin sehr glücklich mit dem Resultat. Wir sind dann gleich nach Russikon gefahren, um die Kataloge abzuliefern. Am Donnerstag findet die Pressekonferenz im Zunfthaus zur Meissen statt.
Sonntag 23. Juni: Nach unserem Fest sind wir früh aufgestanden. Wir mussten nach Bellelay in den Jura fahren für die Buchpremiere von Zilla Leutenegger. Eine sehr schöne Ausstellung und ein tolles Buch mit dem Titel "Pianos & Melonen", mit Texten von Marina Porobic und Kathleen Bühler. Wir packten die Bücher für den Vexer Verlag in unser Auto und haben uns entschlossen, in Biel noch die Robert Walser Skulptur von Thomas Hirschhorn anzuschauen. Kathleen war auch in Bellelay und hat uns erzählt, dass sie im Kunstmuseum Bern eine Auszeit genommen hat, um täglich in Biel vor Ort die Ausstellung zu betreuen. Die Arbeit und das Rahmenprogramm sind wirklich beachtlich. Thomas wirkte sehr beglückt. Es war sehr heiss. Wir haben es nicht lange ausgehalten und ich habe mich gefragt wie sich wohl Robert Walser in dieser brachialen Kunstwelt fühlen würde wenn er denn könnte.
Unsere Heimfahrt nutzten wir für einen intensiven und langen Kunst und Kulturdiskurs über Gott, Tomas Hirschhorn, Zilla Leutenegger und die Welt.
Samstag 22. Juni: Heute war die Familie Hutter bei uns zu Gast. Das war ein wunderbares und lustiges Zusammentreffen. Ich habe seit langer Zeit wieder einmal einen grossen Lammgigot am Drehspiess gebraten. Ein grossartiges Essen mit dankbaren Gästen.
Donnerstag 20. Juni: Am Abend besuchte ich die Eröffnungen von Muda Matthis und Elisabeth Nembrini im Hiltibold. Anschliessend war im Nextex eine Diskussionsrunde mit jungen Kuratorinnen. Das war wirklich spannend und mir ist bewusst geworden, dass Kuratorinnen heute oft mit ähnlich prekären Arbeitssituationen leben müssen wie Künstlerinnen.
Dienstag 18. Juni: Um 12 Uhr begann die Jurysitzung zum Prix Visarte. Eine spannende Runde mit der Archhitektin Tilla Theus, der Kuratorin Charlotte Laubard, der Galeristin Barbara Seiler und dem Künstler Kerim Seiler. Geleitet wurde die Sitzung von Christoph Doswald. Es gab sehr überraschende und spannende Entscheidungen, nach intensiven Diskussionen. Das war ein richtig guter Nachmittag. Am Abend war ich in der Kunsthalle in St. Gallen zum Freundesessen eigeladen. Die Kuratorin Maren Brauner machte eine spannende Einführung zur Ausstellung "The Promise" von Ella Littwitz.
Sonntag 16. Juni: Heute sind wir früh losgefahren für die Ausstellungseröffnung VEH LANDSCHAFTEN im Talmuseum St. Antönien. Der Buchgestalter Peter Zimmermann hat mich vor einigen Wochen angefragt, ob ich bereit wäre, den Katalog zu dieser Ausstellung heraus zu geben. Ich habe zugesagt weil einige Künstlerfreunde mit dabei sind die ich sehr schätze. U. A. Hans Danuser, Klodin Erb, Gerber & Bardill, Hans Krüsi, Andres Lutz, Ursula Palla, Roman Signer und Agatha Zobrist … Dsas war ein sehr schönes Zusammentreffen in den Bergen.
Samstag 15. Juni: Die Tage in Basel waren anstrengend aber insgesamt sehr erfolgreich. Ich habe viele Termine war nehmen und an einigen Projekten weiter arbeiten können. Von Ute Schendel habe ich zum Beispiel eine wunderbare Portraitserie von John Berger bekommen für das geplante Buch "Geografie der Freiheit".
Donnerstag 13. Juni: Am Nachmittag musste ich meinen Büchertisch sich selbst überlassen. Ich war eingeladen von Pro Helvetia für eine Podiumsdiskussion zum Thema Künstlerhonorare. Das war eine spannende Diskussion mit internationaler Besetzung vor viel Publikum im Innenhof der Kaserne. das Thema einer gerechten Bezahlung von Kunstschaffenden wird uns bei Visarte noch lange beschäftigen.
Mittwoch 12. Juni: Ich bin relativ stressfrei nach Basel gefahren für die Buchmesse "i never read", habe meine Sachen bei Esther und Max deponiert, habe dann meinen Rollkoffer zur Kaserne getragen (ein Rad hatte sich verklemmt) und ich versuchte dann leicht vor mich hin pfeifend, alles ordentlich aufzubauen, was mir auch ganz gut gelang. Ich hatte ja vorab vier oder fünf sehr schwere Schachteln, gefüllt mit Büchern per Post nach Basel geschickt. Ja und nun sass ich Schulter an Schuler mit Gloria Wismer von der Edition Patrik Frey in der alten Reithalle und wartete ab 18 Uhr auf die ersten Kunden. Um 22 Uhr bin ich dann ziemlich müde in ein Gartenrestaurant im Quartir gesessen. Die Küche war schon geschlossen. Ich konnte dann noch ein "Wurstsalätchen" bestellen, dann war fertig. Ich habe mir dann in der nächsten Quartierbeiz ein Glas Wein bestellt. Am grossen Tisch sass eine Gruppe sehr fröhlicher Japaner*innen. Die genau gleiche Truppe wie vor zwei Jahren. Um 23 Uhr war definitiv Schluss. Der Wirt hatte genug von diesem ART - Kunstpublikum. Eine Feststellung, die mir für die Kunstmesse Sorge macht. Die Messe wird in den Quartieren nicht mehr als super Event war genommen. es ist eine Reserviertheit zu spüren, die mich sehr nachdenklich stimmt. Die ART ist für die Basler*innen kein Fest der Kunst mehr, sondern eine perverse Manifestation des internationalen Kapitals. Die Menschen spüren, dass alles viel zu gross angerichtet wird und dass die Quartierbewohner und die Restbasler*innen von diesem Spekulantenfest ausgeschlossen sind. Die einfachen Menschen bezahlen unter Anderem wegen diesem Luxusevent schlicht und einfach mehr Miete.
Dienstag 11. Juni: Ich habe mich heute auf die Buchmesse in Basel vorbereitet. Monika und Vera haben in Berlin extra ein Kreditkartengerät für mich besorgt. Nun haben wir versucht, das Ding zu aktivieren. Monika hat das in Deutschland bestellt weil das nur die Hälfte kostet wie ein Gerät das in die Schweiz spediert wird. Nun hat sich herausgestellt, das das Gerät in der Schweiz nicht funktioniert. ja nun stehe ich in Basel wieder da wie ein altbackener verlegener Verleger, der nur Bargeld akzeptiert. (Ich werde auch das überleben)
Ja und am Abend war mein Rollkoffer vollgepackt mit exklusiven Büchern, einem Quittungsblock, der tscheppernden Kasse mit Kleingeld, einigen Paar Socken, Unterhosen, Hemden und alles was zum Mann dazugehört. Ich habe dann ganz ruhig geschlafen. Ich war mir sicher, alle Termine waren sorgfältig notiert, die Wohnadresse bei Esther und Max kannte ich. Die Träume in der Nacht waren dann doch etwas unruhig. Ich sah riesige Menschenschlangen vor meinem Bücherstand, niemand bediente und ich suchte dauernd nach Kleingeld.
Montag 10. Juni 2019: Heute haben wir einen wirklich freien Tag. Das Pfingstwochenende war toll. Wir haben viele Veranstaltungen am Literaturfestival "Kleiner Frühling" in Appenzell besucht. Es gab hervorragende Lesungen, gute Musik, hintersinnige Kunst und feine Gespräche. Es ist einfach grossartig, was Agathe Nisple und Carol Forster mit vielen, hochmotivierten, kompetenten Freundinnen und Freunden zustande bringen. Weltklasse und das in Appenzell.
Ich habe zu Hause alle neu entstandenen Arbeiten für Baden Baden sortiert und gebündelt. Gegen Abend sind wir (Monika und ich) zwei Stunden in mein Atelier gegangen um einiges an Kunst von Freunden zu verstauen. Dabei haben wir viele kleine und grosse Entdeckungen gemacht. Wenn ich meine geplante Ausstellung in Baden Baden geschafft habe, werden wir mal einen Monat das ganze Kunstlager durchstöbern und neu sortieren. Das wird ein Fest der vergangenen Zeiten und ein Fest für die Zukunft. Ich habe da so meine Ideen, wie das ganze Archiv spannend aufgearbeitet und potenziert werden könnte.
Donnerstag 7. Juni: Heute musste ich 5 schwere Bücherpakete zur post bringen für die kommende Messe "i never read" in Basel und für eine Buchpremiere im Binz in Zürich. Am Abend war dann die Vernissage von Alex Hanimann im Kunstmuseum. Lange Reden, kurzer Sinn, viele Bekannte Gesichter, ein unterhaltsamer Abend im Baratella mit altbekannten Freunden. Was will man mehr. Die Ausstellung werde ich sicher noch einmal anschauen. Für mich gibt es vieles zu hinterfragen. Ich kenne Alex seit 1980. Ich habe ihn damals eingeladen zu einer Einzelausstellung in der St. Galerie. Er hat dort seine erste Wandmalerei realisiert. Wir haben damals auch einen kleinen Katalog gedruckt. In den 80er Jahren haben wir auch einige Bücher von Alex herausgegeben und wir arbeiteten bis 1984 im gleichen Atelierhaus an der Haldenstrasse. Das war eine gute und produktive Zeit.
Mittwoch 5. Juni: Gestern hatten wir Besuch von Alice aus Liestal. Wir haben uns lange nicht gesehen und es gab viel zu erzählen. Nun bereiten wir uns vor auf eine erste Besprechung mit Jonas und Roland von TGG für die Gestaltung von meinem John Berger Projekt "Geografie der Freiheit". Monika hat zum Glück vor einiger Zeit beschlossen, dass sie wieder im Verlag mitarbeiten möchte. Sie macht die ganzen Textkontrollen und die Kommunikation mit den Beteiligten. Es macht richtig Freude. Ich glaube das Projekt wird richtig gut. Alle Beiträge sind nun zusammen und wir sind hoch motiviert.
Sonntag 2. Juni: Ein ruhiger, geruhsamer Tag zu Hause mit einem Ausflug an den Bodensee am frühen Abend. Monika hat ein Geburtstagsessen für unsere Nachbarin Elsbeth und für ausgewählte Gäste vorbereitet. Ein sehr schöner Abend, an dem wir in diesem Jahr das erste mal im See schwimmen konnten.
Samstag 1. Juni: Nach dem grossen Fest von gestern musste ich mich richtig aus dem Bett quälen. Ich hatte mich angemeldet für eine kleine Buchmesse im EXREX. das Kino ist ausgeräumt und wird ein paar Monate für kulturelle Veranstaltungen genutzt. Ich bin mit meinem Bücherwagen anmarschiert und habe alles ausgebreitet. Der Tag hat sich gelohnt. Ich konnte zwei kleine, sehr schöne, aquarellierte Zeichnungen von Lika Nüssli kaufen. Es gab auch einige sehr überraschende Begegnungen und anregende Gespräche.
Samstag 31. Mai: Die Woche war sehr arbeitsintensiv. Ich malte an meinem grossen Herbstbild und liess mich verzaubern von den Farben.
Am Abend hatten wir ein wunderbares Essen, gekocht von Monika. Die Gäste waren Anita Hohengasser mit ihrem Mann und Hans Jörg Bachmann. Ich fühlte mich gleich wieder in die 80er Jahre zurückversetzt. Die damaligen Kulturdiskussionen, der Aufbruch in der Kunstszene etc. Es ist ziemlich spät geworden.
Samstagabend 25. Mai: An diesem Wochenende hatten wir eine grossartige Delegiertenversammlung von Visarte in Fribourg. Die Organisation war perfekt. Das Kulturprogramm war spannend, die Diskussionen an der Versammlung waren sehr konstruktiv, das Essen sehr fein und überraschend und die Gespräche wohltuend und freundschaftlich.
Ich musste die Gesellschaft etwas früher verlassen, weil mich Nicole Rampa, die Herausgeberin des Buches "Schweizer Kunstschafende in New York" in Basel zusammen mit dem Grafiker treffen wollte. Ich hatte dann etwas Pech, weil meine ältere Taxifahrerin mehr als eine halbe Stunde durch Basel gekurft ist und das Ziel nicht gefunden hat. Ich bin dann etwa 45 Minuten zu spät angekommen. Das Treffen war aber sehr ergiebig. Wir sind wieder einen grossen Schritt weiter und Nicole kann beruhigt wieder nach NY zurück fliegen. Zugfahrten in der Nacht finde ich immer sehr anstrengend. Ich war dann aber zum Glück schon um 22 Uhr wieder in St. Gallen.
Donnerstag 23. Mai: Ich habe in den letzten Wochen intensiv an meiner Ausstellung für Baden Baden gearbeitet. Ich bin aber auch froh um kurze Pausen während dem Malen. Um 14 Uhr hatte ich einen Ortstermin mit dem Architekten im Marthaheim. Der Bau ist schon weit fortgeschritten. Heute mussten wir die Dimensionen der geplanten Leuchtkästen kontrollieren. Die Bildfelder waren mit blauem Klebeband umrissen, damit sich die Bauherrschaft die Grösse der geplanten Werke vorstellen kann. Die präzisen Masse werden wir aber erst nach dem Einbau der Decken und der Böden machen können. Diese beruhigende Besichtigung habe ich anschliessend mit einem wohltuenden Stadtspaziergang abgerundet.
Mittwoch 22. Mai: Monika und ich haben am Nachmittag an der Abschiedsfeier von Marianne Schatz teilgenommen in der Linsenbühl Kirche. Das war ein richtig berührender Anlass.
Montag 20. Mai: In unserem Quartier sind viele bauliche Veränderungen geplant. Heute um 11 Uhr präsentierte uns der Architekt Juerg Keel das Bauprojekt, das an der Brauerstrasse 27 in unmittelbarer Nachbarschaft von uns realisiert werden soll. Unser Grundstück wird in einigen Jahren eine Oase inmitten von grossen Bauten sein.
Am Abend besuchte ich die Hauptversammlung vom Verein Buchstadt St. Gallen in der Stiftsbibliothek, mit einer Führung von Cornel Dora.
Sonntag 19. Mai: Am Morgen sind wir zusammen mit Menga nach Ittingen gefahren zur Eröffnung der Ausstellung l'univers de Germaine von Muda Matthis und Sus Zwick und Hip Matthis. Eine gute Zeitreise mit einer spannenden Frau. Ich war auch gespannt auf die Arbeit von Till Velten. Am Nachmittag sind wir dann ins Rheintal gefahren und haben gemeinsam den Neubau vom Landwirtschaftlichen Zentrum in Salez besichtigt. Andy Senn hat ein sehr ansprechendes Schulhaus gebaut. Wir wollten natürlich unbedingt die Kunst am Bau Arbeit von Elisabeth Nembrini sehen. Zusammen mit Corinne Schatz haben wir zu dieser Arbeit die Kunst und Bau Nummer 8 im Vexer Verlag herausgegeben.
Samstag 18. Mai: Ein wunderbares Essen mit Freunden in Rorschach.
Freitag 17. Mai: Heute bin ich nach Bern gefahren für eine weitere Buch Besprechung mit Lisa Hoever. Das dauerte bis nach Mittag. Das gemeinsame Treffen mit der Grafikerin Franzi Schott - Schiebig und mit dem Lyriker Michel Mettler war sehr produktiv. Ich freue mich auf dieses Buch. Das wird sehr schön auch mit den Texten.
Um 18 Uhr war ich wieder in St. Gallen und bin direkt zur Ausstellungseröffnung in der Kunsthalle gegangen. Ella Littwitz hat eine sehr starke Ausstellung eingerichtet, die von Maren Brauner kuratiert worden ist. Nach der Eröffnung bin ich kurz nach Hause und habe dann gegen 22 Uhr Monika vom Bahnhof abgeholt. Sie ist zurück aus Berlin und total hingerissen von unserem kleinen Enkelsohn. Ich glaube sie hatte schon im Taxi in Berlin Heimweh nach dem Kleinen.
Mittwoch 15. Mai: Die Podiumsdiskussion gestern Abend war sehr spannend. Ich habe viele Anregungen durch das Gespräch erhalten. Ich habe unter Anderem auf das Bauhaus verwiesen und auf die Künstler die dort gearbeitet haben. Klee, Kandinsky und Johannes Itten. In diesem Zusammenhang erfuhr ich schon am Nachmittag durch meine Architektenfreunde, dass sich damals Itten und Gropius zerstritten haben wegen der sektiererischen Haltung von Itten und seinen Anhängern. Die Mazdaznan Bewegung kannte ich gar nicht. Ein Freund hat mir erzählte dann am Abend, dass es bis in die 80er Jahre auch in Herisau eine Gruppe der Mazdazianer gegeben hat. Eine kuriose, teilweise rassistisch argumentierende, spirituelle Heilslehre. Zum Schaudern... der Farbkreis und die Farbenlehre von Johannes Itten erscheint für mich nun in einem ganz anderen Licht. Die Farben haben sich sofort etwas verschattet und verdunkelt. Heute Abend gehe ich wieder einmal in die Kellerbühne. Der Sohn von Hans Jörg Geiger und von Sophie präsentiert sein erstes Soloprogramm.
Dienstag 14. Mai: Am Mittag hatte ich einen Baustellentermin in Zürich. Ich bin erleichtert, denn das langwierige Projekt klärt sich langsam Punkt für Punkt. Das modifizierte, frisch betonierte Fassadenteil ist sehr viel skulpturaler geworden. Die Faltung ist nun in der Schattierung stärker sichtbar.
Es wird interessant, das Projekt mit den farbigen Gläsern weiter zu entwickeln. heute passt alles. Am Abend bin ich eingeladen zu einer Podiumsdiskussion zum Thema "Farbe im öffentlichen Raum". Die Denkmalpflege vom Kanton St. Gallen präsentiert den Jahresbericht im Architekturforum. Die Moderation macht Karin Salm.
Montag 13. Mai 2019: Das Wochenende war ruhig und ich malte in einem meditativen, fast tranceähnlichen Zustand an meinem grossen Herbstbild. Nach ein paar Stunden komme ich immer an eine Grenze, wo ich nichts mehr sehe, wo ich so im Bild verfangen bin wie eine Spinne im Netz.
Am Abend ist Lika Nüssli vorbei gekommen und hat mir ihre Arbeit gezeigt, die in Israel und Palästina entstanden ist. Eine sehr eindrückliche Fotoserie in dem ein bemaltes Tuch an verschiedenen Orten ausgewaschen wird. Das gibt einen starken künstlerischen Beitrag für das Buch "Geografie der Freiheit".
Samstag 11. Mai: gestern Abend war ich zusammen mit Monika an der Preisverleihung der Paul Grüninger Stiftung im Palace. Das war eine sehr eindrückliche Veranstaltung. Heute sind wir sehr früh aufgestanden. Monika fliegt zusammen mit Manuela nach Berlin. Die letzten zwei Wochen waren sehr intensiv. Monika hat den gesamten lektorierten Inhalt des geplanten Buches "Geografie der Freiheit" kontrolliert und die Korrekturen gemeinsam mit den Autorinnen und Autoren abgesprochen. Jetzt fehlen noch einige Kunstbeiträge. Es ist super, dass Monika vermehrt im Vexer Verlag mit arbeitet. Alleine würde ich das nicht mehr schaffen.
Am Nachmittag hat mir Hans Jörg Geiger seine feine Zeichnungsserie vorbei gebracht. Wunderbar.
Ich habe in jeder freien Minute intensiv gemalt. Am Abend war ich fix und fertig. In einem Energieanfall bin ich dann aber am frühen Abend noch in die Stiefel geschlüpft, um im Garten zu arbeiten. Ich hatte plötzlich das starke Gefühl, dass nun der richtige Pflanzzeitpunkt sei. Tomaten, Randen, Lauch, Krautstiel und Salate können nun gedeihen. Das hat richtig Freude gemacht und das Alles bei Regen.
Donnerstag 9. Mai: Vor einiger Zeit habe ich die Arbeit an meinem Herbstbild wieder aufgenommen. das Bild steht schon fast ein Jahr in meinem Atelier. Ich möchte das nun endlich zu Ende bringen. Es gibt Bildmotive die viel mehr Zeit brauchen um gemalt zu werden.
Dienstag 7. Mai: Heute Abend habe ich drei Masken montiert bei Freunden. Die clownesken, aus Pappelholz geschnitzten und bemalten Gesichter betitelte ich vor Jahren mit " Abstrakte Malerei". Die Gesichter sind weiss. Die Nasen und Münder sind rot bemalt. Das sieht sehr speziell aus. Die Köpfe vermitteln einen ganz speziellen Schalk.
Montag 6. Mai: Heute hatte ich ein weiteres Treffen mit Andeas Müry. Ich möchte Arbeiten vom Künstler Peter Wirz im John Berger Projekt "Geografie der Freiheit" publizieren. Eine umfassende Monografie planen wir für das Frühjahr 2020.
Sonntag 5. Mai: Wir waren gestern in der Nähe der Schwägalp, unterhalb vom Säntis, zu einem Fest eingeladen. In der Nacht hat es dann angefangen sehr stark zu schneien. Schnee im Mai hat für mich etwas beängstigendes. Zuhause mussten wir um Mitternacht viele von unseren blühenden Büschen vom Schnee befreien. Heute morgen sah ich, dass unsere Pappel aussieht wie ein riesiges gerupftes Huhn. Durch die Schneelast sind viele Äset abgebrochen. Die roten Tulpen im Garten sehen auch ziemlich traurig aus.
Freitag 3. Mai: Am Morgen musste ich zur Zahnreinigung. Nun brummt der Schädel... Am Abend fuhren wir nach Teufen. Thomas Stricker hielt einen Vortrag zu seinem Schulgarten Projekt in Kalkfeld, Namibia. Er eröffnete damit die Kulturlandsgemeinde, die an diesem Wochenende stattfindet. Es ist spannend, wie sich dieses Projekt in den letzten Jahren kontinuierlich weiter entwickelt hat. Wir haben 2015 im Vexer Verlag die Kunst und Bau Nummer 4 zu diesem Projekt herausgegeben.
Im Ausstellungssaal vom Grubenmann Museum war ein sehr langer, weiss gedeckter Tisch für alle Gäste aufgebaut.
Donnerstag 2. Mai: In den letzten Tagen habe ich viel gelesen, gezeichnet und geschrieben. Ruhige Tage um Angefangenes weiter zu treiben. Gestern am 1. Mai haben wir einen wunderschönen Spaziergang gemacht. Ich wollte unbedingt einmal von meinem Atelier an der Lukasstrasse aus, so weit wie möglich der Steinach entlang spazieren. das Ziel war eigentlich der Bodensee. In Mörschwil haben wir aber bereits wieder umgekehrt. Ich hatte schon so viele spannende Naturfundstücke, dass mir meine Tragtasche zu schwer wurde.
Sonntag 28. April: Wir sind heute nach Bregenz gefahren für die Ausstellung von Miriam Cahn. Für mich ist das eine der besten Ausstellungen von Zeichnung und Malerei, die ich je gesehen habe. Eine sehr klare und stimmige Präsentation auf vier Stockwerken, die von der Künstlerin selber bestimmt wurde. Das Parterre dient als Informationshalle mit einem Video, in dem Miriam ihre Arbeit erläutert und mit einer grossen Serie von kleinen , teilweise überarbeiteten Werkfotos, die hinter kleinen Gläsern in einer langen Reihe, mit kleinen Winkelschrauben an den Betonwänden befestigt sind. Beim installieren wurde sicher viel geflucht, weil bei vielen Löchern der Beton abgeplatzt ist. Miriam wird auch auf diesen Betonwänden sichtbare Spuren hinterlassen. Im ersten Stockwerk sind viele Mappen mit Kreidezeichnungen ungeschützt auf dem Boden ausgelegt aus den Serien L.I.S. lesen im Staub. In der zweiten Etage hängen riesige Kreidezeichnungen mit einem Abstand zu den Wänden von der Decke und bilden dadurch einen eigenen, etwas kleineren Raum im Raum. In der vierten Etage sind die sehr farbigen, unterschiedlich grossen Malereien präsentiert.
Wenn ich diese Werkschau vergleiche mit der Präsentation im Kunstmuseum Bern wird mir bewusst, wie stark dass Kunstwerke oder die Sicht auf Werke durch die Traditionen der Institutionen mitgeprägt werden. In Bern riecht es für mich im ganzen Haus nach Ferdinand Hodler und seinen Zeitgenossen. Die Räume sind extrem stak patriarchal aufgeladen und in meinem Kopf erscheinen überall Hellebarden, Schutzschilder, Geschlechtsschütze und Schwerter von brutalen Schlachten aus vergangenen Zeiten.
In Bregenz sind andere Mächte spürbar. Auch Marktmächte entwickeln mit der Zeit ein starkes "Gschmäckle".
Das war ein guter, erhellender Kunstsonntag. Ein regelmässiges und kräftiges Durchlüften ist auch in unseren Denkräumen absolut notwendig.
Freitag 26. April: Heute hatte ich einen effizienten Aufräummorgen. Viele Projekte stehen kurz vor der Realisierung und Entscheidungen müssen gefällt werden. Die Publikation "Der grüne Henry", die wir anlässlich einer spannenden Ausstellung in Zürich zum Jubiläum von Gottfried Keller planen, ist für den Druck bereit. Die beteiligten Künstler*Innen haben auf Einladung der Kuratorin Angelika Affentranger tolle Projekte vorgeschlagen. Mit dabei sind Judith Albert, Isabelle Krieg, Rémy Markowitsch, Yves Netzhammer, Ursula Palla und Mario Sala. Der Kunstparcour durch Gottfried Kellers Zürich wird eröffnet am 28. Juni und dauert bis zum 1. September. Die Ausstellungsstationen sind "Der schwarze Garten" (Stüssihofstatt 6,8, 10), in der Zentralbibliothek am Predigerplatz, im Zunfthaus zur Meisen, im Böcklin-Atelier, im Internationalen Lyceum Club Zürich und oberhalb der Enge im Oberen Bürgli.
Am Nachmittag hatte ich ein Erlebnis der anderen Art. Ich konnte beim Arzt das erste Mal mein Herz ausgiebig betrachten Dank einer ausführlichen Ultraschalll - Untersuchung. Diese Pumpstation ist wirklich ein aussergewöhnliches Organ. Vor allem wenn es so gut funktioniert. ich bin richtig beglückt und fühle mich sehr erleichtert.
Am Abend besuchten wir eine sehr feine Ausstellung von Herbert Weber an der St. Jakobstrasse. Herbert hat einige Arbeiten in einem Gemeinschaftsbüro eines Architekten eingerichtet. Ein überraschender Ort. Lustig ist, dass wir in den frühen 80er Jahren nur ein paar Häuser weiter im ehemaligen Möbelgeschäft "Oase" eine grosse, für alle offene Fotoausstellung organisiert haben, mit dem damals noch jungen Verein Kunsthalle St. Gallen.
Donnerstag 25. April: Heute hatte ich eine sehr gemütliche Bahnfahrt nach Bern. Das Eidgenössischen Institut für Geistiges Eigentum (IGE) hat eingeladen zum Urheberrechtsgespräch. Die Veranstaltung war sehr spannend. Damian Schai referierte zum Thema Lichtbildschutz, Philipp Kübler, Direktor von Pro Litteris erläuterte die neue Strategie der Vereinfachung der Regelwerke von Pro Litteris. Andreas Ritter, der neue Präsident vom Verband Kunstmarkt Schweiz (VKMS) präsentierte eine spannende Auswahl von Rechtsfällen zum Thema "APPROPRIATION ART" im Zusammenhang mit dem Schweizer Urheberrecht. Es wurde viel Information geboten. Im Moment sind natürlich alle Verbände gespannt, wie sich die Debatten im Ständerat und im Nationalrat zur Revision des Urheberrechtsgesetzes entwickeln werden.
24. April: Ich musste heute früh aus den Federn. Der Liftmonteur hat sich angemeldet und ich muss rechtzeitig im Atelier sein. Ich habe die Zeit genutzt, alle Neuerwerbungen in meiner Bibliothek einzuräumen. Ich brauche dringend neue Regale. Alles ist überfüllt. Ich habe dann noch eine grosse Zeichnung gesucht, gefunden und aufgerollt, die ich als Zeichnungsperformance 2015 in meinem ehemaligen Atelier an der Haggenstrasse vor Publikum gemalt habe. Die schwarze Zeichnung ist 250 cm hoch und etwa sechs - sieben Meter lang. Eventuell verwende ich diese Arbeit im Sommer für meine Ausstellung in Baden-Baden.
Dienstag 23. April: Welttag des Buches. Gemeinsam mit dem Triest Verlag und der Verlagsgenossenschaft VGS sass ich den ganzen Nachmittag im historischen Lesesaal in der Kantonsbibliothek Vadiana. Wir haben unsere Verlagsprogramme ausgebreitet und auf interessierte Besucher-innen gewartet. Es gab einige überraschende Begegnungen. Meinen Erlös investierte ich in den Ankauf von sehr günstigen Doubletten aus der Bibliothek. Ich habe sehr schöne Bücher mit nach Hause genommen. Unter Anderem von Silvia Bächli, Katalin Deér, Maria Eichhorn, Bertold Brecht, Ernst Barlach, Fredi Kobel, David Renggli, Mark Dion, Peter Handke und vielen mehr.
Grossartig. Vermehrung der eigenen Bibliothek durch den Welttag des Buches.
Am Abend gab es dann zu Ehren von Gottfried Keller ein Wort - Musik Programm von Vera Bauer und David Goldzycher mit anschliessendem Apero. Schräg vis a vis hörte man das Bummern und Klatschen aus dem Zelt vom Zirkus Knie. Gacobo - Müller scheinen beim Publikum gut anzukommen - als Ersatz für die verbotenen wilden Tiere.
Montag 22. April: Heute Morgen fuhren wir mit dem Postauto nach Rehetobel und wanderten dann in zweieinhalb Stunden nach St. Gallen. Das ist eine sehr abwechslungsreiche Wanderung durch eine etwas verlorene Gegend mit vielen ganz kleinen, teilweise unbewohnten und verfallenen Bauernhäuschen. Wenn ich mir vorstelle, wie da vor hundert Jahren in ärmlichsten Verhältnissen gearbeitet, gelebt und gehaust werden musste, macht mich das nicht sehr froh. Steile Hänge, Kuh- und Ziegenmist, Schnaps, Schläge, und ab und zu eine geschlachtete Sau. Scheisse...
Aus zeitlicher Distanz geht man sicher leichter diese Abhänge runter nach St. Gallen.
Sonntag 21. April: Ostern am Sempachersee. Wir haben schöne Spaziergänge gemacht, dabei die unmöglichsten Fortbewegungsmittel bestaunt, die Abende an der Feuerstelle genossen, siebengescheite Spiele gemacht, viel diskutiert, gut gegessen und reichlich getrunken. Kurz um, es war sehr schön am See bei unseren Freunden. Gut gelaunt besuchten wir auf dem Heimweg die Eltern von Monika im Rheintal und verloren saumässig beim Jassen. (Da nützt der schönste Pokal nichts)
Freitag 19. April: Am späten Vormittag sind wir losgefahren Richtung Luzern und dann zum Sempachersee. Wir wollen die Ostertage bei Freunden geniessen.
Donnerstag 18. April: Am Mittag war ich zu einem Arbeitstreffen bei Pro Helvetia eingeladen. Wir diskutieren schon lange über eine gerechte Honorierung von Kunstschaffenden. Bei Ausstellungen ist es leider immer noch so, dass alle Mitarbeitenden von Institutionen ihren Lohn erhalten und dass die Künstlerinnen und Künstler in vielen Fällen nur für "Ruhm und Ehre" arbeiten. Hier muss sich unbedingt etwas ändern. Es ist ja nicht mehr so, dass Kunst einfach an die Wand gehängt und gleich verkauft wird. Kunst wird schon lange und in den meisten Fällen Ortspezifisch geplant und erarbeitet. Das braucht immer viel Kapital, Zeit und gute Nerven.
Mittwoch 17. April: Am Morgen hatte ich meine Körpertherapie. Das Rackern im Garten war für die Therapeutin an jedem Wirbel, bei jedem Muskel und bei der ungleichen Länge meiner Beine nachvollziehbar. Ich war in einem veritablen Schiefstand, wie ein alter Rosenstock.
Nach dem Mittagessen erwartete ich den Kaminfeger. Er kontrollierte den kleinen Holzofen der Nachbarn, reinigte den Ölbrenner, den Cheminéeofen, den Lehmofen und den Kamin der Gartenfeuerstelle. So viel Kaminreinigung bringt sicher Glück.
Am Nachmittag sind wir nach Schönengrund gefahren, um Arbeiten von Hans Jörg Geiger anzuschauen. Er setzt sich schon sehr lange mit den Texten von John Berger auseinander. Er wohnt zusammen mit seiner Frau in einem sehr schönen alten Bauernhaus. Sein Atelier hat er in der ehemaligen Web Stube eingerichtet.
Den Tag haben wir abgeschlossen bei Freunden, die uns zu einem wunderbaren Nachtessen eingeladen hatten.
Dienstag 16. April: Heute habe ich den ganzen alten Rosengarten umgegraben und die Rosen versetzt. das war notwendig, weil alles ziemlich alt und verwildert war. Ich weiss nicht ob das die Rosen schätzen aber ich habe mir in den Kopf gesetzt, mehr Essbares zu sähen, zu setzen, zu stecken und anzupflanzen. Im schön hergerichteten "Blätz" gibt es schon bald ein Kartoffeläckerchen. Von einem Kartoffelacker zu sprechen wäre etwas übertrieben. Am Abend war ich körperlich komplett erledigt. Mit geschundenen und geschwollenen Händen erledigte ich am Abend noch meine E-Mails.
Ich musste oft korrigieren. Aus einem E wurde ein ER und aus einem D ein DF, weil meine Finger so geschwollen waren, dass ich immer zwei Tasten mit einem Schlage traf...
Montag 15. April: Ich bin heute Morgen sehr früh aufgewacht. Ich warte auf den letzten Text, der noch übersetzt werden musste. Um 7.30 Uhr kam die Mail und es war mir eine enorme Freude, das ganze Textpaket zum John Berger Projekt, (insgesamt 13 Beiträge) an die Lektorin und Korrektorin nach München senden zu können. Für mich war das ein ausserordentlich intensiver Moment.
Nun kann ich mich in aller Ruhe um die Kunst Beiträge kümmern. Ich habe die Kunst für das geplante Buch ausgesucht wie ein Kurator. Ich möchte keine Illustrierung der Texte, sondern eigenständige, aussagekräftige Kunst, die das Thema "Geografie der Freiheit" beinhaltet.
Am Nachmittag hatte ich endlich wieder einmal die Möglichkeit, ein langes und ergiebiges Telefongespräch mit Vera zu führen. Sie hat im Moment enorm viel zu organisieren für den neuen Vexer Standort und für die Renovation ihres neuen Ateliers. Ich wäre so gerne in Berlin um mitzuhelfen.
Sonntag 14. April: Etwas lesen, etwas trinken, etwas fernsehen, dösen und auf schöneres Wetter warten... und dazwischen verstohlen auf den Jasspokal schielen und staunen.... bei uns schneit es heftig. Ich hoffe die frischen Blüten der Fruchtbäume verfrieren nicht.
Samstag 13. April: Die letzten Tage waren ganz meiner Kunst gewidmet. Ich habe aber auch viel gerntet im garten. Mir gefällt der Gedanke, dass meine Kunst wachsen kann wie Gemüse, wie Kräuter oder Obst. Wenn das Gewachsene reif ist ernte ich. Ja so muss es gehen. Stressfreie Ernte.
Heute werden wir um 11 Uhr abgeholt von Eveline und von Roman. Wir fahren zum hotel Hirschen in Wald. Dort werden wir etwas kleines essen und anschliessend alles vorbereiten für die Jassmeisterschaft. Monika hat im letzten Moment noch zwei Siegerkränze geflochten aus frisch gewachsenem Grünzeug aus unserem Garten. Effeu, Lavendel, Feuerbusch etc. Wunderschön.
Um 14 Uhr sind alle Gäste eingetroffen. Wir haben die Regeln erklärt und das Turnier konnte wie geplant beginnen. Ich war in den ersten Runden sehr nervös und ich hatte Angst, dass ich das Ganze nicht durchstehe. Monika und ich jassen nicht mehr sehr viel. Es lief dann aber sehr gut für uns. Wir jassten unkompliziert und sehr schnell, ohne Federlesen. Fadengerade und Zielstrebig. Es hat wirklich Spass gemacht. Bei der Siegerehrung kam dann die grosse Nervosität wieder auf bei mir. Wir waren nicht fünfte, nicht vierte, nicht dritte. Was war den das? Wir waren auch nicht zweite, sondern wir haben mit drei Punkten Vorsprung, man stelle sich das vor, wir haben mit drei Punkten Vorsprung nach sechs Stunden Jassen das Turnier gewonnen, vor Lissa und Tobias. Das war wirklich ziemlich aufregend.
Wir durften bekränzt und gefeiert werden.
Nun haben wir einen extrem "schönen" Pokal zu Hause... den wir in gewissen Momenten wieder hochheben werden.
Mittwoch 10. April: Ich habe den ganzen Tag grosse Zeichnungen gemacht mit Ölfarbe. Am Abend hatte ich komplett blaue Hände. Am Abend war ich in der Vadiana verabredet mit Thomas Wieland. Er hat mir den historischen Lesesaal gezeigt, wo wir am Welttag des Buches unsere Neuerscheinungen und Buchprojekte präsentieren können. Mit dabei sind der Triest Verlag, die Verlags genossenschaft St.Gallen und der Vexer Verlag. Jeder Verlag hat einen riesigen Tisch zur Verfügung in diesem sehr schönen Saal. Die Vadiana wird an diesem Tag Doubletten aus der Bibliothek zu sehr günstigen Preisen verkaufen.
Dienstag 9. April: Die letzten Tage waren turbulent. Ich musste die letzten Texte einfordern für das John Berger Projekt. Es gab Probleme mit Textlängen, mit der Wahl der Sprachen, mit den Übersetzungen. Ich konnte nun dank guten Tipps von Profis die richtigen Fachfrauen beiziehen. Nun sollte bis zum Wochenende mit viel Nachtarbeit alles klappen.
Am Abend holte Lika Nüssli noch Bestellkarten und Bücher ab. Sie hat sehr viele Einladungen für Diskussionen, Präsentationen etc für ihr Buch "Vergiss dich nicht". Das hilft sehr beim Verkauf. Lika hat dann erzählt, dass sie nach Jsrael und nach Palästina reisen wird für eine Olivenöl Aktion. Das klingt alles sehr interessant. Sie hat auch berichtet von der Kinderbuchmesse in Bologna, wo Zeichnungen aus ihrem Buch als grosse Panels ausgestellt wurden. Die Schweiz war in diesem Jahr Gastland an diesem Anlass.
Montag 8. April: Schon wieder in Zürich auf der Baustelle - neue Herausforderungen warten. Es wird sehr knifflig und das am Tag vom Sechseleuten. Für mich war das ein Erlebnis der besonderen Art. Grosse Teile der Innenstadt waren für den öffentlichen und für den privaten Verkehr gesperrt. Es waren sehr viele Menschen und Pferde da. Was mich verblüfft hat war die grosse, ungewöhnliche Ruhe. Trotz viel Blasmusik war alles wie verlangsamt, sehr würdevoll und still. (Und das in Zürich)
Sonntag 7. April: In den letzten Tagen kam ich mir vor wie ein Einpeitscher. Ich musste unbedingt sicherstellen, dass alle Textbeiträge für das John Berger Projekt rechtzeitig bei mir eintreffen. Ab dem 15. April habe ich ein zweiwöchiges Zeitfenster reserviert bei der sehr versierten Lektorin und Korrektorin Kirsten Rachowiak in München. Ein Text muss vorher noch übersetzt werden. das Ganze hat aber auch etwas sehr beglückendes. Es ist nun so viel wunderbares Text- und Bildmaterial beisammen, dass es wirklich eine grosse Freude ist. Langsam reift bei mir auch die Vorstellung der Buchform. Es ist ja klar, dass ich zu Ehren von John Berger das aller schönste Buch machen möchte.
Zur Entspannung sind wir um elf Uhr nach Wald gefahren, um im Atelierhaus Bierli, wo Peter Liechti lange gewirkt hat, die Ausstellung von Norbert Möslang an zu schauen. Zwei junge Gastkünstler aus Deutschland haben in eingeladen, das ganze Vorderhaus der Schlesinger Stiftung zu bespielen. Eine wirklich sehr gelungene Präsentation mit vielen überraschenden kleinen und grösseren Interventionen. Norbert hat das Haus zum vibrieren und zum schwingen gebracht wie ein übergrosses Instrument. Passend zu Appenzell Ausserrhoden klingen und quietschen da die Schönen, die Schönwüsten und die Wüsten wild durcheinander.
Anschliessend haben wir zusammen mit Eveline und Roman im Hotel Hirschen in Wald gegessen und gejasst. Wir planen hier am 13. April wieder die legendäre Jassmeisterschaft mit Freunden.
Samstag 6. April 2019: Am frühen Nachmittag besuchten wir das Wohn- und Atelierhaus der verstorbenen Künstlerin Pia Hug in Goldach. Ralph und Margrith haben einige Freunde eingeladen, damit die restlichen, noch nicht verkauften Arbeiten bei befreundeten Menschen einen Platz erhalten. Wir haben ein schönes Ensemble von frühen Arbeite ausgewählt. Zu Hause haben wir dann gleich eine kleine Ehrenausstellung für Pia Hug eingerichtet. Das gibt auf einen Schlag eine ganz andere Atmosphäre im Haus.
Am Nachmittag wollte ich eigentlich die Gründungsversammlung der neuen Kulturorganisation im Nextex besuchen und am Abend das grosse Jubiläumsfest von Saiten im ehemaligen Kino Rex geniessen. Ich war aber so stark erkältet und körperlich total kaputt, dass ich mir eine eine kleine kulturelle Pause gegönnt habe. Das Fest muss aber super gewesen sein.
5. April: heute bin ich sehr früh los gefahren für einen Baustellenbesuch in Zürich. Über die Mittagszeit bin ich dann nach Basel gefahren, um die Ausstellung von Monika Dillier bei Stampa nicht zu verpassen. Eine sehr schöne, wilde Ausstellung mit Aquarellen. Im grossen Ausstellungsraum gibt es zur Zeit eine historische Präsentation von frühen internationalen Video Arbeiten. Die Kurzvisite hat sich gelohnt. Es war auch sehr schön, wieder einmal mit Gilli und Diego zu plaudern.
Um halb Zwei war ich schon wieder in Zürich und habe dann in Stadelhofen Sebastian Utzni getroffen. Ich hatte einiges zu bereden und ich wollte auch endlich meine Holzschnitte abholen, die er nach der grossen Ausstellung in Reutlingen bei sich gelagert hat. Das Spendhaus hat einen sehr schönen Katalog zum aktuellen Holzschnitt herausgegeben.
Am Abend besuchten wir die Ausstellungseröffnung im Kunstmuseum St.Gallen von Keith Sonnier. Eine sehr gelungene Präsentation von frühen Arbeiten. Überraschend sind vor allem die sehr frühen Videoarbeiten. Ein sehr schöner Abend mit einem anschliessenden essen im baratella. Zufälligerweise sass ich neben der Tochter einer Jugendfreundin. das war eine richtig tolle Begegnung.
4. April: Eigentlich wollte ich heute zusammen mit Monika nach Konstanz fahren. Ich habe dann aber im Garten gearbeitet. Ich ernte zur Zeit für meine Sommerausstellung in Baden Baden.
3. April: In den letzten Tagen konnte ich endlich mein zweites, grossformatiges Bild "Selbst im Regen" fertig malen. Das hat wirklich Nerven gekostet. Alles scheint im Moment im Fluss zu sein. Heute sind nun auch noch die letzten Textbeiträge für das John Berger Projekt eingetroffen. In zwei Wochen geht alles in das Lektorat. Die Ostschweizer Kantone haben heute die zweite Runde ausgeschrieben für das Förderprojekt Buch und Literatur Os+
www.buchundliteraturostplus.ch
2. April: Heute ist die gesamte Auflage der Kunst und Bau Nummer 8 von Elisabeth Nembrini geliefert worden. Corinne Schatz hat einen sehr schönen Text zum Thema Bienen geschrieben. Die Arbeit "Pendant" von Elisabeth Nembrini entstand für das Landwirtschaftliche Zentrum in Salez. Die Einweihung findet am Wochenende vom 17. 18. Mai statt.
1. April: Heute habe ich mich entschlossen im Garten Kunst zu ernten. Ich sammle Astgabeln für eine Ausstellung. Das Thema beschäftigt mich schon sehr lange und meine Sammlung wächst von Jahr zu Jahr. Am Abend war ich verabredet für eine Vernissage im Museum im Lagerhaus. Antonio Ligabue wird ausgestellt. Ein Maler, der mit zwanzig aus der Schweiz ausgewiesen worden ist. Eine skandalöse und tragische Geschichte eines eigenwilligen und unangepassten Art Brut Künstlers, der am Anfang des letzten Jahrhunderts in verschiedenen Anstalten in der Ostschweiz lebte und schikaniert wurde. In der Ausstellung traf ich Andres Müry. Der Basler Autor ist ein Neffe des Künstlers "WIRZIANA" (1915 - 2000). Peter Wirz war ein visionärer Basler Art-Brut Künstler, und arbeitete als Gärtnergehilfe. Er war entmündigt und zeitweilig psychiatrisch interniert. Er war der erst geborene Sohn des bekannten Schweizer Neuguinea - Forschers Paul Wirtz. Als Kleinkind wurde der Junge sehr krank und die Eltern schoben den Kleinen ab in einen evangelischen Pfarrerhaushalt in Goldach SG, damit der Forscher und seine Gattin ihrer Forscherlust in Afrika nachgehen konnten. Um das umfangreiche zeichnerische Werk bekannt zu machen planen wir die Herausgabe eines Buches mit dem Titel "Der Kontinent WIRZIANA". Die Monografie ist benannt nach einer von Peter Wirz erfundenen Pflanze.
31. März: Die letzten Tage waren wir in Agrano für eine Holzer-Woche. Ich habe bei grossartigen Wetterbedingungen eine sehr steile Böschung ausgeholzt. Wir haben immer sehr gut gegessen und viel gelacht in einer angenehmen Runde von Freunden. An diesem Wochenende ist die Natur fast explodiert. Knospen, Sprossen, Keimlinge, Blüten, aufplatzendes Grün, feurige Magnolienblüten, weiss blühende Kirschbäume und flaumiges Gelb.
27. März: Am Morgen hatte ich einen Arzttermin in der Stadt und am Nachmittag traf ich mich mit Johannes Hedinger für eine Buchbesprechung. Ein langfristiges Publikationsprojekt zum Thema "Landscape and art".
26. März: Heute bin ich früh nach Zürich gefahren. Ich hatte um 10 Uhr eine Besprechung auf einer Baustelle. Ein von mir entwickeltes Betonelement ist geliefert worden.
25. März: Am Morgen hatte ich eine Besprechung mit einer Arbeitsgruppe zum Thema Berufsbild der Künstler*innen bei Visarte in Zürich und am Nachmittag traf sich der Zentralvorstand zu einer sehr langen und ergiebigen Sitzung.
24. März: Ein wunderbar warmer Sonntag. Monika und ich haben einen ausgiebigen Spaziergang über die Stadthügel gemacht. Das einzig unangenehme war der Gestank von Gülle und Mist. ich verstehe nicht, dass die Bauern immer kurz vor dem Wochenende ihre Stinkgülle auf die Felder spritzen.
23. März 2019: gestern Abend waren wir wieder in Zürich zu einem Geburtstagsessen. Es ist spät geworden. Heute Morgen konnte ich aber sehr gut arbeiten. Um 16 Uhr bin ich zur Bibliothek in der Hauptpost gefahren. ich musste die Ausstellung zum John berger Projekt wieder abbauen. Das Ganze war ein schöner Erfolg. Sehr viele der präsentierten Bücher wurden ausgeliehen und ich habe viele positive Rückmeldungen bekommen. Am Abend hatten wir Besuch von Freunden und Monika hat wunderbar gekocht.
21. März: Ich habe den ganzen Morgen an meinem neusten Bild gemalt. (Tausende von Regentropfen...) Um vier Uhr am Nachmittag hatte ich dann eine Besprechung in Zürich. Das Buch zur Ausstellung "Der grüne Henry" kommt in die Schlussphase. Ich freue mich, dieses Projekt zum 200. Geburtstag von Gottfried Keller begleiten und herausgeben zu können. Gottfried war ja einer der Gründerväter vom Berufsverband GSMBA, der Vorgängerorganisation von Visarte. Das Zirkular, das er im 19. Jahrhundert verfasste und an seine Künstlerfreunde verschickte, ist heute noch immer aktuell. Wir wollten uns bei der Grafikerin Nadine Riedener treffen. Ich bin dann etwa eine halbe Stunde im Binzquartier herumgeirrt bis ich die Bühlstrasse gefunden hatte. Das Begleitbuch wird sehr schön. Die Ausstellungsbeiträge von Judith Albert, Isabelle Krieg, Ursula Palla, Rémy Markowitsch, Yves Netzhammer und Mario Sala sind sehr überzeugend. Angelika Affentranger als Kuratorin hat das Projekt vorbildlich konzipiert. Nun wird mir endlich bewusst, warum ich als Kind, nächtelang, mit der Taschenlampe unter dem Kopfkissen, Gottfried Keller gelesen habe...
Nach dieser intensiven und konstruktiven Besprechung traf ich mich mit Monika beim Förrlibuck. Wir hatten eine sehr schöne Einladung in einer Alters WG zum Znacht.
Mittwoch 20. März: Heute Mittag hatte ich eine erste Untersuchung bei meinem Hausarzt. Alles hat sich wieder beruhigt. Am Nachmittag bin ich dann mit dem Zug nach Zug gefahren. Klingt gut - gell? Ich besuchte die Hauptversammlung der Visarte Zentralschweiz. Der Anlass war sehr interessant und gut besucht. Ich konnte mit vielen Künstlerinnen und Künstler reden. Die Zentralschweiz stellt eine der grössten und aktivsten Visartegruppen in der Schweiz.
Dienstag 19. März: Mein Herz hat sich zum Glück wieder beruhigt. Eventuell war ich einfach zu stark euphorisiert durch all die Begegnungen in Luzern.
Montag 18. März: Das Wochenende war sehr anstrengend aber auch sehr erholsam für den Geist. Wir waren Gast bei Eri Bachmann. Sie hat uns wunderbar bewirtet. Gemeinsam haben wir viele Lesungen gehört. Unter Anderem von Maruan Paschen, Lucy Fricke, Klaus Merz, Yael Inokai und von Pedro Lenz. Das war alles sehr dicht. Ich hatte auch die Gelegenheit für eine kurze Begegnung mit Yael Inokai. Ich habe sie vor einem Jahr lesen gehört an den Solothurner Literaturtagen. Nun schreibt sie für ein Buch von uns literarische Portraits von Schweizerinnen und Schweizern, die sich im Kulturbetrieb von New York tummeln. Ein Projekt von Nicole Rampa. Darauf freue ich mich.
Bis am Abend lief alles gut und dann begann mein Herz zu rasen. Mein Blutdruck stieg auf beängstigende Höhen. So etwas habe ich noch nie erlebt. Um 20 Uhr hat mich Monika zum Notfall gefahren. Die Ärzte waren sehr ruhig und besonnen. Ich bekam ein Medikament, wurde beobachtet und nach drei Stunden wieder entlassen. Mir stehen in den nächsten Tagen einige Herzuntersuchegen bevor.
Freitag 15. März: Ich hatte die ganze Woche Zeit, mich um meine Ausstellung zu kümmern. Zwischendurch habe ich eine 12 teilige Serie von Radierungen mit Aquarell überarbeitet zum Thema Tier. Manfred Rennertz hat mich zu einer thematischen Ausstellung eingeladen. So spontan war ich schon lange nicht mehr. das war eine Freude.
Heute fahren wir zuerst zu Benno Zehnder, um Bücher abzuholen und dann geht es nach Luzern zum Literaturfest. Ich präsentiere den Vexer Verlag in der Kornschütte am Büchermarkt.
Freitag 8. März: Nach einem intensiven Ateliertag traf ich gegen Abend Thamar Ette. Sie machte vor einigen Jahren ein Praktikum bei mir im Verlag. Sie reiste damals mit dem Buch "Lauftext" von Peter Liechti in der Schweiz herum. Das war grossartig und sie war und ist auch heute noch so frisch und unerschrocken. Wir trafen uns an der Universität, um dann am Abend gemeinsam den Vortrag von Tony Cragg anzuhören. Ich habe Tony 1984 in Sydnay kennengelernt, anlässlich der Biennale. Das war eine lustige und lehrreiche Zeit.
Donnerstag 7. März: Die letzten Monate habe ich viel gemalt für meine Ausstellung in Baden Baden. Ich komme gut voran. Heute war ich froh um einen Unterbruch. Am Mittag besuchte mich Dominik Staub, um mir ein Buchprojekt vorzustellen. Das war ein sehr konstruktiver Austausch. In diesem Jahr haben wir ein sehr dichtes Programm mit dem Vexer Verlag.
Mittwoch 6. März: Markus Comba hat mir heute Morgen eine grossartige Auswahl von antiquarischen Büchern vorbei gebracht. Das gibt wieder Einiges zum studieren, sortieren und zum einräumen. Ich brauche dringend neue Regale in meinem Atelier.
Dienstag 5. März: Heute bin ich früh los. Ich hatte einige Termine in Bern. Visarte, Kulturpolitik, Nationalbibliothek etc. Um 16 Uhr hatten wir dann in Zürich die Rechnungsrevision von Visarte Schweiz. Es ist alles sehr gut gelaufen und während den Zugfahrten konnte ich viele Pendenzen erledigen. Texte lesen, E-Mails beantworten und nachdenken.
Samstag 2. März: Ich bin noch ganz erfüllt von der gelungenen Eröffnung in der Bibliothek in der Hauptpost. Das wird ein guter Tag heute. Am Abend hat Monika sehr fein gekocht für unsere Nachbarn Lilian und Paul. Im Winter haben wir wenig Sichtkontakt. Ein Treffen war daher überfällig. Es gibt auch immer viel zu plaudern. Die geplanten Bauprojekt rund um uns herum, die Quartierentwicklung und natürlich die persönliche Befindlichkeit.
Freitag 1. März 2019: In den letzten Tagen habe ich viel Material zu meinem John Berger Projekt zusammengestellt und aus meinem Archiv geholt. Heute muss ich drei Vitrinen einrichten in der Bibliothek in der Hauptpost. Die Vorbereitungen waren sehr angenehm. Ich habe viel Hilfe von der Bibliotheksleitung erhalten. Zudem sind immer wieder spannende E-Mails von internationalen John Berger Spezialistinnen und Spezialisten bei uns eingegangen. Hans Jörg Geiger hat eine eigene Vitrine eingerichtet mit einer alten Arbeit, die er vor vielen Jahren für die Eröffnungsausstellung der Probstei in St. Peterzell entwickelt hat. In der Ausstellung zeigen wir auch kurze Textproben die wir veröffentlichen werden und wir präsentieren alle Bestände von John Berger, die in der Bibliothek ausgeliehen werden können. Auf dem Bücherrad liegen viele Publikationen, zum Thema "Geografie der Freiheit", die Rolf Bossart ausgewählt hat.
Am Mittag war alles fertig vorbereitet. Am abend um 18 Uhr wartete ich dann auf die Schauspielerin Jeanne Devos. Sie wird den Text "Haftgenossen" von John Berger lesen.
Es war ein toller Abend. Über sechzig interessierte Menschen kamen zu diesem Anlass und das trotz der Fasnacht und trotz den gleichzeitig stattfindenden Ausstellungseröffnungen im Kunstmuseum und in der Kunsthalle. Eine kritische und gute Rede von Sonja Abun Nasr, der Leiterin der Kantonsbibliothek, eine spannende Präsentation der ausgestellten Bücher durch Rolf Bossart und eine grandiose, Herz und Geist nährende Lesung von Jeanne Devos.
ich freue mich sehr, mit all den schreibenden und künstlerisch mitarbeitenden Menschen an diesem Buchprojekt weiter zu arbeiten.
Mittwoch 27. Februar: Die letzten zwei Tage wartete ich vergebens auf einen Transport aus Mailand. Heute Mittag bin ich endlich erlöst worden.
Dienstag 26. Februar 2019: Nach einem intensiven Malertag bin ich am Abend nach Winterthur gefahren. Ich war verabredet im Restaurant "Nachbarsgarten". Ein schönes und bis zum letzten Platz ausgebuchtes Lokal. Es war ziemlich laut für meine letzte Redaktionssitzung der XYLON Zeitschrift. Nach neun Jahren der Reorganisation und der finanziellen Sanierung der traditionsreichen Zeitschrift der Holzschneiderinnen und Holzschneider kann ich beruhigt zurücktreten. Angefangen hat meine Mitarbeit 2010 mit der Konzeption der sehr erfolgreichen und praktisch vergriffenen Publikation "JUBELDRUCK XYLON".
In diesem einzigartigen Buch sind 200 Originaldrucke von 50 Künstlerinnen und Künstlern im Original abgedruckt. Damit haben wir das Bestehen von 50 Jahren XYLON Schweiz gefeiert. Die letzten sieben Jahre Redaktionsarbeit für XYLON haben mir grosse Freude gemacht. Ich rate allen Freundinnen und Freunden der Druckgrafik, diese wunderbare und einzigartige Originalzeitschrift zu abonnieren und möglichst viele alte Ausgaben nachzukaufen.
Montag 25. Februar: Im Moment kommen von Vera nur spärliche Kurznachrichten aus Berlin. Sie hat einen riesigen Arbeitsaufwand zu leisten. Sie musste bis Mitte Februar ihr schönes Atelier in Kreuzberg Rückbauen und abgeben. Die Vermieter wollten einfach so die doppelte Miete. Vera hat alles zeitlich geschafft, dank dem grossen Engagement von Jérémie und vielen guten Freundinnen Freunden. Nun muss sie den neuen Standort aufbauen. Bewundernswert wie sie das alles schafft neben der Betreuung des kleinen Sohnes.
Ich habe in den letzten Wochen wieder einmal richtig Zeit und Lust zum Malen.
Sonntag 24. Februar: Heute sind wir bei Rheineck über die Grenze gefahren und haben dann endlich wieder einmal einen sehr langen Spaziergang am Bodensee gemacht. Ich habe viel fotografiert. Der Wasserspiegel ist immer noch sehr tief. Das ergibt ganz andere Landschaftsbilder. Am Abend war dann meine neue Kamera defekt. Nix ging mehr. Ich glaube die hat sich definitiv satt gesehen und streikt.
Samstag 23. Februar: das war ein wundervolles Fest im Restaurant in der hinteren Enge in Bern. Es wurde etwas spät. Wir haben uns sehr gut unterhalten, gut gegessen und getrunken. Unsere Nacht in der Mansarde von Susi Hugo war dann nicht sehr lange.
Nach einem ausgiebigen Frühstück haben wir uns die Ausstellung von Miriam Cahn im Kunstmuseum angeschaut. Mich hat das ziemlich umgehauen. Miriam war ihre eigene Kuratorin und das sieht man. Kompromisslos wie immer hat sie die Räume mit Arbeiten aus vierzig Jahren in Beschlag genommen. Wir haben die Ausstellung mehrmals durchschritten. Bei jedem Durchgang kamen neue Gedanken und Widerstände aber auch Erkenntnis und Bewunderung. In einem Begleitbuch hat Miriam ihre frechen Briefe publiziert. (Sie nennt das so) Leider sind bei vielen Briefwechseln die Antworten nicht publiziert. In meinem Fall beschreibt sie einen Atelierbesuch, den sie in den frühen 80er Jahren bei mir in St. Gallen gemacht hat. Sie hat damals angeregt, dass wir eine Ausstellung zusammen machen sollten zum Thema Frau-Mann. Nach dem Besuch bei mir schrieb sie mir dann, dass sie keine Lust auf ein Mamma - Bub Verhältnis hätte und dass sie sich beim Gedanken an eine gemeinsame Ausstellung fürchterlich langweile.
Na ja - ich denke wir haben uns viel Ärger und Fürchterliches mehr erspart.
Nach dem Kunstmuseum sind wir zur Kunsthalle spaziert, um die Arbeiten von Isa Genzken zu sehen. Ich habe mir etwas ganz Anderes vorgestellt. Präsentiert werden hauptsächlich Modelle für Kunst im öffentlichen Raum und eine grosse Installation mit zerrissenen Sonnenschirmen. Ich kannte das alles nicht. Ich habe immer ihre rohen Betonskulpturen mit ihrer skulpturalen Kraft bewundert. Über diese eher ironischen Modelle und den frivolen Film im Untergeschoss konnte ich mich nicht wirklich freuen. Aber man ist ja auch nicht mehr zwanzig. Gell.
Freitag 22. Februar: Heute war ich am Mittag in Zürich verabredet. Monika und ich trafen uns auf einer grossen Baustelle mit den Architekten, um farbige Gläser zu montieren. Die Wirkung ist wie die eines leuchtenden Aquarells. Anschliessend sind wir mit dem Zug nach Bern gefahren für das grosse Fest von Susi. Susi hat sehr spät die Matura nachgeholt. Ich finde das bewundernswert. Der super gute Abschluss ist wirklich ein grosses Fest wert.
Donnerstag 21. Februar: Daniele wollte von mir wissen, wie denn nun mein Haar geschnitten werden soll. Ich sagte ihm, dass er mal den Künstler Florian Graf googeln soll. Der hat so einen dichten, künstlerisch modellierten Haarschopf. Mein Friseur tippte dann mit seinem Kamm auf meine hohe Stirn und meinte, dass mein hoher Haaransatz eine solche Lockenpracht nicht zulasse. Na ja, ich liess mich nicht beirren. Mein Haar liegt nun am Boden des Friseursalons. Ein super Gefühl. Obwohl ich bei Weitem nicht an die Lockenpracht von Florian heran komme. Meine Frisur ist eher wieder die von Frau Blankenmeier, der Katzentrainerin und ehemaligen Zirkusdirektorin aus dem Altersheim Feldhof in Oberriet in den 70er Jahren. Mein Vater nannte mich immer Frau Blankenmeier, wenn er mit meiner Frisur nicht zufrieden war.
Ich bin heute aber sehr zufrieden. Danke Daniele!
Mittwoch 20. Februar: Ich freue mich auf meinen Termin bei Danile. Morgen um zwölf Uhr wird mein alter Zopf radikal zurück geschnitten. In dieser Vorfreude habe ich in den letzten Tagen viel gemalt und endlich mein erstes Selbstbildnis im Regen abgeschossen. jetzt kann ich mit der Nummer zwei weitermachen.
Montag 18. Februar: Am Morgen war ich verabredet mit Christine Frey. Sie wollte um 11 Uhr mit ihrer Erwachsenen Vorkurs Klasse der HSLU einen Atelierbesuch bei mir machen. Wegen einem Bahnunglück eines ICE in Basel waren viele Züge in der Schweiz verspätet. Gegen 12 Uhr waren dann alle da und ich erzählte über meinen künstlerischen Werdegang, über meine Vermittlungsarbeit und über den Vexer Verlag. Manchmal staune ich selber, wenn ich mir beim Erzählen zuhöre, was ich schon alles gemacht habe in den letzten vierzig Jahren... Dank dem wunderschönem, sonnigen Wetter wärmte sich auch mein Dachgeschoss langsam auf angenehme 10 Grad auf. Bei diesen Temperaturen braucht es wenigstens keine Garderobe. Alle Besucherinnen und Besucher fühlten sich wohl in ihren Wintermänteln. das war eine sehr unterschiedliche und dadurch auch sehr spannende Besucher*innen Gruppe. Die spürbare Frische hat mich angeregt, endlich meinen alten Zopf abzuschneiden. Lange Haare sind ja wie ein Archiv des Erlebten. Es wird dringend Zeit für einen Neuanfang. Der Frühling naht.
Samstag 16. Februar: Um 10 Uhr waren wir verabredet bei Eveline und Roman in der neuen Wohnung in Wil. Evelin hat mich gebeten, ihre Bildersammlung zu hängen. Nach einem ausgiebigen Frühstück habe ich dann mit Eveline zusammen alle Bilder gesichtet, aufgestellt und dann eine Auswahl für die Hängung getroffen. das ist alles sehr stimmig und schön geworden.
Freitag 15. Februar: Monika und ich sind am Abend nach Chur gefahren, um die Ausstellungseröffnung im Bündner Kunstmuseum zu besuchen. Im Moment wird das 140 Meter lange Gemälde "Umgebung der Liebe" präsentiert, das Martin Disler 1981 in Stuttgart gemalt hat. Das ist wirklich überwältigend. Es war auch sehr spannend, viele der Künstlerinnen und Künstler aus diesen Zeiten bei diesem Anlass zu treffen. Einige Vernissagegäste sind dann aber fast zusammengebrochen wegen den langen Ansprachen. Vor allem der Präsident der Gottfried Keller Stiftung fand fast kein Ende. Trotzdem alles wunderbar und eindrücklich.
Donnerstag 14. Februar: Diese Woche war enorm vielseitig. Ich hatte Gespräche mit Karin Karinna Bühler, mit Sally de Kunst zu Buchprojekten, eine Aufrichtefeier im Martaheim, eine lustige Bob Ross Präsentation im Splügeneck usw.
Samstag 9. Februar: Diese Woche mit Vera und Soahn war sehr intensiv. Es ist so schön und so wohltuend aufrüttelnd Grossvater zu sein. Vera und ich konnten trotz dem Kleinen sehr viel Verlagsarbeit erledigen und Projekte besprechen. Vera hat eine sehr intensive und anstrengende Zeit vor sich. Sie muss in Berlin mit dem Atelier und dem Vexer Büro umziehen. Die Spekulation für Gewerberäume ist knall hart und Berlin wird immer teurer. Gewerberäume werden vorsorglich gekündigt, um höhere Mieten verlangen zu können. Vera hat aber zum Glück ein interessantes Ladenlokal mit Lagerräumen gefunden, wo sie ihr Atelier und den Verlag unterbringen kann.
Heute Nachmittag kam die Künstlerin und Kuratorin Catherine Bolle mit einer Freundin bei mir vorbei, um meinen Ausstellungsbeitrag für BEX 2020 zu besprechen. Ich habe danach die zwei Damen noch in die Kunsthalle geführt, habe ihnen den roten Platz von Pipilotti Rist gezeigt und sie dann zur Stiftsbibliothek begleitet. Ein anregender Nachmittag. Jetzt müsste ich eigentlich sofort ein Modell für mein skulpturales Projekt bauen.
Mittwoch 6. Februar: ich musste mich vorbereiten für einen Vortrag im Kunstmuseum in St. Gallen. Anita Zimmermann hat mich eingeladen, einen "Schnörkel" Vortrag zu halten. Unter dem Titel "Frühe Gedichte und Ausätze" las ich dann Texte aus meinem Schulheft von der vierten Klasse und projizierte die dazugehörenden Zeichnungen auf eine Leinwand. Ich illustrierte damals meine Texte mit comicartigen Bildchen. An diesem Abend gab es vier oder fünf sehr unterschiedliche Vorträge und ein Konzert von Andy Guhl. Das war alles sehr unterschiedlich und sehr amüsant.
Dienstag 5. Februar: Am Morgen wurde mir eine meiner Holzplatten zurückgebracht, die in der betonhalle der Fachhochschule für Architektur in Winterthur ausgestellt war. Am Mittag erwartete ich einen internationalen Kunsttransport. Das verzögerte sich aber bis zum Abend. Eigentlich hätte ich nach Zürich fahren müssen für eine Visarte Sitzung zum Thema Berufsbild "Künstler". Das war mir sehr unangenehm. Ich verpasse sehr ungerne eine Sitzung.
Montag 4. Februar: Heute Morgen hatte ich ein sehr angenehmes Telefongespräch mit Anna Pabst. Sie ist bereit, einen Text für das geplante Buch "Geografie der Freiheit" zu schreiben. Von ihr wir im moment das Stück "Freigänger" in Bern aufgeführt, wo Jeanne Devos mitspielt. Am Abend treffe ich mich mit Thomas Wieland, um die Details der geplanten Ausstellung zum John Berger Projekt zu besprechen. Das macht grosse Freude. Die Organisation ist so schön unkompliziert.
Sonntag 3. Februar. es schneit ganz extrem. Monika fährt am Mittag nach Chur, um Vera und unser Enkelkind Soahn abzuholen. Sie kommen eine Woche zu uns. Ich freue mich sehr darauf.
Samstag 2. Heute habe ich den ganzen Tag an meinem "Selbstbildnis im Regen" gearbeitet.
Freitag 1. Februar: Am Morgen um neun Uhr ist Christine Genova vom St. Galler Tagblatt vorbei gekommen. Gemeinsam haben wir einen Dokumentarfilm angeschaut, der nächste Woche im Kinok gezeigt wird. Es geht um die extremen Kunstauktionen in den USA, bei denen Kunstpreise spekulativ in exorbitante Höhen gesteigert werden. Christine macht einen Artikel im St. Galler Tagblatt und will meine Kommentare zu diesem Film.
Am Abend bin ich nach Hochdorf gefahren für ein sehr schönes Dankesessen, das Benno Zehnder mit seiner Familie in seinem Atelier vorbereitet hat. Alle am Projekt Beteiligten waren eingeladen, das entstandene Buch "Architektur Farbe Licht Die Kunst von Benno K. Zehnder im Spital Schwyz" zu feiern. Ein wunderbarer Abend mit schönen und erhellenden Gesprächen.
Donnerstag 31. Januar: Heute morgen bin ich früh zu meinem Atelier an die Lukasstrasse spaziert. Der Liftmonteur kommt vorbei und macht seine Kontrolle. Im Moment ist es minus vier Grad in meinen Räumen. Lange tatenlos herumstehen geht nicht.
Mittwoch 30. Januar: Heute erlebte ich einen angenehm ruhigen Arbeitstag. ich bin am Planen von meiner Ausstellung in Baden Baden, die im Sommer stattfinden wird. Es ist noch alles offen. Malerei, Zeichnung, Skulptur. Im Werbeflyer habe ich mich als Tümpelforscher angekündigt. Das lässt mir den notwendigen Spielraum, um mich frei zu fühlen.
Am Abend hatte ich eine ergiebige Sitzung mit der Fachkommission HF bildende Kunst an der Schule für Gestaltung an der Demutstrasse. ich habe bei der Sitzungsvorbereitung bemerkt, dass ich diese Fachkommission nun schon seit sieben Jahren präsidiere. das war dann auch der Grund dafür, dass ich heute Abend bekannt gab, dass ich per sofort meine Arbeit als Präsident von dieser Kommission beenden werde. Sieben Jahre sind wirklich genug. Das Spannendste an dieser Arbeit waren jeweils die zwei Tage dauernden Fachgespräche mit der Kommission, die die Arbeiten der Studierenden beurteilten. Da gab es sehr interessante Begegnungen, unter Anderem mit Una Szeemann, Britta Polzer, Thomas Müllenbach und vielen anderen Expertinnen und Experten. Ja nun habe ich eine Aufgabe weniger und fühle mich sehr befreit.
Dienstag 29. Januar: In Berlin hat sich vieles geklärt. Vera hat eine Zusage bekommen für ihr Lieblingsobjekt, ein Ladenlokal ganz nahe an ihrem Wohnort in Kreuzberg. Nun muss alles sehr schnell gehen. Unterschriften, Garantien, Abmachungen etc. das ist richtig spannend und es bleibt aufregend.
Seit langer Zeit kann ich nun wieder beruhigter arbeiten und malen.
Montag 28. Januar: Gestern verbrachten wir einen ruhigen aber arbeitsintensiven Sonntag. Es ist schön zu arbeiten, wenn man nicht dauernd durch das Telefon gestört wird. Am Abend sind wir nach Appenzell gefahren zum Bücherfreunde - Treffen im Buchladen Appenzell.
Heute hatte ich von 11 bis 17.30 Uhr eine Visarte Sitzung in Zürich. Alles ist gut gelaufen. Spannende Themen, intensive Gespräche geführt und gute Lösungen gefunden.
Samstag 26. Januar: In Berlin spitzt sich die Raumfrage zu. Vera hat in den letzten Wochen schon viele Optionen geprüft und sich auf ein Objekt fokussiert. Sie möchte ihr Atelier und den Raum für den Vexer Verlag ganz neu denken. Das ist alles sehr aufregend und braucht starke Nerven. In Berlin wird der Raum knapper und dadurch teurer. Räumliche Veränderungen bieten aber auch immer wieder Chancen.
Am Abend waren wir eingeladen bei Ursula und Martin in Gais. Ein lustiges, Enkelkind war auch dabei. Ein richtig schöner Familienabend.
Freitag 25. Januar: ich habe die ganze Woche mit meinen Farben gearbeitet und eine geeignete Präsentationsform für das Farbkonzept entwickelt. Nun bin ich einen ganz grossen Schritt weiter gekommen.
Heute Morgen um neun Uhr war ich mit Rolf Bossart im Tibits verabredet, um das John Berger Projekt weiter zu diskutieren. Als nächstes steht die geplante Ausstellung in der Bibliothek in der Hauptpost auf der Agenda. Jeanne Devos hat mir bereits drei tolle Fotos geschickt für die Werbekarten. Die Ausstellung wird am 1. März um 18 Uhr eröffnet.
Sonntag 20. Januar: Gestern waren wir zu einem sehr schönen Fest eingeladen von Corinne, Judith und marina im Literaturraum in der Hauptpost. Gute Leute, Gutes Essen, wunderbare Speisen und viel gute Musik. Seit langer Zeit habe ich wieder einmal eine ganze Nacht getanzt. Wunderbar.
Freitag 18. Januar: Heute ist ein guter Aufräumtag. Ich brauche viel Platz, um mein Farbkonzept für ein Kunst am Bau Projekt weiter zu bearbeiten und die neuen Ideen umzusetzen. Ein leerer Raum, frische Farben und neue Pinsel, alles muss rein sein. Als historische Hilfe lege ich die Farbenlehren von Goethe und von Johannes Itten auf meinen Farbenschrank. Diese beiden Bücher begleiten mich seit den frühen 70er Jahren als ich meine Berufslehre als Stickereientwerfer begonnen habe. Ich denke so kommt alles gut.
Am Abend haben wir die Vernissage von Vanja Hutter in der Galerie vor der Klostermauer besucht. Sie hat ihre feinen Zeichnungen sehr schön präsentiert als hängende Kartonmappen mit eingebundenen Zeichnungen. Die Kartonumschläge sind mit Bindfäden an der Decke aufgehängt. Alles sehr fein, verletzlich und intim beim Betrachten.
Donnerstag 17. Januar: In den letzten Minuten donnerten in drei Schüben die ganzen Schneemassen von unserem Hausdach. Unruhige Zeiten. Das hat mich richtig aufgeschreckt.
Dienstag 15. Januar: Heute habe ich die dritte Buchbesprechung in drei Tagen. Es geht um die Themen transformieren und weiterbauen. Architektonische Lösungen im Umgang mit historischer Bausubstanz. Wenn es so weitergeht machen wir in diesem Jahr sehr viele spannende Buchprojekte. Den Nachmittag habe ich intensiv mit dem Mischen von Farben und dem Malen von Farbfeldern verbracht. Das ist eine wunderbare und feinstoffliche Auseinandersetzung mit Licht und Farbenergie.
Mittwoch 16. Januar: Am Mittag hatte ich eine intensive Körpertherapiestunde bei Theresa. Mein rechter "Flügel" hing fünf Zentimeter tiefer wie der linke. Keine Ahnung wie das passiert. ich habe wahrscheinlich zu viele schräge Sachen gelesen... Nun stehe ich wieder gerade in der Landschaft und fühle mich sehr wohl. Am Abend besuchten wir die Vorstellung "Die Traumbeschauten", ein Abend um Egon Schiele, mit Werken von Dowland, Schönberg, Messian und Esenvalds. unter der musikalischen Leitung von Kristjan Döhring. Den Text zum Musiktheater hat Laura Vogt geschrieben. Wegen ihr wollten wir uns dieses Stück anhören und anschauen. Es war beeindruckend, mit welcher Professionalität und Hingabe die beteiligten Laiendarsteller-Innen in diesem Stück agiert haben. Das ganze war für mich etwas zu journalistisch und zu realistisch dargestellt. Etwas mehr von der hemmungslosen Leidenschaftlichkeit und von der körperlichen und seelischen Verzweiflung in der damaligen Zeit hätte sich durch schrillere Bilder zeigen können. Der Abend war aber sehr anregend und ich habe mir vorgenommen, mich wieder einmal mit der Kunst von Egon Schiele und seiner Zeit auseinander zu setzen.
Montag 14. Januar: Am Morgen hatte ich eine sympathische Besprechung mit Vincent Chablais. Er arbeitet an einem sehr interessanten Projekt. Draussen hat in den letzten Tagen das grosse Schmelzen begonnen. Es tropft von allen Dächern. Um 14 Uhr traf ich mich an der Lukasstrasse mit einer sehr sympathischen und kompetenten Dachdeckermeisterin. In meinem Atelier ist an einer Stelle das Dach nicht dicht. Das muss unbedingt repariert werden. Ich habe vorsorglich an der undichten Stelle schon vor einiger Zeit alles weggestellt. gegen Abend habe ich mich mit neuen Farben eingedeckt beim Farben Müller. Seit langer Zeit versuche ich es wieder einmal mit Gouache. Das scheint mir für ein aufwändiges Farbkonzept am geeignetsten. Seit meiner Zeit als Textilentwerfer in den Siebzigerjahren habe ich dieses Material nie mehr benutzt.
Sonntag 13. Januar: Der gestrige Nachmittag und der Abend in Bern waren sehr interessant. Ich hatte eine unterhaltsame Bahnfahrt mit dem Buch "Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt von Peter Stamm". Das Vermischen der Zeiten, das Erinnern in falschen Momenten, die Wiedererkennung von Vergangenem in der Jugend der Gegenwart, in einer neuen Generationen und das unbewusste Ausblenden des eigenen Alters ist mir nicht fremd. Manchmal ist das lustig und oft eher peinlich.
Der Schnelligkeit zu liebe bin in Bern mit dem Taxi zum Marzillibad gefahren, um Lisa Hoever zu besuchen. Das war ein sehr spannender Atelierbesuch. Anschliessend haben wir in der Altstadt ein Glas Wein getrunken und haben dann gemeinsam den Ort gesucht, wo die Podiumsdiskussion anlässlich des Berner Galerie Wochenendes geplant war. Durch einen Hintereingang sind wir dann durch die Küche am richtigen Ort gelandet. der Abend war sehr spannend. Der Saal war proppenvoll und die Diskussion zum Thema Galerien hat mich richtig wach gemacht. Es war eine Freude, viele Bekannte anzutreffen. Ich habe im Anschluss viele positiven Rückmeldungen bekommen. Um acht Uhr sass ich dann schon wieder im Zug.
Für den heutigen Sonntag haben wir alles abgesagt. Zu viel Schnee, zu müde und grosse Lust einfach abzuhängen.
Samstag 12. Januar 2019: Ich bin früh aufgestanden und habe schon einige Buchbestellungen bearbeitet. Am Mittag fahre ich nach Bern und treffe Lisa Hoever in ihrem Atelier. Wir besprechen eine Publikation mit ihren neuen Aquarellen. Am Abend bin ich Gast an der Podiumsdiskussion zum Thema " Sind kleine Galerien noch zeitgemäss?". Eingeladen wurde ich von Barbara Marbot. Mit auf dem Podium wird auch die Sammlerin Sabine Hahnloser Tschopp sein. Moderieren wird der Anlass von Alice Henkes. Ich freue mich auf diese Diskussionsrunde, die heute um 17.30 Uhr im Grand Société am Theaterplatz 7 in Bern stattfindet.
Freitag 11. Januar: Der üppige Schneefall verlangsamt unseren Alltag. Das Licht ist wunderbar um zu malen. Ich habe nur einen schaufelbreiten Weg durch den Schnee gepflügt. Alles ist hell und klar. Gestern Abend waren wir in der alten Fabrik in Rapperswil. Alle drei ausgewählten Förderprojekte "Literatur Ost+" wurden im gut besuchten Fabriktheater vorgestellt. Peter Schweiger hat zu jedem Projekt einen Textausschnitt gelesen. Bei meiner Projektpräsentation zum Text "Haftgenossen" von John Berger bin ich ziemlich ausgeschweift. Es gibt so viel zu erzählen dazu... na ja die charmante Moderatorin Corina Freudiger hat mich dann sanft gestoppt. Ich freue mich auf die Projekt von Anette Hug und von Anna Hilti und natürlich auch auf meins....
Samstag 5. Januar 2019: Die Tage in Berlin waren sehr erholsam. Es ist wunderbar Opa zu sein. Soan entwickelt sich prächtig und ich glaube er mag mich sehr. Wir haben wunderbar gegessen, lange Spaziergänge gemacht und viel diskutiert. In Berlin herrscht im Moment die absolute Spekulation. In Kreuzberg steigt der Preisdruck für Wohnungen und für Gewerbemieten. Vera wurde überraschend das Atelier gekündigt und sie muss nun etwas neues suchen. Die Vermieter sagen, dass sie gerne bleiben könne. Sie wollen einfach tausend Euro mehr Miete im Monat. Das ist im Moment nicht sehr einfach und schlägt uns allen aufs Gemüt.
Nun sind wir wieder zurück in St. Gallen. Heute Mittag hatten wir bereits wieder eine Buchbesprechung. -+++-
Dienstag 1. Januar 2019: Wir konnten nicht sehr lange ausschlafen. Wir mussten rechtzeitig auf dem Flugplatz in Kloten sein. Wir machen einen Überraschungsbesuch in Berlin bei Vera, Jerémie und dem kleinen Soan. Trotz dem vielen Schnee hat alles wunderbar geklappt.
Montag 31. Dezember: Zum Silvester waren wir verabredet mit Inge und Erich Weber zu einer Tischrunde mit Freunden im Baratella verabredet. Ein wunderbarer Abend mit sehr gutem Essen und guten Gesprächen. Ein richtig lustiger und gemütlicher Jahresabschluss.
Sonntag 30. Dezember: Die Weihnachtswoche war sehr friedlich und ruhig. Familie und Freunde treffen, lesen und träumen. Am Freitag besuchten wir wieder einmal Ruedi und Dorina Hanhart im Seniorenheim in Gossau. Wir haben gemeinsam gegessen und über alte Zeiten geplaudert. Ruedi ist immer noch sehr interessiert was im Kunstmuseum läuft. Er kann aber kaum mehr lesen und kann Kunst nur noch aus der Erinnerung geniessen.
Am Samstagabend sind wir mit Freunden zusammen nach Zürich gefahren und haben uns im Schiffsbau die Produktion "44 Harmonies from Apartement House 1776" von Marthaler angeschaut. Ich habe mich köstlich amüsiert. Der zerstreute und auf der Bühne herumschlurfende John Cage war grossartig. (Natürlich nicht nur er)
Montag 24. Dezember: In den letzten Wochen versuchte ich mich streng an einen Arbeitsplan zu halten. Malen stand an erster Stelle, dann Korrespondenz und gegen Abend die Verlagsarbeit und der ganze Paketversand. Heute gibt es ein schönes Weihnachtsfest mit Freundinnen und Freunden. Es duftet schon den ganzen Tag nach wunderbaren Köstlichkeiten aus der Küche. Ich freue mich auf diese wunderbare Tafelrunde.
Freitag 21. Dezember: Das verschobene Geburtstagsfest war grossartig, der Weinverbrauch immens, der Kater verhält sich friedlich. Ich kann hoch motiviert weiter malen.
Donnerstag 20. Dezember: In den letzten Wochen bin ich intensiv am Malen. Es gibt einige Arbeiten, die ich endlich zu Ende bringen will. Monika kocht heute für unsere Geburtstagsgäste. Wir feiern jedes Jahr im Dezember ein grosses, gemeinsames Schützenfest. Urs Klauser, Monika und ich haben am 10. Dezember gemeinsam Geburtstag.
Montag 17. Dezember: Um elf Uhr hatten wir ein sehr gutes Gespräch mit einer Künstlerin bei Visarte in Zürich. Wir suchen eine Nachfolgerin für Alex Meszmer für den Zentralvorstand.
Am Nachmittag traf ich mich mit Vanja Hutter. Sie erledigt alle Anmeldungen für das VLB Verzeichnis und sie betreut auch unsere Homepage vom Vexer Verlag.
Sonntag 16. Dezember: Die letzten Tage waren sehr intensiv mit all den Ausstellungseröffnungen vom Heimspiel. Ich konnte sehr viele Künstlerinnen und Künstlern treffen, die ich sonst nicht so oft sehe. Die vielen Gespräche und Diskussionen über Kunst und Kulturpolitik haben mir grossen Spass gemacht. Es gibt bei solchen Anlässen natürlich auch sehr viel Eitelkeit, Frust und unerfüllte Hoffnungen. Um eine kontinuierliche Förderung des regionalen Kunstschaffens zu gewährleisten wäre es notwendig, dass jedes Jahr eine Ausstellung für die regionalen Künstler-Innen organisiert wird. Das hat sich seit Jahrzehnten sehr bewährt in Basel, Aarau, Bern, Graubünden etc.
Am Abend haben wir ein sehr schönes Konzert besucht im Palais bleu in Trogen mit Petra Ronner und Thomas Bächli. Eric Satie vierhändig, "en habit de cheval". Ein wunderbarer musikalischer Wochenabschluss.
Samstag 15. Dezember: Vera musste am Mittag schon wieder los für ihren Rückflug nach Berlin. Die gemeinsame Zeit war eindeutig zu knapp... Am Abend haben wir uns noch den vierten Teil vom Heimspiel im Kunstmuseum Appenzell angeschaut. Der Museumsleiter Herr Scotti war restlos von seiner Arbeit begeistert. Er befand seine Auswahl als das ultimativ gelbe vom Ei. Das konnte man dann von der peinlichen Verköstigung der Gäste im Zeughaus Appenzell nicht behaupten. Pro Besucher gab es ein winziges "Siedwürstchen" und ein ebenso kleines "Wienerchen". Die Getränke mussten von den Besuchern selber bezahlt werden. Appenzell spart halt schon eifrig für das unnötige eigene Spital.
Freitag 14. Dezember: Heute konnte ich die frisch folierten Bücher wieder entgegen nehmen. Ich habe dann die Wartezeit genutzt, um in meiner Bibliothek alle Bücher von John Berger zu sichten und eine Auswahl mit nach Hause zu nehmen. Am Nachmittag ist dann Vera von Berlin eingetroffen und am Abend haben wir zusammen die Eröffnung vom Heimspiel in der Kunsthalle St.Gallen besucht. Vera präsentiert dort eine sehr beeindruckende Arbeit. Die Vernissage war super besucht und wir sind dann zusammen zum Kunstmuseum gefahren.
Donnerstag 13. Dezember: am Morgen früh bin ich mit Monika nach Konstanz gefahren. Wir mussten einiges einkaufen und Pakete versenden. Ich bin dann mit dem Zug zurück nach St. Gallen gefahren. Das war richtig erholsam und erstaunlich schnell.
Am Abend waren wir zur ersten Eröffnung vom Heimspiel in der riesigen Ausstellungshalle in Dornbirn. Wir sind vor allem wegen Lika Nüssli dahin gefahren. Sie präsentiert in luftiger Höhe eine grosse Anzahl von ihren bemalten Tüchern. Der Besuch hat sich gelohnt. Christian Hörler ist einmal mehr ein spannender Eingriff im Raum gelungen und Stöcker Seelig präsentieren eine hintersinnige Arbeit mit ausgelegten Orientteppichen, in die der Schriftzug "... wenn hier ein Mienenfeld wäre und ich in der ferne das Meer hören könnte...
Ein guter Abend für die regionale Kunst.
Mittwoch 12. Dezember: Die letzten Tage hatte ich einigen Ärger. Die neuen Bücher waren total schlecht foliert. Ich musste alles noch einmal in die Buchbinderei zurücksenden. So etwas sollte in einem Hochpreisland wie der Schweiz eigentlich nicht passieren. Zum Glück ging das dann aber alles reibungslos. Die ganze Übung war einfach mit viel Arbeit verbunden. Kontrollieren, herumstehen und warten, frieren und dann alles neu einräumen.
Dienstag 11. Dezember: Ich habe den ganzen tag gemalt und am Abend die Veranstaltung im Ramen der "erfreulichen Universitäten" im Palace besucht. Rolf Bosshard und Thomas Stüssi machten eine sehr spezielle Performance zum Thema Verschwörungstheorien. Das war sehr aufschlussreich und unterhaltsam.
Sonntag 9. Dezember: Heute ist Aufräumtag. Mit einem gemieteten Lieferwagen haben wir alle Stühle, Tische, Gläser und die Restauflagen wieder in meinem Atelier - Lager verstaut.
Der Verlagsanlass am Samstag war eine ganz tolle Sache. In unserem Wohnraum hatten wir einen wirklich riesigen Büchertisch mit unseren Publikationen aufgebaut. Monika funktionierte ihr Büro um für all die selber zubereiteten Köstlichkeiten und für die Getränke, die sie für die Gäste vorbereitet hatte. Ab 14 Uhr war mein Malatelier, das ich zum Veranstaltungsraum umfunktionierte, zu jeder Stunde immer voll besetzt mit Publikum. Um 14 Uhr hat Reto Hänny sein wunderschönes Buch, das vor vielen Jahren zu seinem fünfzigsten Geburtstag erschienen ist, vorgestellt. Gestaltet wurde das damals vom Künstler Felix Humm, der in Mailand arbeitet. Nun haben wir die restlichen Bücher im Vexer Verlag aufgenommen und mit einer ISBN Nummer versehen, damit dieses Werk endlich in allen Verzeichnissen erscheint und wieder lieferbar ist. Um 15 Uhr erzählte Benno K. Zehnder von seiner sechzehn Jahre dauernden Auseinandersetzung mit dem Farbkonzept das er für das Krankenhaus in Schwyz, zusammen mit den BSS Architekten entwickelt hat. Benno ist ein sehr guter Erzähler und Vermittler. Das neu erschienene Buch "Architektur Farbe Licht Die Kunst von Benno K. Zehnder im Spital Schwyz" ist eine grossartige Würdigung seiner Arbeit.
Um 16 Uhr schilderte Katja Schenker den Entstehungsprozess ihrer grossen Kunst am Bau Arbeit für die Fachhochschule in Muttenz. Sie hat dort im Neubau von Pool Architekten vier Jahre lang vor Ort an ihrem monumentalen "Dreamer" gearbeitet.
Claudia Kübler hat dann aus ihrem Tagebuch gelesen und ihr Buch "Loch" vorgestellt.
Um 18 Uhr berichtete Lika Nüssli über die Arbeit an ihrem Buch "Vergiss dich nicht" und über die positiven Reaktionen die sie an vielen Veranstaltungen entgegen nehmen durfte. Das Buch entwickelt sich zu einem echten Bestseller in unserem Verlag. Am Schluss des Veranstaltungsprogramms berichtete ich über das grosse John Berger Projekt, an dem ich nun schon mehr als ein Jahr arbeite. Ausgehend von einem Essay von Berger (Fellow Prisoners) entwickeln Schriftstellerinnen und Künstlerinnen Arbeiten zum Thema "Geografie der Freiheit". Ich plane zu eine grosse Publikation auf den Herbst 2019, die von Literatur Ost+ gefördert wird. Diese Förderplattform wurde entwickelt von Johannes Stieger und Dorothee Elmiger für die Ostschweizer Kantone.
Der Verlagsanlass war sehr gut besucht, wir haben sehr gut verkauft dank der interessanten Gäste, Die vielen aufmerksamen Zuhörerinnen und Zuhörer machen Mut und geben uns ein wunderbares Gefühl für weitere Projekte. Leider konnte Vera nicht dabei sein. Sie hatte einen wichtigen Termin für ein neues Buchprojekt in Berlin. Wir sehen sie leider erst am Freitag bei der Eröffnung vom Heimspiel in der Kunsthalle St. Gallen.
Freitag 7. Dezember: Ich war den ganzen Tag mit der Buchauswahl für die Verlagspräsentation beschäftigt. Nun sieht es ziemlich imposant aus, was ich da alles ausgelegt habe aus meinen 33 Jahren Verlagsarbeit. Jede Publikation hat ihre ganz eigene Geschichte. Da liegt nun ein riesiger Fundus von Erlebtem, Erlittenem und Genossenem auf den Büchertischen.
Donnerstag 6. Dezember: Monika hat einen Sprenger Bus gemietet, um all die Gläser, Stühle, meine selbstgebauten Stehtische und eine grosse Auswahl an Büchern aus unserem Sortiment zu transportieren. Alles ist eingerichtet. Ein riesiger Büchertisch, der Veranstaltungsraum, mit Platz für rund vierzig Personen, der Raum für all das Essen und die Getränke. Auch all die Köstlichkeiten aus der Küche sind vorbereitet. Ich freue mich auf das tolle Programm mit Reto Hänny, Benno K. Zehnder, Katja Schenker, Claudia Kübler, Lika Nüssli, und auf meine Präsentation vom John Berger Projekt.
Am Abend freuten wir uns auf die Preisverleihung der St.Galler Kulturstiftung. Bernard Tagwerker erhielt den grossen Kulturpreis. Ein sehr stimmiger Abend, mit einer sehr langen "Vorlesung" von Bernard Tagwerker, in der der Künstler die Kunstgeschichte bis weit - weit zurück aufrollte. Bei der Renaissance geriet er etwas ins Stocken und ich habe ihm dann später gestanden, dass ich froh war, dass er die Kunstgeschichte nicht bis zu den Höhlenbewohnern beschrieben hat. Ein gelungener Abend mit einer souveränen Corinne Schatz, einer starken Lesung von einem Text der jungen Autorin Anna Stern und einer schönen Würdigung des Performerduos aus Rapperswil.
Mittwoch 5. Dezember: Ich habe heute alles zusammengepackt und aufgeräumt in meinem Atelier an der Brauerstrasse. Für unsere traditionelle Verlagspräsentation "Schnäppchen & Häppchen" muss mein Atelier komplett ausgeräumt sein. Dann seifte ich wieder einmal den Holzboden nach langer Zeit.
Dienstag 4. Dezember: Sehr früh aufgestanden. Ich fuhr mit meinen Kunstschätzen aus dem Vexer Verlag nach Bern. Ich hatte ein sehr gutes Treffen in der Nationalbibliothek. Das ist ein sehr konzentrierter Ort, der ob seiner Bedeutung und Gewichtigkeit zusammenzubrechen droht. Das Gewicht der geschriebenen Geschichte drückt gewaltig. Am Mittag bin ich zum Proger spaziert mit meinem leeren Wagen und einem knurrenden Magen. Spontan besuchte ich den Vatter & Vatter Verlag und hatte eine sehr schöne Begegnung mit Annina Schneller. Klug, kompetent und sympathisch. Dann ab ins Lehrerzimmer auf der gegenüber liegenden Seite im Innenhof. Ein Treffpunkt für einen Imbiss, ein Gals Wein, inmitten von Kunst und ausgewählten Büchern. Ich habe eine feine Suppe genossen und bin dann bald zum Bahnhof. Ich musste rechtzeitig in Zürich sein für eine Budget Sitzung von Visarte Schweiz.
Montag 3. Dezember: Ich mag Montage. Da ist immer etwas Hoffnung, dass die Woche frisch und etwas weniger hektisch geplant werden kann. Nach dem lesen von allen E-Mails, die sich immer am Wochenende anstauen, verfliegt diese Hoffnung dann immer wieder relativ rasch. Heute war ich damit beschäftigt, alle Vorzugsausgaben, Original - Künstlerbücher und Raritäten zusammen zu stellen für meinen Besuch in der Nationalbibliothek. Ich habe alle Schätze sorgfältig verpackt und vorsichtig in meinen übergrossen Rollwagen gelegt. Es war sensationell. Alles hat haargenau in den Wagen gepasst. Wirklich randvoll stand der nun vor meiner Türe. Das gab mir ein wunderbares Gefühl von Stimmigkeit.
Am Abend besuchte ich die zweite Versammlung zum neuen Kulturkonzept für die Stadt St.Gallen in der Lockremise. Das Thema bewegt. Es waren aus allen Sparten sehr engagierte Leute da. Meine Meinung ist gemacht. Die Stadt muss durch den Kanton entlastet werden bei den grossen Museen und Kulturinstitutionen. Nur so wird es möglich sein, mehr Geld für frei organisierte Kultur ausgeben zu können.
Sonntag 2. Dezember: Heute Morgen habe ich zusammen mit Monika zwei kleine aber sehr schöne Arbeiten bei Florian Vetsch aufgehängt. Ich habe ihm das schon vor mehr als einem Jahr versprochen. Die letzten drei Tage war ich in Schwyz. Am Donnerstagabend feierten wir die Buchpremiere von Benno K. Zehnder. Architektur Farbe Licht. Ein 16 Jahre dauerndes Farbkonzept für das Spital in Schwyz, das der Künstler zusammen mit Alfred Sutter von BSS Architekten kontinuierlich weiter entwickelt hat. Das Buch ist grossartig geworden. Anne Hofmann hat die Gestaltung gemacht. Die tollen Fotos sind von Seraina Wirz. Es gibt sehr schöne Texte von Erwin Koch, Silvia Henke, Jürg Krummenacher, Alfred Suter, Gabriela Christen, Kerstin Moeller, Anselm Burr, Dieter Geissbühler und von Benno K. Zehnder. Monika ist am Freitagmorgen nachgekommen und gemeinsam haben wir alles Sehenswerte von Schwyz angeschaut. Den Spital, die Kirchen, das Museum, fast alle Restaurants, Kaffees etc. Gehaust haben wir im Hotel Hirschen. Am Samstagmorgen trafen wir uns mit dem Künstler, dem Architekten und interessierten Gästen zu einer gelungenen Buchpräsentation in der Buchhandlung Tau in Schwyz. Wir erlebten ein richtig anregendes Wochenende mit einer sehr schönen Rückfahrt über das naturbelassene Riet von Rotenturm.
Mittwoch 28. November: Treffen mit Andres Müry, Besprechung vom Buchprojekt über Peter Wirz.
Dienstag 27. November: Treffen mit Rolf Bossart. Buchprojekt Besprechung.
Montag 26. November: Ein guter Arbeitstag und am Abend eine sehr schöne Ausstellungseröffnung von Pia Hug im Museum im Lagerhaus.
Sonntag 25. November: Die letzten drei tage waren sehr intensiv. Ich beteiligte mich an der Buchmesse VOLUMES in der Kunsthalle in Zürich. Am Freitag half mir Monika, die schweren Bücher im Zug nach Zürich zu transportieren. Die Messe war insgesamt sehr erfolgreich für uns. Wir haben gut verkauft, interessante Leute getroffen und gute Kontakte geknüpft. Es war vor allem am Sonntag alles sehr offen und positiv. Ich konnte mich mit Sarah Zürcher treffen und das anstehende John Berger Projekt diskutieren und ich hatte Zeit die wunderbare und radikale Ausstellung von Maria Eichhorn im Migros Museum anzuschauen. Für mich ist das die Ausstellung des Jahres. Konsequent, eindrücklich und blitzgescheit ist diese Künstlerin.
Am Abend bin ich mit meiner verbliebenen Bücherlast glücklich und erfüllt nach St. Gallen zurück gefahren.
Dienstag 20. November: Ich bin früh nach Zürich gefahren zu einer Sitzung bei Visarte. Wir haben über das Künstleratelier in Sciaredo diskutiert und überlegt, wie sich die Visarte hier einbringen könnte. Ich möchte diesen Ort möglichst bald besuchen. Im Moment liegt viel Sturmholz im grossen Garten, das weggeräumt werden muss.
Am Mittag hatte ich dann eine Baustellenbesichtigung in Zürich, um die Farbe eines Betonmusters zu beurteilen, das wir für ein Kunst am Bau Projekt ausführen wollen.
Sonntag 18. November: Ein schöner Spaziergang mit Freunden in Berg SG, mit guten Diskussionen, feinem Essen und einer schönen, spontanen Gesangseinlage von einigen Gästen.
Freitag 16. November: Die letzten zwei Tage in Kopenhagen waren anstrengend aber sehr interessant. Die Diskussionen am Kongress waren sehr dicht, anregend und ergiebig. Gemeinsam haben wir am Abend das riesige neue Kunstzentrum in einer ehemaligen Schiffswerft ausserhalb von Kopenhagen besucht. Die potentesten Galerien, die wichtigsten Ausstellungshäuser und die reichsten Sammler sind daran beteiligt. Hochfinanz in allen Lagen. Irgendwie hatte ich den Eindruck von einer gigantischer Spekulationsmasse unter dem Deckmantel aktuelle Kunst. Ich bin gespannt, wie dieser Ort in zehn Jahren aussieht. Das anschliessende, gemeinsame Nachtessen in einem Künstlerlokal war sehr unterhaltsam. Am Donnerstag besuchte ich das Kunstmuseum. Es hat mich sehr gefreut, nicht nur internationale, sondern vor allem sehr spannende und für mich unbekannte Dänische Künstlerinnen und Künstler mit tollen Werken zu sehen.
Dienstag 13. November: Am Mittag hatte ich einen Termin mit Diane, um mich für einen Kulturkongress in Kopenhagen vorzubereiten. Ich wollte mit ihr meinen englischen Text vorbereiten. Bei diesem Kongress geht es um Künstler Honorare. Ein Thema, das uns bei Visarte Schweiz schon lange beschäftigt. Bei Ausstellungen werden alle bezahlt. Die Aufsicht, das Aufbauteam, Die Direktoren, die Kunstvermittlerinnen, die Putzmannschaft etc. Nur die Kunstschaffenden arbeiten in den meisten fällen für Ruhm und Ehre. Eingeladen wurde ich für den Kongress in Kopenhagen von Marianne Burki von Pro Helvetia.
Am Abend bin ich nach Winterthur gefahren. Im Materialarchiv der Fachhochschule für Architektur wurde meine Arbeit für das Stadtmuseum in Aarau präsentiert. Es wurden Ausschnitte aus dem Dokumentarfilm von Sandra Gisin von Donkey shot. Es diskutierten anschliessend Christian Severin, Architekt, Lukas Metternich, Modellbauer, Stefan Stüssi Betongiesser und ich über die Fassade von Aarau. Moderiert wurde der Anlass von Stefanie Müller De Pedrini von der Fachhochschule.
Montag 12. November: Karl Manfred hat mir gestern die Ausstellungsräume vom Kunstverein, viele schöne Orte in Baden Baden und sein eindrückliches Atelier gezeigt. Suzanne hat am Abend ein wunderbares Essen aufgetischt und wir haben uns blendend unterhalten. Am Morgen um neun trafen wir uns wieder in der Küche zum Frühstück. Suzanne hat uns den frischen, selbst gemachten Quittengelee aufgetischt. Ich habe dann eine Gelee Zeichnung von uns drei als Gästebucheintrag gemacht. Karl Manfred und ich sind dann noch einmal durch die Stadt gewandert. Er hat mir die historische Trinkhalle gezeigt und ich habe noch einmal die Ausstellungsräume angeschaut. das Ausstellungsbudget ist sehr schmal. Ich muss mir etwas einfallen lassen. Am Mittag war ich schon wieder beim Bahnhof. Die Rückreise machte ich nun über Basel und Zürich.
Sonntag 11. November 2018: Die zwei Tage im Kunstmuseum mit den Vexer Büchern waren sehr erfolgreich. Heute Morgen habe ich nach einem schönen Frühstück mit Ei meine Sachen zusammengepackt. Angesagt ist ein Besuch bei Karl Manfred Rennertz in Baden-Baden. Ich fuhr über Konstanz. Im Zug sass schlafend ein total betrunkener Engländer ohne Ticket und ohne Geld. Er erzählte dem Zugbegleiter, dass er seine Ex. Frau und seine Kinder besuchen wollte. Da sei aber alles schief gelaufen. Nun sass er ohne Geld im Zug und musste wieder aussteigen. Ich kann mir nicht vorstellen, wie dieser unglückliche Mann je wieder nach England zurückkommen wird.
Samstag 10. November: Heute wurde ich um sieben Uhr geweckt durch das Telefon. Irgend ein Idiot aus Indien war am Apparat, der mir eine neue Homepage verkaufen wollte. Ich war ziemlich sauer und meine Müdigkeit trieb mich noch einmal ins Bett. Die Buchpräsentation im Kunstmuseum dauerte bis 22.00 Uhr. Das war ziemlich anstrengend und recht erfolgreich. Mein Platz ist neben dem Verlag von Dino Simonett (da habe ich vor Jahren ein signiertes Buch von Tilda Swinton gekauft. Eins meiner kleinsten und liebsten Bücher) Hinter mir ist der Bücherstand von der Edition Patrick Frey. Die haben in diesem Jahr sage und schreibe 33 Bücher herausgegeben. Wir haben es auf sechs Titel gebracht. Mehr geht einfach nicht, wenn man das Leben mit Kunst verdienen muss.... Ich konnte mir zwischendurch den animierten Kurzfilm anschauen von Michaela Müller. Der Film ist wirklich grossartig gemacht.
Ja und nun muss ich los mit einer neuen Ladung Bücher. ich werde auch die Erstausgaben von Roman Signer Skulptur mitnehmen von 1987. Das Buch gibt es nun auch auf Chinesisch.... da soll mal jemand sagen wir hätten keinen Markt...
Freitag 9. November: Heute muss ich mich vorbereiten für die Nachtschicht im Kunstmuseum St. Gallen. Im Mittelpunkt steht die Ausstellung "GOOD LIFE BOOKS", Raum für zeitgenössisches Publizieren".
Um neun Uhr sind die Bücher von Siegfried Kaden von der Druckerei aus Spanien angeliefert worden. Sigi lebt schon lange Zeit in Kuba. Im Buch sind viele Portraitfotos seiner Freunde abgebildet, die er mit Bleistift überarbeitet und ironisiert hat. Wir haben dieses Buch gemeinsam mit der Edition Staeck in Heidelberg herausgegeben. Ein Freundschaftsdienst für Sigi Kaden, den ich schon seit den 80er Jahren kenne. Er war immer präsent bei den Eröffnungen bei Christian Gögger in München und er hat mich 1991 eingeladen für den Kulturkongress in Bitterfeld. Ich zeigte damals einen aus Holz geschnitzten Hasen auf einem Ei sitzend, den dann Rolf Staeck gekauft hat. Maria Eichhorn, Felix Droese, die Gebrüder Staeck und viele weitere grossartige Menschen aus der Kunstszene waren damals dabei. Ja und nun liegen diese Bücher von Siegfried bei mir. Agathe Nisple und Migg aus Appenzell sind auch darin verewigt.
Nun erwarte ich Monika Dillier. Sie bringt Originalbücher vorbei für eine Präsentation. Ja und dann muss ich endlich alles zusammenpacken.
Donnerstag 8. November: In den letzten Tagen habe ich mich vor allem um mein grosses Buchprojekt zum Thema "Geografie der Freiheit" gekümmert. Die ersten Texte sind bereits eingetroffen. die Ideen für den Kunstteil wachsen. Stefan Rohner hat mir in Berlin von vier Porträts über John Berger erzählt, die von der Schauspielerin Tilda Swinton, Christopher Roth, Colin MacCabe und Bartek Dziadosz aufgenommen wurden. Tilda Swinton hätte ich bei meinem Projekt gerne dabei. Man darf ja träumen - oder? Um fünf Uhr bin ich bei Doktor Huber um über meinen Blutdruck zu diskutieren. Spontan, angenehm, vertrauensvoll. Am Abend waren André Gunz und Irene bei uns zu Gast. Monika hat fein gekocht. Für die Truthankeule habe ich ein Feuer in unserem Holzofen vorbereitet, damit das Bein richtig schön durchschmoren konnte. Herrlich. André und Irene haben 9 Jahre in Berlin gelebt und hatten viel zu erzählen.
Montag 5. November: Am Morgen hatte ich viel zu tun mit der Aufarbeitung der Messe in Frauenfeld und mit der in den letzten Tagen liegengebliebenen Post und den hunderten von unbeantworteten e- mails. Am Mittag bin ich nach Zürich gefahren für eine lange und intensive Sitzung vom Visarte Zentralvorstand. Am Schluss haben wir Regine geehrt für ihre erfolgreichen zehn Jahre, die sie nun schon die Geschäftsstelle von Visarte leitet.
Sonntag 4. November: Die Messe in Frauenfeld war für mich und den Vexer Verlag sehr gut. Das Interesse an unseren Publikationen war gross. Zum Messe-Hit wurde die Monographie über David Bürkler und sein Werk. In der Region kennen und vermissen sehr viele ihren Freund David. Für viele scheint David auch stellvertretend zu sein für all die vom offiziellen Kultursystem vergessenen, unterschätzten und vernachlässigten Kunstschaffenden zu sein. Vincenzo Baviera hat die Arbeit von David sehr treffend beschrieben. David war einer, der meisterhaft internationale Kunst nacherzählt, nachempfunden und ganz neu und eigenwillig interpretiert hat. Für mich hat David ganz persönliche, bildhafte Kommentare zur Zeit-Kunst geschaffen. Kunst ist für mich eine bildhafte Sprache, die von uns allen benutzt und weiterentwickelt werden kann.
Stark beachtet wurde auch die Publikationsreihe "Kunst und Bau" und die zwei neuen Nummern von Lorenz Oliver Schmid und das monumentale Werk "Dreamer" von Katja Schenker.
Feitag 2. November: In den nächsten drei Tagen bin ich an der Buch- und Druckkunstmesse in Frauenfeld. Um 10 Uhr habe ich alles eingerichtet. Monika hat mich mit den vielen Büchern zur Shedhalle gefahren. Um 11 Uhr hatte ich dann schon einen Termin mit Karl Manfred Rennartz für eine Ausstellungsbesprechung.
Mittwoch 31. Oktober: Am Mittag wurde ich informiert über die Ausstellungseröffnung von Peter Kamm in der Vadiana. Ich bin dann spontan dahin gegangen weil ich Peter schon sehr lange nicht mehr gesehen habe. Gezeigt werden Arbeiten seiner Künstlerfreunde aus seiner Zeit in der Atelierwohnung in Rom und seine Beschäftigung mit Aby Warburg.
Montag 29. Oktober: Zusammen Mit Regine Helbling nach Bern gereist. Wir hatten einen Termin beim Bundesamt für Kultur, um unsere aktuellen Themen vorzustellen und gemeinsam die Leistungsvereinbarung zu überprüfen. Das Gespräch hat wieder einmal aufgezeigt, wie viele Themen wir bei Visarte bearbeiten. Wir bleiben dran - es gibt noch viel zu tun.
Sonntag 28. Oktober: weitermalen... und am Abend Geburtstag feiern mit Fredi Altherr
Samstag 27. Oktober: Heute bin ich sehr früh aufgestanden. mein Zug nach Bern ging schon um 7.25 und ich war kurz vor zehn Uhr im Progr in Bern. Wir hatten am Morgen eine Gruppenkonferenz mit Delegierten aus der ganzen Schweiz von allen Visarte Gruppen. Wir stellten die neue Homepage vor und diskutierten anschliessend das aktuelle Berufsbild von Künstlerinnen und Künstlern. Am Nachmittag hatten wir in der Aula eine öffentliche Diskussion mit vier Inputreferaten zum Thema "Von Kunst leben - aber wie". Der Künstler Christian Jelk, der Künstler und Philosoph Julius Weber, die Performerin Irene Maag und der Maler Hanspeter Hofmann trugen ihre spannenden Inputreferate vor. Das Ganze wurde moderiert durch Christoph Doswald. Nach einer Pause gab es eine witzige und freche "Nachäffung" des Vorgetragenen durch die Berner Autorin und Slampoetin Sandra Künzi. Die anschliessende Diskussion zeigte die vielen existenziellen Fragen zum Thema Kunst und Geld.
Für mich war das eine wirklich spannende Veranstaltung.
Freitag 26. Oktober: Den ganzen Tag gemalt. Am Abend hat uns Claudia Kübler besucht. Sie hat wunderbare Originalbücher mitgebracht. Monika hat sehr fein gekocht. Ein sehr schöner Abend.
Donnerstag 25. Oktober. Bei mir ist immer noch malen angesagt. Am Abend haben wir die Eröffnung von Jan Käser und Christian Vetter im Hiltibold besucht und anschliessend die gelungene Ausstellung im NEXTEX mit Lika Nüssli, Marianne Rinderknecht, Christian Hörler, Beate Frommelt, Sebastian Stadler und Anna Hug. Es hat wirklich grossartige und überraschende Arbeiten in dieser Ausstellung.
Mittwoch 24. Oktober: Am Morgen war ich in meinen Atelier- und Lagerräumen an der Lukasstrasse. Der Liftmonteur hatte sich angemeldet und am Nachmittag gab es eine Besprechung auf dem Liegenschaftenamt der Stadt St. Gallen. Ich bin konfrontiert mit unakzeptablen Nebenkosten , die die Stadt von mir fordert. Herr Ippen erschien mit einem riesigen Stapel von Abrechnungen. Gezeigt hat er mir aber keine.
Dienstag 23. Oktober: Heute früh eine schöne Zugreise mit der Bodensee - Toggenburg Bahn nach Pfäffikon und dann mit der S-Bahn nach Horgen. Ich musste meine neue Holzschnittserie signieren, die ich für die XYLON Zeitschrift gemacht habe. Der Titel: "Vier Holzschnitte für ein Baby, dessen Grossvater das Stricken verlernt hat".
Am Nachmittag hatte ich noch eine Körpertherapie bei Theresa und am Abend wurde eine Buchpremiere gefeiert. Kilian Meyer und Adrian Riklin haben für die WOZ das Buch "Frau Huber geht nach Strassburg" herausgegeben. In diesem Buch wird auch mein Fall geschildert von der Beschlagnahmung meiner Werke "drei Nächte drei Bilder" in Fribourg 1981 und die anschliessenden Gerichtstermine bis zum Europäischen Gerichtshof in Strassburg. Das war ein spannender und lebendiger Abend mit viel interessiertem Publikum. Die Podiumsdiskussion wurde geleitet von Etrit Hasler. Mit dabei waren die Juristin Vanessa Rüegger, Ständerat Paul Rechsteiner und ich. Für mich war das eine weitere Reise mehr in meine Vergangenheit. Da kommen immer noch sehr intensive Emotionen hoch.
Montag 22. Oktober: Wir sind früh aufgestanden in Berlin für unseren Rückflug nach Zürich. Es braucht alles immer so viel Wartezeit. Der Flug hatte Verspätung. Ich war etwas unruhig, weil ich um 13.30 Uhr eine Wettbewerbspräsentation für ein Kunst am Bau Projekt in St. Gallen vereinbart hatte. Es hat aber alles geklappt. Wir konnten unsere Koffer nach Hause bringen und ich eilte mit meinen Unterlagen zur Besprechung. Die letzten 300 Meter musste ich rennen, um dann pünktlich vor Ort zu sein.
Meine Projektvorstellung war OK aber sehr schwer einzuschätzen. Jetzt heisst es geduldig auf den Entscheid warten
Sonntag 21. Oktober: Die letzten Tage waren sehr anstrengend und sehr intensiv. Ich war jeden Tag von 11 Uhr bis 20 Uhr an der Buchmesse und habe tausende von interessierten Menschen gesehen. Eine unglaubliche Masse von Buchideen und von neugierigen Gestalterinnen, Gestaltern, Kunstschaffenden und Produzenten. Am Abend rauchte jeweils mein Kopf und ich wusste nicht mehr ob ich sitzen oder stehen sollte. Der Verkauf war bis zur letzten Stunde eher mässig, dann folgte aber zum Schluss am Sonntagabend ein kaum zu bewältigender Ansturm. Viele hatten bis zum letzten Moment gewartet, um sich für ihr Lieblingsbuch zu entscheiden. Zum Glück waren es nicht wenige, die sich dann für ein Werk vom Vexer Verlag entschieden haben. Grossartige Tage, viele Anregungen und gute Gespräche... wir könnten gleich wieder ein dutzend spannende Bücher herausgeben... Vera und ich haben dann alles zusammengepackt, ein Taxi bestellt und brachte die restlichen Bücher ins Atelier von Vera. Zum Auslüften sind wir dann zu Fuss bis zur Urbanstrasse spaziert und konnten unsere Eindrücke austauschen. Monika hatte ein feines Essen vorbereitet. Ein schöner Abschluss. Nach einem weiteren Nachtspaziergang durch Kreuzberg haben wir wunderbar geschlafen.
Für fühlten uns in den letzten Tagen im Atelier von Vera, inmitten von ihrer Kunst, wie ein junges Künstlerpaar in einer pulsierenden Stadt. Mir ist meine Zeit von 1991 wieder sehr nahe gekommen als ich für ein Jahr, auf Einladung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, in Berlin gelebt habe. Ich habe ja damals gleich um die Ecke im ehemaligen Ärztehaus von Betanien gewohnt und gearbeitet. Meine Nachbarn waren Svetlana und Igor Kopystiansky. In Bethanien arbeiteten damals unter Anderem auch Daniele Boetti, John Miller und Aura Rosenberg. Als weiterer Gast lebte Nan Goldin in Berlin... Das war eine intensive Zeit.
Donnerstag 18. Oktober: Heute fliegen wir nach Berlin und freuen uns auf Vera, Jérémie und auf unser Enkelkind. Monika wird sich um Shoan kümmern und Vera und ich sind beschäftigt mit der Buchmesse "Friends with books" im Museum im Hamburger Bahnhof. Nach unserer Ankunft sind wir direkt zu Vera nach Kreuzberg gefahren. Erik Steinbrecher macht eine Inszenierung rund um seine neue Publikation "METALSTIL", die an diesem Abend in den Ausstellungsräumen vom Vexer Büro Berlin vorgestellt wird. Es waren viele Freunde von Vera da, viele Künstlerinnen und Künstler, unter anderem Florian Dombois und Thomas Huber und lustigerweise eine unerwartete Delegation aus St.Gallen, mit Andrea Vogel und Stefan Rohner.
Es wurde ziemlich spät. Monika und ich hausten im Atelier von Vera und konnten uns gleich hinlegen.
Mittwoch 17. Oktober: Eine ganze Woche ohne Termine. Es ist fast nicht zu Glauben. Die fünftägige Schreibpause beweist, dass ich mir Zeit genommen habe für eine intensive Malerwoche. Ich muss ja schauen, dass ich mein Herbstbild vor der Winterzeit vollenden kann. Sonst muss ich wieder ein Jahr auf die richtige Stimmung warten.
Donnerstag 11. Oktober: Ich hatte noch bis um 14 Uhr Zeit, alle meine Entwürfe zu überprüfen, zu ordnen, zu optimieren und zu fotografieren, dann fuhr ich nach Zürich und konnte um 16 Uhr alles abgeben. Anschliessend hatte ich bei Visarte eine spannende Sitzung zum Thema des heutigen Berufsbildes von Künstlerinnen und Künstlern. Persönlich weiss ich ja wie vielfältig meine Arbeit ist. Das beginnt am Morgen früh mit Blutdruck messen (man steht ja unter Druck) und dann folgt das Zeitung lesen. Ein schneller Blick ins St. Galler Tagblatt, das immer dünner wird. Dann kommt etwas intensiver der Tagesanzeiger dran. Die Zeitungslektüre wird immer mehr zu einem Ärgernis. Seit einem Jahr bekommt man das Gefühl, dass die Welt nur noch aus Trump und Trampeln besteht. Ein Graus. Die Kulturseiten gleichen immer mehr einer Wohlfühlzone für Freizeitplaner. Für Kunst ist da wenig Platz. Ausstellungsbesprechungen gibt es kaum mehr.
Nach dem Kaffee folgt dann meistens das Lesen der angestauten Mails. Es kommt oft vor, dass ich bis zum Abend gar nicht mehr vom PC wegkomme... Nun ist in dieser Woche aber alles ganz anders. Ich will endlich malen und die Zeit nehme ich mir.
Mittwoch 10. Oktober: Ich habe den ganzen Tag bis in die Nacht hinein Ornamente entworfen, Farbkonzepte ausprobiert und Ideen geprüft für den Einsatz von Kunst im anstehenden Architekturwettbewerb.
Dienstag 9. Oktober: Um elf Uhr traf ich in Zürich die junge Architektin Yasemin, um ein Wettbewerbsprojekt zu besprechen. Ich finde es immer sehr spannend, wenn ich schon in der Planungsphase mitdenken kann, wie und wo bei einem Gebäude eventuell Kunst eingesetzt werden könnte. Bis um 14 Uhr hatten wir alle Pläne diskutiert und Ideen besprochen. Für mich steht einiges an Denkarbeit an.
Um 15 Uhr hatte ich dann einen Termin mit Marianne Burki von Pro Helvetia. Wir werden mitte Oktober gemeinsam zu einem internationalen Kongress nach Kopenhagen reisen, bei dem das Thema Künstlerhonorare besprochen wird. Es wird immer wichtiger, dass Förderstellen über das Thema einer gerechten Entschädigung diskutieren für Künstlerinnen und Künstler. Im Ausstellungsbetrieb werden ja alle bezahlt. Die Kuratorinnen und Kuratoren, die Aufbautruppe, die Textschreiber, das Aufsichtspersonal, das Putzteam etc. Nur die Kunstschaffenden stehen im regen und gehen leer aus. Sie dürfen ja schliesslich ihre Kunst zeigen und können hoffen, dass sie berühmt werden. Kunst ist aber leider nicht mehr so einfach zu verkaufen und die Erwartungen des Kunstbetriebs werden immer grösser. Jeder kleine Provinzkünstler muss sich messen lassen mit den Materialschlachten der ganz Grossen... und oft ist am Ende nicht klar wer die Materialkosten übernehmen wird.
Montag 8. Oktober: Heute morgen war viel los. Monika machte sich auf die Reise nach Italien mit ihrem neu - alten Nissan, den wir vor einigen Tagen spontan in einer Autogarage in Appenzell gekauft haben. Das grosse Auto sieht sehr schwarz aus. In Wirklichkeit ist es dunkel obergine. Man sieht die Farbe aber nur bei Sonnenschein. Das ist für mich rätselhaft. Ich habe mit vorgenommen meine Zeit zum Malen zu nutzen. Es wird Zeit, mein Herbstbild vom letzten Jahr endlich fertig zu bringen, bevor es wieder Frühling wird.
Sonntag 7. Oktober: Wir waren am Mittag eingeladen zu einem wunderbaren Hackbraten mit Ofenfritten und Jasstraining...
Samstag 6. Oktober: Eigentlich hatte ich einen ganz ruhigen Samstag geplant. Am Schluss hatte ich einen ziemlich anstrengenden Gartentag. Zuerst schnitt ich beim Vorbau unsere vermieteten Hausteils die extrem wuchernden Kletterpflanzen und Buschrosen zurück. Dann pickierte ich etwa zwei Stunden lang die weissen und roten Radieschen. Ich habe keine Ahnung ob wir im nächsten Jahr fähig sein werden all diese scharfen Dinger essen zu können.
Freitag 5. Oktober: Heute musste ich einige kritische Sachen organisieren und viele Telefonate führen. Um 14 Uhr war ich im Atelier für einen Termin mit dem Elektriker. Die Stadt verlangt viel zu hohe Kosten für meinen bescheidenen Stromverbrauch. Ich will einen eigenen Strohmzähler.
Donnerstag 4. Oktober: Die letzten Tage konnte ich in Ruhe malen. Heute fuhr ich nach Zürich um Projekte von Visarte zu besprechen. Um 12 Uhr fuhr ich dann weiter nach Biel für die Abschiedsfeier des verstorbenen, langjährigen Visarte Präsidenten von Biel. Ich habe den engagierten und liebenswürdigen Robert Schüll immer sehr geschätzt.
Mittwoch 3. Oktober: Kurz entschlossen habe ich heute Monika begleitet, um einen Nissan zu testen. Wir brauchen ein stärkeres und grösseres Auto. Bücher sind schwer, Kunst ist sperrig und die notwendigen Fahrten werden länger...
Am Abend fuhr ich nach Zürich. Ich habe einen Artikel gelesen, dass die Koreanische Schriftstellerin Bae Shua im Literaturhaus lesen wird. Sie ist Artist in Residenz in Zürich. Das war ein sehr guter Abend. Am Schluss las Bae Shua einen Text auf Koreanisch. Eine sehr musikalische Laut-Sprache. An diesem Abend habe ich wieder einmal Reto Hänny getroffen und wir verabredeten dann gleich ein Projekt. Er wird bei unserer Verlagspräsentation in St. Gallen am 8. Dezember sein Buch "Frühling Primavera Printemps Spring Time" vorstellen, das zu seinem 50. Geburtstag erschienen ist, das aber doch nicht wirklich existiert...
Montag 1. Oktober: Telefonthermin mit der Schauspielerin Jeanne Devos. Ich möchte sie engagieren für eine Lesung von einem Text von John Berger. Alles klappt.
Sonntag 30. September: Nach dem Geburtstagsfest das grosse gemeinsame Frühstück, ein schöner Spaziergang mit dem kleinen Soan und dann der Abschied. Schöne emotionale Momente. Es ist schon spannend. Da sind wir wieder einmal im Bündnerland und genau heute kommt eine sehr spannende Anfrage für ein Kunst und Bau Projekt, aufbauend an den Ornamenten, die ich vor einigen jahren für zwei Häuser in Champher entworfen habe.
In Chur haben Monika und ich halt gemacht, um die Ausstellung von Sahra Magüser im Labor des Kunstmuseums anzuschauen. Sahra hat eine riesige, raumsprengende Skulptur aufgebaut mit dem Titel "Teilkörper". Ein schwarzer, in der Mitte aufgeschnittener "Berg", gebaut aus einem Holzgerüst, Stoff, Gips und schwarzem Pigment.
Samstag 29. September: Um zehn Uhr habe ich mich aufgemacht zu einer langen Bahnreise nach Muttenz. Ich war unterwegs mit der neuen Kunst und Bau Nummern von Katja Schenker, die wir im Vexer Verlag herausgegeben haben. Katja hat einen sehr eindrücklichen Monotih aus Beton, Holz, Metall und weiteren Gegenständen aufgebaut, ausgegossen und aufgesägt im neuen Campus der Fachhochschule in Muttenz. Der Bau wurde von pool Architekten geplant. Eine wirklich gelungene und imposante Anlage. Ich traf viele Kunstschaffende, die ich lange nicht gesehen habe, ich hörte mir die Rede von Katja an und rannte dann zum Bahnhof, um nach Breil Brigels zu fahren. Unsere Freundin Flurina feiert ein grosses Geburtstagsfest. Ich hatte eine unterhaltsame Fahrt über Basel, Zürich und Chur.
Freitag 28. September: Monika ist heute Morgen zusammen mit der jungen Familie ins Bündnerland gefahren. Ich malte weiter an meinem Herbstbild und vergass meine Körpertherapiestunde. Theresa hat dann telefoniert und ich bin mit dem Fahrrad in Rekordzeit nach St. Fieden gefahren. Ich denke es waren höchstens drei Minuten... aber ziemlich gefährliche Minuten. Zum Glück ist alles gut gegangen. Ich wusste gar nicht, dass ich so schnell sein kann.
Am Abend besuchte ich die Vernissage von Valentina Stieger und von Renato Leotta in der Kunsthalle. Eine eindrückliche Ausstellung. Leotta präsentiert eine umfassende Sandsammlung von Stränden in Italien und Valentina präsentiert eine Installation mit Wachsobjekten, die durch ein eingegossenes, weisses Tau zusammengehalten werden. An den Rändern des Ausstellungsraums liegen vereinzelte, weissse Socken.
Mich hat das alles sofort an die Flüchtlingsdramatik am Meer erinnert. Total unterkühlte Brisanz.
Donnerstag 27. September: Familien- und Maltag.
Mittwoch 26. September: Heute gab es viel zu besprechen mit Vera. Das neugeborene Kind, der Alltag, die Kunst- und Buchprojekte, das Leben, etc. Am Abend veranstalteten wir im Freien ein wunderbares Grossfamilienessen zusammen mit Ruth und Hermann.
Dienstag 25. September: Ich habe den ganzen Tag an einem neuen Herbstbild gemalt und am Abend besuchte ich eine Veranstaltung von Olav Nicolai in der Lockremiese. In der Sandinstallation von Olav wurde der Film Zabriskipoint von 2010 ohne Ton abgespielt. Dazu improvisierte der Künstler mit einem Kollegen zusammen einen eigenen Soundtrac. Das war sehr spannend. Ich musste dann aber sofort nach hause. Wir erwarteten vera und Jérémie mit unserem Enkelkind Soan und mussten noch einige Vorbereitungen treffen.
Montag 24. September: Bin sehr früh aufgestanden und nach Zürich gefahren für eine Präsentation. Wir planen eine neue Webseite für Visarte Schweiz. Das kommt alles sehr gut. Am Mittag hatte ich dann noch eine Besprechung für ein grosses Kunst am Bau Projekt. Ich war im La Stanza verabredet. Nach einem sehr langen Fussmarsch habe ich die Bar nach vielem Nachfragen dann doch noch rechtzeitig gefunden.
Sonntag 23. September: Zusammen mit Monika sind wir in den Thurgau gefahren zum Frühstück bei Gisi und Ueli. Anschliessend spazierten wir auf dem mehr als dreistündigen Panoramaweg oberhalb des Bodensees. Ich sah dabei eine der grössten Eichen der Schweiz, hunderte von schwer behangenen Apfelbäumen, den Mühlebach mit den alten Wehren, die Berge, den See und die sich dauernd verändernden Wolken. Laut Wetterprognose war ein gewaltiger Sturm mit starken Windböen und Regen angesagt. Es war dann aber alles halb so wild. Am Abend genossen wir ein feines Essen in einem sehr guten Landgasthof in der Nähe von Schönenbaumgarten.
Samstag 22. September: Gartenarbeit, malen und am frühen Abend gemeinsam mit Monika zur Eröffnung von Vanessa Billy im St.Peter in Zürich. Ich war Mitglied der Jury, die zum Thema "Schatten der Reformation" eine künstlerische Arbeit für die Kirche St.Peter ausgewählt hat. Vanessa Billy hat zwei Krohnleichter im Kirchenschiff abmontieren lassen und diese Leuchter mit zwei mundgeblasenen, pulsierenden Glastränen ersetzt. Eine sehr gelungene Arbeit für diesen Kirchenraum.
Freitag 21. September: Heute Nachmittag machten wir einen sehr schönen Ausflug mit Irène und Max. Zuerst mit dem Postauto und dann mit dem Zug nach Gais und dann eine zweistündige Wanderung über die Herbstwiesen nach Appenzell. Max hatte vorab sein Auto nach Appenzell gefahren, damit wir nachher zum geschenkten Geburtstagsessen in die Traube in Gais fahren konnten. Das Essen , der Wein und die Gastlichkeit sind grossartig. Wenn man so verwöhnt wird, macht das Älterwerden Spass.
Donnerstag 20. September: Heute Morgen habe ich spontan ein Treffen vereinbart mit Thomas Wieland von der Bibliothek in der Hauptpost. Ich würde gerne eine Sonderpräsentation zu einem Buchprojekt vorbereiten. Nächste Woche bekomme ich Bescheid ob alles klappt.
Am Mittag haben wir ein feines Lammragout von unserem Nachbarn Hermann genossen. Monika hat dazu einen feinen Basmatireis gekocht. Als Extra versuchten wir das frisch eingekochte Ebereschen Chutney. Die Vogelbeeren galten für mich immer als giftig. Durch das richtige vorgefrieren und präziese Kochen wird das aber eine leicht bitterscharfe, sensationelle Beigabe. Ein Rezept findet man im Internet u. A. bei Unkrautgourmet.
Traurig. Jetzt hat mich per Mail die Nachricht erreicht, dass unser Freund Robert Schüll, der langjährige Präsident von Visarte Biel nach langer Krankheit verstorben ist. Die Abschiedsfeier findet am 4. Oktober um 14 Uhr in der Stadtkirche in Biel statt.
Mittwoch 19. September: Um 10 Uhr war ich mit einem Stadtrat verabredet für ein Gespräch zuim Thema Kulturkonzept der Stadt St.Gallen. Das war sehr anregend und konstruktiv.
Dienstag 18. September: Am Morgen habe ich mich vorbereitet für die Projektsitzung mit Johannes Stieger und Jens Lampater zum Thema "Geografie der Freiheit". Monika hat ein kleines aber feines Essen gekocht. Ich habe alle abstracts der Autorinnen und Autoren kurz vorgestellt. Die Sitzung war anregend. Es gibt aber noch viel zu bedenken und zu tun. Nach diesem Gespräch habe ich mich im Garten erholt durch das umgraben und präpariene von unserem riesigen, alten Komposthaufen. Ich habe noch nie in meinem Leben so viele und so grosse Würmer gesehen. ich habe den Kompost gesiebt und die Würmer im neuen Garten von Hand in der Erde eingebettet.
Montag 17. September: Ernst Egli hat mich angerufen. Die Druckstöcke für die XYLON Nummer 166 sind wirklich nicht druckbar. Notfallmässig werde ich eine Nummer vorbereiten. Ich bin sofort ins Atelier gefahren, um alles vorzubereiten für eine grosse Holzschnittserie. Ich musste nur noch die besten Zeichnungen aussuchen und ins Holz zu schneiden. Es hat grossen Spass gemacht und am Abend bin ich mit vier fertig geschnittenen Holzplatten im Fahrradanhänger nach Hause gefahren.
Sonntag 16. September: das Wochenende habe ich im Garten verbracht und zwei tage Erde herum gekarrt. Am Sonntagabend hatten wir unsere Nachbarn zu einer vergnüglichen kulinarischen Zusammenkunft eingeladen. Mit 10 gutgelaunten Gästen, die alle wunderbare Köstlichkeiten mitgebracht hatten erlebten wir einen anregenden, warmen Herbstabend. Das Thema wäre eigentlich der geplante , riesige Neubau im Nachbarsgarten gewesen. Irgendwie hatte aber niemand richtig Lust darüber zu reden. Der Abend war zu schön undd keiner wollte die Stimmung trüben.
Freitag 14. September: In den letzten Tagen habe ich viel im Garten gearbeitet. Heute Nachmittag wurde die zweite Ladung Erde geliefert. Ein riesiger Latwagen mit Baggerschaufel musste vom Fahrer rückwärts, mit grosser Vorsicht den engen Weg zu unserem Haus chauffiert werden. Beim ersten Transport hat er ein Stück des Treppenabsatzes "mitgenommen". Dieses Mal hielt er sich mehr auf die andere Seite und ich hatte Angst, dass der Lastwagen ins Nachbargrundstück stürzt. Der versierte Fahrer hat aber alles sehr gut gemeistert. Nun liegen wieder rund sechs Kubikmeter Erde im Garten, die ich mit der Karette den kurzen aber steilen Weg zum grossen Biotop schippen muss.
Am Abend waren wir zu einem sensationellen Essen mit Weinbegleitung im Restaurant Gut im Vorarlberg eingeladen. Eine tolle Runde in einer angenehmen Atmosphäre.
Donnerstag 13. September: Um 12.30 Uhr war ich in Zürich. In der Geschäftsstelle von Visarte Schweiz trafen wir in einer grossen Runde zusammen, um über das aktuelle Berufsbild der Künstlerin - des Künstlers zu sprechen. Karin Frommherz hat die Sitzung geleitet und war sehr gut vorbereitet. Das Thema wird uns noch längere Zeit beschäftigen.
Mittwoch 12. September: Um 10 Uhr war ich mit Isuf Sherifi für eine Besprechung verabredet. Wir haben uns sehr gut verstanden. Die Besprechung im Garten vom Kaffee Gschwend war sehr ergiebig. Ich hätte gerne einen Text von Isuf für das John Berger Projekt. Ich habe seinen Gedichtband "Die weisse Filzkappe" gelesen, der im Waldgut Verlag erschienen ist. Eva Bachmann hat mir den Autor empfohlen.
Dienstag 11. September: Heute um 10 Uhr traf ich mich mit Max Frischknecht für die Vorbereitung eines Wettbewerbdossiers für ein Kunst am Bau Projekt in St.Gallen. Dann musste ich alle Texte für die Unterlagen schreiben.
Am Nachmittag habe ich Holzplatten bestellt. Wenn ich bei XYLON notfallmässig für eine Xylonnummer einspringen muss möchte ich bereit sein.
Montag 10. September 2018: Heute Morgen hatte ich eine angenehme Reise nach Zürich. Ich habe mir viel Zeit gelassen für den Bus, für das Lösen des Bahnbillets, für den frischen Kaffee etc. und stand dann auch eine halbe Stunde zu früh in der Bahnhofhalle in Zürich. Ich hatte um 10 Uhr die Abschlusssitzung bei Anne Hofmann für das Buch über das Kunst am Bau Projekt von benno K. Zehnder im Spital Schwyz. Er hat zusammen mit dem Architekten 16 Jahre lang daran gearbeitet. Das wird ein richtig schönes Buch zum Thema Farbe und Architektur.
Am Nachmittag traf ich Daniele Hediger und ihre zwei technischen Berater für eine Besprechung einer geplanten thematischen Wanderausstellung. Das wird ein sehr anspruchvolles und spannendes Projekt zum Thema Karriere und Familie.
Sonntag 9. September: Beim Aufstehen irritierte mich ein miefiger Geruch. Beim Öffnen der Fensterläden sah ich schnell, dass mein selbst geschaffener Vulkan im Garten immer noch rauchte. Spärlich bekleidet mit einer Unterhose habe ich dann mit dem Gartenschlauch die zischende Glut gelöscht.
Am Mittag fuhren wir ins Toggenburg, um in Krienau eine Freiluftausstellung zu besichtigen. Es sind einige eindrückliche Arbeiten entstanden. Wir schauten uns auch die leerstehende Weberei am Dorfrand an. Eine Schulkollegin hat mit im sommer eine Dokumentation von dieser Liegenschaft zugeschickt. das riesige gebäude kann günstig erworben werden. Aber wer will wirklich nach Krienau? Auf dem Heimweg besuchten wir noch die Ausstellung von drei Armeinschen Künstlern in der Probstei in St. Peterzell. Eine sehr schön inszenierte Präsentation. dann gab es einen vesprer bei Amelie im Rössli. Sehr fein geschnittener Schwartenmagencarpacio mit frischemn Salaten. dazu einen spritzigen Weisswein und dann schnell Heim.
Samstag 8. September: Heute habe ich mich aufgerafft, am Zuschütten meines zweiten Biotops weiter zu arbeiten. Ich habe im Krater des Biotops Gartenabfälle, Äste und altes Holz verbrannt. Irgendwann hat das dann einen ziemlichen Rauch erzeugt. um die Naschbarn nicht zu stark zu ärgern schaufelte ich dann einige Karetten Erde auf das glimmende Feuer und schüttete alles möglichst dicht zu. Am Abend präsentierte sich das ehemalige Biotop wie ein Isländisches Vulkanfeld. Überall stiegen im Garten kleine Räuchlein auf.
Donnerstag 6. September: Um 18 Uhr haben wir die Eröffnungen von Illona Rüegg und Michael Bodenmann beim Hiltibold besucht. Anschliessend haben wir ein grossartiges Orgelkonzert in der Linsenbühlkirche erlebt. Der Komponist und Organist Hampus Lindwall hat nach dem Libretto der Künstlergruppe "Studio for propositional Cinema" ein Orgelstück geschrieben. Bis zum Wochenende ist noch die Ausstellung zum Libretto in der Kunsthalle zu sehen. Inhaltlich setzt sich dieses Stück mit der in Vergessenheit geratenen und fast ausgestorbenen Pfeiffsprache auseinander, die in Griechenland von Hirten, Lumpensammlern und andern als eine Art Geheimsprache verwendet wurde. Das Konzert begann mit einem verwirrenden und schwirrenden Klingen aus den hohen Pfeiffen, das sich zu nähern und zu entfernen schien, um dann um so wuchtiger wieder zu einer von hinten anschleichenden Gegenwart anschwoll. In verschiedenen unheimlich intensiven Sätzen pfiff, flirrte und donnerte es aus dieser Orgel, die teilweise zu zerbersten drohte. Meditativ, unheimlich, geheimnisvoll und alsbald wieder prallvoll von unegeheuerlicher Kraft und inte4nsiver Musikalität. ich habe mir das orgelspiel, die Musik immer so stark vorgestellt imbeim Lesen des Buches "Schlafes Bruder". Ich hatte aber nie die Hoffnung, diese Intesität je erleben und hören zu können. Ich glaube, dass die Orgelpfeiffen nach diesem Kraftakt in der Nacht schlaff und ausgepowert in Querlage liegen und sich in tiefem Schlaf erholen mussten. Dieses Konzert hat mein Orgelerlebnis in einer Kathedrale in Toulouse vor Weihnachten 2016 noch übertroffen. Damals spielte ein unbekannter Organist Musik der stärksten Sorte. Es könnte ja sein, dass es zufällig auch Hampus Lindwall war. Wer weiss - er weiss.
Nach dem Konzetrt sind wir nudelfertig nach Hause spaziert. An der Rehetobelstrasse überholte uns dann Marie Hanimann zusammen mit zwei Freundinnen auf ihren Fahrrädern. Spontan hat sie uns dann eingeladen zur Besichtigung ihrer neu erworbene Jugendstilvilla. Das Haus wurde von der Bauherrin im Jugendstil der nordischen Göttin der Liebe und der Ehe gewidmet. Diese Göttin war eine spezielle Frau, die sich von Katzen in einem Wagen herumziehen liess. Na ja wir haben ein Glas Wein getrunken und Geschichten aus alten Zeiten aufgefrischt.
Ein denkwürdiger Tag der nachklingen wird.
Mittwoch 5. September: Ein guter Arbeitstag, der am Abend mit einem vielversprechenden und sehr netten Atelierbesuch endete.
Dienstag 4. September: Früh aufgestanden und um 7.25 trotzdem den Zug nach Basel verpasst. War dann erst um 10.30 Uhr an der Retraite von SWIPS im Ackermannshof. War ein anregender Verlegertag. Ich konnte für mich einige persönliche und in die Zukunft weisende Fragestellungen klären. Um 18 Uhr hatte ich dann noch eine Sitzung mit der Redaktionsgruppe von XYLON. Es haben sich bei den neuen XYLON Nummern einige drucktechnische Probleme ergeben die wir lösen müssen. Eine Serie Druckstöcke scheint für einen maschinellen Druck nicht geeignet. Im Notfall muss ich einspringen mit einer Mappe. Ich werde mal vorsorglich Holzplatten bestellen. Ein Aufsteller sind die 32 frisch geschnittenen Motive für unsere neue Schwarzgeld Edition. Das wird eine gute Sache. Die Auflage sollte fertig sein bis zur Druck- und Kunstbuchmesse in Frauenfeld. Um 23 Uhr war ich dann wieder zu Hause.
Montag 3. September: Ein guter Arbeitstag im Atelier. Zusammen mit Monika habe ich eine kleine Präsentation an der Lukasstrasse vorbereitet und ein grosses Gemälde verpackt. Am Abend gut gekocht und fein gespiesen.
Sonntag 2. September: Nach einem gemeinsamen Frühstück mit Petra und Peter fuhren wir die Beiden gegen zehn Uhr nach Glarus zum Bahnhof. Monika und ich sind dann nach Vaduz weitergefahren. Ich wollte unbedingt noch die Ausstellung von Thomas Lehnerer sehen und das zufällig am letzten Tag. Die Präsentation dieser Werkübersicht hat mir sehr gut gefallen. Das zeichnerische und skulpturale Werk wurde sehr sorgfältig ausgewählt und präsentiert. Für mich war das eine grosse Entdeckung. Ich bin auf die Arbeit von Lehener aufmerksam geworden an der Austellung zum Thema Kapital vor ca. einem Jahr am gleichen Ort. Damals waren einige ganz kleine aber sehr berührende Skulpturen präsentiert worden. In meiner Bibliothek habe ich dann einige Publikationen aus den 80er jahren gefunden, die ihrer Schmalheit wegen untergegangen waren. Antiquarisch habe ich dann noch einiges mehr gefunden. Bei dieser Ausstellung von Lehnerer ist mir einmal mehr die gemeinsame Sprache von vielen Kunstschaffenden aus dieser Zeit bewusst geworden.
Samstag 1. September: Heute Morgen sind wir ins Glarnerland gefahren für die Eröffnung der Musikwoche in Braunwald. Um 15 Uhr spielten Petra Ronner und Peter Schweiger ein ausgefuxtes Spiel mit Texten von Karl Krauss. Ein starkes Programm mit überraschenden Gesangseinlagen von Petra und Peter. Nach dem Apéro gab es ein Performatives Saxofonkonzert mit Studierenden der ZHDK. Es spielte das Toni Sax Quartet. Dazu performte Emanuel Michaud. Wir genossen dann den Abend mit einem feinen Essen und guten Gesprächen. Wir übernachteten dann im Hotel Todi, wo Karl Krauss in den 30er Jahren mit seiner geliebten Baronin Sidonie Nàdhony zu nächtigen pflegte. Das Tal war damals noch komplet unversehrt und die Wasserfälle stürzten von allen steilen Flanken. das muss ein Tosen und Donnern gewesen sein in den rauen Nächten. Heute wirkt die Landschaft total umgepflügt und die Bäche gebändigt durch die extreme Nutzung der Wasserkraft. Die erotisierende Wirkung von damals scheint komplett weggebaggert zu sein. Das Wochenende war trotzdem sehr anregend.
Freitag 31. August: Die letzten Tage habe ich konzentriert gearbeitet für einen Kunst am Bau Wettbewerb. Es gibt viel zu überlegen, zu texten und zu konzipieren. Am Abend hatten wir eine Nachfeier von einem Geburtstag im Bühler. Karin hat einmal mehr wunderbar gekocht und Urs trug grossartige Weine vom Feinsten auf. Wir hatten dann eine lustige Rückfahrt. Beim Bahnhof hingen noch viele Jugentliche herum. Der neue Bahnhofplatz wurde mit einem grossen Fest eingeweiht. Leider hat es stark geregnet und der Publikumsaufmarsch hielt sich in Genzen. Rechtzeitig zum Fest wurde auch die grosse Anzeigentafel an der Front des Neubaus entfernt, die das Kunst am Baukonzept von Norbert Möslang extrem gestört hat. Nun läuft die binäre Uhr als dauernd bewegtes Bild im Sekundenrythmus.
Mittwoch 29. August: Die letzten wei Tage war ich im Schloss in Übersdorf bei Fribourg. Das Anwesen gehörte einmal den Künstlern Daniel Spörri und Jean Tingueli und der Galeristin Littmann. Später war dann Dieter Roth der Schlossbesitzer. Da gab es sicher legendäre Feste. Ein sehr schöner Ort. Wir hatten mit dem Zentralvorstand von Visarte eine zweitägige und intensive Retraite.
Heute um 10 Uhr erwarte ich Lika Nüssli. Sie will mir ihre Arbeiten zeigen, die sie in Paris in der Cité des Art gemacht hat.
Sonntag 26. August: Viel Ruhe heute.
Samstag 25. August: Heute las ich im Tagesanzeiger, dass am Abend ein Grossbrand beim Bahnhof in Zürich wütete. Zum Glück erreichte ich gestern noch retzeitig meinen Zug in Zürich. Eine halbe Stunde später wäre ich gar nicht mehr zum bahnhof gekommen.
Heute erlebten wir ein sehr angenehmes Familientreffen in Ernetschwil. Treffpunkt war das Elternhaus meines Vaters. Ich habe als Kind oft die Sommerferien oder die Herbstferien hier verbracht. Viele Erinnerungen werden wach an meine Cousinen, an die Grosseltern, Onkel und Tanten. da war immer sehr viel los auf dem Bauernhof.
Freitag 24. August: Am Morgen hatte ich ein grosses Gejufel. Sebastian Utzni hat mir kurzfristig mitgeteilt, dass die Holzdrucke am Freitag in Zürich sein müssen. Zum Glück hatte ich bereits einen Termin für eine Sitzung. Ich musste alles vorbereiten und verpasste prompt den Zug. In Zürich traf ich bei der Tramhaltestelle zufällig Albert Mauerhofer. Er half mir beim Lösen des Tickets. ich konnte nicht mit der Karte bezahlen, weil der Schlitz zugeleimt war. Ein richtiger Morgenstress. Vor dem Retaurant "Zum grünen Glas" wartete bereits Daniela und neben ihr auch der Sebastian Utzni. Die Beiden kannten sich nicht und staunten, dass ich gleich mehrere Verabredungen zur gleichen Zeit verabredet hatte. Es ging dann zum Glück alles doch noch auf. Der nächste Stress folgte dann nach dem Essen. Um 14 Uhr musste ich an die Forsterstrasse für ein Treffen mit Angelika Affentranger und der Grafikerin Nadine Rinderer. Ich bin als Verleger involviert bei der Ausstellung "Grüner Henry", die zum Jubeljahr von Gottfried Keller 2019 stattfinden wird. Ich traf auf die Minute genau zur Besprechung ein.... später war dann noch ein Rundgang durch die Ausstellung "Zürich Nord" angesagt. Beeindruckend was Christoph Doswald alles präsentiert.
Donnerstag 23. August: Am späten Vormittag sind wir mit fast 200 Büchern nach Luzern gefahren für die Buchvernissage von Claudia Kübler in der Kunsthalle. Die Fahrt ist reibungslos gelaufen. Wir haben die Bücher abgegeben und die Ausstellung kurz angeschaut. Claudia war noch an der Arbeit. Wir haben uns dann sehr viel Zeit gelassen um die grosse Präsentation von Claude Sandoz im Kunstmuseum zu besuchen. Unter dem Titel "Ab auf die Insel" hat das Museum eine ganz tolle Ausstellung mit unterschiedlichen Künstlern und Künstlerinnen konzipiert. Claude Sandoz hat einen super Auftritt. Es war sehr schön, einmal seine ganze Arbeit im Überblick zu sehen.
Am Abend hatten wir dann eine sehr schöne und erfolgreiche Buchvernissage mit Claudia mit viel Publikum. Wir konnten leider nicht so lange bleiben. Die Rückfahrt nach St.Gallen ist nach so einem Tag immer sehr anstrengend.
Mittwoch 22. August: Den ganzen Tag im Garten gemauert und gebudelt. Ich habe mich entschieden, bei beiden Biotopen einen kleinen Teil als Wasserbecken für das Regenwasser umzubauen und mit Schilf, Lilien, Seerosen etc. zu bepflanzen. Das erste Biotop ist nun bereits aufgefüllt und sieht sehr gut aus. Ich habe grossflächig Kresse und Petersilie ausgesät für einen ersten Bewuchs. Wenn nötig werde ich das dann als Gründünger wieder in die Erde einarbeiten.
Am Abend musste ich zusammen mit Monika noch fünf grosse Holzdrucke verpacken für eine Ausstellung in Reutlingen.
Dienstag 21. August: Nach intensiver Schaufelarbeit im Garten traf ich am Abend Eva Bachmann zum Nachtessen im schwarzen Adler. Ich wollte mit ihr das John Berger Projekt diskutieren. Das hat sehr viel gebracht und Eva konnte mir einige wichtige Tips geben.
Montag 20. August. Um 7.45 stand schon ein riesiger Lastwagen mit Bagger vor unserem Haus. Ich habe Erde bestellt, um die Biotope teilweise wieder aufzufüllen. Wir wollen den Garten vergrössern und mehr Gemüse anpflanzen. Da werde ich in nächster Zeit einige Tonnen Material im Garten herumstossen.
Sonntag 19. August: Heute war alles ganz Familie. Eine neue Erfahrung. Erinnerungen werden wach an unsere Familienzeit vor fast vierzig Jahren. Wir waren so jung damals. Unerfahren, unerschrocken, wild drauflos.
Unser Wochenende in Berlin war natürlich viel zu kurz. Der Rückflug funktionierte reibungslos.
Samstag 18. August: Wir haben alle gemeinsam einen langen und schönen Spaziergang gemacht in der Hasenheide. Am Abend haben wir die junge Familie alleine gelassen und sassen in Berlin Mitte zusammen mit St.Galler Freunden hoch oben über den Dächern auf einer wunderbaren Terasse, bei feiner Pasta und gutem Wein.
Freitag 17. August: Am Morgen früh kam Nicole rampa vorbei um ihr Buchprojekt zu besprechen. Literarische Portraits über Schweizer Kulturschaffende, die in New York arbeiten. Wie immer steht natürlich auch die Finanzierbarkeit des Projekts im Focus. Ich spiele ja regelmässig Euromillion. Über den Einsatz hinaus habe ich aber nie etwas gewonnen...
Am Nachmittag sind wir zum Flughafen Kloten gefahren und haben als Erstes erfahren, dass unser Flug ausfällt. Statt eine Stunde Warten waren es nun plötzlich drei Stunden Wartezeit. Das war hart. Wir wollten doch möglichst schnell unser Enkelkind in den Händen halten. Nach mehr als sieben Stunden waren wir dann endlich in Berlin. Schnelles Eincecken im Hotel und dann ums Eck zu Vera Jérémie und Soan. Das war ein wunderbarer und berührender Moment.
Donnerstag 16. August: Ein vielseitiger Büro und Arbeitstag. Briefe beantwortet, viele e-mails verschickt, Packete verpackt, Atelier aufgeräumt, Bibliothek geordnet etc. Am Abend veranstalteten wir das erste Kartoffelessen mit der frischen Ernte aus unserem Garten. Grossartig. Zu den Kartoffeln haben wir Schafsraclett vom Feuer serviert. Als Beilagen habe ich viele verschiedene Gemüse vorbereitet. Pilze, Zuccinis, Peperoni, Zwiebeln etc. mit frischen Kräutern und ganz unterschiedlichen Saucen. Als Gäste waren Carole, Vanja und Santos dabei. Ein richtig schöner Abend.
Mittwoch 15. August: Am Mittag war ich verabredet mit Rolf Bossart im Tibits, um über das John Berger Projekt zu reden. Vor dem Eingang begegneten mit die Hohengasser Sisters Anita und Conny. Ein schöner Zufall, der viele gute Erinnerungen wachruft.
Am Abend fand in der Lockremise ein Grossanlass mit der Fachstelle Kultur statt. Es geht um die Erabeitung von einem neuen Kulturförderungskonzept. Rund 150 Kulturinteressierte diskutierten in Gruppen über neue Möglichkeiten in der Kulturförderung und um eine effiziente und zukunftsgerichtete Kulturpolitik. Mir ist wieder einmal klar geworden, dass die Stadt St.Gallen mit rund 80 tausend Einwohnern viel zu grosse kulturelle Lasten trägt. Der Kanton müsste sich viel stärker engagieren beim Kunstmuseum, beim Historischen und Völkerkundemuseum beim Naturmuseum und beim Textilmuseum. All diese Museen haben eine starke überregionale, schweizerische- und teilweise auch internationale Ausstrahlung. Die städtische Kulturförderung kann langfristig nur verbessert und für regionale Kunstschaffende ausgebaut werden, wenn sie durch den Kanton und durch die Region von den überregionalen Lasten entbunden wird. Leider wird das viel zu wenig diskutiert. Viele meinen, dass der Kanton und die Region nicht in der Lage wären, die Trägerschaft der Museen zu übernehmen. Ich frage mich da einfach wie das denn die kleine Stadt St.Gallen schaffen soll.
Insgesammt war das ein spannender Anfang in einer Kulturdebatte, die noch lange nicht zu Ende sein wird. Es braucht ein Umdenken. Weg von den Leuchttürmen und viel Mut zur Stärkung des Regionalen. Bei uns ist ja wirklich weit und breit kein Meer in Sicht - aber viele Leuchten.
Dienstag 14. August: Nach den schönen Tagen in Italien versuche ich mich zu disziplinieren und zu arbeiten. Das ist gar nicht so eingfach. Ich habe vor der Reise viele Bücher antiquarisch über das ZVAB bestellt von Sibylle Berg und habe einige Raritäten gefunden. Jetzt lese ich mit grossem Genuss das Buch "Der Tag an dem meine Frau einen Mann fand." Als Auflockerung erledigte ich zwischendurch einige Bestellungen, bin mit Fahrrad und Anhänger ins Atelier an der Lukasstrasse gefahren um Büchernachschub zu holen, durchgelüftete die überhitzten Räume und freute mich mich an diesem und jenem. Zu Hause malte ich dann an einer Spiegelung weiter und spielte ein richtig sommerliches Künstlerleben in Echt. Macht ja richtig Spass.
Montag 13. August: Heute musste ich mich als Erstes durch einen riesigen Stapel von Post arbeiten. Am Nachmittag hatte ich dann eine Baustellenbesichtigung für ein Kunst am Bau Projekt.
Sonntag 12. August: Die Rückreise haben wir zu dritt angetreten. Nach gut sechs Stunden waren wir wieder in St.Gallen. Wie erwartet sind unsere Zucchinis und die Gurken enorm gewachsen. Das gab ein prächtiges Nachtessen. Frische Bratkartoffeln, marinierter Tofu und dazu Zucchinispagetti. Für die Zubereitung gibt es einen super Schäler, mit dem man das Gemüse vorbereiten kann wie Spagetti. Die brät man dann zwei drei Minuten lang mit viel Knoblauch, scharfen Peperoncini und frischen Gewürzen in der Bratpfanne. Ein wunderbares Essen.
Donnerstag 9. August: Ein schöner Tag zum Herumhängen und lesen. Am Abend sind wir nach Pollenzo gefahren zu einem guten Geburtstagsessen und anschliessend zum Konzert von Joan Baez. Die 77 jährige Musikerin gibt zur Zeit eine Abschiedstournee in Europa. Joan Baez hat immer noch eine wunderbare Stimme und das Konzert hat mich sehr beeindruckt. Die Ruhe und Bescheidenheit der Musikerin und ihr Umgang mit den Bandmitgliedern war grossartig. Ihr Sohn spielte Schlagzeug. Unaufdringlich aber höchst kompetent. Ihre politischen Aussagen waren klar und sehr differenziert. Die italienischen Konzertbesucher haben aber kaum darauf reagiert. Vieleicht haben sie es einfach nicht verstanden oder nicht verstehen wollen.
Mittwoch 8. August: Der gestrige Abend war voller Emotionen. Um 18.43 ist unser Enkelkind geboren. Alles ist gut gegangen. Grosse Erleichterung und riesige Freude. Die ersten Fotos sind schon eingetroffen per Watsapp. Ein wunderschönes Kind mit dem Namen Soan - Naos. Das heisst Stern auf Algerisch. Der Vater von Jérémie hat algerisch - jüdische Wurzeln. Er musste vor Jahrzehnten nach Marokko flüchten und ist dann in Paris gelandet. Leider haben die Beiden keinen Kontakt mehr. Ich denke da gäbe es einiges zu klären und zu diskutieren.
Heute fahren wir nach Loazollo im Piemont zu einer Geburtstagsfeier. Das gibt uns viel Zeit zur Ruhe zu kommen. Die rund sechs Stunden Fahrt waren anstrengend aber alles ist gut gegangen. Es war sehr heiss aber in Italien hatte ich das Gefühl, dass die Felder noch viel grüner sind wie bei uns. Italien scheint viel besser mit der Hitze umgehen zu können. Da müssen unsere Bauern noch viel lernen.
Ein sehr schöner Abend mit einem feinen Essen und gutem Wein. Ein sehr starkes Gewitter mit enorm viel Regen brachte Abkühlung in der Nacht.
Dienstag 7. August: Gestern Abend ist es spät geworden. Das Verarbeiten der Holunderbeeren hat viel Zeit gekostet. Nun stehen 12 fertig abgefüllte und ausgekühlte Einmachgläser in der Küche. Ich freu mich sehr aber ich denke für dieses Jahr reicht es mit Holder pflücken.
Heute musste ich einige Dossiers für Gesuche vorbereiten. Huuuu... das ist eine meiner Lieblingarbeiten... uuuhhh. Aber es führt nichts daran vorbei. Kunstpublikationen können einfach nicht ohne die Hilfe von Stiftungen und Kulturämtern finanziert werden. Anschliessend habe ich im Garten die Hecke zurückgeschnitten. Eine Wüstenhitze war das. Die Büsche haben sich mit allergischen Essenzen gewehrt. Nun sehe ich aus wie eine faulende Erdbeere nach einem schlechten Markttag- und das Alles nur weil ich die Fernsicht liebe.
Am liebsten würde ich heute bis nach Berlin sehen. Vera wartet auf die Geburt ihres Kindes in einem Spital in Kreuzberg. Jeremie ist bei ihr und ich auch - aber ich nur per Whatsapp. Es ist für mich fast anstrengender wie vor fast 39 Jahren als Vera geboren wurde. Es ist so anspruchsvoll Grossvater zu werden.
Montag 6. August: Heute habe ich mir vorgenommen, zusammen mit Monika den Holunder im Garten zu pflücken und zu Holunderbrei zu verarbeiten. Bei uns nennt man das Holderäzonä. Ich liebe diese Beeren für meine Frühstücksmüsli im Winter, zusammen mit eingemachtem Rabarbermus, Jogurt und frischen Früchten ist das wunderbar.
Nach unserer Ernte sieht nun der Holunderbaum aus wie nach einem radikalen Haarschnitt. Mich erinnert das spontan an meine Besuche beim Dorfcoiffeur - Herr Hasler. (Ich weiss nicht mehr sicher wie er hiess). Ich musste jeweils sagen: "kurz und hinten gerade..." Für zwei Franken war dieser Schnitt zu haben. Wenn die Haare zu wenig kurz geschnitten waren schickte mich der Vater noch einmal ins Dorf. Er soll es noch einmal machen aber dieses Mal gratis. Das war mir immer so peinlich. Ich versteckte mich dann jeweils für eine Stunde, machte meine Haare nass und zeigte mich nocheinmal meinem Vater. "Ja so ist es doch viel besser," meinte er jeweils und gab mir einen Klapps auf den Hinterkopf. Seine Hände waren riesengross und sehr stark - zum Stolpern stark.
Sonntag 5. August: Die letzten Tage habe ich genutzt für den Garten, die Kunst und den Verlag. Ich bin immer sehr früh, zwischen sechs und halb sieben aufgestanden. Heute habe ich mir mehr Zeit gelassen und den Morgen im Bett genossen. Am Nachmittag waren wir zum Geburtstagsfest von meinem Bruder Benno eingeladen. Als Messmer konnte er den Pfareisaal benutzen. Ein lustiges und wirklich sehr durchmischtes Publikum war anwesend. Mich hat das alles sehr an meine Kindheit in Oberriet erinnert.
Mittwoch 1. August: In den letzten Monaten ist bei mir der Entschluss gereift, meine zwei Biotope im Garten zurück zu bauen. Die anhaltende Hitze in den letzten Wochen hat dazu geführt, dass sich sehr viele Algen gebildet haben in den Weiern. Zudem müsste ich dauernd frisches Trinkwasser in die Teiche fliessen lassen und das finde ich nicht sehr sinnvoll. Der Hauptgrund ist aber der, dass wir ein Enkelkind erwarten und für Kleinkinder sind Biotope einfach zu gefährlich. Ich habe nun den Plan, im ersten Biotop das Wasser ausfliessen zu lassen und auf der rechten Seite einen abgedichteten Wall aus Steinen zu bauen. In diesem Teil möchte ich ein Feuchtgebiet für Wasserpflanzen anlegen. Den Rest des ehemaligen Teichs werde ich dann mit Ästen, Grünzeug und Erde auffüllen und als Salat- und Kreutergarten nutzen.
Der Tag im Garten war sehr heiss. Am frühen Abend hat sich in unserem Nachbarsgarten eine grosse und laute Fussball - Fangemeinschaft eingefunden. Grölend und saufend vergnügten sie sich im blauen Wasserbecken und besangen ihre Lieblingsfussballer. Ich habe keine Ahnung was es zu feiern gab.
Wir hatten Claudia und Theo zu Gast, die ziemlich erstaunt waren, dass es so lebendig zu und her gehen kann in unserem Quartier. Ich habe am Feuer auf dem heissen Stein einen Wildschweinbraten und einige marinierte Tofustücke gebraten. Dazu servierten wir fein gebratene Zucchinischeiben mit frischen Käutern und vielen Salaten aus unserem Garten. Dazu viel Wasser und einen guten Wein. In der frühen Nacht überraschte uns dann ein unheimlich starkes Gewitter. Die Wassermassen flossen wie noch nie direkt in unseren Gartenraum und bildeten einen grossen See unter unseren Tischen. Barfuss standen wir im Wasser und retteten was noch zu retten war. Auch im Nachbarhaus kehrte dann Ruhe ein. Ich staunte dann doch, dass an diesem 1. Augustabend keine einzige Rakete, kein Knaller und auch kein Vulkan abgebrannt worden ist. Ein sehr diszipliniertes Völklein.
Montag 30. Juli: Heute morgen früh um halb acht hat mich bereits der Spediteur angerufen, dass er in zehn Minuten an der Lukasstrasse eintreffe und ich soll doch bitte auch gleich die Mehrwertsteuer bezahlen - sonst könne er mir die Ware nicht ausliefern. Ich schwang mich auf mein Fahrrad und freute mich auf die Büchersendung. 1000 Exemplare des neuen Buches von Claudia Kübler mit dem Titel "Im Loch ist es dunkel. Eine imposante und interessante Sammlung von Löchern. Die Löcher sind teilweise erschreckend brutal, manchmal humorvoll, künstlerisch und hintergründig bis ausgefranst oder erotisch. Ich freue mich auf die Ausstellung von Claudia in der Kunsthalle Luzern, die am Donnerstag 23. August um 19 Uhr eröffntet wird. Dann wird auch die Buchpremiere gefeiert. Das Buch erscheint in der Reihe junge Kunst der Stadt Luzern. Eine Kommission wählt jedes Jahr eine junge Künstlerin, einen jungen Künstler aus, der oder die dann mit einer Publikation gefördert wird. Im Vexer Verlag sind bisher sehr schöne Bücher erschienen von Sandra Ulloni, Jeroen Geel, René Odermatt, Lorenz Oliver Schmid und von Anastasia Katsidis.
Alles hat gut geklappt. Auch der Warenlift hat funktioniert. Das ist leider nicht immer der Fall.
Das Buch ist sehr schön geworden. Lars Egert und Claudia haben sehr viel an diesem gelungenen Werk gearbeitet. Super - Bestellungen sind anb sofort möglich. Für CHF 35.- verschchicke ich die vielen Löcher mit grosser Freude. Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Um 11.30 Uhr hatte ich dann einen sehr interessanten Atelierbesuch. Wir machten zuerst eine Aufwärmrunde in meinem Malatelier an der Brauerstrasse und anschliessend habe meine grossen Bilder inm Lager präsentiert. Wir hatten interessante Gespräche und einen intensiven Austausch über Kunst und insbesondere über Malerei. Ich denke das war ein guter Tag.
Sonntag 29. Juli: Schöner Sonntagsausflug ins Vorarlberg. Eveline und Roman haben uns in einer alten Mühle zum Mittagessen eingeladen. Gutes Essen, viel Sonne, feiner Wein. Ganz in der Nähe ist Angelika Kauffmann aufgewachsen bei Schwarzenberg. Wir haben uns da auch den Musiksaal angeschaut.
Samstag 28. Juli: Die letzten Tage habe ich mit dem Aufarbeiten der liegengebliebenen Aufgaben verbracht. Nur schon die Bearbeitung aller Mails der letzten Tage war sehr aufwändig. Am Montag erwarte ich Atelierbesuch. Das heisst aufräumen und wegräumen. Heute habe ich alle Bilder im Lager sortiert und bereitgestellt, damit ich dem Besuch eine spannende Auswahl von Werken präsentieren kann. Unter Anderem die drei sehr grossen Bilder der Wasserspiegelung im Necker von 2007, an denen ich ein ganzes Jahr lang im neuen Atelierbau an der Brauerstrasse gearbeitet habe. In meinem Lager war es sehr heiss aber nun steht alles bereit für den Montagsbesuch.
Mittwoch 25. Juli: Ich stand wieder um sechs Uhr auf. Ich wollte unbedingt noch alles gehackte Holz in das neu gebaute Lager beigen. Um zehn Uhr war ich so weit. Wir packten unsere Sachen ins Auto und fuhren um elf Uhr los. Die Fahrt dauerte mehr als fünf Stunden. Es gab viele Baustellen mit Stau. In Altstätten haben wir dann noch 20 Kilo Biotomaten abgeholt, die wir in den nächsten Tagen zu Sugo verkochen werden.
Bei uns zu Hause konnten wir dann im Garten einige riesige Zucchinis ernten. Die sind so gross, dass sie im Kühlschrank keinen Platz haben.
Dienstag 24. Juli: Die letzten Tage habe ich viel nachgedacht, wie ich einen neuen Lagerraum für unser Brennholz bauen könnte. Die letzten sieben Jahre und die vielen Stürme haben meinem Holzlager arg zugesetzt. Am Morgen um sechs Uhr habe ich mit der Arbeit begonnen und am Abend um 19 Uhr stand das neue, sehr solide gebaute Teil. Heinz hat mir noch geholfen beim verschrauben der Blechabdeckung. Nun steht das Holzlager für die nächsten Jahre bereit.
Montag 23. Juli: Die Tage waren wunderbar. Am Donnerstag ein grosses Fest für die Menschen aus dem Dorf, für die Arbeiter und die Freunde aus Italien. Am Freitag der Empfang der Freunde aus der Schweiz und am Samstag das grosse Geburtstagsfest von Silvia und Heinz. Das war alles grossartig. Ich habe selten über eine so lange Zeit so viele fröhliche und glückliche Menschen erlebt. Am Sonntagmorgen gab es in einer kleinen, natürlichen Arena im Wald eine klassische Matinee mit zwei Musiklehrerinnen und zwei Musiklehrern. Wunderbare Musik aus ganz verschiedenen Zeiten. Ich habe die ganzen Tage sehr viele Fotos gemacht mit meiner Canon. Die Italiener waren so dankbar fotografiert zu werden. Einer lobte mich als "molto sensibile" .... An den Abenden hatte ich mit dem jungen Tiroler Alex und dem erfahrenen Roman zwei ausgezeichnete Assistenten. Es war also auch mir möglich das gute Essen und "einige" Gläser Wein zu geniessen. Am Samstag spielte auch eine tolle Band. Wir tanzten wie die Wilden. Und das grossartige war für mich, dass mein Knie das alles ausgehalten hat.
Mittwoch 18. Juli: Alles zusammengepackt und nach Agrano gefahren. Monika hat Berge von Gläsern, Besteck und Dekorationsmaterial mit genommen für das Sommer und Geburtstagsfest von Silvia und Heinz. Eine ruhige und beruhigende Fahrt.
Dienstag 17. Juli: Heute traf ich die Kunsthistorikerin Nicole Rampa. Sie bereitet ein spannendes Buchprojekt vor über Künstlerinnen und Künstler, die in New York leben. Ein literarisches, fotografisches Lese- und Bilderbuch mit interessanten Menschen. Wir haben uns auf Anhieb sehr gut verstanden und ich denke das kann zu einer guten Zusammenarbeit führen.
Montag 16. Juli: Heute früh hatte ich einen Termin im Atelier an der Lukasstrasse. Ich musste den Kammerjäger, Herr Krähenbühl aufbieten, da sich bei mir wieder junge Marder eingenistet haben. Die veranstalten richtige Festessen in den Nächten, mit frisch gejagten Vögeln.
Sonntag 15. Juli: Wir haben lange ausgeschlafen und bereiteten uns dann auf das nächste Fest vor. Wir haben Erika Bachmann bei uns zu ihrem 69. Geburtstag mit einer Festgesellschaft von 25 Freunden in unserem Garten eingeladen. Das dritte grosse Fest in drei Tagen. Ein sehr schöner Nachmittag mit Kind und Kegel.
Samstag 14. Juli: Heute Nacht waren wir im Alpenhof um den Geburtstag von Bea Hadorn zu feiern. Eine schöne Gesellschaft bei bestem Wetter und toller Aussicht auf das Rheintal. Ich habe auch endlich wieder einmal Hannah, mein Patenkind getroffen.
Freitag 13. Juli: Heute sind die Bücher von Mirko Baselgia geliefert worden. Die Ausstellungsdokumentation von Bellelay ist sehr schön geworden. Die heisse Sommerzeit ist aber leider nicht optimal, um ein Buch anzupreisen, auch wenn es "PARDIS (CURZOIN) heisst.
Das Buch kann aber ab sofort bestellt werden bei Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! für CHF 25.-, mit einem interessanten Text von Andreas Vogel und starken Fotos von Stefan Altenburger.
Am Abend hatten wir einen wunderbaren Abend in Trogen bei bestem Grillwetter. Es war sehr lustig. Für die Gastgeber riss der Abend aber eine grosse Schneise in den Weinkeller.
Donnerstag 12. Juli: Heute bin ich um sechs Uhr aufgestanden und nahm den Zug um 7.42 nach Bern. Leider habe ich meine Tageskarte im Billett Automaten vergessen. Das kam mich sehr teuer zu stehen. Hundert Franken Busse, ein vergessenes Ticket und dazu in Zürich noch einmal ein Ticket. Insgesamt 250 Franken für eine Fahrt nach Bern. Die Sitzung mit Regine und Christian im Proger war sehr ergiebig. Wir planen mit Visarte Schweiz eine Veranstaltung zum Thema, wie Künstlerinnen und Künstler mit ihrer Kunst überleben können. Die offene Diskussion mit Inputvorträgen wird am 27. Oktober ab 14 Uhr im Saal vom Proger in Bern stattfinden.
Mittwoch 11. Juli: Um neun Uhr musste ich in meinem Atelier sein. Der Liftmonteur hat sich angemeldet. Ich habe die Zeit genutzt, um die Bücher aus etwa zehn prall gefüllten Papiertaschen in meiner Bibliothek einzuräumen. Bei solchen Aufräumarbeiten stosse ich immer wieder auf überraschende Trouvaillen. Leider habe ich meistens zu wenig Zeit um mich einer vertiefter Lekture zu widmen. Das heisst dann, dass ich die die interessanten Bücher wieder auf einem neuen Stoss staple, der sich dann mit der Zeit wieder zu einem hohen Bücherturm entwickelt. Das Wissen stapelt sich somit immer wieder in neuen Zusammenhängen.
Dienstag 10. Juli: Am Mittag hat mich Carole abgeholt. Ich wollte unbedingt das Weidenholz in ihrem garten zu Brennholz verarbeiten und aufräumen. Beim Holzhacken bin ich auf die Schädlinge gestossen, die dem Baum schon sehr zugesetzt haben. Es sind Weidenbohrer. Das sind richtig gefrässige, bis zu 10 Zentimeter lange rötliche Raupen, die sich nach vier Jahren zu Nachtfaltern verwandeln, die ihre Eier wiederum in alten, morschen Birken oder Weidenbäumen ablegen. Diese Falter haben eine Flügelspannweite von sechs bis neun Zentimeter. So richtig hässliche Riesenfalter. Um 19 Uhr hat mich dann Monika wieder abgeholt. Ich bin leider nicht ganz fertig geworden mit aufräumen.
Montag 9. Juli: Heute um fünf Uhr wurde mein neustes Werk von drei Bauarbeitern abgeholt. Die haben die 210 cm hohe Skulptur wie ein Baby auf den Lieferwagen gehoben. Ich hatte etwas Angst, dass die Figur zu schwer ist für den Transport. Alles ist gut gegangen.
Sonntag 8. Juli 2018: Am Nachmittag fuhren wir zu Carol Forster nach Appenzell. Sie hat in ihrem Garten eine grosse morsche Weide, die weit über das Hausdach gewachsen ist. Bei stürmischem Wetter schlagen die Äste auf die Dachziegel und es ist nie sicher ob ein Teil des Baumes abbrechen könnte. Ich habe Carol versprochen, den Baum zurück zu schneiden. Ich bin dann mehr als drei Stunden mit meiner Motorsäge und mit einer neuen Handsäge auf dem Baum herumgeturnt und schnitt den dicht ausgeschossenen Baum zu einem frischen und luftigen Weidebäumchen zurecht. Den riesigen Asthaufen werde ich in den nächsten Tagen zu Brennholz verarbeiten. Monika und Carole haben während meinen gewagten Sägekapriolen einen wunderbaren Kalbsbraten mit Ofenfritten und Gemüse gekocht. Als Abschluss des Tages habe ich dann im Garten noch zwei junge, schön gewachsene Holunderbäume eingepflanzt.
Samstag 7. Juli: Nach dem Frühstück waren wir im Nachbarsgarten eingeladen zu einer gegenseitigen Informationsrunde zum geplanten Neubau von Rosmarie und Franz, der an der Parketteriestrasse gebaut werden soll. Das ist ein riesiges Bauvolumen mit 18 Eigentumswohnungen. Das Bauprojekt wird uns die nächsten Jahre noch oft beschäftigen. Wenn das Projekt bewilligt wird müssen wir mit zwei Jahren Baulärm rechnen.
Freitag 6. Juli: Um 9.30 Uhr war ich im Martaheim an der Unterstrasse in St. Gallen eingeladen für eine Besprechung eines Kunst am Bau Wettbewerbs mit einer anschliessender Baustellenbesichtigung. Das wird eine spannende Aufgabe sein, eine gute Lösung zu finden für drei Wandbilder.
Am Abend sind wir zu einem Geburtstagsfest nach Büllach gefahren. Brigitta Loher feiert ihren Sechzigsten. Ein richtig schönes Fest mit vielen interessanten Gästen, sehr guter Klezmer Musik und einer anschliessenden, lustigen, gemeinsamen Singrunde.
Donnerstag 5. Juli: Heute Mittag musste ich zusammen mit Monika den kleinen, bearbeiteten Tisch zu Gilgi Guggenheim bringen. Das Bild von Gilgi, mein Tisch und das Gästebuch werden heute abgeholt für die Wanderausstellung Sardona. Das Gemälde von Gilgi konnten wir einladen aber das Auto war leider zu klein für meinen Tisch. Die Fahrerin konnte dann zum Glück ihren Vater erreichen, der dann den Tisch bei uns zu Hause mit seinem Firmenwagen abholte. Nun ist alles doch noch gut gelaufen. Am Nachmittag hatte ich einen Termin mit Stefan Rohner, der in meinem Atelier an der Lukasstrasse eine neue Skulptur fotografierte. Stefan hat dann eine schöne Fotoserie gemacht, mit allen Seiten der Holzskulptur.
Mittwoch 4. Juli: Bis um 11 Uhr organisierte ich meine neusten Projekte in der Kunst und bei den Büchern. Mit dem Fahrradanhänger habe ich dann rund 50 Kilo der neuen Publikation von Erik Steinbrecher ins Atelier - Lager gefahren. Das hat ganz schön geholpert und gerumpelt. Den Hang runter ins Espenmoos gab dieses Gewicht so richtig Schub. Die schnellen Land Rover wagten mich nicht zu überholen. Dann habe ich gewartet auf den Transport der neusten Bücher. Ich erwarte 300 Exemplare von meinem Gästebuch - Planet Erde. Pünktlich um halb zwölf ist ein riesiger Lastwagen angefahren. Ich bin so glücklich. Dier Bücher für die Tektonik Ausstellung sind sehr schön geworden. Das Gästebuch wird jetzt den ganzen Sommer in der Spitzmeilenhütte auf einem Tischchen liegen und für schöne Einträge der Gäste bereit sein. Jetzt muss ich in den Garten. Hermann hat für einige Gäste Wildschweinbraten gegart....
Dienstag 3. Juli: Heute morgen früh um acht Uhr habe ich mir die räumliche Situation bei der Firma Morant angeschaut. Ich bearbeitete in ihrem Auftrag den letztjährigen grossen Christbaum, den sie der Stadt St. Gallen geschenkt und auf dem Klosterplatz aufgestellt hatten, mit der Kettensäge zu einer Skulptur. Nun suchten wir den idealen Standort im Firmengebäude. Ich gebe der Holzskulptur den Titel "Schöne Bescherung". Auf einem Hocker türmen sich über zwei Meter hoch viele Bücher, Folianten, ein Telefon, ein Radio, Planrollen, Dokumente, eine Bierflasche ein Schutzhelm, schwarze Gummistiefel, und vieles mehr. Ungefähr so sah es bei mir zu Hause jeweils nach der Bescherung an Weihnachten aus... bei sieben Geschwistern gab das immer ein riesen Haufen an mehr oder weniger brauchbaren Sachen.
Per Handschlag haben wir das "Geschäft" besiegelt. Nun muss ich die neue Skulptur noch fotografieren lassen und für den Transport vorbereiten.
Montag 2. Juli: Heute Morgen bin ich zur Nachkontrolle beim Zahnarzt. Marco war sehr zufrieden mit dem Heilungsprozess. Ein paar Retuschen und ein leichtes Abschleifen von spitzen Kanten und dann war es schon OK.
Sonntag 1. Juli: Aufwachen im Jura. Nach gutem Schlaf und einem kleinen Frühstück trafen wir am Sonntagmorgen im Garten die Gastgeberin Jim und den Tenor Walter Kurzmeier zu einem Kaffee. Walter Kurzmeier ist auf die Musik von Bach spezialisiert wie unser Freund Rudolf Lutz aus St. Gallen. Zufälligerweise haben die Beiden vor vielen Jahren gemeinsam in Winterthur studiert. Walter Kurzmeier hat uns versprochen, per WhatsApp einige Gesangsproben zu senden. Auf dem Rückweg nach St. Gallen besuchten wir die Ausstellung im Kulturort Weihertal bei Winterthur. Ein eindrücklicher Ort und eine feinsinnige Ausstellung, bei der viele Freunde und Freundinnen beteiligt sind. Mir haben bei dieser Ausstellung vor allem die unscheinbaren künstlerischen Interventionen gefallen. Im Galeriehaus wird es dann immer etwas wild aber auch hier gab es einige Überraschungen. Z.B. die Malereien von Simone Monstein oder einige sehr starke, kleine Objekte von Margaretha Dubach. Die Kuchen von der Kulturaktivistin Maya von Meiss die wir probiert haben sind auch wahre Kunstwerke. Ganz hohe Backkunst.
Wir wollten dann zügig nach Hause fahren. Nach so heissen Tagen braucht es einiges an Wasser für den Garten und für die Teiche. Mit einem richtig schönen Ritual haben wir am Abend die erste grosse Zucchini aus unserem Garten gekocht mit Hackfleisch vom Bio-Truthahn, den ein Onkel von Monika aufgezogen hat und feinen Salaten, die ich eigenhändig ausgesät habe.
Später animierten wir noch unsere Nachbarn Lilian und Paul, bei uns vorbei zu kommen zu einem Schluck Wein. Ein schöner Tagesabschluss mit engagierten Gesprächen - wie immer. Heute ging es auch um die Schweizer Fussballmannschaft und um unsere multikulturelle Identität.
Samstag 30. Juni: Am Morgen pflückten wir sehr viele Himbeeren in unserem Garten und fuhren dann gegen Mittag Richtung Biel, nach Bellelay für die Buchvernissage von Mirko Baselgia . Der Künstler hat eine aufwändige und starke Installation für die Barockkirche geschaffen. Es scheint noch nicht ganz klar zu sein wer die immensen Kosten übernimmt. Die Publikation wird sehr schön. Beim Prägen des Umschlages gab es Probleme, die noch gelöst werden müssen. Aber in ca. 10 Tagen sollte das Buch ausgeliefert werden können. Das ist nun nach Julia Steiner und Lutz & Guggisberg die dritte Publikation, die wir mit dem Vexer Verlag für die Stiftung Bellelay realisieren konnten. Nach dem Apero trafen wir uns in einem sehr schönen jurassischen Restaurant in der Nähe zu einem feinen Nachtessen in einer spannenden und anregenden Runde.
Übernachten konnten wir dann in einem sehr schönen historischen Haus im Weiler Les Calet in Saintlégier, das Jim mit ihrem früh verstorbenen Mann, dem Künstler René Fendt renoviert hat.
Freitag 29. Juni: Pünktlich um zehn Uhr war ich bei Anne Hoffmann in Zürich für eine Besprechung von einem Buchprojekt. Der Künstler Benno K. Zehnder hat in den letzten 16 Jahren ein eindrückliches Farbkonzept für das Spital Schwyz realisiert, das nun in Buchform dokumentiert und besprochen wird. Anne hat grossartige Gestaltungsarbeit geleistet und Seraina Wirtz fotografierte die Arbeiten von Benno K. Zehnder auf eindrückliche Art. Da ist bei allen Sitzungsteilnehmern richtig Freude aufgekommen.
Ich habe dann in der Nähe vom Neumarkttheater, im grünen Glas gespiesen und anschliessend im Kunsthaus die Ausstellung "Extreme Mode in der Kunst" angeschaut. Ich war total überrascht und verblüfft über die Exponate. Unsere Vorfahren waren um einiges verrückter wie die heutigen Modedessigner. Angetan hat es mir vor allem der "Gockel - Harnisch" mit dem Adlergesicht, dem Eisernen Faltenrock und dem vorgebauten Geschlechtsschutz in Extremis. Das wäre ein super "Kleid" für mich. Eventuell etwas ungelenk und unbequem bei meinen vielen Zugfahrten, aber total sicher im Strassenverkehr und bei nächtlichen Spaziergängen. Klapper - Klapper...
Am Nachmittag habe ich auf der Geschäftsstelle von Visarte Schweiz zusammen mit Regine Helbling alle laufenden Geschäfte und Projekt der nächsten Zeit diskutiert. Bei dieser Gelegenheit konnte ich auch die druckfrische Visarte Zeitschrift "Schweizer Kunst" mitnehmen. Das aktuelle Heft ist dem Kunstmarkt gewidmet. Eine spannende Nummer zu einem brisanten Thema.
Am Abend um 18 Uhr traf ich Monika auf dem Bahnhof. Gemeinsam haben wir die Vernissage des Brasilianers Ernesto Neto in der Bahnhofhalle besucht. Die eindrückliche, riesige Installation "GaiaMother Tree" wurde unter anderem durch einen rituellen Gesang des Künstlers eingeweiht. Das war eiine schöne Gelegenheit um viele Bekannte zu treffen.
Mittwoch 27. Juni: In den letzten Wochen male ich bei jeder Gelegenheit an meinem Regenbild. Tropfen um Tropfen. Das braucht Geduld und Nerven. Am Nachmittag bin ich nach Zürich gefahren für eine vorbereitende Sitzung zur nächsten Kulturbotschaft. Zusammen mit dem Schweizerischen Kunstverein, Kunst-Bulletin, freien Ausstellungsräumen, Pro Helvetia, Kuratorinnen, dem Galerieverband etc, formulieren wir Anliegen und Anregungen für die Kulturförderung der Zukunft.
Dienstag 26. Juni: Die letzten Tage dienten der Erholung und dem Aufarbeiten von Liegengebliebenem. Heute Hatten wir noch einen Termin bei einem Generalunternehmer. Unsere Nachbarn wollen einen sehr grossen Neubau mit 18 Wohnungen realisieren. Nun geht es um Baufragen, Abgeltungen, Sicherheiten, Baurisiken etc. Die Baugrube wird in unmittelbarer Nähe von uns rund zehn Meter in die Tiefe gehen. Ich hoffe wir werden durch dieses riesen Loch nicht eines Nachts im Schlaf verschlungen.
Am Abend haben wir dreissig Liter Bio-Olivenöl aus Griechenland in St. Georgen bei Kollegen abgeholt. Monika hat viele Freundinnen und Freunde, die jedes Jahr bei dieser Kollektivbestellung mitmachen. Nun müssen die Ölkanister und die vielen Tapenaden noch verteilt werden.
Sonntag 24. Juni: Um elf Uhr waren wir bereits beim Flughafen Tegel und am späten Nachmittag wieder in St. Gallen. Ein tolles Wochenende mit wunderbaren Menschen. Ich freue mich riesig auf mein Enkelkind.
Samstag 23. Juni: Nach einem späten Frühstück haben wir einen langen Spaziergang in der nahen Hasenheide unternommen. Vera wohnt da gleich um die Ecke. Das ist ein richtiges Paradies für Familien mit Kindern, mit Spielplätzen, Streichelzoo, riesigen Liegewiesen etc.
Freitag 22. Juni: Am Morgen waren wir rund 20 Personen beim Standesamt in Kreuzberg mit Freunden und Familie. Die Trauung war ernst, festlich und doch von grosser Berliner Lockerheit. Den Nachmittag verbrachten wir mit einem wunderbaren Essen im sehr schönen Salon im Restaurant Obermaier. Am Abend sassen wir dann mit einer grossen Runde von Freunden in einer Bar in Kreuzberg. Ich habe mich wunderbar unterhalten. Vera redet immer von der "Schnapsibar". Die heisst aber ganz anders und Schnaps trinke ich eh keinen.
Donnerstag 21. Juni: Monika und ich sind am Mittag nach Berlin geflogen für die Hochzeit von Vera und Jeremie. In Kreuzberg musste ich mir zuerst eine Kleidung kaufen. Ich hatte grosses Glück und fand einen passenden, strahlend blauen Anzug. Ich weiss gar nicht ob ich nach meiner Erstkommunion je wieder einen Anzug gekauft habe. Ich weiss nur dass die Ärmel meines damaligen Kittels viel zu lange waren. Mein Vater sagte dem Dorfschneider Ferdi Hutter, dass die Ärmel mindesten 10 Zentimeter länger sein müssten wie mein ausgestreckter Arm. Er hätte kein Geld, um allen Söhnen jedes Jahr einen neuen Anzug zu kaufen. Ja und so wuchs ich dann Jahr für Jahr etwas besser in diese Kleidung hinein und dann auch ziemlich schnell wieder hinaus.
Wir haben uns dann nach dem Einkaufen im Hotel Beethoven etwas ausgeruht und am Abend trafen wir dann Vera, Jeremie, seine Eltern und einige gute Freunde zum Essen. Ich habe mich sehr gefreut, Vera endlich hoch schwanger zu sehen. Nach einer langen Hitzeperiode freuten sich die Berliner an der starken Abkühlung. Ich habe ziemlich gefroren.
Mittwoch 20. Juni: Am Morgen früh kündeten Böllerschüsse an, dass das Kinderfest stattfinden wird. Heute hatt ich meine Ruhe und konnte den ganzen Tag malen.
Dienstag 19. Juni: Am Morgen malen bis gegen 15 Uhr. Dann musste ich mich vorbereiten für einen Vortrag in der Bibliothek in der Hauptpost. Das Zentrum für das Buch hat mich eingeladen einen Vortrag über den vexer Verlag zu halten für Studierende der Buchwissenschaften aus Erlangen. Ich habe viele Geschichten zu den Vexer Büchern erzählt und einige Beispiele vorgestellt. Die Stunde war sehr schnell vorbei. Die Studenten waren sehr interessiert. Ich brachte dann meine Bücher wieder nach Hause und fuhr anschliessend quer durch die Stadt zum Sitterwerk. Dort fand die Hauptversammlung vom Verein "Buchstadt St. Gallen statt.
Montag 18. Juni: Am Morgen konnte ich alle Pendenzen, Bestellungen, Anfragen und Nachsendungen erledigen, die sich in der letzten Woche angestaut hatten. Um 14.15 Uhr sass ich dann beim Zahnarzt, der meinen Stockzahn mit einiger Mühe aus meinem Kiefer brechen musste. Die zwei Schmerzspritzen verhinderten zwar ein grösseres Geschrei aber es war wirklich sehr anstrengend. Der Zahn war so richtig verkeilt mit seinen Pfahlwurzeln. Ich habe alles überstanden und meine Zunge ist nun dauernd damit beschäftigt, den grossen Wundkrater hinten links abzutasten. Die Zunge ist wirklich ein interessantes Organ. Ich war etwas benommen den ganzen Nachmittag. Ich beschäftigte mich mit Disziplinarbeit an einem meiner neuen Bilder.
Sonntag 17. Juni: Die Messe in Basel war sehr anstrengend aber spannend. An den Vormittagen hatte ich Zeit viele Ausstellungen zu besuchen und ab 14 Uhr war ich bei meinen Büchern in der Kaserne. Der Vorteil von einer solchen Messe ist, dass man sehr viele Bekannte und interessierte Menschen an einem Ort treffen kann. Ich habe viele Gespräche geführt und viele interessante Leute aus der Kunstwelt kennen gelernt. Am Samstag wollte Monika nach Basel fahren, um mir beim Rücktransport der Bücher zu helfen - Bücher sind ja so extrem schwer. Das ging dann leider nicht, weil die Bahnstrecke in Winterthur unterbrochen war. Zum Glück konnte ich dann mit Kerstin vom Triest Verlag zurück nach St. Gallen fahren. Das war dann total stressfrei.
Samstag 16. Juni: Heute Morgen erwachte ich mit extremen Zahnschmerzen. Ein Stockzahn mit einer Amalgam-Plombe hatte sich gelockert. Eigentlich fühlte sich der Zahn eher wie eine Amalgam - Bombe an. Ich musste mir Schmerzmittel besorgen in einer Apotheke. Das hatte den schönen Nebeneffekt, dass ich ganz locker, leicht beduselt und stressfrei hinter meinem Büchertisch stehen konnte. Die Welt war wieder in Ordnung, die Geschäfte liefen bestens und meine Laune war grossartig.
Mittwoch 13. Juni: Am Nachmittag fuhr ich ohne Umsteigen nach Basel. ich musste meine schwere Bücherlast also nur einmal ein- und ausladen. Zum Glück ist alles gut gegangen. Ich war rechtzeitig in der Kaserne in Basel und habe meinen Vexer Büchertisch eingerichtet. Um 19 Uhr war Eröffnung. Ich mag die Messe "I never Read". Es hat immer ein sehr interessiertes Publikum. Viele Studierende aus allen kreativen Sparten. Die meisten haben zwar kein Geld aber sie schauen deshalb noch genauer hin. Am Abend habe ich dann zusammen mit Stefan Banz in einem nahen Restaurant einen kleinen Imbiss genommen. Wir hatten ein sehr inspirierendes und langes Gespräch.
Dienstag 12. Juni: Die letzten Tage konnte ich in Ruhe malen. Mein Bild bekommt immer mehr Kontur. Aber es dauert und dauert. Heute habe ich alle Bücher in einen neuen, noch grösseren Rollwagen verstaut. Ich hoffe, dass ich morgen den schweren Wagen überhaupt in den Zug reissen kann....
Samstag 9. Juni: Nach einem intensiven Kunst - und Gartentag besuchten wir das Kulturfest "Mutente" bei Lissa und Tobi. Vier Frauen spielten Klezmer Musik vom Feinsten, drei Schreibende trugen ihre Texte vor und am Schluss gab es neben feinen Häppchen und dem auserlesenen Wein noch eine wunderbare Gesangseinlage mit spanischen und einem chinesischen Lied von Verena. Eine warmherzige Musikerin und Künstlerin, die sich irgendwie in St. Gallen in unserem Quartier vor uns versteckt gehalten hat. Ich habe an diesem Abend wieder einmal mein lädiertes Knie beim Tanz getestet. Das malträtierte Teil hat sich unwahrscheinlich gefreut und bis zum Ende mitgetanzt.
Freitag 8. Juni: Die letzten drei Tage konnte ich mich wieder meiner Malerei widmen. Das ist richtig wohltuend und meditativ. Zwischendurch packte ich drei grosse Schachteln mit Büchern für die Buchmesse in Basel. Ich musste einiges per Post voraussenden. Bücher sind ja so schwer. Gestern Abend hatten wir in meinen neuen Lager- und Atelierräumen eine kleine Privatvernissage. Bei einem feinen Apero habe ich meinen Auftraggebern die nun fertiggestellte und bemalte Skulptur vorgestellt. Anschliessend haben wir bei Andrea Hornstein Geburtstag gefeiert in ihrem wunderschönen Garten im Linsenbühl. Ein richtig schöner Sommerabend mit vielen Freunden.
Dienstag 5. Juni: Heute war ich den ganzen Morgen mit Korrespondenz beschäftigt. Am Mittag bin ich nach Basel gefahren und besuchte zuerst Gilli und Diego Stampa. Die zeigen zur Zeit schöne frühe Arbeiten von General Idea. Einige der Auflagenobjekte und Publikationen habe ich selber auch in den 80er und 90er Jahren bei Stampa gekauft. Im hinteren Raum werden eine Vielzahl von Bildern aus allen Zeiten von Vivian Sutter als Retrospektive präsentiert. Eine ziemlich wilde Auswahl. Nach dem Dokumentaauftritt scheinen nun viele Sammler ganz wild auf diese Malerei zu sein. Es ist manchmal zum Schreien. Jahrzehnte lang interessiert sich niemand für eine Arbeit und dann genügt ein Dokumentabeitrag um die Galeristen und die Sammler komplett gierig zu machen.
Anschliessend habe ich Esther Hiepler in ihrem Atelier besucht und sie hat mir sehr schöne Originalhefte und Performancefotos aus den letzten Jahren gezeigt. Ich bin immer noch sehr froh, dass ich ihre Heftsammlung als kleine Edition im schönen grünen Schuber im Vexer Verlag herausgeben konnte.
Ja und dann bin ich zum Tingely Museum gefahren für die Eröffnung der Ausstellung von Steiner Lenzlinger. Ich konnte nicht lange bleiben, weil ich nicht mit dem letzten Zug nach Hause fahren wollte. Ich werde mir die Ausstellung noch in Ruhe anschauen während der Art.
Montag 4. Juni: Nach einem ruhigen Sonntag mit viel Gartenarbeit habe ich heute an meinem neuen grossen Bild weitergemalt.
Samstag 2. Juni: Heute bin ich um sechs Uhr aufgestanden. ich musste früh los um den Zug nach Thun zu erreichen. Ich besuchte die Delegiertenversammlung vom Schweizerischen Kunstverein im Kunstmuseum Thun. Ein wichtiges Thema war die schlechte finanzielle Situation vom Kunst Bulletin. Claudia Jolles hat dieses Anliegen sehr engagiert vertreten und Ideen zur Sanierung präsentiert. Ein spannender Tag mit vielen Begegnungen und einer interessanten Führung durch die Ausstellung von Jeppe Hein. "Ausatmen - Innehalten - Einatmen".
Wir hatten eine sehr unterhaltsame Rückfahrt, mit den Kunstvereins - Delegierten aus Frauenfeld und St.Gallen. Am Abend waren Monika und ich eingeladen bei Bea und Jürg zu einem wunderbaren Nachtessen.
Freitag 1. Juni: Am Morgen um neun Uhr erwartete ich meinen ehemaligen Sekundarlehrer Peter Zünd. Er hat mich in der Schulzeit an die Kultur herangeführt. Er beschäftigt sich seit den 70er Jahren mit dem Werk von Hedwig Scherrer. Ohne seine akribischen Forschungen und die daraus entstandenen Publikationen würde man dieses Werk heute gar nicht kennen. Er brachte mir eine Mappe mit Werken seines Kantonschullehrers Eugen Cunz und die Biografie, die er bearbeitet und 2013 in der VGS St. Gallen herausgegeben hat.
Donnerstag 31 Mai: Bin mit meinem Bild gut vorangekommen. Am Abend besuchte ich die Veranstaltung im NEXTEX zum Thema Künstlernachlässe, das von Visarte Ost gemeinsam mit dem SIK - ISEA durchgeführt wurde. Matthias Oberli führe aus, wie das SIK mit diesem wichtigen Thema umgeht und welche Hilfestellungen sie bieten können. Corinne Schatz stellte anschliessend beispielhaft den unterschiedlichen Umgang mit den Nachlässen von Hedwig Scherrer und von David Bürkler vor. Ein gut besuchter Anlass und ein spannender Abend.
Mittwoch 28. Mai: Heute Nachmittag fuhr ich nach Zürich, um das Layout vom geplanten Buch von Claudia Kübler anzuschauen. das gab eine intensive Sitzung, mit textlichen Anpassungen und einigen kleinen Änderungen. Das Werk "Im Loch ist es dunkel" wird sehr schön. Anschliessend bin ich zum Haus Konstruktiv gefahren um die Eröffnung der Ausstellungen von Imi Knöbel und von Till Velten zu besuchen. Die letzten 500 Meter musste ich rennen. Ich wurde von einem extremen Gewitter überrascht und bin ziemlich durchnässt angekommen. Ich habe viele alte Freunde und Freundinnen aus der Kunstszene getroffen. Die Ausstellungen werde ich mir in Ruhe noch einmal anschauen.
Dienstag 29. Mai: Ich bin im Moment intensiv am malen. Ich arbeite an einem aufwändigen Selbstportrait.
Sonntag 27. Mai: Ein schöner und ruhiger Sonntagmorgen mit einem ausgiebigen Gartenrundgang. Es macht Freude, die Kartoffeln, Zucchini, Kürbisse, Stangenbohnen etc. in ihrem Wachstum zu beobachten. Alles gedeiht prächtig. Ich hoffe das wird auch in Zukunft so bleiben. Im Nachbarsgarten sind am Freitag riesige Visiere für einen Wohnblock aufgebaut worden. Das gibt sicher noch viel zu diskutieren und zu entscheiden.
Am Nachmittag sind wir zum Sitterwerk gefahren. Es werden Drucksachen von Urs Lüthi ausgestellt. Es war schön Urs wieder einmal zu sehen und über alte Zeiten zu plaudern. Es waren auch einige gemeinsame Freunde aus München da. Urs hat mir erzählt, dass er schon mehr als zwei Jahre Grossvater ist. da ist er mir auch voraus. Bei mir sollte es im August klappen. Vera erwartet ein Kind. Das ist grossartig. Ich habe nun mit Urs abgemacht, dass wir irgendwann in naher Zukunft mit unseren Enkelkindern ein Picknick an der Isar in München machen wollen. Als Erinnerung an unser lustiges Picknick in Fontefraud 1984. Urs war damals mit seinem Hündchen an diesem Ort, um seine Einzelausstellung einzurichten. Sein damaliger Galerist Pablo Stähli kam zur Ausstellungseröffnung mit dem kleinen Pablito nach Fontefraud und wir machten ein wunderschönes Picknick im Klostergarten.
Samstag 26. Mai: Nach dem Frühstück sind wir zum Rathaussaal spaziert. Wir konnten für unsere Versammlung den Gemeinderatsaal benutzen. Im Vorfeld gab es einige Aufregung wegen dem Antrag der ehemaligen Mitglieder der SGBK Zürich. Die rund 50 Künstlerinnen stellten den Antrag, dass sie unter dem Arbeitsnamen "Artedonna" eine thematische Gruppe bilden möchten. Die Versammlung ist dann sehr engagiert abgelaufen. Es gab viele Voten zu diesem Thema. Bei der Abstimmung war dann aber alles klar. Die Delegierten haben dem Antrag zugestimmt. Das Nachmittagsprogramm zum Thema internationale Beziehungen wurde von Alex Messzmer organisiert und moderiert. Die Tessiner Gruppe hat diesen Anlass sehr gut organisiert. In 152 Jahren fand die Delegiertenversammlung von Visarte das allererste Mal in Lugano statt. Ein herzliches Dankeschön an die Präsidentin Fabiola Quezada und ihr Team.
Freitag 25. Mai: Heute bin ich um 10 Uhr los gefahren Richtung Art Goldau. Dort bin ich umgestiegen in den Zug nach Lugano. Sergio wartete schon und es gab einige Aufregung weil der Zug viel weniger Wagons hatte wie üblich. Alles war total überfüllt. Aber unsere Visarte Mitarbeitenden hatten für uns zwei Plätze verteidigt. In Lugano haben wir die Hotelzimmer bezogen und dann waren wir verabredet für eine Sitzung des Zentralvorstandes, um die Delegiertenversammlung vorzubereiten. Am Nachmittag gab es dann eine Architekturführung durch das neue Kunstmuseum und das umliegende Quartier. Mich hat vor allem die Chiesa di S.Maria degli Angioli beeindruckt. Die flächendeckenden, dichten Malereien und der Altar dieser Kirche sind ausserordentlich. Das ist wirklich eine der eindrücklichsten Kirchen die ich je gesehen habe. Anschliessend haben wir uns eine Ausstellung angesehen von Schülerarbeiten. Nach einem Apero hatten wir ein sehr schönes Fest mit einem feinen Nachtessen direkt am See. Weiss gedeckte Tische für rund 80 Delegierte, interessante Gespräche, guter Wein und eine nicht enden wollende Sprechperformance eines jungen Tessiner Künstlers. Ich bin dann um Mitternacht zurück ins Hotel gegangen. Ich wollte fit sein für die Delegiertenversammlung.
Donnerstag 24. Mai: Heute Morgen früh habe ich die restlichen Kartoffeln im Garten eingegraben, die ich gestern nicht für meine Rösti geraffelt habe. Im letzten Jahr hatten wir eine grossartige Kartoffelernte aus unserem kleinen Garten. Ja und dann habe ich mit der Sense die Wiese gemäht. Fühle mich wie ein Kleinbauer. Nun wird gemalt. Regentropfen über Selbstportrait.
Mittwoch 23. Mai: Das gestrige Künstlergespräch im Kunstmuseum Winterthur zur Ausstellung von Hodler und Giacometti in Winterthur war gut besucht. Ich glaube Koni und ich haben uns im Gespräch gut ergänzt. Wir haben sehr viele Aspekte zu den unterschiedlichen Arbeitsweisen der zwei Künstler diskutiert. Im Verlauf von diesem Gedankenaustausch ist mir vieles klarer geworden. Ein Aspekt würde mich sehr interessieren. Hodler hat ja von vielen Bildern mehrere Variationen gemalt. Vom Holzfäller soll es 15 Bilder geben. Ich würde es super finden, wenn ein Museum den Mut hätte all diese leicht variierenden Bilder zusammen auszustellen. Ein grosser Saal mit Holzfällern, ein Anderer mit all den "Empfindungen" usw. Das Ganze hätte dann eine Wirkung wie ein Film.
Dienstag 22. Mai 2018: Bin wieder zurück aus Italien. Ich musste gestern mit dem Zug zurückfahren, weil alle Pässe ziemlich verstopft waren. Monika hatte keine Lust diesen Stress mitzumachen und ist zusammen mit Susi und Hugo in Agrano geblieben. Das Wetter war miserabel aber es zwang mich zur Ruhe. Ich habe viel geschlafen, gelesen und gut gegessen. Ich konnte mich gut vorbereiten auf das Künstlergespräch, das heute um 18.30 Uhr im Kunstmuseum Winterthur stattfindet. Ein Zusammentreffen mit Hodler, Giacometti und Konrad Bitterli.
Donnerstag 17. Mai: Einen Moment bitte. Es hat geklingelt...
Dienstag 15. Mai: Am Mittag hatte ich Besuch im Atelier. Präsentieren der Auftragsarbeit. Eine schöne Bescherung... Anschliessend habe ich an zwei kleinen Skulpturen gearbeitet und aus unerfindlichen Gründen haben gleich zwei Motorsägen den Geist aufgegeben. Ich finde das ziemlich STYL-los.
Montag 14. Mai: Monika fährt heute nach Italien und ich bin um 10.15 beim Bahnhof verabredet mit Carole, Vanja und Melina vom Bücherladen Appenzell. Gemeinsam sind wir dann nach Bern gefahren für die Generalversammlung vom Schweizer Buchhändler und Verleger Verband. Die Versammlung fand in der Nationalbibliothek statt. Für mich war es spannend all die Buchhändler und Buchhändlerinnen und Verleger-Innen zu sehen. Viele Verlage haben nun für mich "Gesichter" bekommen. Der Einblick in die Arbeit der Nationalbibliothek und in das riesige Archiv waren sehr eindrücklich. In einer kleinen Ausstellung wurde von allen beteiligten Verlagen die erste Publikation präsentiert, die in den Beständen der Nationalbibliothek Eingang gefunden haben. Vom Vexer Verlag ist das der Schuber mit den zehn kleinen, im Buchdruckverfahren gedruckten und von Hand gebundene Heftchen von 1985. Ich habe mich sehr darüber gefreut. Eine grosse Freude war für mich auch die Begegnung mit Lea Rubin. Sie arbeitet im Erwerbungsdienst der Nationalbibliothek. Seit über dreissig Jahren sende ich alle Publikationen vom Vexer Verlag an sie und heute sind wir uns das erste Mal begegnet. Das ist sozusagen eine 33 jährige Fernbeziehung. Nach dem Apero wurden noch der Verlag des Jahres und die Buchhandlung des Jahres gekürt. Dirk Vaihinger vom Verlag Nagel & Kimche und Ruth Baeriswyl vom Chinderbuechlade Bern durften die Preise entgegen nehmen.
Die anschliessende Bahnfahrt nach Zürich und St. Gallen mit den vielen spannenden Buchmenschen war sehr ausgelassen und lustig.
Sonntag 13. Mai: Die Literaturtage in Solothurn waren sehr anregend und intensiv. Es gab einige Höhepunkte mit für mich noch unbekannten Schriftstellerinnen und Schriftstellern. Das sommerliche Wetter hat auch zu einer sehr guten Stimmung beigetragen. Ich war sehr beeindruckt von Yael Inokai und R. Prosser. Aber es gab auch wunderbare Lesungen und Arbeitsgespräche mit sehr bekannten Namen. Nach vielen Jahren habe ich auch Mariella Mehr wieder einmal getroffen. Es ist schon speziell. Ein bisschen wie eine Klassenzusammenkunft. Das Schöne war, dass viele Begegnungen und gute Gespräche möglich waren mit wildfremden Menschen auf den Strassen und in den Beizen. Am frühen Nachmittag haben wir uns entschlossen noch nach Grenchen zu fahren, um die Ausstellung von Cecile Wick anzuschauen. Eine sehr feine und zarte Präsentation. Der Schlenker nach Grenchen hat sich gelohnt. Anschliessend fuhren wir nach Olten und besuchten im Kunstmuseum die Finissage von Marc - Antoine Fehr. "Renaissance" vereinigt eine eindrückliche Bilderauswahl aus den letzten Jahren. Es war sehr schön endlich Marc-Antoine persönlich kennen zu lernen. Die Arbeiten kenne ich seit den 80er Jahren aber begegnet sind wir uns heute das erste Mal. Das war ein wirklich beglückendes und anregendes Wochenende. Kultur belebt und tut wirklich gut.
Freitag 11. Mai: Heute heisst es schon wieder Abschied nehmen von Vera. Monika und ich fahren das erste Mal zusammen nach Solothurn an die Literaturtage. Ich muss die Vexer Bücher liefern für die Buchpräsentation von SWIPS. Wir haben anschliessend die Airbnb Unterkunft aufgesucht in einem Aussenquartier von Solothurn. Eine spärlich möblierte vier Zimmer Wohnung mit Balkon in einem etwas schäbigen Wohnblock. Wir mussten uns für diese Unterkunft entscheiden weil alle Hotels ausgebucht oder überrissen teuer waren. Wir sind dann 20 Minuten zu Fuss in die Altstadt spaziert und haben gleich die ersten Lesungen genossen.
Donnerstag 10. Mai: Intensive Familienzeit. Heute feierten wir den 90. Geburtstag von Arthur. Der Vater von Monika hat den Tag sichtlich genossen. Ein wirklich schönes Familientreffen in Kriessern.
Mittwoch 9. Mai: Intensive Arbeitstage nach London. Ich war beschäftigt mit dem Bemalen einer Auftragsskulptur. Der neue Arbeitsraum bewährt sich. Heute ist Vera aus Berlin angereist für unser Familienfest. Es gibt wie immer viel zu besprechen. Wir haben dann in meinem Atelier eine Bilderpräsentation vorbereitet. Vera lagert ihre frühen Bilder bei mir. Ich finde es immer wieder spannend, Bilder nach längerer Zeit wieder neu zu sehen. Erinnerungen machen sich immer selbstständig und entfernen sich oft sehr stark von der Realität.
Sonntag 5. Mai: Nach dem Frühstück im Novotel Tower Bridge Hotel haben wir uns noch einige tolle Architekturikonen angeschaut und besuchten dann die Whitchapel Gallery. Mark Dian präsentiert sehr humorvolle und aufwändige Installationen mit seinen skurrilen Sammlungen. Der teilweise bissige Humor hat mich überrascht und im Nachhinein habe ich auch die Ausstellung im Kunstmuseum St. Gallen besser verstanden. Mark Dian hat im letzten Jahr nach dem Auszug des Naturmuseums als erster Künstler die Räume im Untergeschoss des Museums bespielt. Bei dieser Art Kunst ist es dann aber halt schnell einmal ein Witz zu viel. Das zeigte sich spätestens im Buch Shop bei den nicht enden wollenden Buchtiteln von Dian.
Ja und dann ab zum Flughafen. Schönes Wetter, guter Flug, weiche Landung und um 19.30 Uhr wieder zu Hause. Frische Salate aus dem Garten und eine Bratwurst vom Grill. Das St.Galler Leben ist auch nicht ohne.
Samstag 4. Mai: Den ganzen Tag herumflaniert. Am Vormittag besuchten wir einige Ausstellungen. Ein Höhepunkt war die Animationsfilminstallation von Ian Cheng in der Serpentine Gallery. Eine beängstigende und fantastische Anfangs- und Endzeitstimmung aus einer Kinderperspektive heraus gesehen. Beeindruckend war auch das Privatmuseum von Damien Hirst, die Newport Street Gallery. Präsentiert werden grosse, fliessende Malereien aus Küchenglas und Pigmenten von Rachel Howard. (Ich habe keine Ahnung was Küchenglas ist) Nun habe ich gelesen, dass Rachel Howard die Topassistentin von Damian Hirst war und dass sie seine bekannten Punktebilder gemalt hat. Nun züchtet sie Schafe und malt ihre eigenen Bilder. Toll. Im Obergeschoss werden 25 Malereinen des Amerikaners John Copeland präsentiert. Gestische, dichte Malereien, mit Motiven aus Photo-Magazinen des 20. Jahrhunderts. Die Werke stammen aus der Murderm Collection. Die Ausstellungsräume sind wirklich wunderschön. Am Abend ein sehr gutes Indisches Essen.
Freitag 4. Mai: Wir besuchten viele historische Plätze in London und gegen Abend trafen wir Medea. Wir besuchten gemeinsam in einem Aussenquartier, im Stadtteil Norwood Junction in den Stanley Halls ein Konzert von "Seun Kuti & Egypt 80". Die Stimmung und das Konzert waren super. Das bunt gemischte Publikum war begeistert. Dank Medea erwischten wir dann um Mitternacht noch einen Bus in die Innenstadt. Die einstündige Fahrt durch teilweise düstere Gegenden von London war ziemlich wild.
Donnerstag 3. Mai: Um sechs Uhr früh bin ich bereits aufgestanden. Kurzes Frühstück, dann zusammen mit Monika zum Bahnhof und anschliessend gemeinsam mit Ralph und Margrit nach Kloten. Der Flug nach London war prächtig. Das verlängerte Wochenende war geprägt von wunderbarem Wetter. Wir fühlten uns wie im Süden. Kein Regenschirm und keine Windjacke war nötig. Wir haben lange Stadtwanderungen unternommen und dabei viel interessante Architektur und spannende Ausstellungsorte gesehen. In der Tate Modern haben wir uns vor allem den gelungenen Neubau von Herzog & De Meuron angeschaut. Bei den Ausstellungen konzentrierten wir uns auf die Performance Pionierin Joan Jonas. Erstaunlich, überraschend und witzig. Dann haben wir eine Fahrt im Riesenrad mitgemacht. Das bietet einen unglaublichen Überblick über das Stadtzentrum.
Mittwoch 2. Mai: Die letzten Tage waren ruhig aber arbeitsintensiv. Ich habe meine Arbeit für die kommende Ausstellung in der Tektonikarena Sardona vorbereitet. Ich plane ein Gästebuch "Planet Erde". Ich finde es einfach faszinierend, dass unsere Alpen in Jahrmillionen entstanden sind durch das Aufeinandertreffen von Afrikanischen und Europäischen Gesteinsplatten. Enorme Kräfte haben die Platten zertrümmert und unsere Alpen aufgetürmt. Gestern bin ich vor dem PC richtig ausgerastet. Zu viele Themen, zu viel Strahlung und zu wenig Kompetenz lassen auch bei mir vor dem PC massive Berge im Gefühlsleben entstehen. Dann kracht's nur so vor sich hin. Am Abend war dann aber doch sehr viel erledigt, an geschriebenen Texten, an versendeten Konzepten, erfundenen Arbeitstiteln, einem geschliffenen und bemalten Tisch etc.
Heute Abend fahre ich nach Alt Sankt Johann. Im Johanneum gibt es einen Vortrag zum Thema Demenz. Ich bin eingeladen worden, um das neue Buch von Lika Nüssli vorzustellen, das Aufgrund der Demenzerkrankung von Likas Mutter entstanden ist. Ja und morgen geht's ab nach London.
Sonntag 29. April: Wir haben uns gegen Abend mit Freunden in Schaffhausen verabredet für ein Konzert im Ausstellungsraum Rheinart am Rheinfall. Ein Künstlerkollege möchte mit mir zusammen eine Ausstellung an diesem Ort durchführen. Mir wurde sehr schnell klar, dass die Räume für mich und meine Arbeiten nicht geeignet sind. Ich finde es aber trotzdem wunderbar und wichtig, dass hier Kunstprojekte präsentiert werden. Bei mir persönlich merke ich schon seit langer Zeit, dass ich nur noch total stimmige Projekte machen will. Der Aufwand für eine professionelle Ausstellungsvorbereitung ist enorm. Wenn die Räume schwierig sind wird es immer noch komplizierter.
Samstag 28. April: Am Morgen machte Monika die letzten Vorbereitungen für unser Jassturnier im Hotel Hirschen in Wald. Sie sammelte im garten Lorbeerzweige für die Krönung des heutigen Gewinnerpaares. Monika und ich machten uns dann zurecht und stellten uns vor den Spiegel für ein Siegerfoto. Hoffen darf man ja und ein Foto kostet ja nichts. Beim Turnier hatten wir einmal mehr keine Chance auf den Sieg. Wir haben nicht schlecht gejasst aber es gab doch wirklich noch fünf Bessere Paarungen. Wir konnten das dank unserer grossen Erfahrung verwinden. Der Tag war ausgesprochen friedlich und teilweise sehr lustig. Also wirklich!
Freitag 27. April: Am frühen Abend eine Projektbesprechung in der Stadt zusammen mit Monika. Förderprojekt Literatur Ost+... wir konnten wichtige Punkte klären.
Donnerstag 26. April: Am Morgen habe ich im Kunsthausrestaurant Daniela Hediger in Zürich getroffen. Sie plant ein breitangelegtes Festival für ein besseres Verständnis für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Auch Väter in Kaderpositionen sollten ihre Arbeitspensen reduzieren können, um bei der Kinderbetreuung mit zu helfen. Ein sehr sympathisches Treffen. Bei visarte beschäftigen wir uns auch mit dem Thema Kunst und Kind. Nur sind Künstlerinnen und Künstler selten in Spitzenpositionen. Sie kämpfen oft um das finanzielle Überleben.
Mittwoch 25. April: Die letzten zwei Tage an der F&F in Zürich waren sehr intensiv. Ich habe zusammen mit Britta Polzer, Talaya Schmid und Daniel Hauser Arbeiten der Studierenden aus der Kunstklasse besprochen. Eindrücklich, irritierend, feinstofflich und überraschend. Die Gefühle und Empfindungen flitzten in alle Richtungen bei diesen Kunstbetrachtungen. Talaya und Daniel machen ihre schwierigen Jobs grandios. Klar, kritisch, unaufgeregt und höchst kompetent. Auch streng wenn es sein muss. Mütze ab!
Montag 23. April: Schon wieder sehr früh raus. Wir brachten eine Auswahl von unseren Büchern aus dem Vexer Verlag in die neue Bibliothek in der Fachhochschule. Ich habe eine kleine Präsentation der St. Galler Verlage organisiert mit dem Triest Verlag und der VGS. Das ist sehr schön geworden.
Sonntag 22. April: Monika ist zu ihrem Geburtstag zu einem Privatkonzert eingeladen worden von Petra Ronner und Peter Schweiger. Ich durfte auch mit - habe ja schliesslich am gleichen Tag Geburtstag. "vom - umhalsen- der - sperlingswand - oder 1 - schumannwahnsinn". Das war ein eindringlicher und unvergesslicher Nachmittag im Atelier von Petra, irgendwo auf dem Lande in der Nähe von Zürich. Petra spiele Lieder von Schumann und Peter rezitierte Texte von Fredericke Mayröcker. Ernst Jandl war mitten unter uns, langgestreckt und erstaunlich ruhig.
Unvergesslich. Anschliessend ein feines Abendessen im Freien in einem sehr gut besuchten Landgasthof an schönster Lage. Beim verschneiten Berg den wir in der Ferne sahen, wussten wir nicht ob es wirklich der Säntis ist. Ich ass ein feines Spargelrisotto.
Samstag 21. April: um 13.30 Uhr Haben wir uns auf dem Gallusplatz versammelt für das anstehende "Speed-Dating mit Buch". Eingeladen haben die Bibliotheken, Verlage und Buchhandlungen aus der Umgebung von St. Gallen. Leseinteressierte wurden aufgefordert an diesem Nachmittag mit wildfremden Leuten Bücher zu tauschen. Martin Amstutz hat dazu auf seinem Bandoneon gespielt und ein wunderschönes Paar hat dazu Tango getanzt. Ein lustiger Anlass unter der Linde. Ich konnte mir einige rare Bücher ergattern.
Freitag 20. April: Bin heute früh nach Zürich gefahren für eine Besprechung bei visarte mit der IG Holz und unserem Anwalt. Das war dann alles sehr erfreulich. Nach dem Mittag diskutierten wir mit der Agentur Pol aus Bern das weitere Vorgehen bei der Neugestaltung der visarte Homepage. Das war alles sehr konstruktiv und ergiebig. Ich denke wir sind auf einem guten Weg.
Donnerstag 19. April: Heute war ich ziemlich müde.
Mittwoch 18. April: Ich hatte eine gute Nacht. Am Morgen einen mords Schreck. Um ca. 7 Uhr stand ohne zu klopfen ein schwarz gekleideter Servicefachmann in meinem Appartement. Er sagte irgendwie etwas von "Nix machen - keine Angst - Entschuldigung - nur muss kontrollieren". Ich zog die Decke über den Kopf und schlief ziemlich heiter in aller Ruhe weiter. War ja nix - oder? Um 9 Uhr Treffen mit Roger Diener und zwei Architekten im Speisewagen. Dann eine lange Projektbesprechung auf einer Baustelle in Zürich und dann am frühen Nachmittag wieder zu Hause.
Dienstag 17. April: Um die Mittagszeit bin ich losgefahren nach Stuttgart. Dort wurde Diener&Diener Architekten von der Wüstenroth Stiftung der Gestaltungspreis für vorbildliches Bauen verliehen für das Projekt "Stadtmuseum Aarau" wo ich die Fassade gestalten konnte. Lange Fahrt, kurze Feier und wieder eine lange Fahrt bis Basel, wo ich übernachten konnte.
Montag 16. April: Heute hatte ich um 9 Uhr die letzte Therapiestunde für mein kaputtes Knie. Ich hüpfte so munter wie möglich und lief einen Kilometer auf dem Laufband. Nun muss ich meine Übungen ohne Anweisungen von Frau Wrangel machen. Sie hat mich teilweise sehr in die Mangel genommen. Na ja mit einer Therapeutin hüpft es sich leichter...
Um 11 Uhr hatten wir im Bistro der Stiftsbibliothek ein Treffen, um den Auftakt zum Tag des Buches am kommenden Samstag zu besprechen.
Am Nachmittag traf ich mich mit Matthias Schmid. Er schreibt und macht Musik. Sehr sympathisch und interessant.
Sonntag 15. April: von Allem das Feinste...
Samstag 14. April: Wieder sehr früh aufgestanden, um die Hauptversammlung von XYLON Schweiz in Lenzburg zu besuchen. Ich glaube ich war noch gar nie in Lenzburg und kenne nur den Blick aus dem Zug auf das Schloss. das war ein sehr unterhaltsamer Tag mit all den Holzschneiderinnen und Holzschneidern. Nach der Sitzung und dem guten Essen haben wir einen Werkstattbesuch beim Drucker Urs Jost gemacht. Ein riesiger Maschinenpark aus alten Zeiten steht bereit für neue Druckgrafik.
Freitag 13. April: Obwohl eine schwarze Katze am frühen Morgen meinen Weg kreuzte war der tag sehr gut. Ich bin nach Bern gefahren. Ungewollt eine Stunde zu früh. Nach einem Kaffee im Proger habe ich mir die Ausstellung im Kunstmuseum angeschaut über die Sammlung von Hahnloser. Es ist einfach wunderschön solche Sammlungen immer wieder in anderen Zusammenhängen und Zusammenstellungen zu sehen. Spitzenwerke von Felix Vallotton, Pierre Bonnard, van Gogh, Hodler usw. Viele unerwartete Werke. Das war ein sehr malerischer Morgenanfang vor den langen Sitzungen mit swissculture, die bis um halb fünf dauerten.
Donnerstag 12. April: Ich konnte in den letzten Wochen immer wieder an meiner neuen Skulptur arbeiten. Das macht einen freien Kopf und müde Arme. Am Abend reicht die Energie dann aber immer noch um alle Bestellungen des neuen Buches von Lika Nüssli zu bearbeiten.
Mittwoch 11. April: Heute traf ich mich am Morgen mit der jungen Schriftstellerin Laura Vogt. Um 10 Uhr kam dann auch die Studentin, die ich einen Tag vorher erwartete. Ja das ergab dann einen sehr intensiven Dauersprechtag. Es war alles sehr ergiebig. Die Studentin arbeitet an einer Masterarbeit zum Thema "Künstler als Unternehmer".
Dienstag 10. April: Am Morgen habe ich auf eine Studentin von der HSG gewartet für ein Interview. Sie kam leider nicht. Ich habe mich dann mit meinem neuen Buchprojekt "Geografie der Freiheit" auseinandergesetzt.
Sonntag 8. April: Ein ruhiger und besinnlicher Tag. Am Abend haben wir uns im Stadttheater das Tanzstück "Schlafes Bruder" angeschaut. Eine eindrückliche und grandiose Aufführung. Gute Musik, intensiver Tanz und eine starke Choreographie in einem ausverkauften Haus.
Samstag 7. April: ich arbeitete den ganzen Morgen an meinen Konzepten und fuhr am Nachmittag nach Solothurn. Auf meinem Spaziergang durch sie Stadt habe ich gestaunt, wie bevölkert die ganze Altstadt war. Ein warmer Samstagabend und alle sind auf der Strasse. Im Kunstmuseum wurden um 17 Uhr einige sehr schöne Bilder aus der Sammlung des verstorbenen Arztes und Künstler Urs Burki an das Museum übergeben. Unter Anderem von Per Kirkeby, Gubser, Klodin Erb, und Le Corbusier. Rosmarie Burki hat mich zu diesem Anlass eingeladen, weil ich ja die sehr schön gestaltete und umfangreiche Monografie im Vexer Verlag herausgegeben habe. Der Abend gab mir die Möglichkeit Rosmarie Weibel wieder einmal zu sehen und die Ausstellungen von Jan Anüll, und Judith Albert anzuschauen. Das war ein sehr interessanter Abend in einem kleinen Kreis.
Freitag 6. April: Ich arbeitete intensiv weiter an der neuen Skulptur, die übrigens aus dem dicksten Stammteil des St. Galler Weihnachtsbaums entsteht, der im letzten Winter auf dem Klosterplatz stand und von der Familie Morant gestiftet wurde. Das gibt ja eine schöne Bescherung.
Am Nachmittag wollte mich eine junge Praktikantin kennenlernen. leider ist sie nicht an die Brauerstrasse gekommen. Sie landete an meiner alten Atelieradresse an der Haggenstrasse. Dort sind die Lichter schon mehr als ein Jahr gelöscht. Jetzt praktiziere ich halt weiterhin alleine....
Am Abend hat Monika ein fulminantes Essen für Freunde vorbereitet. Wildschweinbraten und Rehrücken mit viel verschiedenem Ofengemüse. Super - und wunderbaren Wein von unserer letztjährigen Frankreichreise. Das Weingut Château Jander muss man sich merken. Der Jahrgang 2010 ist super gut.50% Merlot und 50% Cabernet Sauvignon.
Donnerstag 5. April: Am Abend besuchten wir die Eröffnung der Kunst am Bau Arbeit "patern" von Norbert Möslang am neuen Pavillon beim Hauptbahnhof. Ich war ziemlich irritiert, dass auf der Einladungskarte vom Hochbauamt die verschickt wurde der Name des Künstlers nicht erwähnt wurde. Der Abend war sehr gut besucht. Norbert hatte eigens für diesen Anlass zwei Stücke komponiert, die von einer Gruppe von Musikern aus Basel uraufgeführt wurden. Die Ansprachen waren mässig aber die binäre Uhr setzt ein starkes Zeichen in St. Gallen. Leider hat die SBB oder waren es die technischen Betriebe der Stadt? an einem unsäglichen Ort eine Orientierungstafel installiert, die das Kunstwerk empfindlich stört. Ich bin ja sehr gespannt, wie der neue Bahnhofplatz wirkt, wenn im Herbst endlich alles fertig gebaut ist.
Mittwoch 4. April: Heute hatte ich endlich den Mut mit einer neue Skulptur zu beginnen. Im Winter war es auch viel zu kalt. Der Frühling tut mir gut. Die Stimmung in den neuen Räumen ist sehr speziell und anregend.
Dienstag 3. April: Die Ostertage in Italien waren sehr kalt aber erholsam. Viel Holz verfeuert, einige Bücher gelesen, sehr gut gekocht und viel gegessen. Was will man mehr.
Donnerstag 29. März: Gegen Mittag sind wir losgefahren nach Italien. Alles ist gut gegangen. Überhaupt keinen Stau.
Montag 26. März: Heute Mittag hat sich im Kunsthausrestaurant in Zürich die Organisationsgruppe und die beteiligten Künstlerinnen und Künstler getroffen für das Ausstellungsprojekt ""grüner Henry", das im Sommer 2019 zum Jubiläum von Gottfried Keller stattfinden wird. Ich planem mit dem Vexer Verlag das Begleitbuch zur Ausstellung. Wir haben alle Schauplätze angeschaut, wo die Installationen aufgebaut werden. Das war ein Stadtspaziergang der ganz anderen Art. Zentralbibliothek, Zunfthaus, der schwarze Garten, den Lyceum Club der Frauen und als Höhepunkt das Atelier von Arnold Böcklin. Ich habe Zürich wieder einmal von einer ganz anderen Seite kennengelernt.
Sonntag 25. März: Um 13 Uhr sind wir mit über hundert Büchern von Lika Nüssli zum Kunstmuseum St. Gallen gefahren. Wir wollten uns rechtzeitig vorbereiten für die Buchpremiere. Das war ein überwältigendes Ereignis. Rund 140 Personen haben an diesem Anlass teilgenommen. Lika führte ein sehr persönliches und berührendes Gespräch mit Anette Gehrig, der Leiterin vom Cartoonmuseum Basel. Der Anlass dauerte bis um 18 Uhr. Die Teilnehmenden standen geduldig in der Schlange, um ein persönlich signiertes Buch zu bekommen. Wir haben an diesem Nachmittag auch die grosse Familie von Lika kennen gelernt, mit ihren vielen vielen, ganz unterschiedlichen Schwestern. Das Buch heisst "Vergiss dich nicht" und die Grafik Novelle erzählt die Geschichte der an Demenz erkrankten Mutter der Künstlerin und dem sehr speziellen Heimalltag, mit all den persönlichen Geschichten der Bewohnerinnen und Bewohnern und ihren Pflegenden.
Samstag 24. März: Am Nachmittag haben wir uns einige Lesungen beim Wortlaut Festival angehört im Splügeneck und dabei zufällig Laura Vogt kennen gelernt. Sie hat einen sehr guten Text gelesen. Ja und dann sind wir mit Eveline und Roman nach Wald gefahren, um unser Jass - Turnier vorzubereiten.
Am Abend haben wir uns dann die Solo Show von Doktor Lüdi im Palace angeschaut. Ein wirklich toller Analass.
Freitag 23. März: Um 9 Uhr Therapiestunde bei Theresa. Physio Balance. Wenn ich da jeweils raus komme muss ich immer überlegen wo ich bin, wie ich heisse und ob ich in die richtige Richtung gehe. Auffällig ist, dass mich alle mir entgegenkommenden Menschen kurz stehen bleiben, mich enorm freundlich grüssen, nicken, lächeln und in die Wolken schauen. Die Buschauffeure warten lange, wenn sie mich kommen sehen. Sie lassen die Türen weit offen und wünschen mir und allen Passagieren einen ganz schönen Tag.
Am Nachmittag ist dann noch Hans Jörg Bachmann vorbeigekommen mit der Fotoserie aus einem uralten Japanischen Kloster. Dann habe auch ich in die Wolken geschaut und gelächelt. Das wir d eine ganz schöne Edition.
Donnerstag 22. März: Im Moment gibt es zum Glück viele Bestellungen des neuen Buches von Lika Nüssli. Um 16.30 Uhr hatte ich einen Termin bei Danilo zum Haare schneiden. Dazu hat er mir wunderbare, improvisierte Orgelmusik von einem Musiker aus Berlin zu Ohren geführt. Das war eine sehr erholsame Stunde. Wenn ich dann nach dem Haareschneiden wieder die Brille aufsetze, staune ich meistens, wer mir da so unverfroren entgegenblickt.
Mittwoch 21. März: Ich habe den ganzen Tag gemalt und bin am Nachmittag nach Emmenbrücke gefahren. Um 18 Uhr war ein Ausstellungsrundgang mit Klaudia Schifferle und Lena Friedli im Aku in Emmenbrücke angesagt als Auftakt der Hauptversammlung von der visarte Zentralschweiz. Leider waren dann weder Klaudia noch Lena vor Ort. Die Versammlung war sehr gut besucht und wurde zügig durchgeführt von den beiden Co-Präsidentinnen Karin Mairitsch und Katrin Odermatt. Ich musste kurz nach 21 Uhr wieder zum Bahnhof rennen, damit ich dann um halb eins in der Nacht wieder zu Hause war.
Dienstag 20. März: Ein normaler Arbeitstag ohne Störungen. Am Abend besuchten wir den Orientierungsanlass, wie in unserer Nachbarschaft alles zugebaut werden soll. Mutig - mutig. St. Gallen schrumpft und trotzdem wollen alle bauen. Ich beneide all die Laien nicht, die meinen sie könnten in diesem Markt wie Profis mitspielen. Am Schluss ist das Bauland weg und die Schulden um einiges höher. War trotzdem ganz nett. Wir haben einige neue Nachbarn kennengelernt und alte verloren.
Montag 19. März: Ich musste früh raus. Am Morgen hatte ich ein Projektgespräch mit der zuständigen Jury für die Literaturförderung Ost+ in Zürich. Ich konnte mein Pilotprojekt vorstellen, das ich unter dem Titel "Geografie der Freiheit" vorbereitet habe. Das war ein richtiger Nervenkitzel. Als ich mich beim Pförtner der kantonalen Verwaltung anmeldete, wurde mir gesagt, dass an diesem Morgen keine Sitzung stattfinde und dass ich nicht angelmeldet sei. Er telefonierte etwas herum und sagte mir ich müsse halt einfach warten...
Mein ausgedrucktes e-mail mit der Einladung interessierte ihn überhaupt nicht. Eine Minute vor Sitzungsbeginn merkte der Pförtner dann, dass eben doch eine Sitzung statt findet. Ich durfte mich durch die Schleuse bewegen und war dann doch ziemlich nervös...
Alles ist dann doch noch gut gegangen.
Am Mittag bin ich mit dem Tram Richtung Haus Konstruktiv gefahren. dann weiter zu Fuss. ich wollte mein Knie etwas trainieren und habe mich ziemlich verlaufen. Ich war dann aber doch rechtzeitig bei der Geschäftsstelle von visarte Schweiz zur Vorstandssitzung.
Samstag 17. März: Monika ist den ganzen Tag weg. Ich habe mich entschlossen beim Solidaritätsjassen im Restaurant Militärkantine mit zu machen. das war sehr lustig. Über hundert eifrige Jasserinnen und Jasser aus der linken Szene. Sozusagen linke Folklore für einen guten Zweck. Im Zentrum ein riesiger Gabentisch mit grossartigen Preisen. Ich konnte leider nur vier mal Jassen und musste dann gehen. Ich bin ja gespannt was Brigitte Wiederkehr für einen Preis für mich aussuchen wird. beschenkt werden alle...
Donnerstag 15. März: Hatte ein gutes Gespräch mit meinem Arzt und Homöopathen. Ich bekomme einen Zaubertrank.
Dienstag 13. März: Den ganzen Tag gemalt und am frühen Abend nach Zürich gefahren für eine Buchbesprechung mit Anne Hofmann und Sereina. Ein guter Abend.
Montag 12. März: Eingeheizt und gemalt.
Sonntag 11. März: Nach den hektischen Tagen ist Ruhe angesagt. Eigentlich wollte ich an die Lesung von Thomas Müllenbach in Zürich. Ich habe es nicht geschafft. Ich habe selber gelesen und herumgedöst. Am Abend habe ich einen ganzen Blumenkohl, ungeschnitten in eine Dampfgarpfanne gelegt und rund fünf Minuten gekocht. Dazu gab es handgeschnittene Pommes von ungeschälten Kartoffeln, Randenschnitze, Zwiebeln und Peperonigemüse aus dem Backofen. Dazu gut gewürzte Fetakrümel etc. und einen guten Roten.
Samstag 10. März: Heute bin ich am Morgen früh losgefahren nach Schwyz, für eine Besprechung eines Buchprojektes zur Kunst am Bau Arbeit von Benno Zehnder. Die ganze Arbeitsgruppe war angereist, um das Farb- und Kunstprojekt von Benno kennen zu lernen, das er für das Spital in Schwyz in den letzten 16 Jahren kontinuierlich weiterentwickelt hat. Das war ein intensiever Tag mit kompetenten und interessanten Menschen aus ganz verschiedenen Fachgebieten.
Freitag 9. März: Heute gegen Mittag sind zwei Paletten mit den 1000 Büchern von Lika Nüssli geliefert worden. Die Bücher sind wunderschön geworden. Die Zeichnerin und Grafikerin Julia Marti hat das Werk sehr schön gestaltet und Lika hat sich total verausgabt für dieses Projekt. Ich freue mich auf die Buchpremiere am Sonntag 25. März im Kunstmuseum St.Gallen um 14 Uhr. Ich habe gleich sechzig Exemplare in meinen Veloanhänger gepackt und bin nach Hause getrampelt. Das war sehr anstrengend weil die Reifen meines Anhängers ziemlich platt waren. Das war ein richtiges Quitschen auf den Felgen. Ich habe diese Fahrt kurzerhand als Gratistherapie für mein Knie abgehakt. Im Fahrradgeschäft kaufte ich dann anschliessend für fünf Franken Frischluft für die Reifen.
Am Abend waren wir eingeladen zu einem wunderbaren Essen. Ein toller Abend mit Freunden.
Donnerstag 8. März: Heute hatte ich einen Termin mit Stefan Rohner. Er hat einige Fotos von meinen neuen Atelier und Lagerräumen an der Lukasstrasse gemacht. Ich freue mich auf wärmere Tage.
Dienstag 6. März: Heute Mittag fuhr ich nach Zürich zur Budgeplanung und Rechnungsrevision bei visarte. Wir haben einen neuen und sehr kompetenten Revisor. ich habe wieder einiges dazu gelernt. Am Abend musste ich mit klappernden Zähnen mehr als eine Stunde auf meinen Zug warten. Alles war eingefrohren und die wenigen Züge waren total überfüllt.
Montag 5. März: Bei der Zeitungslektüre habe ich gestaunt, wie die unterlegenen Radio und Fernsehabschaffer von einem Ja - Aber Entscheid vom Schweizervolk reden. Bei einer Ablehnung von 72 Prozent der Bevölkerung zu dieser unschweizerischen Initiative sollte doch eigentlich alles klar sein. Die extreme Rechte hat sich selbst ins Knie geschossen und gleich auch noch die Wahlen in Winterthur und Zürich verloren. Ich verstehe nicht, dass eine Partei, die sich als Gralshüterin von allem Schweizerischen ausgibt, diese Initialive unterstützt hat. Die Milchkühe werden froh sein, dass sie am Morgen früh beim Melken weiterhin das beliebte Schweizer Radioprogramm geniessen können.
Um elf Uhr durfte mein Knie bei medbase wieder eine neue Therapeutin und eine neue Massagetechnik kennenlernen. Es hat sich gefreut...
Sonntag 4. März: Ich sass schon um 12 Uhr vor dem Fernseher und habe mit grosser Freude das super Resultat gegen die No-Bilag Initiative entgegen genommen. Das Resultat zeigt, dass eine grosse Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer die Gefährlichkeit einer privat finanzierten Meinungsmacht erkannt hat. Diese Abstimmung ist ein klares Signal, dass das Volk bereit ist, weiterhin eine breite und vertiefte Diskussionskultur mit zu finanzieren. Diese Kultur ist dringend notwendig um unsere Demokratie und unsere vielseitigen Kulturen zu erhalten und zu vermitteln. Das gibt einen sehr guten Sonntag.
Jetzt habe ich auch den ersten Abstimmungstrend für die Renovation des Theaters in St.Gallen gelesen. Auch hier scheint es ein klares ja zu geben. Super.
Am Abend habe ich bei Kleinaberfein die Lesung "Zündels Abgang" genossen. Kleinaberfein (Kaf) St.Gallen verbindet Literatur mit Musik. Theater am Tisch (Hans Rudolf Spühler und Marcus Schäfer) lasen erstmals szenisch aus dem Roman von Markus Werner "Zündels Abgang". Sie wurden musikalisch begleitet vom Gitarristen Peter Lutz. Eine ganz tolle Aufführung. Ich habe das erste Buch von Markus Werner schon mehrmals gelesen. Das Hörerlebnis war aber total neu und frisch.
Zu Hause wartete Monika bereits auf mich und erzählte mir von ihrer Berlinreise und von unserem zukünftigen Grosskind. Es ist alles so aufregend.
Samstag 3. März: Heute Nachmittag nehme ich in Mogelsberg teil am Abschidsritual für meine Schulfreundin Hildegard Zäch. Traurig.
Ich bin rechtzeitig aus dem Haus gegangen und habe ein Bahnticket nach Mogelsberg gekauft. Als ich auf dem angegebenen Perron 5 war bemerkte ich, dass der Zug am Samstag gar nicht fährt. Mir blieb nur noch die Möglichkeit mit dem Taxi nach Mogelsberg zu fahren. Ein lustiger Sizilianer hat mich zimlich schnell in die Hügel chauffiert. Ich habe es gerade noch geschafft, rechtzeitig da zu sein. Viele Menschen hatten sich versammelt zu einem sehr berührenden Abschiedsritual. Alle gaben ihr Bestes und besser ging es nicht. Es war sehr schön einige meiner ehemaligen Mitschülerinnen zu treffen.
Freitag 2. März: Am Morgen habe ich zurückgeschaut auf meinen ersten Eintrag in meinem Tagebuch vom 7. Februar 2012. Da habe ich doch vor sechs Jahren in prophetischer Voraussicht geschrieben:
"Banker sind die waren Künstler. Nach dem Verkauf von Wegelin an Raiffeisen wurde über Nacht der Bankname Notenstein kreiert. Pirmin Vinzenz überlegt sich schon wie die Bank Julius Bär genannt werden könnte... Für mich ist klar, nach Notenstein folgt Frankenstein."
Das passt doch. In den letzten Tagen sind alle Zeitungen voll mit Vorwürfen an den ehemaligen Bankdirektor. Der rote Platz in St.Gallen bekommt nun eine ganz andere Bedeutung.
Am Mittag bin ich nach Zürich gefahren für eine visarte Sitzung. Im Zug habe ich zufällig Charles Keller getroffen. Wir haben dann zusammen Tee getrunken im Speisewagen und uns dabei bestens unterhalten. Am Abend sass ich dann fest auf dem Bahnhof in Zürich. Zugausfälle und Verspätungen. Der Ersatzzug kam dann erst eine Stunde später und war sau kalt. Total durchgefroren stand ich dann auf dem Bahnhof in St.Gallen und wen treffe ich da? Es war wieder Cherles Keller. Er hat mich animiert, ihn an die Vernissage ins Kunstmuseum zu begleiten. Eine schöne Ausstellung mit Highlihts aus der Sammlung und einer speziellen Präsentation von Urs Lüthi Werken aus der Sammlung von Felix Falkner. Ich führte viele spannende Gespräche und habe auch sehr delikate Neuigkeiten vernommen. (neben dem üppigen Buffet notabene) Eine richtig pralle Vollmondnacht.
Donnerstag 1. März: Monika ist heute nach Berlin geflogen, um das Bäuchlein von Vera anzuschauen. Es ist grossartig. Ich werde Grossvater. Wir werden Grosseltern. Es ist ein sehr spezielles Gefühl. Ich wurde mit 24 Jahren Vater und nun mit 62 Grossvater. Ich glaube ich bin um einiges nervöser auf dieses Ereignis hin. Ich hoffe ich werde nun nicht plötzlich zu erwachsen. Älter werden ist das Eine aber so richtig erwachsen? Ich weiss natürlich schon länger von der Schwangerschaft von Vera. Ich konnte sie aber erst heute fragen, ob ich auch darüber reden darf. ICH DARF! In diesem Zusammenhang habe ich auch eine grosse Kunst und Bauarbeit geplant. Einen Baldachin mit 56'112 Namen. Von Allen über 56 tausend Namen, der in der Schweiz registrierten Menschen. Leider hat Amriswil meine Arbeit nicht realisieren wollen für ihre Sportanlage Tellenfeld. Da traf der Pfeil ins Schwarze Loch, nicht in den rotbackigen Apfel.
Heute habe ich mich mit Rolf getroffen im Tibits. Ein Vorgespräch zu einem Buchprojekt. Ich sage heute bewusst nicht welchen Rolf ich getroffen habe. Ich kenne einige interessante Menschen mit diesem Namen. Namen haben es in sich. Auch Buchtitel haben es in sich und genau diesen Arbeitstitel haben wir heute entwickelt. "Geografie der Freiheit" klingt gut - gell.
Mittwoch 28. Februar: Heute bin ich nach Zürich gefahren um ein1:1 Modell anzuschauen für eine Fassade, die ich 2016 entworfen habe. Planen und Bauen dauert. Das Modell wird wunderbar und übertrifft meine Vorstellung um Vieles. Farbe, Licht und Form. Es ist einfach wunderbar wenn alles zusammenspielt. Ein beglückender Moment.
Dienstag 27. Februar: Malen ist angesagt, schon seit Wochen. In der kältesten Winterzeit an einem Herbstbild zu arbeiten bringt etwas Wärme ins Atelier und spart Heizkosten.
Sonntag 25. Februar: Ich bin ja kein grosser Kirchengänger. Ich liebe aber Kirchen als Stätten der Kultur. Heute gedachten wir mit einigen Geschwistern unserer verstorbenen Mutter. Dann assen wir im Adler. Solche Familientreffen sind immer sehr speziell für mich. Man hat zwar die gleichen Gene und trotzdem sind alle ziemlich einsam in ihren eigenen Geschichten verstrickt.
Samstag 24. Februar: Ein vielversprechender Tag. Um 14 Uhr Hochzeit von Angela und Ruedi in der evangelischen Kirche in Teufen, verbunden mit der Taufe ihres Kindes. Bevor wir in die Kirche gegangen sind mussten wir noch warme Socken für Monika kaufen. Zum Glück war das Schuhgeschäft geöffnet. Die Feier war dann sehr überraschend, witzig, teilweise tiefsinnig und mit wunderbarem Gesang umrahmt. Anschliessend gab es einen Apero im Zeughaus. Der grosse Saal war gerammelt voll. Der Bräutigamm singt eine der ersten Stimmen im Jodlerchor Teufen. Ruedi ist wirklich ein begnadeter Sänger.
Wir sind dann um vier zu Carol Forster nach Appenzell gefahren um ihr zum Geburtstag zu gratulieren. Das ist immer ein unkompliziertes Kommen und Gehen. Ein offenes Haus, an einem schönen Ort, mit interessanten Gästen und einer grossartigen Gastgeberin.
Am Abend waren wir dann mit Freunden bei Felix Falkner zum Essen eingeladen. Felix sammelt schon lange Arbeiten von mir. Jetzt gab es ein Wiedersehen mit meiner frühen Skulptur "Felix", die ich 1983 gemacht habe. Mich hat das emotional ziemlich mitgenommen. Es war eine Begegnung wie mit einem verlorenen Sohn, der in mir steckt. Auf jeden Fall habe ich dann sehr tief und fest geschlafen. Für Träume war gar kein Platz mehr da.
Freitag 23. Februar: Habe den ganzen Tag gearbeitet und gelesen. Um zwei Uhr bin ich ins Trainig gefahren. Ich muss mein defektes Knie bewegen. Am Nachmittag mit dem Zug nach Altstetten und dann mit dem Bus nach Kriessern. Das Dorf wirkte für mich ganz anders wie in meiner Erinnerung. Ich glaube das lag daran, weil ich im Bus rückwärts gefahren bin. Das brachte meine Warnehmung komplett durcheinander. Monika war schon bei ihren Eltern. Wir plauderten über Alltägliches und ich wurde bedient wie ein kleiner Fürst. Mit Wurst, Käse, Speck und selbstgebackenem Brot. Dazu Kalterersee Rittertrunk. Das ist der Wein meiner Jugend im Rheintal. Kurz nach fünf Uhr sind wir losgefahren Richtung Chur. Wir wollten die Vernissagen von Gaudenz Signorell und Peter Trachsel im Bündner Kunstmuseum besuchen. Zwei spannende Ausstellungen. Gaudenz war ziemlich aufgeweicht im Trubel der vielen Besucher. Ich habe viele alte Bekannte getroffen, unter Anderem den Musiker Knut Remond, der in den 80er Jahren einige Konzerte und Projekte mit Norbert Möslang realisiert hat. Knut lebt nun schon lange in Berlin und betreibt einen Geräuschladen mit dem Namen "ohrenhoch". Er hat für den Eröffnungsabend ein Stück komponiert das von einer singenden Performerin ab Blatt als Rede gesungen und am Ende verschlungen wurde. Zur Ausstellung ist ein sehr schön gestaltetes Buch erschienen. Rolf Winnewisser hat neben vielen Anderen auch einen sehr schönen Text geschrieben. Auf dem Rückweg haben wir auf dem Rücksitz unseren neu-alten Nachbarn Alex Hanimann mit nach St.Gallen genommen und hatten endlich wieder einmal Zeit uns auszutauschen.
Donnerstag 22. Februar: Heute schon wieder Hiltibold. Anita Tarnutzer und Herbert Weber haben zwei interessante Installationen eingerichtet. Dann war im Nextex die Eröffnung mit einer Gruppe von Finnischen Künstlerinnen. Ein sehr anregender Abend, der dann im National endete.
Dienstag 20. Februar: Zur Zeit arbeite ich an einem spannenden Buchkonzept. Die Recherchen laufen heiss. Es geht um ein Literaturförderkonzept, das von Dorothee Elmiger und Johannes Stieger ausgearbeitet wurde für die Ostschweizer Kantone. In einem Monat kann ich meine Projektidee vorstellen.
Am Nachmittag haben wir die Einladungskarten von Lika zum Museum gebracht. Anschliessend fuhren wir nach Winterthur. Spontan haben wir die eindrückliche und berührende Retrospektive von Balthasar Burkhard im Fotomuseum besucht. Da sind viele Erinnerungen an einen guten Freund wieder wach geworden. Wir haben ja in den achziger Jahren zwei wunderbare Ausstellungen mit Balz in der Kunsthalle St.Gallen gemacht. Die erste im Volksbad und die zweite an der Wassergasse.
Anschliessend fuhren wir zum Sulzerareal. Die Fachhochschule für Architektur eröffnete in ihrem Materialarchiv auf dem Sulzerareal eine "Betonhalle" mit Beispielen aus dem Bau. Von mir wird die Fassade des Stadtmuseums Aarau dokumentiert mit einer originalen Holzplatte vom Mammutbaum, einer Polyurethanmatritze und einem gegossenen Betonelement. Es gab sehr interessante Vorträge zum Thema "textiler Beton" und ein fulminantes Buffet. Im laufe der Monate wird es einige vertiefende Gesprächsrunden geben zu den ausgestellten Beispielen.
Montag 19. Februar: Der Tag hat gut angefangen. Typodron hat am Morgen früh bereits die frisch gedruckten Einladungs- und Bestellkarten für das Buch von Lika Nüssli geliefert. Die Buchvernissage findet am Sonntag 24. März um 14 Uhr im Kunstmuseum St.Gallen statt.
Dann hatte ich wieder einmal einen Termin bei Theresa Germann für eine physiobalance - Massage. Stand der Dinge: Beckenstand schräg, ein Fuss kürzer wie der Andere, verspannter Rücken, siebte Rippe schief, Verspannung in der linken Schulter, und, und, und. Theresa musste wie bei einer Marionette alle Fäden wieder entknoten. Als ich nach Hause spazierte, klapperte es leise vor sich hin.
Am Abend hatten wir eine sehr ergiebige Sitzung mit der XYLON Redaktion in Winterthur. Mit dabei waren Thierry Perriard, Kaspar Toggenbureger und ich. Wir haben bereits Ideen für die nächsten drei Nummern und planen eine Sonderedition, bei der alle Mitglieder mitmachen können. Der Abend hat richtig Spass gemacht.
Sonntag 18. Februar: Alles weiss, ruhig und gemütlich. Am Abend assen und diskutierten wir bei Anita Zimmermann über vergangene Zeiten, die Gegenwart und die Zukunft der Kunst. Ein nachdenklicher stimmender und zugleich fröhlicher Zeitvertreib.
Samstag 17. Februar: Am Nachmittag kochte ich mit grosser Freude vor mich hin. Die Truthankeule liess ich auf meinem Holzofen gute zwei Stunden köcheln. Dazu habe ich Kartoffelstampf mit frischer Petersilie vorbereitet. Ich würzte die grob geschnittenen Kartoffeln und die feingeschnittene Petersilie mit Salz Pfeffer und etwas Muskatnuss und liess alles in einer mit lauwarmem Wasser gefüllten Schüssel stehen. Als Vorspeise bereitete ich ein feingeschnittenes Fenchelcarpatio mit Bresaola vor und träuffelte Zitronensaft und Olivenöl auf die ausgelegten Schichten. Darüber streute ich fein geschnittene Würfelchen einer Gemüsezitrone und ganze Rosenpfefferkörner. Als Gemüse vermengte ich frischen Brocoli und tiefgefrorene Bohnen aus unserem Garten mit Knoblauch. Monika würde ja nie zwei grüne Gemüse zusammen kochen. Mir gefällt es, wenn das Gemüse sehr weich gekocht ist. Dann wird das Grün noch intensiver und der Geschmack vermischt sich. In diesem Fall zu einer nicht existierenden Broccolibohne. Hähä war wirklich gut.
Das Essen hat uns und unseren Jassfreunden sehr gut getan.
Freitag 16. Februar: Heute bin ich früh aufgestanden und habe mich mental vorbereitet auf meine Präsentation in Amriswil. Ich war sehr gespannt wie die Jury auf mein Projekt für die Sporthalle Tellenfeld reagieren wird. Am Mittag sind wir dann nach Konstanz gefahren. Ein richtig wohltuender Ausflug.
Donnerstag 16. März: Am Abend haben wir die Vernissage von marlis Pekarek im Architekturforum besucht. Eine dichte überraschende Präsentation. Ich kenne Marlis schon fast dreissig Jahre und kann mich noch gut erinnern als sie bei mir in der Kunsthalle vorbeigekommen ist nach ihrer Rückkehr aus Australien. das muss 1992 gewesen sein.
Dienstag 13. Februar: Um neun Uhr kam Sascha Erni vorbei für ein Intervieuw über den vexer Verlag. Er möchte in der Toggenburger zeitung ein Verlagsporträit veröffentlichen. Das passt. Heute sind die neuen Bücher von Michael Bartel eingetroffen. das ist ein sehr intensiver Lautperformer. Vera hat mit ihm ein sehr schönes Buch gemacht.
Am Nachmittag musste ich farbige Gläser bestellen für ein Mockup für ein Bauprojekt in Zürich. Ich bin schon ein Jahr mit diesem Projekt beschäftigt und nun geht alles sehr plötzlich. das ist spannend. Ich bin bei vielen Arbeiten in einer lauernden Wartestellung und muss jederzeit bereit sein wenn die Zeit reif ist. das gibt dann so richtig intensive Adrinalinschübe.
Freitag 9. Februar: Heute Morgen bin ich bereit gestanden für einen Transport. Eine der original Holzplatten die ich für die Fassade des Stadtmuseums in Aarau gemacht habe wird heute abgeholt für eine Präsentation in Winterthur. Die Fachhochschule für Architektur richtet eine Betonhalle ein mit Beispielen, wie heute mit dem Werkstoff Beton gearbeitet wird.
Am Nachmittag war ich verabredet zu einem Gespräch mit den zwei Präsidentinnen von visarte Ost. Anschliessend traf ich Anita Zimmermann und dann gab es eine feine Suppe in der Ausstellung von Timo Müller Müller, Katrin Keller und Thomas Stüssi. An diesem Abend lernte ich zufällig Rolf Bossart kennen, der schon drei Bücher mit Milo Rau gemacht hat. Ein guter Zufall.
Donnerstag 8. Februar: heute bin ich sehr früh mit dem Zug nach Zürich gefahren. Ich war den ganzen Tag an einer Jurierung für ein Ausstellungsprojekt zu den schattenseiten der Reformation. Ein sehr anregender Tag mit guten und intensiven Diskussionen.
Mittwoch 7. Februar: Am Nachmittag bin ich nach Zürich gefahren zu einer Besprechung zum Thema Kulturbotschaft. Wir konnten viele Aspekte andiskutieren in einer sehr anregenden Runde.
Dienstag 6. Februar: In den letrzten Tagen hatte ich viel Zeit für mein neues Herbstbild. Das meditative Malen macht richtig Spass aber es ist auch sehr anstrengend.
Samstag 3. Februar: Dieses Wochenende werde ich meine Präsentation und die Dossiers vorbereiten für den Kunst am Bau Wettbewerb in Amriswil. Am Nachmittag habe ich noch ein Gespräch mit meinem Bruder Hübi.
Freitag 2. Februar: Vernissage im Kunstmuseum. Die erste Ausstellung des neuen Kurators Lorenzo Benedetti wurde eröffnet. Converter zeigt verschiedene Positionen in der Skulptur. Raphael Hefti zeigt eine eindrückliche Arbeit zum Thema Zeit und Vergänglichkeit. Er hat grosse Eisenstücke in einem Ofen extremer Hitze ausgesetzt und dadurch einen Veränderungsprozess in Gang gesetzt, der etwa einer Zeit von 1000 Jahren entspricht. Das ist wirklich sehenswert. Anschliessend gab es die üblichen Häppchen und ein üppiges Dessertbuffet vom Kostbarsten. Muss Kunst heute versüsst werden um deren Inhalte vermitteln zu können? Ich konnte mich daran nicht laben weil Monika eine schöne Runde zum Essen eingeladen hatte.
Donnerstag 1. Februar: Heute durfte mein Knie das erste Mal zur Physiotherapeutin. Hat ihm gut gefallen. Am Liebsten wäre es mir wenn ich es in Zukunft alleine dahin schicken könnte.
Dienstag 30. Januar: Ich bin schon um halb sechs aufgestanden. Ich musste rechtzeitig in Zürich sein. Um neun Uhr war die Pressekonferenz vom neuen Direktor der Pro Helvetia. Philipphe Bischof hat das sehr kompetent und sympatisch gemacht. Ich war zusammen mit unserer Geschäftsführerin Regine Helbling an diesem Anlass. Für visarte Schweiz ist es natürlich von grossem Interesse, wie sich die Stiftung Pro Helvetia neu positioniert und was an neuen Fördermöglichkeiten angedacht wird.
Am Mittag war ich verabredet für ein Mittagessen mit einem Autor und dem Grafikerteam, die gemeinsam an einem spannenden Buchprojekt arbeiten. Wir haben uns spontan blendend verstanden. Nun geht es wie immer um die Finanzierbarkeit.
Um 17.30 durfte ich dann bei Frau Dr. Oth einmal mehr mein lädiertes Knie herzeigen.
Montag 29. Februar: Am Mittag bin ich nach Zürich gefahren. visarte Schweiz möchte die Homepage neu gestalten und an die aktuellen technischen Möglichkeiten anpassen. Dazu haben wir vier Agenturen aus der ganzen Schweiz eingelade, die uns ihre Vorschläge unterbreitet haben. Das war ein sehr spannender Nachmittag mit einem guten Zwischenresultat.
Sonntag 28. Januar: Vanjamusstet schon am Morgen zurückgefahren und Monika und ich besuchten unsere Freunde Susi und Hugo in Bern die uns zu einem üppigen Frühstück eingeladen haben. Am frühen nachmittag machten wir uns dann auch auf den Weg. Um 17 Uhr wollten wir unbedingt im Bücherladen Appenzell sein zum jährlich stattfindenden Treffen der Freunde der Buchhandlung. Wir konnten uns gerade noch in den hintersten Winkel der gut besuchten Veranstaltung quetschen. Carol und ihre Mitarbeiterinnen berichteten sehr sympatisch über die Aktivitäten des Bücherladens. Dann las Camenisch aus seinem neusten Buch in seinem etwas selbstverliebten Bündner Singsang. Alles in Allem ein sehr stimmiger Abend in einer der schönsten Buchhandlungen die ich kenne. Carol Forster hätte eigentlich den Appenzeller Kulturpreis verdient. Ich habe aber keine Ahnung ob es einen solchen Preis überhaupt gibt.
Samstag 27. Januar: Vera hat uns reich beschenkt an Weihnachten in Berlin. Theatereintritte für Monika, Vanja und mich für ein Tanzstück in der Dampfzentrale in Bern. Wir sind mit dem Zug nach Bern gefahren, haben unsere Zimmer bezogen im Hotel-Pension Marthahaus und haben dann fein gegessen im Restaurant der Dampfzentrale. Das Stück hat mir sehr gut gefallen. Eine sehr reduzierte Inszenierung mit eingeblendetem text in deutsch und englisch. Im ersten Teil konnte man die Texte lesen. Die Musikerin Chryssi Dimitriou hat mich sehr beeindruckt mit ihrem ins Extreme gesteigerten rythmischen Flötenspiel. Die Tänzerin verausgabte sich tanzend und gleichzeitig nach Luft ringend den Text sprechend. Eine sehr starke, puristische Aufführung.
Anne Teresa De Keersmaeker, Michaël Pomero, Chryssi Dimitriou / Rosas (BE):
Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke
Freitag 26. Januar: Ein dichtes Tagesprogramm. Ich male an einem neuen Herbstbild. Am Abend besuchten wir die Vernissage in der Kunsthalle. Fotos von einem legendären Tätowierer aus Heiden und unzimperliche, geschlechtsspezifische Darstellungen des weiblichen Körpers durch junge Künstlerinnen. Anschliessend haben wir uns die Ausstellungen von Thomas Stüssi, Timo Müller und Katrin Keller im NEXTEX im ehemaligen Italienischen Konsulat angeschaut. Ein heiterer Abend mit viel engagierter Jungkunst im Keller.
Donnerstag 25. Januar: Heute um 9.15 hatte ich einen termin bei der Rodiag um ein MRT von meinem Kniegelenk machen zu lassen. Ich war vorgewarnt. das gerät macht einen enormen Lärm. Ich habe versucht mir die Geräuschkulisse als ein spannendes Konzert von zeitgenössischer Musik vorzustellen. Das hat sehr geholfen, konzentriert still zu liegen und nicht zu niessen.
Mittwoch 24. Januar: Das war ein spannender Tag. Der Lehrgang HF Bildende Kunst hat für die Zwischenprüfung eine Ausstellung in den spannenden Räumen des Kirchhoferhauses eingerichtet. Ich war schon jahrelang nicht mehr in diesem haus. ich kann mich noch an eine Ausstellung mit Bärenknochen erinnern, die im Wildkirchli gefunden wurden und an eine opulente Silbersammlung. Nun wird das Haus für die Museumspädagogik benutzt.
Das war ein spannender Tag. Die Studierenden stelleten ihre Arbeiten vor und die Expertengruppe diskutierte über die Präsentationen. Britta Polzer, Una Szemann, Susanne und Thomas Müllenbach waren einmal mehr in Topform.
Am Abend haben wir uns im Kinik einen wunderschönen Liebesfilm aus der Bretagne angeschaut.
Dienstag 23. Januar: Ich tatte einen Termin bei TGG in St.Gallen. Es geht um die grafische Umsetzung meiner Projektidee. Das gibt noch einiges zu tun. Am Nachmittag habe ich alle Offerten zusammengestellt für das Budget und die Texte korrigiert.
Montag 22. Januar: Im Moment bin ich im Endspurt für den Projektwettbewerb für Kunst am Bau für die Erweiterung der Sportanlage in Amriswil. Ich muss noch alle Texte schreiben und korrigieren.
Samstag 20. Januar: Lange ausgeschlafen. Am Abend ins Kinok.
Freitag 19. Januar: Heute hat sich für den Mittag der Liftmonteur angemeldet. Ich habe die Zeit genutzt, um das Bücherlager vom Vexer Verlag zu optimieren und einen ersten Teil zu inventarisieren. Mir wurde etwas schwindlig, als mir bewusst wurde, wie viele Bücher ich in den letzten dreissig Jahren schon verschickt habe. Am Abend war ich an der Ausstellungseröffnung vom Studiengang HF bildende Kunst im Kirchhoferhaus. Die acht Studentinnen überzeugen mit ihren eindrücklichen Arbeiten. Der neue Lehrgangsleiter Thomas Stüssi hat einen guten Schwung und neue Energie in die Klasse gebracht. Anschliessend gut gegessen in einer sehr angenehmen Runde im Baratella, anschliessend einen Schwenk in die Grabenhalle, am Palace vorbei und dann ziemlich verhängt im Perron Nord. Das hat mir und meinem schmerzenden Knie richtig gut getan.
Donnerstag 18. Januar: Den ganzen Tag gemalt an einem herbstlichen Waldbild und das mitten im Winter.
Mittwoch 17. Januar: Heute habe ich endlich die deutsche Übersetzung von einem wunderbaren Text von John Berger erhalten, die ich in Auftrag gegeben habe. Nun kann ich weiterarbeiten an meinem Konzept für ein grosses Pilotprojekt in der Buch und Literaturförderung das ich hoffentlich in diesem Jahr realisieren kann.
Am Abend habe ich mir gleich zwei Filme im Kinok angeschaut mit Jeanne Moreau. Grossartig.
Montag 15. Januar: In den letzten Tagen konnte ich mich ungestört um meine neuen Malereien kümmern. Ein gutes Gefühl. Beim Malen höre ich immer SRF 2 Kultur. Das tut wirklich gut. Als ersten rituellen Akt mache ich immer ein Feuer im Speicherofen und freue mich über die sich langsam ausbreitende Wärme im Raum.
Am Abend habe ich ein Treffen in Winterthur mit der Redaktion und dem Vorstand von XYLON. Mit den neuen XYLON Nummern von Ian Anüll, Thierry Perriard und Roman Signer scheinen wir einige langjährige XYLON Abonenten erschreckt zu haben. Ich hoffe doch, dass endlich auch jüngere Kunstinteressierte diese spannende Zeitschrift für sich entdecken. Für wenig Geld erhällt man im Jahr drei Zeitschriften, die direkt von den Originaldruckstöcken im Buchdruckverfahren hergestellt werden.
Mittwoch 10. Januar: Heute musste ich sehr früh aufstehen. Ein Holztransport war angesagt von der Stadt St.Gallen. Der unterste Teil der Tanne, die als Weihnachtsbaum auf dem Klosterplatz aufgestellt war soll durch mich künstlerisch bearbeitet werden im Auftrag der Familie, die den Baum gespendet hat. Ich bin ja gespannt was daraus wird.
Dienstag 9. Januar: nach dem Mittagessen hatte ich einen Arzttermin bei Frau Doktor Ott. Mein Knie ist immer noch nicht in Ordnung und ich kann es kaum belasten. Wir haben uns dann für ein Röntgenbild entschieden. Das gelenk ist OK, leichte Arthrose ist erkennbar. Nun mache ich eine Schmerztherapie und wenn das nichts bringt werde ich in die Röhre liegen müssen. Am Nachmittag ist Roman Signer vorbei gekommen. Ich konnte ihm die frisch gedruckten XYLON Zeitschriften und das Mappenwerk 2017 übergeben. Roman hat eine wunderbare Mappe gemacht mit einem historischen Heiku in Morseschrift.
Infos unter http://www.xylon.ch/index.shtml
Montag 8. Januar 2018: Heute habe ich mich intensiv mit einer Wettbewerbsaufgabe für ein Kunst am Bau Projekt beschäftigt. Ich habe noch einen Monat Zeit um den Entwurf fertig zu stellen. Bei den notwendigen Recherchen hat mich Vera unterstützt.
Am Abend habe ich Lika Nüssli und Julia Marti getroffen. Es geht um den Schlussspurt für das Buchprojekt "Vergiss dich nicht" von Lika zum Thema Demenz. Heute haben wir zusammen mit Julia alle gestalterischen Fragen diskutiert und viele Entscheidungen getroffen. Ich freue mich sehr auf dieses Buchprojekt.
Samstag 6. Januar: Nach unserem Schneetagen in Zermatt war ich hoch motiviert, endlich wieder mit meiner Malerei zu starten. Ich habe viele Motive aus meiner riesigen Fotosammlung ausgewählt, ich grundierte einige grosse Leinwände. Malerisch startete ich ins neue Jahr mit zwei grossen Selbstportraits im Regen, die viel Zeit in Anspruch nehmen werden. Gleichzeitig arbeite ich an einem aufwändigen Herbstbild. Ich brauche immer einige Tage um eine angenehme Temperatur zu erreichen mit meinem Holz- Speicherofen. Nun ist es schon angenehm warm und es riecht endlich wieder nach frischer Ölfarbe.
Freitag 5. Januar 2018: Heute sind in einigen Schweizerzeitungen Nachrufe für Lilly Keller erschienen. Fredi Lerch hat das organisiert. Bei mir sind in den letzten Tagen viele Bücher von Lilly bestellt worden. Die Anteilnahme ist gross. Lilly wäre sicher sauer gewoden und hätte gesagt" Typisch - man muss zuerst sterben bevor das grosse Interesse kommt". Ich habe Lilly 2014 kennengelernt. Sie hat mich zusammen mit Fredi Lerch und Katharina Altas in St.Gallen besucht. Sie war damals bereits 87 Jahre alt aber im Wesen und körperlich wirkte sie bedeutend jünger. Vital, frech und ungemein lebendig. Ich habe mich spontan in diese Künstlerin verliebt. Vielen Männern hat sie zeitlebens Angst eingeflösst mit ihrer direkten und unverblümten Art. Ich habe ihre widerständische und kompromisslose Haltung auf Anhieb gemocht und bewundert. Von einigen älteren Bernerkünstlern habe ich gehört, dass sie in der Männerwelt eine Spur von verbrannten Emotionen hinterlassen habe.
Donnerstag 4. Januar 2018: Wir haben wunderbar gegessen, getrunken, hatten lustige Gespräche und ich konnte viel lesen. Mein lädiertes Knie verhinderte grosse Sprünge. In den letzten Tagen hat es so viel geschneit und nun regnet es in den frischen Schnee. Das erhöt die Lawinengefahr. Die Bahnlinie ist gesperrt. Es verkehrt ein Ersatzbus. Am frühen Morgen erreichte mich eine Mail von Fredi Lerch. Er hat mir geschrieben, dass am 2. Januar Lilly Keller in Thusis verstorben sei. Ein trauriger Moment. Ich konnte das gar nicht richtig einordnen. Dann erschreckte mich ein lautes Tosen. Ich öffnete das Fenster und wir erlebten erschreckende Lawinenniedergänge direkt hinter unserem Haus. Die Schneemassen schossen mit Getöse wie riesige Wasserfälle über die Felskannten. Immer wieder an anderen Stellen. Am Nachmittag mussten wir rund drei Stunden warten, bis wir losfahren konnten. Monika wäre gerne noch einen Tag geblieben. Ich wollte unbedingt weg. Ich hatte das Gefühl, dass es noch schlimmer kommt. Wir hatten Glück. Gegen vier Uhr konnten wir losfahren und sahen auf der Strecke die vielen Lawinen, die heruntergekommen waren. Die Rückfahrt war sehr eindrücklich. In der Abenddämmerung wirkte die Landschaft wie ein alter schwarz weiss Film. Ich habe viele Fotos gemacht, direkt durch die Scheiben des Postautos.
In den kommenden Tagen wurde es wie befürchtet noch schlimmer und Zermatt war von der Aussenwelt abgeschnitten.
Sonntag 31. Dezember: Wir geniessen einige Tage zusammen mit Freunden in Zermatt. Es hat viel geschneit. Der Silvesterabend auf dem Dorfplatz war sehr eindrücklich und feierlich. Über die Festtage sind rund fünfzehntausend Menschen in diesem Dorf. Eine fröhliche internationale Festgemeinde.
Freitag 29. Dezember: Ich bin sehr froh um einen Zwischenarbeitstag. Es hat sich viel Post angesammelt, die erledigt werden muss. Anfragen, Bestellungen, Lustiges und weniger Lustiges.
Donnerstag 28. Dezember: Heute früh sind wir wieder losgefahren Richtung St.Gallen. Wir hatten grossartige Familientage bei Vera in Berlin mit den Eltern von Jeremie und mit Freunden. Grosse unerwartete Ruhe in der Stadt, super gutes Essen, zubereitet von Jeremie und Vera, lustige und auch intensive Gespräche über vergangenes, gegenwärtiges und Zukünftiges... in Kunst Politik und im Verlag.
Ausser einem Besuch im Gewerbemuseum bin ich nur im engsten Quartier umhergehinkt mit meinem schmerzenden Knie. Ich habe viel gelesen und nachgedacht. Wenn ich nur noch wüsste was genau...
Die Stadt war ungewohnt leer und schon fast erschreckend ruhig. Ein Mädchen hat ihre Mutter beim Radfahren in Kreuzberg gefragt "Warum ist denn hier niemand?"...
Samstag 23. Dezember: Heute morgen sind wir um 9 Uhr mit dem Zug Richtung München gefahren und dann auf der neuen, schnellen Bahnstrecke über Erfurt nach Berlin. Nach vielen Jahren wollten wir die Reise wieder einmal mit dem Zug machen. Es hat sich gelohnt. Lesen, Plaudern,Eessen, Schlafen und aus dem Fenster schauen. Wunderbar. In Berlin fuhren wir dann mit dem Taxi zum Hotel Ludwig van Beethofen. das ist gleich ums Eck wo Vera wohnt.
Freitag 22. Dezember: Diese Woche gab es noch sehr viel zu tun vor unserer Reise nach Berlin. Fotos abholen und überprüfen, Haare schneiden, Freunde im Atelier empfangen, ein grosses Bild ausliefern und hängen, Geschenke zusammentragen, Bilderrahmen für Vera abholen, einen Artzbesuch wegen zu hohem Blutdruck absolvieren und zur guten Letzt heute noch zum Zahnarzt, Dentalhygiene, Zahnstein entfernen lassen - oh wie ich das liebe. das ist noch schlimmer wie früher das Beichten...
Montag 18. Dezember: Am Morgen haben wir viele Fotos ausgewählt für eine neue Bilderserie. Ich habe im Wald im Sittertobel viele Hersbststimmungen fotografiert. Nun möchte ich endlich Abzüge sehen.
Sonntag 17. Dezember: Die edICIon war am Morgen etwas flau besucht. Am Nachmittag wurde es aber sehr lebhaft in der halle. Um 17 Uhr hat Peter Bichsel gelesen. das hat dann doch sehr viel Publikum angezogen. In der letzten halben Stunde habe ich mehr verkauft als in den zwei Tagen. Insgesammt war ich sehr zufrieden. Am Schluss wird es immer sehr lustig und hektisch. Innerhalb von zehn Minuten haben alle zusammengepackt und verschwinden wie in einem Spuck.
Die Heimfahrt war ruhig und friedlich. Wir kamen gerade noch rechtzeitig für unsere Freundin Rosamunde Pilcher.... Nach zwei Tagen Buchmesse hat man einfach keine Lust mehr auf Tatort.
Samstag 16. Dezember: Wir haben sehr gut geschlafen im Gästezimmer, in der Dachkammer, hoch über der Stadt und sind relatif früh aufgestanden. Wir wollten unseren Büchstisch stressfrei aufbauen. Es ist sehr schön, immer wieder die bekannten Verlegerinnen und Verleger aus allen Sparten und Städten an solchen kleinen Buchmessen zu treffen. Die Halle im Farelhaus ist sehr schön. Super, dass dieses Gebäude von einer Gruppe von Architekten übernommen und renoviert worden ist.
Parallel zur Edition gab es ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Lesungen, Gesprächen und Präsentationen von Büchern. Monika hat sich vieles angehört. Ich liebe es meine Bücher zu vermitteln und herumzustöbern. In Biel gibt es eine anregende Szene von jungen Buchgestalterinnen und Buchgestaltern. Ich konnte auch viele anregende Gespräche führen mit vielen Künstlerinnen und Künstlern. Unter Anderem habe ich nach fast dreissig Jahren wieder einmal mit M.S. Bastian gesprochen, der mit Isabell L. zusammenarbeitet. Ich habe in den frühen 90er Jahren von ihm eine Auswahl von Comics in der Kunsthalle St.Gallen präsentiert. Ja und dann war da ja noch meine ganz persönliche kleine Vernissage. Benjamin Dodel aus Bern hat mit mir eine Edition herausgegeben. Ich habe eine Serie von original Handdrucken gemacht. Ich habe blaue Ölfarbe auf ein Blatt gemalt, das Blatt gefaltet wie bei einem Rorschachtest und dann die Blätter mit dem Handballen eingerieben. Entstanden ist eine Serie von blauen Originalblättern, die alle an männliche oder weibliche Hüftpartien erinnern. Benjamin hat die Blätter sorgfältig rahmen lassen und in Biel erstmals präsentiert. Eine grosse Freude.
Freitag 15. Dezember: Am Morgen erwartete ich eine Lieferung mit Drucksachen von Xylon. Roman Signer, Ian Anüll und Thierry Periard haben die neuen Nummern für die XYLON Zeitschrift gemacht.
Ich musste am Vormittag auch noch alle Bücher und Editionen vorbereiten für unseren Transport nach Biel. Am Samstag und Sonntag findet in Biel die edICIon im Farelhaus statt. Am frühen Nachmittag sind wir losgefahren. Ich liebe diese Autofahrten. Das gibt immer die Möglichkeit, alle anstehenden Fragen zu klären.
Um 17 Uhr waren wir schon in Biel und versuchten so nahe wie möglich zum haus von HJB zu fahren. Das war nicht so einfach wegen zwei Baustellen. Monika hat es aber geschafft grosse Baumaschienen geschickt zu umfahren. Wir sind dann später gemeinsam mit Hansjörg und Verana zu einem Linanesen gegangen und haben fein gegessen.
Donnerstag 14. Dezember: Am Morgen bin ich nach Bern gefahren. Im PROGR habe ich als erstes eine feine Suppe gegessen. das ist ein wirklich guter Ort. Um 13.15 Uhr begann dann die Sitzung von Swissculture im Bollwerk. Zuerst mit allen Mitgliedergruppen aus allen Kultursparten und dann ab 14.45 mit den Präsidentinnen und Präsidenten der Berufsverbände. Im Moment laufen die Vorbereitungen zur Bekämpfung der No Billag - Initiative auf Hochtouren. Ich finde es unglaublich, dass es Menschen gibt, die unseren service Public mutwillig zerstören wollen. Für unsere Demokratie und für unsere unterschiedlichen Kulturen wäre die annahme dieser Initiative eine riesige Katastrophe.
Mittwoch 13. Dezember: Heute haben wir alle ausgeliehenen Festmöbel zurücktransportiert in mein Atelier - Lager und zu Agathe Nisple nach Appenzell und ein grosses Bild zu Corinne gebracht.
Dienstag 12. Dezember: Am Morgen traf ich Johannes Hedinger in der Stadt, um sein Buchprojekt und sein Symposion im Saviental zu besprechen.
Am Abend bin ich zusammen mit Corinne und Guido von Stürler nach Vaduz gefahren, um die Ausstellung im Engländerbau anzuschauen. Ernst Toma und Guido haben eine sehr spannende Ausstellung erarbeitet und aufgebaut. Das Künstlergespräch im kleinen Rahmen unter der Leitung von Corinne Schatz war sehr aufschlussreich und anregend.
Montag 11. Dezember: Am Morgen hatte ich einen Thermin für Bio Balance. Eine feine Körpertherapie die mir sehr hilft gerade und zufrieden in der Welt zu stehen.
Am Mittag mussten wir schon wieder Abschied nehmen von Vera und Jeremie. Es gäbe noch so viel zu besprechen...
Am Nachmittag bin ich nach Zürich gefahren für eine Sitzung. Der grüne Henry muss geplant werden.
Sonntag 10. Dezember: Das Fest war wunderbar. Sechzig Jahre Monika. Beim üppigen "Katerfrühstück" wird alles noch einmal reflektiert und viel gelacht. Das Essen war super. Eine freie Mischung aus der Weltküche. Viele Freundinnen haben unter dem Komando von Eveline ein fulminates Dessertbuffet vorbereitet. Monika hat eine sehr lustige Rede aufgenommen und am Fest abgespielt. Theo hat eine richtig gute musikalische Darbietung vorbereitet und Brigitte brachte einen sanft aufspielenden und in den obersten Tönen singenden Gast mit. Die anschliessende OLDI Disco wurde sehr genossen. ich konnte mit meinem kaputten Knie leider überhaupt nicht tanzen... Ich war vor allem mit dem Empfang, der Betreuung und der Verabschiedung der Gäste beschäftigt... unser Haus hat sich einmal mehr bewährt als guter Ort für grosse Feste mit gutenFreunden.
Samstag 9. Dezember: Die letzten Vorbereitungen für unsere rund neunzig Gäste für das Geburtstagsfest sind reibungslos verlaufen. Wir sind bereit.
Freitag, Samstag 8. 9. Dezember: Wir haben unter der Anleitung von Monika zusammen mit Vera und Jeremie die ganzen Zeit gekocht für das grosse Fest und Möbel herumgeschleppt.
Donnerstag 7. Dezember: Heute Morgen sind endlich die restlichen Bücher von Ursula Jakob und Jacqueline Baum eingetroffen. Die BLUMENLESE hat gedauert... Die Geduld hat sich gelohnt. das neue Buch ist wunderschön geworden.
Am Mittag sind Vera und Jeremie aus Berlin eingetroffen. Sie werden uns helfen bei den Vorbereitungen für das grosse Geburtstagsfest von Monika. 60 Jahre Monika ist eine tolle Leistung. Ich freue mich sehr auf die nächsten Tage, kochen, plaudern, Pläne schmieden, reden, essen, trinken, nachfragen etc.
Am Nachmittag hatte ich ein Informationsgespräch über eine neue Förderplattform der Region Ostschweiz. Mit dabei waren Dorothe Elmiger, Johannes Stieger und Jens Lampater. Es geht um eine Förderplattform Buch und Literatur Ost+. Auf meinen Vorschlag hin haben wir uns im Café St.Gall in der Bibliothek in der Hauptpost getroffen. Das Gespräch war sehr aufschlussreich und anregend. Sabina Brunschwiler von der Kantonalen Kulturförderung Zürich hat mich vor einigen Tagen informiert, dass ich mit dem Vexer Verlag für ein Projekt vorgeschlagen worden bin. Nun geht es um das Ausloten und Entwickeln einer Projektidee....
Mittwoch 6. Dezember: Um neun Uhr war ich in der Kantonsbibliothek Vadiana verabredet für eine Besprechung mit dem Verein Buchstadt St.Gallen. Wir wollten über den kommenden Tag des Buches diskutieren. Am 21. April planen wir nun einen Flashmob auf dem Gallusplatz in St.Gallen zum spontanen Büchertausch. Arman hat mir anschliessend noch spannende Einblicke in die Sammlung der Vadiana gegeben. Eine Exlibris Sammlung von Albert Sahner und spannende Fotos von Rietmann. Ein ziemlich dichter Morgen.
Dienstag 5. Dezember: heute Morgen habe ich Kristin Schmidt von der Fachstelle Kultur im Kaffeehaus getroffen. Nach der Podiumsdiskussion am selben Ort vom 29. Oktober zum Thema Kunst im öffentlichen Raum hatte ich einige Fragen zu klären. Ich hatte damals einige kritische Gedanken eingebracht. Nun wollte ich meine Anmerkungen noch präzisieren und bei Kristin nachhaken. Dazu habe ich einen Fragenkatalog zusammengestellt.
Am Mittag hat ein Sammler ein kleines "Regenbild" abgeholt.
Um 16 Uhr musste ich wieder los. Ich musste um 18 Uhr in Zürich sein für eine SWIPS Sitzung. Die Vereinigung der unabhängigen Schweizer Verlage. Das sind immer sehr informative und lehrreiche Abende.
Montag 4. Dezember: Heute hat Monika bei Sprenger einen Bus gemietet. Wir mussten meine Bilder in mein Atelier - Lager transportieren und dann bei Agathe Nisple in Appenzell Stehtische für das Geburtstagsfest abholen.
Sonntag 3. Dezember: Ein ruhiger Sonntag mit einem langen, schmerzhaften Spaziergang nach Mörschwil. Ich wollte mein Knie testen und fühlte mich schon sehr bald wie ein alter Indianer mit einem giftigen Pfeil im Knie und ohne Pferd.
Am frühen Abend besuchten wir bei "klein aber fein" ein wunderbares Konzert von der Gruppe Suden Aika, vier finnischen Sängerinnen. Das war sehr berührend.
Samstag 2. Dezember: Ich bin früh aufgestanden. Auf dem Programm stand ein gemeinsamer Besuch der Bibliothek von Andreas Züst im Alpenhof und anschliessend ein Besuch der Bibliothek im Sitterwerk. Viele der Aussteller der Buchmesse hatten sich angemeldet und einige haben es dann doch nicht geschafft. Die Fahrt nach Oberegg war aber wunderschön. Richtig tourismusmässig. Viel frischer Schnee, Sonnenschein und gute Sicht bis nach Österreich.
Am Nachmittag ging es dann im Museum weiter mit dem Bücherverkauf. Die rund eine Stunde dauernden Diskussion zum Thema des Büchermachens in mässigem Englisch kam beim Publikum nicht sehr gut an. Na ja insgesamt ein guter Versuch. Wenn dieses Projekt weiter geführt werden soll gibt es noch viele Verbesserungsmöglichkeiten. Kunst-Buch-Messen sind ein grosses Bedürfnis.
Freitag 1. Dezember: Um halb sechs aufgestanden und um 7.30 Uhr wieder beim Artzt. Es hat sich herausgestellt, dass ich einen viel zu hohen Blutdruck habe. Der Arzt meinte ich sei einer der Fälle, die am Morgen halbseitig gelähmt im Bett liegen könnten. Ziemlich krass oder? Ja nun schlucke ich halt das erste Mal regelmässig Medikamente. Im Moment ist alles ziemlich mühsam. Mein rechtes Knie ist total lädiert. Ich denke oft an meine Mutter, die beide Knie operieren musste. Den hohen Blutdruck scheine ich auch von ihr geerbt zu haben.
Am frühen Abend bin ich zusammen mit Monika zum Kunstmuseum gefahren mit unseren VEXER Büchern. Wir sind eingeladen worden, an der Kunstbuchmesse teilzunehmen. Mit der Werbung scheint einiges schief gelaufen zu sein. Es hatte wenig Publikum für so einen Anlass. Um neun Uhr gab es dann ein Konzert, das jegliche Gespräche verunmöglichte.
Donnerstag 30. November: Um 8 Uhr der nächste Artztthermin bei SWICA. Die wollen es ganz genau wissen. Nun muss ich einen Tag und eine Nacht ein Blutdruckgerät tragen. Am Abend wollte ich eigentlich nach Zürich ins Theater. Nun habe ich diese ziemlich unflätige Luftdruckpumpe, die jede viertel Stunde meinen Blutdruck misst und das mit sehr missverständlicher Geräuschkulisse. Also der Theaterbesuch geht mit diesem schnaubenden Gerät sicher nicht.
Um zehn Uhr hatte sich ein Sammeltransport angemeldet. Mein frühes Skandalbild von 1981 das ich in Fribourg gemalt hatte wurde vom Kunsthaus Uri nach einer Ausstellung zurück gebracht.
Mittwoch 29. November: Am Mittag hatte ich einen Telefontermin mit Doro Harer. Sie schreibt einen Artikel für das Magazin SAITEN, als Vorschau für die Buchkunstmesse im Kunstmuseum. Am Abend habe ich eine Veranstaltung besucht vom Kulturamt von Appenzell Ausserhoden. Ich bin bis Rheineck mit dem Zug und dann mit dem Postauto nach Wolfhalden gefahren. Das Thema des Abends war Baukultur und Denkmalpflege im Appenzellischen. Margrith Bürer hat den sehr gut besuchten Abend im Kronensaal moderiert. Spannend waren die Ausführungen und die Beispiele die der Denkmalpfleger Fredi Altherr präsentiert hat. Das Spannungsfeld zwischen den Bauherren, der Denkmalpflege und dem Ortsbildschutz hat es in sich.
Dienstag 28. November: Heute hatte ich meinen zweiten Gesundheitscheck bei der SWICA. Fahrradfahren, Herz testen etc. Am Nachmittag kam Roman Signer vorbei, um die neuen Holzdrucke für XYLON zu signieren. Das war richtig lustig. Das Haiku in Morseschrift ist sehr schön geworden.
Am Abend hatten wir ein sehr schönes Essen mit gemeinsamen Freunden.
Montag 27. November: Heute hatten wir eine intensive Sitzung vom Zentralvorstand von visarte in der Geschäftsstelle in Zürich. Ich habe mit Regine alle Punkte vor besprochen und kurz vor Mittag hatten wir noch eine Finanz Sitzung. Anschliessend diskutierten wir alles im Vorstand. Es sammeln sich immer sehr viele Themen an, die besprochen werden müssen.
Um 19 Uhr war ich verabredet mit Bea Maritz und der Grafikerin Lea Fischlin beim Bahnhof, um das geplante Buch mit den Aufwachbildern von Bea zu besprechen. Das wird ein sehr schönes Projekt, das wir 2018 realisieren wollen.
Sonntag 26. November: nach einem ausgiebigen Frühstück sind wir nach Ittingen gefahren. Die Ausstellung über Adolf Dietrich ist sehr eindrücklich. Ich verstehe überhaupt nicht, wie irgendjemand auf die Idee kommen konnte, dass es sich bei Dietrich um einen naiven Künstler handeln soll.
Das Zeichnerische Werk ist für mich eine richtige Entdeckung. Ich habe vor einiger Zeit die grosse Ausstellung im Kunstmuseum Olten gesehen. Dort wurde der Künstler mit Zeitgenossen präsentiert. In Ittingen ist es nun eine Konfrontation der Zeichnungen mit den Bildern. Oft scheinen mir die Zeichnungen tiefer und lebendiger als die Malereine. Die Tafelbilder sind ja sehr konstruiert und rhythmisiert. Teilweise fast ornamental. Die Ausstellung ist für mich eine der eindrücklichsten Werkpräsentationen in diesem Jahr.
Im hinteren Teil des Museums wird regionales aus der sammlung präsentiert.
Hier kann man endlich drei dichte Werkgruppen von Daniel Gallmann geniessen.
Samstag 25. November: Herrlich - den ganzen Tag für mich. Ich habe endlich Zeit, im Buch von Lara Vogt zu lesen. Bei mir hat sich so viel Lesestoff angehäuft. Es ist dann oft ein Zufall wo ich gerade ein Buch in die Hand nehme.
Freitag 24. November: Heute sind Jacqueline Baum und Ursula Jakob nach St.Gallen gekommen um ihre neuen Bücher "BLUMENLESE" abzuholen. Die Bücher sind wirklich wunderschön geworden. Monika hat ein feines Kürbisgericht ala Ottolenghi gekocht, dazu frische Felchenfilets. Den Kaffee konnten wir draussen an der Sonne geniessen. Ein herrlich warmer Tag - Freude herrscht!
Nun freue ich mich auf das Konzert mit A NEW DAY, mit der wunderbaren Sängerin Sonya Enzler, zusammen mit Max Feuerstein. Paul Gruber hat mich per E-Mail informiert: "Wir spielen heute Abend mit im Wein Berneck. Eintritt kostenlos". ----- Des wird a Gaudi!
Donnerstag 23. November: Ich habe mich den ganzen Tag gefreut, nach langer Zeit wieder einmal Walter Pfeiffer zu sehen. Im Kinok war Premiere des neuen Films "chasing Beauty" von Iwan Schumacher über Walter Pfeiffer. Der Film ist sehr unterhaltsam, feinfühlig und humorvoll. Leider war dann aber der "Walti" nicht anwesend. Ich erinnere mich immer noch gerne an seine Ausstellung in der St. Galerie von 1981, die ich damals an der Zürcherstrasse 20 organisiert habe. Er zeigte unter Anderem eine grosse Fotografie von einem Mann, der eine riesige Spargel in der Hand gehalten hat. Wir haben uns damals kennengelernt anlässlich der Ausstellung "Bilder" im Kunstmuseum Winterthur, die Patrick Frey als junger Kurator geplant und durchgeführt hat. Für mich war das ein fulminanter Einstieg in die Schweizer Kunstszene. Mit dabei waren unter anderem auch Martin Disler, Fischli Weiss, Anselm Stalder, Klaudia Schifferle, Urs Lüthi usw. Eine super Sache war das.
Mittwoch 22. November: Um elf Uhr haben wir die 20 Jahrfeier des Statistischen Amtes vom Kanton St.Gallen besucht. Theo Hutter, der Bruder von Monika hat dieses Amt kontinuierlich aufgebaut und er gab einen Einblick in die komplexe Welt der Zahlen.
Am Abend fand die zweite Teileröffnung im Kunstmuseum St.Gallen von Caro Niederer statt. Sie hat von mir zwei Holztische aus Mammutbaumholz, ein Regal mit dem Namen "Irrtumstier" und das aus Pappelholz geschnitzte "Birkenwäldchen" ausgewählt. Lorenzo Benedetti und Caro führten durch die Ausstellung. An diesem Anlass wurde auch das Buch zur Ausstellung gefeiert. Ein Album der Instagram - Fotos von Caro. Caro kenne ich schon sehr lange. ich habe ihre erste grosse Einzelausstellung in der Kunsthalle St.Gallen kuratiert. Ich denke das war vor ca. 15 Jahren. Sie hat damals ihre grossen Seidentepiche präsentiert.
Dienstag 21. November: Heute bin ich schon um sechs Uhr aufgestanden. Ich hatte einen sehr frühen Arzttermin. Ich werde zur Zeit auf Herz und Nieren geprüft.
Montag 20. November: Heute hatte ich eine spannende Besprechung für ein Buchprojekt. Eine Dokumentation über eine Kunst am Bau Arbeit, in einem Spital, die sich seit 16 Jahren immer weiter entwickelt.
Sonntag 19. November: Nach einem schönen Frühstück habe ich mir in der Sternstunde den neuen Film über Roman Signer angeschaut. Es gab sehr viele Filmzitate aus Peter Liechtis Film "Signers Koffer". Der Film heisst "Mein Alphabet". Das passt wunderbar zur neuen Arbeit, die Roman Signer exclusiv für die Xylon Zeitschrift Nr. 163 gemacht hat. Er hat in Morseschrift ein Heiku von Matsuo Basho in vie